glückauf Die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe 2/2016 Messmobil. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht: Diese halbkreisförmige Apparatur, die gerade von einem glühend heißen Profilstab mit hoher Geschwindigkeit getunnelt wird, ist äußerst mobil. Das Messgerät mit WLAN Funktion kann mit einem einfachen Handgriff entfernt und an anderer Stelle wieder platziert werden. Mannstaedt hat es mitentwickelt und wird ab August das erste Seriengerät einsetzen. Lesen Sie mehr darüber … >>> auf Seite 10 Foto: Christian Trappmann Stahl-Aktionstag: Fairness ist keine Einbahnstraße GMH Gruppe · Die deutsche Stahlindustrie leidet unter Dumping-Exporten aus China und einseitigen Klimaschutz-Belastungen. Die Arbeitnehmer fürchten um ihre Arbeitsplätze. Foto: privat Lob von der Kanzlerin Sie sind die stillen Helden, die im Notfall unverzichtbar sind: die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes. Einige wurden stellvertretend für das Hilfswerk von Kanzlerin und Innenminister nach Berlin zu einer Ehrung eingeladen, darunter GMHütte-Mitarbeiter Daniel Schmock. >>> auf Seite 7 Health & Safety Day. Sicherheit und Gesundheit sind in der GMH Gruppe ein Dauerthema. Der Health & Safety Day der World Steel Association bot die Chance, dieses Thema zu vertiefen. Was sich die einzelnen GMH -Unternehmen dafür haben einfallen lassen, lesen Sie >>> auf Seite 14 bis 19 Stille Reserven. Intensiver denn je konzentriert sich die GMH Gruppe darauf, ihre Verbesserungspotenziale zu heben. glückauf zeigt Beispiele aus vier GMH -Unternehmen: Rohstoff Recycling Osnabrück, Friedrich Wilhelms-Hütte, Schmiedewerke Gröditz und Stahlwerk Bous >>> auf Seite 5 und 6 D Auch Bundeswirtschaftsminister Sigie IG Metall hatte für den 11. April mar Gabriel (SPD ) stellte sich auf die Sei2016 zu dem bundesweiten, dezentralen Aktionstag für die Stahlindustrie te der Stahlarbeiter: „Fairness im Wettbeaufgerufen. Rund 45.000 Arbeiterinnen werb ist keine Einbahnstraße.“ Es müssten und Arbeiter waren ihrem Ruf gefolgt, um für alle Stahlhersteller die gleichen Rahan unterschiedlichen Orten gegen Wettmenbedingungen herrschen. Dies müsse bewerbsverzerrungen und für den Erhalt auch den Chinesen gesagt werden: Gabriihrer bedrohten Arbeitsplätze zu protestieel: „Klare Sprache – das verstehen auch die ren. Chinesen.“ Mit dabei waren auch GMH -MitarbeiGabriel hatte die Forderung der Stahlbranche nach Anti-Dumping-Maßnahterinnen und -Mitarbeiter von dem Stahlmen gegen chinesische Billigimporte werk Bous, den Schmiedewerken Gröditz unterstützt. Die Gegenmaßnahmen, die und der Georgsmarienhütte. Sie unterdie EU bereits eingeleitet hat, wurde vom stützten ihre Kolleginnen und Kollegen bei den diversen Kundgebungen in Berlin Unübersehbare Wandbotschaft: „Wir sind 85.000(!) Beschäf europäischen Stahlverband als unzureiFoto: Andreas Ritter (vor dem Bundeskanzleramt), in Duisburg tigte in der Stahlindustrie.“ chend kritisiert. (vor der Hauptverwaltung von ThyssenDoch nicht allein die Konkurrenz aus Krupp Steel Europe AG ) und im Saarland China macht den Stahlkochern zunehmend zu schaffen. Zusätzlicher Druck droht (dort fanden Kundgebungen an mehreren auch aus der geplanten Verschärfung des Orten statt). D STAHLAKTIONSTAG Emissionsrechtehandels sowie durch schär„Wir wollen einen fairen Wettbewerb und fere Klimaschutz- und Energie-Auflagen der keinen Unterbietungswettkampf“, sagte IG Europäischen Union. Doch Klimaschutz, so Metall-Chef Jörg Hofmann bei seiner RedeMitunter reicht es nicht, sich an betonte Gabriel, dürfe nicht zu Lasten der auf der zentralen Veranstaltung in Duisburg seinem Arbeitsplatz zu engagieren. Arbeitsplätze in der Industrie gehen: „Ich mit Blick auf die Billigkonkurrenz aus China werde keiner Abstimmung meine Zustimund warnte: „2016 ist ein Schicksalsjahr für Manchmal muss man sich auch für mung geben in den europäischen Räten, die die Stahlproduktion. Die Bundesregierung seinen Arbeitsplatz engagieren. So das nicht einhält und die die Sicherheit der und die EU -Kommission müssen die WeiArbeitsplätze in der Stahl- und in der Rohchen richtig stellen, damit keine Hochöfen wie die Kollegen der Division Stahl. stoffindustrie in Europa nicht genauso wertstillgelegt werden müssen. Auf jeden Arbeitsplatz in der Stahlindustrie kommen sechs>>> auf Seite 5 schätzt wie den Klimaschutz.“ einhalb, die davon abhängen.“ ikw GMH Gruppe STANDORTE DER GMH GRUPPE Produktionsstandorte / Repräsentanzen a u s dem inhalt BTBED · Helmaustausch war auch rein optisch ein Highlight Indianapolis Indianapolis Russland Kocaeli Russland Kocaeli China ChinaJapan NIEDERLANDE Osnabrück Georgsmarienhütte Burg Sydney editorial Repräsentanzen (GMH Holding) Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Sydney Produktionsstandorte da gibt es kein Vertun: Keiner von uns hat sein Schicksal zu 100 Pro zent selbst in der Hand – gerade wenn es um Gesundheit und Sicher heit geht. Immer besteht das Risiko, dass plötzlich eine Krankheit ausbricht, dass man unverschuldet zum Unfallopfer wird. Aber ebenso gilt: Es gibt Verhaltensweisen wie Vorsicht, Umsicht und Rücksicht, die das Unfallrisiko minimieren – und eine Lebensweise, die dazu bei trägt, gesund zu bleiben. Der erste Schritt? Leben Sie sicherheits- und gesundheitsbewusst! Werden Sie Ihr eigener Sicherheits- und Gesund heitsmanager! Health &Repräsentanzen Safety(GMHDay Holding) in der GMH Gruppe Arbeitssicherheit steht schon sehr lange auf der Agenda von Industrieunternehmen. Hinzugekommen ist in den letzten Jahren die aktive Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dementsprechend haben auch viele Unternehmen der GMH Gruppe ein sogenanntes Gesundheitsmanagement eingeführt. Der Health & Safety Day bot jetzt die Gelegenheit, sowohl Arbeitssicherheit als auch Gesundheit zu thematisieren – eine Chance, die sich viele GMH -Unternehmen. nicht entgehen ließen. Stahl Judenburg · Sicherheit Wildau denken auf Seite 17 Gröditz Troisdorf Caçapava Produktionsstandorte Zorge Ilsenburg Herzberg Dortmund Bochum Essen Witten Schwerte Hagen Mülheim Gevelsberg Caçapava auf Seite 16 POLEN Japan BELGIEN DEUTSCHLAND Brand-Erbisdorf Heinrich Geissler · Sportangebote und individuelle Beratung auf Seite 17 LUXEMBURG Nürnberg Bous Homburg FRANKREICH TSCHECHISCHE REPUBLIK Schmiedewerke Gröditz · Gesundheit auf Gutschein Böbingen/Rems Schwäbisch Gmünd auf Seite 18 Schmiedag · ÖSTERREICH Mix aus Theorie und Praxis auf Seite 18 Krieglach SCHWEIZ Judenburg GMH Systems · Gesundheit ist auch eine Frage der Balance GKW/WSW · Vorbeugen statt verarzten auf Seite 14 Mannstaedt · Tipps für Geist, Körper und Seele auf Seite 15 auf Seite 15 GMHütte · Die eigene Gesundheit managen Stand 04.2015 Foto: © panthermedia, yupiramos Hamburg Bochumer Verein · Auch CEO besteht Feuerprobe auf Seite 19 MVO · Lust auf Gesundheit auf Seite 19 auf Seite 16 Ihr glückauf-Redaktionsteam R eiseti p p s Mehr Kontrolle k u r z news Mehr Mobilität USA verschärfen Einreise, deutsche Abgeordnete Ein Entwicklungsprojekt zwischen Mannstaedt und NEXTSENSE trägt Früchte: CALIPRI – ein mobiles Lasergerät zur Messung der Kontur glühender Profilstäbe. die Kontrolle von Piloten. SWISS wirbt mit neuem >>> auf Seite 10 Flaggschiff, airberlin mit drei neuen Langstrecken. D ie USA haben Änderungen in Bezug auf das ESTA -Programm für visumfreies Reisen eingeführt. Demnach kann nicht mehr per ESTA einreisen: • wer ab März 2011 in den Irak, Sudan, Iran oder nach Syrien eingereist ist oder sich dort aufgehalten hat. • Staatsangehörige von ESTA -Teilnahmeländern, die außerdem noch die iranische, irakische, sudanesische oder syrische Staatsangehörigkeit besitzen. Diese Personen müssen ab sofort wieder ein reguläres Visum über die zuständige US-Botschaft bzw. das zuständige Konsulat beantragen. Weitere Informationen siehe Internetseite der Amerikanischen Botschaft: https://de.usembassy.gov/ de/visa/programm-fur-visumfreiesreisen/anderungen-fur-visumfreiesreisen/ S eit Kurzem fliegt die airberlin fünfmal pro Woche nach San Francisco, samstags, dienstags, donnerstags und sonntags nach Boston und zweimal pro Woche nach Havanna. Dreimal die Woche geht es zudem nach Varadero und mittwochs, donnerstags, freitags, samstags und sonntags zum beliebten Urlaubsziel Kuba. Auf allen Langstreckenflügen können die Fluggäste zwischen Business und Economy wählen. In der Business Class haben alle 19 Full Flat Seats direkten Zugang zum Gang und verfügen über einen 15-Zoll-LED Monitor mit mehr als 200 Stunden Entertainment-Programm. Die Economy Class hat 46 XL Seats mit 20 Prozent mehr Beinfreiheit – laut Vergleichsportal Skytrax im Branchenvergleich damit der größte Sitzabstand in der Economy Class auf Transatlantikflügen. G ut ein Jahr nach der Germanwings-Katastrophe hat der Bundestag ein Gesetz mit strengeren Kontrollen für Piloten beschlossen. Demnach sollen Piloten zukünftig bei Verdacht und unangemeldet in Stichproben auf Drogen, Alkohol und Medikamente getestet werden, heißt es im neuen Luftverkehrsgesetz. Man verspricht sich davon einen positiven Effekt auf die Sicherheit in der Luftfahrt. Das neue Luftverkehrsgesetz ergänzt die Untersuchungen auf Fluguntauglichkeit, die bereits regulär von den Fluglinien durchgeführt werden. M it der Boeing 777-300ER setzt SWISS neue Maßstäbe in Sachen Reisekomfort. Neue Sitze, WLAN und eine neue Raumgestaltung sorgen für entspanntes Reisen in allen Klassen. Die neue Boeing fliegt unter anderem nach Hongkong, Los Angeles, Bangkok, São Paulo, San Francisco und Tel Aviv. SWISS First: Der Sitz in der ersten Klasse lässt sich unkompliziert in eine Privatsuite umwandeln. Der riesige 32-Zoll-Bildschirm sorgt für einzigartige Unterhaltung. SWISS Business: Diese Klasse besticht durch zusätzlichen Stauraum und mehr Privatsphäre. Natürlich lassen sich auch die neuen Sitze in ein über zwei Meter langes Bett verwandeln. SWISS Economy: Mehr Beinfreiheit, 11-Zoll-Touchscreen und USB Anschluss. Ulrike Hitzigrat Mehr Sicherheit Was ist Stand der Technik? Eine neue Betriebssicherheits-Verordnung wirft oft jede Menge Fragen auf – vor allem, was den Sicherheits-Standard älterer Maschinen angeht. Details schildert Detlef Beier (Schmiedag) im Interview. >>> auf Seite 10 Mehr Industrie 4.0 Mit seinem neuen Energieleitstand läutet Mannstaedt in Troisdorf die Industrie-4.0-Phase ein. Unter anderem werden im neuen Prozessleitsystem Daten bzw. Meldungen automatisch generiert und auf die Handys der verantwortlichen Mitarbeiter weitergeleitet. >>> auf Seite 11 Mehr Präsenz Neues Messekonzept: Vier Unternehmen der Division Stahl präsen- tierten sich erstmals auf der Wire mit einem gemeinsamen Messestand. Sowohl GMH-Messeteam als auch GMH-Explorer waren im Dauereinsatz. >>> auf Seite 12 Mehr Marktanteile Die Schmiedewerke Gröditz beliefern erfolgreich den asiatischen Markt mit nahtlos gewalzten Matrizenring-Rohlingen (Rund- und Ringmatrizen) für die Pellet-Produktion. Auf der VICTAM Asia konnten sie sich erneut profilieren. Ihr Marktanteil in Asien soll auf 40 Prozent anwachsen. >>> auf Seite 13 Mehr Kontakte Die CeMAT – die weltweit bedeutendste Messe für Intralogistik und Material Handling – war etwas kleiner als die vorhergegangene im Jahre 2014. Dessen ungeachtet herrschte auf dem Messestand von Mannstaedt reger internationaler Publikumsverkehr. >>> auf Seite 13 Mehr Fachkräfte Wie kann man seinen FachkräfteNachwuchsbedarf sicherstellen? Einen Weg für die GMHütte bietet MaßArbeit. Eine ihrer zahlreichen Aktivitäten ist der Arbeitgeber-Ser- Top Ideenmanagement. vice: die kompetente und kostenlose Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. >>> auf Seite 20 Mehr Konformität Die Normen der Association of American Railroads (AAR) sind für die Bahnbranche weltweit von immenser Bedeutung – weil sie sich danach richten muss. Entsprechend stieß die AAR -Bahnkonferenz wieder auf großes Interesse. Mit dabei war auch MWL Brasil. >>> auf Seite 21 Mehr Ordnung Sich außerhalb der Arbeitszeit für sein Unternehmen zu engagieren, verdient Anerkennung. Beim Aufräumtag der GMHütte geht es nicht nur um Ordnung und Sauberkeit, sondern auch um die Verschönerung des Werkes. >>> auf Seite 23 Mehr Inklusion In der Vergangenheit hatte die klassische Form des Therapeutischen Reitens bei Horses & Dreams eine Plattform. In diesem Jahr lag der Fokus auf Para-Reiten: dem Reitsport für Menschen mit Behinderung. >>> auf Seite 24 Das IdeeM (Ideenmanagement) der GM Hütte wurde erneut vom Deutschen Institut für Betriebswirtschaft GmbH (dib) ausgezeichnet. Beim „Deutschen Ideen Preis 2016“ erzielte das Vorschlagswesen des Stahlwerks in der Branchenkategorie „Eisen- und Metallindustrie“ den dritten Platz. Damit lag es nach Punkten nur hinter der WESO -Aurorahütte GmbH und der Hammerwerk Fridingen GmbH – und zählt zu den effektivsten und effizientesten Unternehmen im Ideenmanagement seiner Branche. Inzwischen ist es die fünfte Auszeichnung, die das Stahlwerk vom dib erhält. Ermittelt wurden die Gewinner anhand der Kennzahlen des dib-Reports. Diese Studie bewertet die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Ideenmanagements nach den Faktoren „Anzahl der umgesetzten Ideen pro Mitarbeiter“, „Gesamtnutzen pro Jahr pro Mitarbeiter“ und „Beteiligungsquote“. Ralf Kübeck, zuständig für das IdeeM der GM Hütte, möchte sich allerdings nicht auf den Lorbeeren ausruhen: „Für uns ist die Auszeichnung ein toller Erfolg, bestätigt sie doch, dass unser Vorschlagswesen richtig gut funktioniert. Wichtig ist allerdings, dass wir weiter dranbleiben und es immer weiter verbessern.“ mw glück auf · 2/2016 ............. 2 GMH Gruppe hier sprechen die gesellschafter die Themen Gesundheit und Sicherheit sind besonders in unserer Branche zentrale Themen, die unsere Aufmerksamkeit benötigen. Es fängt nicht erst am eigenen Arbeitsplatz an oder hört bei dessen Verlassen auf. Auch in der Freizeit sollte jeder auf sein Befinden achten. Ein guter und erholsamer Schlaf, zum Beispiel, ist ein ebenso zentraler Baustein wie eine ausgewogene Ernährung oder die Aufmerksamkeit für die eigene Umwelt. Einen positiven Anstoß liefert der Health & Safety Day, welcher unlängst in den Unternehmen der GMH Gruppe veranstaltet wurde. Diesen können wir als Anlass nutzen, um unseren Alltag mal wieder nach kleinen Stolpersteinen zu untersuchen, die unserer Gesundheit und Sicherheit im Weg stehen könnten. Quirin Großmann (Zweiter von links) informierte sich bei Mannstaedt gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem Sicher heits- und Gesundheitsparcours über die Bereiche Verkehr, Gesundheit, Foto: mha Arbeits- und Gefahrstoffe sowie Lager. Unter dem Motto „Hände gut, alles gut“ wurde Johanna Großmann am Stand bei der Stahl Judenburg verdeutlicht, wie wichtig gesunde Hände sind: Mit einem Stift musste das Logo der AUVA nachgezogen werden, Foto: Traugott Hofer ohne den Rand zu berühren. Neben regelmäßigen Check-ups beim Arzt sind es die alltäglichen Dinge, die unserer Gesundheit helfen: eine gesunde und ausgeglichene Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie geistige Fitness. Letzteres bedeutet auch, Platz zu schaffen für einen zeitlichen Ausgleich zu handwerklichen und mentalen Herausforderungen, denen Sie im Arbeitsalltag gegenüberstehen. Dabei sind individuelle Präferenzen ganz unterschiedlich gestrickt und die Möglichkeiten schier endlos. Für manch einen mag es die beste Erholung sein, einen langen Spaziergang im Park oder Wald zu unternehmen – andere powern sich lieber aus. Wichtig ist es dabei vor allem, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um eigene Bedürfnisse zu erkennen und diesen nachzukommen. Sicherheit bietet nicht alleine das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung, sondern auch der sorgsame Umgang mit Belastungen am Arbeitsplatz. Stresssymptome und -auslöser sollten früh identifiziert und aktiv angegangen werden. Klare Prioritäten zu setzen und danach zu handeln, kann ebenso wie kleine Pausen als Stresspuffer dienen und helfen, sich einen Überblick zu verschaffen und neue Motivation zu geben. Auch optimierte Abläufe und geordnete Routinen können helfen, Sicherheit zu unterstützen und Unfallrisiken vorzubeugen. Die Aufmerksamkeit auf uns und unsere Umwelt kann unsere Sicherheit fördern, denn so können wir auch zu einer sicheren Umwelt für unsere Kollegen, Freunde und Familien beitragen. Auch wir haben einiges bei unserer Teilnahme am Health & Safety Day gelernt. Wir hoffen sehr, dass solche Tage nicht nur Bewusstsein für das Thema schaffen, sondern sich auch die Unfälle in der GMH Gruppe verringern. Das Wohlbefinden und die Gesundheit von Ihnen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Grundvoraussetzung für den nachhaltigen Erfolg der GMH Gruppe und geht uns alle an. Wir wünschen Ihnen allen einen gesunden und sicheren Sommer. Glück auf! Ihre Eine Wertschätzung Intelligentes Modular-System für die Mitarbeiter ermöglicht flexiblen Einsatz Stahlwerk Bous · Stahlwerk wurde offiziell als Schmiedewerke Gröditz · Einblicke hinter die Kulissen der Stahl- und „Familienfreundliches Unternehmen“ geehrt. Schmiedewerke: Erste Ergebnisse einer neuen Produkt- und Imagefilm-Reihe. D Plädieren für familienfreundliche Unternehmen (von links nach rechts): Bürgermeister Stefan Louis, Landrat Patrik Lauer, Armin Hans (Stahlwerk Bous), Sozialministerin Monika Bachmann, Franz Josef Schu (Geschäftsführer Stahlwerk Bous), Ute Knerr Foto: Rolf Ruppenthal (saar.is) und Carsten Meier (Geschäftsführer IHK Saarland). F amilienfreundliches Unternehmen in der Stahlindustrie zu werden – ist das überhaupt möglich? Das Stahlwerk Bous kann! Im Februar wurde das Unternehmen offiziell mit dem Gütesiegel „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet. Vergeben wird der Preis von der IHK Saarland, der Handwerkskammer des Saarlandes und vom saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Die für die Zertifizierung erforderlichen Unterlagen hatte der Steuerkreis „Gesundheitsmanagement und Familienfreundliches Unternehmen“ mithilfe von Ute Knerr und Yann Haßler von saar. is zusammengestellt. Dabei wurden natürlich die Umsetzung der Gesetzeslage und die sozialen Maßnahmen berücksichtigt – wobei sich zeigte: Die meisten Anforderungen, die eine Zertifizierung erfordern, waren bereits erfüllt. Für das Stahlwerk ist die Auszeichnung eine Bestätigung seiner Personalpolitik: Es hält für selbstverständlich, dass Beschäftigte Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren können. Denn die Beschäftigten müssen neben den Anforderungen im Beruf auch die Herausforderungen des Familienlebens meistern. Zudem sieht man darin ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten. Zukünftig wird sich das Stahlwerk verstärkt mit den Themen „Pflege von Angehörigen“ und „Kinder- und Ferienbetreuung“ befassen: In den Sommerferien will man erstmals eine einwöchige Kinderbetreuung anbieten. Armin Hans ie Schmiedewerke Gröditz (SWG) präsentieren sich mit neuen Image-/Produktvideos. Die Filme sollen das weltweit agierende Unternehmen hautnah in Szene setzen, seine Stahl- und SchmiedeProduktion veranschaulichen und die Produktpalette präsentieren. Inhaltlich geht es vor allem um die starke Wettbewerbsfähigkeit, die fortschrittliche Technologie und die kompetenten Mitarbeiter der Schmiedewerke. Zielgruppe der Filme sind Kunden, Vertriebspartner und zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SWG . Da die Kunden überall auf der Welt zu Hause sind, wurden alle bisherigen Filme nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern teilweise auch auf Französisch und Chinesisch kommentiert. Die hochauflösenden Videos sind modular aufgebaut: Es gibt ein allgemeines Imagevideo und unterschiedliche Produktvideos (z. B. für Stabstahl, Energiemaschinenbau, Ringe). Ob Messen, Werksbesuche, Akquisitionspräsentationen: Dieses Baukastensystem ermöglicht, für jeden Einsatzzweck die optimale Kombination zusammenzustellen. Für Spannung sorgen auch visuelle Stilmittel wie 3-D-Animationen, Luftaufnahmen, Zeitraffer- oder auch Zeitlupen-Sequenzen. Mit der Neuproduktion hatte man 2015 MUBV ideoDesign aus dem benachbarten Röderaue beauftragt, weil der alte Imagefilm vor glück auf · 2/2016 ............. 3 Wie schafft man es, Modernität und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens in Bildern einzufangen? MUB-Kameramann Kristof Häntzschel (links) stimmt sich mit SWG-Mit arbeiter Carsten Wolf ab. Foto: www.mubvideodesign.de allem in puncto Bildqualität und Produktspektrum nicht mehr zeitgemäß war. Die Dreh- und Nacharbeiten dauern inzwischen rund ein Jahr an. In dieser Zeit rückte das Drehteam mehrmals an, um geeignete Für die SWG-Homepage wurden die wichtigen Features textlich visualisiert und zusätzlich über Off-Sprecher moderiert. www.stahl-groeditz.de/de/ downloadcenter/ produktionsfilm.html Werkstücke und Produktionsschritte mit der Kamera festzuhalten. Das erste Produktvideo (Thema: Werkzeugstahl) konnte bereits für eine Kundenveranstaltung im September genutzt werden. Anfang diesen Jahres erschien der Imagefilm, Mitte Mai der Produktfilm „Ringe und Radreifen“. Kurz vor der Veröffentlichung stehen die Produktfilme zu den Themen „Allgemeiner Maschinenbau“ und „Energiemaschinenbau“. Außerdem befinden sich zwei weitere Filmprojekte in Planung: Recruiting-Videos für Auszubildende und Ingenieure. jb GMH Gruppe Einer muss die Pizza backen GMHütte · Kundgebung vor Fahrt nach Duisburg Bundesweiter Stahltag Insgesamt nahmen etwa 45.000 Stahlarbeiter an dem bundesweit organisierten Stahlaktionstag teil. Neben Berlin gab es auch noch Kundgebungen im Saarland und in Duisburg. Auch dort protestierten die Kolle- Foto: mha ginnen und Kollegen eindrucksvoll für den Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland – und brachten damit zum Ausdruck, was auch für ausgewiesene Experten ohne Zweifel ist: „Stahl ist Zukunft!“ Kurz vor der Fahrt zum bundesweiten Stahlaktionstag gab es vor dem Werkstor der Foto: vl GMHütte eine Kundgebung mit 300 Teilnehmern. Stahl ist Zukunft! Division Stahl · Auch Mitarbeiter der Schmiedewerke Gröditz protestierten in Berlin gegen die Wettbewerbsverzerrungen im globalen Stahlwettbewerb. 150 Gröditzer Schmiedewerker trafen sich am Montag, den 11. April um 9.30 Uhr am Gröditzer Osttor zum Auftakt des bundesweiten Stahlaktionstages. Begrüßt wurden sie dort von den SWG-Geschäftsführern Robert Kühn und Bernd Rimann sowie von dem SWG-Betriebsratsvorsitzenden Uwe Jahn. Dann stiegen alle in die bereitstehenden Busse: „Auf nach Berlin!