Offenbacher Post 2012

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Neues Bett für Hellenbach
Von Erwin Diel
von Erwin Diel
Die meisten Leute sind
schon überall gewesen,
selbst wenn sie selten einen Fuß vor die Tür setzen.
Fernsehen macht´s möglich, mit Mare TV an den
Mekong, mit „Abenteuer
Forschung“ an den Südpol,
mit der Tagesschau auf den
Mond - und alles in Pantoffeln und bei Chips und Flaschenbier. Sensationell.
Weltreise mit Flimmerkiste spart nicht nur Zeit,
sondern manche Enttäuschung. Kein Warten aufs
Flugzeug, kein Stau auf der
Autobahn, keine Überbuchung im Hotel, kein
Durchfall nach dem Marktbesuch. Und das Portemonnaie ist auch immer da, was
nach Spaziergängen über
die Spanische Treppe in
Rom oder den Basar in der
Altstadt von Marrakesch
nicht selbstverständlich ist.
Es soll Reisende geben, und
nicht nur die auf der Costa
Concordia, die fanden die
Seefahrt auf dem TVTraumschiff viel angenehmer als die tägliche Bordroutine ihrer real gebuchten Kreuzfahrt. Weil: das
Sofa schaukelt nicht.
Leben aus zweiter Hand,
es wird nicht nur im Internet zur virtuellen Routine.
Oder wer hat seinen Oliver
Twist schon im englischen
Original gelesen. Statt mit
Worten von Charles Dickens begnügen wir uns
mit denen des deutschen
Übersetzers. Deshalb wollen wir dem Radio nachsehen, dass es die englischsprachige Schauspielerin
Vanessa Redgrave für deren
ausdrucksstarke Stimme
lobte und als Beleg die Tonspur eines Filmausschnitts
sendete - in deutsch synchronisierter Fassung.
Histo-Monte:
Start frei für
Oldtimer
Klein-Auheim 쐍 Der von Fischerzunft, Anglern und Naturschützern kritisierte Regenüberlauf aus dem KleinAuheimer Kanalnetz in den
Hellenbach bleibt. Mit einem
Bündel von Maßnahmen will
die Stadt jedoch von Kritikern behauptete schädliche
Einflüsse durch die Einleitung ungeklärten Abwassers
auf das Ökosystem Hellenbach und Altmainarm minimieren. Dazu zählen Umbauten an den Regenrückhaltebecken der ehemaligen Kläranlage Klein-Auheim und ein
neues Bett für den Hellenbach am Unterlauf. Mögliche
Änderungen stellten Umweltdezernent Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP) und der für den Eigenbetrieb Hanau Verkehr
und Entsorgung (HVE) zuständige Stadtrat Axel Weiss-
Umbauten am Regenrückhaltebecken in
Klein-Auheim und eine Umgestaltung des
Bachlaufs sollen den Dreck reduzieren und zwei Millionen Euro kosten.
Thiel am Montagabend im
Struktur- und Umweltausschuss des Stadtparlaments
vor.
Den Einfluss des Regenüberlaufs auf Hellenbach und
Altmain hat die Stadt von
zwei Gutachtern untersuchen lassen. Bei Starkregen
wird Schmutzwasser zunächst in Becken gesammelt.
Wenn die vollgelaufen sind,
fließt das Wasser über eine
Schwelle in den Hellenbach,
hinterlässt dort Toilettenpapier und andere feste Reste,
die die Klein-Auheimer in
den Toiletten runterspülen.
Das Verfahren entspreche
dem Stand der Technik, sagte
Gutachter Dr. Thomas Kilian.
Er sehe keinen Handlungsbedarf etwa für den Bau eines
weiteren Rückhaltebeckens.
Das vorhandene System sei
vom Volumen schon „an der
oberen Grenze dessen, was
man braucht“. Es könne
durch Umbauten so optimiert werden, dass mehr
Feststoffe
zurückgehalten
werden. Die Stadt will dafür
in den kommenden beiden
Jahren zusammen eine Million Euro bereitstellen.
