Begegnung der Besonderen Art

Zeitkunst
Monatszeitung für Kunst & Kultur • JULI / AUGUST 2016
ISSN 2190-5851
kostenlos
Spezial:
Die Kunstregion
Norddeutschland
Vielseitig:
Skulpturen und
Land Art
Monumental:
Die Arbeiten von
Saint Clair Cemin
Seite 8
Seite 10
Seite 13
Seite 17
www.magiedesaugenblicks.com
Begegnung der besonderen Art
Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow im Basler Schaulager / Von Klaas & Büsing
© Ivo Faber / 2016, ProLitteris, Zürich
Halle
Kunstmuseum moritzburg saale
Vuillard Cézanne Vallotton
van Gogh
Mangui n Matisse Bonnard
Rodin
Maillol
Redon
Toulouse-Lautrec Marquet
Roussel Denis
Édouard
Paul
Henri
Odilon
Glamourös:
St. Moritz
und Zuoz
Félix Vallotton: La Blanche et la Noire,
1913, Hahnloser/Jaeggli Stiftung, Winterthur, Foto: Reto Pedrini, Zürich
bis
11. 9. 2016
ÜBER 200.000
ExEmplare
Henri
Henri de
Félix
Pierre
Vincent
Auguste
Albert
Aristide
Maurice
Kerr-Xavier
Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler
Selbst und
Exotik im Werk
Kate Diehn-Bitts
23. Juli bis 23. Oktober 2016
kunstmuseum-ahrenshoop.de
Weg zum Hohen Ufer 36 | Ostseebad Ahrenshoop
Katharina Fritsch, „Puppen“, 2016, Epoxidharz, Polyurethan, Acrylfarbe, 173 x 70,2 x 54 cm, 96,5 x 44 x 52,2 cm, 167 x 108,3 x 59,2 cm,
Besitz der Künstlerin
D
IRAN
Zeitgenössische Kunst
www.ab-gallery.com
0708.indd 2
22.06.2016
ZWEI MÄNNER SCHREIBEN GESCHICHTE
DIE JUBILÄUMSAUSSTELLUNG
2. JULI – 13. NOVEMBER 2016
PORZELLANIKON - STAATLICHES MUSEUM FÜR PORZELLAN
HOHENBERG AN DER EGER | SELB
porzellanikon.indd 1
ie 1956 in Essen geborene deutsche Künstlerin Katharina Fritsch
und das im schweizerischen Münchenstein unmittelbar an der Stadtgrenze
zu Basel gelegene Schaulager der Emmanuel Hoffmann-Stiftung sind nahezu untrennbar miteinander verbunden. Fast so
untrennbar wie die an ihren Schwänzen
unentwirrbar miteinander verknoteten
Ratten in Fritschs 1993 entstandener monumentaler Skulptur „Rattenkönig“, die im
Untergeschoss des 2003 eröffneten Baus
des Basler Architekturbüros Herzog & de
Meuron permanent installiert ist. Abgesehen von ihrer obskuren Anziehungskraft,
die auch regelmäßige Besucher des Schau12:44:36
lagers immer wieder aufs Neue fasziniert,
wäre sie wohl auch viel zu groß, um ständig umplatziert zu werden.
Daneben besitzt die Emmanuel Hoffmann-Stiftung, die die Karriere der Künstlerin seit den frühen 1980er-Jahren begleitet hat, noch etliche weitere ihrer Arbeiten.
Für Maja Oeri, die Präsidentin der Laurenz
Stiftung/Schaulager und Emmanuel Hoffmann-Stiftung, war „eine Ausstellung von
03.07.2016 05:33:24
Katharina Fritsch im Schaulager eigentlich
längst überfällig.“ Doch das Schaulager
wäre wohl nicht das Schaulager, wenn es
ihr bloß eine konventionelle Retrospektive
mit den vorhandenen Sammlungsbeständen widmen würde. Die Besonderheit des
Schaulagers, so Oeri im Vorwort zum Katalog der Schau, sei es eben „als ‚Testgelände‘
für künstlerische Vorhaben zu dienen, die
andernorts so nicht möglich wären.“
Und so entschied man sich, Fritsch nicht
alleine auszustellen, sondern ein gemeinsames Projekt mit dem 16 Jahre jüngeren,
1972 im weißrussischen Minsk geborenen
Künstler Alexej Koschkarow zu realisieren.
„Zita – Щapa. Kammerstück von Katharina
Fritsch und Alexej Koschkarow“ lautet jetzt
der Titel der Präsentation, die den Besucher
in eine Abfolge von drei eher kleinen, unterschiedlich dimensionierten Ausstellungsräumen führt. Diese sind gehäuseartig in die
weitläufigen Hallen eingebaut. Das Konzept
der Schau entwickelten die beiden Künstler
in enger Abstimmung mit dem Schaulager
und Senior Curator Heidi Naef. Der Eingang
befindet sich im mittleren, zentralen Raum,
von dem die beiden anderen Räume jeweils
rechts und links abgehen. Nur dieser Raum
ist auch für die unmittelbare Begegnung
von Arbeiten beider Künstler reserviert.
Die beiden kammerartigen Seitenräume
werden dagegen monografisch bespielt. Katharina Fritsch, die insgesamt nur mit zwei
neuen, 2016 entstandenen Arbeiten vertreten ist, zeigt im zentralen Raum ihre aus
drei lebensgroßen, knallgelben Figuren bestehende Arbeit „Puppen“. Zwei erwachsene
Frauengestalten flankieren eine Mädchenfigur mit Zöpfen. Allen dreien gemeinsam
sind die faltenartig drapierten, bodenlangen Gewänder, die an bäuerliche Kleidung
aus dem 19. Jahrhundert erinnern. Die Gesichter der drei sind mit Stoffbahnen bandagiert, sodass keine individuellen Gesichtszüge ablesbar sind. Jede der Figuren wird
jedoch zusätzlich durch ein oder mehrere
Attribute gekennzeichnet. So trägt eine der
Frauen eine rote Schürze und einen Reisigbesen. Die andere trägt ein weißes Leinentuch und das Mädchen eine Art grünen Ball,
der aber auch ein Wollknäuel sein könnte.
Fortsetzung auf Seite 2
2 Zeitkunst I Ausstellungen
07/08:2016
Frischer Wind in Frankfurt
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Kunst- und Kulturlandschaft steht
im Sommer eine eher ruhige Zeit bevor.
Auch um Frankfurt ist es ruhig geworden,
hat doch Max Hollein, bisheriger Direktor
des Städel Museum, der Schirn Kunsthalle
und der Liebieghaus Skulpturensammlung,
die Stadt verlassen. Zum 1. Juni ist er als
neuer Direktor an die Fine Arts Museums
of San Francisco (FAMSF) gewechselt. Die
Suche nach einem geeigneten Nachfolger
war intensiv und erfolgte national und
international. Wir gratulieren nun Philipp
Demandt, der die Leitung des Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung zum 1. Oktober übernimmt.
Der promovierte Kunsthistoriker ist seit
Januar 2012 Leiter der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und ist für
seine umfassenden Erfahrungen im modernen Kulturmanagement bekannt. Zu
seinem Verdienst zählen auch die umfassende Neukonzeption der Schausammlung sowie innovative und erfolgreiche
Ausstellungen in der Alten Nationalgalerie Berlin. Philipp Demandt freut sich bereits auf seine Tätigkeit in Frankfurt: „Die
erfolgreiche Arbeit am Städel Museum
und der Liebieghaus Skulpturensammlung gemeinsam mit allen Kolleginnen
und Kollegen fortzusetzen, ist eine Herausforderung, der ich mit Spannung ent-
Fortsetzung von Seite 1
© 2016, ProLitteris, Zurich, Foto: Tom Bisig, Base
Die aus Epoxidharz, Polyurethan und Acrylfarbe
bestehenden Puppen verströmen eine Atmosphäre von
geradezu biederer Häuslichkeit, die durch die unkenntlich gemachten Gesichter allerdings einen gewissen Zug
ins Unheimliche erhält.
In der diametral gegenüberliegenden Ecke hat Alexej
Koschkarow seine Arbeit „Kalter Ofen“ (2016) platziert.
Die aus weiß glasierter Keramik, Metall, einer Lampe
und einem Motor bestehende Skulptur kommt als Hybrid zwischen Kachelofen und explodierender, gleichsam
im Augenblick des Zerberstens eingefrorener Handgranate daher. Von Koschkarow stammen auch noch vier
weitere zwischen 2012 und 2016 entstandene Arbeiten,
die im rechten Seitenkabinett ihren Platz gefunden haben. Doch dazu und zu Katharina Fritschs zweiter Arbeit
kommen wir später.
In einem gemeinsamen Künstler-Statement äußern
sich Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow wie folgt:
„Wir arbeiten mit zeitgenössischen Materialien, mit Materialien, die es in dieser Zeit gibt. Dazu gehört der 3-DPrint wie der Bronzeguss. Es existiert vieles nebeneinander her. Das künstlerische Arbeiten bringt ganz vieles
zusammen, das tut keine andere Arbeit.“
Schon der Titel der Schau „Zita – Щapa. Kammerstück von Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow“
deutet auf eine komplexe Aufladung mit gesellschaftlichen,
politischen und historischen Themen hin. Zita von Bourbon-Parma, so lautet einerseits der Name der letzten Kaiserin von Österreich (1892-1989). Eher eine tragische Figur:
Sie und ihr Mann regierten nur von 1916 bis 1918. Die Zeit
von 1919 bis zu ihrer erstmaligen Rückkehr nach Wien im
Jahr 1982 musste sie im schweizerischen Exil verbringen.
1989 wurde sie in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt.
Zita, so heißt aber auch die italienische Schutzpatronin der
Hausangestellten. Eine Interpretationsbrücke, die ebenfalls
Sinn macht, widmen sich die Puppen doch durchaus hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Als Vorlage für die drei Figuren
dienten Katharina Fritsch nur rund zehn Zentimeter hohe
Souvenirpuppen mit slowakischer Tracht, wie sie in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an Touristen verkauft werden. Genau diese Tracht trugen aber auch die slowakischen
Abordnungen bei Zitas Begräbnis.
„Щapa“ (Schtaschara) wiederum lautet der Name eines
geografisch eher unbedeutenden Flusses in Weißrussland.
In den beiden Weltkriegen jedoch fanden an seinen Ufern
verlustreiche Stellungskriege zwischen deutschen und russischen Truppen statt. Für Alexej Koschkarow ergibt sich aber
auch eine persönliche Lesart: Sein Urgroßvater wurde hier
im Ersten Weltkrieg verwundet.
„Zita – Щapa. Kammerstück von Katharina Fritsch und
Alexej Koschkarow“ ist nicht das erste gemeinsame Projekt
gegensehe. Zugleich blicke ich mit großer
Dankbarkeit auf rund fünf erfüllte Jahre
an der Nationalgalerie. Auf Frankfurt, das
sich zu einem der aufregendsten Kunstzentren Deutschlands und darüber hinaus
entwickelt hat, freue ich mich sehr – ganz
persönlich auch, da mir Stadt und Region
lange vertraut sind.“ Man darf gespannt
sein, wie die Handschrift aussehen wird,
die Demandt der Museumsarbeit in der
Kulturmetropole am Main verleihen wird.
Frankfurts Oberbürgermeister Peter
Feldmann findet auf jeden Fall: „Frankfurt
und Philipp Demandt: Das passt.“ Er ist
mit der Wahl sehr zufrieden und sieht
der Zukunft zuversichtlich entgegen: „Ich
bin mir sicher, dass Demandt die Kultur
Alexej Koschkarow, „Kalter Ofen“, 2016, Keramik,
Metall, Lampe, Motor, Höhe ca. 273 cm, Ø ca. 134 cm,
Besitz des Künstlers
der beiden Künstler. Angeregt von Katharina Fritsch, haben
die beiden bereits 1999 in der Kunsthalle Düsseldorf zusammen ausgestellt. 2012 gab es dann ein zweites Zusammentreffen in der Düsseldorfer Galerie Rupert Pfab. Ein verbindendes Element stellt auch die Kunstakademie Düsseldorf
dar. Katharina Fritsch studierte dort von 1977 bis 1984. Der
wesentlich jüngere Alexej Koschkarow absolvierte dort seine Ausbildung von 1993 bis 1999, nachdem er zuvor zwei
Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in Minsk studiert hatte. In Düsseldorf besuchten beide die Klasse von
Fritz Schwegler (1935-2014).
Wendet man sich den beiden monografischen Kabinetten zu, so trifft man in Katharina Fritschs nur 24 Quadratmeter großem Raum auf die formal stark reduziert daherkommende Arbeit „Sarg“ (2016). Die Künstlerin präsentiert
hier ein eher an eine minimalistische Skulptur als an einen
tatsächlichen Sarg erinnerndes, die menschlichen Proportionen aufgreifendes Behältnis. Der schmucklose, nahezu
kristallin wirkende Kasten in intensivem Blau ruht auf zwei
in Signalorange gehaltenen Böcken, was dem Ensemble
eine poppige Surrealität verleiht.
Ganz anders der mehr als doppelt so große Raum von
Alexej Koschkarow. Gleich vier Arbeiten, zwei Leinwände
und zwei Skulpturen, verströmen hier eine beklemmende,
die Gräuel des Faschismus und des Holocaust wachrufende Atmosphäre. Koschkarow lebt mittlerweile in New York.
in Frankfurt nachhaltig und zukunftsorientiert mitgestalten und weiter ausbauen
wird.“ Im Oktober findet also nicht nur
die Buchmesse als kulturelles Highlight
statt, sondern es weht auch ein frischer
Wind in Frankfurt. Wir möchten Philipp
Demandt selbst nochmal nach seinen
Zielsetzungen und Bestrebungen befragen und werden in einer unserer nächsten Ausgaben ein ausführliches Interview
mit ihm veröffentlichen. Erst einmal wünsche ich Ihnen aber einen erholsamen
und kunstsinnigen Sommer!
Ihr
Manfred Möller
Verleger
Er unterhält dort ein Atelier in einem überwiegend
jüdisch-orthodox geprägten Viertel im Stadtteil Brooklyn. Anknüpfend an den früheren Siedlungsraum der
Vorfahren seiner neuen Nachbarn hat er für die Arbeit
„Schtetl“ (2012) aus dem in zahlreiche kleine Segmente aufgespaltenen Holz seines Atelierfußbodens eine
typisch osteuropäische jüdische Siedlung en miniature
gebaut. Mit dem Holocaust ist diese Siedlungsform
komplett ausgelöscht worden. Koschkarow konterkariert die scheinbare Unverwundbarkeit der intakten,
nach außen hin wehrhaft wirkenden Siedlung, indem
er auf dem zentralen Dorfplatz eine martialische Axt
niedersausen lässt.
Seine zweite skulpturale Arbeit „Das was keinen Namen hat“ (2016) liefert denn auch den totalitaristisch
aufgeladenen Gegenentwurf zum unter anderem von
Malern wie Marc Chagall häufig romantisierten Schtetl.
Zwei schwarze, an die labyrinthischen Grafiken von
M.C. Escher erinnernde, treppenartige Säulen tragen
eine runde tischartige Platte, auf der ebenfalls modellartig eine Art bunkerartiges, entfernt an einen Kobrakopf erinnerndes Kriegerdenkmal platziert ist. Auf
dem unfertig wirkenden Koloss aus grob gespachtelten
Gipskartonplatten thronen drei unbekleidete, weibliche, an aufreizende Pin-up-Darstellungen erinnernde
Kriegerinnen mit Stahlhelmen. Offenbar zu allem entschlossen, bringen sie mit ihren muskelbepackten Körpern,
ihren Schlagstöcken und ihren kurz angeleinten Höllenhunden unbedingte Kampfbereitschaft und absoluten Vernichtungswillen zum Ausdruck. Flankiert werden die Skulpturen
von zwei sogenannten „Smearings“ (Schmierereien) Koschkarows aus den Jahren 2012 und 2014. Für diese großformatigen Grafitfrottagen auf Leinwand begibt sich der Künstler
in den öffentlichen Raum und reibt reliefartige architektonische Elemente ab. Unter anderem zu sehen ist auch ein
aus New York stammendes Adlermotiv, das wiederum den
Bogen zum Doppeladler der österreichischen Flagge und
damit zu Katharina Fritsch und den von ihr angerissenen Zita-Kontext liefert. Beide Künstler haben diese vielschichtige,
jede eindeutige Interpretation verweigernde Präsentation
im engen Austausch miteinander entwickelt. Herausgekommen ist eine metaphernreiche skulpturale Vermessung voller historischer Bezüge zu den Wirrnissen, Gewaltexzessen,
Katastrophen und Kuriositäten des 20.Jahrhunderts.
Zita – Щapa. Kammerstück
von Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow
bis 2.10.
Schaulager
Ruchfeldstrasse 19
CH-4142 Münchenstein/Basel
Do 13-19 h, Fr-So 11-17 h
www.schaulager.org
Ausstellungen I Zeitkunst 3
07/08:2016
Politisch und poetisch
Das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) zeigt die interaktiven Werke von Rafael Lozano-Hemmer / Von Katrin Neuwirth
Foto: Franz Wamhof Pictures
von der Polizei
und dem Militär gekidnappt
wurden und verschwanden. Die
offzielle Version
der
Staatsanwaltschaft ist,
dass die männlichen Vermissten
dem Drogenkartell Guerreros
Unidos übergeben wurden, die
sie ermordeten
und ihre Leichen verbrannten. Beweise für diese Behauptung gibt es
allerdings nicht. Indem bei der Arbeit die
Übereinstimmung als „Maß an Vertrauen“
in Prozent angegeben wird, will der Künstler nicht nur internationale Aufmerksamkeit erregen, sondern auch Empathie schaffen. Alle Erlöse, die mit dieser Installation
erzielt werden, gehen an die Familien der
Verschwundenen.
„Level of Confidence“ erzeugt durch
Technologien eine Verbindung eines Individuums zu anderen Personen aus der
Vergangenheit. Diese Verbindung schaffen auch andere Arbeiten der Ausstellung,
ja sie zieht sich wie ein roter Faden durch
die Schau. Nicht mehr das Sehen, sondern
das Sprechen und Hören ist bei dem Werk
„Microphone“ aus dem Jahr 2008 gefragt.
Spricht man in das Vintage Shure Mikrofon,
in das ein kleiner Lautsprecher eingebaut
wurde und eine Platine, die es mit einem
Computer verbindet, ertönt die eigene
Stimme aus dem Mikrofon. Und nicht nur
das: Man hört auch als eine Art Echo eine
der bis zu 600 000 gespeicherten Aufnahmen anderer Personen. So entsteht gewis-
Rafael Lozano-Hemmer bezieht den Betrachter in seine Werke mit ein, hier: „Pulse Index“, 2010
E
ine Henkersschlinge ist zweifelsohne
ein Symbol des Schreckens, evoziert
sie doch Bilder eines gewaltsamen Todes. Im Basler HeK hängt die Schlinge nicht
von oben herab, sondern befindet sich oberhalb des gerade aufgerichteten Seils und so
in Kopfhöhe des Betrachters. Alle 40 bis 60
Sekunden gerät die Schlinge in Bewegung
und erbebt – und wieder ist ein Mensch
irgendwo auf der Welt gewaltsam ums Leben gekommen. Die kinetische Skulptur
„Sway“ (2016) stammt von dem mexikanisch-kanadischen Künstler Rafael LozanoHemmer und ist Teil der Ausstellung „Preabsence“. Die Schau im HeK, die elf Werke
unterschiedlicher Medien vereint, ist die
erste Einzelausstellung des Künstlers in der
Schweiz. Wie der Titel bereits verrät, geht
es in der Präsentation um den Motivkomplex von Anwesenheit und Abwesenheit,
Wiedergabe und Präsenz. Lozano-Hemmer
nutzt für seine Werke Kameras, Trackingsysteme und biometrische Messverfahren, die
eigentlich der Überwachung dienen, um
den Besuchern unterschiedliche Wahrnehmungserfahrungen zu ermöglichen. Und
auch die Interaktion der Besucher mit den
Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil derselben. „Rafael Lozano-Hemmer gehört zu
den ganz wenigen Medienkünstlern, die es
schaffen, mit ihren Arbeiten aktuelle Technologien zu nutzen und sie in etwas ganz
anderes zu transformieren – in diese poetischen und ästhetischen Installationen, in
denen der Betrachter auch eine Bühne bekommt. Gleichzeitig gibt es auch den politischen Anspruch seiner Arbeiten, wenn er
auf aktuelle Tendenzen eingeht und zeigt,
dass die Technologien nicht neutral sind,
sondern unser Handeln bestimmt wie wir
sie nutzen“, sagt Sabine Himmelsbach, Direktorin des Hauses der elektronischen
Künste.