“ hieß es für die Gröditzer, die dort auf ihre Kolleginnen und Kollegen aus Bremen, Hamburg, Eisenhüttenstadt, Hennigsdorf, Brandenburg, Ilsenburg, Zeithain, Riesa und Freital trafen. Als sie in der Bundeshauptstadt ankamen, hatten sich zwischen Bundeskanzleramt und Bundestag bereits etwa 2.500 Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter versammelt. Sie alle wollten auf die aktuelle Problemlage der internationalen Stahlindustrie und die Konsequenzen für deutsche Stahlunternehmen und Arbeitsplätze aufmerksam machen. Während der Kundgebung stellten Vertreter der Unternehmen kurz ihren Betrieb vor und benannten Hauptprodukte und Beschäftigtenzahl. Diese Informationen waren jeweils auch auf einer kleinen TeilnehmerInnen der Schmiedewerke Gröditz A m bundesweiten Stahlaktionstag haben sich auch 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMHütte beteiligt. Vor der Abfahrt nach Duisburg gab es vor dem Tor der Hütte eine kleine Kundgebung. Dabei erläuterte Arbeitsdirektor Felix Osterheider mit einem anschaulichen Bild die Motive für das Engagement der Kollegen: „Einer muss die Pizza backen können, die alle verteilen wollen. Ohne eine feste Basis findet nichts mehr statt. Und deshalb fährt heute eine Delegation von uns nach Duisburg, um ein aktives Zeichen zu setzen.“ Die Gefahr durch die Billigimporte aus Fernost, erläuterte Osterheider, sei durch die enormen Überkapazitäten in China geschaffen worden. Sie überschwemmten nun den gesamten westeuropäischen Markt. Möglich seien diese Niedrigpreise durch die Lebens-, Arbeits- und Sicherheitsbedingungen in China. Sie erlaubten eine Preisgestaltung, die in Deutschland, wo unter ande- rem wesentlich kostenintensivere Rahmenbedingungen herrschten, nicht denkbar wäre. Felix Osterheider weiter: „Der deutsche Stahl ist immer besser, um was er teurer ist. Und das muss auch möglich sein unter fairen Wettbewerbsbedingungen.“ Dass der Verlust auch für die Stadt Georgsmarienhütte groß wäre, wenn das Stahlwerk Schaden nähme, schilderte Bürgermeister Ansgar Pohlmann den 300 Demonstranten: „Wir haben in den letzten Jahren durch die Gewerbesteuer und die Einkommensteueranteile sehr gut profitiert und können uns Kindergärten, Schulen, Straßen und Flächen leisten.“ Und Stephan Soldanski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück, wies darauf hin, dass nicht nur die Arbeitsplätze auf der Hütte gefährdet seien. Denn auch in der Wiederverwertung am Schrottplatz und in der Weiterverarbeitung würden dann viele Jobs verloren gehen. mw Foto: Petra Mißbach mannstaedt Tafel abzulesen, die jeder Vertreter mitgebracht hatte. Besonders effektvoll war: All diese kleinen Tafeln von allen Stahlstandorten in Deutschland fügten sich zu einer großen Wand zusammen mit der Botschaft „Wir sind 85.000 (!) Beschäftigte in der Stahlindustrie“. Auch die Auszubildenden der Schmiedewerke Gröditz und anderer Unternehmen waren beim Stahlaktionstag – ausgestattet mit Klares „Ja!“ zum Umweltschutz – aber unter gleichen Bedingungen Auf dem Stahlaktionstag bezogen die Kolleginnen und Kollegen eine klare Position für mehr Umweltschutz: Wir sagen JA zu mehr Umweltschutz – aber für alle unter gleichen Bedingungen. Unsere Stahlindustrie darf nicht einseitig belastet werden. Wir sagen JA zur weiteren Reduzierung des CO2-Ausstoßes – aber nicht nur bei uns. Die CO2-Belastung macht nicht an nationalen Grenzen halt. Wir machen uns gemeinsam stark für eine zukunftsweisende, erfolgreiche Umweltpolitik – und somit für die Sicherung der Stahlindustrie und ihrer Arbeitsplätze in Deutschland. Plakaten und Transparenten – mit in die Bundeshauptstadt gekommen. Bei einer Gesprächsrunde auf der Bühne vorm Kanzleramt kamen einige von ihnen sogar persönlich zu Wort. Auf dem Podium stand übrigens auch ein Gröditzer Azubi: Martin Passuth, Jugend- und Auszubildendenvertreter der Schmiedewerke Gröditz. Petra Mißbach Die Kommentare und Reden zum Stahlaktionstag waren erwartungsgemäß umfangreich. In Duisburg kamen neben Vertretern der IG Metall auch Politiker zu Wort: Rede Bundesminister Sigmar Gabriel: www.youtube.com/ watch?v=zWngwyVsPjM Rede NRWMinisterpräsidentin Hannelore Kraft: www.youtube.com/ watch?v=ah4I0QySwUU glück auf · 2/2016 ............. 4 Foto: mha Gemeinsam sind wir stark: Unter diesem Motto sagten auch 224 Kolleginnen und Kollegen von Mannstaedt „Nein!“ zu Dumpingpreisen aus China und unfairen Wettbewerbsbedingungen. Mit drei Bussen waren sie nach Duisburg zu Thyssen gereist, um dort gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Stahlunternehmen (darunter auch Kollegen von der GMHütte) gegen globale Wettbewerbsverzerrungen zu demonstrieren. mha GMH Gruppe Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum … THEMA KVP Schmiedewerke Gröditz · … Suchen – sagt ein allseits bekanntes Scherzwort. Ein KVP-Pilot-Workshop der Mechanischen Werkstatt machte die Chaos-Probe aufs Exempel – und fand jede Menge Alternativen. W ie alle GMH -Unternehmen haben auch die Schmiedewerke Gröditz 2014 den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP ) eingeführt. Zum Auftakt gab es für die Belegschaft intensive Schulungen in Sachen KVP -Grundprinzipien. Dabei wurde klar: KVP lebt vor allem von der stetigen Verbesserung von Prozessen in kleinen Schritten. Seitdem gilt es, auf acht Aktionsfeldern entlang der Wertschöpfungskette Verschwendungen aufzuspüren, nachhaltig zu minimieren oder gar vollständig abzuschaffen. Zu den Aktionsfeldern zählen: Transporte/Materialbewegungen, Bestände, Wegezeiten/ Bewegungen, Wartezeiten, Fehler/ Ausschuss/Nacharbeit, Flächen/ Räume, Materielle Ressourcen oder auch Arbeitsprozesse. Zunächst konzentrierte man sich auf das Feld „Bestände“. Mithilfe des PDCA -Zyklus wurden auch in der Mechanischen Werk- PDCA-Zyklus: Der Zyklus beschreibt ein Vorgehen in vier Phasen, um betriebsinterne Probleme zu lösen. Dabei steht PDCA für das Englische: Plan – Do – Check – Act, übersetzt ins Deutsche: Planen – Tun – Überprüfen – Umsetzen. „Will man das volle Potenzial der organisierten kontinuierlichen Verbesserung ausschöpfen, muss man eine möglichst breite Masse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen Prozess einbinden, und zwar auf allen Führungsebenen. “ D r . L utz D ekker (in: glückauf 1/2016) statt erste Maßnahmen initiiert. Bei dem Projekt „Verbesserung der Ordnung und Sauberkeit“ führte man protokollierte, wöchentliche O+S-Rundgänge (Ordnung und Sauberkeit) mit den Führungskräften ein. Diese Maßnahme sorgte für eine nachhaltige Verbesserung der allgemeinen Ordnung und Sauberkeit, der Zuordnung von Verantwortlichkeiten und der Umsetzung und Nachhaltung von Maßnahmen. 2016 wurde ein neuer PDCA Zyklus unter gleicher Überschrift initiiert, um Verschwendungen im Aktionsfeld „Wegezeiten/Bewegung“ zu minimieren. Verschwendungen ergaben sich durch unnötig lange Wege, suboptimale Prozessabläufe oder auch schlicht und einfach Unordnung an den Maschinen und Anlagen. Ende April fand an Maschine 9 und 10 ein 5S-Pilot-Workshop 5. Selbstdisziplin 1. Sortiere aus Alle Punkte einhalten und ständig verbessern Aussortieren nicht benötigter Dinge 4. Standards schaffen Regeln und Stellfächer festlegen 5S sechs KVP-Projekte auf Bewährungsprobe. D as Stahlwerk Bous will seinen Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP ) auf breitere Füße stellen. Voraussetzung ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Fach- und Führungsebenen über spezielle Kenntnisse ver- fügen. Sie müssen nämlich in der Lage sein, sowohl Optimierungspotenziale systematisch aufzuspüren und zu analysieren als auch Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln und umzusetzen – ganz im Sinne des PDCA -Zyklus (siehe auch: „Wer Ordnung hält ist nur zu faul zun ...“ auf dieser Seite). Deshalb fand am 23. März eine Grundlagenschulung statt – durchgeführt und moderiert von der GEPRO Unternehmensberatung aus Aachen. Teilgenommen haben neben den Ingenieuren aus dem Stahlwerk und der Instandhaltung auch Mitarbeiter aus der Produktion und der Verwaltung. Spielerisch lernten sie in einem spannenden Wettkampf, wie man sich ständig verbessert, welche Was ist dabei rumgekommen? Viktor Martin stellt den Teil nehmern in einem kurzen Vortrag die Ergebnisse seines KVPProjektes vor. Die Verwendung anderer Handschuhe beim Verkleben von Isolierhauben schützt die Mitarbeiter besser vor dem Kleber, schont die Umwelt durch eine längere Halt barkeit der Handschuhe und bringt sogar einen finanziellen Werksfoto Vorteil. Benötigte Dinge am Arbeitsplatz anordnen 3. Säubere Arbeitsplatz sauber halten Standardisiertes Tool innerhalb des KVP-Prozesses: Der 5S-Zyklus hilft, schrittweise Ordnung zu schaffen – und auf Dauer auch zu halten. statt. Mit dabei waren Betrieb und Instandhaltung. Ziel war, die allgemeine Ordnung und Sauberkeit an den Maschinen zu verbessern, Standards für Werkzeuge und Hilfsmittel einzuführen sowie Inspektions- und Wartungspläne zu überarbeiten. Zudem wollte man Fehler und Probleme aufdecken, Verschwendungen reduzieren (Warte-/ Suchzeiten, Bestände, Werkzeugsuchzeiten), Transparenz und Eindeutigkeit schaffen (Abläufe, Stellplätze) sowie neue Standards setzen (Werkzeuge, Reinigungspläne). Erster erfolgreicher Schritt auf einem langen Weg Stahlwerk Bous · Ein Stahlwerk im „KVP-Fieber“: 2. Stelle hin THEMA KVP Tools beim KVP angewendet werden und wie man als Team agiert. Dann folgte die Probe aufs Exempel: Am Ende wurden sechs kleine KVP -Projekte entwickelt, Verantwortlichkeiten festgelegt und Ziele definiert. Die Projekte waren so bemessen, dass der dafür erforderliche PDCA -Zyklus binnen vier Wochen durchlaufen und damit geübt werden konnte. Am 27. April trafen sich die Teilnehmer unter Leitung der GEPRO wieder. Dabei berichteten sie von ihren Erfahrungen bei der Projektumsetzung und stellten ihre Projektergebnisse zur Diskussion. Unterm Strich bleibt festzuhalten: Es steht noch viel Überzeugungsarbeit an, weshalb eine systematische, organisierte und kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Anlagen Sinn macht. Andererseits konnten die Kollegen eine wichtige Erkenntnis mitnehmen: dass es einer heterogenen Gruppe hervorragend gelingt, Verbesserungspotenziale aufzuspüren und gute Ideen zu entwickeln. Dr. Lutz Dekker glück auf · 2/2016 ............. 5 Der zunächst für eine Schicht angesetzte Workshop führte zu mehr Sauberkeit und Ordnung. Nicht mehr benötigte Antriebe wurden abgebaut, neue Halte- rungen für Messmittel und Reinigungsutensilien montiert, die Zahl der Werkzeuge und Hilfsmittel reduziert, was übrig blieb eindeutig beschriftet oder in einem Shadowboard verortet. So entstanden Standards für andere Betriebe, wie man unnötige Such- bzw. Nebenzeiten schichtübergreifend minimiert. Doch man wollte Effizienz, Produktivität und Verfügbarkeit der Anlagen noch weiter verbessern. Noch am Workshop-Tag begutachteten die Mitarbeiter der Fachabteilungen gemeinsam die Unterlagen für die Wartung und Reinigung. Die Pläne wurden in der Folgewoche überarbeitet, abgestimmt und übersichtlicher dargestellt. Ende Mai wurden die Pläne an Maschine 10 und danach an den Kernanlagen der Mechanischen Werkstatt erprobt und ausgerollt. Betriebsleiter Markus Kühnert wacht darüber, dass Maßnahmen, die nicht sofort zu realisieren sind, später umgesetzt werden. Der als Pilot angelegte Workshop wird in den nächsten Wochen und Monaten an allen Kernanlagen der Mechanischen Werkstatt durchgeführt. Die erstellten Dokumente und Unterlagen inklusive festgelegter Standards für Werkzeuge und Hilfsmittel gelten dabei als Basis für die Arbeit an den weiteren Anlagen. „Der Workshop“, so Markus Kühnert, „zeigt das hohe Interesse und die bereichsübergreifende Bereitschaft der Mitarbeiter für das Thema KVP. Jetzt gilt es, die Standards an allen Anlagen zu etablieren und das Niveau zu halten.“ Bislang hat man allen Grund, auf das Erreichte stolz zu sein. Ronny Käppler Weniger Einsatz bei mehr Ausbeute RRO · Projekt im Betriebsstoffmanagement F ür ihre NE -Anlage wollte die Rohstoff Recycling Osnabrück (RRO ) den preisgünstigsten und wirkungsvollsten Entschäumer finden. Deshalb hat man verschiedene Substanzen getestet und bewertet. Zudem führte man zahlreiche Versuche durch, um die Dosierung zu optimieren. Bisher wurde der Entschäumer nach Gutdünken einfach aus einem 200-Liter-Fass „gezapft“. Jetzt wird er über kleinere Gefäße portioniert. Es wird sozusagen mit kleinen Eimern – und nicht mehr aus dem Vollen – geschöpft. Dabei werden die Verbrauchsmengen genau erfasst. Ergebnis: Das 200-Liter-Fass reicht jetzt nicht mehr nur für 3–4 Wochen, sondern für 2–3 Monate. Weniger Chemie schont zum einen die Umwelt. Zum anderen hat sich neben dem umweltfreundlichen Aspekt auch ein nicht unbeachtlicher wirtschaftlicher Er- THEMA KVP folg eingestellt. Dazu muss man wissen, dass ein einziges 200-Liter-Fass des Entschäumers ungefähr 1.300 Euro kostet – eine Tatsache, die auch den meisten Mitarbeitern nicht bewusst war. Sie waren von den Socken, dass das große blaue Fass so teuer ist. Letzten Endes ergibt sich eine Ersparnis im Jahr von bis zu 10.400 Euro. Und was das Preisbewusstsein betrifft: Zukünftig werden die Mitarbeiter noch mehr über die Preise der Einsatzstoffe informiert, mit denen sie tagtäglich umgehen. Ohne ein erhebliches Maß an Erfahrung und Know-how der Mitarbeiter wäre dieser Balanceakt – so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig – nicht möglich gewesen. Johannes Hanke Hintergrund In der NE -Separationsanlage (NE = Nicht Eisen) von RRO werden wertvolle Metalle und Legierungen wie Kupfer, Messing, Aluminium, Zink und Edelstahl aus Restfraktionen herausgeholt, die von verschiedensten Anlagenbetreibern wie bspw. Schredderbetreibern oder auch mechanisch biologischen Aufbereitungsanlagen stammen. Diese Reststoffe werden in einer zweistufigen Schwimm-Sink-Anlage mithilfe von Schwertrüben in verschiedene Metallfraktionen separiert. Durch die Bewegung der Schwertrübe in der Anlage bildet sich Schaum, der die Dichte und damit das gesamte Schwimm-Sink-Verfahren negativ beeinflussen kann. Um die Dichte möglichst konstant zu halten, wird ein Entschäumer zugegeben. GMH Gruppe Positiver Domino-Effekt Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss · Eins, zwei, drei … Optimierung des Düsendurchmessers am Brennerstein führt zu weiteren Verbesserungen. THEMA KVP Idee mit Domino-Effekt (von links): Orhan Cavusoglu und Yasar Suat. Y asar Suat arbeitet im Schmelzbetrieb der Friedrich WilhelmsHütte Eisenguss. Im Rahmen des Betrieblichen Vorschlagswesens hatte er überlegt, wie man den erdgasbefeuerten Ofenbrenner der FWH optimieren könnte. Seine Idee war, den Brennerstein im Düsendurchmesser auf 250 mm zu reduzieren. Diese Maßnahme sollte das Flammbild verbessern und dadurch den Erdgaseinsatz effizienter machen. Werksfoto Seine Idee wurde von Kollegen im Rahmen einer KVP -Maßnahme aufgegriffen und weiterentwickelt. Sie haben dabei nicht nur den Düsendurchmesser, sondern auch die Form des Brennersteins weiter optimiert. Unterm Strich ergab sich daraus eine Erdgas-Ersparnis von etwa 30 Prozent. Doch das war noch nicht alles: Nach der Optimierung des Brennersteins – so die Vermutung der KVP -Experten – wäre es möglich, dass der vorhandene Brenner überdimensioniert ist. Könnte man einen kleineren Brenner benutzen, würde der Erdgasverbrauch zusätzlich sinken. Deshalb hat man den Brennerhersteller damit beauftragt zu prüfen, ob ein kleinerer Brenner möglich wäre. Bereits ausgezahlt hat sich währenddessen eine weitere Idee des KVP -Teams: den Ofenbrenner auch für das Aufheizen von Pfannen mit einem angepassten Pfannendeckel zu nutzen. Bislang hatte man dazu bis zu drei Luntenbrenner genutzt, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen. Die Idee wurde zügig umgesetzt. Die ersten Versuche ergaben beeindruckende Ergebnisse. „Wir sparen jetzt vier Stunden Aufheizzeit und brauchen etwa 60 Prozent weniger Erdgas!“, freut sich Meister Orhan Cavusoglu. „Das systematische Auseinandersetzen mit Ideen und das anschließende Umsetzen hat automatisch weitere Überlegungen und Maßnahmen zur Folge“, erklärte der KVP -Beauftragte Jürgen Senf diesen Erfolg. Angefangen hatte alles mit einer Idee aus dem Vorschlagswesen, die Weiterentwicklung und Ableitung neuer Maßnahmen erfolgte dann im KVP Team. Man sieht: Betriebliches Vorschlagswesen und KVP widersprechen sich nicht. Sie ergänzen sich und führen zum gemeinsamen Erfolg. Jürgen Senf Werksfoto Studienpreis. Der mit 2.000 Euro dotierte Studienpreis der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte wurde auf der Absolventenfeier der Technischen Universität (TU ) Clausthal am 22. April zum dritten Mal vergeben. Die Wahl fiel auf Verena Schnieder. Sie erhielt die Auszeichnung für ihre herausragende Bachelorarbeit auf dem Gebiet Werkstoffkunde und Werkstofftechnik mit dem Thema „Einfluss des Laserstrahlschweißens auf kugelgestrahlte Hülsen aus unlegiertem Titan“. Jean-Frédéric Castagnet überreichte der Preisträgerin im Namen der Stiftung die Urkunde. Vergeben wird der Studienpreis einmal jährlich für herausragende Bachelorarbeiten, die an der TU Clausthal in den Bereichen Metallurgie, Werkstoffkunde und Werkstofftechnik sowie Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren geschrieben werden (von links): Kai Albrecht und Jean-Frédéric Castagnet (GMH Holding), Verena Schnieder (Preisträgerin), Professor Heinz Palkowski (IMet), Professor Lothar Wagner (IWW ) und Professor Volker Wesling (ISAF ). mw schaufenster Der Stahl für höhere Leistungsklassen GMHütte · 46MnVS5 – ein Werkstoff mit Zukunft dank eigener Entwicklungsarbeit M it gezielten Werkstoffentwicklungen unterstützt die GMHütte ihre Kunden aus der Automobilindustrie, um Markthemmnisse aus dem Weg zu räumen und ihre Geschäftsfelder zu erweitern. Erfolg versprechend dabei sind insbesondere gewichtsoptimierte Baugruppen, wo Werkstoffinnovationen enorm wichtig sind. Normalerweise werden solche Werkstoffe auf ihrem Weg in die Großserie metallurgisch und werkstoffkundlich entwickelt, technologisch am Bauteil erprobt und häufig patentrechtlich geschützt – was sie für Mitbewerber unzugänglich macht. Doch es gibt noch andere Wege, neue Werkstoffe zu entwickeln, die auf dem Markt frei verfügbar sind – und so innovative Lösungen in der Großserienfertigung ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist der Werkstoff 46MnVS5, der Stahl für Crack-Pleuel höherer Leistungsklassen. Er ist werkstofftechnisch leistungsfähig, kostenmäßig akzeptabel und problemlos lieferbar. Ausgangssituation waren perlitische Güten mit hoher Grundfestigkeit sowie ferritisch-perlitische Güten mit gutem Streckgrenzenverhältnis. Bei ihnen erfolgt die Steigerung der Festigkeit im Wesentlichen über Vanadium-Ausscheidungen. Nun hemmt allerdings ein aktiv genutztes Patent eines Stahlherstellers die Marktnutzung. Mit der Entwicklung des Werkstoffes 46MnVS5 ist eine gleiche Festigkeit erreicht wie beim patentierten Werkstoff – allerdings zudem ein besseres Streckgrenzenverhältnis als bei perlitischen Güten. Dank des neuen Werkstoffs ist ein verbesserter Leichtbau mit höherfesten AFP-Stählen möglich: Wegen der Steigerung der Festigkeitskennwerte durch das optimierte Mikrolegierungskonzept kann bei einem Pleuel beispielsweise der Schaftquerschnitt von 119 mm2 beim Werkstoff C70S6 auf 92 mm2 beim Werkstoff 46MnVS5 reduziert werden, was eine Gewichtseinsparung bei dem Bauteil von rund 10 Prozent bedeutet. Die stärkere Option Der Leichtbaustahl 46MnVS5 hat die gleichen Festigkeitswerte wie der patentierte Werkstoff 36MnVS4. Er hat aber höhere Festigkeitskennwerte durch optimierte Mikrolegierungskonzepte und ein besseres Streckgrenzenverhältnis als perlitische Güten wie der C70S6. Da der Schaftquerschnitt des Pleuels von 119 auf 92 mm2 reduziert werden konnte, bringt er 28 Gramm (10 Prozent) weniger auf die Waage als sein Vorgänger. Dass dieser Werkstoff eine Nische besetzt, beweisen die steigende Nachfrage und der Einzug in Kunden-/Werksspezifikationen. Die Entwicklung zur Serienreife hat übrigens nur fünf Jahre gedauert – dank Ressourcen-Vernetzung und starkem Commitment unserer Partner (ein Tier-1-Zulieferer und ein OEM). mw glück auf · 2/2016 ............. 6 Quelle: Mahle Motorkomponenten GmbH GMH Gruppe Ohne die Hilfe der Hütte ginge es nicht GMHütte · Daniel Schmock, Störungsschlosser (Walzwerk/Finalbetrieb), wurde mit anderen THW-Helfern in Berlin für seinen Flüchtlingseinsatz geehrt. B undeskanzlerin Angela Merkel empfing Mitte April rund 150 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW ) im Bundes innenministerium in Berlin – stellvertretend für die rund 16.000 THW -Kräfte, die sich bislang in der Flüchtlingshilfe eingebracht haben. Eingeladen war auch Daniel Schmock von der GMH ütte. Er ist seit 13 Jahren beim THW und heute Zugführer des 2. Technischen Zuges aus Osnabrück. Gemeinsam mit Bundesinnen minister Thomas de Maizière dankte die Bundeskanzlerin den Einsatzkräften für ihr unermüdliches Engagement und ergänzte: „Sie sind für die Flüchtlinge oft der erste Eindruck von Deutschland. Die Flüchtlinge werden noch nach Jahren berichten, welche guten Erfahrungen sie mit Ihnen gemacht haben.“ Dem Lob schloss sich Innenminister de Maizière an: „Ohne Sie wäre die Unterbringung der Flüchtlinge hier in Deutschland nicht gelungen. Sie haben einen überwältigenden Einsatz für die humane Aufnahme der Flüchtlinge geleistet und damit gezeigt: Auf das THW ist Verlass. In der Vergangenheit, jetzt und in Zukunft.“ Es war für Daniel Schmock schon ein besonderes Erlebnis, die Kanzlerin und den Innenminister zu treffen. Gemeinsam mit den anderen geladenen THW lern habe er zunächst das Kanzleramt besichtigt und die Kuppel des Reichstages besucht, bevor es ins Innenministerium gegangen sei: „Schön war auch, dass wir uns beim anschließenden Empfang mit den anderen Helferinnen und Helfern aus dem gesamten Bundesgebiet über unsere Einsatzerfahrungen austauschen konnten.