Eine weitere Million soll in
die Umgestaltung des Hellenbachs zwischen dem Regen-
einlauf und dem Hebewerk
kurz vor der Hellentalbrücke
fließen. Vorgesehen ist, in
diesem Abschnitt dem Bach
eine neues Bett zu geben. Erst
kurz vor dem Hebewerk sollen der alte und der neue Hellenbach zusammenfließen.
Dadurch soll die Selbstreinigungskraft des Gewässers gestärkt werden. Das alte Bachbett nehme den Regenüberlauf auf.
Während der Umbau in
der alten Kläranlage über Abwassergebühren finanziert
wird, hofft die Stadt bei der
Verlegung des Bachs auf Zuschüsse aus der Umsetzung
der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Bei Gesprächen im Regierungspräsidium und im hessischen Umweltministerium seien Zuschüsse von 80 Prozent in
Aussicht gestellt worden.
Die von Umweltschützern
ins Gespräch gebrachte Verlegung der Hellenbachmündung oder die Verlängerung
des Regenüberlaufs in die
freie Mainstrecke sieht die
Stadt skeptisch. Das erfordere
Planfeststellungsverfahren, die zehn Jahre dauern
könnten, sagte Dr. Piesold.
Noch geprüft werde die Frage
eines Durchstichs zwischen
Main und Altmain und das
Ausbaggern des Altmains.
Mit der Schwermetallbelastung in Bach und Main befasste sich Gutachter Dr.
Klaus Frank. Dessen Ergebnisse waren bereits vorgestellt worden (wir berichteten). Mit dem Gutachten zum
Regenüberlauf befassen sich
die Ortsbeiräte Steinheim
und Klein-Auheim bei einer
gemeinsamen Sitzung am
morgigen Donnerstag, 18
Uhr, im Sitzungssaal der Verwaltungsstelle Steinheim.
Preis für Hanauer Umweltprodukt
Hanau 쐍 Wer einen
der Trinkbecher des
Hanauer Unternehmens
„Nowaste“ in Händen
hält, ist zuerst irritiert.
Er sieht aus wie aus Plastik, ist er aber nicht.
Hergestellt aus Baumsaft, ist der Becher zu
100 Prozent kompostierbar. Für die Geschäftsidee erhielt Babak Norooz nun den
Hanauer Existenzgründerpreis.
Die Idee zu dem Umweltbecher kam Norooz
angesichts der riesigen
Plastikmüllberge.
60
Millionen
Tonnen
Kunststoff werden pro
Jahr in Deutschland produziert. Ein Drittel davon bleibt im Land und
landet irgendwann auf
den Müllkippen - oder
am Straßenrand. Das
muss auch anders gehen, dachte sich Norooz. Und weil er auf Erfahrungen in der Gastronomie zurückgreifen
konnte, war die Idee eines
Trinkbechers
schnell geboren, der
spülmaschinenfest sowie wiederverwertbar
ist und höchsten Umweltstandards genügt.
Eineinhalb Jahre haben Kunststofftechniker an der Entwicklung
gearbeitet.
„Solange
dauerte es, bis das Produkt marktreif war“,
sagt Norooz. „Anfangs
hat sich der Becher verformt, die Masse war zu
zähflüssig oder es gab
Brandstreifen.“
Doch
die Schwierigkeiten der
Entwicklung sind überwunden. Mittlerweile
ist der Becher TÜV-geprüft, hat eine Lebensmittelzulassung
und
den Nachweis der Kompostierbarkeit.
Damit betraten die
Ingenieure
Neuland.
Denn für die Herstellung werden ausschließlich Abfallprodukte der
Papierherstellung verwendet, sagt Babak Saberi, der als Kunststofftechnikingenieur an der
Entwicklung mitgearbeitet hat.
