Datum: 04.08.2016 Pokömon bringt Chancen für Hotels Monster-Jagd auf dem Gurten: Touristische Attraktionen sind oft auch Pokömon-Hotspots. Montage PATRICK TIMMANN Vom Pohmon-GoHype profitieren bis jetzt vor allem Restaurants und Caf6s. Wie können Hoteliers die veränderten Besucher- ströme für ihre Interessen nutzen? Themen-Nr.: 660.003 n Pok6mon Go kommt Sammler direkt zu den besten man derzeit nicht vor- Jagdgründen kutschieren. Auch bei. Das «Augmented- mobile Akkuladestellen sind geReality»-Spiel wurde in- fragter denn je, denn das Spiel ernert kürzester Zeit öfters auf weist sich als regelrechter Akku- Smartphones und Tablets her- Killer. untergeladen als die Twitter-App oder die beliebte Dating-App Tinder - weltweit bereits über 75 Millionen Mal. Der kometenhafte Aufstieg des neusten Polc6mon- Auffallend ist, dass sich Pok6mon-Hotspots, also Orte mit hoher Monster-Dichte oder mit nützlichen Spiel-Gegenständen, oft mit touristischen Hotspots Spiels rief sofort findige Geschäfte- überschneiden. Auf öffentlichen macher auf den Plan: Bereits kur- Plätzen wie dem Berner Casinosieren in Schweizer Städten erste platz gibt es teilweise kaum mehr Pohmon-Rikschas, welche die ein Durchkommen, da überall auf Abo-Nr.: 660003 Auflage: 10'341 Argus Ref.: 62361880 Datum: 04.08.2016 den Bildschirm starrende Gamer erklärt General Managerin Brigitte erzählt der Tourismus- und HotelFritz. «Man erreicht eine Gruppe lerie-Experte bei Pricewaterhouseherumsitzen oder -wandeln. von Menschen, die man auf den Coopers, David Ermen. Für die Gastroüblichen Channels nicht erreichen nomie bietet der «Das Spiel lenkt die Tourismuswürde.» Die Spieler von heute sei- ströme neu. Daraus können prinMonster-Hype neue Chancen: en möglicherweise die Gäste von zipiell auch Hotels kommerziellen morgen, spekuliert Fritz. Das längere VerNutzen schlagen.» Ermen spricht von einer Weiterentwicklung des weilen an belebAuf einen zusätzlichen Werbeten Plätzen sowie «Location Based Marketings». Beeffekt setzte auch das auf rund reits früher sei über die WAP-Techder Energie-Hun2500 Metern gelegene Romantik ger der mobilen Hotel Muottas Muragl im Engadin: nologie auf älteren Handys oder führen Geräte Vergangene Woche verstreuten über WiFi versucht worden, den manchen Spieler Touristiker virtuelle Lockmittel an- Leuten ortsbasierte Angebote zu in ein nahe gelemachen. So auch innerhalb von genes Restaurant oder Caf6, um lässlich eines Jazz-Festivals und Hotels, etwa wenn Push-Nachrichzogen neben Musikliebhabern sich zu stärken und gleichzeitig ten mit dem Hinweis verschickt das Smartphone zu laden. Vieler- auch vereinzelte Pokemon-Samm- wurden, dass der Spa-Bereich geler an. «Wir wollten mit dieser Akorts offerieren Gastrobetriebe spezielle Pok6mon-Rabatte gegen tion frühzeitig dabei sein, auch in rade frei sei. Vielleicht gibt es bald den Bergen», so Nadine Simon, Vorweisen der Spiel-App oder krespezielle Pokemon-Wanderungen, ieren von den Taschenmonstern Product Manager bei der Engadin auf denen ganze Familien zur Jagd AG. AnSt. Moritz Mountains inspirierte Gerichte und Getränauf besonders seltene Monster scheinend mit grossem ke. «Man erreicht Menschen, die man auf üblichen Channels nicht erreichen würde.» Brigitte Fritz Swissötel Le Plaza Basel Erfolg. Man habe zu dem Event so viele blasen. Mit Pokemon Go gelinge es Presseanfragen bekommen wie zum ersten Mal, Menschen im selten zuvor, freut sich Simon über grossen Stil mit virtueller Technologie in der realen Welt zu steuern, das breite Medienecho. so Ermen. Zukünftige Updates des Pokömon Go bietet Hoteliers neue Marketing-Möglichkeiten Spiels könnten Hoteliers neue Wege eröffnen, zusätzliche Kun- Dass Pokemon-Go-Spieler extra den aktiv anzulocken oder bein