5.3.6 - Kindergarten Pfarrer Paulöhrl Zorneding

Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Herzog-Georg-Weg 67
85604 Zorneding
Letzte Aktualisierung: Dienstag, 09. August 2016
Inhaltsverzeichnis
1
Vorwort ......................................................................................... 6
2
Unser Leitbild ............................................................................... 6
3
Unsere Rahmenbedingungen ..................................................... 7
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
Lage und Einzugsbereich ................................................................................ 7
Räumliche und personelle Ausstattung............................................................ 7
Gruppenzusammensetzung und Aufnahmekriterien ........................................ 8
Gruppe mit Einzelintegration ............................................................................ 9
Öffnungszeiten ................................................................................................10
Ferienregelung ................................................................................................10
Tagesablauf ....................................................................................................10
Ernährung, Mittagessen ..................................................................................11
4
Ziele unserer pädagogischen Arbeit ........................................ 12
4.1
4.2
4.3
4.4
Rechte des Kindes ..........................................................................................12
Schutzauftrag bei Kindeswohlgefärdung nach § 8a SGB VIII .........................12
Pädagogische Leitziele verbunden mit dem pädagogischen Auftrag ..............13
Verständnis und Umsetzung des Bildungsauftrags ........................................14
5
Praktische Umsetzung unserer Ziele ........................................ 17
5.1
5.2
Freispiel ..........................................................................................................17
Pädagogische Angebote (altersgemischte Gruppe) .......................................19
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
5.2.5
5.2.6
Religiöse Bildung und Erziehung ............................................................................................. 19
Angebote zum Jahreskreis ....................................................................................................... 22
Jahresthema ............................................................................................................................. 23
Projektarbeit ............................................................................................................................. 23
Bewegungserziehung ............................................................................................................... 25
Gruppenausflüge ...................................................................................................................... 26
5.3
Pädagogische Angebote (Vorschulkinder) ......................................................27
5.3.1
5.3.2
5.3.3
5.3.4
5.3.5
5.3.6
Musikalische Früherziehung nach Carl Orff ............................................................................. 27
Montessori Pädagogik .............................................................................................................. 28
Sprachförderung für Vorschulkinder nach dem Würzburger Trainingsprogramm ................... 30
Kunst für Kinder ........................................................................................................................ 31
Naturwissenschaftliche Experimente ....................................................................................... 32
Ausflug Vorschulkinder ............................................................................................................. 33
5.4
Feiern und Feste .............................................................................................33
6
Unsere Zusammenarbeit im Team ............................................ 36
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
Gesamtteam ...................................................................................................36
Gruppenteam ..................................................................................................36
Einzelgespräche (Mitarbeitergespräche) ........................................................37
Anleitergespräche ...........................................................................................37
Fortbildungen ..................................................................................................37
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 3
Version:8
7
Unsere Zusammenarbeit mit den Eltern ................................... 38
7.1
Elternbeirat .....................................................................................................39
8
Öffentlichkeitsarbeit .................................................................. 41
8.1
8.2
Information der Öffentlichkeit ..........................................................................42
Öffentliche Veranstaltungen............................................................................42
9
Vernetzung ................................................................................. 43
10
Qualitätssicherung .................................................................... 45
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 4
Version:8
Liebe Eltern,
es freut mich sehr, dass Sie sich über unsere ,,Kindertagesstätte Pfarrer-Paulöhrl"
in Zorneding informieren wollen.
Die Aufgaben einer Kindertagesstätte sind heute vielfältiger und anspruchsvoller
geworden als in früheren Zeiten. Allein die Tatsache, dass vor allem die
,,Ganztageskinder"
die meiste bewusste Zeit ihres Kleinkinderlebens im Kindergarten verbringen, macht
deutlich, dass es hier nicht mehr nur um bloßes Aufpassen gehen kann, sondern
dass auch erzieherische und pädagogische Kompetenz gefragt ist. Die Erziehung
muss ganz andere Schwerpunkte setzen, als dies in früheren Jahren der Fall war.
lm Pfarrer-Paulöhrl-Kindergarten steht dafür ein geschultes und gut ausgebildetes
Team an Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen zur Verfügung. Durch regelmäßige
Fortbildungen, Teambesprechungen und andere Maßnahmen wird der hohe
Qualitätsanspruch an das Team gesichert und weiterentwickelt.
Die Leiterin, Frau Heidemarie Krüger, hat neben anderen Qualifikationen auch ein
Montessori-Diplom und versucht vor allem in der Religionspädagogik Akzente zu
setzen. Als Kindergarten in katholischer Trägerschaft ist uns diese religiöse
Sensibilisierung der Kinder ein wichtiges Anliegen. Natürlich kann jedes Kind, egal
welcher Konfession, in unseren Kindergarten gehen. Doch wir setzen eine Offenheit
für christliche Themeninhalte voraus, sodass lhr Kind eben auch die regelmäßigen
religionspädagogischen Einheiten mitmachen kann.
Auch wenn uns bewusst ist, dass die Erziehung im Kindergarten eine immer
wichtigere Rolle spielt, so möchten wir doch auf eines ganz deutlich hinweisen:
Weder in allgemeinen, noch speziell religiösen Erziehungsfragen können und wollen
wir lhnen als Eltern die Verantwortung abnehmen. Die wichtigsten Elemente der
Erziehung und der religiösen Prägung geschehen auch heute noch im Elternhaus
und in der Familie. Wir sehen unser Angebot als familienergänzend, nicht -ersetzend.
Unsere Fachkräfte stehen lhnen in den verschiedenen Bereichen der Erziehung
unterstützend zur Seite und schauen mit lhnen gemeinsam, wie sich lhr Kind gut
entwickeln kann.
Wir wollen lhnen hiermit die Konzeption unserer Kindertagesstätte Pfarrer Paulöhrl
vorstellen. Diese Konzeption soll Sie über das Leitbild und die pädagogischen Ziele
informieren, die von Träger, Leitung und Fachpersonal gemeinsam erarbeitet wurden
und Grundlage unserer Arbeit sind. Außerdem sollen lhnen einige
Rahmenbedingungen, Abläufe und Regelungen vorgestellt werden.
lch hoffe sehr, dass wir durch die Arbeit in unserer Kindertagesstätte zur positiven
Entwicklung lhres Kindes beitragen können und wünschen allen Kindern, Eltern,
Familien und dem Personal gutes Gelingen und Gottes Segen,
Ihr Pfr.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 5
Version:8
1 Vorwort
Das vorliegende Konzept haben wir auf der Basis des Bayerischen Bildungs- und
Erziehungsplans für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung erarbeitet.
Es dient als Grundlage für unsere pädagogische Arbeit und als Informations- und
Orientierungshilfe für Eltern, Elternbeirat und den Träger der Einrichtung, sowie für
eventuell neu einzustellendes Personal.
Bitte nehmen Sie sich im Interesse Ihrer Kinder Zeit dieses Heft zu lesen.
2 Unser Leitbild
Die religiöse Grundhaltung unseres Kindergartens soll in unserer täglichen Arbeit
durch Achtung und Nächstenliebe erlebt werden, indem jedes Kind in seiner
Individualität angenommen wird, sich in der Gemeinschaft erfährt und alle die gleiche
Förderung erhalten.
Durch Einfühlungsvermögen und das aufeinander Zugehen tolerieren sich Eltern und
Team und machen eine gezielte Zusammenarbeit möglich.
Ehrlicher Umgang und offenes, liebevolles Austauschen von Meinungen
untereinander soll die gute Atmosphäre im Team erhalten.
Unser Kindergarten möchte sich in der Gesellschaft interessiert und empfänglich für
Neues zeigen und durch gezielte Unterstützung von laufenden Projekten wirken.
Innerhalb der gegebenen Möglichkeiten wollen wir unsere pädagogische Arbeit
umsetzen und dabei den Kindern einen achtsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen vermitteln.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 6
Version:8
3 Unsere Rahmenbedingungen
3.1 Lage und Einzugsbereich
Unser Kindergarten liegt im Wohngebiet am „Daxenberg“ in der Gemeinde
Zorneding, ca. 20 km südöstlich von München. Die vier Ortsteile Zorneding, Pöring,
Ingelsberg und Wolfesing grenzen in einer sehr schönen Landschaft an die
Südwestseite des Ebersberger Forstes.
Die Einrichtung wird von Kindern aus der ganzen Gemeinde besucht.
3.2 Räumliche und personelle Ausstattung
1974 wurde unser Kindergarten in dem damals neu entstehenden Wohngebiet „Am
Daxenberg“ erbaut und erhielt seinen Namen nach dem Zornedinger Pfarrer
„Paulöhrl“. Im Jahr 2006 wurde das Gebäude generalsaniert.
In dem nach „Babinski-Bauweise“ erstellten Gebäude sind drei Kindergartengruppen
untergebracht.
Uns stehen
3 Gruppenräume,
2 Sanitärräume,
2 kleine Intensivräume,
1 Turn- bzw. Bewegungsraum
(dient gleichzeitig als Ruheraum),
1 Küche,
1 Büro,
1 Personalzimmer
zur Verfügung.
Das Besondere an unserer Einrichtung ist der
schöne große Garten mit mehreren alten
Bäumen, welche die Kinder zum Klettern
einladen und vielfältige Spiel- und
Bewegungsmöglichkeiten bietet.
Unser Team besteht aus sieben pädagogischen
Fachkräften:
- 5 Erzieherinnen:
1 Vollzeitstelle
4 Teilzeitkräfte (35,5/ 28/ 12/ 10 Std.)
- 4 Kinderpflegerinnen:
3 Vollzeitstellen
1 Teilzeitstelle (30 Stunden)
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 7
Version:8
Grundausbildung einer Erzieherin/einer Kinderpflegerin:
Die Erzieherinnenausbildung umfasst 5 Ausbildungsjahre:
2 Jahre Sozialpädagogisches Seminar (Praktikum, begleitet durch theoretischen
Unterricht; es besteht die Möglichkeit anschließend durch eine Prüfung einen
Abschluss zur Kinderpflegerin zu erlangen)
2 Jahre Studium an der Fachakademie für Sozialpädagogik (zusätzlich
begleitende Praktika in Krippe, Kindergarten, Hort, Heim, Jugendarbeit);
anschließend: Theoretische Prüfung und in einzelnen Fächern absolvieren einer
praktischen Prüfung
1 Jahr Praktikum als Erzieherin im Anerkennungsjahr
Unterrichtsschwerpunkte: Psychologie, Pädagogik, Heilpädagogik, Heimpädagogik,
Soziologie, Sozialkunde, Biologie, Praxis- und Methodenlehre, Sportpädagogik,
Religionspädagogik, Musikerziehung, Kunst- und Werkerziehung, Jugendliteratur,
Jugendrecht.
