Allgäuer Zeitung 23. Juli 2016

SAMSTAG, 23. JULI 2016
37
Wirtschaft im Westallgäu
NUMMER 169
Volksbank
gibt Geld für
Projekte
Gewinnsparen: Vereine
können sich bewerben
Kölner Ehepaar macht mit seinen beiden Autos überall Werbung für Scheidegg
Mit ihren Autos fallen Ela und Kay Müller in ihrer Heimatstadt Köln auf. Auf beiden Pkw
prangt unübersehbar Werbung für Scheidegg – eine schöne Ortsansicht samt Schriftzug und
Allgäu-Logo. Was sich daraus vermuten lässt, stimmt auch: Ela und Kay Müller sind ausgesprochene Scheidegg-Fans. Zum 37. Mal verbringen sie ihren Urlaub in der Marktgemeinde
bei der Familie Tröbersberger in Scheffau. „Die Gegend ist unschlagbar schön“, finden die
beiden. Zudem sei die Lage ideal für Ausflüge in die Schweiz, nach Vorarlberg, an den Bodensee oder in die Berge. Zu schätzen gelernt haben sie auch die länderübergreifende Beschilderung der Wanderwege. „Sie ist nirgends so gut wie hier“, sagt Ela Müller. Früher hat das Paar
seine drei Kinder mit nach Scheidegg genommen. Die sind mittlerweile erwachsen und kom-
men selber zum Urlaub ins Westallgäu. Auch etliche Freunde haben die Müllers bereits mit
ihrer Begeisterung für Scheidegg angesteckt. Mit den Drucken bringen sie sie für jeden sichtbar zum Ausdruck. Die Bilder halten magnetisch auf den Autos. Ela und Kay Müller haben sie
auf eigene Initiative und Kosten in einer Druckerei in Auftrag gegeben. Im Kofferraum haben
sie oft auch noch Werbematerial für einen Urlaub in der Marktgemeinde dabei. „Wir werden
oft auf das Bild angesprochen und können den Menschen gleich Informationen liefern“, sagt
Ela Müller. Über die Botschafter seiner Gemeinde freut sich natürlich auch Bürgermeister Uli
Pfanner. „Das hat man nicht alle Tage.“ Ein „Honorar“ bekommen und erwarten die Müllers
im Übrigen nicht. „Die Freude reicht uns“, sagen sie.
pem/Fotos: privat
Fast 1500
Wohnungen geplant
Regionale Produkte „ein Muss“
Lindau Mindestens 1800 zusätzliche
Wohnungen sind in Lindau in den
kommenden 15 Jahren nötig. Dem
Wohnraummangel will die Stadt
durch zahlreiche Neubaugebiete begegnen, die in den kommenden Jahren ausgewiesen werden sollen. Da
Planung und Genehmigung langwierig sind, laufen die Vorbereitungen schon. Fast 1500 Wohnungen
könnten insgesamt auf den verschiedenen Flächen entstehen, die im Genehmigungsverfahren sind oder die
demnächst zur Planung anstehen.
Bei einem erheblichen Teil der Flächen ist die städtische Wohnbaugesellschaft GWG mit im Spiel. (dik)
Gastronomie Das Wasserburger Restaurant von Harald und Annet Weber gehören zu den
130 Restaurants im Freistaat, die „ausgezeichnete Bayerische Küche“ bieten
Vom Bodensee
nach Toulouse
Friedrichshafen Zuwachs im Streckennetz des Bodensee-Airport: Mit
vier wöchentlichen Linienflügen
werden ab 5. September Friedrichshafen und Toulouse verbunden. Damit ist die südfranzösische Luftfahrtmetropole in weniger als zwei Stunden erreichbar. Die französische Regionalfluggesellschaft Twin Jet wird
dafür nach Angaben des Airport eine
19-sitzige Beechcraft 1900 einsetzen.
Die Regionalairline mit Hauptsitz in
Marseille wurde 2001 gegründet und
befördert jährlich 85 000 Passagiere.