einem Hotel absteigen, nur weil stehende Gäste mit Zusatzangebosich in dessen Umgebung viele ten enger an sich zu binden. Pokemon fangen lassen, glauben Der Mehrwert für den spielen- Doch wie können Hotels von der selbst die grössten Optimisten den Hotelgast könnte sowohl real halb-virtuellen Monsterjagd profi- nicht. Dennoch sollten Hoteliers als auch virtuell sein: Wie bei tieren? Natürlich können auch sie unabhängig von Marketing-Gags einem Treueprogramm könnten Sammler mit kulinarischen SonSpieler bei der Jagd nach Monstern deraktionen anlocken. So gesche- und Pok6-Burgern die weitere Ent- Bonus-Punkte sammeln, die sie im hen etwa im Swissötel Le Plaza wicklung von Pokemon Go auf- Hotel gegen reale DienstleistunBasel. Im Foyer des Hotels steht merksam verfolgen. Denn im gen eintauschen könnten. Anderseine grosse Pferdestatue, die zufäl- Unterschied zu älteren Spiele-Hits herum könnten Hotels ihre Gäste lig auch noch ein wie World of Warcraft oder Mine- für Übernachtungen oder Restausogenannter Po- craft fesselt Pok6mon Go die Spie- rantbesuche mit einer virtuellen kestop ist. Den ler nicht an ihren Desktop, son- Währung belohnen, mit der sich zahlreichen Gamern, die sich plötzlich in der Hotel-Lobby tummeln, bietet das «VitalityHotel Drinks» sowie «Po- k6mon-Burger» an. Wichtiger als die überschaubaren zusätzlichen Einnahmen sei jedoch der PR-Effekt, Themen-Nr.: 660.003 dern treibt sie hinaus zur im Spiel Güter kaufen liessen. Interaktion mit der realen Welt. Anders als klassische PC-Spiele erschafft Pokemon Go keine rein virtuelle Welt, sondern legt eine virtuelle Schicht über die real Nintendo und Niantic werden alles daran setzen, den neu entfachten Pokemon-Hype so lange wie möglich am Leben zu halten und aus ihm Profit zu schlagen. So existierende Umwelt. Das verän- will das US-amerikanische Techdert das Spielerverhalten: «Die nik-Portal «The Verge» von NianKinder meines Kollegen wandern tic-CEO John Hanke erfahren nicht gerne, aber am Wochenende haben, dass sich zu den derzeit wollten sie plötzlich elf Kilometer 151 herumlaufenden Pok6monlaufen, um Pokemon zu fangen», Arten (die nicht überall fangbar Abo-Nr.: 660003 Auflage: 10'341 Argus Ref.: 62361880 Datum: 04.08.2016 sind) bald eine «neue Generation» von Monstern dazugesellen soll. Trotz allen Neuerungen liegt es in der Natur eines Hypes, dass er irgendwann wieder abflauen wird. Pokömon Go Wie reagiere ich als Hotelier auf den Monster-Hype? Aber selbst, wenn Pok6mon Go schon bald niemanden mehr interessieren sollte, dürfte das Phänomen «augmented reality» auch in Zukunft für innovative Geschäftsideen sorgen. Themen-Nr.: 660.003 Das Hospitality-S oftware-Unter- mon an den Pool verirrt. Auf nehmen Sabre hat einen Pok6mon-Go-Guide speziell für Hoteliers erstellt. Demnach sollten einer Karte der Hotelumgebung sollten Pok6stops oder Arenen deutlich gekennzeichnet werden. Hoteliers ihr Personal für Spiel und Spielerverhalten sensibilisieren und klare Regeln aufstellen. Die Monsterjagd sollte er- Liegt das Hotel in der Nähe eines Hotspots, können für wenig Geld Lockmittel gestreut werden, um virtuelle Monster und reale Spie- laubt und sogar ermutigt werden, gleichzeitig müsse klar definiert sein, wann und wo auf dem Hotel-Areal Jagd auf die Pok6mon gemacht werden darf, damit sich ler anzuziehen. Gästen, die ein Bild eines im Hotel gefangenen Pok6mon auf Sozialen Medien nicht etwa mitten in der Nacht de von raren Pok6mon in der ein Kind auf der Suche nach Hotel-Umgebung sollten unbe- einem seltenen Wasser-Pok6- dingt weitergeteilt werden. Abo-Nr.: 660003 teilen, könnten kleineren Zusatzleistungen offeriert werden. Fun- Auflage: 10'341 pt Argus Ref.: 62361880
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