Die Arbeit „Sway“, die den Auftakt der
Ausstellung markiert, ist nicht das einzige Werk, das auf Gewaltverbrechen Bezug
nimmt. Im Treppenhaus ist „Level of Confidence“ (2015) zu sehen. Tritt man vor den
Bildschirm, gleicht ein System zur Gesichtserkennung die Gesichtszüge des Betrachters auf Ähnlichkeiten mit 43 verschwundenen Studenten in Mexiko ab, die 2014
sermaßen ein Dialog, der Gegenwart und
Vergangenheit miteinander verknüpft und
eine spannungsreiche sowie überraschende Kommunikation entstehen lässt. Eine
Interaktion der Besucher ist auch bei der Installation „Pulse Index“ (2010) vorgesehen.
Ein digitales Mikroskop erfasst den Fingerabdruck des Besuchers sowie dessen Herzfrequenz. Nach nur wenigen Sekunden ist
der Fingerabdruck auf einem großen Display zu sehen und pulsiert im Rhythmus
des Herzschlags. Nach jeder weiteren Interaktion rückt der Fingerabdruck einen Bildschirm weiter in der Display-Hierarchie bis
er schließlich ganz verschwindet.
Poetischer ist die Arbeit „Pulse Room“
(2006), die im Außenraum präsentiert
wird. Dort hinterlassen Besucher ihre digitalen Spuren, indem ihre Herzfrequenz
mittels eines Interface gemessen und auf
eine der 127 Glühbirnen übertragen wird.
Nachdem ein anderer Besucher das Interface nach circa zehn bis 15 Sekunden wieder loslässt, gehen die Lichter kurz aus und
die Frequenzen verschieben sich um eine
weitere Position. Wer diese Arbeit schon
sinnlich und wunderschön findet, den wird
„Call on Water“ (2016) begeistern. Aus einem Pool steigt Wasserdampf, der sich zu
Buchstaben formiert. Diese bilden Wörter
des Gedichts „A Draft of Shadows“ des mexikanischen Dichters Octavio Paz. Nur für
kurze Zeit sind die Buchstaben erkennbar,
dann lösen sie sich wieder in Nebel auf und
werden von anderen abgelöst. Poesie pur!
Rafael Lozano-Hemmer: Preabsence
bis 28.8.
HeK
Haus der elektronischen Künste Basel
Freilager-Platz 9
CH-4142 Münchenstein/Basel
Mi-So 12-18 h
www.hek.ch
AUSSTELLUNG UND GARTEN
Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler
bis 18. September 2016 in Bonn
Mit Garten
auf dem Dach
der Bundeskunsthalle
www.schauwerk-sindelfingen.de
Susanne Paesler · Ohne Titel (Detail) · ca. 2002 · Museum Ludwig Köln · Foto: Jochen Littkemann · © VG Bild-Kunst · Bonn 2016
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
www.bundeskunsthalle.de
Muskau, Pleasureground am Bad (Ausschnitt), aus: Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Andeutungen über
Landschaftsgärtnerei, 1834, Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“
PARKOMANIE
4 Zeitkunst I Ausstellungen
07/08:2016
Kunst für eine lebendige Gesellschaft
Museumspädagogische Programme des New Yorker Museum of Modern Art / Von Heiko Klaas und Nicole Büsing
E
© The Museum of Modern Art/Manuel Martagon
sen unsere Einstellung zum Alter kräftig
ingefahrene Sichtweisen zu veränüberdenken. Allzu häufig werden alte
dern, gehört zu unserem KerngeMenschen mit falschen Stereotypen beschäft“, betont Wendy Woon, die
legt und dadurch an den Rand gedrängt.
Leiterin des Bildungsprogramms am New
Das führt dazu, dass sie sich unsichtbar
Yorker Museum of Modern Art (MoMA),
vorkommen.“
dem wohl einflussreichsten Museum für
Ein temporäres Projekt im Jahr 2012
moderne und zeitgenössische Kunst und
nannte sich „MoMA Studio: Common
Design weltweit. Dessen Direktor Glenn D.
Senses“. Zusammen mit Künstlern, DesiLowry definiert das Leitbild seines Hauses
gnern und Museumspädagogen bewirtso: „Wir wollen ein möglichst breites Publischafteten die Teilnehmer einen Gemüsekum erreichen, und das heißt, dass wir auf
und Kräutergarten im Skulpturengarten
jeden zugehen müssen.“
des MoMA, sie bestimmten Pilzsorten
Dem Bildungsprogramm kommt dabei
oder bereiteten Tees und Marmeladen zu.
eine zentrale Rolle zu. Wendy Woon steht
„Hands-on-Experience“ nennen die Ameein festes Team von 24 Mitarbeitern zur
rikaner solche alle Sinne ansprechenden
Verfügung. Hinzu kommen externe RefeAktivitäten. Wer will, kann unter profesrenten. Im Fokus der Bildungsaktivitäten
Die 95-jährige Kursteilnehmerin Vivian ist begeistert vom Prime Time Projekt des MoMA.
sioneller Anleitung das Fotografieren mit
am MoMA steht nicht so sehr die reine
dem iPhone trainieren oder sich in der
Vermittlung von Fakten. Vielmehr soll den
Herstellung von Monotypien üben. Doch selbstverständlich
spartenübergreifende Vermittlungsprogramme. Ein experiTeilnehmern künstlerisches Denken anhand von Materialien,
gibt es auch am MoMA stärker inhaltlich ausgerichtete Fühmenteller Ansatz, von dem das MoMA bis heute profitiert.
Prozessen und unmittelbaren Begegnungen nähergebracht
rungen und Seminare. Über 200 000 teils weltberühmte Wer„Fieldtrips“, Exkursionen also, in Ateliers und Fabriken, das
werden.
ke vom Impressionismus bis hin zu Pop Art, Minimal Art oder
gemeinsame Lesen und Auswerten von populären MagaDie heutige Gesellschaft, so Woon, sei vom lebenslangen
Produktdesign bieten dazu reichlich Anschauungsmaterial.
zinen und der unmittelbare Austausch mit Künstlern wie
Lernen geprägt. Neue Perspektiven kennenzulernen sei da
Wer nicht das Glück hat, in New York zu wohnen, kann
etwa dem aus Deutschland geflohenen Künstlerpaar Josef
von essenzieller Bedeutung. „Das Museum ist heute ein Ort,
dennoch vom umfangreichen Bildungsangebot des MoMA
und Anni Albers gehörten dazu. Bereits zu Barrs Zeiten
wo Menschen zusammenkommen, um sich stimulieren zu
profitieren. Das ganz aktuelle, auf der Online-Plattform
spielte dieses „pushing the boundaries“ - das kreative Überlassen“, betont Woon.
www.coursera.com angebotene MoMA-Seminar „Seeing
schreiten althergebrachter Grenzen - in der VermittlungsEin kurzer Blick zurück: Die drei Gründerinnen des MoMA,
through Photographs“ etwa ist kostenlos abrufbar. Dazu
arbeit des MoMA eine zentrale Rolle. So zog Barr, nachdem
Lillie P. Bliss, Mary Quinn Sullivan und Abby Aldrich Rockefelnoch einmal Wendy Woon: „Mit den Coursera-Kursen erer mit seinen Exkursionsteilnehmern die exklusive Kunstler entstammten der gebildeten New Yorker Oberschicht. Die
zielen wir eine enorme Reichweite. Hunderttausende Mensammlung der Harvard University besichtigt hatte, gleich
beständige Weigerung des 1870 gegründeten Metropolitan
schen in mehr als 160 Ländern weltweit nutzen sie. Neuermit der Gruppe weiter, um ihr die modernen baulichen
Museums, auch Kunst von Zeitgenossen auszustellen, nahdings sogar in Burkina Faso.“
Qualitäten einer gerade neu errichteten Süßwarenfabrik
men sie zum Anlass, ein neues Haus ins Leben zu rufen.
Hauptförderer all dieser Aktivitäten ist im Übrigen
näherzubringen.
Bereits bei seiner Gründung im Jahre 1929 bildete der
die Volkswagen Group of America, die bereits seit 2011,
Eine Besonderheit des Bildungsprogramms am MoMA
pädagogische Aspekt der Museumsarbeit einen der Schweralso lange vor dem aktuellen Abgasskandal, ihre breit
ist dessen Offenheit für alle Generationen und biografischen
punkte des MoMA. Dessen erster Direktor, der damals erst
angelegte Partnerschaft mit dem Museum of Modern
Hintergründe. Es gibt spezielle Programme für Kinder, Teen27 Jahre alte Alfred H. Barr, hatte sein KunstgeschichtsArt und dem im Stadtteil Queens gelegenen, stärker
ager, Erwachsene oder Menschen mit körperlichen oder geisstudium in Princeton bereits mit 21 Jahren beendet. Anauf experimentelle Kunstformen spezialisierten Ableger
tigen Beeinträchtigungen. Besonders stolz ist Wendy Woon
schließend bereiste er mehrmals Europa. Besonders beMoMA PS1 besiegelt hat.
auf das im Mai 2015 gestartete Pilotprojekt „Prime Time“
eindruckt war er vom Bauhaus in Dessau, wo er wichtigen
speziell für ältere Erwachsene. Vivian, eine kunstbegeisterRepräsentanten der Schule wie Walter Gropius und László
te 95-Jährige, gehört hier zu den Aushängeschildern. Die
Moholy-Nagy begegnete. Beseelt vom Bauhaus-Gedanken,
alte Dame hat sich gerade für ein auf fünf Jahre angelegtes
der die Zusammenführung der Bildenden, Angewandten
www.moma.org
Aufbauseminar angemeldet. Wendy Woon dazu: „Wir müsund Darstellenden Künste propagierte, setzte auch Barr auf
www.coursera.com
Grenzen überwinden
Der Kunstverein Konstanz zeigt iranische Gegenwartskunst
geschränkt ist,
wirkt sich auch
auf die Persönlichkeit
und
den individuellen Ausdruck
der Menschen
aus. Der Iran
ist ein solches
Land, in dem
die Bewohner
mit Restriktionen
unterschiedlicher
Art zu kämpfen
Samira Hodaei, „Madam Butterfly“, 2015, Mischtechnik auf Leinwand,
110 x 200 cm
haben.
Dennoch gelingt
es einigen Personen, ihren Sehnsüchten,
n einer Gesellschaft zu leben, in der die
Ängsten und kritischen Ansichten in der
Presse- und Meinungsfreiheit stark ein-
I
Kunst auf faszinierende Weise Ausdruck zu
verleihen. Dies geschieht vorsichtig, mehr
zwischen den Zeilen – in Farben, Formen
und Motiven werden Botschaften transportiert. Im persischen Raum hat sich in
den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte zeitgenössische Kunstszene entwickeln können, die sich durch Kreativität,
Vielschichtigkeit und nicht zuletzt durch
eine reiche Kultur auszeichnet. Bislang
hält sich das Interesse des Westens an
der persischen Kunst allerdings noch in
Grenzen. Dies versucht der Kunstverein
Konstanz mit seiner Ausstellung „Made in
Iran. Gruppenausstellung iranischer Gegenwartskunst“ zu ändern. Die Schau ist
in Kooperation mit der Oryx Foundation
entstanden. Die Schweizer Stiftung hat
in den letzten zehn Jahren viele Projekte
durchgeführt und konnte dadurch Kontakte zu Vertretern der zeitgenössischen, iranischen Kunst- und Kulturszene knüpfen
und diese vertiefen. Dabei war stets das
Ziel, einen kulturellen Austausch zwischen
Ost und West zu schaffen und über die
Kunst Grenzen zu überwinden. In der Ausstellung werden Arbeiten von Künstlern
wie Ashkan Sanei, Hamed Rashtian, Mehdi Nabavi, Nastaran Safaei, Samira Hodaei
und Shahriar Ahmadi gezeigt.
|kn|
Made in Iran. Gruppenausstellung
iranischer Gegenwartskunst
23.7. bis 18.9.
Kunstverein Konstanz
Wessenbergstraße 39/41
78462 Konstanz
Di-Fr 10-18 h, Sa/So 10-17 h
www.kunstverein-konstanz.de
Ausstellungen I Zeitkunst 5
07/08:2016
Zerstörung als schöpferischer Akt
Michael Landy im Museum Tinguely / Von Katrin Neuwirth
© Michael Landy. Image courtesy Thomas Dane Gallery, London
Erdgeschoss des Museum Tinguely als eine
einzige, übergreifende
Installation arrangiert.
Dabei begegnen dem
Besucher immer wieder leere Marktstände
und mit Kunstrasen
belegte
stufenförmige Stände. Sie stellen
nicht nur eine Anspielung auf die Installation „Market“ (1990) dar,
sondern dienen auch als
strukturiendes Element
der Schau. Irgendwo
steht dann ein gefüllter Einkaufswagen, ein
Fragmet aus dem Werk
„Closing Down Sale“
(1992-2016). Die gezeigMichael Landy, „H.2.N.Y Machine Created to Destroy
Michael Landy vor einem gefüllten Einkaufswagen
ten Werke aus den JahTinguely Museum“, 2009, 51,5 x 38,5 cm, Collage
aus dem Werk „Closing Down Sale“, 1992-2016
ren von 1990 bis heute
auf Papier, Collection Laura and Barry Townsley
nehmen Bezug auf Konsum, Warenwelt, Vergänglichkeit der Dinge und den Umgang
halb von 14 Tagen vernichtet wurden, nannich von alter Kleidung zu trennen,
mit Besitzen und Loslassen. Dass die Zerstöte der Künstler „Break Down“. Eine endlos
Bücher oder andere Gegenstände ausrung dabei eine wichtige Rolle spielt, wird
lang wirkende Liste mit den aufgeführten
zusortieren ruft bei vielen Menschen
an Arbeiten wie „Credit Card Destroying Mavernichteten Gegenständen sowie ein ViNostalgie, nicht selten auch ein Gefühl von
chine“ (2010) deutlich. Die Vernichtung ist
deo, das den Akt der Zerstörung zeigt, sind
Befreiung hervor. Dass man sich aber von
bei Landy ein Akt der Schöpfung, was Paraljetzt im Museum Tinguely zu sehen. Mit der
seinem ganzen Besitz verabschiedet, den
lelen zur Vorgehensweise von Jean TingueAusstellung „Michael Landy. Out of Order“
man ein Leben lang angesammelt hat, ist
ly aufweist, dem Namensgeber des Musewidmet das Basler Haus einem Künstler
wohl für die meisten unvorstellbar. Michael
ums. Der Schweizer Künstler und sein Werk
seine erste Retrospektive, der zu den sogeLandy hat diesen Schritt 2001 gewagt und
üben eine große Faszination auf Landy aus.
nannten Young British Artists gehört und
ihn noch als Kunstwerk deklariert. In einem
Tinguelys 1982 stattfindende Ausstellung in
mit Schock-Taktiken, dem Gebrauch von Abehemaligen C&A-Geschäft in der Londoner
der Tate beeindruckte Landy sehr und mit
fall und der Inszenierung wilden Lebens die
Oxford Street ließ der Künstler sein Auto,
dessen „Homage to New York“ (1960) setzt
Kunstentwicklung in Großbritannien um
Kleider, Kunstwerke, seinen Pass, Liebessich der Künstler seit 2006 kontinuierlich
1990 prägte. „Michael Landy hat ein offenes
briefe und seine sonstigen Besitztümer von
auseinander. Der Werktitel bezieht sich auf
Auge und ist sehr nah an der Gesellschaft.
einem zwölfköpfigen Team inventarisieeine Maschine, die sich im Garten des MuseEr macht auch Sachen, die beißen können“,
ren, vermessen, auflisten und schließlich
um of Modern Art selbst zerstörte. „Ich mag
sagt Kurator Andres Pardey.
zerstören und entsorgen. Die Aktion, bei
die Idee, eine Maschine zu erschaffen und
Die Arbeiten von Michael Landy sind im
der 7227 Habseligkeiten von Landy inner-
S
diese anschließend wieder zu zerstören“, so
Landy. Basierend auf Fotos der Aktion entstehen Zeichnungen der Serie „H.2.N.Y.“, die
Landy mit Hilfe von Korrekturflüssigkeit,
Leim, Bleiche und Tusche in schwarz-weiße,
fast stilisierte Bilder verwandelte. Seit Jahren hat der Künstler den Wunsch, Tinguelys Maschine selbst nachzubauen, was
ihm aber bislang nicht möglich war. Stattdessen hat Landy ein Archiv zu „Homage to
New York“ angelegt. „Ich konnte nicht die
Maschine nachbilden, also habe ich sie dokumentiert.“ Mit dem Werk setzt sich Landy erneut am 25. September auseinander,
dem letzten Tag der Schau und dem Tag,
an dem das Museum Tinguely sein 20-jähriges Jubiläum feiert. An dem sogenannten „Out of Order“-Day inszeniert er eine
Performance, die darauf Bezug nimmt und
für alle Anwesenden eine Überraschung bereithält. Landys Lust am Zerstören manifestiert sich auch in seinen Zeichnungen und
Skulpturen unter dem Titel „Saints Alive“.
Meist kann der Besucher einen Knopf betätigen, der einen zerstörerischen Akt herbeiführt und den Tod der Figur inszeniert.
So ist der Betrachter zum Beispiel aufgefordert, einen der drei in einem Kreis liegenden Steine auf einen Heiligen-Kopf zu werfen („Saint Stephen“). Die „Saint Apollonia“
(2013) hingegen sticht sich mit einer Zange
selbst in den Mund, sobald man den Mechanismus in Gang setzt. Das Museum Tinguely bietet seinen Besuchern einen Parcours,
in dem sie der Gesellschaft, Heiligen und
nicht zuletzt der Zerstörung begegnen.
Michael Landy. Out of Order
bis 25.9.
Museum Tinguely
Paul-Sacher-Anlage 1
CH-4002 Basel
Di-So 11-18 h
www.tinguely.ch
SÜNDE UND
ERKENNTNIS
DIE FRUCHT IN DER KUNST
Karin Kneffel, Apfel, 1994, © Karin Kneffel, VG Bild-Kunst, Bonn 2016
17.07. —25.09.2016
BAD HOMBURG V. D. HÖHE
Löwengasse 15
www.museum-sinclair-haus.de
6 Zeitkunst I Ausstellungen
07/08:2016
Zusammenspiel von Innen und AuSSen
Lauinger, Maass, Petrovsky, Schülke und Walde im Contemporary Art Space The View / Von Albert Kümmel-Schnur
E
in merkwürdiges Insekt steht
da im Garten gleich hinter der
Schreinerei 14 im idyllischen
Salenstein am Bodensee. Es hat einen ovalen Kopf, drei spitz zulaufende Augen und ein großes Bildschirmauge. Hin und wieder drehen
und wenden sich seine Ärmchen wie
Tentakel, mit denen es nach uns greifen will. Aber der Schein trügt: das
Insekt hat längst zugegriffen. In seinem Körper und seinen Gliedmaßen
befinden sich Kameras, die drohnenartig den Garten und alles, was sich
in ihm tut, scannen. Doch bedroht
fühlen wir uns nicht. Björn Schülkes
Skulpturen und Installationen sind
im gleichen Maß von gegenwärtigen
Überwachungstechnologien wie von
der kinetischen Kunst in der TraditiMartin Walde, „Omen“, aus der Serie „Hallucigenia“, 2013
on Tinguelys geprägt. Im Zivilschutzbunker von Salenstein zeigt Schüleine Maschine, die keine Energie verbrauche. Folgerichke Kleinskulpturen, die ihr eigenes Sehen sehen, aber
tig ist der Eindruck, den wir von ihrem Inneren, jenem
in dieser Kontemplation hin und wieder durch vor dem
magischen Ort, der alle verbrauchte Energie rückstandsKameraauge durchlaufende Spiegelchen gestört werden
los wieder regeneriert, um sie erneut in Bewegung zu
und so ein Stück Außenwelt registrieren müssen – zum
transformieren, erhalten, ganz und gar leer.
Beispiel den Betrachter. Alle künstlerischen Arbeiten, die
Manche sagen, dass diese Leere ein Zustand der ErThe View in diesem Sommer zeigt, beschäftigt das Verleuchtung sei. Die Upanishaden kennen die Figur des Ouhältnis von Innen und Außen.
roboros als zirkulären Fluss der Kundalini-Energie. Und so
Boris Petrovsky hat in seiner Installation „Ouroboros“
mag es ein kuratorisches Augenzwinkern sein, dass man
das bereits im alten Ägypten verbreitete Motiv der sich
nur den Raum wechseln muss, um vor einer gasgefüllten
selbst ver-, aber niemals aufzehrenden Schlange auf eiGlasskulptur zu stehen, die den Namen „Yoga“ trägt. „Ach
nen neuen medialen Stand gebracht. Im Wasserspeicher,
ja“, vermerkt Martin Walde mit leicht Wienerisch gefärbeinem magischen Raum mitten im Wald, sehen wir eine
tem Zungenschlag, „irgendwann habe ich angefangen,
Glaskugel, in der sich eine zweite Glaskugel befindet. Zwiden Objekten Namen aus vier Buchstaben zu geben.“
schen den beiden fährt ein Zug. Seine Bewegung versetzt
„Yoga“, „Omen“, „Nemo“ und – peng – zerplatzt auch diedie äußere Glaskugel ins Schwingen. Ein kleiner Beamer
se Seifenblase hoh(l)er Bedeutung und verliert sich in eiwirft das Bild einer Kamera, die sich in einem der Wagen
nem Spiel. Einem poetischen allerdings. Drei Skulpturen
befindet, an die Wand hinter der Kugel. Das Licht durchder Serie „Hallucigenia“ werden im Wasserspeicher bei Saläuft die Installation und wirft die Fahrt des Zuges als
lenstein gezeigt. Martin Walde hat sie inspiriert von dem
Schattenspiel an die Wand. Innen und Außen verschlin„Hallucigenia“ genannten Fossil einer kambrischen Tiergen sich so zu einem Gesamteindruck, der uns glauben
gattung gemeinsam mit dem Glasbläser und Plasmatechlassen will, es handele sich um ein perpetuum mobile,
niker Bernd Weinmayer hergestellt.