Laut Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer der Flughafen Friedrichshafen GmbH, erwartet der Airport vor
allem eine hohe Nachfrage von Geschäftsreisenden. (wa)
Wasserburg/Westallgäu „Regionale
Produkte sind für mich ein Muss“,
sagt Harald Weber. Der gebürtige
Weilerer führt mit seiner Frau Annet seit einem Jahr die Seekrone in
Wasserburg. Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat
das Haus jetzt für seine „ausgezeichnete bayerische Küche“ geehrt - als
eine von 36 Gaststätten im Freistaat.
Die Preisträger seien „wichtige Botschafter der bayerischen Gastlichkeit“, sagt Brunner.
Harald Weber hat sich einen Namen als Gastronom gemacht. Zehn
Jahre lang hat er den Franziskaner
Garten in München geführt und zu
den ersten Adressen in der Landeshauptstadt ausgebaut. Danach hat
Weber, der einst seine Lehre im
Lindauer Köchlin machte, das
Schlosshotel in Wasserburg geführt.
An allen Stationen legte Weber
Wert auf Regionales. Das spiegelt
sich in der Speisekarte der Seekrone
wieder. „Der Schnaps und die
Früchte kommen aus Wasserburg,
die Säfte und der Wein vom Bodensee. Und auch das Fleisch kaufen
wir hier“, sagt Weber. Das spielte
für die Jury eine große Rolle, denn
die wichtigste Voraussetzung für die
Auszeichnung ist es, „den kulinarischen Reichtum der regionalen Küche erlebbar zu machen“.
Die Betriebe wurden unangemeldet von Fachleuten getestet. Dabei
bewerteten diese das Essen, den Ser-
chen fuhr Weber mit seiner Frau
Annet. „Es waren viele gastronomische Größen da, und wir haben
uns gefreut, dass auch wir dabei
sind“, sagt er. So wurden neben der
Seekrone unter anderem das
Bräustüberl am Tegernsee und Der
Pschorr am Münchner Viktualienmarkt ausgezeichnet. Insgesamt
tragen bayernweit nur 130 Gastwirtschaften dieses Qualitätssiegel.
Weber verbucht die Auszeichnung
als Erfolg des ganzen Teams. „Jeder im Betrieb hat dazu beigetragen, dass wir den Preis bekommen
haben.“
Volle Punktzahl als Ziel
Staatsminister Helmut Brunner (links) und der Präsident des Bayerischen Hotel- und
Gaststättenverbands, Ulrich Brandl (rechts), gratulieren Harald Weber und seiner
Frau Annet von der Seekrone in Wasserburg.
Foto: Gessner/Ministerium
vice und das Ambiente der Restaurants. Zudem warfen sie einen Blick
hinter die Kulissen und begutachteten unter anderem Küche und Lagerräume.
Die Seekrone konnte dabei nicht
nur durch seine regionalen Produkte
überzeugen. Weber: „Die Tester
waren sehr angetan, dass wir alles
selbst machen – von den Maultaschen bis zu den Soßen.“ Einziger
Minuspunkt war das Ambiente.
Weber sagt: „Das hielten sie nicht
mehr für zeitgemäß.“ Deshalb erhielt das Restaurant auf der Wasser-
burger Halbinsel auch nicht die
Höchstwertung, sondern zwei von
drei möglichen Rauten. Für den
Gastronom ist das dennoch ein großer Erfolg.
Das sieht auch der Präsident des
bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Ulrich Brandl, so: „Auch
nur eine Raute zu bekommen, ist
eine ziemliche Leistung.“ Der Hotel- und Gaststättenverband hat die
Klassifizierung 2013 gemeinsam mit
dem Landwirtschaftsministerium
ins Leben gerufen.
