Der Schnelsener Mitgliederzeitung der SPD Schnelsen - Ausgabe Nr. 4 / 2016 Juli EU in der Krise – BREXIT, Flüchtlingsverteilung, EURO-Rettung, soziale Krise der Südländer... Liebe Genossinnen und Genossen, am 23. Juni 2016 haben die Bri Briten mit knapper Mehrheit für den Ausstieg aus der EU gestimmt. Der Tag danach, der 24. Juni 2016, wird als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichte Europas eingehen. Der unvermeidliche Börsencrash ist dabei noch das kleinste Übel. Das britische Referendum ist mehr als eine Zäsur in der Geschichte der europäischen Einigung und der friedlichen Nachkriegspolitik Europas. Es ist die zu einem Mehrheitsvotum gewordene, breit angelegte Unzufriedenheit mit dem regierenden Establishment. Die Gründe sind vielfältig. Sie allein auf die etwas andere Geschichte der Briten zu reduzieren, greift zu kurz. Ähnliches EU-Unbehagen existiert in vielen anderen Ländern mit ganz unterschiedlicher Geschichte, Staatsverständnis und Marktverständnis. Das Erstarken nationalistischer und separatistischer bis hin zu rechtspopulistischen und rechtsdemagogischen Strömungen lässt sich europaweit feststellen. Dabei steht die europäische Staatengemeinschaft vor immer größeren Herausforderungen: Die faire Verteilung der Flüchtlinge und der damit verbundenen Lasten, ja überhaupt die Frage, wie viele und welche Flüchtlinge aufgenommen werden sollen, sind nach wie vor ungelöst. Die EURO-Rettung hat zu gigantischen Aufkaufprogrammen von Staatsanleihen durch die EZB geführt, die unvermindert anhalten und faktisch das Problem in die Zukunft schieben durch niedrige Zinsen heute, Inflation morgen und geringere Altersabsicherungen übermorgen. Abgewendet wurde lediglich der völlige Zusammenbruch einiger südeuropäischer Staatshaushalte und Bankensysteme. Die dramatisch hohe Arbeitslosigkeit, auch und gerade unter den Jugendlichen in vielen Ländern Südeuropas sowie Nordafrikas, führt zu einer sozialen Schieflage und zunehmender Chancen- und Wohlstandsungleichheit, die im letzten Jahrhundert noch Zulauf für linke und sozialdemokratische Programme und Parteien verursacht hätten, heute aber rechte und nationalistische Strömungen stärken. Viele Kritikpunkte der britischen EU-Gegner - an der demokratischen Legitimation der EU-Institutionen, an ihrer Bürokratie und ihrer Regelungswut - sind zum Teil berechtigt. August 2016 Die EU sollte nun entschlossen reformiert werden und dabei die Bürger stärker in den Fokus stellen. Auch ist die grundsätzliche Frage zu diskutieren, ob weniger EU nicht mehr Europa, mehr Wertegemeinschaft und mehr Stabilität bedeuten. Es rächt sich nun, dass in vielen Staaten die Bürger nie befragt wurden, welche Art von EU sie wollen und ob sie überhaupt Teil der EU sein wollen. Für die Briten stand beispielsweise immer der Binnenmarkt im Vordergrund, nicht jedoch der europäische Einigungsprozess. Trotzdem ist immer noch der überwältigenden Mehrheit der EU-Bürger bewusst, dass zur Friedenssicherung in Europa kaum ein anderes Instrument besser geeignet ist, wie ein starke europäische, vertraglich abgesicherte Werte- und Wirtschaftsgemeinschaft. Ob wir dazu auch die heutige europäische Wir gratulieren zum Geburtstag im Juli - August 2016 besonders denen ab dem 70. Lebensjahr: Uwe Zimmermann Peter Steffensen Clemens Jäger Koorosh Armi Daten werden in der Online-Version am 08.08. zum 76. nicht veröffentlicht ! am 14.08. zum 74. Kopier- und Druckdienstleistungen in Schnelsen am 00.00. zum 50. Frohmestr. 