Bei diesen Skulpturen ist unklar, ob
der die äußere Form vorgebende
Glaskörper die eigentliche, dann nur
noch beleuchtete Figur darstellt oder
ob er nur den Raum öffnet für fragile Skulpturen aus fluoreszierenden
Edelgasen – Argon, Neon, Xenon. Mal
blitzen diese, bilden Schleifen, Schnüre, Netze. Mal erstrahlen sie in langsamen Rhythmen vom Körper über
die Gliedmaßen zu andersfarbigen
Endstücken oder -punkten. Man kann
sich dieser platonischen Höhle kaum
entziehen und fragt, ob diese Erscheinungen nicht alle Referenz längst
hinter sich gelassen haben.
Wer nach einem Abstecher in
die feuchte Dunkelheit des Militärunterstandes, des letzten Ausstellugnsraums, in die lichte Helle der
Schreinerei zurückkehrt, dem mögen Martina Lauingers aus Eisenröhren gebildete Knoten, Loops und Chromosomen wie leichte, heitere Modelle vorkommen. Ihre Weigerung, Einblick zu gewähren
ist dem spekulativ überforderten Hirn Wohltat, ihr „¡No
pasarán!“ ein heilsames Angebot der Deutungsleere. Diese Leere gewährte in der deutschen Romantik der Mond.
Ihn zeigen die neuesten Fotoarbeiten von Dierk Maass.
Sein hintergründig tiefes Strahlen ist einer erstmals von
Maass verwendeten Leuchtkastentechnik geschuldet.
Nur wenn jemand diese Beleuchtung herunterdimmt,
offenbaren die Bilder ein technologisches Innen, auf das
ihre Außenseite nicht schließen lässt. Sie macht aus den
Fotografien mehrdimensionale Lichtobjekte, die ihre Magie aus ihrer Intransparenz beziehen.
The View 2016
bis 30.9.
The View – Contemporary Art Space
Fruthwilerstrasse 14
CH-8268 Salenstein
Fr/Sa 11-19 h, So 11-17 h mit Führung
www.the-view-ch.com
Zwischen Vitalität und Verfall
Das Museum Sinclair-Haus zeigt die Frucht in der Kunst
schen an und zieht
sich als beliebtes Motiv durch die Kunstgeschichte. Stellt ein
Künstler einen Apfel
dar, wird dieser meist
als Symbol für Sünde
und Erkenntnis interpretiert, denn die
Assoziation zu Adam
und Eva liegt nicht
fern. Doch die Bedeutung der Frucht
reicht noch weiter, so
ist diese nicht nur als
Andy Warhol, „Space Fruit: Still Life‘s (Lemons)“, 1978
Zeichen für Leben und
Vitalität wie auch für
Vergänglichkeit und Verfall anzusehen. Die
arbig, duftend und schmackhaft ist sie.
Altana Kulturstiftung widmet diesem spanDie Frucht spricht die Sinne des Men-
F
nenden Sujet die Ausstellung „Sünde und
Erkenntnis. Die Frucht in der Kunst“ im Bad
Homburger Museum Sinclair-Haus. Gezeigt
wird die Sammlung von Rainer Wild, der
sich auf das Motiv der Frucht in der Kunst
des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert
hat. Bereits während seines Studiums beschäftigte sich der Wissenschaftler, Unternehmer und Stifter mit den Inhaltsstoffen
und der pharmakologischen Wirkung von
Früchten und behandelte diese Themen
in seiner Diplom- und Promotionsarbeit.
Sein Gusto findet sich auch in seiner bemerkenswerten Kunstsammlung wieder,
die seit 40 Jahren dieses Motiv in den Blick
nimmt. Den Grundstock der rund 300 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Filme und
plastische Arbeiten umfassenden Sammlung bilden expressionistische Werke von
Künstlern wie Karl Schmidt-Rottluff, Max
Pechstein, Emil Nolde und Alexej von Jawlensky. Das Museum Sinclair-Haus präsentiert in der Ausstellung unter anderem Werke von Giorgio de Chirico, Jörg Immendorff,
Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Karin Kneffel, Pablo Picasso, Andy Warhol und Ai Weiwei. Die Besucher können sich auf ganz unterschiedliche Interpretationen der Frucht
freuen, die in einen spannungsreichen Dialog treten.
|kn|
Sünde und Erkenntnis.
Die Frucht in der Kunst
17.7. bis 25.9.
Museum Sinclair-Haus
Löwengasse 15
61348 Bad Homburg v.d. Höhe
Di 14-20 h, Mi-Fr 14-19 h, Sa/So 10-18 h
www.altana-kulturstiftung.de
Ausstellungen I Zeitkunst 7
07/08:2016
Dresdner Meister und städtische Kunstpflege
Foto: Franz Zadnicek © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Die Städtische Galerie Dresden präsentiert eine neue Dauerausstellung
A.R. Penck, „UR End TR“, 1976, Latex auf Nessel
Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung
Museen der Stadt Dresden
s war eine längst fällige Notwendigkeit,
dass die Gründung der Städtischen Gale-
gehoben. Natürlich fehlt auch der Expressionismus mit großen Namen wie Otto Dix
nicht in der spannenden Präsentation. Für
die Vorführung der Zeitgenossen und einiger kontroverser Sammlungsexponate plant
Porstmann eine Wechselhängung, die zur
Diskussion anregen soll.
|ka|
Malerei und Plastik
von 1900 bis zur Gegenwart
Dauerausstellung
Wohin mit der Schönheit?
20 Jahre Sächsische Akademie der Künste
bis 18.9. (Sonderausstellung)
Städtische Galerie Dresden
Wilsdruffer Straße 2
01067 Dresden
Di-Do/Sa/So 10-18 h, Fr 10-19 h
www.galerie-dresden.de
Sehnsucht Italien
VisualisieRTE Datenmengen
Das Museum LA8 zeigt Werke von Andreas Achenbach
Ausstellung im Internationalen SAP-Schulungszentrum
italienische, skandinavische und rheinische
Landschaften, Aquarelle, Ölstudien, konzentrierte Notate seiner
vielen Reisen, Skizzenbücher und politische
Karikaturen. Die Begeisterung des Malers
und Grafikers für Italien spiegelt sich auch
in seinen Landschaften
des Südens sowie seinen großen Seestücken
und kleinen Naturskizzen. Achenbach schuf
ein umfangreiches Œuvre und genoss Anerkennung in der Gesellschaft wie auch unter
Künstlerkollegen. Trotz
seiner scharfen politiAndreas Achenbach, „Twilight“, 1859, Öl auf Leinwand, Privatsammlung,
schen Karikaturen, die
Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
um das Revolutionsjahr
1848 entstanden, zählten das preußische Herrscherhaus und der
ie Grenke-Stiftung eröffnete im ApGroßherzog von Baden zu seinen Auftraggeril 2009 das Museum für Kunst und
bern und Käufern. Den Innovationen des inTechnik des 19. Jahrhunderts in der Lichtendustriellen Zeitalters stand er neutral gegentaler Allee 8 in Baden-Baden. Das Haus widüber. Obwohl Achenbach das mehrmalige
met sich der Vermittlung der Kunst, Kultur
Angebot einer Erhebung in den Adelsstand
und Technik. Auf 400 Quadratmetern werablehnte, ist er dennoch aufgrund seines
den Ausstellungen gezeigt, die die ideengeMarkterfolgs und Lebensstils als Malerfürst
schichtlichen Überschneidungen von Kunst
anzusehen.
|kn|
und Technik sowie deren Spannungen beleuchten, die noch die heutige Gesellschaft
prägen. Bis 28. August ist die Ausstellung
Andreas Achenbach
„Andreas Achenbach – Revolutionär und
– Revolutionär und Malerfürst
Malerfürst“ zu sehen. Andreas Achenbach
bis 28.8.
(1815-1910) zählt zu den bekanntesten
Museum LA8
Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
Künstlern der Düsseldorfer Malerschule.
Lichtentaler Allee 8
Gezeigt werden Grafiken und Gemälde, die
76530 Baden-Baden
zum Teil selten oder nie öffentlich präsenDi-So 11-18 h
tiert wurden. Bei ihnen handelt es sich um
www.museum.la8.de
D
dieses Kunstmuseums der Landeshauptstadt. Und dieser präsentiert dem Publikum
nun auch ein weiteres kunstgeschichtliches
Highlight – die Eröffnung der neuen Dauerausstellung. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt dabei auf dem beeindruckenden Frühwerk von A.R.Penck. Der gebürtige Dresdner
entwickelte einen Großteil seines stilistischen Vokabulars in seiner Heimatstadt. Eine
ganze Wand der rund 400 Quadratmeter
großen Fläche, die die Dauerausstellung insgesamt einnimmt, ist dem großen Künstler
gewidmet. Doch nicht nur die Entwicklung
des Malers, Grafikers und Bildhauers wird in
der Schau nachgezeichnet. Die Genese der
Dresdner Kunst ab circa 1900 wird bis in
die Gegenwart aufgezeigt. Stationen wie der
Konstruktivismus und der Neo-Expressionismus zu Zeiten der DDR werden hervor-
Foto:Vinciane Verguethen
E
rie zur letzten Jahrtausendwende in Dresden
beschlossen wurde. Zahllose Künstler und
Kreative lebten und arbeiteten über die Epochen hinweg in dieser inspirierenden Stadt.
Grund genug, eine Institution ins Leben zu
rufen, die sich sowohl mit ihrer Sammlung
als auch in den Ausstellungen auf die Kunstproduktion der Region fokussiert. 2002
wurde dann endlich mit dem Gründungsdirektor Gisbert Porstmann die Städtische
Galerie initiiert und 2005 schließlich feierlich eröffnet. Die Jubiläumsausstellung im
vergangenen Jahr, die mit großem Erfolg die
Aufmerksamkeit und den Zuspruch des Publikums und der Kritiker erlangte, spricht für
die Qualität des Hauses. Dresdner Tradition
und Loyalität werden nicht nur in Form der
gezeigten Werke gepflegt, auch Gründungsdirektor Porstmann ist bis heute der Leiter
Evan Roth, „Slide to Unlock“
D
igitale Informationen zu generieren, erfassen und analysieren
ist in der heutigen Gesellschaft immer
wichtiger geworden. Im Grunde kann
man von einer Omnipräsenz digitaler
Medien sprechen. Diese Entwicklung
spiegelt sich auch in der Kunst wider.
Zeitgenössische Künstler setzen sich mit
der Visualisierung großer Datenmengen
auseinander und nutzen das Digitale als
strukturelles Merkmal. Das Internationale SAP-Schulungszentrum in Walldorf
zeigt in der Ausstellung „Big Data goes
Art“ acht internationale Positionen, die
sich mit dem Zusammenspiel von Kunst
und digitaler Technologie auseinandersetzen. Es sind Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Video und Installation
von den Künstlern Viktoria Binschtok,
Johanna Reich, Evan Roth, Adrian Sauer,
Philipp Schaerer, Software Studies Initiative, Scottie Chih-Chieh Huang, Laurent
Mignonneau & Christa Sommerer. Die
Schau unternimmt den Versuch, große
Datenmengen durch interaktive Instal-
lationen erlebbar zu machen. Die präsentierten Arbeiten setzen sich mit Fragen nach strukturellen Merkmalen und
Grenzen von physischer und virtueller,
von analoger und digitaler Welt auseinander. Außerdem beleuchten sie den
Aufbruch in eine Medienzukunft voller
Innovationen. Die SAP SE in Walldorf
ist der nach Umsatz größte europäische
Softwarehersteller sowie der weltweit
viertgrößte. Im Zentrum des Tätigkeitsbereiches steht die Entwicklung von
Software zur Abwicklung sämtlicher
Geschäftsprozesse eines Unternehmens
wie Buchführung, Controlling, Vertrieb,
Einkauf, Produktion, Lagerhaltung und
Personalwesen.
|kn|
Big Data goes Art
bis 29.7.
Internationales SAP-Schulungszentrum
Gebäude 5
Dietmar-Hopp-Allee 20
69190 Walldorf
Mo-Fr 10-20 h
www.sap.de/kunst
8 Zeitkunst I Spezial
07/08:2016
Kunstreiches Kleinod mit groSSem Panorama
St. Moritz und Zuoz locken mit exzellenten Ausstellungen und Urlaubsstimmung / Von Kathrin Albrecht
Sommer-Highlights
im Suvretta House
Esther und Peter Egli, die Direktion des
Suvretta House St. Moritz, präsentieren die
kulturellen Highlights des Sommers 2016
Das Fünfsternehotel Suvretta House in St. Moritz wurde im Stil der Belle Epoque im Jahr 1911 erbaut.
Rita Orekhova. Reise nach Russland
Gemäldeausstellung zeitgenössischer Kunst
Salon Atrio in den Hallen des Suvretta House
bis 4.9. · Mo-So 9-20 h
Gottfried Honegger Package
– konkret konstruktive Kunst
Kulturreise auf den Spuren des Plastikers, Malers und
Grafikers Gottfried Honegger, diese Spuren sind eng
mit der Geschichte des Suvretta House verbunden.
Ein Referat des Kulturvermittlers Chasper Pult
wird das Kunsterlebnis – je nach Buchungstermin –
abrunden oder einleiten.
Referat: 30.7.
Veranstaltungszeitraum I: 29.7. bis 31.7.
Veranstaltungszeitraum II: 30.7. bis 1.8.
Inklusive 2 Übernachtungen im Suvretta House
Alberto Giacometti Package
Das Suvretta House widmet Alberto Giacometti,
dem Bildhauer und Maler von Weltrang, ein spannendes
Kulturreise-Konzept. Zum 50.Todestag werden
interessierte Hotelgäste eingeladen, den Lebensstationen
Giacomettis nachzuspüren. Neben Ausflügen und
Referaten ist der Besuch des Ateliers des Künstlers
ein besonderes Highlight. Dieses ist in diesem Sommer
erstmals öffentlich zugänglich.
Referat: 25.8.
Veranstaltungszeitraum: 25.8.bis 28.8.
Inklusive 3 Übernachtungen im Suvretta House
Suvretta Art Week
– seeing beyond the usual
Das eigene künstlerische Talent entdecken und
ausleben können die Hotelgäste im Rahmen der
Suvretta Art Week. Eine ganze Woche lang werden
die Interessenten von der naturverbundenen
Künstlerin und internationalen Kunstlehrerin
Nicki Heenan im Zeichnen und Malen unterrichtet.
Dabei entdecken sie ganz nebenbei inspirierende
Orte des schönen Oberengadin. Die Materialien
werden den Teilnehmern gestellt.
28.8. bis 4.9.
Inklusive 7 Übernachtungen im Suvretta House
Nähere Informationen und Impressionen
zu allen Angeboten erhalten Sie unter
www.suvrettahouse.ch
G
erade erst hat die Sommersaison in vielen Urlaubsregionen begonnen und die Lust zu Reisen ist groß. Schön, wenn sich ein exklusives
Reiseziel mit hochkarätigem Kunstgenuss verbinden
lässt. Möglich ist das im schweizerischen Engadin, einem
mondänen Hochtal im Kanton Graubünden, das als Wintersportregion berühmt und für seine erstklassige Hotellerie bekannt ist. Auch im Sommer lockt das sonnenverwöhnte Engadin mit türkisgrünen Bergseen, bunten
Blumenwiesen und seinem Alpenpanorama zahlreiche
Besucher an. In den Städten St. Moritz und Zuoz ist eine
exquisite Kunstszene über das ganze Jahr hinweg aktiv.
Dabei arbeiten die Galeristen und Künstler häufig eng
mit den hiesigen Luxushotels zusammen. Und auch diese organisieren ihrerseits Kulturevents und geben Anregungen und Impulse. Wenn es um wohlkuratierte und
aktive Kulturreisepakete geht, ist das Fünfsternehotel
Suvretta House die Top-Adresse in St. Moritz.
Das beeindruckende Hotel wurde 1911 im Auftrag
des Schweizer Hoteliers Anton Bon im Stil der Belle Epoque erbaut. Bis heute befindet sich der Traditionsbetrieb
im Besitz der Familie Candrian-Bon. Die Direktion des
Luxusbetriebs gehört allerdings seit 1968 nicht mehr
den Familien Bon und Candrian an. Seit 2014 leitet das
Direktionsehepaar Esther und Peter Egli das Haus im
Sinne der Familientradition. Das sympathische Duo betreibt das Hotel mit Herz und Seele. Jeder Gast wird von
ihnen persönlich begrüßt und verabschiedet. Auch während ihres Aufenthalts wird Rundum-Service geboten.
Die Sales-Managerin des Hauses Patrizia Grieder erzählt:
„Es kommt auch schon mal vor, dass Frau Egli einem
Gast, der sich unwohl fühlt, nachts um drei eine heiße
Suppe auf das Zimmer bringt“.
Das besondere Ambiente des Suvretta House geht
aus einer Mischung aus gepflegter Tradition, atemberaubender Architektur und mondänem Flair hervor. Aber
vor allem sind es die Menschen, die das Haus prägen.
Personality wird im Suvretta House großgeschrieben
und gelebt. Mit den Eglis als Direktorenehepaar wurde
zum einen die gute Tradition gewahrt und zum anderen
zog frischer Wind ein.
Ihnen liegt die Kunst am Herzen, vorallem Künstler
wie Segantini, Giacometti und Honegger, die in der Region verwurzelt sind. 2016 jährt sich der Todestag von Alberto Giacometti zum 50. Mal. Das Suvretta House lädt
aus diesem Anlass seine Besucher ein, sich auf die Spuren des Künstlers zu begeben. Im Rahmen des Giacometti Packages tauchen die Teilnehmer in seine spannende
Welt ein, reisen an prägende Orte, besuchen exklusiv das
Atelier des Künstlers und erhalten durch ein Referat des
Kunstvermittlers Chasper Pult fundiertes Wissen und Informationen zum Leben und Wirken Giacomettis. Ganz
nebenbei können sich die Teilnehmer zudem abends im
Wellnessbereich des Hotels entspannen und die Ruhe
und Diskretion in ihrem Feriendomizil – das Teil vieler
Geschichten ist – genießen.
Eine dieser interessanten Anekdoten ist die Liebesgeschichte der Eltern des großen Künstlers Gottfried Honegger. Diese lernten sich bei den Bauarbeiten des Hauses
kennen. Die besondere Verbundenheit zwischen dem
kürzlich verstorbenen Plastiker, Maler und Grafiker und
dem Hotel veranlasste die Direktoren dazu, das Gottfried
Honegger Package zu initiieren. Auch hier spüren die
Teilnehmer dem Lebensweg eines Künstlers nach und
werden mit interessanten Fakten rund um Honegger
und seine Zeit unterhalten.
Gemeinsam mit der renommierten Künstlerin und
Kunstlehrerin Nicki Heenan erarbeitete das Direktionspaar zudem ein kunstdidaktisches Projekt, das sich
perfekt an die luxuriösen Gegebenheiten des Suvretta
House und die einzigartigen Licht- und Landschaftsbedingungen des schönen Engadin anpasst – die Suvretta Art Week. Zeichen- und Malinteressierte können ab
dem 28. August zum dritten Mal gemeinsam mit Nicki
Heenan das Hotel, das Umland und ihr Talent entdecken. Patrizia Grieder erklärt den Ablauf: „Am ersten Tag
werden die Teilnehmer in das Programm eingeführt und
bekommen ihre Materialien. An den folgenden Tagen
werden sie dann an verschiedenen spektakulären Orten
an die Kunst des Malens herangeführt.“ Der Abschluss
und gleichzeitig der Höhepunkt der Woche ist die große
Vernissage in der Hotelhalle. Alle Gäste des hochkarätigen Hauses werden zur Präsentation der entstandenen
Werke eingeladen.
Das Suvretta House und die Kunst gehen also Hand
in Hand. Im Salon Atrio werden jede Saison verschiedene
Ausstellungen organisiert. Aktuell sind die Werke der aufstrebenden russischen Künstlerin Rita Orekova zu sehen.
