Tierschutzkurier 1/06 - Tierschutzverein für Tirol

TIERSCHUTZVEREIN
FUR TIROL
NR. 1 / 2006
P.b.b., Verlagspostamt 6020 Innsbruck, GZ 02Z030037 M
„Wo ist die Tierecke?“
www.tierschutzverein-tirol.at
TIER
SCHUTZ
KURIER
Bei schlimmen
Frost im Korb
ausgesetzt.
TIERSCHUTZ
AKTU ELL
INGE WELZIG
GESCHÄFTSFÜHRUNG
W
enn ein magerer
Hund ohne Besitzer
ständig in Mistkübeln stöbernd gesehen wird, liegt
die Vermutung nahe, dass er herrenlos ist. Seit
Wochen wurde ein Windhund hektisch durch Innsbruck laufend beobachtet. Jedesmal wenn wir in
die gemeldete Gegend kamen, war er weg. Eines
nachts kam die Meldung, dass es deutschen Urlaubern in dreistündiger Geduldsarbeit gelungen sei,
das große Tier im Bahnhof in den „Glaskasten“
beim Eingang der Tiefgarage zu locken. Ich startete sofort dorthin, – mit Wurst und meiner Ria als
Lockvogel ausgestattet. Dieser wunderschöne
Hund aus Haut und Knochen war nicht gerade
glücklich, zwischen Glaswänden eingesperrt zu
sein. Aufgeregt bat ich die Wachleute, mir die von
ihnen geschlossene Türe zu öffnen. Gerade als ich
mich vorsichtig dem Tier nähern wolle, löste hinten jemand eine andere Türe per Automatik aus
und mein Windhund war eine Staubwolke. Enttäuscht verließ ich den Bahnhof. Inzwischen weiß
ich, dass der Hund gar nicht herrenlos ist. Er heißt
Coco und hat einen guten Platz, wo noch ein zweiter Hund ist. Coco überspringt elegant wie ein
Sprungpferd jeden Zaun. Er bekommt nur das beste Futter, das Müllkübelräumen dürfte eine Angewohnheit aus Kindestagen sein. Allerdings sollte
demnächst eine Lösung für eine erfolgreichere
Verwahrung gefunden werden.
W
esentlich mehr Sorgen mache ich mir in einem anderen Fall. Ich wurde abends in ein
Lokal gerufen, weil ein Hund dort vergessen worden war. Es dauerte vier Tage, bis dieser 17 Jahre
alte Hund von seiner immer noch nicht nüchternen
Besitzerin im Tierheim geholt wurde. Da steht man
vor der Frage, was richtiger Tierschutz ist. Würde
man den Hund fragen, so will er in diesem Alter
garantiert sein Frauchen nicht mehr wechseln. So
blieb nur die Möglichkeit, einen Bekannten zu bitten, die Oberaufsicht über die Besitzerin zu übernehmen. Wenigstens wirkte der Hund nicht verstört, er hatte sich vermutlich an den Zustand seines Frauchens gewöhnt.
N
icht gewöhnen kann man sich an ausgesetzte
Tiere wie die beiden schwarzen Katzen, die in
einem Katzenkorb bei eisiger Kälte morgens vor
der Türe standen. Sie müssen die ganze Nacht im
türkisfarbenen Korb dort gewesen sein, wovon ihr
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TIERSCHUTZ-KURIER
verschmiertes und stinkendes Fell zeugte. Die beiden Katzen sind nicht gerade die jüngsten. Am
gleichen Tag wurde ein junger Kater in einem
Schafstall ausgesetzt. Die drei Tiere kamen bei uns
gemeinsam in ein Zimmer. Nach einer Woche war
die Freude groß, als ein Paar alle drei Katzen mit
nach Hause nahm, damit sie beisammen bleiben
konnten.
A
m zeitaufwendigsten war eine Aktion im Unterland. Eine Frau in einem zum Abbruch bereiten
Haus besaß 49 Wohnungs-Katzen. Es war ihr alles
über den Kopf gewachsen, Wohnung und Tiere im
entsprechenden Zustand. Die psychische Belastung
war für die Tiere gleich groß wie für die Frau, die
mir vorerst nicht über den Weg traute. Natürlich
war es für uns nicht möglich, alle Tiere, deren Gesundheitszustand teilweise Sorgen machte, gleichzeitig zu übernehmen. Als Abschluss wurde die
Katzenbesitzerin mit einigen letzten, zuvor kastrierten Katzen, in ihr neues Domizil durch unsere Caro
gebracht, womit diese Aktion beendet war.
Schwierige
KatzenAktion im
Unterland.
I
ch wünsche mir, dass ich Ihnen neben dem Unangenehmen immer wieder Positives berichten
kann und bleibe
Ihre
P.S.: Seit Jahren verschiebe ich die Beantwortung von
vielen Briefen, die keine sofortige Antwort brauchen.
Immer warte ich darauf, dass ich einmal daheim bleiben muss, weil mir z. B. ein Fuß weh tut. Fuß hat mir
noch keiner weh getan, statt dessen hatte ich mir
letztes Jahr die rechte Hand gebrochen. Das war
auch nicht die ideale Möglichkeit zum Briefe schreiben. Ich entschuldige mich wieder einmal bei allen
jenen, die ich wegen einer fehlenden Antwort (auch
telefonisch) enttäuscht habe. Erst meine ich, dass ich
mir während einer Autofahrt alles merke, dann
kommt soviel daher, dass mein „Namens-Alzheimer“
wirksam wird. Mein Hirn-Computer ist mit 20.000
Namen komplett überfordert. Auch bei jenen, die ich
auf der Straße nicht gegrüßt habe, weil sie nicht erkannt habe, möchte ich mich entschuldigen. Eine
Brille trage ich nämlich nur im Auto.
Lilly hat ihrem
Frauchen den Kopf
total verdreht und
freut sich, dass Frau
Nachbarin genauso
ein Katzenfan ist.
In Westendorf wissen alle Dorfstreuner,
bei wem es Liebe und Futter gibt.
„Servieren bitte !“
BERICHT VON OBMANN
GEBHARD JENEWEIN
Liebe Tierfreunde!
Langsam lerne ich, dass die
Situation im Tierschutz einer
Achterbahn gleicht. Zumindest im Finanziellen. Die Kosten für Futter, Personal, Tierarzt, Betriebskosten und vieles
andere bleiben in den Jahren Obmann
ähnlich. Die Hälfte davon wird Gebhard Jenewein.
vor allem durch die Spenden
von Ihnen und durch Subventionen abgedeckt.
Die zweite Hälfte kann nur durch Legate oder
Erbschaften abgedeckt werden. Es ist schon
traurig, dass der Tod eine Menschen ein Tierheim erst lebensfähig macht. Wir wünschen
doch jedem Menschen ein langes Leben.
Trotzdem sind die Talfahrten kein Grund zum
Jammern, denn Optimismus hat schon viele
Wunder bewirkt. Bevor uns Sorgen über den
Kopf wachsen, würde Inge Welzig vermutlich
mit der Gitarre auf der Straße auftauchen, begleitet von mir und anderen Mitarbeitern. Eine
echte Tierschutzband.
Dass es nicht so weit kommt, wünscht sich
Ihr Gebhard Jenewein
P.S.: Bitte verwechseln Sie uns nicht mit dem
noch nicht sehr alten „Tiroler Tierschutzverein“,
der keine Tierheim unterhält.
Igel in diesem frostigen Winter
Nachdem wir schon jetzt vor dem kältesten Winter des
Jahrhunderts stehen, müssen wir mit gesteigerten Problemen unserer Igel rechnen. Viele sind im Herbst mit einem
Gewicht in den Winterschlaf gegangen, das normalerweise
leicht ausreicht, um die Zeit ohne Nahrungsaufnahme zu
überstehen. Wenn das Stacheltier imstande war, sich einen
gut geschützten Platz zu suchen und wenn die Kälteperiode
endlich nachlässt, wird nicht viel passieren. Wenn aber das
Gewicht im Herbst knapp war und der Frühling nicht rechtzeitig Wärme bringt, geht es für etliche Igel ums Überleben.