Zur Preisverleihung nach Mün-
Die Klassifizierung erfolgt auf freiwilliger Basis. Jedes Restaurant
kann sich bewerben. Die Auszeichnung ist drei Jahre gültig und muss
dann erneuert werden. Weber kündigt bereits an, dass er 2019 für die
Seekrone die Höchstwertung von
drei Rauten anstrebt. Denn am einzigen Manko, dem Ambiente, wird
derzeit gearbeitet. Die Gemeinde,
der das ehemalige Haus des Gastes
gehört, renoviert das Gebäude gerade schrittweise. Derzeit erarbeiten
Planer einen Entwurf. 2017/2018
soll das Gebäude komplett neu konzipiert und umgebaut werden, so
dass sich der Betrieb nicht nur durch
eine hervorragende Küche, sondern
auch eine authentische Atmosphäre
auszeichnet. (andy, pem)
Lindenberg Jahr für Jahr schüttet die
Lindenberger Volksbank Gelder aus
dem Gewinnsparen an Vereine und
für wohltätige Zwecke aus. So auch
heuer. Wie im Vorjahr können sich
gemeinnützige, mildtätige und
kirchliche Institutionen aus dem
Geschäftsgebiet der Volksbank mit
konkreten Projekten bewerben. Bewerbungsschluss ist der 29. Juli.
Das Prinzip des Gewinnsparens ist
einfach. Fünf Euro kostet ein Los im
Monat. Davon werden vier angespart, mit einem Euro nimmt man an
Verlosungen teil. Dort winken neben
Sonderpreisen wie Autos und Goldbarren auch Geldpreise. Der gemeinnützige Gewinnsparverein verfolgt
aber auch einen sozialen Auftrag.
Denn von jedem Los sind 25 Cent für
gemeinnützige Zwecke bestimmt.
Zahlreiche Einrichtungen und Organisationen haben davon in der Vergangenheit profitiert. Seit fünf Jahren gibt es bei der Volksbank aber
nur noch Zuschüsse für genau umrissene Dinge. Absicht ist es, zielgerichtet Projekte aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Sport und Natur zu fördern. Das Projekt muss gemeinnützig sein und es sollte etwas
Greifbares und Nachhaltiges geschaffen werden. Parallel können
sich Sportvereine um eine Förderung
im Rahmen der „Sterne des Sports“
bemühen, einer Aktion des Olympischen Sportbundes und der Volksund Raiffeisenbanken. 32 000 Euro
schüttet die Volksbank aus. (wa)
O Bewerbungsbögen gibt es bei der
Lindenberger Volksbank.
Bregenz unter
den drei besten
Kongresszentren
Bregenz Der internationale Verband
der Kongresszentren (AIPC) hat
Kongresskultur Bregenz zum dritten Mal als eines der drei besten
Kongresszentren der Welt ausgezeichnet. Schon in den Jahren 2004
und 2010 hatte das Haus in der Vorarlberger Landeshauptstadt den
Sprung unter die Top drei geschafft.
Der alle zwei Jahre verliehene
APEX-Award basiert auf Kundenbewertungen. In diesem Jahr hatten
sich 21 Kongresszentren beworben.
Die Verleihung erfolgte im französischen Nantes. Kongresskultur Bregenz teilt sich den zweiten Platz mit
dem Kongresszentrum in Hawaii.
Sieger ist das Kongresszentrum im
australischen Brisbane. Unter anderem hatten die Kongresszentren von
Melbourne, Durban und Montréal
sowie Salzburg Congress und das
Congress Center Düsseldorf teilgenommen. (wa)
Der Westallgäuer
Allgäuer Zeitung
Die Tageszeitung für das westliche Allgäu
Gegründet 1852
Mit einem Klick zum Händler vor Ort
Verlag: Holzer Druck und Medien, 88171 Weiler im Allgäu
und Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, 87435 Kempten
Herausgeber: Georg Fürst von Waldburg-Zeil ✝, Ellinor
Holland ✝, Günter Holland ✝, Dr. Elmar Holzer.