Die Werkschauen im Suvretta House sollen auch Schwellenängste externer Besucher und einheimischer Kunstliebhaber abbauen. „Unsere Ausstellungen sind eine
Einladung, hereinzukommen, sich das Haus anzusehen,
vielleicht einen Kaffee zu trinken und großartige Kunst
zu genießen“, sagt Grieder. So manch ein Besucher wird
so sicherlich auch von dem besonderen Geist des Hotels
erfasst, so wie auch unser Verleger Manfred Möller.
Spezial I Zeitkunst 9
07/08:2016
Kunst- und Kulturszene ENgadin
© McDermott&McGough, Foto:Argenis Apolinario,
Courtesy of Vito Schnabel Gallery
Ausstellungshighlights und Kunstprojekte in der Schweiz / Von Kathrin Albrecht
McDermott & McGough, „Strangers on a Train,
1921“ 1998, Öl auf Leinwand, 152,4 x 152,4cm.
Impression einer Ausstellung von 2009
mit einer Installation von Bethan Huws
Der Außenbereich
des Hotel Castell
E
I
D
ine ganz konkrete Zusammenarbeit zwischen den Luxushotels in St. Moritz und
einer Galerie zeigt sich beispielsweise in Form
der Vito Schnabel Gallery und dem schräg
gegenüberliegenden Kulm Hotel. Als Vito
Schnabel 2015 die St. Moritzer Kunstszene
mit der Eröffnung seiner Galerie – neben Mitbewerbern wie der Karsten Greve Galerie und
der Galerie Gmurzynska – um einen weiteren
großen Namen reicher machte, nutzte er den
Garten des benachbarten Hotels als zusätzlichen öffentlichen Ausstellungsort für die Installation „Stoves“ des Künstlers Sterling Ruby.
Schnabel ist in der internationalen Kunstszene schon seit vielen Jahren etabliert. Vor der
Eröffnung einer eigenen Galerie veranstaltete er zahlreiche spektakuläre Ausstellungskonzepte an verschiedenen Orten wie einem
Klostergarten in Venedig während der Biennale oder in einer Postfiliale in den USA, aber
auch in den Räumen anderer namhafter Galeristen. Am 8. Juli beginnt in seiner St. Moritzer Galerie eine spannende Ausstellung, die
Künstlern huldigt, die in den 1980er-Jahren
aktiv waren. Darunter unter anderem Werke
von Laurie Anderson, Jean-Michel Basquiat,
Keith Haring, Andy Warhol und Julian Schnabel, dem berühmten Vater des Galeristen.
www.vitoschnabel.com/st.moritz
Zeitkunst_S14_230x103mm_PFADE.indd 1
n direkter Umgebung zu St. Moritz befindet
sich die Gemeinde Zuoz. Hier gibt es eine aktive Kunstszene. An oberer Stelle zu nennen
ist die Galerie Tschudi. Seit 2002 veranstalten
Elsbeth Bisig und Ruedi Tschudi in der zum
Ausstellungsort umgebauten Chesa Madalena Werkschauen. Dabei suchen sie die Nähe
zu den Ausstellenden. „Der Künstler und sein
Werk stehen immer im Vordergrund“, finden
die beiden Galeriegründer. Die konzipierten
Ausstellungen sollen keine „Stangenware“ sein,
sondern, wie bereits in dem einen oder anderen
Fall vorgekommen, sogar direkt vor Ort entstehen. Kunstwerke inspiriert von der Landschaft
von Zuoz, den eindrücklichen Räumen der Galerie und von den Menschen, die dort agieren.
Zuvor betrieben die beiden bereits eine Galerie im Glarus. Dort, in abgelegener Landschaft,
entstand die Idee für Ausstellungen neue Werke mit direktem Bezug zum Ort erzeugen zulassen. Doch die Abgeschiedenheit war Segen
und Fluch zugleich und so entschied man sich
für den Umzug nach Zuoz. Im Engadin ist das
Publikum ein anderes. „Es ist fordernder“, meinen Bisig und Tschudi. Gerade entsteht in der
Galerie ein neues Ausstellungsprojekt mit verschiedenen Künstlern. Dieses kann ab dem 30.
Juli im schönen Zuoz besucht werden.
www.galerie-tschudi.ch
ie gute Akzeptanz, die die Galerie Tschudi im
Ort erfährt, hat sie auch dem Luxushotel Castell
zu verdanken. Dieses ebenfalls in Zuoz beheimatete
kunstaffine Haus unterhält die Bürger der Gemeinde
und seine Gäste schon seit vielen Jahren mit Kunst
und spektakulären Aktionen. Einmal pro Woche finden im Hotel Castell Kunstführungen statt. Auch die
Ortsansässigen sind herzlich eingeladen. Dass das
Haus eine lange Tradition mit Bildender Kunst vorweisen kann, spiegelt sich nicht zuletzt im Untertitel des Namens wider – The Fine Art of Relaxing. Mit
diesem Wortspiel verspricht das Hotel eine Mischung
aus guter Kunst und purer Entspannung. Und diese
ist im Hotel garantiert. In beinah unberührter Natur bietet das Feriendomizil zahlreiche Regenerationsmöglichkeiten. Das kulturelle Engagement geht
hauptsächlich vom Hauptaktionär des Hauses Ruedi
Bechtler aus, der eine beeindruckende Kunstsammlung besitzt. Teile dieser Kollektion sind lebendiges
und dauerhaft integriertes Element in den Hallen des
Hotels. Regelmäßig realisiert Bechtler in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern neue Projekte. R.
Signer, P. Rist, P. Fischli/D. Weis und M.Kippenberger
sind nur einige der namhaften Künstler, die die Kollaboration mit Bechtler und dem Hotel Castell schätzen. Eines der Kunsthighlights ist das Castell Art
Weekend. Auch diese Veranstaltung hat eine lange
Traditon, 2006 als Collectors Day initiiert bietet sie
Raum für anregende Gespräche und neue Kontakte
mit internationalen Kunstliebhabern.
Ruedi Bechtlers Liebe zur
Kunst ist im Hotel Castell
zu spüren. Es präsentiert
die kulturellen Sommerhighlights des Hotels
Castell Art Weekend –
The Culture of Nature
3-tägiges Kunst- und
Kulturprogramm mit
spannenden Führungen,
Vorträgen, Werkeinblicken
und Ausstellungsbesuchen.
Das Programm wird von
kulinarischen Highlights
und dem beruhigenden
Wohlfühlambiente des
Hotels abgerundet.
Veranstaltungszeitraum:
23. bis 25.9.
2 Übernachtungen
im Hotel (optional)
Sommersaison
im Hotel Castell:
19.6. bis 16.10.16
Wintersaison
im Hotel Castell:
9.12. bis 26.3.17
Nähere Informationen
zu diesem und weiteren
Angeboten finden Sie unter
www.hotelcastell.ch
21.06.16 13:23
10 Zeitkunst I Spezial
07/08:2016
Der raue Norden zeigt delikate Kunst
Ausstellungs- und Veranstaltungshighlights in Norddeutschland / Von Kathrin Albrecht
W
enn es so etwas wie eine Norddeutsche Mentalität gibt, dann
gründet sie wohl in der besonderen Mentalität, den Verbindungen der Hanse und ein bisschen auch in der Nähe zum Meer. Das
einzigartige Lebensgefühl des Nordens hat seit Jahrhunderten nachhaltigen Einfluss auf das Schaffen von Künstlern genommen. Viele
Maler, Bildhauer und Fotografen auf der Durchreise fanden Inspiration, andere dort sogar eine Wahlheimat. Ebenso sind viele kulturelle
Einrichtungen in Norddeutschland ansässig und aktiv. Und auch in
der Beziehung der Menschen zu Kunst und Kultur wird die außergewöhnliche Denkart der Nordlichter deutlich. Besonders in den großen
Hansestädten wie Hamburg und Bremen ging und geht die Kulturförderung nicht nur von den Stadtverantwortlichen aus. Es sind vor allem Bürgerinitiativen, die kulturpolitisch aktiv sind und Institutionen
fördern. Man könnte dem Norden also ein bemerkenswertes Verhältnis zur Kunst nachsagen. Viele renommierte Kunstpreise werden hier
verliehen und die Förderung des Nachwuchses steht ganz oben auf
dem Plan. Jetzt im Sommer werden zudem wieder viele spannende
Ausstellungen im Innen- und Außenraum gezeigt. ZEITKUNST stellt
Ihnen einige Häuser und ihre Projekte vor.
Impression der Nord Art
Ein Künstlerinnenleben
Spagat zwischen Alt und Neu
Regionale Kunst wird im Kunstmuseum Ahrenshoop kontextualisiert
Das Franz Radziwill Haus in Dangast ist ein Künstlerhaus im Originalzustand
Kate Diehn-Bitt (1900-1978), „Hier Kete – im Jahr 1918 (Tagebuch, Blatt 26)“, 1958
Aquarellstift, 29,8 x 42 cm, Sammlung Kunstmuseum Ahrenshoop
D
em Kunstmuseum Ahrenshoop ist
es ein Anliegen, das facettenreiche Kunstgeschehen seiner Region abzubilden und in die Beziehung zu den
gesellschaftspolitischen Geschehnissen
des vergangenen Jahrhunderts zu setzen. Die Sammlung des Museums, das
sich als Ausstellungshaus der Künstlerkolonie und aller darauf folgenden Entwicklungen sieht, beinhaltet Werke des
späten 19. und 20. Jahrhunderts, die an
der Ostsee entstanden. Einige davon sind
zu Unrecht nahezu vergessen worden.
Die einzigartige, mehrfach ausgezeichnete Architektur des Museums fügt sich
homogen in die Umgebung der ehemaligen Künstlerkolonie, die noch heute ein
lebendiger Künstlerort ist. Als solcher
hat Ahrenshoop eine traditionsreiche
Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht und namhafte Künstlerpersönlichkeiten umfasst. Ab dem 23.
Juli wird im Kunstmuseum Ahrenshoop
das Schaffen – insbesondere die späten
Jahre – der Künstlerin Kate Diehn-Bitts
betrachtet. Mit einer expressiven Bildsprache kreierte Diehn-Bitts Arbeiten
wie Collagen, die Motive und Erinnerungen eines ganzen Lebens widerspiegeln
und einen Eindruck davon geben, mit
welchen Restriktionen vor allem Künstlerinnen zeitlebens zu kämpfen hatten.
Die bisweilen exotische Themen-, Farbund Formenauswahl gründet auch in der
intensiven Beschäftigung der Künstlerin
mit der Bibel sowie mit den Romanen
Thomas Manns. Die Ausstellung wird
vorrangig das bisher unterbewertete
Schaffen Diehn-Bitts in den 1950er- bis
1970er-Jahren vorstellen.
Hier Kete! Selbst und Exotik
im Werk Kate Diehn-Bitts
23.7. bis 23.10.
Kunstmuseum Ahrenshoop
Weg zum Hohen Ufer 36
18347 Ostseebad Ahrenshoop
Mo-So 11-18 h
www.kunstmuseum-ahrenshoop.de
Der Künstler Franz Radziwill vor seinem Haus in Dangast
F
ast scheint es als sei der Nordseekurort
Dangast fest mit der Kunst einiger Vertreter der Brücke-Vereinigung verbunden.
Viele Schlüsselwerke, die den Aufbruch
dieser Künstler in den Expressionismus
markieren, sind dort entstanden. Auch
den Maler Franz Radziwill zog es 1923
nach Dangast und er blieb. Bis zu seinem
Tod im Jahr 1983 wohnte der immer wieder als „Ausnahmeerscheinung“ betitelte Künstler dort in einer Fischerkate, die
er ausbaute. Heute finden in diesem, im
Originalzustand belassenen Haus, jährlich wechselnde Ausstellungen statt. Die
Besucher erleben das spannende Œuvre
Radziwills in authentischer Atmosphäre.
Genauso als wäre der Künstler soeben
noch dort gewesen. Noch heute hängt
sein originaler Malerkittel neben der Staffelei im großen Atelier. Bislang präsentierten die Verantwortlichen der Franz
Radziwill Gesellschaft in dieser Kulisse
das Gesamtwerk des Künstlers chronologisch anhand der verschiedenen Statio-
nen seines Lebens und seines Werks. Seit
Anfang des Jahres konzentrieren sich die
Kuratoren auf Charakteristika und typische Stilelemente, die das Werk Radziwills
stringent durchziehen. Die aktuelle Schau
„Schneeweiß und Nachtschwarz“ bildet
den Auftakt zu einer fünfteiligen Ausstellungsreihe, die bis in das Jahr 2020, das
Jubiläumsjahr zum 125. Geburtstag des
Künstlers, andauert. Diese erste Ausstellung in dem Gesamtkunstwerk, das das
Franz Radziwill Haus ist, thematisiert sein
gekonntes Spiel mit Hell-Dunkel-Nuancen. Und, so wissen die Leiter des Künstlerhauses: „Wohl nirgends treten die Werke eines Künstlers besser in Erscheinung
als an dem Ort ihrer Entstehung.“
Schneeweiß und Nachtschwarz
bis 8.1.17
Franz Radziwill Haus und Archiv
Sielstraße 3
26316 Varel / Dangast
Mi-Fr 15-18 h, Sa/So 11-18 h
www.radziwill.de
Spezial I Zeitkunst 11
07/08:2016
HEINZ LIERS – Ein Solitär in Oldenburg
Das Landesmuseum Oldenburg zeigt eine Retrospektive des Künstlers
H
einz Liers ist einer der bedeutendsten Künstler
der Nachkriegszeit im Oldenburger Land. Dorthin
flüchtete er nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Osten
Deutschlands ins Exil und ließ sich, wie so viele Künstler,
von der Schönheit der Landschaft inspirieren. Der Aufenthalt in Norddeutschland war für seine künstlerische
Entwicklung von zentraler Bedeutung. Hier fand Liers
zu seiner ganz eigenen Formensprache. Der Ausgangspunkt seiner Werke ist das Prinzip der Wiederholung.
Die wiederkehrende Reihung geometrischer Farbfelder
ist charakteristisch für das Œuvre des gebürtigen Berliners. Seine Arbeiten vereinen Elemente des Expressionismus, Kubismus und Konstruktivismus, diese interpretiert
Heinz Liers jedoch völlig neu. Von 1946 bis 1972 schrieb
er zudem Kunstkritiken für die Nordwest-Zeitung. In dieser Funktion und in seiner künstlerischen Tätigkeit nahm
er eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Kulturlandschaft Oldenburgs zu dieser Zeit ein. Das Landesmuseum Oldenburg widmet dem pionierhaften Künstler
nun die erste Retrospektive nach mehr als 25 Jahren, in
denen das Werk Liers keine museale Beachtung fand. Im
Oldenburger Schloss, der ehemaligen Residenz der Großherzöge, ist der Sitz des Landesmuseums für Kunst und
Kulturgeschichte. Regelmäßig finden dort, neben der
Zurschaustellung der umfangreichen eigenen Sammlung,
spannende Wechselausstellungen statt. Der Grundstock
der Museumssammlung umfasst rund 800 kulturgeschichtliche Exponate, die die Vielfalt und Besonderheit
des Oldenburger Landes vom Mittelalter bis in das 20.
Jahrhundert nachzeichnen.
Heinz Liers, „Gelbes D-Dokument“, 1970
Heinz Liers. Rhythmus und Variation
bis 11.9.
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Oldenburg
Schlossplatz 1
26122 Oldenburg
Di-So 10-18 h
www.landesmuseum-ol.de
Negiertes Idealbild EINES MENSCHEN
Foto:Tom Dachs
Die Skulpturen von Laura Eckert in den Museen Böttcherstraße
Laura Eckert, „N.N. 14“, 2016
Fernando Botero (*1932)
D
ie Themen Körperwahrnehmung
und Selbstbewusstsein sind in Zeiten von Selfies und verzerrter Idealbilder, die durch das Internet vermittelt
werden, aktueller denn je. Die Bildhauerin Laura Eckert setzt den Menschen
als vielschichtiges, imperfektes Wesen
perfekt in Szene. Ihre Ganzkörperskulpturen und Büsten entstehen ohne Vorstudien aus recyceltem und verleimten
Holz. Die Arbeitsspuren, die die Künstlerin dabei durch ihre Werkzeuge wie
Kettensägen und Meißel hinterlässt,
sind ein essenzieller Teil der Figuren
und Köpfe. Bewusst belässt Eckert die
Exponate unvollkommen. Offensichtlich zusammengesetzte Holzbretter
symbolisieren die Wandelbarkeit des
menschlichen Körpers. Die zum Teil lebensgroßen Skulpturen strahlen eine
beachtliche Dynamik aus, wohingegen
die Büsten eher nachdenklich, fast eingekehrt wirken. Im Rahmen der Ausstellung „Laura Eckert. Schichtwechsel“
präsentieren die Museen Böttcherstraße in Bremen nun zum ersten Mal
innerhalb Deutschlands in einer monografischen Schau die Arbeiten der
vielversprechenden Leipziger Bildhauerin. Nicht nur im Paula ModersohnBecker Museum, sondern auch im historischen Ludwig Roselius Museum
werden die Arbeiten zu sehen sein. Die
Werkschau wird in den Bremer Museen
innerhalb der neuen Ausstellungsreihe
„Sommergäste 2016“ gezeigt. Die Museen Böttcherstraße wollen mit dieser
Reihe Anknüpfungspunkte zur Kunst
der Gegenwart herstellen und die eigenen Sammlungsexponate dadurch mit
neuen Impulsen und Anregungen betrachten.
Laura Eckert – Schichtwechsel
Sommergäste 2016
bis 25.9.
Museen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker Museum
Böttcherstraße 6–10
28195 Bremen
Di-So 11-18 h
www.museen-boettcherstrasse.de
S O N D E R AU S S T E L L U N G
3. Juni - 27. November 2016
Der KunsthandeL
MÖLLER
Bist du noch ganz frisch?
Das Thema von Fernando Boteros Arbeiten ist der
Mensch, das menschliche Leben mit all seinen
Facetten in seinem eigenen, heute weltberühmten
Stil: Er zeigt den menschlichen Körper wie auch alle
anderen Formen in überzeichneten Proportionen.
Körperkultur
aus Automaten
Die beiden 1983 aufgelegten Blätter „Familie“
und „Drei Musiker“ sind in einem hervorragendem
Zustand und brillant in der Farbwiedergabe.
Unten rechts signiert und links unten numeriert „A/Z“
aus der buchstaben-nummerierten Auflage
von 26 Exemplaren.
Familie / Groupo de Familia, 1983
Farb-Offset-Lithographie auf Bütten
handsigniert und numeriert
40,2 x 30,1 cm
8.450,– Euro (inkl. MwSt.)
Drei Musiker / Tres Músicos, 1983
Farb-Offset-Lithographie auf Bütten
handsigniert und numeriert
40,2 x 30,1 cm
8.450,– Euro (inkl. MwSt.)
Der Kunsthandel Möller
c/o Der Kunsthandel Verlag GmbH
Dornhofstraße 100 · D-63263 Neu-Isenburg
Tel.: +49 6102 88256-0
[email protected]
www.deutsches-automatenmuseum.de
12 Zeitkunst I Spezial
07/08:2016
Mensch-Automat-Interaktion
Die Sprache der Kunst
Ausstellung über den Einfluss von Münzgeräten auf die menschliche Körperkultur
Das alljährliche Ausstellungsevent Nord Art fördert die Völkerverständigung
Parfümautomat,W. Seeger AG & Co. Berlin, ca. 1920
D
Bist du noch ganz frisch?
– Körperkultur aus Automaten
bis 27.11.
Deutsches Automatenmuseum –
Sammlung Gauselmann
Schlossallee 1
32339 Espelkamp
Di-Fr 10-17 h, Sa/So 11-18 h
www.deutsches-automatenmuseum.de
Impression von Liu Ruowangs „Wolves Coming“, raumgreifende Skulpturengruppe aus Gusseisen,
Nord Art (historische Eisengießerei)
I
m Kunstwerk Carlshütte im schleswigholsteinischen Büdelsdorf wird das ganze
Jahr über Kultur großgeschrieben. Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Ausstellungen sowie Theater- und Filmvorführungen sorgen in der Region für gute
Unterhaltung. Das besondere Highlight an
diesem besonderen Ort ist allerdings die
seit 1999 jährlich im Sommer stattfindende
Nord Art. Ein Ausstellungsevent, das zu den
größten Schauen zeitgenössischer Kunst in
ganz Europa gehört. Rund 250 internationale Künstler stellen dort regelmäßig ihre
Werke aus. Die Ausdrucksmedien reichen
dabei von Malerei, Bildhauerei und Fotografie zu Videoperformances und Installationen. Als Bühne und Kulisse für die innovativen Exponate dienen unter anderem die
gewaltigen Hallenschiffe der Eisengießerei.