“ Im Rahmen der Flüchtlingskrise im Oktober und November 2015 hatte der Technische Zug von Daniel Schmock insgesamt elf Einsätze, unter anderem in den Gemeinden Sarstedt und Bramsche-Hesepe sowie in Osnabrück. Dabei musste eine Infrastruktur für die ankommenden Flüchtlinge aufgebaut werden. Dazu gehörte beispielsweise Aufbau von Beleuchtung oder Koordination von Transporten. Schmock hatte als Zugführer die Aufgabe, Logistik und Aufbau zu planen und anzuleiten. Daniel Schmock engagiert sich rund 1.000 Stunden pro Jahr für das THW . Es ist alles in allem eine zeitintensive und vor allem verantwortungsvolle Tätigkeit bzw. Aufgabe, schließlich ist er als Zugführer für die Planung und Durchführung von Einsätzen und für die Ausbildung zuständig. Planmäßig gibt es einmal in der Woche einen Dienstabend. Hinzu kommen weitere Treffen und die Einsätze. Etwa 15 bis 20 davon hat sein Zug jedes Jahr. Die GMH ütte unterstützt ihn und das THW vor allem bei den Einsätzen mit einer Freistellung. „Diese Freistellung des Arbeitgebers ist besonders wichtig, weil sonst unsere Arbeit nicht geleistet werden kann“, unterstreicht Daniel Schmock. Die GMH ütte mache dadurch eine Menge von Dingen erst möglich. „Ohne dies ginge es nicht.“ mw Daniel Schmock mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière beim Empfang in Foto: privat Berlin G astkolum n e : R obert H arting „Genuss“ kommt von „gießen“ Oder: Wie man sich Genuss von Grund auf verdienen kann. O ft habe ich mich gefragt, wie Menschen ohne besonderen Grund einfach immer nur glücklich sein können. Ich selber kann es nicht. Ich kann nicht „richtig“ genießen, wenn ich vorher nur wenig dafür getan habe. Automatisch kommt der Moment, in dem ich mich frage: „Habe ich mir das jetzt schon verdient?“ Mit der Aussage „Genuss kommt von gießen“ will ich ausdrücken: Was dem Genuss vorangeht, ist entscheidend. Denn „gießen“ bedeutet schaffen – im Sinne von erarbeiten, etwas hegen und pflegen, erkämpfen, kultivieren, etwas für eine Sache tun. Auslöser für das Schaffen ist wiederum der Impuls des Mangels. (Erinnern Sie sich an meine Kolumne über „Mangel“? Es gibt „guten Mangel“, der positiv antreibt, der aus dem Glauben an etwas entsteht; und es gibt „bösen Mangel“, der aus Neid, Verlust und diversen Reizen aus dem Negativen heraus motiviert und Energie freisetzt.) Ich finde, im Sport ist Genuss gefährlich. Ich halte mich sehr weit davon entfernt, weil Genuss etwas Finales ist, eine Art „End-Belohnung“. Beispielsweise der erste freie Trainingstag nach meiner Medaille. Dann überströmen mich schon beim Aufstehen Glücksgefühle und positive Stimmungen. Für mich ist Genuss ein ganzer Tag, ein einfacher Tag. Kein Stück Kuchen, kein Kino, kein Reichtum. Einfach nur aufstehen und frei sein. Ich möchte damit nicht sagen, dass kleine Belohnungen zwischendurch nicht wichtig wären. Aber hier spreche ich von dem speziellen Gefühl, mor- gens aufzuwachen und anzufangen zu lachen. Es kommt aus mir heraus. Es kommt von innen. Es beendet alle Arten von Mangelzuständen psychischer Natur, die ich über die Saison hatte. Genuss kommt von gießen, weil man entsprechend vorher an seine Leistungsgrenze herangehen muss. Nur so erntet man Genuss (und nicht nur Zufriedenheit). Viele Leser werden jetzt denken, dass ich unter Genuss nur „Erleichterung“ verstehe. Ich muss sagen, da schwingt etwas davon mit. In dem Wort „Erleichterung“ steckt auch „leicht“. Und nur wenn ich wirklich leicht bin, kann ich den Tag körperlich genießen. Denn der volle, ganzheitliche Genuss kann nur in Einheit von Körper und Geist passieren. Deshalb kommt Genuss wieder von gießen, da sich mein Körper und mein Geist in einer bestimmten Konfliktsituation bewährt und gewonnen haben müssen. Das ist mein Jahresziel. Jahr für Jahr. Olympische Spiele wie in diesem Jahr bedeuten eine ganze Existenz. Ich würde hier nicht schreiben, wenn ich nicht Jürgen Großmann in London 2012 kennengelernt und er mir die Möglichkeit gegeben hätte, meine Empfindungen und mein Wissen mit Ihnen, liebe Leser, zu teilen. glück auf · 2/2016 ............. 7 Olympische Spiele sind identitäts-bildend. Meine Identität als Mensch, das, was ich bin, entsteht mit meinen Aufgaben, mit körperlichen und geistigen Herausforderungen. Mein Charakter wird ohne Zweifel über Erfolg und Misserfolg geformt werden und sich so weiter entwickeln. Mein Charakter wird unweigerlich mit Genuss gestärkt und bestätigt. Man ist sich selbst erst nahe, wenn man spürt, welche harte Arbeit soeben zu Ende gegangen ist und welche Lorbeeren Körper und Geist jetzt ernten. Genuss kommt von gießen, weil Genuss ein Prozess ist. Der absolute Genuss kommt erst in Einheit mit Körper und Geist und erst nach dem Bewältigen großer selbst-bedeutender Aufgaben für mich selbst. Also, gießen Sie fleißig. Ihr Wir gratulieren! Eine Leistung, die viel Respekt abverlangt: Nach 19 Monaten Verletzungspause (!) gewinnt Robert Harting die Deutsche Meisterschaft im Diskuswurf (68,04 m) mit großem Abstand vor seinem Bruder Christoph (66,41 m). Mit dieser Leistung hat er sich für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (Brasilien) qualifiziert. Dort findet am Freitag, den 5. August, die Eröffnungsfeier statt. Am Samstag, den 13. August, um 15.30 Uhr steigen die Diskuswerfer zum Finale in den Ring – hoffentlich mit Robert und natürlich auch mit Christoph Harting, der sich ebenfalls für Olympia qualifiziert hat. glückauf-Redaktionsteam französische Impressionen „Ich heiße Cécile Maret und komme aus Frankreich“ Je m‘appelle Cécile Maret et je viens de la France. Cécile Maret (52) arbeitet seit 2000 im Vertrieb Cécile Maret (52) travaille depuis l’an 2000 der Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH au service commercial de la société Gröditzer (Division Trading) und hat die französische Vertriebsgesellschaft mbH (division trading) et est de Staatsangehörigkeit. Ihr Hobby: Italienisch lernen. nationalité française. Son loisir : apprendre l’italien. Werksfoto Wann sind Sie nach Deutschland gekommen? Ende 1990: Ich konnte aber kein Deutsch und dachte, „Ausfahrt“ ist eine riesige Stadt, denn es kommt alle paar Kilometer ein Schild dafür auf der Autobahn! Was ist typisch deutsch? Karnevalslieder: Inzwischen kann ich mitsingen ;-)) Was ist typisch französisch? Das Essen – neben Sex das Lieblingsgesprächsthema/-beschäftigung der Franzosen! Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen? Internationale Wirtschaftsassistenz. Deutsch habe ich in einem Jahr bei der Volkshochschule gelernt – die beste Erfindung der Menschheit! Was würden Sie in der Ausländerpolitik ändern, wenn Sie „Königin von Deutschland“ wären? Das Behördendeutsch vereinfachen: Die Steuererklärung ist eine richtige Herausforderung ;-(( Was mögen Sie an Deutschland? Ordnung – hier ist kein Platz für den Zufall, denn alles ist durchgedacht. Es macht das Leben einfacher und man kann seine Energie für etwas Besseres nutzen. Was ist wichtig für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher nationaler Mentalitäten? Mal über den Tellerrand schauen: Anders heißt nicht immer schlechter. Was mögen Sie an Ihrem Heimatland? Kreativität: Wir finden immer eine Lösung, auch wenn es manchmal dauert und manchmal schön kompliziert wird. Ihr Lebensmotto? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Mein Tipp zur EM: Was mögen Sie an Deutschland gar nicht? Fehlende Leichtigkeit: Alle sind so ernst hier. Das überrascht mich nach 25 Jahren immer noch. Was mögen Sie an Ihrem Heimatland gar nicht? Die Unzufriedenheit, die zurzeit herrscht. Auch wenn ich die Diktatur des männlichen Fußballs leid bin, kann ich doch nur „cocorico“ (schreit das französische Wappentier, der Hahn) sagen, oder?! Irgendwie bleibt man immer seiner Heimat verbunden, egal warum man sie verlassen hat. Quand êtes-vous arrivé à l‘Allemagne? Fin 1990 : je ne parlais pas un mot d’allemand, je croyais que « Ausfahrt » était une grande ville car il y avait beaucoup de panneaux l’indiquant sur l’autoroute ! Quelle formation avez-vous? BTS commerce international. J’ai appris l’allemand en un an en allant aux cours de la VHS, génial ! Qu‘est-ce que vous aimez en Allemagne? L’ordre: ici, rien n’est laissé au hasard et tout est prévu. Cela rend la vie facile et permet d’économiser son énergie pour des choses plus intéressantes et / ou importantes. Qu‘est-ce que vous aimez à votre pays? La créativité: on trouve toujours une solution, même si parfois c’est long et compliqué. Qu‘est que vous n’aimez pas du tout en Allemagne? Le manque de légèreté: les gens sont si sérieux ici, même après 25 ans cela me surprend encore. Qu‘est que vous n’aimez pas du tout à votre Pays? L’insatisfaction qui y prévaut actuellement. Qu’est ce qui est typiquement allemand ? Les chansons de carnaval: des tubes, j’arrive même à les chanter maintenant ;-)) Qu’est ce qui est typiquement à votre pays? Manger: avec le sexe, sujet de discussion et d’occupation préféré des français ! Que voulez-vous changer dans la politique étrangère, si vous seriez « reine de l‘Allemagne » ? L’allemand de l’administration: faire sa déclaration d’impôt est un véritable défi . Ce qui est important pour la coexistence pacifique des différentes mentalités nationales? Regarder plus loin que le bout de son nez: ce qui est différent n’est pas forcement moins bien. Votre devise? Si on veut on peut. Mon pari pour l’Euro 2016: Même si je trouve la dictature du football masculin insupportable je ne peux que dire „cocorico“, non? Peu importe pourquoi on quitte son pays, cela reste toujours sa patrie. Fußball-EM in Frankreich I m p ress u m Viel Optimismus in der GMH Gruppe Fußball-Europameisterschaft: Betriebsräte favorisieren deutsche Mannschaft. B ereits vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine (gewonnen mit 2:0) hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa für den Stern eine Umfrage gemacht. Resultat: Nur 12 Prozent der Befragten glaubten, dass Deutschland Europameister wird (und nur 14 Prozent sahen Deutschland im Finale). Anders die Betriebsräte der GMH Gruppe, die glückauf zum Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft befragt hat: Acht von zwölf denken nicht nur, dass Deutschland ins Finale kommt, sondern glauben auch, dass Deutschland das Finale gewinnen wird. Waldemar Karzmarzik Betriebsratsvorsitzender Schmiedag Mein Tipp Andre Schulz Betriebsratsvorsitzender Harz Guss Zorge Mein Tipp Harald Müßeler Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Mein Tipp Mannstaedt Jürgen Wolf Betriebsratsvorsitzender Bochumer Verein Mein Tipp Verkehrstechnik Ludwig Sandkämper Betriebsratsvorsitzender Georgsmarienhütte Mein Tipp Friedhelm Möllenkamp Betriebsratsvorsitzender Rohstoff Recycling Mein Tipp Osnabrück Eyioglu Orhan Betriebsratsvorsitzender Energietechnik Mein Tipp Essen Michael Kollenz Vorsitzender des Angestellten-Betriebsrates Mein Tipp Stahl Judenburg Michail Tsapanidis Betriebsratsvorsitzender Mannstaedt Mein Tipp Ulf Götze Betriebsratsvorsitzender Gröditzer Kurbelwelle Mein Tipp Wildau Jörg Butterweck Betriebsratsvorsitzender Heinrich Geissler Mein Tipp Uwe Jahn Betriebsratsvorsitzender Schmiedewerke Mein Tipp Gröditz Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der: 5.8.2016 Herausgeber: Georgsmarienhütte Holding GmbH Neue Hüttenstraße 1 49124 Georgsmarienhütte www.gmh-gruppe.de V.i.S.d.P.: Iris-Kathrin Wilckens Redaktionsteam: Julia Bachmann (jb), Monika Hansen (mha), Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal (li), Vera Loose (vl), Eberhard Mehle (em), Sarah-Fee Kim (sfk), Dirk Strothmann (ds), Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. BeateMaria Zimmermann (bmz) Produktion und Grafik: elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms Textbearbeitung: Peter Karl Müller (pkm) Lektorat: Dorothea Raspe, Münster Herstellung: Steinbacher DRUCK GmbH, Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier Die glückauf erscheint viermal im Jahr. glück auf · 2/2016 ............. 8 glückauf Berichte aus den Unternehmen 2/2016 Foto: vl Macht einen aufgeAufgeräumt. räumten Eindruck: Friedhelm Apke vom Einkauf der GMHütte beim alljährlich stattfindenden Aufräumtag des Stahlwerkes. Was wieder einmal beweist: Aufräumen ist zwar mit viel Arbeit verbunden – aber entspannt letzten Endes ungemein. Lesen Sie mehr … auf Seite 23 Mannstaedt: Schalten und Walten Division Stahl: Mächtig auf Draht MWL: Konferenz für die Zukunft Mit einem neuen Energieleitstand beginnt in Troisdorf das Industrie-4.0-Zeitalter. Dabei werden u. a. automatisch generierte Daten direkt auf Smartphones transferiert. Auf der Wire 2016 in Düsseldorf gab es für die GMH Gruppe eine Premiere: Zum ersten Mal präsentierte sich die Division Stahl auf einem gemeinsamen Messestand. >>> auf Seite 11 >>> auf Seite 12 Wer in den USA auf dem Bahnsektor Fuß fassen will, muss die Normen der Association of American Railroads (AAR ) beachten, die weltweit bindend sind. Auf einem AAR -Kongress informierte sich MWL Brasil über den neuesten Stand. >>> auf Seite 21 GSG: Mehr Kopf als Bauch SWG: 40 Prozent im Blick Die Spielräume sind längst nicht ausgereizt, was die Einbindung der Instandhaltung in IT -Welten angeht. Mit dem Projekt „Zukunftsorientierte Instandhaltung“ betritt die GSG Neuland – Hand in Hand mit der GMH Systems. Die SWG produziert u. a. nahtlos gewalzte Matrizenring-Rohlinge (Rund- und Ringmatrizen) für die Pellet-Produktion – und ist damit auf dem asiatischen Markt besonders erfolgreich. Auf der VICTAM wusste sie erneut zu überzeugen. Schon seit Jahren unterstützen GMH ütte und Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte das Therapeutische Reiten bei Horses & Dreams. Jetzt präsentierte sich dort der Parasport. >>> auf Seite 11 >>> auf Seite 13 >>> auf Seite 24 glück auf · 2/2016 ............. 9 Horses & Dreams: Inklusion ist Pflicht produktion & innovation Mobil, flexibel einsetzbar und leicht handzuhaben – das neue freihandge führte Lasermessgerät CALIPRI: Kontu ren direkt an der Walzstraße messen. Foto: Ralph Fritzke Extrem flexibles Messwerkzeug Mannstaedt · Entwicklungspartnerschaft mit NEXTSENSE trägt reichlich Früchte: CALIPRI – ein mobiles Lasergerät zur Messung der Kontur glühender Profilstäbe. Einsatz hat sich bereits bewährt. Ü blich bei der Qualitätsprüfung von Profilstäben ist: Zwischen den Walzgerüsten werden Proben mit dem Schweißbrenner abgebrannt und nach dem Abkühlen am Profilprojektor verglichen. Diese Prozedur ist selbst in modernen Walzwerken nach wie vor Stand der Technik. Alternativ dazu werden große Profilmessanlagen eingesetzt. Sie messen kontinuierlich und kom- men ohne Probennahme aus. Solche Anlagen sind allerdings fix an einer Position in die Produktionslinie integriert. Nachteil: Sie können nicht einfach und schnell zu einer alternativen Messstelle umgestellt werden. Wie schön wäre es dagegen, ein einfaches tragbares Messwerkzeug zu haben, das man zur Konturprüfung an eine beliebige Position im Walzprozess setzen könnte? Dieser Wunschtraum geht jetzt bei Mannstaedt in Erfüllung – weil jemand auf die Idee kam, zur Messung der Kontur glühender Profilstäbe das freihandgeführte Lasermessgerät CALIPRI einzusetzen, ein Produkt der NEXTSENSE GmbH aus Graz. Nach einem erfolgreichen Vorversuch hatte man 2014 mit der Entwicklung von CALIPRI HOT begonnen. Dabei wurde NEXT- Keine Schonfrist für Altanlagen Die Sicherheitsstandards an Altmaschinen müssen auch bei der Schmiedag dem aktuellen Stand der Technik entsprechen bzw. angepasst werden. „Ein sicherer Betrieb ist zu gewährleisten!“, heißt die Maxime – und bei Bedarf muss Sicherheitstechnik nachgerüstet werden. „Bestandsschutz“ gibt es also nicht. Im Vorjahr trat eine neue Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in Kraft – und hat für Altmaschinen viele Fragen aufgeworfen: Besteht Nachrüstpflicht? Was ist „Stand der Technik“? Woran kann man sich orientieren? Ein glückaufInterview mit Detlef Beier (Leitung Arbeits- und Gesundheitsschutz, Sifa, UMB, EnM): glückauf: Womit befasst sich die neue Betriebssicherheitsverordnung, Herr Beier? Detlef Beier: Sie trifft klare Aussagen zur Gefährdungsbeurteilung und der daraus zu erstellenden Betriebsanweisung. Und sie enthält unterschiedliche Regelungen für Maschinen neueren und älteren Datums. Was sind überhaupt „ältere Maschi nen“? Und worauf muss man bei ih nen achten? Beier: Ältere Maschinen sind Maschinen, die vor dem Stichtag 29. Dezember 2009 in Betrieb genommen wurden. Bei diesen Maschinen sind zwingend die Paragrafen 8 und 9 der neuen Betriebssicherheitsverordnung anzuwenden und bei Bedarf Schutzmaßnahmen nachzurüsten. Dies gilt auch Detlef Beier und Stillsetzen und Paragraf 9 auf weitere Schutzmaßnahmen bei der Verwendung von Arbeitsmitteln. Und Maschinen, die nach dem Stich tag 29. Dezember 2009 in Betrieb ge nommen wurden? Beier: Da kann man auf die Anwendung der Paragrafen 8 und 9 verzichten – wenn man regelmäßig Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt hat. Schmiedag · Neue Betriebssicherheitsverordnung wirft Fragen auf. INTERVIEW SENSE von Mannstaedt nach besten Kräften fachlich unterstützt – mit Input zum Walzprozess und zur nutzerorientierten Gestaltung der Funktionalitäten der Software. Zudem gab es in den vergangenen zwei Monaten zwei ausführliche Prototypentests auf der kleinen Walzstraße. Die dabei von der Walzmannschaft und der Technikabteilung gewonnenen Erkenntnisse wurden intensiv mit NEXT- Werksfoto für alle Maschinen, die umgangssprachlich „CE “ nach der „alten“ Maschinenrichtlinie haben. Zur Erklärung: Paragraf 8 bezieht sich auf Schutzmaßnahmen bei Gefährdungen durch Energien, Ingangsetzen glück auf · 2/2016 ........... 10 Was bedeutet in diesem Zusammen hang „Schutzmaßnahmen nach Stand der Technik“? Und wann müssen sie umgesetzt werden? Beier: Der Zeitpunkt ist klar geregelt: jetzt und heute. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die Maschinen und deren Funktion auf dem neuesten Stand der Technik sind – es heißt ja auch: „nach“ Stand der Technik. Unterm Strich muss ein sicherer Betrieb gewährleistet werden. Und wer bestimmt, was „Stand der Technik“ ist? Beier: Zur Ermittlung des Stands der Technik werden Normen, staat- SENSE diskutiert und flossen danach in die Weiterentwicklung ein. Das Messgerät kann bei Temperaturen bis zu 1.000 °C in wenigen Sekunden die Profilformen rundum erfassen. Die ermittelten Messdaten werden per WLAN übertragen. Dadurch ist das Gerät einfach handzuhaben – weil kabellos. Inzwischen ist die Entwicklung des Messgerätes kurz vor dem Abschluss. Voraussichtlich nach dem Sommerstillstand 2016 wird Mannstaedt das erste Seriengerät „CALIPRI RC220 “ dauerhaft einsetzen können. Es soll für zweierlei Aufgaben zum Einsatz kommen: bei einem Produktwechsel an der Walzstraße und bei der Entwicklung und Optimierung von neuen und vorhandenen Profilen. Christian Trappmann liche Regeln, veröffentlichte Erfindungen, Veröffentlichungen von Unfallversicherungsträgern, Branchenverbänden und vieles andere mehr herangezogen. Und wie kann ich sicher sein, dass eine Maschine den geforderten Stand der Technik einhält? Beier: Werden die staatlichen „Technischen Regeln für Betriebssicherheit“ angewandt, darf man davon ausgehen, dass die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung – und damit der aktuelle Stand der Technik – eingehalten werden. Wo kann man sich zusätzlich Sicher heit holen? Beier: Betreiber von Maschinen sind gut beraten, wenn sie sich regelmäßig über Neuerungen im zugehörigen Regelwerk ihres Unfallversicherungsträgers informieren. Auf diesem Weg können sie die gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich auf ihren Maschinenpark anwenden. Vielen Dank für das Gespräch. produktion & innovation Gut Schalten und Walten Mannstaedt · Mit dem neuen Energieleitstand zieht in Troisdorf Industrie 4.0 ein. INTERVIEW Wenn Bauteile eigenständig mit der Produktionsanlage kommunizieren und bei Bedarf selbst eine Reparatur veranlassen; wenn sich Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse intelligent vernetzen – dann sprechen wir von Industrie 4.0. Bei Mannstaedt hat Industrie 4.0 jetzt Einzug gehalten. Was konkret dahintersteckt, berichten Andrea Schlüter (Umwelt- und Energiemanagement) und Andre Weber (Automatisierung und Prozessleittechnik) im glückauf-Interview. glückauf: Wer oder was hat das Ener gie-Management bei Mannstaedt so revolutioniert? Andrea Schlüter: Mannstaedt hat sich für ein neues Prozessleitsystem der Firma Siemens entschieden. Mit diesem System werden durch zahlreiche Messungen die Energieträger Strom, Erdgas, Druckluft, Brauchwasser, Presswasser und Heißwasser gemeinsam mit verschiedenen umweltrelevanten Parametern erfasst und quantifiziert. Andre Weber: Zudem kann man mit dem System große Mengen an Leistungsschaltern, Pumpen, Lüftern und Ventilen bedarfsgerecht steuern. Wie läuft das ab? Wie kann man sich das vorstellen? Schlüter: Wirft man einen Blick in das System, so eröffnet sich einem die komplette Übersicht über beispielsweise das Stromverteilnetz. Hier sieht man dann, von der Einspeisung bis hin zu den Verbrauchern, alle Verteilungen aufgezeigt. Weber: Von zentraler Bedeutung sind dabei die rund 50 Transformatoren, die unsere Stromversorgung sicherstellen. Sie alle werden von dem neuen Energieleitstand über- Den Energieverbrauch fest im Blick: Hermann-Josef Wolf (Techn. Leiter Instandhaltung und Energie), Andrea Schlüter (Energie- und Foto: mha Umweltbeauftragte) und Andre Weber (Projektleiter). wacht. Über eine Art von App kann er Fehler und Grenzwertüberschreitungen melden, bevor es zu Störungen kommt. Und was ist dabei Industrie 4.0? Weber: Ganz nach dem Industrie4.0-Gedanken werden die Daten bzw. Meldungen selbstständig und automatisch generiert und direkt Hätten Sie’s gewusst? Blindleistung Blindleistung ist eine Energieform, die beispielsweise durch elektrische Magnetfelder in Motoren entsteht. Obwohl sie nicht nutzbar ist, muss sie dennoch im Netz übertragen werden – und verursacht dadurch Transportverluste. auf die Handys der Mitarbeiter in der Instandhaltung gesendet. Die können dann mit dem Leitstand die Fehler analysieren und beheben. Weiterhin wird flexibel auf die Anforderungen der Produktion eingegangen. Pumpen, Lüfter sowie Transformatoren können je nach Bedarf automatisch zu- und abgeschaltet werden. Schlüter: Aber das ist noch nicht alles: Neben den Energieträgern werden auch die genehmigungsrechtlich geforderten Umwelt-Messungen systematisch erfasst und kontinuierlich überwacht. Was sind das für Messungen? Schlüter: Beispielsweise Wassertemperatur und pH-Wert der Kühlwassereinleitung. In dem System sind die entsprechenden Soll-Werte mit deren Ober- und Unterwarngrenzen hinterlegt. Wie bei der Künftig mehr Kopf als Bauch GSG/GMH Systems · Instandhalter-Tagung: Neue Stellschrauben für die Instandhaltung mit SAP. „Zukunftsorientierte Instandhaltung“ liefert Eckdaten. D ie Georgsmarienhütte Service Gesellschaft (GSG ) hatte zur diesjährigen Instandhalter-Tagung nach Georgsmarienhütte eingeladen. Anlass war die detaillierte Vorstellung des GSG -Projektes „Zukunftsorientierte Instandhaltung“. Von den dabei entwickelten neuen Lösungen können alle GMH Instandhaltungen profitieren, die SAP-PM einsetzen. Dementsprechend waren Vertreter aus vier weiteren GMH -Unternehmen eingeladen, die diese Software ebenfalls nutzen: Bochumer Verein Verkehrstechnik, Stahlwerk Bous, Schmiedewerke Gröditz und Mannstaedt. Olaf Meier (Leiter der GSG -Instandhaltung) und seine Teamleiter stellten zunächst den Ist-Zustand der Instandhaltung vor. Danach präsentierten sie neue praxistaugliche Lösungen für eine wirtschaftliche Instandhaltung von morgen, die man im Rahmen des Projektes „Zukunftsorientierte Instandhal- tung“ entwickelt hat. In Beiträgen und Diskussionen wurden dann aktuelle Trends thematisiert und präzisiert, wie Instandhaltung organisiert sein muss, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Für das Projekt waren inhaltliche Vorgaben der Geschäftsführung zielführend. Demnach soll die Instandhaltung der GMH Gruppe auch noch in zehn Jahren effizient und zukunftssicher aufgestellt sein. Erforderlich dafür seien die richtige Strategie, klare und messbare Ziele (weniger Bauchgefühl) und die richtige Arbeitsweise. Doch Prognosen lassen sich nur auf der Grundlage von realen und belastbaren Daten erstellen. Dazu hatte die GSG zusammen mit der Unternehmensberatung Dr. Kalaitzis & Partner GmbH in den Jahren 2014 und 2015 unterschiedliche Handlungsfelder erarbeitet. Dazu gehören technisches Controlling, Bestimmung der Budgets, relevante Prozesse, Methoden der Instandhaltung, Projektranking, Planung/ Durchführung von Putzschichten/ Werksstillständen und Veränderungsprozesse (begleitend). Zuständig für die Umsetzung der dafür erforderlichen IT -Lösungen war die GMH Systems. Heute, nach erfolgreicher Durchführung des Projektes, ist die Georgsmarienhütte in der Lage, mithilfe von Kennzahlen aus SAPPM (Instandhaltung) und SAP-BO (Auswertung über Business Objects) wichtige Kennzahlen der Instandhaltung zu gewinnen. Beispiel dafür sind die Kosten der Instandhaltung (Ausgangspunkt: Definition nach DIN ) und die Instandhaltungsraten (bezogen auf Anlagentechnik und Infrastruktur). Die Instandhaltungsrate ist eine wichtige Kennzahl, die das Verhältnis der Instandhaltungsaufwendungen zum Wiederbeschaffungswert darstellt und somit zeigt, ob glück auf · 2/2016 ........... 