Chefredaktion (verantwortlich für den allgemeinen
Textteil): Walter Roller. Stv. Chefredakteure: Jürgen
Marks, Gerd Horseling. Verantwortlich für den allgemeinen Anzeigenteil: Rüdiger Hoebel, Augsburg.
Einkaufen Viele Kunden informieren sich online, kaufen aber im
Geschäft. Ein neues Portal der Heimatzeitung hilft bei der Suche
Westallgäu Das Internet – ein riesiger Marktplatz. Wer will, kann im
weltweiten Netz so gut wie alles
kaufen. Kunden finden dort allerdings kaum ein Geschäft vor Ort.
„Einzelhändler gehen in dem großen Haifischbecken unter. Sie brauchen Hilfe“, sagt Uli Benker von der
Allgäuer Zeitung. Zusammen mit
Claus Helmbrecht, Verlagsleiter der
Westallgäuer Zeitung, stellte er im
Druckereimuseum in Weiler eine
neue Plattform vor, die diese Hilfe
Kunden und Händlern ab Mitte Oktober bietet: www.kauf-im-allgäu.de.
Im Internet informieren, vor Ort
kaufen – 61 Prozent der Verbraucher
gehen laut einer Studie diesen Weg.
Marketingexperten nennen das den
Ropo-Effekt (research online, purchase offline). Das Problem: Bei
Suchanfragen für Produkte werden
häufig x-beliebige Anbieter aufgelistet. Oft aber nicht das Geschäft vor
Ort, das der Kunde vielleicht im Blick
hat. Dafür gibt es mehrere Gründe:
Die Hälfte der schwäbischen Einzelhändler hat keinen Internet-Auftritt.
Und etlichen der anderen 50 Prozent
fehlen die neuesten technischen Voraussetzungen für ihre Homepage,
etwa für die beste Darstellung auf
mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets. Oder sie sind nicht
suchmaschinenoptimiert, sprich: Bei
einer Suche im Internet sind sie nur
mühsam zu finden.
Ein 24-Stunden-Schaufenster
„Mit der neuen Plattform wollen
wir die Schnittstelle zwischen stationärem Geschäft und Internet optimieren“, sagt Benker. Kauf-im-allgaeu.de sorge dafür, dass der Händler um die Ecke sofort gefunden
wird, gleichgültig von welchem Ort
aus man die Suche startet. Die Plattform biete zudem die Möglichkeit
für den heimischen Handel, gebündelt mit Geschäft, Produkten und
Öffnungszeiten oder auch nur einem
Querverweis zur eigenen Homepage
aufzutreten.
Ein
24-StundenSchaufenster, wie Benker es nennt.
Die neue Plattform bietet noch
weitere kundenfreundliche Möglichkeiten: Egal ob Jeans, Handy,
Geschenkkorb oder ein anderes
Produkt können Kunden das Gewünschte auf kauf-im-allgaeu.de reservieren und später in aller Ruhe
im Geschäft abholen.
Für die neue Plattform, die im
Oktober an den Start gehen soll, gibt
es verschiedene Preismodelle. Diese
beginnen je nach der gewünschten
Leistung bei 39 Euro im Monat,
hinzu kommen jährliche Einmalkosten von 199 Euro. (wa, pem)
I
Informationen im Internet unter:
www.kauf-im-allgaeu.de
Redaktionsleitung Allgäu Ulrich Hagemeier,
Markus Raffler (Stv.), Rolf Nehrig (CvD)
Allgäu-Rundschau: Michael Munkler (Gericht/Polizei),
Stefan Binzer (Wirtschaft), Klaus-Peter Mayr (Kultur)
Sport: Thomas Weiß Stellvertreter: Tobias Schuhwerk
Lokales: Peter Mittermeier
Stellvertreter: Ingrid Grohe
Lokaler Anzeigenteil: Dr. Elmar Holzer
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Reinhard Melder, Kempten
Verlagsanschrift und Redaktion:
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Satz und Druck: Holzer Druck und Medien, Weiler im
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