In jedem Jahr setzen die Veranstalter andere thematische Schwerpunkte und seit einigen Jahren wird zudem die Bildende Kunst
eines Partnerlandes in den Fokus gerückt.
In diesem Jahr steht zeitgenössische Kunst
aus Israel unter dem Titel „Circle of Life“
auf dem Programm. Gastgeber dieser groß
angelegten Ausstellung mit der eindrucks-
vollen Atmosphäre ist das Unternehmerehepaar Johanna und Hans-Julius Ahlmann.
Sie stiften außerdem seit 2010 jährlich einen mit 10 000 Euro dotierten Preis – den
Nord-Art-Preis – der sogar das Publikum
involviert. Auch die Besucher der Nord Art
können nämlich eine Stimme für ihren
Lieblingskünstler abgeben. Das fördert den
Dialog und das Sinnieren über Kunst. Für
die Veranstalter ein großes Anliegen, denn
„das gegenseitige Verstehen durch die Sprache der Kunst“ soll auf der Nord Art im Vordergrund stehen, vor allem auch das Verständnis für andere Kulturen und Nationen.
Zu dem Ausstellungskonzept gehört auch
ein auf 80 000 Quadratmetern bespielter
Skulpturenpark, der regelmäßig viele interessierte Besucher lockt. In unserem folgenden Spezial wird diese spannende Gattung
im Detail betrachtet.
Nord Art 2016
bis 9.10.
Kunstwerk Carlshütte
Vorwerksallee
24782 Büdelsdorf
Di-So 11-19 h
www.nordart.de
MUSEEN PAULA MODERSOHN-BECKER
BÖTTCHERSTRASSE MUSEUM
as Gegenteil des Menschen ist der
Automat. Dass genau diese beiden
dennoch eine gemeinsame kulturhistorische Geschichte haben, zeigt die aktuelle
Ausstellung im Deutschen Automatenmuseum. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts befassen sich die Museen
in Ostwestfalen-Lippe ein Jahr lang mit
dem Thema Körperkultur. Das Automatenmuseum zeigt in seiner Schau, welchen Einfluss vor allem Münzgeräte seit
Jahrzehnten auf den Menschen und sein
Körperbewusstsein haben. Und dieser
Einfluss ist weitreichender als man vielleicht annimmt. Die ausgestellten Automaten entstanden zwischen 1893 und
1979 und wurden zunächst als Alltagsgegenstand genutzt. Mit ihren unterschiedlichen Funktionen nahmen sie unterbe-
wusst oder ganz
bewusst Einfluss
auf die Pflege,
das Gefühl und
die Bewegung
des menschlichen Körpers.
In genau diese
drei
Bereiche
sind auch die
Ausstellungsstücke im Automatenmuseum
unterteilt. Ein
Ta s c h e n t u c h
oder ein Spritzer Parfüm aus
einem Warenautomaten der
Weimarer Republik zeugen
beispielsweise
davon, dass das
Ideal eines gepflegten Äußeren auch unterwegs bereits seit Generationen zur Körperkultur der Menschheit
gehört. Öffentliche Waagen, die zum
Beispiel auf Bahnhöfen platziert waren,
belegen die Auswirkungen von Automaten auf das Körpergefühl. Zudem zeigen
unter anderem verschiedene Modelle von
Jukeboxen, wie solche Münzgeräte den
Körper sogar scheinbar ganz selbstverständlich in Bewegung versetzen.
Schneeweiß
und
Nachtschwarz
Ausstellung
bis 8.1.2017
Franz Radziwill Haus
Sielstraße 3 · 26316 Dangast
PAULA
MODERSOHNBECKER
WWW.MUSEEN-BOETTCHERSTRASSE.DE
Spezial I Zeitkunst 13
Foto: Michael Richter, © The Henry Moore Foundation
07/08:2016
Henry Moore, „Large Interior Form“,
1981-82, Bronze, Höhe: 498 cm
Symbiose von Kunst und Natur
Ausstellungen, Museen und Projekte zum Thema Skulptur und Land Art / Von Katrin Neuwirth
S
eit der Renaissance stritten sich die Künstler, ob die
Malerei oder die Bildhauerei die edlere Gattung sei.
Der Bildhauer Gian Lorenzo Bernini soll 1665 gesagt haben: „Gott selbst ist Bildhauer und hat den Menschen
aus Erde geformt – nicht durch Zauber, sondern Stück
für Stück wie ein Bildner.“ Seitdem sind viele Skulpturen bedeutender Künstler wie Alberto Giacometti, Henry
Moore oder Erwin Wurm entstanden. Dabei entwickelte
sich die Form und der Begriff der Skulptur stets weiter.
Gerade in der Sommerzeit ist es besonders schön, durch
Gärten und Parks zu flanieren und Kunstwerke dreidimensional im Freien zu erleben. In vielen Städten sind
Skulpturen im öffentlichen Raum zu bewundern. Münster zum Beispiel ist als Skulpturenstadt bekannt – im
Stadtraum begegnen Einheimischen und Touristen über
60 Skulpturen und Projekte. Seit 1977 präsentieren internationale Künstler unter dem Titel „Skulptur Projekte
Münster“ ihre eigens für die Stadt geschaffenen Arbeiten. Im Sommer 2017 ist es wieder soweit und Kunstinteressierte können sich auf neu konzipierte Werke in
Münster sowie eine Symbiose von Natur und Kunst freuen. Diese findet in der Kunstströmung der Land Art ihre
Vollendung. Sie entstand in den 1960er-Jahren in den
USA und wollte das Erfahren eines Kunsterlebnisses in
der Landschaft möglich machen. Die Kunstwerke bestehen aus Materialien, die in der Natur vorgefunden werden und bleiben am Ort ihrer Entstehung. ZEITKUNST
stellt Ihnen einige Highlights im Bereich der Skulpturen
und Land Art im deutschsprachigen Raum vor, die Sie in
den nächsten Monaten nicht verpassen sollten.
Figürliche Gestalten
Auf der Biennale Weimar-Holzdorf sind die Arbeiten zweier Bildhauer vertreten
ie menschliche Figur ist ein beliebtes Sujet vieler Bildhauer. So auch von Anna
Franziska Schwarzbach und Andreas Theurer.
Diesen Sommer sind im Rahmen der Biennale
„Neue. Skulptur. Weimar. 2016“ skulpturale Arbeiten der beiden Künstler in der Galerie Profil
Weimar sowie in der Weimarer Innenstadt und
im Park des nahe gelegenen Landgutes Holzdorf zu sehen. Zum zweiten Mal kuratiert Elke
Gatz-Hengst, Inhaberin der Galerie Profil Weimar, die Schau. Diese stellt die Fortsetzung der
seit 1999 jährlich stattfindenden Ausstellungsreihe „Skulptur. Weimar“ dar. Anna Franziska
Schwarzbach (*1949) ist seit 1977 als freischaffende Bildhauerin tätig und fertigt porträthaftfigürliche Gestalten aus Gips, Holz, Steinguss,
Eisen, Blei, Wachs und Bronze. Es sind Persönlichkeiten wie Lise Meitner, Albert Einstein,
die französische Nationalheldin Jeanne d‘Arc
Foto: Armin Herrmann
D
Anna Franziska Schwarzbach, „Porträt
Mstislav Rostropovich“, 2007, Bronze, 2. Guss,
79 x 50 x 30 cm
oder die Seherin Kassandra, die die Bildhauerin
auf beeindruckende Weise darstellt. Mit einem
meterhohen Eisenguss einer Marianne-BrandtBüste auf dem Weimarer Theaterplatz ehrt
Schwarzbach die Bauhaus-Meisterin. Auf dem
Beethovenplatz begegnen den Kunstinteressierten wiederum die Porträtbüste des Cellisten
Rostropovich. In Holzdorf sind weitere Büsten
und Figuren der Künstlerin ausgestellt, die sich
durch die auf besondere Weise ausgeformten
Köpfe auszeichnen. Das Œuvre von Andreas
Theurer (*1956) ist geprägt von einer Vielfalt
an Materialien. In der Weimarer Schillerstraße
kann die massive Gestalt einer „Europa“ (1992)
aus Krastaler Marmor bewundert werden. Bei
dieser Figur handelt es sich aber nicht um eine
strahlende Herrscherin, sondern um eine ängstlich und misstrauisch wirkende Frau, die nach
neuen Wegen sucht. Seine in Holzdorf zu se-
henden frühen figürlichen Gestalten „Hockender“ (1981) und „Außenseiter“ (1980) zeichnen
sich durch ausdrucksstarke Physiognomien aus.
Die Stadt Weimar bietet diesen Sommer einen
künstlerischen Dialog zweier Positionen, die
durchaus sehenswert sind.
Neue. Skulptur.Weimar. 2016
Biennale Weimar-Holzdorf
Anna Franziska Schwarzbach
und Andreas Theurer
2.7. bis 18.8.
Galerie Profil Weimar
Geleitstraße 8
99423 Weimar
Mi-Fr 12-18 h, Sa 10-16 h u.n.Vereinbarung
www.galerie-profil.de
Kraftwerk Berlin
Opening Sep 14, 18 – 22 h
berliner-liste.com
3.7. bis 30.9.
Innenstadt Weimar
und Landgut Holzdorf Park
14 Zeitkunst I Spezial
07/08:2016
komplexe texturen
Warm wirkende Häuser
Der Skulpturenpark Waldfrieden zeigt Henry Moore
1995 entstandenen Werk
„Haus mit durchbrochener
Form“ lässt sich in der Ausstellung die künstlerische
Entwicklung von Pokorny
nachvollziehen. Neben der
Form des Hauses sind es
auch Gefäßformen, Scheiben, Kuben, Kugeln oder
Halbkugeln, Mandorlen,
Gitter-, Tor- und Fensterformen, die sich in seinem
Werk wiederfinden. Seine
Motive entwickelte der
Künstler zunächst in der
Holzplastik und bearbeitete Holzstämme mit der
Kettensäge. Sie sind auch
von Momenten der Bewegung, der Aktion und dem
immer stärkeren Ausgreifen in den Raum geprägt.
In der zweiten Hälfte der
1980er-Jahre
entdeckte Pokorny das gewalzte
Blech aus Cortenstahl für
sich und schuf von nun an
Werner Pokorny, „Gefäß + Haus I“, 2007, Cortenstahl, 545 x 128 x 64 cm
immer größere und komund „Gefäß + Haus II“, 2007, Cortenstahl, 510 x 120 x 64 cm
plexere Arbeiten für den
Außenraum. Die durch
ihre rostrote Färbung warm wirkende Hauserner Pokornys bevorzugtes Motiv
form seiner Stahlplastiken im Skulpturenist weniger die menschliche Figur
park Heidelberg wirkt abstrakter und redusondern mehr das Haus. Dieses erscheint
zierter als das bei Pokornys Skulpturen aus
mal als massiver, dreidimensionaler Kubus
Holz der Fall ist. Es ist das Zusammenspiel
und mal als pyramidale oder offene torähnvon einfachen und komplexen Elementen,
liche Durchgangsformen bis hin zu fast linedie Pokornys Kunstwerke auszeichnen und
aren, zweidimensionalen Kürzeln, die sich
den Betrachter faszinieren.
als Zeichen im Raum bewegen. Mit seinen
Skulpturen aus Holz und seinen Plastiken
aus Stahl leistet Pokorny bedeutende BeiWerner Pokorny. Stahlplastiken
träge zur Entwicklung und Neudefinition
bis 23.10.
der Plastik in unserer Zeit. Bis 23. Oktober
Skulpturenpark Heidelberg
Garten und Landschaftspark der Orthopädischen
zeigt der Skulpturenpark Heidelberg StahlUniversitätsklinik Heidelberg
plastiken des Künstlers, die hauptsächlich
Schlierbacher Landstraße 200a
aus den Jahren von 2005 bis 2014 stam69118 Heidelberg
men. Anhand dieser Arbeiten sowie dem
www.skulpturenpark-heidelberg.de
W
© Henry Moore Foundation, Foto: Michael Richter
Stahlplastiken von Werner Pokorny im Skulpturenpark Heidelberg
Henry Moore, „Seated Woman“
A
uch Henry Moore (1898-1986) verleiht
den Formen seiner dreidimensionalen
Werke eine organische Wärme. Ihm widmet der Skulpturenpark Waldfrieden bis
9. Oktober die Ausstellung „Henry Moore
– Plasters“. Bekannt ist der Künstler vor allem für seine monumentalen Bronze- und
Steinskulpturen. Nicht weniger interessant
sind seine Gipsplastiken, die bislang meist
als Vorarbeiten und nicht als eigenständige
Werke angesehen wurden. Im Gegensatz zu
den fertiggestellten Bronzen zeichnen sich
diese aber mehr durch die Unmittelbarkeit
und Komplexität der Textur aus. Moore
modellierte den Gips im feuchten Zustand
und konnte ihn ausgehärtet schnitzen.
Ihre Oberfläche bearbeitete er mit Feilen und Meißeln. Meistens verzichtete er
auf Farbe oder wählte nur eine dezente
Kolorierung, damit nichts von der Form
ablenkt. In dem 2008 von Tony Cragg eröffneten Skulpturenpark Waldfrieden mit
der ehemaligen Villa Herberts sind bedeutende Plastiken der Moderne und Gegen-
wart zu sehen. In einem Rundgang über
das Waldfrieden-Gelände begegnet der
Besucher nicht nur Kastanien, Linden, Eichen, Buchen und Rasenflächen, sondern
auch sehr unterschiedlichen und komplexen Formen skulpturalen Denkens.
Die ausgestellten Plastiken stammen von
Künstlern wie Tony Cragg, Richard Deacon, Thomas Schütte, Wilhelm Mundt,
Eva Hild und Bogomir Ecker. Neben den
Werken der Sammlung zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden auch regelmäßig stattfindende Wechselausstellungen
und bietet ein breites kulturelles Angebot an Vorträgen zu kulturwissenschaftlichen Themen, Filmvorführungen und
Konzerten.
Henry Moore – Plasters
bis 9.10.
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Di-So 10-19 h
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Dreidimensionalität im Blick
Die Galerie Wohlhüter präsentiert Skulpturen im Innen- und Außenbereich
D
ie Skulptur steht im Fokus der Galerie Wohlhüter in Leibertingen-Thalheim, die vor zwei Jahren ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Der exotische
Standort fernab der Kunstmetropolen hat sich für
das Ehepaar Werner und Gerlinde Wohlhüter als Erfolgsfaktor herausgestellt. In ihrem Wohnhaus, dem
preisgekrönten Anbau, dem Galeriegarten und den
angrenzenden weitläufigen Wiesen und Feldern sind
Werke der Künstler der Galerie ausgestellt. Einige dieser Kunstschaffenden sind in der bis Ende Juli dauernden Sommerausstellung „KünstlerInnen der Galerie +
Gäste“ zu sehen. Im weitläufigen Außenbereich werden dauerhaft über 50 Arbeiten von verschiedenen
Künstlern präsentiert. Darunter die abstrakten Metallskulpturen von Jörg Bach, Gert Riel, Markus F. Strieder
und Hans Schüle sowie figürliche Bronzen von Roland
Martin und gegenständliche Steinarbeiten von Willi
Bucher und Hans-Jürgen Kossack. Die großformatigen
unter dem Titel „Reflektoren“ spiegeln das Licht und
die Umgebung wider. Außerdem vertreten sind Arbeiten in Holz von Klaus Prior, Rudolf Wachter, Ingrid Hartlieb und Armin Göhringer. Vom 8. bis 10. Juli zeigt die
Galerie Wohlhüter, zu deren Konzept auch die langjährige überregionale Präsenz auf Kunstmessen zählt, Arbeiten ihrer Künstler auf der Art Bodensee in Dornbirn.
Wer also im Juli im Landkreis Sigmaringen oder in der
Bodensee-Region unterwegs ist, für den lohnt sich ein
Abstecher in die Galerie Wohlhüter oder auch auf die
Messe in Dornbirn.
Jörg Bach, „Reflektor“, 2010, Edelstahl poliert, 65 x 168 x 85 cm
Stahlskulpturen von Jörg Bach zeichnen sich durch Bewegung und Dynamik aus. Seine Werke aus Edelstahl
KünstlerInnen der Galerie + Gäste
bis 31.7.
Galerie Wohlhüter
Kreuzstraße 12
88637 Leibertingen
Fr 13-18 h, Sa 11-13 h, So 11-16 h u.n.Vereinbarung
www.galerie-wohlhueter.de
Spezial I Zeitkunst 15
07/08:2016
„Subjektiv geprägtes Panorama“
Das Kunstmuseum Basel gibt Einblicke in die Geschichte der Skulptur
m Jahr 2002 zeigten das Kunstmuseum, das Museum
für Gegenwartskunst und die Kunsthalle Basel die Ausstellung „Painting on the Move“. Jetzt ist im Kunstmuseum Basel anlässlich der Eröffnung des Neubaus das kuratorische Pendant unter dem Titel „Sculpture on the Move
1946-2016“ zu sehen. Die Schau will einen Überblick über
die Entwicklung des Mediums der Skulptur vom Ende des
Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart geben. Die Besucher können in der umfassenden Schau nachempfinden,
wie sich die klassische Form der Skulptur gewandelt hat,
immer abstrakter wird, sich dem Alltagsobjekt annähert
und sich wieder auf die figurative Tradition bezieht. „Bei der
Ausstellung handelt es sich um ein subjektiv geprägtes Panorama. Ich wollte eine sehr persönliche Auswahl an Werken zeigen, bei denen die Skulptur eine neue Dimension
erhält. Dabei war mir das Moment der Innovation besonders wichtig. Und ich hatte den Mut, vieles wegzulassen“,
sagt Bernhard Mendes Bürgi, Kurator der Ausstellung und
Direktor des Kunstmuseum Basel. Diese fulminante Schau
sowie die Eröffnung des Neubaus markieren den krönen-
© Kunstmuseum Basel, Gina Folly
I
kMETROPOL_Skulpturenpark.qxp_Metropol 05.04.16 13:53 Seite 1
Skulpturen der Künstler Felix Gonzalez-Torres, Jeff Koons, Charles Ray
und Katharina Fritsch, Foto: Gina Folly,
den Abschluss der Tätigkeit des Direktors, der zum 1. September 2016 in Pension geht. Die Ausstellung beginnt mit
den Arbeiten des bedeutenden Künstlers Alberto Giacometti, darunter die instabil wirkende Figur „L‘Homme qui chavire“ (1950). Beschäftigt sich Giacometti in seinem künstlekMETROPOL_Skulpturenpark.qxp_Metropol
13:53 Seite Figur,
1
rischen
Werk hauptsächlich mit der05.04.16
menschlichen
so
setzt sich der rumänisch-französische Bildhauer Constantin
Brancusi in seiner Arbeit „L‘Oiseau“ (1923/1947) mit der Figur des Vogels im Flug auseinander. „Die Entwicklung setzt
ein mit Constantin Brancusi und Alberto Giacometti, den
beiden Heroen der ersten Jahrhunderthälfte, die enorm viel
für die moderne Skulptur gemacht haben“, so Mendes Bürgi. Weiter geht es mit bedeutenden Namen wie Alexander
Calder, Hans Arp, Henry Moore, Jean Tinguely, Jeff Koons,
Damien Hirst und Oscar Tuazon. Dass sich der SkulpturenBegriff gewandelt hat, wird spätestens bei Felix GonzalesTorres‘ Hunderten Bonbons in rotem, silbernem und blauem Zellophan oder bei Katharina Fritschs „Warengestell mit
Gehirnen“ deutlich.
kunstraumHEIDELBERG
Sculpture on the Move 1946-2016
bis 18.9.
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Rheinweg 60
CH-4010 Basel
Di/Mi/Fr-So 10-18 h, Do 10-20 h
www.kunstmuseumbasel.ch
kMETROPOL_Skulpturenpark.qxp_Metropol 05.04.16 13:53 Seite 1
Verletzungen und Heilungen
kunstraumHEIDELBERG
kunstraumHEIDELBERG
Im Bürgerpark von Mörfelden-Walldorf sind zwölf Positionen zu sehen
Jules Andrieu, „Primäre Spannungen. (Ge)Dichte V“,
220 x 195 x 90 cm mit dem Eisentor, Stein: 85 x 60 x 30 cm
und 65 Künstler haben sich mit ihren Werken für eine Teilnahme an der Skulpturen-Ausstellung im Bürgerpark der
Stadt Mörfelden-Walldorf beworben. Aus der Bandbreite zeitgenössischer Bildhauerei wählte eine Jury – zu deren Mitgliedern die
Galeristen Barbara von Stechow und Ulrich Gering aus Frankfurt
am Main, die Frankfurter Bildhauerin Kathrin Gordan und zwei
Vertreter der Stadt Mörfelden-Walldorf zählen – Skulpturen und
Objektkunst von zwölf Kunstschaffenden aus. Diese sind: Jules Andrieu, Elvira Chevalier, Jan Douma, Ulrike Gölner, Cornelia Heier,
Margret Holz, Thomas Matt, Markus Schmitt, Achim Schroeteler,
Franz Stähler, Elizabeth Thallauer und Georg-Friedrich Wolf. Die
Arbeiten werden von Anfang August an fünf Wochen lang im Bürgerpark der Stadt Mörfelden-Walldorf der Öffentlichkeit präsentiert. Der seit 1998 stattfindende Skulpturenpark ist Ausdruck der
großen Bedeutung von Kunst und Kultur in Mörfelden-Walldorf.