Die Kinderpflegerinnenausbildung umfasst 2 Ausbildungsjahre:
2 Jahre Ausbildung an der Fachschule für Kinderpflege mit
ausbildungsbegleitenden Praktika in Krippe, Kindergarten und Hort.
Unterrichtsschwerpunkte: Psychologie, Pädagogik, Praxis- und Methodenlehre,
Religionspädagogik, Säuglingspflege, Musikerziehung, Kunsterziehung,
Bewegungserziehung, Gesundheitserziehung, Hauswirtschaft.
3.3 Gruppenzusammensetzung und
Aufnahmekriterien
Wir betreuen Kinder im Alter von ca. drei Jahren bis zum Schuleintritt. In jeder
unserer drei Gruppen werden in der Regel 25 Kinder, gemischt nach Alter und
Geschlecht, aufgenommen. Liegen mehr Anmeldungen vor als Plätze vorhanden
sind, wählen wir nach folgenden Kriterien aus:
Alter des Kindes
Alleinerziehender Elternteil
Geschwisterkind bereits in unserer Einrichtung
Vorliegen einer Notlage
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 8
Version:8
3.4 Gruppe mit Einzelintegration
Personelle Besetzung der Gruppe:
-
1 Erzieherin (Gruppenleitung), 1 Kinderpflegerin,
ab September 2016 zusätzlich 1 Praktikantin der Fachakademie für
Sozialpädagogik im SPS 2.
Zusätzliche Betreuung durch 1 Heilpädagogische Förderlehrerin der MobilenSonderpädagogischen-Hilfe:
-
-
Beratung des pädagogischen Personals hinsichtlich des Umgangs mit der Hörschädigung des
Kindes (welche pädagogischen Maßnahmen sind hinsichtlich der Raumakustik und des
optimalen Hör - und Sprachverständnisses des Kindes notwendig)
Einzel- und Gruppenförderung des Kindes
Diese Beratung findet 1 x monatlich im Kindergarten statt.
Zusätzlich wird von Seiten einer Sonderpädagogin ein Förderplan entwickelt, der
aufzeigt, welche Fähigkeiten noch besonders gefördert oder unterstützt werden
sollen. Diese Förderung findet 1 x wöchentlich statt. Besondere Schwerpunkte sind:
Förderung der Sprache und des Sprachverständnisses:
Dazu gehört:
-
Festigung von Dialogverhalten
Anbahnung von erstem Textverständnis
Aufbau von Erzählfähigkeit
Anfänge der phonologischen Bewusstheit
Vorläuferfähigkeit für den Schriftspracherwerb
Förderung von:
-
Höraufmerksamkeit und Hörgerichtetheit
Ausdauer und Konzentration
emotionale und soziale Entwicklung
selbständigem Umgang mit der Hörtechnik
(Bsp. Hilfe beim Batteriewechsel)
Ziel unserer Arbeit ist die Integration des behinderten Kindes. Von den Eltern
erwarten wir, dass
sie diesem Konzept aufgeschlossen gegenüberstehen und es auch unterstützen.
Auch im Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetz, Art. 14, ist
nachzulesen, dass:
„Kinder mit Behinderung und solche, die von Behinderung bedroht sind, in unseren
Einrichtungen
gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreut und gefördert werden sollen.
Ihnen soll somit die
gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden.“
Als katholischer Kindergarten möchten wir uns am Menschenbild von Jesus Christus
orientieren,
der sich besonders mit Menschen, die vom Leben benachteiligt sind, solidarisiert hat.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 9
Version:8
Deshalb sind integrative Gruppen zur Förderung und Erhaltung der Lebensqualität
für uns alle unverzichtbar (gegenseitiges von einander lernen!). Im täglichen
Miteinander können wir alle
eine Bereicherung für unser Leben erfahren und gegenseitige Achtung lernen: denn
Jedes Leben ist wertvoll und „Jeder Mensch ein Geschenk Gottes“.
(lt. Zitat der deutschen Bischöfe vom 12.03.2003)
3.5 Öffnungszeiten
Montag – Donnerstag
Freitag
7.00 Uhr bis 16.30 Uhr
7.00 Uhr bis 16.00 Uhr
3.6 Ferienregelung
Der Kindergarten ist an 30 Werktagen im Jahr geschlossen. Die Ferienzeiten
verteilen sich wie folgt:
Weihnachten bis Neujahr (ca. 1 Woche)
In den Sommerferien ca. 4 Wochen
(Die aktuellen Termine entnehmen Sie bitte dem Ferienplan!)
Weitere Schließungstage (Fenstertage ect.) entnehmen Sie bitte dem aktuellen
Ferienplan unserer Einrichtung!
Während der restlichen Schulferien bietet unser Kindergarten meist einen
Notdienst an.
Diese Zeiten werden vom Personal zum Abbau von Urlaub und Überstunden
genutzt.
3.7 Tagesablauf
7.00 – 8.00 Uhr
8.00 Uhr
8.30 Uhr
ca. 10.00 Uhr
ab ca. 10.45 Uhr
12.00 Uhr
12.30 Uhr
13.30 – 14.15 Uhr
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Frühöffnung
Die Kinder sammeln sich in einer Gruppe
Öffnung der einzelnen Gruppen
Beginn der Kernzeit
- Förderangebote für Vorschulkinder
- Freispiel (drinnen und draußen)
Gemeinsame Brotzeit
Pädagogische Angebote für die ganze Gruppe
(anschließend Freispiel im Garten)
Mittagessen (für angemeldete Kinder) bzw. Freispiel
(drinnen oder draußen)
Ende der Kernzeit
Ruhezeit
Im Interesse unserer Kinder bitten wir Sie diese
Ruhezeit einzuhalten!
Seite 10
Version:8
14.15 – 16.30 Uhr
Freispiel (drinnen oder draußen)
- zeitweise Fertigstellen von Bastelangeboten oder
Spiel im Turnraum
3.8 Ernährung, Mittagessen
Die gemeinsame Brotzeit am Vormittag wird von den Kindern selbst mitgebracht
(bitte keine Süßigkeiten wie Milchschnitten, Schokolade, etc.).
Unser Mittagessen wird vom Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt in Kirchseeon in
Wärmebehältern angeliefert.
Jede Woche haben wir die Möglichkeit täglich zwischen zwei Menüs auszuwählen
(Suppe, Hauptgericht, Nachspeise). Die meisten Speisen werden getrennt
voneinander serviert, d. h. Fleisch- oder Fischgerichte, Soßen und Beilagen sind in
eigene Behälter gefüllt, so kann jedes Kind sich die Speise aussuchen, die es mag.
Die Kinder werden von den Mitarbeiterinnen zum Essen und Probieren motiviert; die
jüngeren werden beim Essen unterstützt.
Die Wochenspeisepläne hängen in den beiden Eingangsbereichen der
Ganztagsgruppen (Gruppe 1 und 3) aus. Wir bitten die Eltern ihr Kind immer bis
spätestens Mittwoch für die darauffolgende Woche in die dafür vorgesehene Liste
einzutragen!
Abmeldungen vom Essen können nur in Ausnahmefällen (z. B. längere Krankheit
des Kindes) berücksichtigt werden.
Getränke (Tee und Mineralwasser) stehen den Kindern den ganzen Tag zur
Verfügung.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 11
Version:8
4 Ziele unserer pädagogischen Arbeit
4.1 Rechte des Kindes
Wir achten und akzeptieren die Rechte unserer Kinder auf Individualität und
ganzheitlicher Bildung in einer nach kindlichen Bedürfnissen ausgerichteten
Umgebung.
Das Kind hat ein Recht auf qualifizierte und engagierte pädagogische Betreuung
und das Erleben von vielfältigen sozialen Kontakten in Geborgenheit.
4.2 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefärdung
nach § 8a SGB VIII
„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.
Körperliche Bestrafung, seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind unzulässig.“ (§ 1631, Abs. 2 BGB)
Die Kinder verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Kindertageseinrichtung.
Daraus erwächst eine hohe Verantwortung, nicht nur für Bildung und Erziehung,
sondern auch für das leibliche und seelische Wohlergehen der uns anvertrauten
jungen Menschen.
Das Bürgerliche Gesetzbuch bezeichnet es als Kindeswohlgefährdung, wenn das
geistige, körperliche und seelische Wohl des Kindes gefährdet ist und die
Erziehungsberechtigten nicht bereit oder in der Lage sind, die Gefahr abzuwenden.
Nur wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind – und nur dann! – ist der Staat
berechtigt, in das Recht der elterlichen Sorge einzugreifen, um das Wohl des Kindes
sicher zu stellen.
Der Gesetzgeber hat das Gesetz „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ §8a
SGB VIII verabschiedet, für dessen Umsetzung die Kindergarteneinrichtungen
verantwortlich sind.
Prävention von Missbrauch ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit mit Kindern.
Dabei trägt Prävention als ein Grundprinzip pädagogischen Handelns dazu bei, die
Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen glaubens- und
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen.
Konkrete Umsetzung des Schutzauftrages in unserer Kindertageseinrichtung:
Unsere Aufgabe in der Kindertageseinrichtung ist es, aufmerksam zu sein, gut zu
beobachten, dies zu dokumentieren und falls es notwendig ist, die richtigen Schritte
einzuleiten, denn ein verantwortungsvoller Umgang des Personals mit dem
Schutzbeauftragten ist uns besonders wichtig. Bei den geringsten Auffälligkeiten
handeln wir unverzüglich. Je nach Fall (in begründeten Fällen) werden die
Regionalleitung, die Eltern, die insoweit erfahrene Fachkraft (ISOFAK) und das
Jugendamt eingeschaltet.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 12
Version:8
Mit Mitarbeitern von außen werden Fälle auf Grund des Datenschutzes zunächst
anonym besprochen. Ziel ist es, eine dem Kindeswohl entsprechende Lösung für
Kinder und Eltern anzubieten.
Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung können sein:
Äußere Erscheinung des Kindes
Verhalten des Kindes
Verhalten der Erziehungsperson der häuslichen Gemeinschaft
Familiäre Situation
Wohnsituation
Nicht die – möglicherweise berechtigten – Sorgen um problematische oder
grenzwertige Erziehungs- und Lebenssituationen, sondern ausschließlich eine mit
hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende schwere Schädigung des Kindes durch
sexuelle, körperliche oder seelische Gewalt oder schwere Vernachlässigung löst ein
Verfahren nach SGB VIII § 8a aus.
Schutz von Kindern in Einrichtungen bei Gefahren, die von den dort
Beschäftigten ausgehen können
In unserer Kindertageseinrichtung werden nur Personen beschäftigt, die sich für sie
jeweilige Aufgabe nach ihrer Persönlichkeit eignen und eine dieser Aufgaben
entsprechende Ausbildung haben (Fachkräfte).
Die persönliche Eignung aller Mitarbeiter/innen im Sinne des § 72 SGB VIII wird u.a.
durch die regelmäßige Vorlage eines erweiterten behördlichen polizeilichen
Führungszeugnisses überprüft.
Bei begründetem Verdacht einer Gefährdung des Wohles eines Kindes durch
eine/einen in der Kindertageseinrichtung Beschäftigte/n ist unverzüglich die Leitung
und der Träger zu informieren.
Der Träger und die Einrichtung werden im Rahmen des Schutzauftrages nach § 8a
SGB VIII tätig werden.
Bei begründetem Verdacht einer Gefährdung des Wohles eines Kindes durch die
Leitungskraft der Einrichtung ist unverzüglich der Träger der Einrichtung zu
informieren.
Der Träger wird im Rahmen des Schutzauftrages nach $ 8a SGB VIII tätig werden.
4.3 Pädagogische Leitziele verbunden mit dem
pädagogischen Auftrag
Nach dem neuen Bildungs- und Erziehungsplan sollen folgende Fähigkeiten
gefördert werden:
Förderung des Selbstbewusstseins; Umgang mit Gefühlen; Neugier; Offenheit;
Kritikfähigkeit etc. (Personale Kompetenz = Selbstwahrnehmung)
Kinder lernen, dass sie ihre soziale und dingliche Umwelt beeinflussen können;
ihr eigenes Verhalten zu steuern; Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein;
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 13
Version:8
-
-
-
-
-
-
-
-
nicht nur zu Personen sondern auch zu Dingen bedeutungsvolle Beziehungen
aufbauen können (Motivationale Kompetenz)
Denkfähigkeit; Wissensaneignung; Gedächtnis; Problemlösefähigkeit; Kreativität
und Phantasie (Kognitive Kompetenz)
Verantwortung für Gesundheit und körperliches Wohlbefinden; Grob- und
Feinmotorik; Regulierung von körperlicher Anspannung (Physische Kompetenz)
Gute Beziehungen zu Erwachsenen und Kindern aufbauen;
Einfühlungsvermögen entwickeln; Fähigkeit verschiedene Rollen einzunehmen;
Kommunikationsfähigkeit; Kooperationsfähigkeit; erlernen von
Konfliktlösetechniken (Soziale Kompetenz)
Werte und Normen verinnerlichen; moralische Urteilsbildung;
Unvoreingenommenheit; Sensibilität für Andersartigkeit und Anderssein;
Solidarität (Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz)
Verantwortung für das eigene Handeln; für andere Menschen, für Umwelt und
Natur (Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme)
Kinder sollen wissen, dass sie in einer Demokratie leben; akzeptieren und
einhalten von Gesprächs- und Abstimmungsregeln; lernen eine eigene Position
zu beziehen und sie zu vertreten; andere Meinungen zu akzeptieren und
Kompromisse auszuhandeln (Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen
Teilhabe)
„Kinder müssen lernen zu lernen“
Der Mensch lernt durch - anknüpfen an Bekanntes
- arbeiten in Gruppen
- freies Experimentieren und Ausprobieren
- selbstgesteuertes Lernen
(wie kann ich etwas herausfinden)
- durch wiederholen (Gedächtnis)
- mit einer positiven Einstellung zum Lernen
(Lernmethodische Kompetenz)
Das Kind lernt Lebensübergänge (z. B. Eintritt in die Kindertageseinrichtung,
Übertritt in die Schule) erfolgreich zu bewältigen (Transitionskompetenz).
4.4 Verständnis und Umsetzung des
Bildungsauftrags
-
durch die Berücksichtigung individueller Unterschiede
das „Prinzip der Entwicklungsangemessenheit“
die Abwechslung von Freispielphasen und moderierten Lernangeboten
Themenbezogene Förderschwerpunkte
-
Ethische und religiöse Bildung und Erziehung
Dazu gehören die Auseinandersetzung und Identifikation mit religiösen Werten
und Normen, das Kennen- und Verstehenlernen von religiösen Zeichen und
Symbolen (wir arbeiten nach der ganzheitlichen religiösen Erziehung nach Kett).
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 14
Version:8
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Sprachliche Bildung und Förderung
Pädagogisches Ziel ist es, die Kinder hinzuführen, ihr Denken sinnvoll und
differenziert auszudrücken (durch Gespräche, Erzählungen, Geschichten,
Bücher, etc.).
Mathematische Bildung
Es soll der Umgang mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen vermittelt
werden (z. B. abmessen von Mengen beim Backen, Brettspiele, etc.).
Naturwissenschaftliche und technische Bildung
Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, zu experimentieren und einfache
naturwissenschaftliche und technische Vorgänge zu beobachten (s. Beispiele
5.2.2 und 5.2.3).
Umweltbildung und –erziehung
Ziel ist es durch „Naturbegegnungen“ Werteerhaltung und Freizeitverhalten zu
erlernen (z. B. durch Ausflüge und Exkursionen ins Umweltmuseum,
Wanderungen, Mülltrennen, etc.).
Medienbildung und –erziehung, elementare informationstechnische Bildung
Lernziel ist ein zweckbestimmtes und kreatives Nutzen von Medien (z. B. Filmen,
Büchern, CDs, etc.).
Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
Die Phantasie und Kreativität der Kinder soll durch künstlerisches Gestalten mit
unterschiedlichen Materialien und das Erlernen verschiedener Techniken
gefördert werden (z. B. Basteln, Malen, auch Besuche von Museen, etc.).
Musikalische Bildung und Erziehung
Musikalische Frühförderung wird bei uns durch gemeinsames Singen (auch
bewegungsbegleitete Lieder und einfache Tänze) und die Begleitung von
Klanggeschichten und Liedern mit Orffinstrumenten umgesetzt (s. auch 5.3.1).
Bewegungserziehung und –förderung, Sport
Bewegung, vor allem auch gezielte und angeleitete Übungen, fördern das
körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit, sowie die emotionale und soziale
Entwicklung der Kinder (s. auch 0).
Gesundheitliche Bildung und Erziehung
Das Kind lernt Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen (Kleidung
dem Wetter anpassen, Händewaschen, Zähneputzen, etc.).
(nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan)
Die pädagogischen Leitziele (Förderung der Basiskompetenzen; s. 4.3) werden auf
der Grundlage der Förderschwerpunkte (s. 4.3) und unseres Leitbildes praktisch
umgesetzt.
Das „Spiel“ als pädagogisches Grundprinzip (ein Kind, das konzentriert spielen kann,
kann später auch konzentriert lernen) wird ergänzt durch pädagogische Angebote,
die täglich für alle Kinder stattfinden.
Meistens finden wir uns dazu im Stuhlkreis ein, die Bewegungsangebote finden im
Turnraum statt, bei Malangeboten arbeiten wir an den Tischen, bei Exkursionen
entsprechend im Freien, etc.
Die praktische Umsetzung (s. 5.2) soll einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit
verschaffen.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 15
Version:8
Wir entwickeln unsere pädagogische Arbeit gemeinsam mit den Kindern weiter und
so werden sich die pädagogischen Angebote (z. B. bei der Projektarbeit) selten in
genau der gleichen Form wiederholen. In diesem Sinne ist unsere Arbeit auch nicht
als reine Angebotspädagogik zu verstehen, sondern als lebendiges, ganzheitliches
Lernen.
Wir arbeiten in der Regel länger an einem Thema und versuchen jedes Thema
ganzheitlich anzugehen. Dazu gibt es Aktivitäten in vielen Bereichen (Sachbücher,
Bilderbücher, Rollenspiele, Bewegungsangebote, musisches und künstlerisches
Gestalten, Gedichte, Ausflüge, etc.).
Gerne können sich die Kinder einbringen und geeignetes Material (Bücher,
Anschauungsmaterial) mitbringen.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 16
Version:8
5 Praktische Umsetzung unserer Ziele
5.1 Freispiel
- morgens im Kindergarten Kinder spielen, Kinder kommen, Eltern gehen!
-
-
-
Kinder freuen sich auf ihre Freunde, auf`s Spielen, Toben und Entdecken, auf
Gewohntes und Neues, das der Tag ihnen bringt. Andere weinen, sind noch
ängstlich oder müde, wollen sich nicht von den Eltern trennen - und Eltern haben manchmal auch Probleme sich von ihren Kindern zu trennen.
Kurze Gespräche zwischen Eltern und Erziehern - Informationen/Fragen und
Erklärungen!
Begrüßen der Kinder, die neuesten Erlebnisse erfahren, ein bisschen trösten - die
Kinder willkommen heißen!
So beginnt der Kindergartentag!
7.00 Uhr bis 8.30 Uhr Bringzeit Freispielzeit!
Wir bitten unsere Eltern sich an die Bringzeit zu
halten, damit die Kinder ab 8.30 Uhr die Zeit
und den Raum für das freie Spiel mit all seinen
Lern- und Entwicklungschancen auch nützen
können.
8.30 Uhr bis ca. 10.00 Freispielzeit störungsfreie Zeit!
Kinder können nur im Umgang mit anderen Kindern Fähigkeiten, wie sich
durchsetzen können, Rücksicht nehmen und Kompromisse schließen lernen.