11 Stromversorgung werden Fehler und Grenzwertüberschreitungen an den Verantwortlichen gemeldet, der Fehler und Überschreitungen prüft und behebt. Das hört sich ja alles schön an. Aber was bringt es letzten Endes? Schlüter: Zum einen bringt es Rechtssicherheit hinsichtlich der Umwelt-Messungen, zum anderen spart Mannstaedt aufgrund der neuen Prozessregelung Energie und somit Kosten. Was heißt das konkret? Weber: Das System trägt beispielsweise auch zur Überwachung der Blindleistung bei. Durch Optimierung der Blindleistungs-Kompensation konnten wir bereits die Übertragungsverlustleistung reduzieren, indem wir 40 Prozent der Transformatoren abschalten konnten. Schlüter: Weitere Energieeinsparungen werden durch eine optimierte Druckregelung der Brauchwasser-Pumpen sowie der Presswasserautomatik realisiert. Zudem können wir jetzt die 15-MinutenSpitzenlast überwachen und ein neues optimiertes Last-Managementsystem einführen. Dadurch können die Netzübertragungsgebühren reduziert werden. Der deutsche Strommarkt ist wie man weiß im Wandel. Erneuerbare Ener gien wie Wind- und Wasserkraft, Fotovoltaik, Biomasse und Geother mie treten an die Stelle fossiler Roh stoffe wie Uran, Steinkohle, Braun kohle, Erdgas und Öl. Ist Mannstaedt darauf vorbereitet? Weber: In der Tat, aus diesem Wandel ergeben sich viele Veränderungen auf dem Strommarkt – und Herausforderungen für die Wirtschaft, wie die Energiewende drastisch zeigt. Wir als Industrieunternehmen benötigen eine Technologie, mit der wir flexibel darauf reagieren können. Mit dem neuen Energieleitstand ist Mannstaedt dazu in der Lage! Vielen Dank für das Gespräch. Kurz & Knapp Dank Prozessleitsystem konnten unter anderem die Blindleistungs-Kompensation optimiert, Transformatoren bedarfsgerecht betrieben, die Wirk- und Blindleistung überwacht, die 15-Minuten-Spitzenlast kontrolliert und das Last-Managementsystem optimiert werden. Die Regelung und Überwachung von Pumpen ist dank standardisierter Programmbausteine, die man mit Apps auf dem Handy vergleichen kann, ebenfalls möglich. Mit dem neuen Energieleitstand ist Mannstaedt bereit für die Zukunft und kann flexibel auf Herausforderungen der Energiewende reagieren. ein Unternehmen genügend aufwendet, damit die Anlagen einsatzfähig bleiben. Mit den richtigen Kennzahlen ist man bei der GSG nun in der Lage, das Kennzahlen-System für die Instandhaltung weiter auszubauen. Dafür gibt es unterschiedliche DV Werkzeuge, die man mit der GMH Systems im Rahmen des Projektes erarbeitet und in Betrieb gesetzt hat, nämlich: Budgetverfolgung und Kostenauswertungen mit SAP-BO , Projektranking, Anlagenbewertung mit SAP-BO , Putzschicht-/Stillstands-Planung mit SAP-PM und die einfache Datenerfassung für die Instandhaltung mit GMH .mes IDE (Instandhaltungs-Datenerfassung). Dazu einige Anmerkungen: Die Anlagen-/Risikobewertung mit SAP-BO erfolgt in Zusammenarbeit mit den Betreibern. Sie stellt die Effizienz der Instandhaltungsaufwendungen bzw. das Risiko dar, mit dem die Anlagen aus instandhalterischer Sicht betrieben werden. Die Putzschicht-/Stillstands-Planung wurde für die verbesserte Integration der Betriebe und der Instandhaltung eingeführt. Die Neueinführung des GMH . mes-Moduls IDE der GMH Systems sorgt seit Mitte 2014 bei der GSG für zusätzlichen Nutzen im Rah- men einer einfachen Datenerfassung für die Instandhaltung. Vorteile der Software: Sie kann auf nahezu jeder browserfähigen Hardware laufen. Sie bereitet für jedes Fachteam den Arbeitsvorrat zeitnah und anwendergerecht auf. Sie erhöht die Datenqualität und Rückverfolgbarkeit durch die Dokumentation von Maßnahmen. Sie hat im Vergleich zum SAP Standard anwenderfreundliche Bedienoberflächen. Zum Abschluss der Tagung referierte Jean-Frédéric Castagnet noch über die Anforderungen der GMH Holding an die Instandhalter – Anforderungen, für die das GSG -Projekt „Zukunftsorientierte Instandhaltung“ im Wesentlichen Lösungen bereitstellt. Seine allgemeine Empfehlung: „Um die zukünftigen Anforderungen an die Instandhaltungsorganisation und deren Entwicklung im Auge zu behalten, sollte diese Form des Austausches regelmäßig stattfinden. Die Gruppe sollte sich regelmäßig mindestens einmal pro Jahr treffen.“ Das nächste IH -Treffen wird im Frühjahr 2017 bei Mannstaedt in Troisdorf stattfinden. Projektteam Zukunftsorientierte Instandhaltung der GSG partner & märkte Wie Synergien entstehen können: Kunde im Gespräch mit Ansprechpartnern der GMH Blankstahl und Heinrich Geissler. Werksfotos Messeteam musste bei der Wire mächtig auf Draht sein Division Stahl · Ausgezeichnete Resonanz auf neues Messekonzept: Vier Unternehmen der Division Stahl präsentierten sich auf der Wire 2016 mit einem gemeinsamen Messestand. Sowohl GMH-Messeteam als auch GMH-Explorer waren im Dauereinsatz. D ie Wire Düsseldorf blickt auf eine 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Zum ersten Mal fand sie 1986 mit 488 Ausstellern aus 23 Ländern statt. Vor 30 Jahren besuchten rund 21.000 Fachbesucher die erste Düsseldorfer Wire, schon damals kamen rund 45 Prozent der Messegäste aus dem Ausland. Auf der diesjährigen Messe waren 1.337 Aussteller aus 53 Ländern zu Gast. Sie zeigten Maschinen und Anlagen zur Drahtherstellung und Veredelung, Werkzeuge und Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik sowie Werkstoffe, Spezialdrähte und Kabel. Außerdem wurden Innovationen aus den Bereichen der Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Prüftechnik und aus Spezialgebieten präsentiert. In Halle 12 trafen sich aus gewachsener Tradition die Hersteller von Langprodukten aus ganz Europa. Der Trend setzte sich fort: Internationales Publikum mit hoher Fachkompetenz konnte in diesem Jahr auch die Division Stahl der GMH Gruppe verzeichnen. Messesprache ist Englisch und der Anspruch an das technische Knowhow der Standbesetzung wächst. Neu war auch das Erscheinungsbild, das die Fachbesucher auf der Messe erwartete: Zum ersten Mal präsentierte sich die Division Stahl auf einem Gemeinschaftsstand. Neues Messekonzept: Rückzugsort für intensive Gespräche war die obere Etage. Während aus den Sparten Stahlerzeugung und -verarbeitung die Unternehmen GMHütte, GMH Blankstahl, Stahl Judenburg und Heinrich Geissler mit Standpersonal vor Ort Rede und Antwort standen, nutzten Mitarbeiter der Schwesterunternehmen aus dem Bereich Schmiede den Stand für eine Stippvisite. Begeistert waren alle Unternehmen vom Angebot der zweiten Etage: Auf etwa 80 m² bot der Stand der Division Stahl Raum für ruhige Gespräche abseits des Messetrubels. Auffällig: Besonders um die Mittagszeit konnte ein vermehrter Besucherandrang verzeichnet werden. Ursache hierfür war unter anderem der ausgezeichnete Service und das exzellente Essen. Anstelle aufwendiger Abendveranstaltungen setzte die GMH Gruppe auf den Augenblick der Ruhe, in dem Gespräche in entspannter Atmosphäre, unterstützt durch kleine, aber feine Köstlichkeiten, geführt werden konnten. Die Verweildauer der Gäste auf dem GMH -Messestand konnte so deutlich verlängert werden. Außerdem konnten innerhalb der verschiedenen Unternehmen Synergien genutzt werden, in dem ein Kunde gleich mehrere Ansprechpartner auf dem Messestand vorfand. So wurden nicht nur neue Kontakte mit potenziellen Kunden geknüpft, auch die Kontakte innerhalb der GMH Gruppe konnten so intensiviert werden. Andrea Busch glück auf · 2/2016 ........... 12 Bewährter „Eisbrecher“: Mit dem GMH-Explorer kommt man dank „Stahlquiz“ sehr leicht ins Gespräch mit den Fachbesuchern. Highlight GMH-Explorer GMHütte · Blickfang und wichtiger „Meeting Point“ auf dem GMHMessestand war wieder einmal der GMH -Explorer. Denn mithilfe seiner sechs Themenwürfel konnten Fragen nach technischen Details schnell beantwortet werden. Themenschwerpunkte waren das Stahlquiz (perfekt für den ersten Kontakt, um das Eis zu brechen), der Fertigungsablauf (3-D-Einblicke in die Stahlproduktion mit kurzen Filmsequenzen), der Stahlfinder (für jede Anforderung die richtige Stahlgüte), die Anwendung (360°-Blick in das Automobil mit Motor, Lenkung, Getriebe etc.), die Division Stahl (alle Unternehmen der Division Stahl mit kurzer Info) sowie die Themen Innovation und Entwicklung (welche Möglichkeiten bietet die GMH für die Entwicklung neuer Werkstoffe?). Den Würfel „Innovation und Entwicklung“ hatte man übrigens speziell für die Wire entwickelt. Oberstes Ziel: Man wollte den Fachbesuchern vor allem demonstrieren, welche Möglichkeiten die Division Stahl nutzen bzw. ausschöpfen kann, um die Prozessketten ihrer Kunden zu optimieren und zu verkürzen. Ob interne Fertigungsprozesse oder Simulation vom Abkühlverhalten von Schmiedestücken: Die GMH arbeitet mit einem motivierten Expertenteam an neuen Legierungsdesigns und der Ausschöpfung neuester Techniken. Andrea Busch partner & märkte Globaler Marktanteil: 40 Prozent angepeilt Schmiedewerke Gröditz · SWG beliefert erfolgreich asiatischen Markt mit nahtlos gewalzten Matrizenring-Rohlingen (Rund- und Ringmatrizen) für Pellet-Produktion. VICTAM Asia feiert Jubiläum. Gefragt sind beispielsweise mögliche Lagerkonzepte, um die Distanz Europa–Asien– USA zu überbrücken, oder auch die Weiterentwicklung der bestehenden Werkstoffpalette, um den Verschleiß der Matrizen zu reduzieren. Auf der anderen Seite eröffnen sich für uns dort neue Märkte – beispielsweise durch die stark wachsenden chinesischen Tochterunternehmen der europäischen Anlagen- und Matrizenhersteller oder auch lokale asiatische Produzenten. INTERVIEW Vom 29. bis 31. März fand in Bangkok die VICTAM Asia statt. Sie ist die weltweit führende Messe für Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Pellets in der Futtermittelindustrie oder für die Energieerzeugung (Biomasse/Holz-Pellets in Heizkraftwerken). Die Messe findet jeweils im Wechsel in Köln und Bangkok statt und feierte jetzt – bezogen auf Asien – ihr 25-jähriges Jubiläum. Dominik Butter (Division Manager Nahtlos gewalzte Ringe/Radreifen) und Christof Fries (Key Account Manager) waren für die Schmiedewerke Gröditz vor Ort: glückauf: 2016 waren 223 Ausstel ler aus 28 Ländern auf der VICTAM Asia. Ist das viel, Herr Butter? Dominik Butter: Die Messe war damit erneut ausverkauft. Insgesamt wurden in Bangkok 6.374 Besucher und damit fünf Prozent mehr als 2014 gezählt – und dies bei einer im Vergleich um elf Prozent gewachsenen Standfläche. Woraus bestand das Fachpublikum, Herr Fries? Christof Fries: Mehr als 40 Prozent kamen aus Ländern außerhalb Thailands. Dies zeigt, dass die VICTAM Asia in ganz Asien das internationale Aushängeschild der Pellet- und Futtermittelindustrie ist. Die Schmiedewerke Gröditz waren er neut mit eigenem Stand und eigenem Exponat vor Ort vertreten. Weshalb? Dominik Butter Werksfoto Butter: Weil die Schmiedewerke Gröditz der führende europäische Hersteller für nahtlos gewalzte Ringe sind, die als Rund- und Ringmatrizen zur Herstellung von Pellets in Pelletpressen eingesetzt werden. Mittlerweile haben wir einen Weltmarktanteil von annähernd 30 Prozent des Marktvolumens für Matrizenring-Rohlinge erreicht. Wollten Sie neue Kunden akquirieren? Fries: Das weniger. Wir wollten vor allem bestehende Kundenkontakte intensivieren und ausbauen. Deshalb haben wir in intensiven Gesprächen mit den maßgeblichen Anlagen- und Matrizenherstellern vor allem die Punkte Qualität und Lieferverfügbarkeit thematisiert, und zwar im Vergleich zu günstigeren asiatischen Anbietern. Wie wollen Sie gegen diese Konkur renz überhaupt bestehen? Butter: Diese Aufgabe wird uns in der Tat vor weitere, nicht unerhebliche Herausforderungen stellen. Rohlingen. Wir wollen mittelfristig den globalen Marktanteil auf bis zu 40 Prozent ausbauen. Werden die Schmiedewerke Gröditz auch 2017 an der VICTAM Interna tional in Köln und 2018 an der VIC TAM Asia in Bangkok teilnehmen? Butter: Also in Köln werden wir nur als Besucher präsent sein, da in Köln lediglich eine verkleinerte Konferenz stattfinden wird. Aber für 2018 ist wieder eine Teilnahme an der VICTAM Asia in Bangkok geplant. Planen Sie noch andere Messeaktivi täten im asiatischen Raum? Fries: Auf der VICTAM in Bangkok haben wir mit diversen internationalen Kunden Besuchstermine für das zweite Halbjahr 2016 vereinbart. Diese Termine werden wir auch mit einem Besuch auf einer vergleichbaren Messe in China im November 2016 verbinden. Vielen Dank für das Gespräch. Wie schätzen Sie den Matrizenmarkt in den kommenden fünf bis zehn Jah ren überhaupt ein? Fries: In nahezu allen Regionen der Welt wird weiteres Wachstum in diesem Produktsegment erwartet – auch wenn mittlerweile von einer leichten Sättigung des Marktes auszugehen ist. Weil weitere Fertigungskapazitäten zur Matrizenherstellung entstehen, ist eine Überhitzung ebenfalls nicht mehr ganz auszuschließen. Womit rechnen Sie unterm Strich für die Schmiedewerke Gröditz? Butter: Ich erwarte trotz allem weiteres stabiles Wachstum und vor allem einen deutlichen Ausbau der globalen Geschäftsbeziehungen. Und wie wollen Sie sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen? Fries: Über zusätzliche Serviceangebote. Beispiele sind wie oben erwähnt neue Lagerkonzepte, unsere aktuelle Werkstoff-Weiterentwicklung, die Optimierung der Fertigungsverfahren oder auch die konturnahe Fertigung von Matrizen- Christof Fries (Gröditzer Vertriebsgesellschaft) im Gespräch mit zwei Kunden Foto: Dominik Butter Kundenpflege im Fokus Flagge zeigen Mannstaedt · Trotz kleinerer CeMAT viele Fachgespräche auf Messestand. GMH Gruppe · Bahntechnik plant Auftritt mit Interesse galt vor allem Spezialprofilen für Gabelstapler und Anbaugeräte. Schmiede und Guss auf der InnoTrans in Berlin. M N annstaedt präsentierte sich vom 31. Mai bis zum 3. Juni zum 4. Mal seit 2008 auf der C eMAT in Hannover. Sie ist die weltweit bedeutendste Messe für Intralogistik und Material Handling. Mit rund 1.000 Ausstellern aus 44 Ländern war die Messe etwas kleiner als die letzte, die im Jahre 2014 stattfand. Aber die Besucheranzahl auf dem Mannstaedt-Messestand war unvermindert groß. Das Messeteam bestand aus Vertriebsleiter Guido Glees, Alan Evans (Mannstaedt Inc., USA ), Nina Schwitalla sowie den beiden Area Sales Managern Peter Himmelstein und Erk Lehmler. Sie konnten zahlreiche Kunden aus der ganzen Welt am Stand begrüßen. Neben Kunden aus Europa waren vor allem hochrangige Besucher aus den USA und Japan zu Gast. Primäres Ziel des C eMAT Messeauftritts war die Kontaktpflege zu diesem internationalen Auf Publikumsverkehr bestens vorbereitet (von links nach rechts): Erk Lehmler, Nina Werksfoto Schwitalla, Guido Glees, Peter Himmelstein und Alan Evans. Kundenkreis, der sich jedes Mal konzentriert in Hannover aufhält. Selbstverständlich konnten während der vier Messetage auch einige neue Kontakte geknüpft werden. Darunter waren vor allem Interessenten für Spezialprofile für Gabelstapler und Anbaugeräte, die den Ausbau dieses für die Trois- dorfer wichtigsten Geschäftsbereichs unterstützen könnten. Mannstaedt konnte die Messe für sich als Erfolg verbuchen. Deshalb wird man auf der nächsten C eMAT , die 2018 als Teil der Hannover-Messe stattfindet, wieder am Start sein. Erk Lehmler glück auf · 2/2016 ........... 13 ach zwei Jahren ist es wieder Zeit für eine internationale Schau der Superlative: Vom 20. bis 23. September findet in der Messe Berlin die 11. InnoTrans statt. Präsentiert werden dort Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Bahntechnologie, Bahninfrastruktur, Öffentlicher Bahnverkehr, Inneneinrichtungen und Tunnelkonstruktionen. Bereits jetzt ist absehbar, dass die InnoTrans mit mehr als 2.700 Ausstellern aus 55 Ländern ein Top-Event werden wird. Wie begehrt die Leistungsschau ist, zeigt sich an der Tatsache, dass es erstmals schwierig war, noch eine Ausstellungsfläche zu buchen. Bereits im Januar ging da nichts mehr. Die GMH Gruppe hatte vorausschauend bereits 2014 in der Halle 23 eine 250 m² große Ausstellungsfläche gebucht. Dieses Mal will man deutlich präsenter und zahlreicher vertreten sein als in den Vorjahren: Da sind zum einen die Bochumer Verein Verkehrstechnik, MWL Brasil und Bahntechnik Brand-Erbisdorf. Alle drei kommen aus dem Geschäftsbereich Bahntechnik und stellen Radsatzsysteme und deren Einzelteile her. Sie sind Hauptlieferanten für internationale Systemhäuser, Fahrzeughersteller und Einsteller nebst deren Servicebereichen. Mit bahnbezogenen Erzeugnissen vertreten sind auch die GMHSchmiedetechnik mit den Schmiedewerken Gröditz, der Schmiedag und den Wildauer Schmiedewerken genauso wie der GMH-Gussbereich mit der Friedrich WilhelmsHütte, Pleissner Guss und Walter Hundhausen. Seine Kompetenzen will man u. a. mit GMH-Exponaten illustrieren: mit Radsatz-Erkennungssystemen über Transponder und mit Innovationen in der Absorbertechnik zur Lärmminimierung bei Personen- und Güterverkehren. em qualität & qualifikation Foto: Karin Kriebel Bodo Rahner bei der Brandschutzübung Health & Safety Day Die World Steel Association (worldsteel) hatte in diesem Jahr für den 28. April bereits den dritten Steel Safety Day ausgerufen. Daran beteiligt hat sich wieder die gesamte deutsche Stahlbranche – darunter auch viele Unternehmen aus der GMH Gruppe. Für sie war dieser Tag für mehr Sicherheit und Gesundheit ein weiterer Baustein, der ideal in ihr Gesundheits- und Arbeitssicherheits-Management passte. Entsprechend engagiert wurde der Tag vorbereitet, durchgeführt und von den Kolleginnen und Kollegen genutzt. Ideenklau erwünscht: Was könnte Ihr Unternehmen gebrauchen? Gesundheit ist auch eine Frage der Balance GMH Systems · Auftakt im Vorfeld. „Kompaktes“ Programm. D Wie die Berichte auf den folgenden sechs Seiten zeigen, hat jedes Unternehmen auf eigene Art und Weise seinen Health & Safety Day organisiert – zugeschnitten auf die unternehmenseigenen Bedürfnisse, angepasst an die Möglichkeiten vor Ort, mit der Hilfe von eigenen Fachleuten, oftmals im Verein mit externen Gesundheits- und Sicherheitsspezialisten (allen voran die jeweilige Betriebskrankenkasse), und immer mit immensem persönlichen Engagement. Wer diese Berichte aufmerksam liest, wird nicht nur feststellen, dass es gelungen ist, den Belegschaften der GMH Gruppe eine breite Angebotspalette an Gesundheits- und Sicherheitsthemen zu unterbreiten. Er wird auch der Versuchung nicht widerstehen können, vielleicht die eine oder andere Idee für das eigene Unternehmen zu nutzen. Das ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Denn eins scheint sicher aufgrund der ausgesprochen guten Resonanz unter der Belegschaft: Der nächste Health & Safety Day kommt bestimmt. ie GMH Systems in Georgsmarienhütte hatte sich bereits im Vorfeld in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse etwas ganz Besonderes vorgenommen: das Konzept „BGM kompakt“ – das Betriebliche Gesundheitsmanagement für kleinere Unternehmen. Daraus wurden gezielt mehrere Gesundheitsmodule ausgewählt, um für den Gesundheitstag ein umfangreiches Programm zusammenzustellen. Doch damit nicht genug: Zur Einstimmung auf den Gesundheitstag hatten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IT-Spezialisten vorab die Möglichkeit, zwei Wochen lang einen Schrittzähler zu tragen. Zwischen den Beschäftigten entwickelte sich dabei ein gesunder Ehrgeiz und gegenseitiger Ansporn, sich noch mehr zu bewegen, frei nach dem Motto: „Wer schafft die meisten Kilometer?