Die Ausstellung wird im Rahmen des KUSS (Kultursommer Südhessen), einem Zusammenschluss von fünf südhessischen Kreisen
und der Wissenschaftsstadt Darmstadt, veranstaltet und steht un-
WERNER
POKORNY
SKULPTURENPARK HEIDELBERG
JUNI BIS OKTOBER 2016
ERÖFFNUNG, 19. JUNI 2016, 11:00 UHR
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
Schlierbacher Landstr.
200A • 69118 Heidelberg
WERNER
P
PO
OK
KO
OR
RN
NY
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WERNER
Verein der Freunde und Förderer des
Skulpturenparks Heidelberg e.V.
· 52
www.skulpturenpark-heidelberg.de
HEIDELBERG
SKULPTURENPARK
HEIDELBERG
SKULPTURENPARK
2016
JUNI BIS OKTOBER
11:00 UHR
JUNI 2016,
19.OKTOBER
ERÖFFNUNG,
2016
JUNI BIS
ERÖFFNUNG, 19. JUNI 2016, 11:00 UHR
BadenWürttemberg.indd 52
·
· 52
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
Schlierbacher
Landstr.
200A • 69118
Heidelberg
Orthopädische
Universitätsklinik
Heidelberg
www.skulpturenpark-heidelberg.de
e.V.
Skulpturenparks
Schlierbacher
Landstr. 200AHeidelberg
• 69118 Heidelberg
Verein
Verein der
der Freunde
Freunde und
und Förderer
Förderer des
des
52
Skulpturenparks
Heidelberg
e.V. des
Verein der Freunde
und Förderer
www.skulpturenpark-heidelberg.de
Schlierbacher
Landstr. 200AHeidelberg
• 69118 Heidelberg
Skulpturenparks
e.V.
www.skulpturenpark-heidelberg.de
Orthopädische
Universitätsklinik Heidelberg
ter der Schirmherrschaft von Ottmar Hörl, Präsident der Akademie
der Bildenden Künste in Nürnberg. Im Skulpturenpark zu sehen
sind unter anderem die dreiteilige „Ruhende Figur“ von Franz
Werner Pokorny, Wheel, 2014
Stähler und die Installation „Waiting“ (2015) von Jan Douma, die
aus einer Gruppe von Stelen besteht, die in ihrer Anordnung variaWERNER
POKORNY
bel und
den jeweiligen
örtlichen Gegebenheiten anzupassen sind.
STAHLSKULPTUREN
Die Arbeit „Primäre Spannungen. (Ge)Dichte V“ von Jules Andrieu
zeichnet sich durch Verletzungen und Heilungen aus. Die SkulpMit den Werken des in Mosbach geborenen Künstlers Werner
tur besteht
einemdermit
Schraubzwingen
versehenen
Granit, der
Pokorny aus
präsentiert
Skulpturenpark
Heidelberg
2016 einen der
wichtigsten Bildhauer
Südwestdeutschlands.
Bereits seitist.
1996
steht20 Steinmit Spanngurten
an einem
Eisentor aufgehängt
Etwa
am 'Eingang' zum ursprünglich belassenen Landschaftsgarten hinter
stücke
werden so zusammengehalten und sollen wieder in ihren
der Orthopädie in Schlierbach Pokornys 3,20 m hohe Cortenstahlnatürlichen
Zustand
gebracht werden.
Arbeit 'Haus
mit durchbrochener
Form' von 1994. Für die aktuelle
Werner Pokorny, Wheel, 2014
Einzelpräsentation werden ab Sommer 2016 elf weitere großformatige Stahlarbeiten die verschiedenen Orte
des vorderen
Gartencarrées
2014
Pokorny, Wheel,
Werner
Skulpturen im
mit ihrer archaischen Präsenz bereichern.
Park
WERNER POKORNY
7.8. bis 11.9.
STAHLSKULPTUREN
In
seiner von hohemPOKORNY
Wiedererkennungswert
geprägten
Formsprache
WERNER
Parkanlage
am Bürgerhaus
Mörfelden
P
setzt sich Pokorny mit dem Gegensatzpaar Natur /Blumenstraße/Parkstraße
Zivilisation ausSTAHLSKULPTUREN
einander – das spiegelt sich auch in der Wahl seiner
bevorzugten
64546
Mörfelden-Walldorf
Mit den Werken des in Mosbach geborenen Künstlers Werner
Materialien: Holz und Cortenstahl. Als immer wiederkehrendes Elewww.moerfelden-walldorf.de
Pokorny präsentiert der Skulpturenpark Heidelberg
2016 einen der
mentden
begegnet
oder besser
die Form
des Hauses.
Das
Mit
Werkendas
desMotiv
in Mosbach
geborenen
Künstlers
Werner
wichtigsten Bildhauer Südwestdeutschlands. Bereits seit 1996 steht
Haus gehört
im Oeuvre
von Pokorny also
einerseits2016
zum rekurrierenPokorny
präsentiert
der Skulpturenpark
Heidelberg
einen der
am 'Eingang' zum ursprünglich belassenen Landschaftsgarten hinter
den Formvokabular
und
schafft den angesprochenen
hohen
wichtigsten
Bildhauer
Südwestdeutschlands.
Bereits seit
1996Wiedersteht
der Orthopädie in Schlierbach Pokornys 3,20 m hohe Cortenstahlerkennungswert,
begegnet aber
andererseits
immer wieder hinter
in
am
'Eingang' zumesursprünglich
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Arbeit 'Haus mit durchbrochener Form' von 1994. Für die aktuelle
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entsprechender
Variation:
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Schlierbach
Pokornys
3,20 meinmal
hohe CortenstahlEinzelpräsentation werden ab Sommer 2016 elf weitere großformatischer Geschlossenheit
und hermetischer
Strenge,
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als Tor
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oder
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in spielerische
Bewegung
als 'Welle'.
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ab Sommer
2016 elf geraten
weitere großformatimit ihrer archaischen Präsenz bereichern.
Somit
wird das Haus,
ähnlich wie das
Gefäß
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die verschiedenen
Orte
des zu
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Gartencarrées
Hirschstraße
12
· 42285 Wuppertal
· einer
0202vieldeutigen
47898120
undihrer
ambivalenten
Metapher,
stehen kann für Schutz, Enge,
mit
archaischen
Präsenz die
bereichern.
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
In seiner von hohem Wiedererkennungswert geprägten Formsprache
Durchlässigkeit, Uniformität oder Individualität. Es kann Festigkeit
setzt sich Pokorny mit dem Gegensatzpaar Natur / Zivilisation ausund
Stabilität
ebenso Wiedererkennungswert
ausdrücken wie Dynamik
und instabile
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seiner
von hohem
geprägten
Formsprache
einander – das spiegelt sich auch in der Wahl seiner bevorzugten
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spiegelt sich auch
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• Werner
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bis Oktober
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scher Geschlossenheit und hermetischer Strenge, dann offen als Tor
Skulpturenpark
Heidelberg
neuem Kontext oder entsprechender Variation:
einmal von
archaioder Durchgang oder in spielerische Bewegung geraten als 'Welle'.
www.skulpturenpark-heidelberg.de
scher Geschlossenheit und hermetischer
Strenge, dann offen als Tor
Somit wird das Haus, ähnlich wie das Gefäß zu einer vieldeutigen
oder Durchgang oder in spielerische Bewegung geraten als 'Welle'.
und ambivalenten Metapher, die stehen kann für Schutz, Enge,
Somit wird das Haus, ähnlich wie das Gefäß
zu einer vieldeutigen
www.kunstraumMETROPOL.DE
Durchlässigkeit, Uniformität oder Individualität. Es kann Festigkeit
und ambivalenten Metapher, die stehen kann für Schutz, Enge,
und Stabilität ebenso ausdrücken wie Dynamik und instabile KippDurchlässigkeit, Uniformität oder Individualität. Es kann Festigkeit
momente und steht in seiner elementaren Einfachheit eben auch
und Stabilität ebenso ausdrücken wie Dynamik und instabile Kippimmer für die angesprochene grundlegende Dualität zwischen
momente und steht in seiner elementaren Einfachheit eben auch
Natur und Zivilisation und damit für universelle Fragen menschlicher
immer für die angesprochene grundlegende Dualität zwischen
Existenz. (Kristina Hoge)
23.04.2016 07:03:48
Natur und Zivilisation und damit für universelle Fragen menschlicher
Existenz. (Kristina Hoge)
• Werner
Pokorny
www.kunstraumMETROPOL
.DE
19. Juni bis Oktober 2016
• Werner Pokorny
Skulpturenpark Heidelberg
www.skulpturenpark-heidelberg.de
19. Juni bis Oktober 2016
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Skulpturenpark
Skulpturenpark Heidelberg
Heidelberg
19. Juni bis Oktober 2016
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• Werner Pokorny
© Reproduced by permission of The Henry Moore Foundation
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9. 4. – 9.10.2016
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Existenz. (Kristina Hoge)
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Natur und Zivilisation und damit für universelle Fragen menschlicher
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· 52 ERÖFFNUNG, 19. JUNI 2016, 11:00 UHR
immer für die angesprochene grundlegende Dualität zwischen
BadenWürttemberg
Pokorny_0716.indd
1
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52
BIS OKTOBER 2016
auch
28.06.2016 10:01:06momente und steht in seiner elementaren Einfachheit eben
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SKULPTURENPARK HEIDELBERG
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und Stabilität ebenso ausdrücken wie Dynamik und instabile Kipp-
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16 Zeitkunst I Kunstmarkt
. 07/08:2016
Musikalische Skulpturen
© Ottmar Schnee
Im Skulpturenpark Eschborn-Niederhöchstadt sind Arbeiten von Axel Anklam zu sehen
Hanneke Beaumont, „Untitled (Installation #56)“, 2000, seit 2013 im Skulpturenpark Niederhöchstadt N
icht nur der Bürgerpark von Mörfelden-Walldorf
hat einige skulpturale Highlights im Freien zu
bieten, sondern auch der 2010 eröffnete Skulpturenpark Eschborn-Niederhöchstadt. Durch das gesamte
Stadtgebiet von Eschborn und Niederhöchstadt zieht
sich die Skulpturenachse, von der aus man je nach
Standort die Silhouette der Frankfurter Skyline oder
den Taunus erspähen kann. Das erste Kunstwerk der
Skulpturenachse ist „Steine für Eschborn“ von Gisela
Weber. Mittlerweile besitzt die Stadt Eschborn über
20 Skulpturen und eine Skulpturengruppe, die nun
fester Bestandteil des Stadtraums sind. In der Parkanlage und in der Stadt begegnen Flaneure dauerhaft erworbenen Kunstwerken wie zum Beispiel der
Skulpturengruppe „Das Versprechen“ des Bildhauers
Stephan Guber. Außerdem vertreten sind zwei sitzende Figuren am Tisch von Hanneke Beaumont, „Standing Man“ von Sean Henry und „Black Swan“ von
Kenny Hunter. Im Skulpturenpark Eschborn-Nieder-
höchstadt werden auch regelmäßig Wechselausstellungen veranstaltet. Diesen Sommer sind unter dem
Titel „Lichter“ sieben Skulpturen des Berliner Künstlers Axel Anklam (*1971) zu sehen. Bis 12. August sind
parallel Kleinskulpturen des Meisterschülers von Tony
Cragg in der Eschborner Galerie am Rathaus ausgestellt. Der Künstler schafft organische, schwingende
Skulpturen aus Edelstahl und Epoxidharzen. Die Musik ist seine Quelle der Inspiration, deren Notation
verwandelt er in abstrakte Körper. Aus Tonintervallen
werden sinnliche Formen geboren, die elegant wirken.
Im Zusammenspiel mit dem Licht werden herausragende visuelle Effekte erzeugt.
Axel Anklam „Lichter“
– Skulpturenschau im Stadtgebiet
bis 3.10.
Im Trollinger 17
65760 Eschborn
www.eschborn.de
Geschichte von Vater und Sohn
Das Porzellanikon beleuchtet das Unternehmen Rosenthal
ie Form und die Definition der
Skulptur haben sich über die Jahrhunderte verändert und weiterentwickelt. So sind auch kleinere Figuren aus
Porzellan oder gar Gebrauchsgegenstände wie Teller oder Becher als dreidimensionale körperhafte Objekte anzusehen.
Einige solcher Exponate zeigt das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan Hohenberg an der Eger/Selb in der
Ausstellung „Rosenthal – Ein Mythos.
Zwei Männer schreiben Geschichte“. Rosenthal ist einer der weltweit führenden Anbieter zeitgemäßer Tisch- und
Wohnkultur, der den Geschmack von
Generationen geprägt hat. Hinter der
Unternehmenskultur und deutschen
Kulturgeschichte stehen zwei Männer:
Philip Rosenthal jun., der in diesem Jahr
© Porzellanikon, Rosenthal-Archiv Selb
D
Figur „Javanischer Tanz“, Entwurf: Constantin
Holzer-Defanti, 1921, Höhe 32 cm, Rosenthal
Kunstabteilung Werk Selb, Porzellanikon
seinen 100. Geburtstag feiern würde,
und sein Vater Philipp sen., der vor 125
Jahren mit seiner eigenen Porzellanproduktion begann. Die Schau wird an beiden Standorten des Museums gezeigt.
Im Brennhaus der 1969 stillgelegten
Rosenthal-Fabrik in Selb erhält der Besucher Einblicke in die Geschichte des Unternehmens und von Vater und Sohn. In
der neu gestalteten Rosenthal-Abteilung
werden auf rund 600 Quadratmetern in
vier Themeninseln historische Dokumente, Zeichnungen, Modelle und Fotos
präsentiert und so Leben und Wirken
der beiden Unternehmer verdeutlicht.
Philipp Rosenthal sen. eröffnete 1891
in Selb seine eigene Porzellanfabrik und
stellte von Anfang an die Qualität heraus. Im Jahr 1910 gründete er als erster
bayerischer Privatunternehmer eine eigene Kunstabteilung. Die Platzierung
seines Namenszugs unter jedes Produkt
war eine Neuheit im Bereich der Porzellanindustrie. 1950 kam Philip Rosenthal
jun. in den väterlichen Betrieb und übernahm 1952 die Leitung der Produktgestaltung.
Rosenthal – Ein Mythos.
Zwei Männer schreiben Geschichte
2.7. bis 13.11.
Porzellanikon Selb
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Porzellanikon Hohenberg
Schirndinger Straße 48
95691 Hohenberg an der Eger
Di-So 10-17 h
www.porzellanikon.org
An der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur
Die Bundeskunsthalle Bonn thematisiert die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler
kulpturen in der Natur zu betrachten stellt für viele Kunstinteressierte im Sommer einen besonderen Genuss dar. Nicht
minder faszinierend ist es, wenn Kunst und Natur eine Symbiose
eingehen. Dies ist bei der Kunstströmung der Land Art der Fall,
bei der meist ein geographischer Raum in ein Kunstwerk verwandelt wird. Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871)
ist einer der Landschaftskünstler, die Gesamtkunstwerke an der
Schnittstelle zwischen Natur und Kultur schufen. Europas Gärten galten gemeinhin als Orte ausgedehnten Müßiggangs und
zelebrierter Lebensfreude in der freien Natur. Hermann Fürst
von Pückler-Muskau (1785-1871) legte unter anderem Landschaftsparks nach englischen Vorbildern in Bad Muskau/Leknica, Babelsberg und Branitz an, die zu den Höhepunkten europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert zählen. Die
Bundeskunsthalle Bonn zeigt bis 18. September eine Ausstellung, die vor allem diese drei Parks in den Blick nimmt und das
Leben und Werk Pücklers beleuchtet. Insgesamt sind rund 250
Objekte von über 30 öffentlichen und privaten Leihgabern zu
sehen, darunter Originalpläne von Pücklers Gärten, historische
Foto: Sibylle Pietrek, © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
S
Gartenansicht
Fotografien und Veduten. Ein Highlight der Schau „Parkomanie.
Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler“ ist zweifelsohne
das Gartenreich auf dem Dach der Bundeskunsthalle, das Pücklers Ideen zur Gestaltung aufgreift. Dabei wurden auch seine Planungen für den sogenannten Pleasureground, den an das Haus
direkt angrenzenden Breich mit üppigen Blumenarrangements,
berücksichtigt. Der Lebemann, Weltreisende und Literat verstand den Garten als „begehbare Bildergalerie“, für die er auch
Überraschungen vorsah. So ließ er zum Beispiel raffinierte Wasser- und Wegesysteme, mit Blickachsen und Aussichtspunkten
entstehen. Von seinen ausgedehnten Reisen ließ sich Pückler inspirieren und brachte neben Pflanzen auch Ideen mit.
Parkomanie. Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler
bis 18.9.
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Di/Mi 10-21 h, Do-So 10-19 h
www.bundeskunsthalle.de
Porträt I Zeitkunst 17
07/08:2016
Kundiger Meister kreativen Recyclings
Saint Clair Cemin schafft Skulpturen zwischen Surrealismus und Pop Art / Von Ulla Fölsing
Fotos: Kevin Clarke
begegnete man in Basel höchst vergnüglich in Cemins „Mystery Dog“
und „EU“, dem dünnen Mann am
Hochreck.
„Saint Clair Cemins erfinderische
Formen und sein Nebeneinander
von Materialien kannibalisieren
die Geschichte der Skulptur“, sagt
Marc Pottier, der Kurator der Basler Ausstellung. In seinem Werk
durchliefen zudem Traditionen
aus aller Welt eine Metamorphose
und mischten sich mit Verweisen
auf antike Mythen. Das mache den
polyglotten Bildhauer, der fließend
Portugiesisch, Spanisch, Englisch,
Französisch und Russisch spricht,
zum globalen Künstler: „Er versteht es,
weltweit Sprachelemente zu entdecken,
die für alle verständlich sind.“
Tatsächlich findet Cemins assoziative
Kunst mit ihrem Anflug von “déja vu“,
Ironie und „Sweetness“ nicht nur in den
USA, in Südamerika und vielen Ländern
Europas Anklang, sondern auch in Asien,
speziell in Japan. Dort wurde der Künstler 1995 mit dem Biennal Award und
Purchase Prize des Ueno Royal Museums
Tokio und des Hakone Open Air Museums
Japan ausgezeichnet. In gut drei Jahrzehnten hat der bald 65-Jährige, der seit
1983 auch einen amerikanischen Pass besitzt, ein umfangreiches Werk vorgelegt.
Die Preise für seine Skulpturen bewegen
sich zwischen 30 000 und 600 000 USDollar. Seine jetzt in Basel gezeigten Objekte kosteten zwischen 45 000 und 150
000 US-Dollar, die Zeichnungen 10 000
US-Dollar.
Cemins meist überlebensgroße Plastiken
waren in Ausstellungen unter anderem
in São Paulo, Mexiko und New York, Paris,
30.06.2016
16:58
Uhr zu
Seit
Rom, Brüssel und
Stockholm
sehen. Sie
Saint Clair Cemin
bis 2012, dazu neun Bleistiftzeichnungen auf Papier. „Die Präsentation
richtete sich sowohl an
unser Brasilea-Publikum
als auch an internationale Kunstliebhaber,
die wegen der Art Basel
gekommen sind“, so DiImpression der Ausstellung Saint Clair Cemins in der Basler
rektor Daniel Faust. Die
Stiftung Brasilea
Schau machte die skurrile Eigenart des Künstlers zwischen Natuaint Clair Cemin war kürzlich nicht
ralismus, surrealer Abstraktion und Popdas erste Mal in Basel. Bereits 1993
Art-Effekten deutlich: Saint Clair Cemin
präsentierte das dortige Kunstmu– der wirklich so heißt, auch wenn sein
seum neben Werken von Damien Hirst,
Name wie eine südfranzösische WeindoRobert Longo, Roni Horn und Hiroshi Sumäne klingt - bearbeitet querbeet ungimoto sechs frühe Objekte des Brasiliaterschiedlichste Materialien von Marmor
ners in der Ausstellung „Das 21. Jahrhunüber Holz, Stahl und Bronze bis zu Terradert. Mit Paracelsus in die Zukunft“. Nun
cotta und Kunststoff in immer neuen Stikehrte der in New York lebende und arlen und Techniken. Dabei erweist er sich
beitende Südamerikaner in die Schweizer
als kundiger Meister kreativen Recyclings,
Stadt zurück: Vom 13. bis 18. Juni zeigte
der beliebig von Kollegen wie Auguste
die Stiftung Brasilea, ein Zentrum zur FörRodin, Jean Arp oder Niki de Saint Phalle
derung brasilianischer Kunst und Kultur,
übernimmt und amalgamiert. Nicht zusechs Tage lang 15 neuere Skulpturen von
8. Anzeige_:Zeitkunst
letzt dem legendären
Alberto Giacometti
Saint Clair Cemin aus den Jahren 1999
www.kunstmuseum-ravensburg.de
Ernst Wilhelm Nay: Artistenpaar | 1946 | Öl/Leinwand | Detail | 100 × 70 cm | Privatsammlung | Foto: Falko Behr | © VG Bildkunst, Bonn 2016
S
Meisterwerke der
deutschen Nachkriegsmoderne aus einer
Privatsammlung
5. Juni bis 11. September 2016
Angermuseum Erfurt
Di – So | 10 –18
www.angermuseum.de
wurden weltweit von Museen in den USA,
Europa und Japan angekauft und auch im
öffentlichen Raum in mehreren US-Staaten, Brasilien, Schweden und Norwegen
aufgestellt. Die eleganten, oft hochglänzenden Arbeiten bestechen durch handwerkliche Solidität, Experimentierfreude
und Einfallsreichtum. Schon 1990 lobte
ein Kunstkritiker der New York Times,
dass ihre physische und intellektuelle
Suggestivität die Vitalität der Gattung
Skulptur rette.