Im Freispiel kann jeder seinen Spielpartner frei
wählen. Wer passt zu mir? Mit wem kann ich
die besten Burgen bauen? Um das
herauszufinden müssen die Kinder aktiv
werden, andere beobachten, sie ansprechen.
Natürlich kann das auch bedeuten, mit einem
„Nein, du spielst nicht mit“ abgelehnt zu
werden. Wut, Enttäuschung und Traurigkeit
dabei zu fühlen und zu verarbeiten gehört
dazu. Beim Spiel mit anderen erfahren Kinder
auch immer etwas über sich selbst und ihre
Grenzen.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 17
Version:8
-
Unsere Gruppenräume laden die Kinder in den
unterschiedlich ausgestatteten
Bereichen/Ecken zum freien Spielen ein.
In der Puppenecke werden die Rollen von
Vater, Mutter, Kind, Hund und Katze oft
nachgespielt und neu erfunden. Der
Phantasie sind dabei keine Grenzen
gesetzt.
Um etwas Ruhe zu finden oder sich mit ein,
zwei Freunden zurückzuziehen, wählen
unsere Kinder die Kuschelecke.
Am Maltisch fordern verschiedene Farben,
Scheren und Kleister die Kinder zum
Gestalten und Ausprobieren auf. So
entstehen oft richtige Kunstwerke.
In der Bauecke lassen Holzbausteine,
Legos und verschiedene
Konstruktionsmaterialien kleine Welten
entstehen und jeder, der sich dort aufhält,
muss sich ganz, ganz vorsichtig bewegen!
An den Tischen bestreiten wir mit Freunden verschiedene Spiele und lernen
dabei allein oder gemeinsam zu gewinnen und zu verlieren, oder freuen uns,
wenn wir es endlich geschafft haben, auch das ganz schwierige Puzzle
fertigzustellen.
Fast bei jedem Wetter geht`s auch hinaus in
unseren herrlichen Garten mit seinen
Kletterbäumen, dem Holzhaus und den
unterschiedlichen „Lagern“, dem DreiradParcour, der Rutsche, dem Schlittenberg und
den weitläufigen Grünflächen zum Toben und
Ausspannen.
Zur Freispielzeit kann zwar jeder spielen mit
wem und womit er will, aber noch lange nicht
machen, was er will. Alle müssen sich an
Gruppen- und Spielregeln halten, damit das
Zusammenleben funktioniert. Dazu gehört ganz
gewiss auch das Aufräumen.
Die pädagogischen Aufgaben und
Möglichkeiten:
Zeit und Raum zur Verfügung zu stellen, die
Umgebung vorzubereiten,
beobachten, wenn nötig einzugreifen,
Gefahren erkennen und vermeiden,
anregen, zum Spielen motivieren,
fördern, Positives hervorheben, loben,
mitspielen
und somit
jedem Kind seine Chance zu geben
entscheiden über die Qualität des Freispiels!
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 18
Version:8
5.2 Pädagogische Angebote (altersgemischte
Gruppe)
5.2.1 Religiöse Bildung und Erziehung
Religiöse Bildung und Erziehung ist mit unterschiedlichen Bildungsbereichen wie
z. B.:
naturwissenschaftliche Bildung
ästhetische Bildung
musische Bildung
sprachliche Bildung etc.
vernetzt. Sie ermöglicht eine umfassende und differenzierte Begegnung mit der
Wirklichkeit von Religion, Glaube und Kirche.
(aus Qualitätsmerkmale religiöser Bildung und Erziehung)
Religionspädagogik
nach Kett
Leitlinie der Religionspädagogischen Praxis (RPP) ist das Prinzip der
Ganzheitlichkeit. Sie will Erlebnisräume schaffen, in denen sich ein
Begegnungsgeschehen entwickelt. Grundsatz der Religionspädagogischen Praxis:
„Menschen in Begegnung werden zu lassen.“
Das Menschenbild der RPP, ihre Prinzipien, Inhalte und Methoden, deren
Umsetzung und das Leitziel gestalten das Begegnungsgeschehen.
Ganzheitlich wird ein Mensch gesehen, wenn er
als eine Einheit von Leib, Seele und Geist,
in seiner untrennbaren Beziehung zur Mit- und Umwelt,
mit einer inneren personalen Mitte, die ihn in seinen Lebensprozessen zu leiten
vermag,
auf Entwicklung hin angelegt, die ihn zu seiner Selbstwerdung führen will,
und eingebunden in einen schöpferischen Sinn- und Seinsgrund
gesehen wird.
Sie will diese Ganzheit im Menschen lebendig erhalten und fördern. Zum Prinzip der
Ganzheitlichkeit gehört es, dass in jedem Teil das Ganze und im Ganzen jeder Teil
zur Wirkung kommt.
(Religionspädagogische Praxis als Weg ganzheitlicher Erziehung)
Ein religionspädagogisches Angebot gliedert sich im Wesentlichen in vier Phasen:
Hinführungsphase/Sammlungsphase
(ermöglicht Bereitschaft und Motivation)
Begegnungsphase
(fördert Beziehung, Welterfahrung und Welterkenntnis)
Ziele: - einem Anschauungsgegenstand aus der Natur oder anderen
Lebensbereichen mit allen Sinnen begegnen
- eine Geschichte, Märchen, biblische Erzählung entdecken
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 19
Version:8
Sach-, Lebens- und Weltwissen gewinnen
- das Wesentliche eines Themas erfassen
- die Wirklichkeit Gottes erahnen
Gestaltungsphase
(Vertiefungsphase, fördert Ausdrucksfähigkeit)
Deutungsphase
(fasst Erlebtes zusammen und verdichtet Erfahrungen)
Grundvoraussetzung: „Wer begeistern will, muss selbst begeistert sein! Wer auf dem
Glaubensweg begleiten will, muss sich selbst auf den Weg machen.“
-
(nach RPP Phasen einer Anschauung)
„Zum Miteinander kommen“
Beispiel:
Sammlungsphase:
-
-
Begegnungsphase:
-
-
Deutungsphase:
-
-
-
-
Gestaltungsphase:
-
Lied: „Alle, alle, sind jetzt da, ...“
ein mit vielen, leicht lösbaren Knoten versehenes langes
Seil (in braune Tücher verhüllt) im Kreis herumgeben, kurz
befühlen.
in der Mitte ablegen
das Seil nach und nach enthüllen und noch mal im Kreis
herumgeben
die Knoten des Seils lösen
das Seil in seiner ganzen Länge auslegen
Begegnungsspiele am und mit dem Seil
das Seil ablegen, evtl. rund ordnen
der Leiter beginnt und hält die rechte Hand dem rechten
Nachbarn hin. Der legt seine linke Hand hinein, usw., bis
der Kreis geschlossen ist.
die Gruppe spürt das Miteinander sein und deutet die
Aussagen des Seils auf sich hin: Aushalten, stark sein,
verbunden sein, Halt geben, usw.
eine Deutung auf den letzten Sinn- und Seinsgrund:
Gott gebe die Kraft dafür.
Zusammenfassung im Gebet.
In Verbindung mit dem Außenrand des Seils gestalten wir
mit Legematerial kleine persönliche Zeichen.
(nach Werkwoche RPP Oase Steinerskirchen, Juli 2002, vorgestellt von Thomas Brunnhuber)
„Pfingsten erleben“
Beispiel:
A) Sich in einen Schauplatz – in eine Situation einfühlen
Begrüßung: Die Kinder sitzen im Stuhlkreis
Lied: z. B. „Ich will dich begrüßen und mache es so: ...“
Gestaltung:
-
-
Es werden mit den Kindern vier graue Rhythmiktücher zu einem
Quadrat aneinander gelegt.
Assoziation zur Farbe grau
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 20
Version:8
-
-
-
-
-
-
-
Ein großer, schwerer Stein wird im Kreis weitergegeben (es wird
die Schwere und Härte des Steines spürbar).
Es werden zwei Ecken im Bodenbild nach innen gefaltet (zu einem
Dach)
Wir überlegen, wer in diesem grauen Haus wohnen möchte,
welche Stimmung dort sein mag?
Wir legen eine weiße, runde Decke in das Haus (die Kinder
erkennen darin einen Tisch).
Ich erkläre, dass ich eine Geschichte erzählen werde, wo
zunächst alles grau und ziemlich traurig ist. Am Ende aber wird
alles bunt und fröhlich sein.
Ich fordere die Kinder auf, wer mit in dieser Geschichte dabei sein
will, ein Zeichen (ein „Ichzeichen“) an den Tisch zu legen (mit drei
oder vier Teilen aus dem Legematerial).
Das Haus wird mit eingerollten, schwarzen Tüchern eingefasst.
Was ist im Haus geschehen?
es ist Nacht
es ist verschlossen, usw.
B) Die Pfingstgeschichte wird erzählt und gestaltet (nach Apg 2, 1-4)
Die Freunde Jesu sitzen hinter verschlossenen Türen
Sie bitten um die Kraft Gottes
Liedruf: „Komm o komm, komm du Kraft,
die Mut
die stark
die froh, usw.
uns macht
Die Freunde Jesu kommen in Bewegung:
Die Kraft Gottes (sein Geist) kommt wie ein Sturm (wird mit blauen Tüchern, die
wie Strahlen vom Inneren des Hauses nach außen gelegt werden, symbolisiert).
Die Kraft Gottes (sein Geist) kommt wie ein Feuer, das ihre Herzen berührt,
entzündet (wird mit roten Tüchern, die ebenfalls wie Strahlen vom Inneren des
Hauses nach außen gelegt, werden symbolisiert).
Lied: „Wir singen alle hallelu, halleluja ......“
-
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 21
Version:8
Abschlussgestaltung:
Die Kinder gestalten das
Pfingstbild mit buntem
Legematerial, Goldkugeln,
Goldstreifen, Glassteinen etc.
aus, so dass es einem
Feuerwerk gleicht.
In die roten Strahlen können
auch noch Teelichter gestellt
werden.
(nach RPP 1995/2)
5.2.2 Angebote zum Jahreskreis
Zu Beginn des Kindergartenjahres basteln wir gemeinsam unseren
Geburtstagskalender. Dieses Jahr sollten es lauter bunte Luftballone mit Fotos der
Kinder sein.