Das Fett ist aufgebraucht und beim Aufwachen befinden
sich im Boden noch kaum Insekten, weshalb menschliche
Hilfe angesagt ist. Wer in absehbarer Zeit – noch bevor der
Boden völlig aufgetaut ist – einen Igel im Freien beobachtet, sollte diesen zur Beobachtung vorerst ins Haus nehmen. Ist der Igel nicht zu fangen, so sollte wenigstens Futter
hingestellt werden, wobei Katzenfutter normalerweise am
schnellsten verfügbar ist. Keinesfalls kann dieser Insektenfresser von Salat und Brot leben. Nüsse sind jedoch als Zusatznahrung ebenso geeignet wie Topfen oder Rosinen. (Ob
sie letzteres mögen, steht auf einem anderen Blatt).
„Das war eine lange Tour! Wo bleibt die
Jause?“
Emily und Sissy
aus dem Außerfern sind müde
vom Spielen.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Unterricht mit Hunden
In Osttirol hilft Carina ihrer Mutter beim Füttern von über 20 Streunerkatzen. Ihre Mami
ist eine tolle Tierfreundin, denn sie füttert
nicht nur, sondern kümmert sich auch ums
Kastrieren oder um das Zähmen und Vermitteln von unerwünschten Katzenkindern.
Ein neuer Schub von unverantwortlicher Hundeangst
wurde geschürt mit dem Bericht über den „Killerhund“,
der eine Frau angeblich fast tot gebissen haben soll. Die
Medien berichteten groß über Intensivstation und künstlichen Tierschlaf. Alles nicht wahr. Das wird auch nicht
dadurch zur Wahrheit, dass einige Politiker mit Hysterie
reagierten. Die Frau war 14 Tage nach dem Vorfall bei
uns im Büro. Mit Gipsarm. Ihr war der Fehler passiert,
dass sie bei ihren eigenen zwei Hunden in den Raufhandel eingegriffen hatte.
Im Unterricht über die Aktion „Tier und Wir“ der Tiroler
Landesregierung wird genau auf diese Gefahr besonders
hingewiesen. Vor einigen Jahren wurden durch einen
Spezialisten 60 Hundebisse in Tirol untersucht. 57 davon waren durch Fehlverhalten der Gebissenen passiert.
Der Besuch mit Hund kostet die Schule nichts und kann
entweder über die Landesregierung oder über Claudia
Niedrist unter 0664/8228917 angefordert werden.
Erst war Frauchen gar nicht davon begeistert, dass Daisy die Weihnachtsmütze geklaut hatte. Als sie sich stolz damit dekorieren ließ, musste schnell die Kamera her.
Kampfhund
im Taschenformat.
Mit dem Kauf dieser zauberhaften Karte
kann man das Wiener Tierheim unterstützen.
Dort hat man die gleichen Probleme wie fast
alle Tierheime haben: Viel Arbeit, zu wenig
Geld und der Blick auf andere Vereine ohne
Tierheim, deren Zeitaufwand vorwiegend dem
Abkassieren dient.
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TIERSCHUTZ-KURIER
„Null problemo miteinander.“
Aiko und Jara
sind nur ein Teil
der Tiere von
Frauchen.
Um so entspannt und verschmust
zu werden, benötigte diese Katze
in Telfs zwei Wochen. Davor war
nur Verstecken angesagt.
Ein Brief von der
ehemaligen Tierheimhündin „Lia“
„Seit drei Monaten bin ich beim meinem neuen Herrchen
René. Auf Grund meiner Vorgeschichte musste ich erst mal einige Zeit bei Euch wohnen. Danke dass ihr mir das so schön
gemacht habt. Aber mit meinem neuen Besitzer ist es trotzdem toller. Er kümmert sich um mich und geht mit mir jeden
Tag spazieren. Wir waren auch schon rodeln. Was für ein
Spaß! Einmal war ich krank und musste zum Tierarzt. Das ließ
ich mir nicht gefallen, aber jetzt wäre das kein Problem mehr.
René möchte mit mir eine Ausbildung zum Lawinenhund machen. Er ist der Meinung, mir würde das gefallen. Mal schauen. Ich habe auch neue tierische Freunde wie den Akim und
den Columbo, mit denen habe ich riesigen Spaß. Liebe Grüße
Euch allen von Lia und René.“
„Pia“ aus Ellmau
schreibt uns:
„Kennt ihr mich noch?
Ich bin schon fast ein
Jahr bei meiner Familie. Die lieben mich
sehr. Manchmal sind
meine Ohren zu lang
und dann höre ich
nicht gut, wenn ich im
Schnee tobe. Ergibt
aber kein Problem, ich
habe es einfach schön
hier. Meine Zweibeiner behaupten, dass ich das Beste sei, was
ihnen passieren konnte. Wir haben viel
Spaß und sie meinen, dass ich brav bin.“
Tinka in Kössen möchte vor Freude über
ihre neuen Besitzer in die Luft springen.
Einen Sinn für die Schönheit
der Berge am Biffelsee scheint
dieser Schäfer schon damals,
vor 40 Jahren gehabt zu haben.
Am Katzenfütterungstisch. Der Besitzer
schreibt: „Ich bin 84 Jahre und meine
10er-Katzen-Horde gibt mir viel Kraft“.
Warten auf Herrchen.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Lisa liebt es sportlich.
Dieses Gehege ist der Traum aller Hasen.
Muzzele.
Wer von den beiden Hovawart-Hunden ist jetzt
Jimmy aus dem Tierheim? Beide haben jetzt einen großartigen Platz und benehmen sich, als
wären Sie immer beisammen gewesen.
Ein Dauerbrenner für den Amtstierarzt ist diese Tierhaltung. Der
Schmutz wirkt meist fast tierquälerisch, dahinter steckt Absicht.
Weil nämlich der ungeliebte Bruder daneben ein schönes Hotel
hat und dieser Anblick die Gäste
ärgert. Mit Tierquälerei hat es
trotzdem nichts zu tun. Ein
schmutziges Nutztier in der Freiheit hat es sicher besser als ein
sauberes in der Intensivtierhaltung. Denken wir an unsere
eigene Kindheit. Wie schön war
es doch, aus Erde und Wasser
Kaffee zu kochen und wie wenig
hat es uns gestört, verdreckt zu
sein. (Nur die Mütter hatten
nicht immer Verständnis für die
Schlamm-Hose).
Eselsohren ohne Papier.
Alles schief gelaufen
Im Tierheim rief der Gemeindesekretär aus Innsbruck-Land an, dass ein Fundhund sofort abzuholen
sei. Unsere Claudia am Telefon sah keine Möglichkeit, da einerseits niemand auf die Minute abkömmlich war, andererseits das Tierheim so voll, dass ein Aufnahmestopp für Hunde verfügt worden
war. Das kommt im Jahr nur an wenigen Tagen vor. Claudia schlug vor, im Tierheim Wörgl nachzufragen. Die Antwort war, dass Wörgl zu weit sei. Mangels anderer Möglichkeiten wurde von der Gemeinde dann doch versucht, Kontakt mit Wörgl aufzunehmen, wobei die Auskunft eine falsche Nummer gab. Die Behauptung, dass unser Notruf nicht im Herold Telefonbuch im Internet zu finden sei,
ist ebenfalls falsch. (Welzig wäre am Handy erreichbar gewesen). Jedenfalls ist es bitter, wenn dann
ein böser, vereinsschädlicher Artikel in einer Lokalzeitung erscheint und daneben Kommentare fallen,
man würde von Subventionen leben. Die Subventionen sind nur ein kleiner Teil, denn wir sind ein Privatverein, der von Spenden lebt und dafür mit seinen Mitarbeitern wirklich alles leistet, was möglich
ist. Wir bemühen uns, zu zaubern, zu fliegen und Wunder zu vollbringen. Geklont hat uns noch niemand, darum kann es auch einmal zu Engpässen kommen.