Hergestellt wird der
Becher in einem Werk
in Kassel. Das Büro ihres
kleines Start-Up-Unternehmens haben die
Jungunternehmer
im
„Hanauer Technologie-
Wandern um
Schöllkrippen
Großauheim (cs.) 쐍 Die
Wanderfreunde Großauheim veranstalten am
Sonntag, 12. Februar, eine
Rundwanderung von
Schöllkrippen Bahnhof
über Groß- und Kleinkahl,
Edelbach, den Weiler
„Bamberger Mühle“, wo
gerastet wird, zurück nach
Schöllkrippen. Bei der
Tour ist nur ein geringer
Höhenunterschied zu
überwinden. Treffpunkt
zur Bahnfahrt nach Schöllkrippen ist am 12. Februar
im Hanauer Hauptbahnhof. Anmeldungen sind
nicht erforderlich. Weitere
Infos unter 06181 571329.
Bilder von
„Hähnen“
Großauheim (cs.) 쐍 Der
Heimat- und Geschichtsverein Großauheim lädt zu
dem Lichtbildervortrag
von Heinz Müller ein, der
sich dem Thema „Hähne
Hessens. Glaube und
Volkstümliches auf Kirchtürmen im Main-KinzigKreis“ widmet. Müller hat
mittlerweile über 100
Kirchturmhähne und Kirchenbekrönungen fotografiert. Der Vortrag findet
am Montag, 13. Februar,
um 20 Uhr im Bürgerhaus
„Alten Schule“ in Großauheim statt (Eingang Haggasse), Der Eintritt ist frei.
Becher aus
dem Saft
der Bäume
Von Matthias Grünewald
IN KÜRZE
Wahl bei
Fußballern
Babak Norooz (links) und Babak Saberi haben einen umweltfreundlichen Becher auf den Markt gebracht. Die
Jungunternehmer bekamen für die Geschäftsidee nun den Hanauer Existenzgründerpreis.
Foto: Grünewald
Gründerzentrum“
in
Wolfgang eingerichtet.
Dass die Produktion
in Deutschland liegt,
war Norooz wichtig.
„Ich kann kein nachhaltiges Produkt anbieten
und es dann tausende
von Kilometern transportieren.“
Seit Februar bemühen sich Norooz und sei-
Hanau (did) 쐍 Old- und
Youngtimer-Freunde
kommen heute und morgen wieder auf dem Hanauer Marktplatz auf ihre Kosten. Zum
sechsten Mal ist die BrüderGrimm-Stadt Startort der
AvD Histo-Monte, der einzigen Winterrallye Deutschlands, die an die Tradition der
legendären Rallye Monte Carlo anknüpft. Bei der 18. Auflage dieses nostalgischen Motorsportereignisses
gehen
rund 60 Teams an den Start,
die sich mit ihren Fahrzeugen heute abend ab 18 Uhr zu
technischen Abnahme auf
dem Markplatz einfinden
werden. Das ist eine gute Gelegenheit für Fans älterer Autos, die Wagen in Augenschein zu nehmen und mit
den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.
Am morgigen Donnerstag
schickt Oberbürgermeister
Claus Kaminsky die Rallyeteams dann ab 9 Uhr im Minutentakt auf ihre rund 1700
Kilometer lange Fahrt Richtung Monte Carlo. Mit von
der Partie ist auch wieder der
Kabarettist und OldtimerLiebhaber Urban Priol, der in
einem BMW 2002 teilnimmt.
An den Start geht auch der
siebenfache Deutsche Rallyemeister und Dakar-Teilnehmer Matthias Kahle mit seinem Skoda 110 R. Die Hanauer Farben vertreten Gerhard Jakob und Helmut
Krenz, die die Wertungsfahrten in einem Audi 80 bewältigen wollen. Das Ziel Monte Trotz einiger Regentage während der 32-tägigen Eiszeit wurden
Carlo wird Sonntag erreicht. 12200 Besucher auf der Schlittschubahn registriert.
Foto: pako
ne Mitarbeiter um Kunden. Dem „Bionade“Hersteller gefiel die Idee
und er versorgte sein
Festival „Rock of Nature“ mit dem universellen Trinkbecher. Und
auch einige Kantinenbetreiber haben bereits
auf wiederverwertbar
umgestellt und den Becher im Sortiment.