“ Am Gesundheitstag selbst diente das Foyer der GMH Systems den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Treffpunkt. Wer wollte, konnte seinen Muskel-Tonus im Nackenbereich messen lassen (Stichwort: Verspannung im Nacken). Das Stehen auf dem Balanceboard erforderte viel Geschick und Geduld und sorgte für eine unterhaltsame und sportliche Abwechslung. Und zur Abrundung gab es den Tag über selbst gemachte Obstspieße und leckere Smoothies. Auch Chefsache: Mit gutem Beispiel voran Wie ernst die Führungsebene der GMH Gruppe den Health & Safety Day nimmt, konnte man daran ablesen, dass sie an unterschiedlichen Standorten persönlich Präsenz zeigte. So war Michael Süß (CEO GMH Holding) bei der Bochumer Verein Verkehrstechnik in Bochum zu Gast, Frank Koch (COO Division Stahl) bei der Gießerei Walter Hundhausen in Schwerte, Harald Schartau (Arbeitsdirektor der GMH Holding) im Stahlwerk Bous, Wolfgang Schmidt (COO Division Bahntechnik/Guss) bei Pleissner Guss in Herzberg, Johanna Großmann (Gesellschafterin der GMH Holding) bei der Stahl Judenburg, Quirin Großmann (Gesellschafter der GMH Holding) bei Mannstaedt in Troisdorf und Jürgen Großmann (Gesellschafter der GMH Holding) bei der GMHütte in Georgsmarienhütte. Vielen Dank! Ohne Engagement läuft nichts! Um solch einen Tag vorzubereiten und durchzuführen, braucht es viel Kompetenz und Engagement. Dafür großen Dank an alle Kollegen, die sich vor Ort darum gekümmert und den Health & Safty Day für ihre Kolleginnen und Kollegen organisiert haben. pkm Balance halten Foto: Inge Hegmann glück auf · 2/2016 ........... 14 Jeanine Winzer und Romina Iannarino Qualität & Qualifikation Tipps für Geist, Körper und Seele Mannstaedt · Die gesamte Produktion stand still: Durchlaufpläne sorgten für effizienten Tag. U nter dem Motto „Gesund und sicher in die Zukunft“ ruhte bei Mannstaedt an diesem Tag für Früh-, Spät- und Tagschicht die komplette Produktion (Instandhaltung und Versand inklusive). So konnten mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich entspannt um ihre Sicherheit und Gesundheit kümmern. Mit der Freistellung hatte die Geschäftsführung ein deutliches Zeichen gesetzt: dass sicheres und gesundes Arbeiten ein Teil der Unternehmenskultur ist. „Publikumsrenner waren die Demos und Übungen zur Brandbekämpfung, das Kettcarfahren mit Rauschbrille und die Versuche mit dem Aufprallsimulator. “ T homas V o S S Was tun, wenn es ernst wird? Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Fahrradunfall. Erstes Highlight war ein Vortrag von Martin Morgenstern (Verhaltensforscher und Evolutionspsychologe). Er nahm alle Mitarbeiter mit auf eine Zeitreise in die Menschheitsgeschichte. Seine Kernbotschaft: Das Nerven- und Hormonsystem des Menschen ist immer noch darauf ausgerichtet, als Jäger und Sammler in der afrikanischen Savanne oder im kühlen Europa zu leben. Für die vielfälti- gen und deutlich andersgearteten Anforderungen an Geist, Körper und Seele im heutigen Arbeitsleben ist es weniger geschaffen – dies betrifft vor allem den Umgang mit Stress. Er hatte einige anschauliche Foto: mha Tipps parat, wie man damit dennoch klarkommen kann. Danach erwartete die gewerblichen Mitarbeiter ein regelrechter Sicherheits- und Gesundheitsparcours mit insgesamt 17 Stationen. Dabei ging es um Verkehr, Gesundheit, Arbeits- und Gefahrstoffe sowie Lager. Ob Vortrag oder praktische Übungen: Alle Themen wurden von betriebsinternen oder externen Experten professionell und kurzweilig präsentiert. Sogar in den Betrieben waren Stationen aufgebaut, um mit den Mitarbeitern spezielle Gefährdungen „am Objekt“ bzw. „am möglichen Ort des Unfallgeschehens“ zu besprechen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Bürojobs kamen nicht zu kurz. Ihr spezielles Programm umfasste Ergonomie am Büroarbeitsplatz, eine Ernährungsberatung und einen Vortrag zum Thema Herzgesundheit mit dem Schwerpunkt Herzinfarkt-Prävention. Damit jeder den Gesundheitstag möglichst effizient nutzen konnte, hatte sich das Organisationskomitee etwas einfallen lassen: Für jede Gruppe von Mitarbeitern gab es einen individuellen Durchlaufplan, auf dem jede besuchte Station „abzuhaken“ war. Und damit der Tag reibungslos und geordnet ablief, wurden die Referenten an den Stationen von Helfern aus Verwaltung und Betriebsbüros unterstützt. Und wie kam der Sicherheitsund Gesundheitstag bei den Kolleginnen und Kollegen an? Eine Befragung ergab: durchweg überaus positiv. Diese Einschätzung teilten auch die externen Referenten. Gute Organisation, attraktive Stationen und interessante Themen zahlen sich eben aus. Thomas Voß und Peter Engel Vorbeugen statt verarzten GKW/WSW · Gemeinsamer Gesundheitsmarkt mit großzügigen Angeboten I n Wildau machten Gröditzer Kurbelwelle Wildau (GKW ) und Wildauer Schmiedewerke (WSW ) am Arbeitssicherheits- und Gesundheitstag gemeinsame Sache. Vereint suchte man im Vorfeld geeignete Partner – und konnte so den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Programm am Standort bieten: Auf dem Stand der Sabelus Apotheke erwarteten die Kollegen diverse Minichecks (Blutdruck, Körperfett, Blutzucker), bei der Firma Piel/3M Schutzbekleidung (Armschutz), Schutzbrillen und Gehörschutz, die zum Austesten bereitstanden. Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall informierte zum Thema „Gesunder Rücken und Stärkung der Muskulatur“. Auf Testgeräten konnte man zudem seinen Gleichgewichtssinn erproben und seine Muskulatur stärken. Die Barmer GEK informierte über all- gemeine Gesundheitsfragen. Und die Freiwillige Feuerwehr Wildau demonstrierte ihr Einsatzvermögen, indem sie gemeinsam mit Mitarbeitern u. a. den Umgang mit dem Feuerlöscher übte. In einem weiteren Raum fand das Ernährungsseminar „Fit durch die Schicht“ statt, gemeinsam ausgearbeitet mit der Barmer GEK. Insgesamt 30 Mitarbeiter nahmen daran teil. Sie folgten zunächst einem halbstündigen Vortrag über den Zucker- und Fettgehalt von Lebensmitteln. Anschließend bereiteten sie leckere und gesunde Essensalternativen zu (die sie natürlich auch essen durften). Auf dem Speiseplan standen Erdbeershake, Himbeerquark, Gemüsesalat und Fleischsalat. Im gleichen Raum bot danach eine Sportmedizinerin individuelle Rückenanalysen an. Bei Bedarf empfahl und demonstrierte sie verschiedene Rückenübungen. GKW und WSW hatten aber auch eigene Stände aufgebaut: Zum einen präsentierte man dort Unfallorte und Unfallstatistiken beider Unternehmen; zum anderen verteilte man Informationsmaterial für einen freiwilligen Test zur Krebsvorsorge. Organisiert wurde der Gesundheitstag von Ulf Götze (GKW -Fachkraft für Arbeitssicherheit), Ralf Stahl (WSW -Fachkraft für Arbeitssicherheit), Manja Malyszczyk (WSW -Sekretariat), Christian Dinter ( W S W -Produktionsleitung), Lars Schieffelbein ( GKW -Ausbilder), Andreas Swinka (GKW -Mitarbeiter) und Sandra Ostermann (GKW/WSW -Personalreferentin). Die Aktion stieß durchweg auf so viel positive Resonanz, dass man bereits weitere mögliche (Präventiv-)Angebote während der Arbeitszeit prüft. Sandra Ostermann Video-Botschaft Eigentlich wollte er selbst zum Health & Safety Day an einen der Standorte der GMH Gruppe kommen. Das Einzige, was ihn davon abgehalten hat, wird man Robert Harting gerne nachsehen: die Vorbereitung auf die kommenden Olympischen Spiele. Mein Name ist Robert Harting – Ich bin Leistungssportler. Viele von Ihnen werden wissen: Ich schreibe die Kolumnen in der glückauf. Immer fleißig lesen! Heute ist der Health & Safety Day, und ich wäre echt gerne dabei, weil: Es liegt total nah am Sport. Es ist nämlich gerade bei Gesundheit eine Frage der Ehre. Im Sport ist es natürlich völlig normal, da erwartet man, dass es um Ehre geht und Kampf. Aber gerade auch beruflich ist einfach die Gesundheit das A und O. Wir vergessen sie, sie ist alltäglich für uns, und das ist eigentlich schade. Wir selber merken natürlich Konsequenzen, wenn wir nicht auf unsere Gesundheit achten. Deshalb tun wir es natürlich – der eine mehr, der andere weniger, aber wir tun’s. Die Frage ist jetzt aber: Warum ist es so nah am Sport? Weil es Teamwork ist. Wenn Sie auf Ihren Kollegen achten, passiert dem nichts. Sie sagen sich „Ahem, ja, aber er kann selber auf sich aufpassen!“ Das ist falsch. Weil Sie immer den Umkehrschluss bedenken müssen: Wenn Ihr Kollege auf Sie achtet, können Sie auch viel sicherer Ihre Arbeit tun. Die wiederum gibt Ihnen ihren Gehalt, Sie stehen im Leben, Sie haben eine Aufgabe, die Gesellschaft braucht Sie, Ihre Familie können Sie versorgen und und und ... Und das nur, weil Sie auf Ihren Kollegen achten und im Umkehrschluss das Gleiche von ihm bekommen. Deswegen ist Gesundheit auch eine riesen Teamsache. Genau so ist es bei mir und meinem Coach. Wir sind zusammen nur stärker. Ich allein kann das überhaupt nicht bewegen. Apropos Coach: Ich wäre jetzt gerne bei Ihnen. Aber ich steige jetzt gleich in den Flieger und fliege ab ins Trainingslager. Die Olympischen Spiele rufen, und da muss ich fit sein. Ich wünsche Ihnen viel Spaß. Bleiben Sie dran! Bis dann! Glück auf! Vorführungen der Freiwilligen Feuerwehr Wildau Werksfoto glück auf · 2/2016 ........... 15 Qualität & Qualifikation Die eigene Gesundheit managen GMHütte · Unter dem Motto „Gesund & Sicher“ befassten sich rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMHütte mit persönlichem Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit. arbeiten. Deshalb habe das Stahlwerk das Gesundheitsprogramm für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich ausgebaut. Neben den klassischen Routineuntersuchungen gebe es viermal im Jahr Präventionsaktionen wie Herz-Kreislauf-Untersuchungen, Lungenfunktionstests oder auch U m ein attraktives Tagesprogramm zu bieten, hatte man zahlreiche Fremdfirmen aus der Arbeitssicherheits-Branche eingeladen. Und so konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH ütte an vielen Ständen über aktuelle Standards bei Sicherheitskleidung informieren, unterschiedliche Sicherheitsausrüstungen ausprobieren und wertvolle Tipps für ihre Gesundheit und Fitness einholen. Dass immer jemand zur Stelle ist, wenn es mal ernst wird, bewies die Werkfeuerwehr bei ihren Lösch- und Rettungsübungen. „Unsere Mannschaft ist Tag und Nacht bereit, wenn Hilfe benötigt wird“, erklärte Thomas Schmücker, Leiter der Werkfeuerwehr. „Dafür trainieren wir regelmäßig – auch mit den Kameraden aus den umliegenden Ortsfeuerwehren.“ Zum Glück seien es lange Zeit nur kleine Einsätze, zu denen die Werkfeuerwehr ausrücken musste. „Aber das hat ganz klar damit zu tun, dass der vorbeugende Brandschutz bei uns großgeschrieben wird“, so Schmücker. Fotos: vl Beflammungsversuch: Der Stoff hält, was er verspricht. Die Gewinner des Gesund-und-Sicher-Quiz (von links nach rechts): Stefan Bernhörster (Versand), Michaela Weber (PS/PT) und Andreas Lönker (Poststelle) zusammen mit Norbert Kölker (Leiter Arbeitssicherheit). Mit „Unsere Hütte – meine Sicherheit“ betreibt die GMH ütte bereits seit 2004 ein eigenes Arbeitssicherheitsprojekt. Ziel ist, die Information und Kommunikation zu verbessern, um die Unfallund Ausfallzahlen zu reduzieren. „Dass dieses Engagement lohnt, zeigt sich deutlich in den niedrigen Unfallzahlen unseres Unternehmens“, erklärte Norbert Kölker, Leiter der Arbeitssicherheit bei der GMH ütte. Auch zukünftig will man alles tun, um dauerhaft wenige Unfälle zu haben. „Eine wesentliche Aufgabe dabei ist es, die Eigenverantwortung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken“, so Kölker weiter. Denn Erfolge in der Arbeitssicherheit seien nur durch ein entsprechendes Verhalten und das konsequente Einhalten von Sicherheitsvorschriften zu erzielen. „Dies – verbunden mit dem rechtzeitigen Erkennen von möglichen Gefährdungen an den Arbeitsplätzen – ist der Garant für sichere Arbeitsabläufe im Unternehmen. Dazu trägt ein solcher Aktionstag bei“, so der Arbeitssicherheitsexperte. „Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit greifen eng ineinander“, betonte Oliver Müller, Werkarzt bei der GMH ütte. Nur wer gesund sei, könne auch sicher Bewegungsanalysen. „Mit unserem Programm ‚Alle Gesund?‘ machen wir zudem allen Kollegen und deren Familienangehörigen ein besonderes Angebot: Sie können sich ausführlich von einem Arzt der Klinik für Innere Medizin des Franziskus-Hospitals Harderberg beraten lassen. Dabei werden drohende oder bereits bestehende Gesundheitsprobleme besprochen, um dann gezielt Vorschläge zur Lösung zu erarbeiten.“ Müller: „Selbstverständlich unter Berücksichtigung der ärztlichen Schweigepflicht. Und ohne eine Rückmeldung an den Arbeitgeber.“ mw Helmaustausch war auch rein optisch ein Highlight BTBED · Löschübung lockte viele Mitarbeiter aus der Reserve. B ei der Gestaltung des Arbeitssicherheits- und Gesundheitstages hatte jedes Unternehmen freie Hand. So konnten auch bei der Bahntechnik Brand-Erbisdorf (BTBED) Personalabteilung, Produktionsleiter und Betriebsrat ein Programm nach eigenen Erfordernissen ausarbeiten. Drei Ziele hatten sie sich gesteckt: • Erstens sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran teilnehmen können. • Zweitens sollten nur wirklich sinnvolle Maßnahmen angeboten werden. • Drittens wollte man den Produktionsablauf nicht unterbrechen, um so wenig Zeitausfall wie möglich zu haben. Für den ersten Tagesordnungs- punkt des Arbeitssicherheits- und Gesundheitstages hatte man die Brand-Erbisdorfer Feuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr mit ins Boot geholt. Sie führten als Erstes eine praktische Löschübung vor. Danach demonstrierten sie, wie man Feuerlöscher korrekt benutzt und einsetzt, um einen Brand sicher zu löschen. Das Interesse der Belegschaft war groß. Es nahmen sogar Mitarbeiter daran teil, die gerade arbeitsfrei hatten. Zum Schichtwechsel gab es die halbjährliche UVV -Unterweisung (Unfall-Verhütungs-Vorschriften) durch die IAS, einen Anbieter für integrierte Lösungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Gemeinsam mit einem Gesundheitsmanagement-Beauftragten absolvierte man zudem Übungen, die zur Entspannung beitragen und der Konzentration dienen sollen. Dass sich alle Mitarbeiter an einem Ort befanden, nutzte man dazu, über einen Aushang die Kollegen dazu aufzufordern, ihre Arbeitsschutzhelme auszutauschen – was zuweilen zwingend notwendig war. Denn der Austausch war auch optisch ein kleines Highlight: Viele Kollegen trugen nämlich Helme, die man nur noch mit dem Handschuh anfassen konnte. Das Feedback der Mitarbeiter zu diesem Tag war sehr positiv. Sie schätzten vor allem die ausführliche und mit Bildern bzw. Kurzvideos unterlegte Belehrung. Franziska Kaden glück auf · 2/2016 ........... 16 Mit viel Ruhe lässt sich der Brand beherrschen. Foto: Simone Thiele Qualität & Qualifikation Sicherheit denken Heinrich Geissler Stahl Judenburg · Zahlreiche Stationen zum Nachdenken Werksfotos Highlight am Hengsteysee. Kooperationspartner von Heinrich Geissler waren die AOK NordWest, die Deutsche Diabetes-Hilfe und der activ-club Drexelius. Der activ-club präsentierte sein umfangreiches Sportprogramm – wobei der Fokus auf präventiven Sportangeboten und einer individuellen Beratung lag, wenn es um RehaMaßnahmen geht. Die Ernährungsberaterin der AOK NordWest bereicherte das Programm mit umfassenden Informationen rund um das Thema Ernährung. Zudem bot sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kostproben an, darunter Rohkost, selbst gemachten Kräuterquark und Aufstriche. Die Deutsche Diabetes-Hilfe war mit ihrem Diabetesmobil „angereist“. Darin konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobil auf Diabetes untersuchen und individuell aufklären lassen. Heinrich Geissler plant übrigens, in Kooperation mit Drexelius seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sportkurse anzubieten, die jeweils auf deren Tätigkeitsbereiche zugeschnitten sind. Sportlicher Höhepunkt des Gesundheitstages war sicherlich der am Abend stattfindende AOK-Firmenlauf am Hengsteysee (Hagen/Herdecke). Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter auch einige Kollegen von der GMHütte und der Schmiedag in Hagen – nahmen daran teil, um ihre Fitness unter Beweis zu stellen. Auch Johanna Großmann war beim Aktionstag mit dabei und verfolgte interessiert einzelne Angebote. D ie Stahl Judenburg hat den Aktionstag zum Anlass genommen, ihre Arbeitsunfälle der letzten beiden Jahre zu analysieren. Fazit: Das Bewusstsein über sicheres Verhalten am Arbeitsplatz ist bei den Kollegen zwar da – aber noch nicht tief genug verankert. Deshalb hatten sich Geschäftsführung und Führungskräfte ein präzises Tagesziel gesetzt: Sie wollten für ihre Mitarbeiter verschiedene Sicherheitsaspekte spürbar und erlebbar machen – und sie für die Unfallgefahren im Betrieb und zu Hause sensibilisieren. Um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen, gab es zwischen 11 und 16 Uhr einen allgemeinen Produktionsstillstand. Zudem lockten freie Verpflegung und ein Gewinnspiel, bei dem drei attraktive Preise aus dem Gesundheits- und Wellnessbereich winkten. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt und zeitweise dichtem Schneefall kamen letzten Endes fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Werk. Über Mangel an Abwechslung konnten sie sich nicht beklagen: Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA ) hatte eine Station „Hände gut, alles gut“ aufgebaut. Dort wurde den Mitarbeitern bewusst gemacht, was so selbstverständlich zu sein scheint: wie wichtig für den Menschen intakte Hände sind – und was es bedeutet, wenn sich durch einen Unfall plötzlich alles ändert. AUVA und Polizeiinspektion Judenburg demonstrierten, wie „Alkomat“ und „Laserpistole“ funktionieren. Einige Kollegen konnten selbst einmal mit der Laserpistole die Geschwindigkeit eines Autos oder Lkws messen – eine Aktion, die auf Begeisterung stieß. Schließlich kommt man mit der Laserpistole normalerweise nur unmittelbar in Kontakt: wenn man den Strafzettel für eine Geschwindigkeitsübertretung bezahlen darf. Mithilfe der „Rauschbrille“ konnten die Kollegen zudem am eigenen Leib erleben, was man als Fußgänger oder Autofahrer von seiner Umgebung wahrnimmt, wenn man getrunken hat. Die Kriminalprävention aus Graz zeigte den Mitarbeitern, wie sie ihr Eigentum schützen können. Besonders aufschlussreich war, was sie schon im Vorfeld dazu beitragen können, um ihr gestohlenes Eigentum bei Auffindung wieder zurückzubekommen. Der Gurteschlitten der AUVA rückte wieder ins Bewusstsein, was man allzu schnell vergisst: Selbst ein Aufprall von „nur“ knapp 10 km/Std. erschüttert den Körper außergewöhnlich stark und jagt einem einen gewaltigen Schrecken ein. Ein Chemiker des TÜV Austria demonstrierte in Kurzexperimenten, wie oft verwendete Chemikalien sehr starke Reaktionen mit weitreichenden Folgen auslösen können. Das Team von Safety Cargo & ÖAMTC hatte sich das Thema „Ladungssicherung“ vorgenommen. Ihre Fahrvorführungen mit unterschiedlich gesicherter Ladung bewiesen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr Lkw-Ladungen zu sichern. Die Firma Griehser ist ein Spezialist für die Sicherung von Mitarbeitern, die in luftiger Höhe arbeiten. Sie entwickelt entsprechende Sicherheitskonzepte und trainiert Mitarbeiter, wie sie die Angélique Löhr, Katharina Schlüter und Jessica Steidten Fotos: Traugott Hofer entsprechende PSA benutzen, um gegen Absturz gesichert zu sein. Auf ihrer Station ließ sie Mitarbeiter eine entsprechende PSA anlegen und seilte sie dann von der Hubarbeitsbühne ab. Zudem demonstrierte sie, wie man Kollegen im Falle eines Absturzes schnell retten kann. Die Damen der „Auszeit“ aus St. Lambrecht sprachen über die Seele des Menschen und sein Bedürfnis nach Sicherheit – ein Bedürfnis, das übrigens sehr eng mit Vertrauen verknüpft ist. Damit die Betreiber der Stände die eisigen Temperaturen überstehen konnten, wurden sie mit warmem Tee und Kaffee versorgt. Zwischendurch verschwand der eine oder andere in der Kantine, um sich mit warmem Gulasch oder gesunden Happen wieder aufzuwärmen. Auch die Mitarbeiter konnten darauf zurückgreifen. Johanna Großmann, Gesellschafterin der GMH Holding, besuchte ebenfalls den Sicherheitstag der Stahl Judenburg. Begleitet wurde sie dabei von den Geschäftsführern Thomas Krenn und Gernot Essl sowie Sicherheitsfachkraft Werner Schöttner, der den Tag organisiert hatte. Werner Schöttner Die Mitarbeiter lauschen dem Vortrag zum Thema Ladungssicherung. glück auf · 2/2016 ........... 17 Z u m H ealth & S afety D ay 180-Grad-Wende Auch die Gesellschaft profitiert. M anchmal ist ein Blick in die Archive recht aufschlussreich. Zum Beispiel in das Archiv der Website www.business-wissen.de vom 14. April aus dem Jahre 2010: „Gesundheit“, so heißt es dort, „ist ein hohes Gut. Besonders in Zeiten, die mit zusätzlichen Belastungen einhergehen, kommt dem Erhalt der Leistungsfähigkeit eine wichtige Bedeutung zu. Wohl auch aus diesem Grund investieren mehr und mehr Menschen Zeit und Geld, um aktiv für ihre Gesundheit vorzusorgen. Fitness-Studios, Heilpraktiker und Ernährungsberater profitieren davon … Umso mehr verwundert es, dass dieser Trend an vielen Unternehmen vorbeizieht und das gesundheitliche Engagement von Mitarbeitern nicht unterstützt wird. Schließlich verursacht Krankheit mehr als nur finanzielle Kosten: In Zeiten knapper Personalressourcen führt jeder Ausfall zu Engpässen. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen diese zusätzlich zu dem ohnehin schon anspruchsvol- len Aufgabenspektrum bewältigen. In der Folge leiden Produktion und Arbeitsqualität, die Kundenzufriedenheit wird gefährdet. Außerdem ist Ersatz für langfristig ausfallende Mitarbeiter immer schwerer am Markt zu rekrutieren … Welches Unternehmen kann sich das auf Dauer leisten?