So entstand eines der Themen im Jahreskreis:
„Erlebniswelt Luft“
Ziel ist es den Kindern „Luft“ sichtbar, fühlbar und verständlich zu machen. Durch
folgende Elemente in unserer Arbeit soll uns das gelingen:
Gespräche:
-
-
Experimente:
-
Aktionen:
-
Basteln:
-
Malen:
-
Turnstunde:
-
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Wo gibt es Luft?
Gibt es Luft gar nicht?
Hier gibt es Luft: im Luftballon, Schwimmring, unter dem
Flugzeug, im Flugzeug, usw.
Was fühle ich? Wie heißt das?
Eine Flasche voll Luft
Spiel mit Luftbläschen
Zaubertrick
Luft kann man hören (pusten, blasen)
Atemluft in der Tüte
Lufttemperatur messen
Luftspielsachen: Federn, dünnes Papier, feine Chiffontücher
Luftballone mit Kordeln
Luftfächer
Luftschlangen
Fingerfarbenbild mit Handabdruck
Pustebilder
Luftballonfangen
Spiele mit Luftballonen
Seite 22
Version:8
Bilderbuch:
-
Lieder:
-
Geschichten:
-
„So schön wie der Mond“
„Windi, die Tochter der Luft“
„Der kleine rote Luftballon“
„Der Pustekobold Luftikus“
„Die Geschichte vom Ozwei“
„Zwei windige Burschen Lufti und Pusti“
Durch die vielseitigen Angebote konnten wir selbst bei den Jüngsten Interesse und
Neugierde wecken. Voll Stolz erzählten sie ihren Eltern von den gewonnen
Erfahrungen.
5.2.3 Jahresthema
Durch jedes Kindergartenjahr begleitet uns ein gemeinsames Jahresthema, auf das
wir immer wieder in unserer pädagogischen Arbeit eingehen können.
Beispiel: Jahresthema „Gefühle“
(nach dem Bilderbuch „Ein Dino zeigt Gefühle“)
Mit verschiedenen Medien und Methoden wie Bilderbüchern, Geschichten,
Rollenspielen, Gefühlsbildern zur Identifikation und Gesprächen wurde den Kindern
das Thema nahegebracht. Am wichtigsten erschienen uns aber die Gespräche für
die Gruppe im Stuhlkreis. Am Anfang war es für die Kinder noch schwierig die
Gefühle, nicht das Erlebte, zu erkennen bzw. zu beschreiben. Im Verlauf des Jahres
entwickelten die Kinder die Fähigkeit deutlich über ihre Gefühle zu sprechen und sie
auch bei anderen besser wahrzunehmen.
5.2.4 Projektarbeit
Neben den gezielten pädagogischen Angeboten, die im Kindergarten stattfinden,
möchten wir unseren Kindern zwischendurch auch die Möglichkeit bieten an einem
Projekt teilzunehmen.
Die Idee zu einem „Projektthema“ kann von allen an der Kindergartenarbeit
Beteiligten (Erzieher und/oder Kinder) kommen, am besten jedoch von den Kindern.
Die Planung findet gemeinsam statt, alle sind gleichberechtigt und Lernende. Die
Eigenmotivation ist, nach einer bewussten Entscheidung, gegeben, das Material wird
gemeinsam beschafft. Ziele des Projekts werden gemeinsam formuliert, bei der
Zielerreichung können Zwischenschritte und Umwege gegangen werden, da der
Weg den eigentlichen Lernprozess darstellt. Nach Planung und Durchführung findet
ein gemeinsamer Projektabschluss statt, sowie eine Projektauswertung.
(Nach dem Seminar „Projektarbeit“ bei Frau Aumüller)
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 23
Version:8
Beispiel:
Projektinitiative/Projektimpuls:
Fasching
Das Faschingsthema wird nicht
von den Erzieherinnen
vorgegeben, sondern die Kinder
sollen selbst entscheiden dürfen.
Vielfältige Wünsche und Ideen,
als was sie sich verkleiden
könnten, werden gesammelt.
Visualisieren der Projektidee:
Die Ideen der Kinder können in
vier Faschingsthemen eingeteilt
werden:
Prinzessin und Ritter
Cowboy und Indianer
Tiere
Polizei und Feuerwehr
Mit Hilfe von Glassteinen stimmen wir ab. Obwohl alle Themen stark vertreten sind,
erhalten die „Tiere“ die Mehrheit.
Projektfindung/Projektentscheidung:
Wie beschließen gemeinsam, dass die Kinder sich an beiden Faschingstagen nach
ihren Wünschen verkleiden können.
Das Thema „Tiere“ behandeln wir ausführlicher im Stuhlkreis. Besonderes Interesse
zeigen die Kinder an den Kaiserpinguinen, auf die wir dann auch mit viel
sachkundigem Wissen eingehen. Weitere aktuelle Anliegen sind zur Zeit Möpse und
Huskys.
Für unser Faschingsprojekt wünschen sich die Kinder eigene Lieblingskuscheltiere
mitzubringen und zu malen. Wir beschließen, diese Idee zwei Tage später
umzusetzen. Auf Wunsch der Kinder hängen wir für die Eltern einen Zettel als
Merkhilfe auf.
Projektdurchführung:
Die Kinder malen mit viel Mühe ihr Lieblingskuscheltier. Zwei Kinder malen noch ein
großes Plakat für den Hintergrund. So entsteht ein tolles Gemeinschaftswerk, das wir
in unserer Bauecke aufhängen.
Als Projektabschluss unserer Faschingsfeier kommen wir verkleidet in den
Kindergarten und bereiten gemeinsam eine Pizza zu, die wir uns dann anschließend
schmecken lassen. Wir verbringen alle einen schönen Vormittag. Da es ein
„Faschingsprojekt“ war, stand diesmal der Spaß im Vordergrund.
Projektauswertung:
Die Kinder lernen ihre eigenen Ideen in die Gruppe einzubringen und sie gemeinsam
umzusetzen. Die Erzieherinnen erfahren so noch besser die Bedürfnisse und
Interessen der Kinder. Zu einem späteren Zeitpunkt möchten wir dann das Thema
„Feuerwehr“ aufgreifen und vertiefen.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 24
Version:8
5.2.5 Bewegungserziehung
Bewegungserziehung- und förderung ist grundlegender Bestandteil frühkindlicher
Erziehung. Kinder erschließen und entdecken die Welt wie sich selbst zuallererst
über die Bewegung.
Bewegen, Fühlen und Denken sind noch eng miteinander verbunden.
Bewegungserfahrungen sensibilisieren die Wahrnehmung und stärken einzelne
Wahrnehmungsbereiche und das Körperbewusstsein.
Freies und kreatives Erproben eigener Bewegungsmöglichkeiten fördert die
geistige Entwicklung (kognitive Kompetenz).
Gemeinsame Bewegungsspiele fördern die soziale Kompetenz.
Körperliches Geschick und Leistungsfähigkeit stärken das Selbstvertrauen.
Bewegung fördert die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Einmal in der Woche hat jede Kindergartengruppe die Möglichkeit zu einem gezielten
Turnangebot. Jede Gruppe wird nochmals, dem Alter entsprechend, in zwei
Teilgruppen zu jeweils ca. 13 Kindern aufgeteilt. Die Kinder bekommen die
Möglichkeit mit verschiedenen Sportgeräten und –utensilien zu experimentieren.
Das ausgewählte Thema der Turnstunde richtet sich nach den Bedürfnissen der
Kinder, dem Jahres- oder Gruppenthema.
Beispiel 1: Turnstunde
Mit Material
Material:
z. B. Chiffontücher, Zeitung, Luftballon, Säckchen usw.
Hinführung:
Aufwärmen mit oder ohne Material (z. B. Dehnübungen oder
Stop-and-Go-Spiele)
Durchführung:
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
a) Material wird eingeführt
b) Freies Experimentieren
- Allein
- Zu zweit
- Gemeinsam
Seite 25
Version:8
Auswertung durch Festlegen und gemeinsames Durchführen
einer „Lieblingsbewegung“.
c) Parcours legen bzw. festlegen und durchlaufen
Schluss:
Entspannungsgeschichte oder Spiel nach Wunsch der Kinder
Beispiel 2: Turnstunde
Erlebnisturnen (mit Turngeräten: z. B. Sprossenwand,
Matten, etc.)
Thema: „Reise an den See“
Hinführung:
(ohne Geräte)
Zum See kommen (zu Fuß, mit dem Auto, dem Bus, dem Zug,
dem Fahrrad, etc.)
Durchführung:
Erlebnisse am See mit Geräten:
Allein (z. B. auf den Sprungturm klettern)
Zu zweit (z. B. rudern)
Gemeinsam (z: B. „Blindenführung“ durch/um den See)
Schluss:
Kleine Fußmassage oder von den Kindern gewünschtes Spiel
5.2.6 Gruppenausflüge
Nachdem unsere neuen Kinder
sich im Kindergarten eingewöhnt
haben und wir ihre Fähigkeiten im
täglichen Miteinander, sowie bei
kürzeren Ausflügen oder
Wanderungen rund um unsere
Einrichtung einschätzen können,
plant jede Gruppe im laufenden
Kindergartenjahr einige Ausflüge.
Passend zum Thema besuchen wir
z. B. eine Polizeistation, eine
Bäckerei und/oder einen
Bauernhof, kaufen auf dem
Viktualienmarkt ein, steigen auf
den Turm des „Alten Peters“ in München oder erwecken die Neugierde der Kinder
bei einem Besuch des Tier- oder Wildparks.
Wir prüfen Angebote aus unserer Umgebung und erkunden zum Beispiel Bereiche
des Deutschen Museums. Gerne lassen wir uns auch im Kindertheater und/oder im
„Bilderbuchkino“ unserer Gemeindebücherei von Geschichten verzaubern. Einer der
Höhepunkte im Jahr 2005 war der Besuch auf der BUGA mit ihren vielen
Erfahrungsbereichen, wie den Themengärten, dem Vogelnest, dem Maulwurfshügel
und auch der Seilbahn.
Zu unseren Gruppenausflügen nützen wir meist die öffentlichen Verkehrsmittel
unserer Umgebung, wie S-Bahn, U-Bahn und Zug oder verreisen auch einmal
bequem mit dem Bus.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 26
Version:8
5.3 Pädagogische Angebote (Vorschulkinder)
5.3.1 Musikalische Früherziehung
nach Carl Orff
Die musikalische Früherziehung findet an zwei Vormittagen in der Woche unter dem
Namen „Orff Stunde“ und einmal unter der Bezeichnung „Chor Stunde“ statt.