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TIERSCHUTZ-KURIER
Vierfache
Entsprannung.
So erhohlt sah
Paulchen nach
acht Wochen
Tierheim aus. Bei
seiner Ankunft
bestand er nur
aus Milben aller
Art und hatte
schütteres bis
nacktes Fell.
Inzwischen
konnte er sogar
vergeben werden.
Pferd Tschini sieht
aus wie diese
herrlichen,
robusten Haflinger
der alten Garde,
welche die Feldarbeit
liebten.
Nicht immer ist Trixi
begeistert, wenn aus
Platzmangel in ihrem
Büro Katzen bei der
Arbeit am Computer
helfen. Widerstehen
kann sie so einem
Schmuser trotzdem
nicht.
Klettergarten für
Zimmertiger.
Kaninchen auf Superplätzen.
Die unglaubliche
Geschichte von
Archibald aus Völs
„Es war vor zwei Monaten, als ich mit einer
Freundin und unserem
Zwergpinscher Archibald einen Spaziergang
machte. Auf einem
übersichtlichen
Weg
durfte Archibald von
der Leine, wobei er uns
fröhlich schnuppernd folgte. Natürlich hatten wir ihn im Blickfeld. Plötzlich sprach
uns ein fremder Mann an und bat uns um
Geld für die Zugfahrt nach Jenbach. Wir
hatten keines dabei und wunderten uns
über die seltsame Begegnung. Als wir uns
nach Archie umsahen, war dieser verschwunden. Da Archie sich hier gut auskannte, machten wir uns nicht gleich Sorgen. Wir gingen ebenfalls heim und erschraken, als wir Archie nicht antrafen. Ich
rief bei Polizei, Tierarzt, Tierheim, bei Bekannten, Freunden und Verwandten an.
Ohne Erfolg! Am nächsten Tag ging die
Suche weiter. Das Einzige, das gefunden
wurde war sein Halsband an der Stelle, wo
wir ihn zuletzt gesehen hatten. In ganz
Völs wurden Flugblätter aufgehängt – das
Telefon blieb still. Auch die Anzeigen in
vier Zeitungen und über das Tierheim
brachten keinen Erfolg. Die Nächte wurden
eiskalt, vier Tage waren vergangen und die
Hoffnung schwand. Da rief ein Mann an,
dass die Beschreibung auf einen Hund in
Jenbach passe. Der kleine Vierbeiner war
am Tag des Verschwindens dort aufgetaucht und Tierfreunde kümmerten sich
um den Findling. Sie hängten Flugblätter
auf und gingen mit Archie sogar zum Tierarzt. Mit einem feuchten Kuss verabschiedete sich Archie bei seiner Retterin und
fuhr mit mir heim nach Völs. Meinem
Mann hatte ich von meiner Fahrt nach Jenbach nichts gesagt und so brachte ich ihm
die schönste Geburtstagsüberraschung seines Lebens. Archie kam vor fünf Jahren
von einer Frau, die ins Seniorenheim kam,
zu uns. Er ist jetzt elf Jahre alt und besucht
regelmäßig sein früheres Frauchen. Zum
Glück hat sie von diesem spektakulären
Ausflug nichts mitbekommen. Danke an
die Tierfreunde in Jenbach“.
Ein Bitte von uns: Wer kann Hinweise geben an den Mann, der die Fahrkarte nach
Jenbach bezahlt haben wollte? Wir glauben
nämlich, dass ihm Archie entkommen ist
und wollen verhindern, dass er den Diebstahl eines kleinen Hundes noch einmal
versucht.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Aktive Tierliebe
für herrenlose Katzen
„Werd’ ich auch
noch so groß?“
Der Urlaub im
Wohnmobil ist für
Pudel Whisky und
Katze Niki die Zeit der
Abenteuer.
Es gibt sie noch: Die „Katzenheiligen“. Nur wer einmal deren Fütterungstour
mitgefahren ist, kann ermessen, wie viel Tierliebe hier umgesetzt wird. Das
obige Foto ist soeben an einer Futterstelle im Gnadenwald aufgenommen
worden. Insgesamt elf Katzen kamen herangeschlichen, als sie das Auto hörten, mit welchem alle zwei Tage bei jedem Wind und Wetter Futter gebracht
wird. Vorerst warm schmeckt es am besten, aber auch für das Trockenfutter
bis zum nächsten Besuch sind diese armen Geschöpfe dankbar. Seit Jahren
fährt diese Katzenfreundin täglich im Gebiet von Thaur, Hall und Gnadenwald
ihre Runden. Mit vierzig Fieber genauso wie mit Schmerzen im Rücken. Noch
nie hat sie ihre Sorgenkinder im Stich gelassen. Oft genug musste sie sich
durch den Schnee zu den Tieren erst hinschaufeln. Natürlich ist es nicht immer so beschwerlich wie derzeit. Aber auch für den Sommer bleibt die Sorge
was passiert, wenn diese aufopfernde Frau einmal wirklich krank ist. Vielleicht
findet sich im Gebiet Mils – Absam – Hall jemand, der bereit ist, im Notfall
einzuspringen. Man könnte auch auf mehrere Tierfreunde aufteilen. Wer mithelfen will, dass diese Tiere nie vergeblich auf ihre ersehnte Mahlzeit warten,
erfährt mehr unter Tel. 05223/46585, Natürlich gibt es solche Katzenfütterungsstellen für herrenlose Tiere in ganz Tirol. Ein dickes Danke an all diese
Tierfreunde.
Achtung: Dieser Artikel kommt TT-Lesern
bekannt vor. Er war in der Tierecke. Da nicht
alle die Zeitung abonniert haben, kann es
zu Wiederholungen kommen.
Doppelkopf einmal
nicht als Kartenspiel.
Hannibal aus dem
Tierheim musste
nicht über die Alpen.
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TIERSCHUTZ-KURIER
Im O-Dorf haben Karin und Franz
mit einigen Rabenkrähen herzliche
Freundschaft geschlossen.
Nellie war die magerste Katze, die
je von uns abgeholt wurde. Niemand weiß, wie
lange sie in der
Großanlage einer Reinigung in Kramsach gelebt hat. Sie konnte kaum noch stehen. Heute
lebt sie im Paradies in Mühlau. Frauchen meint,
sie wäre heikel. (Kennt jemand eine Wohnungskatze, die nicht heikel ist?)
Zweckentfremdeter
Laptopkoffer.
Julia und
ihr Katerle.
Viele Leser erinnern sich an den
Bericht, als Inge
Welzig bei einer
Hundekontrolle in
Neustift plötzlich
zum
Babysitter
wurde. Das Frauchen von Tessy
hatte gerade in diesem Moment eine große
Wunde im Fell entdeckt hatte. Der Hund musste schnellstens zum Tierarzt, das Baby landete
in Armen von Welzig. Klar, dass der kleine Nico
den
Tierschutzkurier mit
Interesse
lesen
muss. Da hat er
sicher gleich erfahren, wie toll
seine Eltern die
Hündin Tessy auf
seine Geburt vorbereitet
haben.
Schon
Wochen
davor wurde eine
Puppe immer ins
Familienleben mit einbezogen, auf den Schoß
gesetzt und mit ihr geredet. So gab es kein
Problem der Eifersucht, denn die Puppe wurde
ja nur gegen
ein Baby ausgetauscht. Dieses Baby war
viel
interessanter und beide sind heute
dicke Freunde.
