Winterpension für Herdenschutzhunde Wohin mit den Herdenschutzhunden in den kalten Wintermonaten, wo Schnee die Alpweiden bedeckt und die Hunde keine Schafe und Ziegen zu hüten haben? Diese Fragen stellten sich bis anhin viele Kleinviehalter nach der Alpsaison. Die vom WWF mit aufgebaute Winterpension für Herdenschutzhunde in der Zentralschweiz ermöglicht eine artgerechte Haltung der spezialisierten Hunde ausserhalb der Alpsömmerungszeit. So funktioniert‘s Viele Kleinviehhalter möchten im Sommer auf den Schutz für ihre Herden durch Hunde nicht mehr verzichten. Nur wissen sie oftmals nicht, wohin mit den Hunden im Winter. Vielerorts können die Hunde nicht in Schafherden gehalten werden. Den Hunden fehlt es folglich an Kontakten zu Schafen und an Bewegung, sie sind unterbeschäftigt und bellen häufig: Für Halter, Anwohner oder Touristen auf benachbarten Langlaufloipen ist dies ein Ärgernis. Deshalb musste für die Winterzeit eine Lösung gefunden werden. Hier setzt das Projekt an. Der WWF hat den Stall für die Winterpension in Rothenburg (LU) finanziert. Dort werden die Hunde künftig die Wintermonate in einer Schafherde abseits vom Siedlungsgebiet verbringen. Im Sommer werden die Hunde an die Hirten für den Herdenschutz auf der Alp ausgeliehen oder verkauft. Damit wird eine Lücke im bisherigen Herdenschutz geschlossen. Wieso in der Zentralschweiz? Die Besiedlung durch den Wolf steht in der Zentralschweiz erst am Anfang. Mit einem gut funktionierenden Herdenschutzsystem können Konflikte schon früh angegangen und entschärft werden. Kombiniert mit der Herdenschutzberatung des Bundes erhofft sich der WWF für die Zentralschweiz einen beispielhaften Schutz von Schafen. Bund unterstützt Herdenschutz Die Aufzucht und Ausbildung der Herdenschutzhunde ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Hunde sollen schaftreu sein und gleichzeitig doch nicht allzu menschenscheu. Deshalb werden sie in Herdenschutzzentren des Bundes gezüchtet, ausgebildet und für ihren Einsatz auf der Alp vorbereitet. Das fängt mit dem Tag der Geburt an: Herdenschutzhunde werden unter Schafen geboren und wachsen mit ihnen auf. Sie sozialisieren sich mit den Schafen und erachten Schafe als „ihre Familie“, weswegen sie diese später auch konsequent verteidigen. In Luzern wurde 2009 von der Herdenschutzkoordinationsstelle im Auftrag des Bundes ein Herdenschutzzentrum für Beratung und Hundezüchtung gegründet.
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