Die Grundlage für die Orff - Stunde bildet das vom Orff-Institut (-Abteilung für Musikund Tanzpädagogik der Universität Mozarteum.- Zitat: „Das Institut erprobt seit
seiner Gründung 1961 Formen der Elementaren Musik- und Bewegungserziehung
auch mit Vorschulkindern und sieht die Kultivierung des Umgangs mit Musik, Tanz,
Sprache und ihren Verbindungen als eine zentrale Aufgabe.“) entwickelten Konzept
„Musik und Tanz für Kinder“.
Dieses Unterrichtswerk entstand aus der Praxis mit Vorschulkindern. „Musik und
Tanz ist der begriffliche Rahmen für eine Musikalische Erziehung, die – dem
Verhalten und Lernen des Kindes entsprechend – vielseitige ästhetische Aktivitäten
einschließt.
Dabei werden insbesondere Einstellungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in folgenden
Bereichen gefördert:
 Stimme: Singen und Sprechen
 Elementares Instrumentalspiel
 Bewegung und Tanz
 Musikhören
 Instrumente kennen lernen
 Erfahrungen mit Inhalten der Musiklehre.
In der Chor-Stunde werden die am Vortag in der Orff-Stunde erworbenen
Fähigkeiten zum Teil intensiviert. Das Augenmerk wird vor allem auf das Singen der
dort bereits verwendeten Lieder und das Erlernen neuer Lieder gelegt.
Beispiel: Ausschnitt aus einer Orff – Stunde
Thema: Spiel mit Intervallen
Vogelstimmen sind Ausgangspunkt für vielfältige Improvisation mit der Stimme und
führen zum bewussten Umgang mit dem Klang der kleinen Terz und weiterer
Intervalle. Der Kuckucksruf ist Kern und Auslöser des Themas.
Ziele:
a) Die Kinder improvisieren im Anschluss an ein Hörbeispiel Vogelrufe mit der
Stimme;
b) sie imitieren und erfinden Rufterzmotive mit der Stimme und auf Klangbausteinen;
c) die Kinder lernen ein Kuckuckslied, das noch einmal Anlass gibt, die kleine Terz
genau zu hören und zu singen.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 27
Version:8
Ausführung zu Punkt b)
Spiele mit der Kuckucksterz
Die Kinder haben den Kuckucksruf jetzt schon oft gehört. Am Rand des Raumes sind
einige „Waldinseln“ eingerichtet. (Tücher mit Instrumenten darauf)
„Einige Instrumenten kennt ihr schon...“
„ Auf allen Instrumenten kann man den Kuckucksruf spielen. Versucht, die
Kuckuckstöne zu finden.“
Die Kinder (evtl. zu zweit) suchen sich eine „Waldinsel“ aus. Je nach Instrumenten
ergeben sich besondere Aufgaben:


Stabspiele: Hier können jeweils mehrere Kuckucksrufe entdeckt werde. Mit
Hilfe werden die betreffenden Stäbe mit Klebepunkten markiert.
Klangbaustein-Reihe: Hier muss man durch Hören passende Paare
bestimmen.
Die „Waldinseln“ werden auch gemeinsam erkundet.
5.3.2 Montessori Pädagogik
In unserem Kindergarten haben wir ein „Montessori-Zimmer“ eingerichtet, in dem wir
einige Materialien aus der Montessoripädagogik anbieten.
Mit Lernmaterialien aus den Bereichen
Übungen des täglichen Lebens
(Ziel: Kinder tun lassen, was sie selbst können)
Sinnesmaterial
(dienen der Sinneswahrnehmung)
Sprachmaterial
(Sandpapierbuchstaben)
Mathematikmaterial
(Zahlen, geometrische Formen)
wollen wir unseren Vorschulkindern die Möglichkeit geben, sich spielerisch mit
abstrakten Begriffen vertraut zu machen. Maria Montessori bezeichnet ihre
Materialien selbst als „materialisierte Abstraktionen“.
Wichtige Grundlagen ihrer Pädagogik sind z. B.:
die Sensiblen Phasen
(alle Kinder haben in ihrer Entwicklung Phasen, in denen sie für bestimmte Dinge
besonders empfänglich sind)
Vorbereitete Umgebung
(alles muss kindgerecht angeordnet sein)
Polarisation der Aufmerksamkeit
(das Kind konzentriert sich auf einen „Lerninhalt“)
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 28
Version:8
Alle Materialien verfügen über eine „Fehlerkontrolle“, das Kind kann selbst erkennen,
ob es die Übung „richtig“ gemacht hat. Der wichtigste Grundgedanke Maria
Montessoris: „Hilf mir es selbst zu tun!“
Die Einführung der Spielmaterialien erfolgt nach einer 3-Stufen-Lektion.
Beispiel für die Einführung der Numerischen Stangen (auch blaurote Stangen):
Material:
Zehn Stangen, die in rote und blaue Abschnitte, je 10 cm lang , eingeteilt sind. Die
kürzeste Stange ist rot (10 cm lang) und die längste beginnt rot und endet blau (1 m
lang). Jede Stange repräsentiert eine Zahl.
Ziele:
Direktes Ziel:
- Erwerb der Zahlenbegriffe von 1 bis 10
Zählen von 1 bis 10
Indirektes Ziel: - Vorerfahrungen mit dem metrischen System
Einführung des Materials
1. Umgang
Die Stangen werden der Reihe nach
mit beiden Händen (rechts und links
außen , zum Erfassen der Dimension)
ungeordnet auf den Teppich gelegt.
2. Erste Stufe der Namenslektion
Die kürzeste Stange wird vor dem Kind
aufgestellt, umgriffen und benannt:
„Eins“. Ebenso wird mit allen weiteren
Stangen verfahren. Jeweils wird jeder
Abschnitt „umgriffen“ und abgezählt.
Die Kinder wiederholen die Schritte.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 29
Version:8
Die Stangen werden in einer „Treppe“ der Größe nach geordnet (die Längste ganz
oben, die Kürzeste als Letzte unten.)
3. Zweite Stufe der Namenslektion
Einige Stangen liegen wieder ungeordnet am Teppich. Ein Kind wird aufgefordert:
„Gib mir die 2er-Stange!“ oder „Gib mir die ...“
4. Dritte Stufe der Namenslektion
Das Kind wird aufgefordert einzelne Stangen selbst zu benennen.
Weitere Übungen:
Aus verschiedenen Stangen eine herausgreifen: „Gib mir eine größere bzw.
kleinere Stange!“ („Größer als“ und „Kleiner als“)
(Wenn die Sandpapierziffern und die „roten Zahlen“ bekannt sind)
Die roten Zahlen werden den numerischen Stangen zugeordnet
Die blau-roten Stangen werden nach geraden und ungeraden Stangen und
Ziffern geordnet
Erstes Rechnen:
Die Stange „Eins“ und die Stange „Zwei“ sind zusammen genauso lang wie
die Stange „Drei“, also ergibt 1 + 2 = 3.
Die 10er-Stange wird auf den Teppich gelegt, darunter z. B. die 4er-Stange.
Mit welcher Stange muss ich die 4er-Stange ergänzen um die gleiche Länge
wie bei der 10er-Stange zu erreichen, usw.
-
5.3.3 Sprachförderung für Vorschulkinder nach dem
Würzburger Trainingsprogramm
Das Trainingsprogramm besteht aus sechs Übungseinheiten, die inhaltlich
aufeinander aufbauen und das Ziel verfolgen, den Vorschulkindern Einblick in die
Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu vermitteln. Im Vordergrund steht die
Abstraktion sprachlicher Segmente wie Wörter, Reime, Silben und Phoneme, es geht
nicht um ein vorgezogenes Erlernen von Buchstaben oder Lesen- und
Schreibenlernen.
Es gibt folgende Übungen:
Lauschspiele
(Die Kinder sollen sich auf die Geräusche in ihrer Umgebung konzentrieren und
genau zuhören.)
Reime
(Die Kinder sollen die Struktur der gesprochenen Sprache beachten, es werden
Reime nachgesprochen und die Kinder dürfen Reimwörter selbst bilden.)
Sätze und Wörter
(Die Kinder lernen, dass Sätze sich in Wörter zerlegen lassen.
Es werden einzelne Wörter verbunden, z. B, „Schnee“ und „Mann“ zu
„Schneemann“.)
Silben
(Die Kinder lernen Wörter in Silben zu zerlegen (Analyse) und dass mehrere
Silben zu einem Wort zusammengefügt werden können (Synthese).)
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 30
Version:8
Anlaut
Es soll der Anlaut eines Wortes erkannt werden (z.B. Die Kinder sollen aus
Bildkarten diejenigen aussuchen, die Wörter mit gleichem Anlaut darstellen).
Phoneme
Wir konzentrieren uns auf Laute innerhalb eines Wortes.
Bei der Durchführung des Programms werden im Kindergarten zwanzig Wochen lang
jeden Tag ca. 15 Minuten spielerische Übungen zum Laut- und Buchstabenerkennen
durchgeführt. Hören – Lauschen – Lernen. Die Kinder hören, singen, reimen, bilden
Silben, erkennen Anlaute und ordnen das Gehörte Bildern und Buchstaben zu.
-
5.3.4 Kunst für Kinder
-
-
Kunst erfordert Stille und Konzentration
Kunst, Kreativität ist eine Gabe
Kunst schärft den Blick für die Welt
Kunst schlägt die Brücke zwischen Innen und Außen und stärkt das
Selbstbewusstsein der Kinder
Kunst verbindet Menschen und Zeiten
Übung macht den Meister
Mit Kindern Kunst erleben
(aus Bausteine Kindergarten)
Unsere Welt heute ist eine Welt der Bilder. Die Fähigkeit zu sehen – im Sinne von
bewusstem Betrachten, einen Blick für das Detail haben, soll bei den Kindern
gefördert werden. Die Bildbetrachtung lädt Kinder zum aktiven Sehen und zum
Verweilen ein.