Wahre Tierliebe
Im Tierheim saß schon länger die weiße Katze Mona, die wegen ihrer Unsauberkeit abgegeben worden war. Auch bei uns setzte sie einmal pro Tag ein Häufchen neben das
Kistchen. Eine Besucherin interessierte sich für sie und bekam die Auskunft, dass die Katze nicht vermittelbar sei, solange sie unsauber sei. Die Antwort war einfach großartig: „Das ist doch egal. Zu jedem behinderten Leben muss ich ja sagen und vielleicht mehr putzen.“ Und verließ glücklich mit
Mona das Tierheim.
„Ätsch – ich
war schneller“
Vorbildliches Katzenhaus
auf Schloss Tratzberg.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Unentbehrliche Helfer
im und außerhalb des Tierheimes
Organisation Tierheim,
Katzen
Katzen
Hunde
Telefon,
Vögel
Hunde
Hasen,
Kleintiere
Michaela
Angela
Markus
Claudia
Herbert
Renate
Verena Vollgger
Verena
Christian
(Wörgl)
Margret
Angela
Manuela
Isabella
Caro
Jaqueline
Helga
Yvonne
… und viele andere
Tierheim Innsbruck-Mentlberg
D
as macht Freude: Wenn Kinder schon ein richtiges Verantwortungsgefühl gegenüber Tieren
haben. Wie die 11jährige, die sich in eine Katze
verliebt hatte und sie mit ihren Eltern auch gleich
mitnehmen hätte dürfen. Stattdessen ließ sie sich
einige Haare von der Katze abschneiden, um sie
ihrer älteren Schwester an den Hals zu legen. „Damit wir sicher sein können, dass sie nicht allergisch
ist. Ich käme mir schäbig vor, wenn wir das Tier je
wieder hergeben müssten.“
F
ür die Aufmerksamkeit einer Besucherin im
Hundegehege und deren Tierliebe würden wir
gerne danken und ihre Sorgen verringern. Leider
hat sie sich nur telefonisch und ohne Namen gemeldet. Sie war entsetzt darüber, dass wir einen
kranken Hund den ganzen Nachmittag bei Eiseskälte im Freien lassen. Es stimmt, dass der Hund –
wie viele andere derzeit in Tirol – Husten hat und
Medikamente bekommt. Es stimmt aber nicht,
dass er den ganzen Nachmittag draußen ist. Hustehunde, die kein Fieber haben, sollen immer
wieder kurz ins Freie. Auch bei diesem Hund wur-
10
TIERSCHUTZ-KURIER
de darauf geachtet, dass er nicht lange draußen ist.
Fieberfreie Kinder mit Husten kommen ja normalerweise auch ins Freie. Natürlich ist dieser frostige
Winter sowohl für die Mitarbeiter, als auch für die
Hunde ein Problem. Von unseren Katzen lernen
wir aber, dass Tiere das Kälteproblem weniger
empfinden als wir. Obwohl die Katzen ungehindert
vom Gehege ins Haus ein- und ausgehen können,
halten sie sich stundenlang draußen auf, auch bei
minus zehn Grad. Brrrrr.
E
inen gewaltigen Erfolg gab es durch die Fernsehsendung in Tirol Heute. Es wurde besonders
die große Zahl bei den Katzen und Kaninchen gezeigt. Die Tage danach platzten wir nicht durch
Tiere, sondern durch Besucher aus allen Nähten.
Vor allem für Wohnungskatzen konnten gute Plätze gefunden werden. Auch einige Meerschweinchen und Degus fanden geeignete Besitzer. Die
Anzahl von Kaninchen ist einfach zu groß, um
auch hier den großen Erfolg verzeichnen zu können. Da die Sendung aber immer noch nachwirkt,
können wir hoffen, dass die Tierhandlungen ihr
Geschäft mit dem Zubehör machen, die Tiere sollten allerdings von uns sein.
W
as uns im Tierheim immer wieder ärgert sind
die unsinnigen Verdächtigungen, dass Katzen eingeschläfert würden, wenn sie eine gewisse
Zeit schon im Tierheim sind. Das ist ein ausgesprochener Blödsinn. Wie kommt es sonst, dass
die meisten Katzen im Durchschnitt nur zwei bis
drei Wochen da sind, dafür ab und zu eine andere
monatelang? Es ist schon passiert, dass niemand
mehr an die Vermittlung einer schüchternen Katze
glaubte, weil sie sich prinzipiell vor jedem Besucher versteckt hat. Auf einmal kam eine Tierfreundin und wollte ganz einfach unsere ärmste Katze
mitnehmen, egal welche. So findet einfach jede
Katze irgendwann ihren Platz.
Tiere
Oh hätte unsre Menschenwelt
nur das Gefühl von Tieren,
es würden nicht vor Macht und Geld
die Herzen arm erfrieren.
In Stunden tiefster Dunkelheit –
wer war da nah bei mir?
An Sonne, Lachen, Fröhlichkeit
nahm mit mir teil – ein Tier.
Ich liebe euch, ihr Kreaturen
in Wasser, Luft, am Wegesrand,
begleitet mich durch Wald und Fluren,
denn ihr lebt aus des Schöpfers Hand.
Tierheim Wörgl
I
mmer bekannter wird dieses kleine Tierheim, das
von Christian Handler vorbildlich geführt wird.
Mit dem Bekanntheitsgrad stiegen die Anforderungen an ihn, sodass auch er kurzfristig mit Überfüllung gekämpft hat. Besucher sind von Dienstag
bis einschließlich Samstag zwischen 15 und 17 Uhr
willkommen. Das Heim ist leicht zu finden: Autobahn Wörgl-West abfahren, rechts Richtung Holz
Pfeifer. Davor links zurück, nach 200 Metern sieht
man schon rechts oben das Bauernhaus mit unserem, von dem das Zuhäusl unser Tierheim ist.
Roby aus dem
Tierheim Wörgl
wäre am liebsten
ein Hund für
Hornschlitten.
Peterle aus dem Tierheim Wörgl beendet
für einen Schlecker Schlagobers sogar
sein Schläfchen.
Gino aus dem Tierheim Wörgl
möchte seinen Teddy heiraten.
Ausspannen
im Tierheim.
Katzenheim Schwaz
W
Heulager im Gnadenhof.
ie in Innsbruck und Wörgl wird auch im Katzenheim laufend angerufen wegen Kastrationen herrenloser Katzen. Seit dreißig Jahren das
gleiche Problem. Frau Öfner träumt von einer
Nachfolgerin. Ihre Mitarbeiterin Beate ist ein Spitzenkraft, hat aber auf Grund der eigenen Tiere
nicht die Möglichkeit, noch mehr zu arbeiten. Dass
man sich im Tierschutz keine goldenen Löffel verdienen kann, dürfte sich auch schon herum gesprochen haben. Trotzdem gibt es in Tirol so tolle
Tierschützerinnen wie z.B. Manu. Sie sind also
nicht ausgestorben, wir haben sie nur noch nicht
entdeckt. Bis dahin bleibt Friederike Öfner nichts
anderes übrig, als durchzuhalten.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Katzenstation Oberland
Tierheim Reutte
W
ir vergönnen Manuela Prantl, dass sie momentan ihren Katzenbestand reduzieren
konnte. Diese Erholungspause dauert sicher nicht
lang. Immerhin hat sie schon bis zu 56 Katzen in
ihrem eigenen Haus privat beherbergt. Dieser Wirbelwind arbeitet auch noch im Sozialberuf engagiert und kompetent. Manu bekommt von uns den
Tierschutz-Heiligenschein verpasst.