8 - 22457 HH Tel. 55 00 40zum 33 30. am 18.08. Alles Gute wünschen Distriktvorstand + Redaktion www.spdschnelsen.de Der Schnelsener Seite 2 EU in der Krise... (Fortsetzung v. Seite 1) Regelungstiefe brauchen, darf bezweifelt werden. Und ob es klug war und ist, dass die EU-Kommission im Namen aller EU-Bürger und nationalen Regierungen an hoch umstrittenen Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada immer noch im Geheimen verhandelt und ursprünglich sogar vorhatte, die damit verbundenen weitreichenden Eingriffe in die nationalen Rechtsstaatssysteme und nationalen Parlamentsrechte im Alleingang zu sanktionieren, ist ebenfalls zweifelhaft. Die EU-Bürger lassen sich nicht mehr vorschreiben, was für sie gut sein soll. Sie wollen es selbst artikulieren. Der Souverän ist das Volk. Nicht die EU-Kommission. So gesehen war der 23. Juni 2016 auch ein guter Tag für die Demokratien in Europa. Es ist Zeit zum „Europa neu denken!“ Eine angenehme Sommerzeit wünscht dir Matthias Ederhof. Bericht aus der Bürgerschaft von Marc Schemmel Liebe Schnelsener Genossinnen und Genossen, arbeitsreiche Mo Monate liegen in der Bürgerschaft hin hinter uns. Dabei waren und sind die Diskussi Diskussionen über die Un Unterbringung und Integration der zu uns kommenden Flüchtlinge weiterhin das dominieren dominierende Thema. Ziel ist es jetzt, die prekären Belegungen in Hallen und Baumärkten zu beenden und die Menschen vernünftig unterzubringen. Dort, wo größere Wohn-Unterkünfte entstehen, sollen diese durch Integrationsangebote und eine entsprechende soziale Infrastruktur begleitet werden. Mit Initiativen laufen weitere Gespräche, bei denen nach gemeinsamen Möglichkeiten für stadtteilverträgliche Formen der Flüchtlings-Unterbringung vor Ort gesucht wird. Auch wenn angesichts der riesigen Herausforderungen und der großen Zahl an Flüchtlingen sicherlich nicht alles in der Stadt reibungslos gelaufen ist, können wir feststellen, dass in Hamburg bei der Unterbringung und Integration von Ehren- und Hauptamtlichen großartige Arbeit geleistet wur- de und wird. Es gibt aber auch viele weitere Themen, die auf Landesebene bewegt wurden bzw. die uns beschäftigen. So stehen im zweiten Halbjahr die Haushaltsberatungen an und der Senat hat mit seinem Entwurf die Eckpunkte vorgelegt: Keine neuen Schulden mehr und Schwerpunktsetzungen bei Bildung und Betreuung, Wohnungsbau, Wissenschaft und der Sanierung der Infrastruktur. Erfreulich auch, dass mit der Initiative „Guter Ganztag“ nach langen Verhandlungen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden konnten, mit der Einrichtung eines Sonderfonds in Höhe von zunächst 25 Millionen Euro, einer schrittweisen Erhöhung des Personalschlüssels in der Betreuung und einer Verbesserung der Verpflegung in jeder Schule. In meinem Fachbereich – der Sportpolitik – gab es mit der Fortschreibung des Sportfördervertrages gute Nachrichten für den Hamburger Sport. Wir stellen mehr Geld für Integrationsangebote der Vereine zur Verfügung, die institutionelle Förderung wird erhöht und die Sportstättensanierung wird in bisheriger Form fortgesetzt. Auch im Wahlkreis war ich in den letzten Wochen wieder viel unterwegs, konnte Einrichtungen und Vereine zu unterschiedlichen Anlässen besuchen. Auf großes Interesse stieß unsere jährliche Radtour, die uns dieses Jahr durch Schnelsen und Niendorf führte und bei der es um die Entwicklung unserer Stadtteilzentren, Verkehrsthemen wie den Ausbau von A7 und AKN oder örtliche Wohnungsbauprojekte ging. Das Grün unserer Stadtteile wurde entlang des Guts Wendlohe, im Niendorfer Gehege oder in der Feldmark erkundet. In Schnelsen tauschten wir uns u. a. über den Bebauungs-Plan „Schnelsen 79“, die Entwicklung und Geschichte Burgwedels und die Situation in den Flüchtlingsunterkünften an der Holsteiner Chaussee, an der Flagentwiet und Pinneberger Straße aus. Ausführliche Berichte zur Radtour, Besuchen in Schnelsener Einrichtungen - u. a. zuletzt in der Bücherhalle, bei der Kita „Die Mütze“ oder der Jobbrücke Schnelsen – findet Ihr auf meiner Homepage: marc-schemmel.de Regelmäßig bieten wir auch Rathausbesuche oder Sprechstunden an oder kommen bei Interesse direkt vor Ort vorbei. Meldet Euch bei Interesse gerne in unserem Büro: 550 046 40 oder [email