“ Und wie sieht es heute aus, sechs Jahre später? Wie der Health & Safety Day zeigt, hat sich der Trend um 180 Grad gedreht. Die Anzahl der Aktionstage, bei denen es um die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht, ist in allen Branchen stark gestiegen. (Viele GMH -Unternehmen betreiben übrigens schon seit Jahren ein Gesundheitsmanagement.) Wenn man sieht, was an diesen Aktionstagen alles für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten geboten wird, muss man anerkennen: Die Wirtschaft leistet dadurch auch einen großen Beitrag zur Volksgesundheit. pkm Qualität & Qualifikation Gesundheit auf Gutschein Schmiedewerke Gröditz · Auf dem „Markt der Gesundheit“ konnten sich die Kolleginnen und Kollegen von betriebsinternen und externen Experten beraten und informieren lassen. Bei einer Tombola lockten attraktive Preise. T reffpunkt bei den Schmiedewerken Gröditz (SWG ) war die ITER -Halle. Dort erwartete die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein „Markt der Gesundheit“, wobei die unterschiedlichen Stationen oftmals von externen Partnern besetzt waren (siehe Kasten). Aber auch SWG -Abteilungen bzw. -Ansprechpartner waren auf dem Markt vertreten, darunter die Betriebsärztin Dr. Mirella Nowak. Sie bot Interessenten einen „HerzKreislauf-Check“ und „Kurzentspannungs-Übungen“, die sehr gut angenommen wurden. Darüber hinaus präsent waren Betriebsfeuerwehr, Sozialberatung, BEM -Team (Betriebliches Eingliederungsmanagement), Schwerbehindertenvertretung und Arbeitssicherheit. Viele Termine für die einzelnen Stationen hatte man bereits im Das gibt zu denken: spektakuläre Vorführung einer Fettexplosion. Foto: Lutz Zimmermann Externe Angebote Die externen Partner und ihre Angebote auf dem Gesundheitsmarkt: BGHM (Berufsgenossenschaft Holz und Metall) mit einem Hörtestmobil · AOK Plus mit einer Halswirbelmessung · Firma Piel mit Arbeitsschutz, Persönlicher Schutzausrüstung, Fußmessung und Sicherheitsmesser · Injoy mit Futrex-Messung und Cardio-Scan · Salzgrotte Riesa mit einem Informationsstand · Auto Club Europa mit einem Simulator für Fahrrad-Sicherheitstraining · Firma Asecos mit dem Vorführauto „Gefahrstoffe“ · ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) mit „Lebensrettende Sofortmaßnahmen inklusive Defibrillator“ · Firma Zöllner mit „Ergonomie im Büro“. Betriebsärztin Dr. Mirella Nowak auf dem Fahrradsimulator Vorfeld vereinbart. Doch auch unangemeldet konnten die Beschäftigten die Informations- und Aktions-Angebote wahrnehmen. Highlight des Gesundheitsmarktes war sicherlich der Simulator für Foto: jb das Fahrrad-Sicherheitstraining, den der Auto Club Europa zur Verfügung gestellt hatte. Auf dem Simulator konnten die Mitarbeiter ihre Reaktionsschnelligkeit bei unterschiedlichen Situationen im Straßenverkehr testen – eine spannende Erfahrung für alle Altersgruppen. Sehr beeindruckend waren erneut die Vorführungen der Betriebsfeuerwehr. Bei einer spektakulären Demonstration lösten die Feuerwehrleute eine kontrollierte Fettexplosion aus. Zudem konnten die Kollegen bei ihnen den richtigen Umgang mit Feuerlöschern trainieren. Um den Aktionstag abzurunden, hatten die Verantwortlichen erneut eine Tombola organisiert. Zu gewinnen gab es diesmal je fünf Gutscheine à 40 Euro für Fitnessstudio, Fahrradladen (z. B. für Ersatzteile), Erlebnisbad, Physiotherapie und die Salzgrotte Riesa. Die Preise wurden in der Betriebsversammlung Mitte Mai verlost. Insgesamt haben rund 120 Mitarbeiter am Gesundheitstag teilgenommen. Diese Bilanz hat das Organisationsteam dazu bewegt, zukünftig weitere Aktionen anzubieten. jb Mix aus Theorie und Praxis Schmiedag, Hagen · Im Zeichen der Aufklärung und Fitness: Lehrreicher Tag und sportlicher Firmenlauf ergaben attraktive Kombination. Der nächste Gesundheitstag kommt bestimmt. U nter dem jährlich wiederkehrenden Aktionsmotto „Fit in den Frühling“ lockte man 48 Kolleginnen und Kollegen zunächst in die Kantine zur ersten Anlaufstation. Dort ermittelten Mitarbeiter der Leonardo-Apotheke aus HagenBoele den Blutdruck sowie Blutzucker- und Cholesterinwerte. Weiter ging es zur Berufsgenossenschaft Holz und Metall. Hier erwarteten die Kollegen Informationen über die Belastungen, denen der Rücken speziell an Büroarbeitsplätzen ausgesetzt ist – und was man dafür tun kann, damit er länger gesund bleibt. Viel Spaß machte allen Teilnehmern der Rauschbrillen-Parcours. Unterstützt von der Verkehrswacht Hagen, erlebte hier so mancher sein „blaues Wunder“. Denn eine Spezialbrille simulierte die „Sichtweise“, die sich einstellt, wenn man zu tief ins Glas geschaut hat – und die kontrolliertes Verhalten so schwierig macht. Wichtiges Thema war auch in diesem Jahr die PSA (Persönliche Schutzausrüstung). René Kopton von der Firma Piel nahm bei den Kollegen genaues Fußmaß, um die passenden Ein- Rauschbrille: Birgit Schneider im Laufpar lagen/Sicherheitsschuhe zu be- cours, flankiert von Helga Müller und Herrn stimmen. Zudem stellte Piel ge- Klinker von der Verkehrswacht. Tolles Ergebnis: Almut Mittelbach beim Zieleinlauf der Walking-Runde. Rauschbrille: Gar nicht so einfach, das Ziel zu treffen: Dirk Opfer beim Begrüßungstest. Fotos: Karin Kriebel meinsam mit der Firma Honeywell die neuesten PSA und Absturzsicherungen vor. Sicherheit ist auch eine Sache der Übung: Damit im Brandfall schnell und richtig gehandelt wird, finden bei der Schmiedag regelmäßige Brandschutzschulungen statt. 19 Kolleginnen und glück auf · 2/2016 ........... 18 Kollegen absolvierten während des Gesundheitstages die theoretische Schulung nebst praktischen Übungen – und waren mit viel Spaß bei der Sache. Ganz im Zeichen der Fitness stand am gleichen Tag der 2. Hagener Firmenlauf. Trotz schlechten Wetters starteten 941 Läufer und Läuferinnen rund um den Hengsteysee. Nach einem Aufwärmprogramm – was bei Temperaturen um 10 °C unumgänglich war – gingen auch drei Schmiedag-Läufer an den Start: Volker Berghold, Michael Karr und Klaus Pfeiffer. Sie belegten alle drei gute Plätze im Mittelfeld. Almut Mittelbach begab sich auf die Walking-Strecke, die ebenfalls knapp 7 km betrug – und kam als 10. ins Ziel: ein tolles Ergebnis. Fazit: Alle Kolleginnen und Kollegen haben die Angebote gut angenommen. Auch im nächsten Jahr wird es daher wieder einen Gesundheitstag geben. Karin Kriebel Qualität & Qualifikation Auch CEO besteht Feuerprobe Bochumer Verein · Michael Süß lobt Gesundheitsparcours. Belegschaft erlebt tollen Aktionstag. Füße: Für das gesunde und sichere Gehen und Stehen am Arbeitsplatz benötigt man die passenden Schuhe. Beste Grundlage dafür ist eine präzise Fußvermessung. Mit den ermittelten Messdaten konnten die Kollegen die passenden individuellen Arbeitsschutzschuhe zusammenstellen – bei Bedarf mit Einlagen. Haut: Im Rahmen einer HandHautschutzuntersuchung wurden auch Salben angeboten, um beispielsweise trockener Haut vorzubeugen. Arbeitsschutz: Jeder Mitarbeiter erhielt eine neue, komplette persönliche Schutzausstattung ausgehändigt. Bildbeispiele illustrierten, wie man unterschiedliche Schutzhandschuh-Typen benutzt. Der Verantwortliche für Arbeitssicherheit erläutert Michael Süß die Bedarfsanforderungen an die PSA der Werker. D ie Verantwortlichen der Bochumer Verein Verkehrstechnik hatten einen wahren „Gesundheitsparcours“ organisiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren für einige Stunden von der Arbeit freigestellt, damit sie entspannt den Parcours absolvieren konnten. Feuerwehr: An der Mehrzweckhalle demonstrierte die Werkfeuerwehr eine Fettbrand-Explosion, die das Publikum aus sicherer Entfernung mitverfolgte. Interessenten konnten bei Feuerlösch-Übungen den Ernstfall erproben und dabei lernen, wie man unterschiedliche Brandarten löscht. Unter den erfolgreichen „Brandlöschern“ war übrigens auch GMH -Holding-CEO Michael Süß, der am Aktionstag in Bochum zu Gast war. Krankenkasse Viactiv: Die Krankenkasse, bei der die meisten BVV - Mitarbeiter versichert sind, war mit vielen Infoständen und Diagnosegeräten vor Ort. Dort konnte man seine Wirbelsäule vermessen oder mit dem Stresspiloten seine Stresswerte ermitteln lassen. Auf der Slackline testeten die Mitarbeiter ihr Balancevermögen und auf der Wackelplatte ihre Körperstabilität, die dabei sogar gemessen wurde. Ein Sporttherapeut präsentierte unterschiedliche Sportarten, darunter Nordic Walking, Aquafitness, Rückengymnastik oder auch Schwimmen. Die meisten werden von der Viactiv besonders gefördert bzw. finanziert. Werksarzt: Weitere Untersuchungsangebote steuerte BVV Werksarzt und Arbeitsmediziner Dr. Waldemar Spiewak mit seiner Assistentin Inga Hillmann bei. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten bei ihnen Blutzucker Foto: Jürgen Wolf und Blutdruck messen und weitere Checks durchführen lassen. Zudem gab es Gelegenheit zu kurzen fachärztlichen Gesprächen. Sozialdienst: Für soziale und Suchtprobleme boten sich Beratungsgespräche mit Angela Hartmann an, die sich unter die Mitarbeiter gemischt hatte. Ergonomie: Ein weiterer Servicestand befasste sich mit dem richtigen Sitzen am Arbeitsplatz. Gerade dort kommt es häufig zu Rückenproblemen. Viele Büromitarbeiter ließen sich beraten, wie man seinen Bürostuhl optimal einstellt. Kriterien waren dabei Sitzhöhe, Sitzwinkel, Abstand zum Computer und anderes mehr. Nach dieser Einweisung führte man Lockerungsübungen und Gymnastik für den Büroalltag vor, wobei viele mitmachten. Gefahrstoffe: Ein weiterer Höhepunkt war der Experimentalvortrag zum Umgang mit Gefahrstoffen. Er fand zweimal an diesem Tag im alten BVV -Schulungsraum statt. Jeweils 40 Kolleginnen und Kollegen nahmen daran teil. Der Vortrag sensibilisierte sie für mögliche Risiken – was sicherlich dazu beitrug, dass sie zukünftig besser in der La- ge sind, Gefahren bereits im Vorfeld zu erkennen und richtig mit Gefahrstoffen umzugehen. Ernährung: Wie man sich gesund, ausgewogen und lecker ernährt – sowohl beim Essen als auch beim Trinken –, war ebenfalls ein vielbeachtetes Thema. Eine Ernährungsberaterin beantwortete Fragen, gab Anregungen, verriet spezielle Tipps und erklärte Zusammenhänge. Der im Speiseraum aufgebaute Ernährungsparcours bot besonderes Anschauungmaterial: „essbare Beispiele“ (Salate) und Getränke. Alle Mitarbeiter konnten alles kosten, sich über Rezepte informieren oder auch an einem Ernährungsquiz teilnehmen. Apropos Quiz: Wer die einzelnen Stationen durchlaufen und dies auf einer Karte mit Anwesenheitsstempel hatte bestätigen lassen, konnte die Karte in eine Lostrommel werfen. Er nimmt jetzt an einer Verlosung teil, die im Anschluss an die nächste Belegschaftsversammlung durchgeführt wird. Unter anderem winkt als erster Preis ein Fahrrad. Fazit: Nicht nur GMH-CEO Michael Süß war von dem Sicherheits- und Gesundheitstag beeindruckt. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die unterschiedlichen Angebote inklusive Sozialservice bzw. Sozialberatung sehr gut angenommen. Eine Wiederholung der Aktion ist deshalb wahrscheinlich. Lothar Hüther Neue kulinarische Erfahrung: Auch gesundes Essen kann schmecken. Foto: Lothar Hüther Lust auf Gesundheit MVO · Erst mal schauen: Viele nutzten spontan die Angebote vor Ort. D ie Metallverarbeitung Ostalb (MVO) beteiligte sich erstmals am Health & Safety Day der World Steel Association an ihren beiden Standorten. So nahmen im Werk 1 in Schwäbisch Gmünd donnerstags und im Werk 2/3 in Böbingen freitags die Belegschaften aus Produktion und Verwaltung daran teil. Eines reibungslosen Ablaufes wegen sollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits einige Tage vorher Beratungs- und Untersuchungstermine buchen. Einige Kolleginnen und Kollegen hatten diese Möglichkeit nicht genutzt. Doch viele fanden die Angebote, auf die sie dann beim Gesundheitstag stießen, so attraktiv, dass sie sich spontan vor Ort für eine Beratung bzw. Untersuchung entschieden. Einer der Partner des Aktionstages war die Barmer GEK . Sie verteilte Gutscheine für einen kostenfreien Gesundheitscheck und eine Blutuntersuchung bei ausgewählten Apotheken in der Umgebung. Zudem konnte man auf dem Barmer-Stand eine Nasenrei- nigungskanne erwerben und seine Handkräfte messen lassen. Und in Böbingen stand der externe MVOBetriebsarzt, Dr. med. Karl-Heinz Tiedemann (von der Gesellschaft für Arbeitsmedizin und betriebliche Gesundheitsförderung), Rede und Antwort. Hauptaktion des Tages war die persönliche Beratung durch die „Meisterleistung Bewegung und Coaching GmbH“ vom Institut für Sportwissenschaft der Uni Stuttgart. Schwerpunkte waren: InBody-Körper-Screening: Detaillierte Analyse über die physische Zusammensetzung des Körpers. Gemessen wurden Gesundheitsparameter wie Gewicht, Verteilung der Muskelmasse, Körperfett und Grundumsatz. Danach erfuhren die Teilnehmer, ob ihr Körper „im grünen Bereich“ ist, und erhielten Ratschläge, was sie für ihren Körper tun können (Ernährung, Bewegung). Back-Check (Rückentest): Analyse der Kraftfähigkeit unterschiedlicher Muskelgruppen im Rücken und Bauch. Erfasst und gemessen wurden u. a. auch Schwachstellen, zum Beispiel muskuläre Defizite oder Ungleichgewichte. Auf dieser Grundlage wurde der Ist-Zustand sportwissenschaftlich beurteilt und ein geeignetes Übungsprogramm (Bewegung) empfohlen. Von allen Ergebnissen der Teilnehmer hat MVO eine anonymisierte Auswertung erhalten: den MVO -Gesundheits-Index. Er kann unter anderem dazu genutzt werden, den aktuellen Gesundheitszustand der Belegschaft mit dem zukünftigen Gesundheitszustand zu vergleichen, wenn der nächste Gesundheitstag absolviert wurde. Zudem soll er der Belegschaft immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie wichtig Gesundheit ist. MVO -Beschäftigte können übrigens leicht etwas für ihre Gesundheit tun: Sie haben das ganze Jahr hindurch die Möglichkeit, eine ermäßigte Mitgliedschaft bei dem nahe liegenden Fitnessstudio Deininger-Training zu bekommen. Dr. Eric Schillinger glück auf · 2/2016 ........... 19 Auch der Betriebsarzt nahm die Gelegenheit wahr, seinen Körper „auf den Prüfstand zu stellen“: Steffen Kramer (links) mit Dr. med. Karl-Heinz Tiedemann. Foto: Erik Schillinger Qualität & Qualifikation Eine Frage von MaßArbeit GMHütte · Nachwuchssuche ist heute schwieriger denn je: Best-Practice-Besuch im Stahlwerk. brauchen – auch wenn wir als Ausbildungsbetrieb im Osnabrücker Land einen ausgezeichneten Ruf genießen. INTERVIEW Wie kann man den Fachkräftenachwuchsbedarf der regionalen Unternehmen auch in Zukunft sicherstellen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Best-Practice-Besuch von Siegfried Averhage, Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft & Arbeit des Landkreises Osnabrück. In seinen Geschäftsbereich fällt auch die „MaßArbeit“, die kommunale Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück. Nach seinem Besuch in der Ausbildungswerkstatt der GMH ütte stellte er sich zusammen mit Christian Bloom (Ausbildungsleiter G M H ütte) einem glückauf-Interview: glückauf: Ist es um den Fachkräfte nachwuchs wirklich so schlecht be stellt, Herr Averhage? Siegfried Averhage: Die Zeiten, in denen Unternehmen einfach nur warten mussten und dennoch unter einer Vielzahl von guten Bewerberinnen und Bewerbern auswählen konnten, sind definitiv vorbei. Das ist die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Averhage: Die Firmen sind gefordert, selbst bei der Suche nach den besten Köpfen aktiv zu werden. Jetzt haben Sie sich heute selbst vor Ort einen Eindruck über die Nach wuchsarbeit der GMHütte verschafft. Wie ist Ihr Eindruck? Welche Berufe sind besonders schwie rig zu vermitteln? Bloom: Ausbildungsberufe, bei denen sich die Bewerber nicht schon durch den Namen ein klares Bild von den Inhalten machen können. Ein Beispiel dafür ist der Verfahrenstechniker. Da ist viel Information erforderlich, um die Jugendlichen für die Chancen des Berufs zu begeistern. Siegfried Averhage Foto: Wigos Averhage: Ich denke, die GMH ütte ist mit ihren vielfältigen Aktivitäten ein positives Beispiel für andere regionale Unternehmen. Sie nutzt ja unterschiedlichste Bausteine, um sich den Jugendlichen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und frühzeitig den Kontakt zu ihnen zu suchen. Sicherlich eine zeitaufwendige Sache? Bloom: Aber diese Zeit müssen wir uns nehmen. Denn schließlich wollen wir die Auszubildenden langfristig im Unternehmen hal- ten. Aber nur wenn Berufswunsch und tägliche Praxis übereinstimmen, wird eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter nachhaltig zum Unternehmenserfolg beitragen. Und wo kommt dann MaßArbeit, die kommunale Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück, ins Spiel, Herr Averhage? Averhage: Mit der MaßArbeit unterstützt der Landkreis die regionale Wirtschaft bei ihrer Suche nach Auszubildenden. Mit dem Arbeitgeberservice haben Unternehmen einen Partner, der sie bei der Suche nach Auszubildenden und Mitarbeitern mit unterschiedlichsten Projekten unterstützt. Welche Projekte sind das? Averhage: Beispielsweise Ausbil- Ein durchdachtes Konzept und individuelle Lösungen für Arbeitssuchende bzw. Unternehmen mit Personalbedarf: Mit dieser Strategie ist die MaßArbeit kAöR (Jobcenter) als kommunale Arbeitsvermittlung des Landkreises Osnabrück erfolgreich. Eine ihrer zahlreichen Aktivitäten ist ihr Arbeitgeber-Service: die kompetente und kostenlose Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern, egal ob es um eine offene Stelle oder einen freien Ausbildungsplatz geht. Sie berät, vermittelt und betreut in acht Außenstellen. Weitere Infos unter: www.landkreisosnabrueck.de/ wirtschaft-arbeit/ arbeitsmarkt/ arbeitsmarkt dungsmessen, Übergangsmanagement, Ausbildungslotsen, das Projekt „Teilzeitausbildung für junge Mütter“ und viele andere Projekte. Und wer ist bei MaßArbeit für diese Projekte zuständig? Averhage: Das liegt im Zuständigkeitsbereich meiner Vorstandskollegin Sabine Ostendorf. Was ist Ihnen besonders aufgefallen? Averhage: Beispielsweise die verschiedenen Kooperationen mit den örtlichen Schulen, die Beteiligung an Ausbildungsmessen oder auch das Aufzeigen von guten Beschäftigungsalternativen nach der Ausbildung. Ist denn die Nachwuchssuche für ein Unternehmen wie die GMHütte wirk lich so schwierig, Herr Bloom? Christian Bloom: Wir müssen uns strecken, um die Auszubildenden zu bekommen, die wir wollen und MaßArbeit Bei dem Besuch ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen mit Perspektive präsentiert (von links nach rechts): Christian Bloom (Ausbildungsleiter GMHütte), die Auszubil denden Philip Dransmann, Janik Sommer und Dennis Dieler zusammen mit Siegfried Foto: Eckhard Wiebrock/Wigos Averhage. Keine Berührungsängste mit Lärm, Hitze und Staub Das klingt wie ein vielversprechendes Angebot. Averhage: Das ist es auch. Ich kann jedem Unternehmen nur raten, das persönliche Gespräch mit MaßArbeit zu suchen. Denn unsere Kolleginnen und Kollegen helfen dabei, den passenden Baustein für das jeweilige Unternehmen zu finden. Das ist ein Angebot, das übrigens auch die GMHütte regelmäßig in Anspruch nimmt. Vielen Dank für das Gespräch. GMHütte BTBED · Jungfacharbeiter: Erfolgreicher Abschluss als Verfahrensmechaniker Glückwünsche und Blumenstrauß für die bestandene Prüfung (von links nach rechts): Werkleiter Uwe Heise, Martin Goldacker, Meister Frank Andreas und Betriebsratsvor Foto: Franziska Kaden sitzender Klaus Nagel. M artin Goldacker, Mitarbeiter der Bahntechnik Brand-Erbisdorf (BTBED), hat seine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie (Fachrichtung Stahlumformung) am 1. September 2012 begonnen. Jetzt, nach dreieinhalb Jahren, ist er am Ziel: Nach erfolgreicher Prü- fung vor der IHK Chemnitz wurde ihm sein Facharbeiter bestätigt. Theoretisches Wissen erwarb er im Beruflichen Schulzentrum für Technik & Wirtschaft Riesa. Einen Großteil seiner Lehre absolvierte er beim Berufsausbildungs-Förderverein in Brand-Erbisdorf, dem Verbundpartner der Bahntechnik Brand-Erbisdorf. Dort sammelte er diejenigen Fertigkeiten und Informationen, die ihm das Ausbildungsunternehmen in der Praxis nicht bieten konnte, zum Beispiel Pneumatik, Hydraulik und Elektronik. Bei der BTBED lernte er die speziellen Anforderungen an einen Verfahrensmechaniker kennen. Weitere Themen waren Aufbau und Struktur des Unternehmens oder auch Umwelt- und Arbeitsschutz. Zudem durchlief er den gesamten Fertigungsbereich. Schwerpunkte waren dabei das Freiform- und Langschmieden von Radsatzwellen und Formteilen, das Walzen von Ringen oder auch das Sägen, Wärmebehandeln und Richten von Achsen. Sein Ausbilder und alle Mitarbeiter an den jeweiligen Anlagen erläuterten ihm detailliert die Arbeitsgänge und brachten ihm so sein jetziges Know-how bei. Besonders viel Spaß und Freude hatte Martin in der Freiformschmiede. Extreme Lautstärke, Hitze und Staub bereiten ihm dabei keine Probleme. Nach seiner Prüfung ist er jetzt ein vollständiges Mitglied der Bahntechnik BrandErbisdorf GmbH. Franziska Kaden glück auf · 2/2016 ........... 