Samstag, 16. Juli 2016 Alumni-Workshop beim Emmy Noether-Jahrestreffen Fragensammlung aus dem Workshop - Wie sind Alumni nach dem Wechsel in die nächste Karrierephase in die Lehre eingebunden? • Großer Unterschied in der Belastung bei Halten von großer Vorlesung (mit Klausuren für 250 Studenten) im Vergleich etwa zu Master-Vorlesung; Wechsel zu neuen Vorlesungsinhalten fordert anfangs sehr, gerade wenn man während der ENFörderung nur einige wenige Lehrveranstaltungen gehalten hat • In einem Einzelfall wurden bei Einstellungsverhandlungen Vorlesungen, die während der EN-Zeit gehalten wurden „angerechnet“ -> daher Reduzierung des Lehrdeputats für die ersten 5 Jahre um 2 Semesterwochenstunden (SWS) auf 6 SWS • Flexibilität bei der Wahl der Vorlesungen, die von Alumni anfangs gehalten werden können, hängt stark von Auslastung und Bedarf am Fachbereich ab, oft besteht da wenig Auswahlmöglichkeit und man muss „ran“ - Zielvereinbarungen bei W-Besoldung • etwa die Hälfte der Befragten hat keine Zielvereinbarungen mit der Universitätsleitung abgeschlossen, die Gehaltsanteile an Drittmitteleinwerbung (bzw. Verausgabung) koppelt • Erfüllung der Zielvereinbarungen muss selbst dokumentiert und nachgewiesen werden, insbesondere auch Drittmitteleinwerbungen -> Nachweise aufbewahren - Erfahrung bei Berufungsverhandlungen • Es ist hilfreich zu sondieren welche Aspekte nicht verhandelbar sind und welche Größen tatsächlich verhandelbar sind (z.B. Ressourcen wie Mitarbeiter & Sekretariat, Lehrdeputatsreduktion) • Abhängig von der Universität und dem Fachbereich werden leistungsabhängige Gehaltskomponenten in den Zielvereinbarungen verhandelt 1 Samstag, 16. Juli 2016 • Bei Gehaltsverhandlungen kann man sich möglicherweise an der Spanne zwischen W-Grundgehalt und altersabhängigen Bezügen der nicht mehr geltenden CBesoldung orientieren • Eher selten sind Zulagen, die abhängig von der Anzahl der Publikationen pro Jahr gezahlt (oder bei Nichterfüllung sogar zurückgezahlt) werden • Je nach Bundesland müssen bei vorzeitigem Universitätswechsel Zulagen zurück gezahlt werden (eine „moderne“ Form der „Sperrfrist“), also informieren und möglicherweise über die Details verhandeln • Empfohlen wird die Anrechnung der EN-Förderdauer auf die Wartezeit für das nächste Forschungssemester (nach Abklärung mit dem Fachbereich) bei Berufungsverhandlungen zu verhandeln - Weitergabe der hilfreichen Erfahrungen von Alumni an EN-Antragsteller und ENGeförderte • Ursprünglich über ResearchGate, nun über LinkedIn erreichbar • „Begrüßungsbrief“ der DFG an EN-Geförderte • bitte informell und aktiv Erfahrungen an Interessierte weitergeben • DFG hält es für hilfreich für das Emmy Noether Programm zu werben und die Sichtbarkeit aktiv zu erhöhen (im Vergleich z.B. zu ERC Starting Grant und anderen Förderprogrammen) • Vorschlag etwa bei DHV die Emmy Noether Geförderten zu melden und aufzulisten - Recht zur Promotion zu führen während der EN-Förderung • In den letzten Jahre hat sich die Situation sehr verbessert, u.a. auch durch den Einsatz der EN-Alumni, die gegen eine „Nichtzulassung“ als Betreuung gekämpft hatten • Betreuung von Master-Arbeiten durch EN-Geförderte sind z.T. noch nicht geregelt oder erlaubt - Konsolidierungsphase nach dem Übergang von der Förderung in die nächste Karrierephase • Zugang zu Verbundprojekten ist möglicherweise als „Neuling“ erschwert 2 Samstag, 16. Juli 2016 • Zugang zu Verbundprojekten ist möglicherweise einfacher, weil der „Neue“ frischen Wind und neue Teilprojekte in das Verbundprojekt einbringt • Generell ist die Integration in das neue berufliche Umfeld unter Berücksichtigung des jungen wissenschaftlichen Alters eine individuelle Erfahrung. Eine Gemeinsamkeit bei der „Konsolidierung“ der Alumni ist die Notwendigkeit den Übergang von der vergleichsweise guten Personalausstattung der EN-Förderung in den zum Teil haushaltfinanzierten und zum größeren Teil drittmittelabhängigen Universitätsalltag zu finden • Konsolidierung hat auch einen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung und ist ein dynamischer und dauerhafter Prozess. Man darf nun auch mal „nein“ sagen und den Fokus verschieben. Wie die Diskussion zeigt baut die eine Hälfte der teilnehmenden Alumni den „Karrierestress“ beim Sport ab, die andere mit Humor. 3
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