protected] Herzliche Grüße, Marc Vorstellung: Distriktvorstand - Frank Pein Ich heiße Frank Pein und bin 35 Jahre alt, verheira verheiratet und habe eine Tochter. Ich bin hier in Schnelsen in die Frohmeschule ge gegangen und habe mein Abitur an der Julius- Leber-Gesamtschule gemacht. Danach habe ich an der Universität Hamburg Jura studiert und einige Jahre erfolgreich als Rechtsanwalt in der Altstadt gearbeitet. Durch die Arbeit mit gehörlosen Menschen und in zahlreichen Sportprojekten mit sozial schwachen Jugendlichen in Schnelsen Süd, habe ich mich an meine pädagogischen Möglichkeiten erinnert und mich vor einem Jahr entschlossen, ein zweites Studium aufzunehmen. Nun studiere ich Sport und Physik auf Lehramt. Sport, Schule und Soziales sind auch in der Politik meine Interessen. www.spdschnelsen.de Der Schnelsener Seite 3 Gauck – was (nun) tun? von Kai Ermes Bundespräsident Gauck hat am 6. Juni angekündigt – mit Rücksicht auf sein Alter – nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Für die SPD heißt es nun, die richtigen Schlüsse zu ziehen und aus der im nächsten Jahr anstehenden Bundespräsidentenwahl Schwung für die Bundestagswahl ein halbes Jahr später zu gewinnen – und darüber hinaus. Der Respekt vor dem Amt gebietet natürlich, diese Entscheidung nicht nur unter taktischen Gesichtspunkten zu sehen, aber es bedarf eines politischen Kopfes an der Spitze des Staates. Nicht, das Gauck kein politischer Mensch gewesen wäre, aber er hat mehr als nur einmal seine spezielle Sicht von Freiheit zum Besten gegeben und Anlass dazu gegeben zu hinterfragen, was hält denn eine Gesellschaft zusammen? Die soziale Frage ist mit Macht wieder auf die Tagesordnung gekommen und dies zeichnet auch die Strategie der SPD vor. Die künftige Präsidentin bzw. der künftige Präsident muss jemand sein, der den Freiheitsbegriff unbedingt um soziale Freiheiten erweitert begreift und dieses auch mit Verve voranzubringen versteht. Der Parteivorsitzende Gabriel hat – richtigerweise – begonnen, entsprechende Weichenstellungen vorzunehmen. Sei es mit dem geforderten Solidarpakt für Gesamtdeutschland oder auch das Treffen mit Lafontaine Mitte Mai. Dieser „kalkulierte Flirt der SPD mit den Linken“ (so die FAZ) ist auch unbedingt vonnöten, will Gabriel wenigstens eine alternative Machtoption jenseits eines großkoalitionären Juniorpartners (sprich: Steigbügelhalter für die Konservativen) auch nur simulieren. Aus strategischer Sicht ist es deshalb umso wichtiger, für eine künftige Politik der sozialen Gerechtigkeit eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu nominieren, die das Gesicht einer derartigen Politikwende glaubhaft verkörpern kann. Wenn Frank-Walter Steinmeier – derzeit populärster Nachfolgekandidat – tatsächlich antreten sollte, muss er dem Außenpolitiker das hinzufügen, was Rau von Anfang an mitgebracht hat. Neues Parkhaus für das Albertinen-Krankenhaus Liebe Genossinnen und Genossen, das Albertinen-Krankenhaus in Schnelsen ist das größte freigemeinnützige Kran Krankenhaus in Hamburg und gleichzeitig der größte Ar Arbeitgeber im Stadtteil. Es tauhat über tau send Mitarbeiter, die jährlich rund 66.000 Patienten ambulant und stationär versorgen. Aufgrund der hohen Zahl an Angestellten, Patienten und Besuchern besteht ein großer Bedarf an Parkplätzen. Viele Pkw werden in den umliegenden Straßen abgestellt, was in den letzten Jahren bis heute für viele Anwohner eine enorme Belastung darstellt. Regelwidriges Parken z.B. in Straßeneinmündungen, in zweiter Reihe, im Straßenbegleitgrün, sogar in Hauseinfahrten ist keine Seltenheit. Aufgrund des fehlenden Parkangebots wurde unerlaubt auch häufig die anliegende P+R Anlage der AKNStation Schnelsen genutzt. Polizei und Politik waren stets im Gespräch vor Ort und wissen um die Notwendigkeit von Parkraum. Zuletzt fand im Rahmen einer „Schnelsen-Tour“ mit MdB Niels Annen und