20 Foto: Realschule Georgsmarienhütte Nachwuchssuche. In der Realschule Georgsmarienhütte fand Mitte April der „Abend der Berufsorientierung“ statt, an dem auch die GMH ütte mit einem Info-Stand vertreten war. Die von 16 bis 19 Uhr dauernde Veranstaltung sollte interessierten Schülern und deren Eltern die Möglichkeit geben, sich einmal über verschiedenste Ausbildungsberufe zu informieren, wobei das Spektrum vom Handel über die Krankenpflege bis hin zur Industrie reichte. Alles in allem kann die GMH ütte ein positives Fazit aus ihrer Teilnahme ziehen: Die Besucherzahl war zwar überschaubar, dafür hatte man aber mehr Zeit, sich ausführlich einzelnen Besuchern zu widmen und interessante Gespräche zu führen. Zudem konnten einige motivierte Praktikanten geworben werden. Sie werden in nächster Zeit noch intensiver in die Berufe und das Unternehmen hineinschnuppern. Auf dem Messestand der GMH ütte (in der MItte des Fotos von links nach rechts): Jan Kleine Brockmann, Jonas Köhne und Linda Becker. Linda Becker Qualität & Qualifikation Bahn-Konferenz stellte Weichen für die Zukunft Was hat die Konsultation mit dem Komitee ergeben? Camerini: Jedes Nacharbeiten an Radsätzen darf nur durch Demontage und Montage der Räder und Lager gemacht werden, um die Kraftdiagramme zu erhalten, die nicht unterbrochen werden dürfen. Andernfalls könnten falsche Werte bezüglich der Klemmkraft der Räder zur Achse auftreten. MWL Brasil · AAR-Normen sichern Qualität und Sicherheit. Bahnbranche muss sich danach richten. Camerini: Man muss sie angemessen betrachten und spezielle Techniken zur Problemlösung anwenden – was AAR -Prüfer in ihren Audits kontrollieren. Ursachen eindämmen statt korrigieren, das wird nicht toleriert. In diesem Sinne referierte auf der Konferenz ein Mitarbeiter der Norfolk Southern Railway über die Umsetzung der wichtigsten Techniken zur Problemlösung bzw. Prävention. INTERVIEW Die AAR-Normen (Association of American Railroads) sind für die Bahnbranche weltweit von immenser Bedeutung. Entsprechend fand auch die AAR Quality Conference, die vom 9. bis 12. Februar in Jacksonville (Florida, USA ) stattfand, weltweit Beachtung. Ziel der Konferenz war, für die gesamte Lieferkette des Eisenbahnsektors Empfehlungen auszusprechen, um Produkte und Prozesse zu verbessern. Dadurch will man die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs und von Organisationen gewährleisten, die den technischen Normen der AAR unterliegen. Auch die MWL Brasil war auf der AAR Quality Conference präsent, vertreten durch ihren Qualitätsmanager Ingenieur Octavio Camerini. Er schildert im glückauf-Interview seine Eindrücke: glückauf: Weshalb war es für MWL Brasil so wichtig, an dieser Qualitäts konferenz teilzunehmen? Octavio Camerini: Weil wir neben nordamerikanischen Eisenbahnen weltweit mehrere Kunden haben, die ebenfalls den AAR -Anforderungen folgen. Logischerweise war diese Konferenz für uns eine wichtige Informationsquelle. Man diskutiert dort aktuelle AAR -relevante Fragen und spricht darüber, wo welche Neuheiten für die nahe Zukunft geplant sind. Die AAR -Normen sind ja für viele Eisenbahngesellschaften Standard. Welche sicherheitstechnische Bedeu tung haben dabei Achsen und Räder? Camerini: Eine Statistik aus dem Jahr 2015 über fehlerhafte Komponenten im Einsatz zeigt: Achsen und Räder belegen Platz sieben und GMHütte „ Man kann beobachteten, dass die Zahl der Nicht-Konformitäten deutlich gestiegen ist – was bis zur Disqualifikation geprüfter Unternehmen führen kann. In diesem Zusammenhang interessant zu wissen: MWL hatte in den letzten drei Jahren keine einzige NichtKonformität zu verzeichnen. “ O ctavio C amerini Octavio Camerini Werksfoto acht der Gesamtwertung. Diese Statistiken werden übrigens auch konsultiert, bevor sich ein Kunde für einen Bahnkomponentenlieferanten entscheidet. Das heißt? Camerini: Auf der AAR -Website wird über alle Reklamationen, Vorfälle und Unfälle berichtet, beispielsweise in Kapitel 7 über „Nonconformance Reporting System“ – also Nicht-Übereinstimmungen mit AAR -Anforderungen, sogenannte Nicht-Konformitäten. Die Website ermöglicht, einzelne Feldkomponenten zurückzuverfolgen und erforderliche Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen zu überwachen. Der Verantwortliche für die Aktionen muss diese innerhalb einer Frist von 60 Tagen, nach der Aufnahme des Anspruchs in der Website, registrieren. Der Beschwerdeführer muss die Aktionen innerhalb von 30 Tagen nach dem Datum ihrer Aufnahme in der Website analysieren. Und wie muss man mit Nicht-Kon formitäten umgehen? Welche Techniken sind das? Camerini: Techniken wie Process Mapping, Ursache-Wirkungs-Diagramm, Pareto-Analyse, 5-WarumAnalyse und FMEA . Zudem hat er dargestellt, wie sich die wichtigsten Nicht-Konformitäten, die in den letzten 15 Jahren entdeckt wurden, entwickelt haben – und zwar bezogen auf die Systemprüfungen, also AAR M -1003, und Prozessprüfungen, also AAR M -101 und AAR M -107 / M-208. Und lässt sich ein Trend ablesen? Camerini: Die Nicht-Konformitäten in Bezug auf Messtechnik und Dokumentenkontrolle sind weniger geworden, die Nicht-Konformitäten bei Prozesskontrolle und Qualitätsaufzeichnungen mehr. Hat das Auswirkungen auf die Praxis? Camerini: Es gibt eine interessante Korrelation zwischen den Ergebnissen dieser Prüfungen und den Inspektionen von Feldkomponenten der FRA , also der Bundesbehörde der USA im Eisenbahnwesen: 70 Prozent der Schäden, die FRA -Inspektoren während der Anwendung festgestellt haben, hätten vermieden werden können – wenn man sich stärker auf 40 Prozent der Nicht-Konformitäten fokussiert hätte, die AAR -Prüfer gefunden hatten. Andere Schadensursachen sind nicht gut definierte oder nicht Fast wie neu. Die Werkfeuerwehr der GMHütte konnte ein für sie „neues“ Gefährt in Dienst nehmen: ein gebrauchtes Fahrzeug (TGM32) mit Teleskop-Gelenkmast. Dieser Gelenkmast erreicht maximal eine Höhe von beeindruckenden 32 Metern. Mit dem Korb am Mast-Ende können Menschen aus höher gelegenen Gefahrenbereichen gerettet werden. Außerdem kann eine Krankentrage an dem Korb befestigt oder Wasser über einen sogenannten Monitor am Korb zur Brandbekämpfung genutzt werden – zum Beispiel für den Einsatz bei Dachbränden. „Das Fahrzeug mit seinen unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten ist eine sehr sinnvolle Ergänzung zu unseren Rettungsmitteln und -fahrzeugen“, erklärte Thomas Schmücker, Leiter der Werkfeuerwehr. „Wir müssen auf dem Werksgelände teilweise hoch gelegene Arbeitsplätze erreichen, zum Beispiel bei Krankabinen oder Kranbahnen, und viele Dachflächen schützen.“ Zudem kann das neue Fahrzeug auch im täglichen Arbeitsbetrieb eingesetzt werden: „Beispielsweise wenn Arbeiten an Kranbahnen und Dächern anstehen, dann kann das Fahrzeug von unseren Betrieben angefordert werden – aber bitte nicht über die Notrufnummer“, ergänzt Schmücker schmunzelnd. mw Foto: Thomas Schmücker glück auf · 2/2016 ........... 21 befolgte Verfahren oder unzureichende technische Anforderungen. Die Qualitätskonferenz hat ein tech nisches Gremium, das die Anforde rungen von AAR-Standards diskutiert. Camerini: Genau. Ich habe die Chance wahrgenommen, dieses WABL-Komitee zu konsultieren. WABL steht wofür? Camerini: Für wheel, axle, bearing and lubrication – also für Räder, Achsen, Lager und Schmierung. Um welche Themen ging es dabei? Was wollten Sie klären? Camerini: Um die Nacharbeit der Radsätze mit falscher Spurweite und die horizontale Lagerung der Räder im Freien. Und was die Lagerung betrifft? Camerini: Dass Räder nur für eine begrenzte Zeit horizontal im Freien gelagert werden dürfen, nämlich höchstens zwölf Monate. Welche Bedeutung haben AAR -Nor men für MWL ? Camerini: Deren detaillierte und gründliche Kenntnis ist für uns grundsätzlich ein absolutes Muss. Ein klares Verständnis und die präzise Interpretation der Norm ist Voraussetzung. Nur so kann man die korrekte Definition und Durchführung von Verfahren und Arbeitsanweisungen in unserem Werk gewährleisten. Dank kontinuierlicher AAR -Prozessaudits können wir unsere Räder, Achsen, Radsätze und Produktionsverfahren kontinuierlich verbessern – in allen Phasen der Produktion. Die Normen schaffen Klarheit und Objektivität und ermöglichen, unsere Mitarbeiter zielgerecht zu schulen. Und was steht in diesem Jahr noch auf dem Programm? Camerini: Die AAR hat für 2016 obligatorische Mindest-Elemente definiert: Endinspektion, Prozesskontrolle, Kontrolle von NichtKonformitäten und interne Audits. Daran arbeiten wir. Vielen Dank für das Gespräch. AAR Die Association of American Railroads (AAR ) ist die Industrievereinigung der großen Gütereisenbahnen von Nordamerika (Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten). Eine der Aufgaben der AAR ist die Zuordnung der „reporting marks“ – ein Code von 2 bis 4 Buchstaben, die den Eigentümer des Rollmaterials oder der zu transportierenden Container eindeutig identifiziert. Darüber hinaus setzt die AAR viele Sicherheits- und Verfahrens-Standards, nach denen sich eine große Zahl von Bahnbetreibern und Produzenten von Bahnkomponenten richten müssen. Schmiedewerke Gröditz Foto: Eckart Mildner/TU Bergakademie Freiberg Deutschlandstipendium. Seit 2012 fördern die Schmiedewerke Gröditz (SWG) jeweils zwei Studierende der TU Bergakademie Freiberg mit dem „Schmiedewerke Gröditz-Deutschlandstipendium“. Im Sommersemester 2016 wurden an der TU insgesamt an 72 Studierende Deutschlandstipendien vergeben, darunter auch die beiden SWG-Stipendien für Katharina Dressler (Grundstudium Werkstoffwissenschaft und -technologie) und Ricardo Dumke (Master Wirtschaftsingenieurwesen). Sie lernten die Schmiedewerke erstmals bei der Urkundenverleihung kennen. Beide wurden nach Gröditz eingeladen (von links nach rechts): Iris Brestel (SWG-Leiterin Aus- und -Weiterbildung), Ricardo, Katharina und Prof. Broder J. Merkel (Prorektor für Strategieentwicklung). jb Qualität & Qualifikation Mit reichlich Equipment für Notfälle gewappnet Schmiedewerke Gröditz · Neues Tanklöschfahrzeug der Werkfeuerwehr übergeben. Weiterer Höhepunkt beim Arbeitssicherheits- und Gesundheitstag. D as Universal-Löschfahrzeug der Gröditzer Betriebsfeuerwehr (Baujahr 1989) war leider in die Jahre gekommen – was erhebliche Probleme mit sich brachte: Es standen aufwendige und teure Reparaturen an (z. B. an der Pumpe und an den Aufbauten). Deshalb prüfte die Betriebsfeuerwehr bereits seit einiger Zeit Alternativen. Nach intensiven Gesprächen mit der Geschäftsführung fiel im Oktober 2015 die Entscheidung, einen Ersatz zu beschaffen. Also holte der Einkauf verschiedene Angebote ein und die Wehrleitung prüfte die entsprechenden Angebote – bei Bedarf auch bei einer Vor-Ort-Besichtigung. Letzten Endes entschieden sich alle Beteiligten für ein ge- brauchtes Fahrzeug, das nach dem Kauf an die Gröditzer Bedürfnisse angepasst wurde. Am 22. April konnte das Fahrzeug abgeholt werden. Am Vormittag des 28. April wurde es dann von Robert Kühn (SWG-Geschäftsführer Technik) offiziell an die Betriebsfeuerwehr übergeben. Das neue Fahrzeug TLF 4000 ist umfangreich ausgestattet: mit einem 4.000-Liter-Wassertank, einem 1.000-Liter-Schaumtank, einem Lichtmast mit vier 1.000-Watt-Strah- lern, einem 8KVA-Notstromaggregat, einer Niederdruckpumpe, einem 50-m-Schnellangriff, zwei Hochdrucklüftern, vier Atemschutzgeräten, zwei Tauchpumpen, diversen Schläuchen und einer Ausrüstung für kleine technische Hilfen. Nachdem die Mannschaft (vor allem die Maschinisten) die Einweisung in das neue Fahrzeug absolviert hatte, konnte das alte am 25. Mai endlich in den verdienten Ruhestand gehen. Friedhelm Pohl Robert Kühn bei der Übergabe des neuen Löschfahrzeuges Zur Sache Eine Feuerwehr kann in Deutschland sein: eine öffentliche Einrichtung der Kommune, eine betriebliche Einrichtung (Werk- oder Betriebsfeuerwehr) oder ein privates Unternehmen, das im Auftrag der Kommune oder des Unternehmens die Aufgaben einer Feuerwehr übernimmt. Eine Werkfeuerwehr ist im Sinne des Gesetzes keine öffentliche, aber eine durch das zuständige Regierungspräsidium angeordnete oder anerkannte Feuerwehr. Normalerweise haben nur größere Unternehmen solch eine Werkfeuerwehr, die spezialisiert ist auf die in ihrem Unternehmen zu erwartenden Einsätze. Einer Betriebsfeuerwehr fehlt im Gegensatz zur Werkfeuerwehr die staatliche Anerkennung. Sie wird zum Beispiel auch aus versicherungstechnischen Gründen in Betrieben eingerichtet, die nicht zur Einrichtung einer Werkfeuerwehr verpflichtet sind, da von ihrem Unternehmen selbst keine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Kleinere Unternehmen haben in der Regel keine Feuerwehr. Aber sie schulen zumindest einige ihrer Mitarbeiter in Sachen Brandschutz, um die Zeit im Brandfall sicher zu überbrücken, bis die Feuerwehr da ist. Das neue Universal-Löschfahrzeug TLF 4000 (man beachte das Kennzeichen!) Fotos: jb GMHütte GMHütte Werksfoto Award. Werksfoto Pro Ausbildung. Die Ausbildungsbeauftragten der GMH ütte trafen sich Ende Februar im Landidyll-Hotel „Gasthof zum Freden“. Auf ihrer Agenda standen unter anderem die Themen „Aktualisiertes Einstellungsverfahren der GMH ütte“, „Ergebnisse des internen Workshops zum Thema Ausbildungsmarketing“, „Werksunterricht“ und aktuelle Belange der Ausbildungsbeauftragten. Nach einer Einführung von Christian Bloom (Ausbildungsleiter GMH ütte) und Ferenc Albrecht (Personalleiter GMH ütte) referierten einige Ausbilder in aufschlussreichen Vorträgen über die oben genannten Themen. Im Anschluss hatten die Kollegen bei einem gemeinsamen Mittagessen die Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen und einzelne Aspekte noch einmal in kleinerem Kreis zu vertiefen. Linda Becker glück auf · 2/2016 ........... 22 Auch Oliver Hehmann von der GMH ütte – „Elektroniker für Betriebstechnik“ – wurde in diesem Jahr mit dem Azubi-Award ausgezeichnet. Begonnen hatte er seine Ausbildung Anfang September 2012, vorzeitig abgeschlossen Mitte Juli 2015. Derzeit ist er bei der GSG Georgsmarienhütte Service GmbH beschäftigt, und zwar in der Abteilung „Instandhaltung Elektrotechnik Stahlwerk“ im Konti-Schichtbetrieb. Oliver: „Mit dem Azubi-Award habe ich keineswegs gerechnet. Ferner hat es mich umso mehr gefreut, dass mein damaliger Mechatroniker-Azubi-Kollege Janis Petersmann diesen Preis ebenfalls verliehen bekommen hat.“ Wie die anderen Azubi-Award-Gewinner auch hat Oliver ein „Wochenende für zwei“ in München gewonnen (inklusive Besuch des Deutschen Museums). mw menschen & kontakte Blickfang: Der Schriftzug „Finalbe trieb“ aus Natursteinen soll zukünftig Fotos: vl nachts angestrahlt werden. Das räumt ! GMHütte · Anlaufschwierigkeiten: Nach einem beschwerlichen Beginn war auch der diesjährige Aufräumtag auf der Hütte für alle wieder ein Gewinn. D er Aufräumtag kam nur schwer in die Gänge. Denn die Werkssicherheit, die wie jedes Jahr die Aktion organisiert hatte, musste zunächst reichlich Absagen verbuchen. Erst kurz vor „Toresschluss“ trudelten dann doch packenweise noch Zusagen ein. Letzten Endes traten an einem Samstagvormittag rund 250 Helferinnen und Helfer zum „Frühjahrsputz“ an – und dies trotz laufender Produktion. Darunter waren auch etwa 30 ehemalige Kollegen aus dem Pensionsverein und etwa ebenso viele Mitarbeiter von befreundeten Unternehmen. Bei herrlichem Wetter krempelte man die Ärmel hoch, um Arbeitsplätze, Archive und Außenbereiche zu säubern, zu durchforsten oder neu zu gestalten. Tatkräftig wurde gemeinsam aufgeräumt, sortiert, entsorgt, geputzt, gemalert, gepflastert und gepflanzt. Auch in den Büros ging es ans Eingemachte: Einige Kollegen haben den Aktenboden in Haus 3 kräftig entrümpelt. Alte Ordner, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen war, landeten per Fallrohr in einem unten stehenden AltaktenContainer. Andere Abteilungen brachten, um Platz zu schaf- fen, selten benötigte Unterlagen in weiter entfernte Archive auf dem Werksgelände. In vielen Büros wurde zudem Überflüssiges und Überaltertes weggeworfen und gründ- Auszubildende und Ausbilder verschönern ihren Außenbereich mit neuen Gabionen. lich Ordnung geschaffen. Doch auch draußen gab es reichlich zu tun: Die Kollegen umsorgten, säuberten und pflegten die diversen Grünanlagen rund um die Ver- Schon frühmorgens haben die Damen der Kantine das Frühstück vorbereitet. Danke! Die Geschäftsleitung dankt allen Teilnehmern dafür, dass sie sich wieder in ihrer Freizeit für die Aktion freiwillig zur Verfügung gestellt und damit ihre Verbundenheit zum Werk gezeigt haben. Herzlichen Dank auch an unsere Geschäftsfreunde, die tatkräftig mit ihrer Hände Arbeit und mit Lkw, Radlader oder Bagger bei den schwergewichtigen Transporten und der Entsorgung mitgeholfen haben. Dem Caterer Schmitz Dank für das Sponsoring! waltungsgebäude, das Stahlwerk, den Blankbetrieb, die GSG und die BGG . Andere waren mit Markierungsarbeiten beschäftigt. Der Finalbetrieb hat eine besondere Idee umgesetzt. Das Ergebnis kann man in der Kurve vor der Wärmebehandlung bestaunen (gegenüber dem vor einigen Jahren gepflanzten Logo). Dort hat die Truppe in einem Kiesbett das Wort „Finalbetrieb“ in Natursteinen nachgebildet. Der Schriftzug ist demnächst auch im Dunkeln zu sehen, denn er soll angestrahlt werden. Die Damen aus der Kantine hatten bereits frühmorgens angefangen, die Brötchen für die Veranstaltung zu schmieren und nach Vorgabe Brötchen und Getränke für die einzelnen Sammelplätze zusammenzustellen. Wie schon sein Vorgänger steuerte der neue Caterer Schmitz Brötchen und Service kostenlos bei. Wie immer war die Werkssicherheit für die aufwendige Planung des Aktionstages verantwortlich, erstellte Teilnehmerlisten, teilte Sammelplätze und Arbeiten zu, beschaffte die nötigen Geräte, Fahrzeuge und Container und sorgte natürlich auch wieder für das leibliche Wohl: Wie in den Vorjahren organisierte sie die Verteilung des Frühstücks und der Erfrischungsgetränke und organisierte das abschließende gemeinsame Mittagessen auf dem Hof der Feuerwehr. vl Thorben Duda macht das Entsorgen alter Ordner sichtlich Spaß. glück auf · 2/2016 .......... 23 menschen & kontakte 88 Prozent der Eltern finden Angebot „gut“ bis „sehr gut“ Offene Cafés: Landkreis legt Evaluation von der Uni Münster vor. Foto: vl Bewegte Pause. Die Präsentation verfolgten auch (von links nach rechts) Kreisrat Matthias Selle sowie Marko Heyse und Esther Luppe Foto: Landkreis Osnabrück/Henning von der Forschungsgruppe BEMA. D er Landkreis Osnabrück hat bereits insgesamt 30 Familienzentren eingerichtet. Teil dieser Zentren sind auch wöchentlich stattfindende, begleitete „Offene Cafés“. Dahinter verbirgt sich eine Einladung an alle Eltern: Sie können sich dort treffen, kennenlernen und – begleitet von Fachkräften – über familiäre Probleme und Alltagssorgen diskutieren. Im Mittelpunkt stehen meist Erziehungsfragen, die kindliche Entwicklung, Kinderkrankheiten, der Wieder- einstieg in den Beruf oder auch der Übergang von der Kita in die Schule. Inwieweit dieses Projekt Sinn macht, hat jetzt die Forschungsgruppe BEMA der Westfälischen WilhelmsUniversität Münster untersucht. Präsentiert wurden die Ergebnisse im Kreishaus Osnabrück. Fazit: 88 Prozent der Mütter und Väter bewerten die begleiteten „Offenen Cafés“ als „gut“ oder „sehr gut“. Kreisrat Matthias Selle: „Die Ergebnisse der Evaluation bestätigen, dass wir mit unserem Konzept einen richtigen Weg eingeschlagen haben. In den Familienzentren erreichen wir die Eltern und können sie bei vielen Fragen rund um die Erziehung unterstützen.“ Finanziert wird das Angebot aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets und auch von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Für die aktuelle Evaluation hat sie zudem 16.600 Euro beigesteuert. mw Die Realschule Georgsmarienhütte ist bei ihrem Projekt „Schulhof-Neugestaltung“ einen großen Schritt weiter. Denn jetzt wurden die im Herbst vergangenen Jahres vom Schulvorstand beschlossene Kletterwand und Basketball-Korbanlage installiert. Finanzielle Basis dafür waren vom Förderverein der Schule eingeworbene Sponsorengelder in Höhe von 25.000 Euro – und intensive Eigenleistungen von Eltern, Schülerinnen und Schülern. Mit 10.000 Euro hat die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte die Umsetzung unterstützt. Stiftungsvorstand Hermann Cordes: „Wir haben in den vergangenen Jahren schon einige Vorhaben gefördert.“ Das sei immer eine gute Zusammenarbeit und die Realschule inzwischen „feste Verwandtschaft“. Schulleiter Berthold Aulenbrock freut sich, dass die Pausen jetzt sportlicher werden. Schließlich sei die Realschule seit sieben Jahren als „Sportfreundliche Schule“ zertifiziert. Mit Kletterwand und Basketball-Korbanlage habe man dieses Schulprofil weiterentwickelt. Nachdem die Sicherheitsbestimmungen umgesetzt und Kletterwand und Basketballspielfeld von der DEKRA abgenommen waren, konnten beide Anlagen genutzt werden. Die beiden „Sportgeräte“ sind zwei wesentliche Elemente der SchulhofNeugestaltung, für die insgesamt 92.000 Euro veranschlagt sind. bmz Auch der Pferdesport sieht Inklusion als Pflichtaufgabe Hätten Sie’s gewusst? Para-Reining „Para“ als Vorsilbe bezeichnet das Reiten als Sport für Behinderte bzw. das Reiten mit Handicap. „Reining“ wiederum (engl. für zügeln) ist eine Prüfung im Westernreiten. Benötigt werden für eine Reining-Prüfung besonders bewegliche, athletische und gehorsame Pferde – und ebenso geschickte Reiter. Gezeigt werden muss eine Abfolge von unterschiedlichen Manövern. GMHütte · Horses & Dreams: Therapeutisches Reiten zeigt leistungsorientierten Para-Pferdesport. A uch in diesem Jahr präsentierte sich das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. (DKT hR ) beim Reiterfestival Horses & Dreams auf dem Hof Kasselmann in Hagen. Wie jedes Jahr war man mit einem Infostand und einer Vorführung vertreten. Und wie jedes Jahr wurde der Verein von der GMH ütte und der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt. Der Infostand war wieder mit Fachleuten besetzt, die verlässlich rund um das Thema „Therapeutisches Reiten“ informieren konnten. Das Interesse galt vor allem den einzelnen Bereichen des Therapeutischen Reitens, Indikationen und Kontra-Indikationen, Zielgruppen und Zielsetzungen, Aus- und Weiterbildungen oder auch der Zertifizierung des Therapiebetriebes. Aber das DKT hR organisiert und betreut auch den Leistungssport für Menschen mit Behinderungen. Deshalb gab es zudem Informationen zum Para-Dressur-, -Fahr- und -Springsport sowie zur neuen Disziplin Para-Reining. An allen Festivaltagen hieß es zudem: „Kinder schmieden für Kinder.“ Gegen eine Spende zugunsten Präsentation des Para-Pferdesports: Springreiten ist für ReiterInnen mit Behinderung eine ungemeine Herausforderung. des Therapeutischen Reitens hatten junge Besucher die Möglichkeit, unter Anleitung ein kleines Hufeisen am offenen Feuer einer mobilen Feldschmiede zu schmieden. Zudem wurde das Gießen von kleinen Glücksbringern angeboten. In der Vergangenheit hatte das Therapeutische Reiten im klassischen Sinne bei Horses & Dreams eine glück auf · 2/2016 ........... 24 Foto: vl Plattform. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem Reitsport für Menschen mit Behinderungen. Damit wollte man ein klares Zeichen für die Inklusion setzen. Denn Sport ist ebenfalls ein Fachbereich des Therapeutischen Reitens: Er bietet Menschen mit Behinderung eine Perspektive, sich sportlich zu betätigen – wobei sich der Kreis hierbei von der Therapie zum Sport schließt. Und so präsentierten talentierte Sportlerinnen und Sportler aus den Bereichen Para-Dressur, Para-Springen und Para-Reining am FestivalSamstag auf dem Hauptplatz im Springstadion unter fachkundiger Kommentierung ihren Leistungssport. „Mit der Inklusion hat die Bedeutung des Pferdesports für Menschen mit Behinderungen im Gesamtbild des Pferdesports stark zugenommen. Die Inklusion ist eine Pflichtaufgabe aller Sportverbände geworden. Es war eine großartige Chance, diesen Gedanken vor großem Publikum auf dem großen Springplatz auf Hof Kasselmann zu präsentieren“, so Ina El Kobbia, Geschäftsführerin des DKT hR . mw menschen & kontakte Hilfe in der Not Stiftung fördert muttersprachliche Beratung für krebsbetroffene Familien mit 10.000 Euro. K rebskranken Menschen zu helfen – dieses Ziel hat sich die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Osnabrück auf die Fahnen geschrieben. Ein besonderes Projekt dabei ist die muttersprachliche Beratung für Erkrankte mit Migrationshintergrund. Ob mit oder ohne Migrationshintergrund: Die Diagnose einer Krebserkrankung trifft Menschen hart und hat oft auch psychische Belastungen zur Folge bis hin zur psychischen Erkrankung. Doch in einer solch existenziellen Krise in einem Land zu leben, das nicht als Heimatland empfunden wird und dessen Sprache man oft nicht gut spricht, ver- schärft häufig die psychischen Nöte. Zudem leiden auch Kinder massiv unter der Erkrankung von Vater oder Mutter. Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle kann den Erkrankten türkisch-, russisch-, spanisch- und englischsprachige Beratung anbieten – ergänzt um kinder- und jugendtherapeutische Unterstützung. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte hat das Projekt für Menschen mit Migrationshintergrund erneut unterstützt, dieses Mal mit 10.000 Euro. Die Spende ermöglichte der Beratungsstelle, ihre Arbeit fortzusetzen. bmz Foto: vl Manche Dinge kann man besser verstehen, wenn man sie auch (be-)greifen kann. Nachhaltig denken lernen Stiftung gibt 43.400 Euro für das Projekt „Botanik verbindet Menschen“. S chüler sollen lernen, nachhaltig zu denken – das heißt bei ihren Entscheidungen auch ökologische, ökonomische und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Hier setzt das von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte geförderte Projekt „Botanik verbindet Menschen“ an. Umgesetzt wird es an der Grünen Schule des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück. Zielgruppe sind Schulklassen ab Jahrgang 5, die sich im Botanischen Garten mit Biodiversität auseinandersetzen sollen. Denn biologische Vielfalt ist durch den andauernden Schwund von Arten und Lebensräumen nicht mehr selbstverständlich, wie Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück, betont: „Der Mensch läuft Gefahr, wichtige Ressourcen zu verlieren.“ Das Projekt soll dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler diese Zusammenhänge erkennen, miteinander reflektieren und eigene Handlungsstrategien entwickeln. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte fördert die Grüne Schule bereits seit 2009, sodass Aktivitäten für Familien, Entdeckertouren für Kindertagesstätten und Aktionsprogramme für Grundschulen entstehen konnten. „Diese Kontinuität in der Begleitung junger Menschen zu eigenverantwortlichem Handeln hat uns überzeugt“, begründet Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, die erneute Förderung. Gegründet wurde die Grüne Schule 1993. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit übernimmt sie die Aufgabe, den unterschiedlichen Besuchergruppen des Botanischen Gartens der Universität die enorme Pflanzenvielfalt zu veranschaulichen und biologische Zusammenhänge lebendig zu vermitteln. mw Freuen sich über die finanzielle Unterstützung für ihre fundamentale Lebenshilfe (von links nach rechts): Annette Finke und Klaus Havilza von der Krebsberatungs stelle Osnabrück und Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stahlwerk Foto: vl Georgsmarienhütte). Foto: vl Café Mandela. Anfang März wurde das Café Mandela am Rosenplatz in Osnabrück eröffnet. Schon zwei Monate später erfreute es sich eines sehr regen Zuspruches seitens vieler Flüchtlinge. Denn das Café will ihnen Begegnung, Beratung und Unterstützung ermöglichen. Für diese niedrigschwellige Hilfe engagieren sich von Montag bis Freitag Sozialarbeiter des Diakonischen Werkes und Ehrenamtliche (vor allem die „Flüchtlingshilfe Rosenplatz“). Hinrich Haake, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes: „Wir haben uns überraschend schnell mit diesem neuen Angebot im Quartier etablieren können.“ Jetzt erhielt das Café Mandela auch Unterstützung von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Sie stiftete 8.000 Euro für die Möblierung und Einrichtung des Cafés. „Wir freuen uns, die Diakonie bei der Integration der Flüchtlinge in Osnabrück zu unterstützen“, so Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte (von links nach rechts): Hermann Cordes, Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung), Hinrich Haake (Geschäftsführer Diakonisches Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück) und Hubert Reise (Teamkoordinator im Café Mandela). bmz glück auf · 2/2016 ........... 25 Foto: Lisa Josef Zoo-Lauf. Beim 4. Osnabrücker Zoo-Lauf förderten die Läufer mit ihrem Startgeld erneut Kinderprojekte: den Verein „Sportler 4 a childrens world“ und das Sprachförderprojekt „Deutsch lernen im Zoo“, das die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte schon seit Jahren unterstützt. Dabei hatten sie die Wahl zwischen einem 10-km-Lauf mit Zeitnahme, einem 3,3-km-Spaß-Lauf und einer 6,6 km langen NordicWalking-Strecke. Der 800-Meter-Bambini-Lauf für die Kleinsten führte durch die afrikanische Tierwelt „Takamanda“ des Zoos. Getränke und Obst waren gratis ebenso wie eine Zoo-Führung für die Kinder. Alle Teilnehmer erhielten 50 Prozent Rabatt für ihren nächsten Zoo-Besuch. Die Stiftung wird wie jedes Jahr die Einnahmen durch die Startgelder großzügig aufstocken. mw menschen & kontakte Bous GMHütte Foto: vl Vorbilder. Foto: Christian Großmann Seifenkistenrennen. Wie schon bei der letzten Maisause 2013 waren auch bei der 6. Maisause der Gemeinde Bous die Azubis vom Stahlwerk Bous mit einer Seifenkiste am Start. Bei dem Rennen durch die engen, abschüssigen Straßen von Bous gab es zwei verschiedene Rennklassen: die „Bouser Boliden“ (kleinere Kisten mit Mülltonnen-Rädern) und die „Offene Klasse“ (fast keine Bauvorschriften). Die Azubis Fabio Fiorentino, Maximilian Mattes, Fatih Gümüs, Rouven Kreis und Teamleiter Christian Großmann wählten wie bei beim letzten Rennen die offene Klasse. Ihre Seifenkiste bauten sie gemeinsam mit dem TÜV Nord. Unter dem Namen „Azubi Racing-Team“ nahm man dann über drei Tage an mehreren Läufen teil. Am Ende belegten sie bei 26 Startern einen guten Platz im Mittelfeld. Christian Großmann Bous Zeitreise. Zum 200-jährigen Jubiläum des Landkreises Saarlouis unterstützte das Stahlwerk Bous das Projekt „Zeitgarten“ vor dem Landratsamt in Saarlouis. Mit Natalie Sadik (Schulentwicklungsleiterin) und Josef Petry (Kunsthochschule Berlin) hatte man bereits früher kooperiert. Umso leichter fiel es, auch dieses Kunst- und Geschichtsprojekt zu unterstützen. Es symbolisiert die vielschichtige historische Entwicklung des Landkreises mithilfe sogenannter „Meilensteine“ – alter Festungssteine in Kombination mit Blecharbeiten, die von 20 Schülerinnen und Schülern der Kreisstadt im Stahlwerk Bous entworfen und bearbeitet wurden. Doch vorab mussten sich die Jugendlichen Gedanken darüber machen, wie sie die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekte auf oder mit Stahl darstellen und umsetzen wollten. Dabei wurden sie von Jürgen Hannig unterstützt. Er hatte im Vorfeld die Geschichte des Landkreises für das Projekt zusammengetragen. Die Jungkünstler suchten sich letzten Endes 13 Geschichtsthemen aus und setzten sie mithilfe von Josef Petry für den begehbaren Zeitgarten um. Nach seiner Einweihung im Mai steht er jetzt allen Interessenten offen. Das Foto zeigt Natalie Sadik und Dietmar Jarisch bei der Montage eines der Meilensteine. Armin Hans Foto: Armin Hans GMH Systems Werksfoto Läuft? Läuft! Zum 5. Mal in Folge haben Mitarbeiter der GMH Systems am Firmenlauf der Laufsportfreunde Münster teilgenommen. Da sich Lauf und Osterferien überschnitten, fehlten allerdings ein paar „Stammläufer“. Die Stimmung unter den IT-Spezialisten war während der Vorbereitung und der Veranstaltung dennoch wieder hervorragend. Insgesamt waren 188 Teams mit 564 Läufern aus der Umgebung von Münster am Start. Von der GMH Systems machten sich drei Teams mit je drei Mann auf die 5 km lange Strecke. Mit dabei waren Christoph Schmitz, Joachim Fröhlking und Ansgar Kavermann (Gruppe 1), Daniel Kotte, Keno Bohlen und Matthias Boehm (Gruppe 2) sowie Iwan Suschko, Andreas Albers und Volker Schnuck (Gruppe 3). Ihre Laufergebnisse konnten sich sehen lassen: Schnellster Läufer der GMH Systems war Christoph Schmitz mit einer Zeit von 20 Minuten und 19 Sekunden. Er erreichte damit in der Einzelwertung der Männer unter 428 Teilnehmern den beachtlichen 29. Platz. Die drei Systems-Teams platzierten sich auf den Plätzen 19, 45 und 63 von insgesamt 84 Männerteams. Das gemeinsame Erlebnis hat Spaß gemacht und motiviert für weitere Aktivitäten: Nächstes Jahr sind die Kollegen bestimmt wieder dabei. Joachim Fröhlking glück auf · 2/2016 ........... 26 Ein Engagement dieses Ausmaßes verdient jede Menge Anerkennung: Seit 15 Jahren sind die drei Mitarbeiter der GMHütte bereits als Sicherheitsbeauftragte für das Unternehmen tätig: die Kollegen Markus Leimkühler (PS/PT -Chemisches Labor), Joachim Sandkämper (Instandhaltung/Infrastruktur) und Detlef Schoo (Walzwerk). Jetzt wurden die drei für ihr Engagement offiziell geehrt. Bei einer kleinen Feier mit einem gemeinsamen Frühstück gratulierte ihnen Ende Februar Arbeitsdirektor Felix Osterheider persönlich zu ihrem besonderen Jubiläum. Zudem überreichte er ihnen als Dankeschön des Unternehmens eine kleine Aufmerksamkeit. Sie ziehen alle für die Arbeitssicherheit an einem Strang (von links nach rechts): Felix Osterheider (Arbeitsdirektor der GMHütte), Markus Leimkühler (Sicherheitsbeauftragter), Joachim Sandkämper (Sicherheitsbeauftragter) und Norbert Kölker (Leiter der Arbeitssicherheit der GMHütte). Nicht auf dem Foto: der Sicherheitsbeauftragte Detlef Schoo. Markus Beckmann p ronova B K K Dies kleine Gerät kann Leben retten Hausnotruf mit Freisprech-Einrichtung: Arzt im Notfall rund um die Uhr rufbar. V ielen Menschen hilft der Hausnotruf, dass sie trotz Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können. Die pronova BKK hat ihren Hausnotruf-Service jetzt erweitert. Ihre Kundinnen und Kunden, die den erweiterten HausServiceRuf Foto: © fotolia, Sir Oliver nutzen, können Ärzte im Notfall ab sofort rund um die Uhr erreichen: Per Knopfdruck werden die Versicherten über die Hausnotrufzentrale von MD Medicus mit einem Mediziner verbunden – was besonders nachts oder an Wochenenden, wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist, für ein Plus an Sicherheit sorgt. Nutzer des Service erhalten einen Funksender und ein Basisgerät mit einer Freisprech-Einrichtung, die an das Telefon angeschlossen wird. Den Sender tragen die Versicherten am Körper, entweder als Armband oder um den Hals. Wer in einer Notlage rasch Hilfe benötigt, muss dann nur den Notrufknopf drücken, um automatisch die Hausnotrufzentrale zu kontaktieren. Dort bekommen die Mitarbeiter bei einem eingehenden Alarm automatisch alle Daten des Versicherten im Computer angezeigt – zum Beispiel Wohnort, Rufnummern von Bezugspersonen oder Informationen über vorliegende Krankheiten und Medikamente. Kann ein Versicherter sich nicht mehr verständlich machen oder werden die Bezugspersonen nicht erreicht, wird vorsorglich sofort der Rettungsdienst verständigt. Die pronova BKK übernimmt die Kosten für den HausServiceRuf bei ihren sturzgefährdeten Versicherten, wenn die eine Pflegestufe haben, alleinlebend oder tagsüber zeitweise alleine sind. Übrigens: Hausnotrufnutzer können noch weitere Hilfeleistungen von der pronova BKK kostenfrei in Anspruch nehmen. Dazu gehört die Organisation von Facharztterminen ebenso wie Kontakte zu Anbietern von Essen auf Rädern und Botengängen. Interessiert? Für Fragen können Sie sich an MD Medicus unter Telefon 0621.54901812 oder an die Pflegekasse der pronova BKK unter der Rufnummer 0214.32296 4935 wenden. Annemike Gößmann menschen & kontakte Selbermachen war angesagt GMHütte · Jugendzukunftstag: Alle Jahre wieder kommen Mädchen und Jungs ins Stahlwerk, um erste Erfahrungen mit der Berufswelt zu sammeln. 50 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 14 Jahren trafen sich zum bundesweiten Zukunftstag (früher Girls’ Day) bei der GMH ütte, um sich über Berufsbilder zu informieren. Nach der Begrüßung um 8 Uhr in der Ausbildungswerkstatt folgte für die Jungen und Mädchen die Einkleidung mit Kitteln, Helmen, Hörschutz und Schutzbrille. Dann ging es in fünf Gruppen und in Be- gleitung von Mitgliedern des Betriebsrates und Auszubildenden an unterschiedliche Stationen: Eine Gruppe bekam eine Werksführung bei der IAG Magnum in Osnabrück. Anschließend besuchte sie noch die Zerspanung der Ausbildungswerkstatt und die Fahrzeugwerkstatt des Stahlwerks. Eine andere Gruppe bastelte in der Schülerwerkstatt Stahl-Rosen, um etwas über den Umgang mit Metall zu lernen. Drei Gruppen durchliefen die Ausbildungswerkstatt und absolvierten dabei drei Stationen: An der Station „Zerspanung“ fertigten die Jugendlichen einen Kugelschreiberständer, den sie selbstverständlich mit nach Hause nehmen konnten. An der Station „Lego-Roboter“ kamen die Bastel- und Programmierfans auf ihre Kosten. Und an der Station „Fahrzeugwerkstatt“ lernten die Jugendlichen die Tätigkeit der Mechaniker kennen, die sich dort beispielsweise um die Stapler und Bahnen des Stahlwerks kümmern. Nach dem spannenden und anstrengenden Vormittag gab es abschließend zur Stärkung noch Würstchen und Frikadellen. Arne Müller Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugend zukunftstages nach der Einkleidung und kurz vor dem Start in den aufregen den Tag Foto: vl Foto: vl glückauf. Zwei Mitglieder des glückauf-Redaktionsteams sind nach jahrelanger Mitarbeit als Redakteure der Unternehmenszeitung ausgeschieden: Hans-Günter Randel (Leiter Finalbetrieb GMHütte) und Oliver Santelli (Leiter Unternehmensentwicklung Division Stahl). Sie wurden Ende Juni bei einer kleinen Abschiedsfeier im Anschluss an die vierteljährlich stattfindende Redaktionskonferenz von Iris-Kathrin Wilckens (Leitung Unternehmenskommunikation der GMH Holding) offiziell verabschiedet. Hans-Günter Randel war zwölf Jahre im glückauf-Team. Als Leiter des Finalbetriebes brachte er vor allem technischen Sachverstand in die regelmäßig stattfindenden Redaktionskonferenzen mit ein. Oliver Santelli war als ausgewiesener Marketing-Mann schon „von Haus aus“ für eine Mitarbeit im glückauf-Team prädestiniert. Die zwei Mitglieder scheiden aus, weil sie Aufgaben im Unternehmen übernommen haben bzw. wahrnehmen, die zukünftig ihre ganze Konzentration erfordern. Ihr Engagement für glückauf ist vor allem deshalb so hoch zu veranschlagen, weil sie jahrelang die Redaktionsarbeit als zusätzlichen Job auf sich genommen haben. Zum Abschied gab es ein Erinnerungsplakat an glückauf-Zeiten und eine Ehrennadel in Form einer FüllhalterFeder: Hans-Günter Randel (links) und Oliver Santelli. pkm PERSONALIA// 2. Quartal 2016 Betriebsjubiläen Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg. stahlerzeugung Rohstoff Recycling Georgsmarienhütte GmbH 25 Jahre: Thomas Brinkemöller (Service Betriebe/Holzwerkstatt), Annette Frodl (Verwaltung Sekretariat GF Technik), Andree Goj (Finalbetrieb), Klaus-Dieter Scholz (Service Betriebe/Postdienst), Alexander Streich (Finalbetrieb), Celal Tosun (Finalbetrieb), Yüksel Ünal (Stahlwerk) und Freddy Vorwald (Stahlwerk) 35 Jahre: Klaus-Dieter Öhlke (Finalbetrieb/Wärmebehandlung) und Rainer Witt (Personalsysteme/Entgeltabrechnung) 45 Jahre: Herbert Abkemeier (Betriebsrat), Werner Brinkemöller (Walzenwerkstatt), Wilhelm Eckelkamp (Walzenwerkstatt), Norbert Frische (Walzwerk), Bernhard Fuchtmann (Service Betriebe/Holzwerkstatt), Wilfried Geise (Finalbetrieb), Ewald Lahrmann (Finalbetrieb), Herbert Menkhaus (Bilanzen), Martin Menkhaus (Werkssicherheit), HeinzJosef Ossege (Stahlwerk) und Franz Sippl (Finalbetrieb) 50 Jahre: Franz-Josef Gervelmeyer (Walzenwerkstatt) Mannstaedt GmbH 25 Jahre: Frank Ufer (Walzwerk) 35 Jahre: Rüdiger Obertopp (Walzwerk), Werner Schenk (Walzwerk) und Günther Schoof (Walzwerk) GSG GmbH 25 Jahre: Wolfgang Rüter (IH-Team Reserveteilwirtschaft), Joachim Sandkämper (Anlagenteam Pumpen/Motoren/Netzwerke), Bernd Schröder (Steuerungsteam Stahlwerk), Hubert Unland (Eisenbahn/Get/Motorfahrzeuge), Detlef Vilter (Eisenbahn) und Norbert Witte (Anlagenteam Schmelzbetrieb/ Sekundärmetallurgie) 45 Jahre: Franz-Josef Dransmann (Anlagenteam Stahlwerk Automation), Guntram Haase (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetriebe), Klaus-Dieter Steffen (Anlagenteam Schmelzbetrieb/Sekundärmetallurgie), Wolfgang Zurhorst (IH-Team Hydraulik) und Werner Zurmühlen (Anlagenteam Walzwerk/Finalbetriebe) statt), Carsten Swoboda (Mechanische Werkstatt) und Mirko Winkler (Mechanische Werkstatt) 40 Jahre: Wolfram Schulz (Personal/Pförtner) und Arno Stößer (Transport) Energietechnik Essen GmbH STAHLVERARBEITUNG GMH Blankstahl GmbH 25 Jahre: Stefan Niendorf 45 Jahre: Reinhard Kinkartz SCHMIEDETECHNIK Schmiedewerke Gröditz GmbH 10 Jahre: Mario Apitz (Mechanische Werkstatt), Klaus Große (Mechanische Werkstatt), Uwe Kneschke (Elektrostahlwerk), Holger Kusch (Mechanische Werkstatt), Marcus Müller (Qualitätswesen), Thomas Pelzer (Mechanische Werkstatt), Cornelius Preuß (Mechanische Werk- 25 Jahre: Damian Hoheisel (Qualitätsstelle) und Walter Lojewski (Personal und Soziales) 35 Jahre: Frank Rösler (Technische Dienste) Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG 10 Jahre: Sven Dulleck (Wärmebehandlung), Torsten Grasnick (Wärmebehandlung), Brian Milde (Adjustage), Frank Schmidt (Instandhaltung) und Michael Schulz (Abnahme/Versand/Transport) 30 Jahre: Karsten Krüger (Adjustage) 45 Jahre: Wolf-Dietrich Tichter (Abnahme/Adjustage) GMHütte 15 Jahre: Holden David (Fertigung) 35 Jahre: Thomas Senst (Fertigungsplanung) BAHNTECHNIK Bochumer Verein Verkehrstechnik, Werk Ilsenburg 20 Jahre: Tino Schulz (Fertigung – Technologie) 30 Jahre: Ralf Mitteldorf-Bendix (Fertigung – Transport/Logistik) 45 Jahre: Holger Mex (Personal und Soziales) Bochumer Verein Verkehrstechnik 35 Jahre: Hasan Bayrak (Warmformgebung), Karl-Heinz Becker (Mechanische Bearbeitung), Felix Falkowski (Mechanische Bearbeitung), Peter Graichen (Mechanische Bearbeitung) und Regina Tchigui (Sekretariat Betriebsrat) 45 Jahre: Waldemar KoslowskiKortwig (Zentralaufgaben Reparaturfertigung) Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH 10 Jahre: Rico Kittlass (Fertigung) 40 Jahre: Jürgen Kaczorowski (Fertigungssteuerung) GUSS Stahlwerk Bous GmbH 25 Jahre: Hasan Kilic (Stahlwerk), Jürgen Lehnert (Stahlwerk), Harri Pfeffler (Stahlwerk) und Peter Weber (Stahlwerk) 35 Jahre: Hermann Engl (Stahlwerk) und Martin John (Stahlwerk) 50 Jahre: Horst Tuillier (Personalwesen) Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH Harz Guss Zorge GmbH Safari. Auf kleine Afrikareise gingen 113 Jubilare der GMHütte: Das Unternehmen hatte sie in den Osnabrücker Zoo eingeladen. Und so bevölkerten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit ihren Partnern die Samburu-Lodge. Die Lodge platzte fast aus allen Nähten. Denn nie zuvor hatte es eine Feier mit so viel Jubilaren gegeben: 61 Mitarbeiter wurden für ihre 25-jährige, 31 für ihre 35-jährige, 20 für ihre 45-jährige und sogar ein Mitarbeiter für seine 50-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt. mw glück auf · 2/2016 ........... 27 25 Jahre: Michael Badowsky (Werksdienst) und Ulrich Tittlus (Vorputzerei) dies & das glück auf unterwegs Raten Sie mal! ihr gewinn! Wo hat sich das Töchterchen von RRO -Mitarbeiter Dirk Strothmann in die glückauf vertieft? Heute machen wir es Ihnen einfach, falls Ihnen das Foto nicht weiterhilft: Gesucht wird eine ostfriesische Insel (davon gibt es sieben Stück). In dem Namen der Insel macht sich hinten ein „langes o“ breit. Um das Vorderteil zu finden, werden Sie nicht lange brauchen (oder doch?). Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Sie diesen Ort nicht erraten oder ergoogeln können. Senden Sie die richtige Antwort an [email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der 31. August 2016. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner kann sich diesmal über eine Strickfleece-Jacke aus dem GMH -Fan-Shop freuen. Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um erraten zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected]. Für die lässigen Stunden des Tages Gewinnen können Sie dieses Mal eine Damen-Strickfleece-Jacke mit GMH-Logo: gestrickte, lichtgraue Oberfläche, tailliert geschnittene Passform, mit Kapuze. Alternativ dazu: Herren-Strickfleece-Jacke mit Stehkragen und zwei Seitentaschen. Wir wünschen viel Erfolg! Werksfoto Haben Sie’s gewusst? Foto: ds glückauf-Lektorin Dorothea Raspe war in Göreme im Herzen der türkischen Region Kappadokien, bekannt für die unzähligen Höhlenwohnungen und Felskirchen (siehe Foto-Hintergrund). Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinner Markus Debbrecht (Produktsicherung GMH ütte) ausgelost. Wir gratulieren! (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Foto: privat 5 - F ehler - S u c hbild Z u let z t notiert … Es ist gar nicht so leicht: Erkennen Sie die fünf Unterschiede zwischen Original und Fälschung. Was fehlt in der Fälschung? Das Original-Foto ist diesmal bei der Rohstoff Recycling Osnabrück entstanden. Fotografiert und die Fehler eingebaut hat Felix Treppschuh von der Rohstoff Recycling Osnabrück. Und falls Sie nicht alle fünf Fälschungen erkennen sollten: Die Lösung finden Sie auf www.glueckauf-online.de. Zehnjähriges. Am 4. Juli feiert die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte ihr 10-jähriges Jubiläum. Wer wissen will, welche Projekte die Stiftung im letzten Jahr gefördert hat, kann jetzt auf den kürzlich erschienenen Stiftungsbericht 2015 zurückgreifen. Er ist auch als Download auf der Website der Stiftung verfügbar (http://www.stiftung-stahlwerk.de). Im letzten Jahr hat die Stiftung übrigens die Fördersumme von 538.000 Euro vergeben, wobei gut die Hälfte (Aus-)Bildungsprojekten zugutekam. pkm Original glück auf · Rätsel Platz zum Autoabstellen Kampfplatz im Amphitheater dt. TVModerator (Joh. B.) Abzug bei Barzahlung Verlassen eines Landes empfehlenswert, klug, nützlich langes Halstuch ein Infantin roter von Farbstoff Spanien Bann, Ächtung italienisch: drei besitzanzeigendes Fürwort Schlangenart Glaslichtbild (Kw.) das Sichlossagen von etwas fälschung kaufm.: heute schottische Großstadt ein Kontinent unfreiwillige Komik konstant, andauernd Streichinstrument vornehm tuender, eingebild. Mensch Irisgewächs mittellos spanischer Ausruf englische Grafschaft Töpfermaterial Fußballkeeper Form von „sein“ (erste Person) hohe Männersingstimme Dreifingerfaultier Seelachsart Sumpfgras zum Flechten Kfz-Z.: ElbeElsterKreis sonderlich, schrullig Metall, chem. Element glück auf · 2/2016 ........... 28 Wacholderschnaps
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