N
ach den ersten Streikreaktionen der ehrenamtlichen Helfer gibt es den gemeinsamen Beschluss, das Heim im Frühjahr wieder herzurichten.
Die Bauarbeiten gegen das Hochwasser werden
zwar erst in ca. zwei Jahren durchgeführt, wir werden aber Petrus bitten, zwei Jahre lang den Massenregen zu unterlassen. (Der Heilige Franziskus
wird unsere Bitte sicher auch überbringen).
Gnadenhof
Die beiden Gänse waren
wegen der Verordnung zur
Vogelgrippe wochenlang
eingesperrt. Mieze leistet
Gesellschaft aus Mitleid.
Unsere schimpfenden
Gänse, die kein
Verständnis für das
Einsperren wegen der
Vogelgrippe zeigten.
D
ieser Winter wurde zum reinsten Abenteuer für
den Gnadenhof. Selbst mit dem Jeep war die
Erreichbarkeit schwierig. Trotzdem gab es noch vor
dem totalen Einschneien einen gemütlichen Nachmittag mit Mal-Unterricht. Fast alle waren zum ersten Mal mit der Technik des Aquarellmalens konfrontiert und hatten viel Spaß dabei. Hans als Profi
gab viele Tipps und hatte auch die vielen Utensilien
– besonders Beispiele für Ideen – besorgt. Danach
gab es eine gute Jause, die Jaqueline liebevoll hergerichtet hatte. Interessante Tierschutz-Gespräche
passten gut dazu. Der Plan, solche besinnlichen
Nachmittage an Wochenenden regelmäßig durchzuführen, scheiterte bisher an Frau Holle. Dafür kann
Erste Werke.
man sich schon
jetzt auf die Zeit
freuen, wenn der
Gnadenhof bei Kufstein leichter erreichbar ist. Geplant sind abwechselnde Programme
zwischen
Malen,
Musik, Spaziergängen
und
Gesprächen, von denen etwas für die
Seele bleiben sollte. Auch wenn die Farben ungiftig
Wer
prinzipiell sind, sind sie für Mieze nicht als
dafür Interesse hat, Trinkwasser geplant.
wird um eine Voranmeldung im Büro von Mentlberg gebeten. Termine kann man dann gemeinsam
ausmachen.
Z
u meinen Füßen liegt der Hund,
zum Grübeln gibt es manchen Grund.
Zum Beispiel sind es Ähnlichkeiten
von Hund und Mensch. Jedoch verbreiten
sich Thesen, dass die Seele
dem Hund, ja jedem Tiere fehle.
Das glaub ich nicht, weil oft agiert
ein Vieh erstaunlich kompliziert.
Etwa der Hund macht irgendwann
etwas Verbotenes und dann,
wenn darauf hingewiesen wird
ein Bild des Jammers er gebiert.
Ein klarer Hinweis auf Gewissen,
so ist die Seel nicht zu vermissen.
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TIERSCHUTZ-KURIER
Dr. Max Gheri
Abschied vom Tierheim Kirchbichl
T
ierschutzarbeit im Unterland war jahrzehntelang mit dem Namen Lisch verbunden. Sie
war die erste Privatperson in Tirol, die herrenlose
Hunde immer wieder aufnahm, sie versorgte
und dann vermittelte. Immer mehr Notfälle landeten bei ihr, denn in den drei Bezirken Kufstein,
Kitzbühel und Osttirol war sie die einzige Anlaufstelle. Dazu kam teilweise noch der Bezirk
Schwaz, von wo es oft nach Kirchbichl näher war
als nach Innsbruck. Mit Sicherheit entwickelte
sich ihr Haus zum buntesten Tierheim Österreichs mit einem großen Wissen über Wildtiere.
Für den Alpenzoo unter Dr. Helmut Pechlaner
pflegte Frau Lisch vor allem Raubvögel gesund.
Eine der bekanntesten Geschichten war die Aufzucht eines winzigen Etwas, von dem niemand
sagen konnte, was daraus werden würde. Es
wurde Reini, der Fuchs daraus, der nicht mehr
ausgelassen werden konnte und jahrelang im eigens für ihn gebauten Gehege fröhlich lebte. Der
aufgezogene Marder liebte das abendliche Fußballspiel und unzählige Katzen kamen und gingen durch das Privathaus von Frau Lisch. Urlaub
gab es keinen, stattdessen passierte ihr vor über
zehn Jahren ein komplizierter Beinbruch beim
Hundespaziergang. Und weil das Leben undankbar ist, kam es zu einem zweiten Bruch Ende des
letzten Jahres. Auf jeden Fall hat sich Frau Lisch
den Rückzug aus der praktischen Tierschutzarbeit
Im Kindergarten in
Mieders hat Igelmutter
Karin Mattel aus Fulpmes
den Kindern über die
Stacheltiere erzählt. In
den Zeichnungen spiegelt sich die Faszination
der Kinder wider
verdient
wie
kaum jemand
anderer.
Es
bleiben ihr immer noch die
eigenen Tiere
erhalten. Darunter auch der
Storch,
der
nicht
fliegen
kann und ein eigenes Gehege auf dem Grundstück von Frau Lisch zur Verfügung hat.
Was heute kaum noch bedacht wird, ist die wesentlich schwierigere Situation vor 40 Jahren. Damals war das Wort „Tierschützer“ fast ein
Schimpfwort. Darum war es so gut wie unmöglich, ehrenamtliche Helfer zu bekommen. Wodurch die Unterstützung durch unseren Verein
selbstverständlich wurde. Engagierte praktische
Arbeit im Tierschutz braucht Geld, hat aber nicht
die Zeit, dieses selbst aufzutreiben. Dazu bedeutet Arbeit im Tierschutz weiters, dass man kaum
Dank von Menschen zu erwarten hat, dass aber
die viele Freude, die man an den Tieren haben
durfte, Dank von viel höherem Wert ist. In diesem Sinne danken wir Frau Lisch im Namen der
unzähligen Vierbeiner, denen sie ihre Liebe geschenkt hat, für alle Aufopferung und wünschen
vor allem gute Besserung.
„Ich bin zwar kleiner,
aber geistig größer.“
Gerettet! Hätten sich
Tierfreunde nicht
engagiert, um diese
beiden auf einer Alm
zurückgelassenen
Katzen ins Tal zu holen,
hätte der strenge
Winter kaum eine
Überlebungsmöglichkeit
geboten. Danke.
Früh übt sich …
Jessie aus Jenbach
hält nichts von Altpapierentsorgung.
TIERSCHUTZ-KURIER
13
Viele erinnern sich
an den Kettenhund
Bomber, den Welzig
im Oberland entdeckt und nach einem Gespräch mit
den Besitzern mitgenommen hatte. Er
kam nach Wörgl, von
wo er durch Christian später vermittelt
wurde. Unter dem
Titel „Kettenhund wird Lebensretter“ berichtete die
Krone: „Ständig angekettet, auf dem nackten Pflaster
tagaus – tagein so vegetierte der junge Mischlingshund
Bomber bei einer Oberländer Familie. „Ein Anblick fast
zum Heulen“ berichtet Inge Welzig. Sie holte Bomber
ins Tierheim Wörgl. Dort kamen eines Tages zwei Rotkreuz-Mitarbeiter …
„Dieser Hund war so schlecht behandelt worden, aber
trotzdem mag er alle Leute“ staunten die Mitarbeiter.
Jeder freiwillige Helfer, der mit ihm spazieren oder
Bergtour ging schwärmte: „Ein Tier zum Verlieben“.
Die Tür zum neuen Hundeleben tat sich unerwartet
auf. Irina und Tom – beide bei der Rotkreuz-Hundestaffel in Innsbruck – schauten im Tierheim vorbei.