Ein Bild kann Geschichten erzählen: von den Gefühlen Pablo Picassos oder von dem
Maler Franz Marc, der einmal schrieb: „Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Reh
oder ein Hund?“ Das interessierte ihn am allermeisten – die Welt aus der Sicht der
Tiere zu zeigen.
(Flohkiste, Kunstkartei)
Ablauf eines Projekts (Beispiel)
-
-
Einführung an Hand eines Bilderbuches (oder Biografie Kunstkartei)
Wir betrachten ein Bild genau, schauen in das Bild „hinein“ und sprechen über
das, was man sieht. (z. B.: Was könnt ihr sehen? Aus welchen Formen besteht
das Motiv? Wie schaut der Hintergrund des Bildes aus? usw.)
Die Kinder dürfen selbst ein Bild in diesem Malstil malen
Wir besuchen ein Museum (z. B. Pinakothek der Moderne)
Dort legen wir aus Puzzelteilen ein Gemälde des jeweiligen Künstlers
Wir suchen in der Ausstellung nach dem Bild
Es werden noch weitere Gemälde (maximal 3) bewusst betrachtet
Ergänzung des Projekts durch:
andere Künstler und Malstile
weitere von den Kindern erstellte Gemälde
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 31
Version:8
-
Farbmeditationen
Spiele
Lieder
Experimente etc.
5.3.5 Naturwissenschaftliche Experimente
Im Rahmen unserer Vorschularbeit führen wir mit unseren Vorschulkindern
Experimente durch.
Die Versuchsreihe beinhaltet Versuche mit Lebensmitteln, Luft, Kerze/Feuer und
Wasser. Die Kinder lernen den Aufbau einer Versuchsanordnung kennen.
(nach dem Buch „leichte Experimente für Kinder“ von Gisela Lück)
Durchführung:
-
-
-
Zuerst werden die Versuchsmittel besprochen. Die Kinder stellen einen
Alltagsbezug her.
Unter Einbeziehung der Kinder wird der Versuch durchgeführt. Sie werden zum
Beobachten, Vergleichen und Beschreiben angeregt, so können sie eigene Ideen
und Hypothesen entwickeln.
Am Ende gibt es eine altersgemäße, wissenschaftliche Erklärung des Versuchs.
Beispiel:
Als Versuchsmittel dienen
zwei Gläser, eines davon ist
mit Wasser gefüllt, das andere
leer. Die Kinder werden nach
dem jeweiligen Inhalt befragt.
Vor uns steht eine große
Glasschüssel, ebenfalls mit
Wasser. Das leere, trockene
Glas wird mir der Öffnung
nach unten gerade in das
Wasser getaucht, das Glas
bleibt innen trocken. Danach
darf jedes Kind noch mal das
Glas ins Wasser tauchen,
aber diesmal schräg, dabei
steigen Luftblasen auf (so wird
der Inhalt „Luft“ sichtbar). Jetzt dürfen zur Verdeutlichung zwei Gummibärchen im
Aluminiumboot (Teelicht) wie beim ersten Versuch tauchen, und werden nicht nass!
Erklärung: Dort, wo bereits etwas ist (Luft) und nicht entweichen kann, kann zur
gleichen Zeit kein anderer Gegenstand sein, deshalb kann kein Wasser eindringen.
Reflexion:
Bei der Brotzeit decken die Kinder ihre Tasse gerne mit der Hand ab und fragen:
„Was habe ich drin?“ – Nach den Versuchen „rund um die Luft“ änderte sich die
Antwort: „Wasser, Tee, Nichts?“ auf die Möglichkeiten: „Wasser, Tee, Luft!“
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 32
Version:8
5.3.6 Ausflug Vorschulkinder
Beispiel:
Als „Highlight“ unternehmen wir mit unseren Vorschulkindern jedes Jahr einen
Tagesausflug.
Als ein besonders schönes und intensives „Abschlusserlebnis“ am Ende der
Kindergartenzeit erleben wir diesen Ausflug, weil jeweils nur die Vorschulkinder einer
Gruppe gemeinsam mit ihren beiden Gruppenbetreuerinnen unterwegs sind.
Die Ausflugsziele orientieren
sich nach den
Wetterverhältnissen, den
Möglichkeiten der Gruppe,
den Wünschen der Kinder etc.
Sie können zum Beispiel sein:
Freilichtmuseum
Glentleiten
Playmobilland
Schwimmbad
Legoland
Märchenpark etc.
Wir benutzen immer
öffentliche Verkehrsmittel (S-Bahn, Zug) und versorgen uns mit selbst mitgebrachter
Brotzeit und Getränken.
An diesem erlebnisreichen Tag beweisen die Kinder immer sehr viel Ausdauer, sind
liebevoll im Umgang miteinander, teilen ihre Brotzeit und trösten einander, falls sich
jemand wehtut.
Am Abend treffen wir wieder im Kindergarten ein.
Dieses Erlebnis stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und bestärkt sie in ihrer
zukünftigen Rolle als Schulkind.
5.4 Feiern und Feste
Gemeinsame Feste, Gottesdienste und Feiern im Kindergartenjahr fördern die
Zusammenarbeit und stärken das tägliche Miteinander von Kindern, Eltern und
Mitarbeitern.
Feste im Jahreskreis:
-
Erntedankfeier oder -gottesdienst
Ziel der Feier bzw. dieses Gottesdienstes für unsere pädagogische Arbeit
ist es, unseren Kindern durch einen bewussten und respektvollen Umgang
mit allen „Dingen“ ein Gefühl der Wertschätzung, es ist nichts
selbstverständlich (Dankbarkeit gegenüber Gott), zu vermitteln.
Gemeinsam mit den Kindern gestalten wir zu Beginn des neuen
Kindergartenjahres eine Erntedankfeier im Kindergarten oder in der Pfarrkirche
St. Martin (zeitnah zum Erntedanksonntag) einen Gottesdienst. Zu diesem
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 33
Version:8
-
-
-
-
-
Gottesdienst sind auch alle Eltern, Großeltern, Geschwister etc. herzlich
eingeladen.
St. Martinsfeier
Wir feiern das Fest des Heiligen Martin, indem wir symbolisch „Licht“ in die
„Dunkelheit“ (mit unseren selbstgebastelten Laternen) tragen. Durch Teilen
mit anderen, Zuwendung, Anteilnahme und Freundlichkeit (wie es der
Heilige Martin gelebt hat) können auch wir unsere Welt ein kleines Stück
„heller“ machen.
Das Fest wird im Kindergarten mit Eltern, Kindern, Freunden und Verwandten
gefeiert.
Nikolausfeier
Wir feiern den Heiligen Nikolaus als Vorbild für unsere Zeit. In
Verbundenheit mit Jesus bringt er die Liebe Gottes zu den Menschen, Licht
ins „Dunkel“ vieler Schicksale.
Die Feier findet für alle Kindergartenkinder im Martinstadl statt. Wir gestalten
unsere Feier mit einer Nikolauslegende (Religionspädagogik nach Kett) und
singen zu Beginn und zum Abschluss gemeinsam Nikolauslieder. Anschließend
beschenkt der Nikolaus unsere Kinder mit einem Nikolaussäckchen.
Weihnachtsfeier
Wir feiern die Adventszeit als
Vorbereitung auf das
Weihnachtsfest. Gemeinsam mit
unseren Kindern wollen wir
Zeichen und Symbole verstehen,
die Geburt Jesu als Licht für die
Welt, für unser Leben kennen
lernen.
Jede Gruppe lädt an einem eigenen
Termin in der Adventszeit Eltern,
Großeltern und Geschwister zu einer
Weihnachtsfeier ein.
Faschingsfeier
für die Kinder im Kindergarten (s. 5.2.4).
Weihnachtsfeier
Osterfeier
In der Osterfeier wollen wir unseren
Kindern das Geschehen der
Ostertage (Karfreitag, Ostersonntag)
vermitteln. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der Auferstehungsfeier.
„Auferstehung“ als Botschaft des
Vertrauens, der Hoffnung und der
Zuversicht. Nach jedem „Ende“ gibt
es einen neuen „Anfang“. Das Gute,
Helle, Schöne (Licht) im Leben ist
Osterfeier
stärker als Angst, Schmerz und
Verzweiflung (Dunkel).
Am letzten Tag vor den Osterferien gestalten wir gemeinsam mit unseren Kindern
eine Osterfeier. Wir eröffnen die Feier mit einer Religionspädagogik zum
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 34
Version:8
Osterfest, bereiten mit den Kindern ein Osterfrühstück zu und beenden die Feier
mit einer „Osternestersuche“.
-
Sommerfest
für Eltern, Kinder und Verwandte im
„Kindergartengarten“. Die Feier wird in
Form einer Rallye, eines Spielefestes
oder durch verschiedene Darbietungen
der Kinder gestaltet. Kulinarische
Köstlichkeiten, von den Eltern und dem
Elternbeirat vorbereitet, bereichern das
gemütliche Beisammensein an einem
Samstagnachmittag.
Beispiel: St. Martinsfeier
Vorbereitung:
-
-
-
-
-
Durchführung:
-
-
-
-
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Sommerfest
Wir bereiten die Feier
vor, indem jedes Kind
eine Laterne gestaltet.
Gemeinsam lernen wir
verschiedene
Laternenlieder für den
Umzug.
Durch ganzheitliche
religiöse Angebote
nach Kett wird den
Kindern die
Geschichte vom Heiligen Martin nahegebracht.
Im Stuhlkreis sprechen wir über die positive Seite von Licht und
Feuer, aber auch über mögliche Gefahren mit Kerzen (Feuer)
und den richtigen Umgang mit der Laterne.
Die Eltern backen für die Feier Martinsbrezeln.
Kindergartenkinder und
Erzieherinnen gehen
gemeinsam durch den
Garten und singen
Martinslieder.
Anschließend ziehen wir
mit den Familien hinter
dem Pferd und dem „St.
Martinsreiter“ durch die
Straßen am Daxenberg.
Wieder zurück im Garten
versammeln wir uns um unser Martinsfeuer, singen nochmals
unsere Lieder, teilen uns die leckeren Martinsbrezeln sowie
Kinderpunsch und Glühwein.
Wir beenden die Feier mit einem Abendlied.
