Großmeisterliche Vorstellung Wie erwartet, wurde GM Michael Prusikin (TV Tegernsee) seiner Favoritenrolle beim 10. Kirchseeon-Sparda.Open voll gerecht. Mit einer Ausbeute von 100 % gewann er das Turnier souverän. Allerdings fielen ihm die Punkte nicht in den Schoß; auf dem Weg zum Turniersieg musste er einige harte Brocken aus dem Weg räumen, darunter in der Schlussrunde IM (Internationaler Meister) Alexander Maier (SC Gröbenzell). Wie sehr er manchmal um kleine Stellungsvorteile ringen musste, sah man auch daran, dass fast alle seine Partien über die volle Bedenkzeit gingen. Etwas überraschend kamen Robin Schlichtmann (SK Bruckmühl) sowie Alex Hort (SV Saarbrücken 1979) noch vor FM (FIDEMeister) Thomas Höfelsauer, der das Turnier 2014 für sich entschieden hatte, ins Ziel. Von den weiteren Titelträgern belegte mit 3 ½ Punkten IM Alexander Maier Platz 8. Er hatte das Lospech, u.a. gegen Prusikin und den späteren Zweiten Schlichtmann antreten zu müssen. Der 4. Titelträger und damit Aspirant auf einen Spitzenplatz FM Dominic Wisnet (SV Röhrnbach) musste zwei überraschende Niederlagen gegen Markus Mock (FC Ergolding) und Lars Goldbeck (SC Vaterstetten-Grasbrunn) einstecken und wurde dadurch weit auf Platz 25 zurück geworfen. Vom Veranstalter Schachclub Kirchseeon war in dieser Gruppe Herbert Niedergesäß am Start. Mit 2 ½ Zählern kam er auf Platz 35 im 81er Feld. Um den Sieg im B-Turnier (für Spieler mit DWZ/ELO < 1650) kämpften 52 Schachfreunde. Hier setzte sich Ulrich Glück (MSA Zugzwang München) souverän mit ½ Punkt Vorsprung durch vor Frank Schirra (SC Ortenburg 1894) sowie Helmut Baur (SF Mengen). Roberto Schumann vom Nachbarverein SK Zorneding/Pöring hatte etwas Pech; bei gleicher Punktzahl fehlten ihm in der Buchholz-Wertung 1 ½ Punkte, konnte sich immerhin noch mit einem Geldpreis trösten. Benno Menzner vom Veranstalter belegte mit zwei Punkten einen guten Platz im Mittelfeld. Sieger der Seniorengruppe wurde aus Österreich Karl Kadletz (SV Bisamberg), der schon zweimal, 2012 und 2015, den Preis des besten Seniors im A-Turnier nach Hause geholt hatte. Aufgrund der besseren Buchholz-Wertung wurde ½ Punkt dahinter Peter Niedermaier (SU Ebersberg-Grafing) Zweiter vor Herbert Breuer (SK Bad Aibling). Vom SC Kirchseeon gingen in dieser Gruppe Gerhard Ziegler und Sonja Naumann ins Rennen (Platz 14 bzw. 13). Mit 148 Teilnehmern aus insgesamt 71 Vereinen wurde die bisherige Teilnehmerzahl erneut übertroffen und der Ruf dieses Turniers als größtes Schachevent im Landkreis Ebersberg bestätigt. Dabei ist nicht nur die Gesamtbeteiligung gestiegen, sondern das Feld auch qualitativ gut bestückt. Neben 4 Titelträgern (1 GM, 1 IM und 2 FM) traten weitere 11 Spieler mit einer ELO > 2200 und damit hoher Spielstärke an. Erfreulich aus Sicht des Veranstalters ist auch die überregionale Resonanz; nicht nur Denksportler aus fünf Regierungsbezirken Bayerns beteiligten sich, sondern auch aus anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Brandenburg, SachsenAnhalt, Thüringen und dem Saarland. Darüber hinaus saßen noch einige ausländische Gäste an den Brettern; die weiteste Anreise von ihnen hatte Mikko Piippo (SK Lautt-Helsinki) hinter sich; er holte im A-Turnier einen beachtlichen 38. Platz. Auch die Südtiroler Oswald Kofler und Michael Sader (beide SK Brixen-Milland) schnitten recht gut ab, belegten die Plätze 26 und 31. Beste Dame wurde die erst 15-jährige österreichische Vizelandesmeisterin 2016 in der Altersgruppe U16, Chiara Polterauer (Bretze Hall-Tirol), die beachtliche 3 ½ Punkte für sich verbuchte, damit Platz 14 belegte. Bei der Begrüßung der Teilnehmer hob 1. Bürgermeister Udo Ockel u.a. hervor, wie das Schachspiel jung erhält und erwähnte dabei vor allem Hinko Zeljko Cajkovski (SU München), der ungeachtet seiner jetzt 92 Lebensjahre nicht im Seniorenturnier antrat, sondern es vorzog, im ATurnier seinen Mann zu stehen – und dort auf Platz 66 kam. Der stellvertretende Landrat Toni Ried sprach bei der Siegerehrung dem SC Kirchseeon sein Lob aus, dem es gelungen ist, dieses Turnier seit den Anfängen 2007 unter dem damaligen Vorstand Kurt Franz zum bedeutsamsten Schachereignis in der Region zu entwickeln. Vorstand Dr. Christian Langer wiederum dankte allen Helfern für ihren Einsatz; denn ohne sie könnte eine solche Veranstaltung nicht auf die Beine gestellt werden. Kurt Franz
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