„Bomber war im hintersten Eck, ist uns aber gleich
aufgefallen, weil er wie ein Zirkushund herumgetollt
hat“ schmunzelt der Rotkreuzmann. Es kam wie es
kommen musste. Bomber hat seine neue Familie. Inzwischen ist klar, dass Bomber Rettungshund wird.
„Bei den ersten Tests hat er mehr Talent bewiesen als
meine beiden Rassehunde“.
Wir freuen uns über den Beweis, dass Hunde mit einem schlimmen Vorleben nicht zwangsläufig gestört
sein müssen, sondern oft besonders dankbar und gelehrig sind.
Paul hat uns das Bild von seinem geliebten Caruso und einen Brief mit
Zeichnung geschickt. Da sieht man auch
den Adventkalender, den er für seinen
Kater gekauft hat. Bevor er morgens zur
Lebenshilfe in Umhausen geht, genießt
Paul sein Frühstück mit Caruso.
Siggi aus Aldrans
will einkaufen.
Schnapsidee im Gemeinderat
„Ihr könnt mich für
die nächste MissWahl vormerken.“
Kopf an Kopf, aber kein Rennen.
14
TIERSCHUTZ-KURIER
N
ormalerweise müssen wir im Tierschutz
nicht neidig in den Osten schauen. Die
Stadt Baden gibt uns aber in Sachen Tierschutz
ein besonderes Vorbild. Dort hat man unter einer bezirksweiten Mitarbeit von Gemeinden,
Firmen, Presse, Tierheim und Tierärzten eine
vorbildliche Aktion gestartet, um die unerwünschte Katzenvermehrung unter Kontrolle
zu bekommen. Das kann nur über Futterstellen,
die kompetent betreut werden, funktionieren.
Nur so kann zur Kastration eingefangen werden und nur so kann man beobachten, ob sich
ein unkastriertes Tier einschleicht. Die Stadt Baden hat das Aufstellen von Futterhäusern finanziell und ideell unterstützt, während im Unterland im Gemeinderat über ein Verbot, Katzen
zu füttern, debattiert wurde. Zum Glück hat die
Vernunft gesiegt und ein Schildbürgerstreich
wurde vermieden. Die Verunsicherung der Katzenfreunde war Unsinn genug. Es bleibt abzuwarten, wie man sich engagiert, um einmal so
weit zu kommen wie in der Stadt Innsbruck,
wo durch konsequentes Kastrieren seit 20 Jahren fast keine ungewollte Vermehrung mehr
stattfindet.
Tierfreundschaft mit Mitleid – eine einmalige, berührende Geschichte
von Freundschaft zwischen Tieren
Erlebt von Toni Schöllhorn
m vergangenen Herbst fuhren meine Frau und
ich mit einem deutschen Südwestafrikaner als
Fahrer und Führer kreuz und quer durch den südlichen Teil Namibias mit seiner beeindruckenden
Schönheit und Vielfalt.
Eines Tages waren wir auf
einer selten befahrenen
Piste entlang einer riesigen Farm unterwegs, als
sich uns ein seltsames Bild
bot: Ein Strauß hatte sich
im Sand neben einem
schwarzen Reitpferd niedergelassen. Als wir näher
kamen, sahen wir dann die
Katastrophe. Das Pferd
hatte sich mit dem linken Vorderhuf im Maschendraht verfangen und konnte sich selbst
nicht befreien, ohne sich das Bein zu brechen,
was einem Todesurteil gleichgekommen wäre.
Bis der Besitzer auf dem riesigen Gelände sein
Pferd gefunden hätte, konnten Tage vergehen.
So vermittelte der Strauß durch seine Anwesenheit dem Pferd eine seelische Unterstützung. Da
wir den Namen des Farmers nicht kannten und
ihn deshalb auch nicht mit
dem Handy verständigen
konnten, entschloss sich
unser Fahrer, selbst zu versuchen, das Pferd aus seiner misslichen Lage zu befreien. Jens gelang es, das
Tier zu beruhigen und den
Huf vom Drahtgeflecht zu
lösen. Erst als der Strauß
gesehen hatte, dass sein
Freund wieder frei war, erhob er sich und verschwand mit weit ausgreifenden Schritten in der Ferne. Das befreite Pferd
aber wartete dankbar an der Unfallstelle bis es
uns aus den Augen verlor und dann erleichtert
davon galoppierte.
Die Dogge Apollo war der Liebling
im Tierheim. Inzwischen ist sie auf
ihrem Traumplatz in Vorarlberg gelandet und verzückt ihre neue Familie, besonders das Kleinkind.
Die Stirnlampen beim
Weihnachtsspaziergang
der Helfer in Wörgl.
I
Was ist das?
Der Lieblingsplatz von Cäsar
ist die Fensterbank. Er bekommt besonders viel Liebe
von seinen Besitzern, damit
er seine Leberkrankheit überwindet.
TIERSCHUTZ-KURIER
15
Wie jedes Jahr hat das Team
von Aigner Heidi den ganzen
Sommer über tolle Socken gestrickt. Der Verkauf am Haller
Adventmarkt hat wieder eine
große Spende für das Tierheim
ergeben.
Sunny und Meggi zeigen statt
Zwietracht „Zweitracht“.
Blacky wurde im Alter von
16 Jahren von seinem Besitzer wegen einer neuen
Freundin abgegeben. Inzwischen ist er 19 Jahre alt
und dankbar für sein wunderbares Frauchen.
Eine Familie
trauert
um Tiger
Seit vielen Jahren weisen wir
immer wieder
darauf hin, wie
qualvoll der Tod
für Katzen ist,
die in einem
Schwimmbad ertrinken. Eine Familie in der
Nachbarschaft des Tivoli Schwimmbades vermisste kürzlich ihren heiß geliebten Kater Tiger.
Das Schmusetier trug ein Flohhalsband mit der
Telefonnummer. Ein Mitarbeiter vom Schwimmbad informierte die Besitzerin, dass sie ihr totes
Tier abholen könne. Es war in dem einen Meter
tiefen Wasser ertrunken. Bei der Übergabe sagte der Mann der weinenden Frau, dass dies öfters vorkomme. Vom Tierschutzverein für Tirol
wurde sofort die Behörde verständigt, die versprach, Bretter zur Selbstrettung für Tiere anzubringen. Da sich in Tirol noch weitere
Schwimmbecken halb gefüllt und ohne Sicherung befinden, wird darauf aufmerksam gemacht, dass auch Fahrlässigkeit zu einer Strafe
führen kann.
Christoph B. lebt
seine Tierliebe
normalerweise in
Holland. Seine vermietete Wohnung in
Innsbruck erforderte
einen Rettungseinsatz für eine
Schlange. Das Tier
war bereits seit
Wochen vom untergetauchten Mieter
unversorgt hinterlassen und konnte
unterkühlt mit Hilfe
von Franz Tinauer
gerettet werden.
16
TIERSCHUTZ-KURIER
Diese beiden Pensionsvögel im Tierheim lieben den morgendlichen
Freiflug, während Meli
die Käfige reinigt.
In unserm letzten Tierschutzkurier ist ein Fehler
passiert. Wir haben geschrieben, dass die Rabenkrähe nicht geschützt sei. Das ist falsch.
Richtig heißt es:
Alle Arten von wildlebenden, nicht jagdbaren
Vögeln, mit Ausnahme der verwilderten Haustaube (Columba livia Gmel) sind geschützt.
Es ist verboten, absichtlich
a) Vögel der geschützten Arten zu beunruhigen, zu verfolgen, zu fangen, zu halten, im
lebenden oder toten Zustand zu verwahren,
zu befördern, zu veräußern, zu erwerben
oder zu töten.
b) Nester und Eier von Vögeln der geschützten
Arten zu entfernen, zu beschädigen oder zu
vernichten, zu verwahren, zu befördern, feilzubieten, zu veräußern oder zu erwerben.