u.a. meiner BV-Kollegin Sabine Jansen ein Gespräch mit dem Vorstand des Albertinen Krankenhauses statt. Hier wurde die Problematik der Parksituation ebenfalls erläutert. Nun erhält die Klinik in der Süntelstraße ein Parkhaus mit knapp 320 Stellplätzen und direktem Zugang zum Krankenhaus. Für Ende August dieses Jahres ist die Fertigstellung geplant. Damit Patienten und Besucher das neue Parkangebot dann auch wahrnehmen und damit der Parksuchverkehr im Wohngebiet verringert wird, fordere ich in einem Antrag, Wegweiser an den umliegenden Kreuzungen. Unserer Meinung nach soll die Behörde für Inneres und Sport (Untere Straßenverkehrsbehörde) nach Fertigstellung des Parkhauses an/unter den bestehenden Wegweisern zum Albertinen-Krankenhaus und insbesondere an den anliegenden Verkehrsknotenpunkten zusätzlich auf das Parkhaus des Krankenhauses hinweisen. Die Zuständigkeit bei der Anordnung von den geforderten Schildern liegt in den Händen der Polizei. Außerdem fehlen an wichtigen Kreuzungen Wegweiser, die überhaupt auf das Krankenhaus aufmerksam machen. Beispielsweise an der Straßenkreuzung Schleswiger Damm/Oldesloer Straße sowie an der Anschlussstelle Hamburg-Eidelstedt. Hierfür ist wiederrum unser Bezirksamtsleiter Dr. Torsten Sevecke zuständig. Wir hoffen, dass er sich vor seinem Wechsel in die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (als Senatsdirektor) um die Umsetzung kümmert und ggf. einen letzten Akt für Schnelsen erfüllt. Koorosh Armi (Mitglied der Bezirksversammlung, verkehrspolitischer Sprecher) Kopier- und Druckdienstleistungen in Schnelsen Frohmestr. 8 - 22457 HH Tel. 55 00 40 33 www.spdschnelsen.de Der Schnelsener Seite 4 SOLIDARITÄT IN EUROPA GRIECHENLAND UND ITALIEN – TORE ZUM GLÜCK ODER DIE SACKGASSE EUROPAS ? Eine Veranstaltung des SPD Diskussionskreises Europa sowie der AG SPD 60plus und der SPD Kreis Eimsbüttel am 12. Juni 2016 im AWO Aktivtreff Stellingen. - - Die von PANOS DROSSINAKIS moderierte Diskussion mit : • NIELS ANNEN - MdB und außenpolitischer Sprecher der SPD • ELIAS TSOLAKIDIS – Bürgerinitiative O TOPOS MOU in Griechenland und • FRANCESCO BONSIGNORE - Verein PRIMA PERSONA Hamburg und Italien wurde nach Begrüßung durch UWE ZIMMERMANN 60plus Eimsbüttel mit Einführungsstatements von NIELS ANNEN und PANOS DROSSINAKIS eröffnet. Diskutiert wurde über die Flüchtlingskrise in Griechenland und Italien sowie deren Auswirkung auf die europäische Kooperation – und auch die Unterstützung von Hilfsaktionen in diesen Ländern durch in Ham Hamburg le lebenden Griechen Italiund Itali ener. ZielsetZielset zung der Ve r a n staltung war u.a. Indie In formatiformati on und SensibiSensibi lisierung für die Probleme in beiden Ländern durch die Flüchtlinge im politischen und wirt- schaftlichen Bereich. Ebenso die Möglichkeiten zur solidarischen Unterstützung durch Europa. In der Diskussion und Fragestellung hierzu wurden die Zustände in den Ländern sowie die zu befürchtenden Auswirkungen auf Europa deutlich herausgearbeitet. Es ergab sich ein oft erschreckendes Bild, aber auch Ansätze von Chancen und Alternativen zur Lösung dieser Krise. Insgesamt, glaube ich, war es eine gelungene Veranstaltung, die dann von den ca. 60 Teilnehmern sicher sehr nachdenklich und mit mehr Informationen zur Lage der Bevölkerung und der Flüchtlinge in Griechenland und Italien sowie die Auswirkungen auf Europa , verlassen wurde. von Herbert Oetting IMPRESSUM • • • • • Herausgeber / V.i.S.d.P. Vorstand der SPD Schnelsen Redaktion und Herstellung dieser Ausgabe: Astrid Bruchmann, Matthias Ederhof, Sylvia Börner Druck & Gestaltung Druckservice Jansen, 22457 HH Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 31.08.2016 Auflage: 175 Exemplare Bankverbindung SPD-Schnelsen GLS Bank IBAN:DE 68 4306 0967 2009 4999 00 Kt. 200 949 99 00, BLZ 43060967 www.spdschnelsen.de
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