Seite 35
Version:8
6 Unsere Zusammenarbeit im Team
Ehrlicher Umgang und offenes, liebevolles Austauschen von Meinungen
untereinander soll die gute Atmosphäre im Team erhalten!
6.1 Gesamtteam
Einmal wöchentlich findet mit allen Kolleginnen gemeinsam eine Teamsitzung statt.
Inhalte unserer Gesamtteambesprechungen sind:
Weitergabe allgemeiner Informationen
Absprache von Terminen
Vorbereitung von Aktionen und gegebenenfalls die Verteilung auf Arbeitsgruppen
Planung, Erarbeitung und Reflektion unserer Pädagogik
Fallbesprechungen
Absprache bei Dienstplanänderungen
6.2 Gruppenteam
Wir besprechen und planen regelmäßig die pädagogische Gruppenarbeit,
reflektieren Angebote und tauschen uns über Beobachtungen, die Entwicklung
einzelner Kinder sowie die Gruppensituation aus.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 36
Version:8
6.3 Einzelgespräche (Mitarbeitergespräche)
In unregelmäßigen Abständen (vor allem aber nach Wunsch oder Bedarf) finden
Einzelgespräche zwischen den Erzieherinnen/Kinderpflegerin und der Leiterin statt.
6.4 Anleitergespräche
Vorpraktikanten, Berufspraktikanten (von der Hauptschule oder dem Gymnasium)
oder Mitarbeiterinnen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, werden durch
regelmäßige Anleitergespräche betreut.
6.5 Fortbildungen
Um neue pädagogische Entwicklungen kennen zu
lernen und unsere Angebote abwechslungsreich zu
gestalten, nehmen unsere Teammitglieder regelmäßig
an Fort- und Weiterbildungen teil.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 37
Version:8
7 Unsere Zusammenarbeit mit den
Eltern
Kindertagesstätte und Eltern begegnen sich als gleichberechtigte Partner in
gemeinsamer Verantwortung für das Kind. Erziehung und Bildung sollen zur
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 38
Version:8
gemeinsamen Aufgabe werden, wobei die Eltern die Hauptverantwortung für die
Bildung und Erziehung ihres Kindes tragen.
(nach Bildungs- und Erziehungsplan)
Um den Familien die Übergänge von Elternhaus und
Kindertagesstätte sowie Kindertagesstätte und
Schule zu erleichtern bieten wir den Eltern die
Möglichkeit zu
ausführlichen Informations- und
Anmeldegesprächen (nach Vereinbarung),
einem Informationselternabend für „neue Eltern“,
einem „Schnuppertag“ (in Begleitung eines
Elternteils) vor dem Eintritt in den Kindergarten,
ihr Kind während der Eingewöhnungsphase zu
begleiten, so lange es notwendig ist,
zu Entwicklungsgesprächen während der
gesamten Kindergartenzeit
und zu Hospitationen (nach Vereinbarung).
Ein regelmäßiger Austausch von Informationen und
Meinungen ist uns wichtig. Deshalb haben Sie die
Möglichkeit sich über
unsere aktuelle Konzeption,
Fotodokumentationen von pädagogischen Angeboten,
den Aushang von Monatsplänen,
Tür- und Angelgespräche,
Elternbriefe,
Elternabende, Fortbildungsveranstaltungen für Eltern,
Elternbefragungen (1 x jährlich),
Aushänge am schwarzen Brett,
Aushänge und Informationen über Fachdienste
von allen wichtigen Aktionen und Angeboten in und außerhalb des Kindergartens in
Kenntnis zu setzen.
Selbstverständlich bieten wir allen Eltern im Laufe eines Kindergartenjahres die
Möglichkeit zu regelmäßigen Elterngesprächen (nach vorheriger Vereinbarung) und
zu Tür- und Angelgesprächen für kurzen, aktuellen Informationsaustausch.
7.1 Elternbeirat
Zu Beginn eines Kindergartenjahres wird ein Elternbeirat gewählt. Er setzt sich
(wenn möglich) aus vier Beiräten und deren Stellvertretern zusammen. Die Anzahl
der Elternbeiräte ist nach dem neuen Bildungs- und Erziehungsplan nicht mehr
festgelegt.
Der Elternbeirat versteht sich als Bindeglied zwischen Eltern, Kindergartenteam und
Träger. Er ist Ansprechpartner für Eltern und Erzieherinnen bei Wünschen,
Anregungen und Problemen und kann zwischen den einzelnen Parteien vermitteln.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 39
Version:8
Der Elternbeirat hat lt. Kindergartengesetz beratende Funktion und wird bei wichtigen
Entscheidungen gehört.
Neben den gesetzlichen Funktionen und
Aufgaben gehören folgende Aktivitäten zur
Arbeit des Elternbeirats:
Unterstützung und Mitgestaltung von
Festen, wie St. Martins-Umzug und
Sommerfest.
Planung und Mitwirkung bei der
Raumgestaltung, wie z. B.
Weihnachtsdekoration etc.
„Kleider- und Spielzeugbasar“ im
Herbst und Frühjahr
Der Erlös der Basare wird vom
Elternbeirat verwaltet und in
Absprache mit der Kindergartenleitung
für Spielgeräte, Montessori- und KettMaterialien, Orff-Instrumente, Feste,
Spenden etc. verwendet.
Die Organisation und die vorbereitenden
Arbeiten werden vom Elternbeirat
übernommen. Umfang und Größe der
Basare erfordern jedoch dringend die
Mitarbeit vieler, möglichst aller Eltern bei der Durchführung.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 40
Version:8
8 Öffentlichkeitsarbeit
Tag der
offenen Tür
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 41
Version:8
Als einer von drei katholischen Kindergärten unserer Gemeinde möchten wir den
Zornedinger Bürgern, besonders aber den Eltern mit Kindern im Kindergartenalter,
die Möglichkeit geben, sich über unsere pädagogische Arbeit und die Aktivitäten in
unserer Einrichtung zu informieren.
8.1 Information der Öffentlichkeit
Die Information der Öffentlichkeit geschieht durch:
Konzeption unserer Einrichtung
Flyer
Internetseite
Gelegentliche Zeitungsberichte über Aktivitäten
8.2 Öffentliche Veranstaltungen
-
-
Tag der offenen Tür
Mitgestaltung eines Erntedankgottesdienstes
Basar (gebrauchte, guterhaltene Kleidung, Kinderartikel, Kaffee- und
Kuchenverkauf)
Christbaumschmücken in der Raiffeisenbank oder im Rathaus
Feierlichkeiten, z. B.:
o St. Martinsumzug
o Sommerfest
o Jubiläumsfeier
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 42
Version:8
9 Vernetzung
Um unsere pädagogische Arbeit zu erweitern und Eltern eine kompetente Beratung
und Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder zu ermöglichen, arbeiten wir eng
mit verschiedenen Institutionen und Fachdiensten zusammen.
Unsere Einrichtung arbeitet mit folgenden Institutionen zusammen (Beispiele):
Landratsamt
o oberste Aufsichtsbehörde des Kindergartens
o Veranstalter von Dienstbesprechungen und Fortbildungen mit aktuellen
Themen
Ämter (Gesundheitsamt)
o Das Gesundheitsamt testet jedes Vorschulkind im Kindergarten auf Seh-, Hörund Sprachtüchtigkeit und informiert gegebenenfalls die Eltern. Bei dieser
Gelegenheit werden auch der Impfstatus und das Vorsorgeuntersuchungsheft
(U9) überprüft.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 43
Version:8
-
-
-
-
Fachdienste (Frühförderstelle)
o Bei Erziehungs- und Entwicklungsfragen können speziell ausgebildete
Fachkräfte Hilfestellung geben. Bei Unsicherheit der Eltern und Erzieher
können auch „Schulfähigkeitstests“ durchgeführt werden und gegebenenfalls
weitere Fachdienste (z. B. Logopäden, Therapeuten, etc.) hinzugezogen
werden.
Schule
o Im letzten Kindergartenjahr dürfen die Vorschulkinder aller drei Zornedinger
Kindergärten im Rahmen eines Schulbesuchs eine Unterrichtsstunde
miterleben.
o Jedes Jahr findet gemeinsam mit dem Kindergarten ein von der Schule
geleiteter Informationselternabend für die Eltern von Vorschulkindern statt.
o Beteiligung des Kindergartenpersonals bei der Schuleinschreibung
o Aushändigen unserer aktuellen Konzeption an die Schule
Gemeindebücherei
o Etwa ein bis zwei mal im Jahr werden wir von der Gemeindebücherei in
Zorneding zu einem „Bilderbuchkino“ eingeladen, das entweder in den
Räumen des Kindergartens oder der Bücherei stattfindet.
o Wir besuchen mit den Kindern die Bücherei, um z. B. Bilderbücher zu im
Kindergarten aktuell behandelten Themen auszuleihen.
Zahnarzt
o Ein Zornedinger Zahnarzt
besucht unseren Kindergarten.
Die Kinder erfahren bei einer
„Kasperletheatervorstellung“ wie
wichtig Zähneputzen für die
Gesundheit ihrer Zähne ist.
Anschließend dürfen alle Kinder
unter Beaufsichtigung des Arztes
ihre Zähne „richtig“ putzen. Zum
Abschluss bekommen sie noch
einen neuen Zahnbecher und
eine Zahnbürste geschenkt.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Besuch des Zahnarztes
Seite 44
Version:8
10 Qualitätssicherung
Um unsere Qualitätsstandards zu erhalten und zu verbessern, reflektieren und
bewerten wir unsere Arbeit in Bezug auf die pädagogischen Orientierungen und
Zielsetzungen durch:
Eine detaillierte Beschreibung unserer Angebote = Konzeption
Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen
Fachliteratur
Regelmäßige Elternbefragung (1 x jährlich)
Sie soll Anlass zu Gesprächen zwischen Elternbeirat – Team – und Träger
geben.
Bedarfsumfragen (gelegentlich)
Wünsche der Eltern und Möglichkeiten der Kindertagesstätte sollen aufeinander
abgestimmt werden.
Kinderbefragung, Kinderkonferenz
Teamgespräche
Kritische Reflektion im Team um Verbesserungsvorschläge aufzugreifen (auch
Bewährtes zu festigen und zu ergänzen) und die pädagogische Praxis zu
überdenken.
Konzeption
Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Seite 45
Version:8