Saint Clair Cemin, 1951 in der brasilianischen Kleinstadt Cruz Alta im Bundesstaat
Rio Grande do Sul geboren, studierte von
1975 bis 1978 an der Pariser École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Drucktechnik. Er zog nach New York und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst
mit der Druckerpresse, später als Zimmermann und Möbelschreiner. Begeistert
von einer Joseph-Beuys-Retrospektive im
Guggenheim Museum, schuf er ab Sommer 1983 Skulpturen. Die erste, die er
öffentlich zeigte, war anti-modernistisch
und hieß „Granny Ashtray“. In der Kunstszene des New Yorker East Village freundete er sich unter anderem mit Jeff Koons
an, zu dessen Werk er Affinität verspürt.
Für die handwerkliche Perfektion seiner Skulpturen ging Cemin weite Wege
- 1992 nach Ägypten, um dort mit Hilfe
eines Schmiedes Skulpturen zu realisieren, 1994 zu Schnitzern nach Bali für Arbeiten aus Teakholz und Mahagoni, 1999
nach Peking, wo er mit Experten Objekte aus rostfreiem Stahl fertigte. Zur IX.
Documenta 1992 kam Saint Clair Cemin
auch nach Deutschland. In Kassel zeigte
er die drei Riesenformate „Flame“, „Cell
with five windows“ und „Great Propeller“.
Sein Auftritt Mitte Juni in Basel demonstrierte seine unveränderte Kreativität.
18 Zeitkunst I Kunstmarkt
. 07/08:2016
Zwischen formaler Strenge und poetischer Schönheit
Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt
Herman de Vries im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt / Von Gloria Ehret
Herman de Vries, „from earth – deutschland“, 2006, Erdausreibung auf Papier, 110 x 203 cm, Museum für Konkrete Kunst
V
Kunst und Design, kurz „MKKD“ firmieren.
Es sind bisher vor allem die temporären
Schauen, die viele Besucher anziehen.
Dass der 1930 von Theo van Doesburg in
der Zeitschrift „Art Concret“ eingeführte
Begriff der konkreten Kunst längst nicht
mehr so eng gefasst wird wie einst postuliert, wird an den ganz unterschiedlichen
Ausstellungen der letzten und kommenden Jahre deutlich. 2013/14 wurde beispielsweise „Neon – vom Leuchten der
Kunst“ gezeigt. 2014 war der Grafikdesigner, Künstler und Autor Christoph Niemann mit der Sonderausstellung „Menü“
zu Gast. Niemann, der nicht zuletzt für seine Titel des New Yorker berühmt und seit
2010 Mitglied der Hall of Fame des New
Yorker Art Directors Club ist, präsentierte
in einer Grafikserie mit den Mitteln konkreter Kunst in scheinbar strengen Kompositionen den spielerischen Dialog rund um
das Thema Essen und Trinken. Im Herbst
2016 nimmt Martin Wöhrl das 500-jährige
Reinheitsgebot des Bieres zum Anlass der
Sonderschau „12 Halbe“ mit einer Wandinstallation und Flaschenedition. Die
kommende WinterAusstellung „Logo –
Die Kunst mit dem
Zeichen“ kann dann
schon als Ausblick
auf die Zukunft im
neuen Haus verstanden werden, in dem
das Design einen
neuen Schwerpunkt
bilden wird.
Die aktuelle Sonderausstellung
ist
Herman de Vries gewidmet. Naturapostel – Hippie – EreFoto: Joana Schwendner
oraussichtlich 2019 wird das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt das angestammte Haus
in einer ehemaligen Kaserne aus dem
18. Jahrhundert verlassen. Vom Münchner
Architektenteam Claus und Forster umgestaltet, wurde es im Juni 1992 eröffnet und
im Jahr darauf vom Bund Deutscher Architekten ausgezeichnet. Das alte Gebäude in
der Tränktorstraße ist zu klein geworden,
eine Dauerausstellung mit gleichzeitigen
Sonderausstellungen ist räumlich nicht
mehr zu meistern.
Jetzt freut man sich schon auf den Umzug
in einen Neubau des Wiener Büros Querkraft, der auf einem ehemaligen Gießereigelände entsteht. Die Grundsteinlegung
erfolgte am 7. Juni 2016. Die historische
Gießereihalle wird den Empfangsbereich
bilden. Die Sammlungsbestände, die im
Kern auf die Privatsammlung Eugen Gomringers zurückgehen, werden kontinuierlich erweitert. Auch die Design-Abteilung
wächst entsprechend der Bedeutung dieses Bereiches. Darum wird das Museum
in Zukunft auch als Museum für konkrete
Der Künstler Herman de Vries
mit? Letzteres trifft auf Herman de Vries
wohl am ehesten zu. 1931 im niederländischen Alkmaar geboren, lebt und arbeitet der Künstler seit 1970 im Steigerwald. Denn er schöpft und gestaltet aus
und mit der Natur. Er braucht den Wald.
Angeblich durchstreift er ihn in seiner
heimatlichen Umgebung gern auch mal
nackt mit seinem Rübezahl-artigen langen weißen Rauschebart. Auf der letzten
Biennale in Venedig bespielte er den niederländischen Pavillon und wurde alsbald
zum Liebling des Publikums. Jetzt ist ihm
eine umfangreiche Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst gewidmet. „Stein,
Erde, Holz“ lautet der Titel lapidar. Herman de Vries arbeitet ausschließlich mit
Fundstücken aus der Natur. Wie er daraus
auf ganz eigene Weise Kunst werden lässt,
führt die Ingolstädter Schau vor Augen.
Dafür stehen ihm die langen Säle beider
Museums-Stockwerke zur Verfügung. Die
breite Wand des Treppenhauses füllt sein
monumentaler „Erdkatalog“. Was auf den
ersten Blick wie eine Grafik mit unzähligen kleinen hochrechteckigen Aquarellen
in gedämpften warmen Tönen aussieht,
sind rund 8000 Erdproben, die er auf 472
Blättern ausgestrichen hat. Einen Großteil
hat de Vries an den unterschiedlichsten
Orten selbst gesammelt, weitere wurden
ihm von Freunden mitgebracht. Sie verkörpern sein Weltspektrum von Indien bis
Eschenau, wo de Vries lebt und bereits
ein eigenes Museum für den international
renommierten Künstler in dem abgelegenen Dorf seiner Wahlheimat geplant ist.
Der Erdkatalog dient ihm gleichsam als
Skizzenblock zu seinem Erdmuseum, an
dem er seit den 1960er-Jahren arbeitet.
Die Vorgehensweise klingt einfach: Herman de Vries rührt die verschiedenen Erd-
proben mit Wasser so an, dass eine immer
gleiche Konsistenz entsteht. Die streicht er
dann mit den Fingern für jedes Werk im
passenden, immer gleichen Format auf
dem Papier aus. So entstehen zarte Papierbilder mit einem ungemein breiten Farbspektrum, das die erstaunliche Vielfalt der
Natur spiegelt. Mit 110 x 203 Zentimetern
nicht so großformatig, aber von ähnlicher
formaler Strenge und poetischer Schönheit sind die Erdausreibungen „from earth
– deutschland“ mit exakten Ortsangaben
aus dem Jahr 2006, die das Ingolstädter
Museum erwerben konnte. Eigens für die
aktuelle Ausstellung entstanden ist die
Bodenarbeit mit 15 Erdfeldern, zu denen
Ingolstädter Bürger mit Unterstützung des
Donaukuriers kübelweise unterschiedliche Erden aus der heimischen Region ausgebuddelt haben. Kaum glaublich, dass ihr
Farbenreichtum von strahlendem Weiß
über alle Braunschattierungen bis Schwarz
reicht! Ob glatt polierte Kugelsteine oder
schrundige verwitterte Hölzer, ob Treibgut oder Brandholz – Herman de Vries
bringt ihre natürliche Besonderheit durch
die museale Präsentation zum Ausdruck,
macht sie auf edlen Stelen oder zu abstrakten Ensembles arrangiert, zu Kunst. Eins
der vielleicht schönsten Exponate ist eine
Wandinstallation aus dem Jahr 1999 mit
62 nackten gleichlangen schlanken Dornen bewehrten Rosenstämmen der „rosa
carnica“, die nebeneinander angeordnet,
von fern wie eine zarte Zeichnung wirken.
Herman de Vries. Stein, Erde, Holz
bis 9.10.
Museum für Konkrete Kunst
Tränktorstraße 6-8
85049 Ingolstadt
Di-So 10-17 h
www.mkk-ingolstadt.de
Kunstmarkt I Zeitkunst 19
07/08:2016
Meisterwerke der Alten Kunst
In den Sommermonaten locken die Auktionshäuser mit erstaunlichen Raritäten / Von Susanne Lux
L
Schmuck, Asiatika und Möbeln am
ondon ist nicht jedermanns
30. Juni und 1. Juli auch museumsreife
beliebtestes Sommer-Reiseziel.
Gemälde im Angebot. Von Jan Brueghel
Kunstsammler wird es Anfang
dem Jüngeren stammt die „Allegorie
Juli trotzdem in die Hauptstadt Engdes geistlichen und weltlichen Reichlands ziehen. Denn neben der Kunsttums“, ein auf Kupfer gemaltes Meistermesse Masterpiece (30. Juni bis 6. Juli)
werk. Der Brueghel-Experte Klaus Ertz
finden dann hier die Auktionen der
erstellte eine Expertise zu dem Werk,
Alten Meister bei Sotheby’s, Christie’s
das bei Hampel für geschätzte 80 000
und Bonhams statt. Bonhams glänzt
bis 100 000 Euro angeboten wird.
am 6. Juli mit einem seltenen frühen
Alte Kunst ist vom 7. bis 9. Juli auch
Selbstporträt des britischen Malers
beim Auktionshaus Kühling in KempWilliam Dobson (1610-1646), das auf
ten zu entdecken. Johann Franciscus
200 000 bis 300 000 Pfund geschätzt
Ermels schuf 1670 die „Ideallandschaft
ist. Der erfolgreiche Künstler, der nur
mit rastender Viehhirtin und Tieren am
36 Jahre alt wurde, war ein Schüler
Fluss“, die mindestens 3000 Euro einvan Dycks. Man ernannte ihn zum köbringen soll. Ermels, der in Köln zum
niglichen Hofmaler. Andrew McKenMaler ausgebildet wurde, entdeckte auf
zie, Direktor der Abteilung der Old
Wanderschaft in Holland seine Vorliebe
Master Paintings bei Bonhams, ist
für die Landschaftsmalerei. Die idylliüberzeugt, dass es „schwierig ist, die
sche Szene lässt die Nähe zu den holSeltenheit und die Bedeutung dieses
ländischen Landschaftsbildern, die er
Gemäldes in der Geschichte der britizum Vorbild hatte, erkennen. Sammler
schen Kunst zu überschätzen. William
werden hier aber auch in der Porzellan-,
Dobson war der erste wirklich einheiBei Christie's, London: Peter Paul Rubens, „Lot und seine Töchter“, 1613/1614, Taxe: 25,5 Millionen Euro
Keramik-, Glas- und Silberkunst sowie
mische Maler-Meister. Davor wurde
in den Kategorien Spielzeug, Schmuck,
die Kunstszene des Landes von KünstMöbel und Teppiche fündig.
lern aus dem Ausland dominiert. Es
In Bamberg erwarten den Kunstliebhaber wie immer in
Darstellung des Job, Feldherr Davids, zusammen mit dem
war Dobson, der Großbritanniens Gemälden einen natioden Sommermonaten auf den Kunst- und AntiquitätenAmmonitenführer Achior zeigt, scheint durch die Maße
nalen Charakter verlieh.“
wochen (22. Juli bis 19. August) zahlreiche Objekte der
und die Komposition zu den elf Scheiben mit alt- und neuDas Toplos bei Sotheby’s am 6. und 7. Juli ist Jean
Alten und neuen Kunst. Das Auktionshaus Schlosser bietestamentarischen Darstellungen zu gehören, die heute im
Etienne Liotards „Holländisches Mädchen beim Frühstück“.
tet am 29. und 30. Juli im barocken Bibra-Palais ein außerMusée de l’Œuvre de Notre-Dame in Straßburg, im WürtDas Ölgemälde des Schweizers ist auf vier bis sechs Milliordentliches Juwel: Eine Zeichnung von Pablo Picasso aus
tembergischen Landesmuseum Stuttgart und in der Buronen Pfund taxiert. Noch höher hinaus will Christie’s am
dem Jahr 1964, die seinen Sohn Claude Picasso als junrell Collection in Glasgow zu finden sind. Sie stammen aus
7. und 8. Juli mit Peter Paul Rubens' Gemälde von Lot und
gen Matador zeigt. Die Arbeit ist mit einer Widmung an
Straßburger Besitz, die Herkunft ist weitgehend bis in die
seinen Töchtern aus dem Jahr 1613/14. Über 20 Millionen
den neuseeländischen Fotografen Brian Brake beschriftet:
ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts nachweisPfund erwartet das Haus dafür. Damit ist es wohl das teu„Pour mon cher B.B. son ami Picasso le 30.10.1964“. Dieser
bar. Der genaue Standort der Scheiben ist allerdings noch
erste Werk der Altmeister-Auktionen in London. Es stammt
bekam das Bild vom Künstler selbst geschenkt, weil er ihn
nicht geklärt, vermutet wird St. Thomas oder die ehemalige
aus der Sammlung des deutschen Unternehmers und Philund seine Familie 1955 während eines Stierkampfes im
Dominikanerkirche in Straßburg. Die Rarität und der exzelantrophen Baron Maurice de Hirsch und wurde von dessen
südfranzösischen Vallauris ablichtete. Die Zeichnung, die
lente Erhaltungszustand verlangen nach dem Schätzpreis
Nachfahren eingeliefert.
bereits in verschiedenen Ausstellungen zu sehen war und
von 30 000 bis 50 000 Euro.
Eine hervorragende Provenienz kann auch eine mittelder ein Echtheitszertifikat von Claude Picasso beiliegt, ist
Das Münchner Auktionshaus Hampel hat neben eialterliche Glasscheibe vorweisen, die Neumeister in Münauf 195 000 Euro taxiert.
ner breiten Auswahl an Kunsthandwerk, Silber, Uhren,
chen am 6. Juli aufruft. Die Scheibe um 1270, die eine
Einladung zur Einlieferung
AUKTION IM DEZEMBER 2016
AusgAbe 105 | Heft 1–7 | 1. QuArtAl 2014 | eine edition von der Kunsthandel Verlag gmbh
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Kunst des XVIII–XX Jh.
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5:31
Künstler der aktuellen Ausgabe 114
ERWIN HAHS
KARIM NOURELDIN
BERNHARD RÜDIGER
EDWARD RUSCHA
ARCANGELO SASSOLINO
JOHANNES STEIDL
ERIK STEINBRECHER
AuktionshAus MichAel Zeller
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20 Zeitkunst I Kunsttermine
Baden-Württemberg
Reformatoren im Bildnis.Verschlüsselte
Botschaften. Große Sonderausstellung
zum Reformationsjubiläum
bis 11.12.
. 07/08:2016
Gabrielle Rothmoser und Karl-Heinz Schiefer Arbeiten aus den Jahren 2015/16. Sie sind Absolventen der Klasse Farbmalerei von Jerry Zeniuk und
Ingrid Floss an der Akademie der Bildenden Künste
in Kolbermoor. In der Farbmalerei entwickelt sich
das Bildmotiv aus der Farbe und nicht über die Linie, sagt die Malerein Ingrid Floss. „Die Farbe selbst
wird zum Ausdruck und Thema der Malerei.“
Goldberg Studios
Müllerstraße 46 a
80469 München
Vernissage Fr, 8.7. 18 h, Sa/So 9./10.7. 9-18 h,
Mo 11.7. 9-16 h
www.goldberg-studios.de/de/contact
aus fünf Werkgruppen: Ikone Beuys,
Beuys & Politik, Multiples, Wirtschaftswerte
und Beuys & Natur.
Amberger Congress Centrum
Schießstätteweg 8
92224 Amberg
Mo-Mi/Sa/So 11-19 h, Do/Fr 11-20 h
www.acc-amberg.de
Ludwig Gebhard:
Malerei aus 40 Jahren
Hommage à Picasso
22.7. bis 18.9.
Bildnisse von Reformatoren waren ein zentrales
Kommunikationsmittel der Reformation und der
folgenden Konfessionalisierung. Sie vermittelten Glaubensinhalte der „Neuen Lehre“ und
bezeugten die Glaubwürdigkeit ihrer Vertreter.
Die Reformation bekam ein Gesicht. Die über
Bildnisse vermittelten Botschaften prägen auch
unsere heutige Sichtweise der Reformation und
ihrer Vertreter. Die Ausstellung zeigt dies anhand
zahlreicher, vorwiegend druckgrafischer Originale aus mehreren Jahrhunderten auf.
Führungen nach Anmeldung unter Tel. 07252
/ 583710. Umfangreiches Rahmenprogramm
unter www.melanchthon.com
Melanchthonhaus Bretten
Melanchthonstraße 1
75015 Bretten
Di-Fr 14-17 h, Sa/So 11-13/14-17 h
www.melanchthon.com
KünstlerInnen der Galerie + Gäste
bis 31.7.
Die Kunst ist ein Medium der Illusion: So gaukelt die
Malerei dem Betrachter auf zweidimensionaler Fläche
eine dreidimensionale Realität vor. Die Ausstellung der
Gemäldegalerie Alte Meister lüftet den Vorhang über den
vielfältigen Erscheinungsformen und Entwicklungen von
Illusionskunst, die anhand der reichen historischen Sammlungen der hessischen Landgrafen nachvollzogen werden.
Schloss Wilhelmshöhe
Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)
Schlosspark 1
34131 Kassel
Di/Di-So 10–17 h, Mi 10–20 h
www.museum-kassel.de
hommage à
Kulturprogramm
zur Ausstellung:
Figurentheater
Flamenco
Literatur
Kino
Workshops
PICASSO
22.7.–18.9.2016
Münchner Künstlerhaus
Lenbachplatz 8, München
www.picasso-muenchen.de
Der Spanier Pablo Picasso (1881-1973) prägte
mit seinen Werken die Kunst des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Hommage à Picasso“ präsentiert
48 Originalgrafiken von Pablo Picasso, davon
24 Illustrationen zu Honoré de Balzacs „Le
Chef-d´oeuvre inconnu“, sowie 71 originalgrafische
Arbeiten seiner namhaftesten Zeitgenossen
wie Joan Miró, Henry Moore, Andy Warhol,
Eduardo Paolozzi oder Niki de Saint Phalle.
Münchner Künstlerhaus
Lenbachplatz 8
80333 München
Mo 10-22 h, Di-So 10-19 h
www.picasso-muenchen.de
Vulcano – Werner Knaupp
bis 2.10.
Ludwig Gebhard Museum
Hauptstraße 23
93464 Tiefenbach
geöffnet an den Sonntagen
3.7./7.8./4.9./2.10. 14-16 h u.n.V.
www.tiefenbach-opf.de
Bayern
Farbe Jetzt
8. bis 11.7.
Stefan Müller. Der Unzulänglichkeit
schönste Konsequenz
16.7. bis 23.10.
Kunsthalle Gießen
Berliner Platz 1
35390 Gießen
Di-So 10-17 h
www.kunsthalle-giessen.de
„WorkShow!“ Christian Rothmann, Farbinseln (Malerei) und Heiko Börner, Raumspannungen (Holzskulptur, Installation)
– mit offenem Atelier (4.9. bis 18.9.)