Vom Verbot ist das Vertreiben von Krähen,
Staren und Amseln aus land- und forstwirtschaftlichen Kulturen, sowie aus Hausgärten
nicht erfasst.
Herzlichen Dank an
Dr. Lentner für den Hinweis.
Aus Hall sandte uns
Frau Petra B. die ungewöhnliche
Geschichte über ihren
Kater Felix: Von ihren
beiden Katzen war eine gestorben und wie
es vielen Tierfreunden
danach geht, wollte
sie vor lauter Trauer
keinen Ersatz. Das
Schicksal war anderer
Meinung und griff bereits nach drei Tagen ein. „Meine Freundin
rief mich an, und bat mich, ihr bei einem Problem zu helfen. Ihr
Freund war mit einem ca. drei Monate alten Kätzchen unter
dem Mantel nach Hause gekommen. Er ist Schaffner bei der
ÖBB und während seiner Dienstzeit war dieses Kätzchen in
Kirchberg in den Zug gesprungen und dort von einem Waggon
in den anderen gehüpft. Irgendwer drückte dann dem Schaffner
die Katze in die Hand mit der Aufforderung, sie in Kirchberg
wieder hinauszuwerfen. (So etwas macht kein Tierfreund).
Die freiheitsliebende Nicky hat
sich bei ihrer Familie schnell
eingelebt, frisst mit den Hunden und geht mit der Familie
spazieren. Mit dem kleineren
Hund spielt sie, als wäre sie
nie woanders gewesen. Als
Dank bringt sie immer wieder
mal ein Mäuschen, eine stolzere Katze gibt es nicht.
Putzi
Schlittenhund Pitti
Falscher
Elefant und
echte Tiere.
Das war eine Topmeldung
im letzten Jahr
„Dank Ihrer Hilfe haben wir unsere Bella wieder. Sie war durch Knaller fortgelaufen. Ihr
Fluchtweg führte von Hart nach Hartberg,
wahrscheinlich übers Wiedersberger Horn nach
Alpbach. Durch Ihre Beschreibung in der Zeitung meldete sich aus Inneralpbach ein Mann,
bei dem Bella schon sechs Wochen davor zugelaufen war. Nochmals vielen Dank!“
Muizele mit Blick
in die Ferne.
TIERSCHUTZ-KURIER
17
Sharon ist
dankbar für ihre
neue Familie.
Bürgermeister Bischofer freut sich über
die Tierliebe von Lukas
E
s ist unfassbar, was alles an Tieren ausgesetzt wird. Es kann tatsächlich passieren,
dass Schafe auf 2000 Meter Höhe hinaufkraxeln und vor Wintereinbruch von ihrem Besitzer mühsam geborgen werden müssen. Dass
aber Schafe kurz vor dem ersten Schneefall
oben am Berg mit Heu und Karotten ausgesetzt werden, ist neu. Ins Tierheim InnsbruckMentlberg kam die Meldung über diese Tiere,
die vielleicht einmal irgendwo in einem Streichelzoo als Kundenfang gedient haben. Der
Wettersturz war angesagt, es galt rasch zu handeln. Da Schafe auf fremde Stimmen kaum reagieren, war eine schwierige Bergung vorhersehbar. Als engagierter Bürgermeister war
Markus Bischofer aus Inneralpbach auch um 22
Uhr erreichbar und stellte ein Team aus der
Freiwilligen Feuerwehr Alpbach zum Einsatz
zusammen. Die vier Zwergschafe und das
Bergschaf zeigten sich ziemlich misstrauisch
und waren von der Idee ihrer Rettung alles andere als begeistert. Dass alle fünf Tiere jetzt im
Tal sind, gehört zu den Freuden in der Tierschutzarbeit. Freude macht auch die liebevolle
Versorgung der Tiere durch den erst 12 Jahre
alten Benjamin Unterrainer. Seine Schützlinge
Lucky, Schoki, Berni, Benny und Flocki sind mit
seinem erlesenen Bergheu zufrieden.
Was glauben die Leute eigentlich
noch alles an Blödsinn?
D
a haben wir angeblich schon Katzen in die
Versuchsanstalt gebracht, das Dach vom
Tierheim soll mehr gekostet haben als das
ganze Haus, Sandlern würden wir die Hundesteuer zahlen und Hunde würden wir mit Tabletten ruhig stellen.
In Telfs herrscht helle Empörung über eine angebliche Tiervergabe: Vom Amtstierarzt waren
zwei Hunde beschlagnahmt worden. Beide
wurden später von uns vermittelt. Natürlich
nicht an die Besitzer zurück, obwohl diese das
zumindest für einen der Hunde behaupten. Um
es zu beweisen, ging diese Frau sogar mit einem ähnlich aussehenden Hund in Telfs spazieren. Ob der Hund ausgeliehen wurde, ist uns
unbekannt. Jedenfalls war es nicht der von uns
vergebene und gechippte Hund. Daneben
wurde auch noch behauptet, wir hätten diesen
Vorbesitzern der beschlagnahmten Hunde eine
hohe Ablöse bezahlt. Dieses Gerücht ist eine
klare Rufschädigung, denn so würden wir niemals mit Spendengeldern umgehen.
Wir danken gleich zwei Kaninchen:
Bei einem hat das Frauchen für ihr Tierchen
aufgehört zu rauchen und spendet jährlich
vermehrt an das Tierheim.
Beim anderen Kaninchen hat die Besitzerin
ebenfalls für ihr Tier das Rauchen eingestellt
und sich ausgerechnet, wie viel sie in den Jahren eingespart hat. Da hat sie gleich die
ganze Summe ans Tierheim überwiesen. (Da
haben wir erst einmal gesehen, was für eine
gewaltige Summe das ausmachen kann). Wir
freuen uns mit den Besitzerinnen über den
tollen Beitrag ihrer Kaninchen zur menschlichen Gesundheit.
Hoppel
nicht
hoppelnd.
Kein Plüschhase.
18
TIERSCHUTZ-KURIER
Zunge zeigen
ist nicht immer unhöflich
Trixi
Wenn ein Stuhl zu klein ist,
braucht Trixi eben einen zweiten.
Unzählige Anrufe kamen in den letzten
Wochen ins Tierheim Mentlberg wegen
der unter der Kälte leidenden Tiere. Es
waren nicht nur Fragen zur Vogelfütterung, sondern auch zu frei lebenden
Haustieren, wobei wir oft genug beruhigen konnten.. Unzureichend ist die Situation in einem abgelegenen Waldstück, welches im Sommer für Touristen
als „Romantikpark“ gepflegt wird. Eine
Romantik, die die Enten derzeit sicher
nicht teilen. Am Tag vor dem Kontrollbesuch durch eine Mitarbeiterin des
Tierschutzvereins hatte ein Fachmann
der Behörde ausgesagt, dass er dort nur
Wildenten gesehen hätte. Es ergibt sich
die Frage, wer die Tiere über Nacht weiß
gestrichen hat. Nach Aussage von Frau
Dr. Christiane Böhm vom Alpenzoo müssten diese Enten bei den derzeitigen
Temperaturen täglich qualifiziert gefüttert werden, da der Kalorienbedarf derzeit extrem hoch ist. Würde eine Tierfreundin nicht wenigstens Brot bringen,
so hätten die Tiere kaum eine Überlebensmöglichkeit bis jetzt gehabt. Vom
Tierschutzverein wurde das sofortige
Aufstellen eines Unterstandes gefordert, was inzwischen erfolgt sein dürfte.
ist eine dreifärbige
Glückskatze von der blinden
Evi. „Wenn ich meine Trixi
kraule und länger streichle,
kann ich sie sogar sehen.