4.9. bis 13.11.
Antonio Scaccabarozzi – Wandobjekte,
Injektionen, Folienmalerei
+ Gary Woodley, Raumzeichnung, Objekte
9./10. 7. bis 27. 11.
Kunstvilla im Kunst Kultur Quartier
Blumenstraße 17
90402 Nürnberg
Di/Do-So 10-18 h, Mi 10-20 h
www.kunstvilla.org
Christian Rothmanns „Farbinseln“ verbinden Kraft und
Lebensfreude mit schwebender Leichtigkeit. Heiko
Börners Holzskulpturen verblüffen durch virtuose
Bearbeitungstechnik. Beide Künstler ergänzen ihre
Ausstellung in einem offenen Atelier. Am 18.9.
feiern wir das Ergebnis der „WorkShow“.
Kunststation Kleinsassen
An der Milseburg 2
36145 Hofbieber-Kleinsassen
Di-So 13-18 h u.n.V.
www.kleinsassen.de
In ihrer Jahresausstellung in den Goldberg Studios
in München zeigen Christine Sophie Bloess, Martina
B‘shary, Jeanne Dees, Anne Dolak, Elisabeth Dostert, Gisela Gräter, Alicia Henry, Udo W. Hoffmann,
Die Ausstellung „BeuysBeuysBeuys“ zeigt rund
150 Objekte, Multiples und Originalgrafiken
in einer beeindruckenden Zusammenstellung
Sie sind monumental, aggressiv und trotzig
gemalt. Das Städel Museum präsentiert die
in explosionsartiger Produktivität von Baselitz
1965/66 entwickelte kraftvolle Werkgruppe
der „Helden“ und „Neuen Typen“, die heute
weltweit als Schlüsselwerk der deutschen Kunst
der 1960er-Jahre gilt.
Städel Museum
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
Di/Mi/Sa/So 10-18 h, Do/Fr 10-21 h
www.staedelmuseum.de
Weiterhin zu sehen: Klasse Wilhelm!
bis 2.10.
BeuysBeuysBeuys
25.7. bis 14.9.
Georg Baselitz. Die Helden
bid 23.10.
Hessen
Vor der weiten Kulisse des Linzgau und der Bodenseealpen zeigen wir in den Skulpturenfeldern und
im Gartenareal ständig über 50 Skulpturen und
Plastiken namhafter Bildhauer. In der großzügigen
Eingangshalle, ausgezeichnet für beispielhaftes Bauen, sowie in den anderen Galerieräumen gibt
es jährlich sieben wechselnde Ausstellungen.
Werner Wohlhüter
Galerie · Skulpturenfeld
Kreuzstraße 12
88637 Leibertingen-Thalheim
Fr 13-18 h, Sa 10-13 h u.n.V.
So 17., 24. u. 31.7. 11-16 h
www.galerie-wohlhueter.de
Kunst und Illusion - Das Spiel
mit dem Betrachter
15.7. bis 30.10.
Edition & Galerie Hoffmann
Görbelheimer Mühle 1
61169 Friedberg
Di-Do 11-16 h, Sa/So 14-19 h
um telefonische Vereinbarung wird gebeten
www.galeriehoffmann.de
Kunsttermine I Zeitkunst 21
07/08:2016
19. Skulpturenpark Mörfelden-Walldorf
7.8. bis 11.9. (Vernissage: 11.8., 11 h)
Der Fetisch ist in der Kunst des JB das
Pendant zu seinen monochromen roten
Figuren. Eigentlich gilt der Fetisch als Beschützer.
Doch hat er auch die Neigung, die Unarten
seines Herrn zu übernehmen und wird
hierdurch zusammen mit seinen dunklen
Gefährten zum bildhaften Störer.
Kunsthaus Mettmann am Jubiläumsplatz
Mühlenstraße 27/29
40822 Mettmann
Fr 15-19 h, Sa 11-15 h, So 14-18 h u.n.V.
www.jürgenbrockerhoff.de
Henry Moore – Plasters
bis 9.10.
Zum 19. Mal steht im Monat August der
Bürgerpark der Stadt Mörfelden-Walldorf ganz
im Zeichen von Skulptur und Objektkunst. 12
Kunstschaffende zeigen fünf Wochen lang ihre
Werke im Freien.
Parkanlage
Bürgerhaus Mörfelden
www.kommunalegalerie.de
Axel Anklam „Lichter“
– Kleinskulpturen
bis 12.8.
Für die Ausstellung im Kolumba kombiniert
Bethan Huws ihre eigenen Arbeiten mit
ausgewählten Werken aus der laufenden
Ausstellung und aus der Sammlung.
Kolumba
Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Kolumbastraße 4
50667 Köln
Mo/Mi-So 12-17 h
www.kolumba.de
Rheinland-Pfalz
Lust und Verbrechen.
Der Mythos Nero in der Kunst
bis 16.10.
Gips­skulpturen gelten häufig nicht als eigen­
ständige Werke, sondern nur als not­wendige
Vor­stufe zur Her­stellung einer End­fassung in
Bronze. Auch Henry Moore (1898-1986)
zerstörte anfangs viele seiner Gips­plastiken
nach Fertig­stellung der Bronze­edition, um
weitere Ab­güsse zu verhindern. Doch später
änderte sich seine Ein­stellung und er bewahrte
die Gips­fassungen seiner Skulpturen auf, die er
als eigentliche „Originale“ ansah. Einige Skulpturen
wurden sogar nur in Gips ausgeführt. Viele
Werke sind erstmals in Deutschland zu sehen.
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Di-So 10-19 h
skulpturenpark-waldfrieden.de
Rolf Escher – Lebenslinien
bis 4.9.
Axel Anklam (*1971) zeigt organische, schwingende Skulpturen aus Edelstahl und Epoxidharzen.
Anklam lässt sich von Musik inspirieren, deren
Notation er in abstrakte Körper übersetzt. Die
sinnlichen Formen, die von Tonintervallen ableitet
sind, besitzen eine klare Eleganz. Im Spiel mit dem
Licht entstehen besondere visuelle Effekte.
Von den frühesten erhaltenen Darstellungen
des Mittelalters bis zum Nero-Bild der Gegenwart machen Gemälde, Grafiken, Fotografien,
Filme und Opern im Stadtmuseum Simeonstift
erstmals die spannende Rezeptionsgeschichte
des römischen Kaisers erlebbar.
Stadtmuseum Simeonstift
Simeonstraße 60, neben der Porta Nigra
54290 Trier
Di-So 10-18 h, für Gruppen Mo-So 9-18 h
www.nero-ausstellung.de
Jacqueline Diffring
Confluentia. Retrospektive
bis 25.9.
Saarland
Kathrin Ströbel. Colonize my Mind
bis 31.7.
Stadtgalerie Saarbrücken
St. Johanner Markt 24
66111 Saarbrücken
Di-Fr 12-18 h, Sa/So 11-18 h
www.stadtgalerie.de
Buddha. Sammler öffnen ihre
Schatzkammern – 220 Meisterwerke
buddhistischer Kunst aus 2000 Jahren
bis 19.2.17
Die Großausstellung „Buddha“ versammelt
Meisterwerke buddhistischer Kunst und lässt
die Welt des Buddha und die damit verbundene
Weltsicht lebendig werden. Die Exponate
stammen ausschließlich aus Privatsammlungen
und waren in diesem Umfang noch nie zu sehen.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Völklinger Hütte
66302 Völklingen
Mo-So 10-19 h
www.voelklinger-huette.org
Steve McCurry:
Buddhismus – Fotografien 1985 bis 2013
bis 6.11.
Axel Anklam „Lichter“
– Skulpturenschau im Stadtgebiet
bis 3.10.
Neben der Ausstellung in der Galerie am
Rathaus zeigt Axel Anklam Skulpturen im Stadtgebiet und im Skulpturenpark Niederhöchstadt,
Steinbacher Straße.
Galerie am Rathaus
Unterortstraße 27 (Neue Mitte)
Di-Do 15-18 h u.n.V.
65760 Eschborn
www.eschborn.de
Nordrhein-Westfalen
Jürgen Brockerhoff:
Der Fetisch und sein Gefolge
27.8. bis 11.9.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Rolf Escher
präsentiert der Kreis Unna auf Haus Opherdicke unter dem Titel „Lebenslinien“ mehr als
100 Arbeiten des in Berlin und Essen lebenden
Zeichners und Grafikers. Die retrospektiv
angelegte Ausstellung umfasst das Œuvre des
Künstlers über fünf Jahrzehnte und zeigt die
motivische Vielfalt in seinem beeindruckenden
zeichnerischen wie auch druckgrafischen Werk.
Haus Opherdicke
Dorfstraße 29
59439 Holzwickede
Di-So 10.30 bis 17.30 h
www.kreis-unna.de
Bethan Huws –
Culture, Language & Thought
bis 22. 8.
Um das Werk der Künstlerin Jacqueline Diffring
in seiner Vielfalt erstmals in Koblenz sichtbar
werden zu lassen, zeigt das Mittelrhein-Museum
zusammen mit der Jacqueline Diffring Foundation
eine breit angelegte Retrospektive unter dem
Titel „Jacqueline Diffring – Confluentia“.
Mittelrhein-Museum
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
Di-So 10-18 h
www.mittelrhein-museum.de
Rudolf Scharpf. Zeichnungen
und Monotypien
2.7. bis 11.9.
Rudolf-Scharpf-Galerie
Wilhelm-Hack-Museum
Hemshofstraße 54
67063 Ludwigshafen/Rhein
Do/Fr 15-18 h, Sa/So 13-18 h
www.wilhelmhack.museum
Die Ausstellung „Steve McCurry. Buddhismus –
Fotografien 1985 bis 2013“ zeigt eine
besondere Facette des berühmten
amerikanischen Magnum-Fotografen
Steve McCurry: seine Auseinandersetzung
mit der Kultur des Buddhismus.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Völklinger Hütte
66302 Völklingen
Mo-So 10-19 h
www.voelklinger-huette.org
22 Zeitkunst I Kunsttermine
Sachsen
Ursula Arnold, Arno Fischer,
Evelyn Richter. Gehaltene Zeit
3.7. bis 3.10.
. 07/08:2016
Hendrik Grimmlings kontinuierliche Neupositionierung zu Figuration und Abstraktion.
Kunstsammlungen Chemnitz
Theaterplatz 1
09111 Chemnitz
Di-So 11-18 h
www. kunstsammlungen-chemnitz.de
Sachsen-Anhalt
Xanti Schawinsky.Vom Bauhaus in die Welt
bis 25.9.
Nach den Ausstellungen der Maler Ullrich
Panndorf und Hans Winkler spielt die Skulptur
wieder eine wesentliche Rolle, sowohl in der
Galerieausstellung als auch im Stadtzentrum
und im Park vom Landgut Holzdorf. Zu sehen
sind Arbeiten von Franziska Schwarzbach und
Andreas Theurer, Arbeiten in Stein, Holz,
Bronze- und Eisenguss.
Galerie Profil Weimar
Geleitstraße 8
99423 Weimar
Mi-Fr 12-18, h Sa 10-16 h u.n.V.
www.galerie-profil.de
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
06567 Bad Frankenhausen
Di bis So 10-18 h, Juli/August auch Mo 13-18 h
www.panorama-museum.de
Schweiz
Bethan Huws:
If I were a frog, I’d live in a fountain
Hamish Fulton:
A Decision to Choose Only Walking
Ulrich Rückriem:
Werkzeichnungen
ab 30. 7.
Schöner als die Wirklichkeit
– Die Stillleben des Balthasar van der Ast
(1593/94 – 1657)
3.7. bis 3.10.
Erstmals werden in einer Museumsausstellung die
drei Fotografen Ursula Arnold (1929–2012), Arno
Fischer (1927–2011) und Evelyn Richter (*1930)
gemeinsam präsentiert, die jeweils einen eigenen
Weg wählten, um sich den herrschenden Bildvorstellungen der DDR zu entziehen.
Museum der bildenden Künste Leipzig
Katharinenstraße 10
04109 Leipzig
Di/Do-So 10-18 h, Mi 12-20 h
www.mdbk.de
Der Traum vom Paradies – Max und Lotte
Pechsteins Reise in die Südsee
9.7. bis 3.10.
Galerie Tschudi
Chesa Madalena · Somvih 115
CH-7524 Zuoz
Di-Sa 15-18.30 h
www.galerie-tschudi.ch
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Di-Fr 10-17 h, Sa/So 10-18 h
www.kunstmuseum-magdeburg.de
Thüringen
Von Nay bis Altenbourg. Meisterwerke
der deutschen Nachkriegsmoderne aus
einer Privatsammlung
bis 11.9.
Grimmling. Position
17.7. bis 4.9.
Die 40 besten Bilder und Zeichnungen des
in Middelburg geborenen Meisters Balthasar
van der Ast werden im Vergleich mit
einigen Stücken seines Lehrmeisters Ambrosius
Bosschaert und Roelant Savery gezeigt.
van der Ast vor allem augentäuschende
Blumen- und Früchtestillleben, aber auch Bilder
von Muscheln und Meeresschnecken.
Herzogliches Museum Gotha
und Schloss Friedenstein Gotha
99867 Gotha
Di-So 10-18 h
www.stiftung-friedenstein.de
Erstmals wird anhand bisher unveröffentlichter
Tagebücher von Max Pechstein und seiner jungen
Frau Lotte die wirkungsreiche Reise zu den
Palau-Inseln im Südpazifik ab 1914 nachgezeichnet.
Historische Fotografien und seltene Objekte der
palauischen Kultur werden den farbenfrohen Südseebildern des Expressionisten an die Seite gestellt.
Kunstsammlungen Zwickau
Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Di-So 13-18 h
www.kunstsammlungen-zwickau.de
LIGHT° AND‘ SPACE“
19.6. bis 30.9.
Die Retrospektive zu Xanti Schawinsky zeigt das
Werk eines Multitalents, das impulsgebend auf
wesentliche künstlerische Entwicklungen in der
Vor- und Nachkriegsmoderne in Europa und
Nordamerika einwirkte. Sie umfasst zahlreiche
Arbeiten aus dem Nachlass und aus Magdeburg.
Jean-Michel Mathieux-Marie:
Grafik & Pastelle
bis 16.10.
Die Sammlung umfasst wichtige Werke der westdeutschen Nachkriegsmoderne von Künstlern wie
Ernst Wilhelm Nay und Willi Baumeister, Gerhard
Hoehme, Bernard Schultze, Karl Otto Götz,
K. R. H. Sonderborg und Emil Schumacher, die
mit Hauptwerken des Thüringer Künstlers Gerhard
Altenbourg korrespondieren.
Schreinerei14
Fruthwilerstrasse 14
CH-8268 Salenstein
Fr/Sa 11-19 h, So 11-17 h
oder auf Voranmeldung
www.schreinerei14.com
THE VIEW 2016
19.6. bis 30.9.
Angermuseum Erfurt
Anger 18
99084 Erfurt
Di-So 10-18 h
www. angermuseum.de
Neue Skulptur Weimar 2016
bis 30.9.
Die Ausstellung skizziert mit großformatigen
Gemälden der frühen 90er-Jahre bis heute Hans-
Der vielfach international ausgezeichnete
Grafiker präsentiert sich erstmals in Deutschland
mit einem repräsentativen Überblick von rund
160 Kaltnadelradierungen und Landschaftspastellen,
die in ihrer visionären Erscheinung nicht zufällig an
William Turner erinnern.
The View – Contemporary Art Space
Fruthwilerstrasse 14
CH-8268 Salenstein
Fr/Sa 11-19 h, So 11-17 h
oder auf Voranmeldung
www.the-view-ch.com
Zeitkunst
Monatszeitung für Kunst & Kultur
Gewinnspiel
GEWINNEN SIE EINTRITTSKARTEN UND EINEN KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
hommage à Picasso im Münchner Künstlerhaus
GEWINNEN SIE
EINTRITTSKARTEN
UND EINEN KATALOG
ZUR AUSSTELLUNG
In Zusammenarbeit mit dem Münchner
Künstlerhaus verlosen wir 2 Pakete mit
jeweils 2 Eintrittskarten und einem Ausstellungskatalog zur großen Sommerausstellung „Hommage à Picasso“.
Der Spanier Pablo Picasso (1881-1973) prägte
mit seinen Werken die Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung „Hommage à
Picasso“ im Münchner Künstlerhaus präsentiert
48 Originalgrafiken von Pablo Picasso, davon
24 Illustrationen zu Honoré de Balzacs „Le
Teilnahmebedingungen
Gewinnspiel:
Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt sind natürliche Personen, die mindestens das 14. Lebensjahr vollendet haben. Personen, die das
18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, benötigen zur Teilnahme die Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters.
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind
Mitarbeiter des Kunsthandel Verlag GmbH,
Impressum
Herausgegeben von
Zeit Kunstverlag GmbH
Die Kunsttermine
Verlagsgesellschaft mbH,
Der Kunsthandel Verlag GmbH
Dornhofstraße 100
63263 Neu-Isenburg
Tel.: +49 6102 88256-0
Fax: +49 6102 88256-19
[email protected]
www.zeitkunst.info
Chef-d´œuvre inconnu“, sowie 71 originalgrafische Arbeiten seiner namhaftesten Zeitgenossen wie Joan Miró, Henry Moore, Andy Warhol,
Eduardo Paolozzi oder Niki de Saint Phalle.
Und so können Sie gewinnen:
Senden Sie uns passend zu unserer SommerDoppelausgabe und unserem SkulpturenSpezial ein privates Foto von Ihrem Lieblingskunstwerk im öffentlichen Raum – ob
Skulpturen, Streetart oder vielleicht sogar Ihr
eigenes Kunstwerk. Seien Sie gerne kreativ.
welche mit der Durchführung des jeweiligen Gewinnspiels beschäftigt sind oder waren. Gleiches gilt für Angehörige (§15 Abgabenordnung) ersten und zweiten Grades
dieser Personen sowie deren Lebenspartner
in eheähnlicher Gemeinschaft.
Gewinn
Eine Barauszahlung des Gewinnwertes
der Sachpreise bzw. ein Umtausch des
Gewinns ist ausgeschlossen. Der Gewinnanspruch ist nicht übertragbar.
Geschäftsführender Chefredakteur:
Manfred Möller (v.i.S.d.P.)
[email protected]
Beirat:
Dieter Köring,
Heinz F. Meffert
Redaktion:
Kathrin Albrecht
[email protected]
Katrin Neuwirth
[email protected]
Gewinne, die von Kooperationspartnern
bzw. Preissponsoren gestellt werden, bietet der Gewinnspielanbieter nur in deren
Namen an. Der Gewinnspielanbieter ist in
solchen Fällen nicht verantwortlich für die
rechtzeitige und vollständige Ausschüttung des Gewinns sowie für Sach- bzw.
Rechtsmängel oder für die Zahlungsunfähigkeit des Kooperationspartners und
die daraus resultierenden Folgen für das
Gewinnspiel.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Nicole Büsing, Dr. Gloria Ehret,
Dr. Ulla Fölsing, Heiko Klaas,
Albert Kümmel-Schnur,
Susanne Lux
Leitung Anzeigen & Verkauf:
Manfred Möller
[email protected]
Mediaberatung:
Susanne Haamel
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Peter Herzog
herzog@zeitkunst,.info
Michael Wesp
[email protected]
Produktion:
Manfred Fischer
Vertriebsleitung:
Angela Escudero
Druck:
Druckhaus Waiblingen
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Zeit Kunstverlag GmbH
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63263 Neu-Isenburg
Teilnahmeschluss ist der 31.7.2016.
Haftungsausschluss
Der Gewinnspielanbieter haftet nicht für
Schäden aufgrund von Störungen technischer Anlagen, für Verzögerungen oder
Unterbrechungen von Übertragungen oder
für Schäden, die im Zusammenhang mit der
Teilnahme am Gewinnspiel bzw. mit der
Annahme und der Nutzung des Gewinns
stehen, es sei denn, der Gewinnspielanbieter bzw. dessen Erfüllungsgehilfen handeln
vorsätzlich oder grob fahrlässig. Hiervon
unberührt bleiben etwaige Ersatzansprüche
aufgrund der Verletzung von Leben, Körper
und Gesundheit sowie von wesentlichen
Vertragspflichten.
Salvatorische Klausel
Sollten eine oder mehrere der vorstehenden Klauseln ganz oder teilweise nichtig,
unwirksam oder undurchführbar sein oder
werden, bleiben die übrigen Bedingungen
wirksam. An deren Stelle tritt eine entsprechende gültige Klausel. Gleiches gilt bei
Vorliegen einer Regelungslücke.
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sind urheberrechtlich geschützt.
Für unverlangt eingesendetes
Bild- und Textmaterial wird keine
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Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung
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ISSN 2190-5851
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Alexej Koschkarow, Bellevue (Detail), 2014, Smearing, Graphit auf imprägniertem Stoff, © 2016, ProLitteris, Zurich, Foto: Farzad Owrang