Und wenn ich mein Gesicht
in ihr weiches Fell drücke,
vergesse ich, dass ich blind
bin.“
Eines Tages war Evi bei einer
Freundin zu Besuch, die soeben eine Perserkatze bekommen hatte. Molly miaute
leise und die Hand von Evi
griff behutsam in das Langhaarfell. Evi meinte verwirrt:
„Das Miau stimmt, aber das
Fell ist ganz anders.“ Sie freute sich, dass nach ihrem Gefühl die Farbe der beiden Katzen die gleiche war.
Hase von
Familie
Ostermann
(welch zutreffender
Name).
Impressum:
Tierschutzverein für Tirol, Tierheim Innsbruck-Mentlberg,
Völser Straße 55, Tel. 0 51 2 / 58 14 51, Fax 0 51 2 / 58 14 51-9
Büro: Montag – Freitag, 8.00 – 11.00, 14.00 – 17.00 Uhr
Tierheim: 14.00 – 17.00 Uhr an Werktagen.
(Katzen und Kleintiere auch am Samstag von 15.00 – 17.00 Uhr).
Obmann: Gebhard Jenewein.
Geschäftsführung und Redaktion: Inge Welzig.
Ehrenpräsidenten: Kammerschauspieler Helmuth Wlasak,
Rechtsanwalt Dr. Klaus Eberherr und Intendantin Brigitte Fassbaender
Katzenheim Schwaz, Tierheim Wörgl und Gnadenhof Rechau
(Telefonnummern über Tierheim Mentlberg)
www.tierschutzverein-tirol.at
Tiroler Sparkasse Kto.-Nr. 0000-025189, BLZ 20503
Bürokater
Tobi war in
Kirchbichl
auf
einer
Futterstelle
für
sechs
herrenlose
Katzen zugelaufen. Er
musste weg, sonst wären die anderen Katzen nicht mehr gefüttert
worden. Nach seiner Kastration in
Wörgl kam er ins Tierheim Mentlberg, wo er wegen seiner ausgeprägten Rauflust als Einzelgänger
ins hintere Büro kam. Dort benahm er sich sehr manierlich und
wurde einer lieben Familie anvertraut. Sofort schickte er uns am
nächsten Tag folgende Zeilen:
„Miau und guten Morgen an alle
da draußen im Tierheim, die mich
so liebevoll betreut haben. Ich
schick euch ein Foto aus meiner
neuen Residenz, die ich gestern
sofort besichtigt habe. Die zweibeinigen Dosenöffner, die hier
ebenfalls hausen, sind von mir
total begeistert. Ich habe bereits
meine Lieblingsplätze. Auf der
Couch ist Platz für uns alle drei.
Mit meinem neuen Spielzeug bin
ich bis 5 Uhr früh durch die Wohnung gefegt. Das große Bett im
Schlafzimmer, da pass ich locker
mit rein. Schnurrrrrrrrrrrr. Liebe
Grüße von mir, Isabella und Karl.“
Die tollste Kastrations-Aktion
Den Ort wollen wir hier nicht verraten, er liegt jedenfalls so abgelegen, dass unsere einzige in Frage kommende Ehrenamtliche gestreikt hat. Gerettet hat ein engagierter Schuldirektor, dem wir
nicht an dieser Stelle, dafür beim zuständigen Bezirksschulinspektor den großen „Ehrentotzn“ verleihen werden. Jede Menge unerwünschter Katzen musste dringend kastriert werden. Eine mit
dem Lehrer verwandte Tierärztin fand sich bereit,
in den abgelegenen Ort zu fahren. Ein Klassenzimmer diente als Ordination, eine Lebendfalle
vom Tierheim war zwei Tage lang mit beachtlichem Erfolg im Einsatz. Dass die Schüler eines
solchen Lehrers selbst Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein entwickeln, zeigt sich schon an
der Tatsache, dass sie bei Fütterung und beim
Zähmen von kleinen, wilden Katzen helfen.
TIERSCHUTZ-KURIER
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In Höfen haben diese beiden die Decke und Liege beschlagnahmt.
D
ie Dummheit macht auch vor Katzenbesitzern
nicht halt, wie das Gespräch in einem Geschäft
beweist: „Mein Kater ist eine Schönheit, er ist nur
so heikel. Er frisst nicht einmal gefüllte Paprika.
L
ecker waren sie. Die Kekse, die aus Tux im Zillertal im Dezember bei uns im Tierheim verkauft
wurden. Wir hatten schon Vorbestellungen vom
letzten Jahr und natürlich liegen schon fürs kommende Jahr welche vor.
D
as private Radiomuseum „Radiowelt“ hat im
Hintergrund große Tierfreunde. Wer am Dachboden noch alte Radios hat, kann sie gerne ins
Tierheim bringen, wir bekommen dafür vom Museum jeweils eine Spende. Adresse des Museums:
Oswald-Redlich-Str. 11 in Innsbsruck.
V
iele ärgern sich über den Umgang mit Fiakerpferden. Aus Fairnessgründen müssen wir einräumen, dass es gewaltige Unterschiede gibt und
dass sowohl brutale, als auch sehr tierliebende
Kutscher unterwegs sind.
I
n Innsbruck bewies der Spitz Fuchsi seine gute
Nase. Er weckte sein Frauchen und wollte unbedingt in die Küche. Es duftete nach Zimt und Katzenfell. Das offene Backrohr war noch etwas warm
und der Tigerkater Mio lag schnurrend in im Backrohr.
K
ater Mio aus Innsbruck ist sehr gelehrig. Dass
Frauchen sich immer freut, wenn der Hund
„Pfoti“ gibt, dürfte ihn eifersüchtig gemacht haben.
Jetzt hebt er bei „Pfoti“ auch seine Vorderpfote.
V
om Pferdehof Mang in Nassereith bekamen wir
eine Spende, indem alle Einsteller an einem
Tag Reitunterricht gegeben haben und den Erlös
dem Tierheim gewidmet haben
I
m letzten Kurier brachten wir den Vorschlag von
Dr. Wiesbauer, dass man doch für noch-nichtMitglieder den Beitrag zahlen könne. Ganze zwei
Mitglieder haben reagiert. Eines davon aus
Deutschland (wo ist denn Haunetal überhaupt?)
Dass unser Verein trotzdem laufend wächst, ist
eigentlich ein Wunder.
A
ls ganz besonders tierfreundlich können wir
das Cafe Hokus Pokus am Markgraben in Innsbruck empfehlen.
D
ie EU will im Gegensatz zu Österreich Wildtiere im Zirkus erlauben. Schicken Sie uns Karten
oder Briefe als Protest, wir leiten sie gesammelt
weiter.
F
ür ein folgsame Eurasier-Hündin aus Innsbruck
wird dringend für gelegentlich einige Tage ein
Pflegeplatz gesucht. Anfragen im Büro.
U
nsere laufende Bitte an Hundebesitzer: Das
Befestigen der Telefonnummer am Halsband
ist immer noch am wirkungsvollsten. Hunde gehen prinzipiell nur dann verloren, wenn die Gemeindeämter geschlossen sind, nämlich abends
oder am Wochenende. Die Gemeinde Reutte bietet jetzt sogar an, das Eingravieren der Tel.-Nummer in die Hundemarke zu übernehmen. Super!
A
chtung! Das Hundefutter „Diamond-Petfoods“
kann Hunde krankmachen und sogar zum Tod
führen!
E
ine Bitte an alle Hundebesitzer: Der weiße
Schnee ist so schön und es wäre so einfach, die
Verfärbung beim Gassigehen dadurch zu beheben,
dass man wieder weißen Schnee drüber gibt.
Missi ist der Liebling
von Verena, Marco
und Lukas.
Die Kinder sind vom
Taschengeld Mitglied
bei uns (5,– Euro im
Jahr).
Winterliche Doppelfreude.
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TIERSCHUTZ-KURIER