Norooz möchte einen
kleinen Beitrag zur Verringerung der Plastikberge leisten. Zwar ist
der Becher teurer als
Einwegware, dafür lässt
er sich immer wieder
benutzen. Der höhere
Preis hat laut Norooz
auch mit den kleinen
Produktionsmenge von
Biowerkstoffen zu tun.
Diese machen nur ein
Prozent der produzierten
Kunststoffmenge
aus. Damit sich das ändert, hat Nowaste einen
kleinen Onlineshop eingerichtet. Hier kann
sich jeder mit Bechern
und einem guten Gewissen eindecken.
§
www.nowasteshop.de
12200 Besucher wagten
sich aufs blanke Eis
Schlittschuhbahn sogar mit mehr Zuspruch als im Vorjahr
Hanau (cs.) 쐍 Die Eiszeit dauert auch in Hanau unverändert an, hingegen ist die Eisbahn auf dem Marktplatz abgebaut worden. Nach 32 Tagen „Eisarena“ am BrüderGrimm-Denkmal zieht die
Stadt eine positive Bilanz.
„Mit rund 12200 Besucherinnen und Besuchern, kamen
in diesem Jahr rund 500 Menschen mehr zum Schlittschuhlaufen als in der vergangenen Saison“, berichtet
Bernd Michel von der Hanau
Marketing GmbH, die das eisige Spektakel alljährlich organisiert.
„Leider hatten wir Pech
mit dem Wetter“, so Michel
weiter. Neun Regentage gab
es während der Hanauer Eiszeit. Michel: „Die haben die
Besucherzahlen gedrückt. An
einem Tag mussten wir die
Bahn sogar ganz schließen,
da zuviel Wasser auf dem Eis
stand.“ Doch gab es laut Michel immer Unerschrockene,
die auch bei Regen auf der
750 Quadratmeter großen
Eisbahn ihre Runden gedreht
haben.
„Die Eisbahn steht für viel
Bewegung an der frischen
Luft und ist zudem ein Riesenspaß für die ganze Familie“, bilanziert OB Claus Kaminsky (SPD). „Wir freuen
uns, dass wir als Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken als Sponsor dieses winterliches Vergnügen bereits
zum siebten Mal nach Hanau
bringen konnten.“
Trotz schlechter Witterungsverhältnisse
kamen
auch rund 300 Zuschauer an
die Eisbahn, um das Eishockey-Team der Frankfurter
Löwen bei einem Schautraining zur erleben. Auch Angebote wie das Eisstockschießen für Gruppen am Abend
waren bereits vor Eröffnung
der Eisbahn komplett ausgebucht. Regen Zuspruch fanden außerdem die Vormittagstermine für Schulen und
Kindergärten während der
Werktage. „Mehr als 1800
Kinder mit ihren Lehrern und
Betreuern haben die Eisbahn
morgens genutzt. Alle Termine waren schnell vergeben“,
berichtet Michel im städtischen Pressedienst.
Beim Wettkampf um den
Titel „SWH-Eisstockschützenkönig/in 2012“ unter der Leitung des 1. Eisstockschützenvereins Maintal-Bischofsheim
kämpften insgesamt 40 Männer und Frauen in zwei Qualifizierungsrunden um eine
Platz im Finale. Den Sieg und
einen Gutschein über 200
Euro von der Galeria Kaufhof
nahm, wie berichtet, der
Steinheimer Mike Degoutrie
mit nach Hause.
Cheforganisator
Michel
freut sich auch über die Tatsache, dass es keine nennenswerten Verletzungen oder
Unfälle auf der Eisbahn gab.
„Außer einem nassen Hosenboden oder dem einen oder
anderen blauen Flecken ist
nichts passiert.“
Klein-Auheim (cs.) 쐍 Der
Vorstand der Fußballabteilung des TSV Klein-Auheim
lädt die Mitglieder der Fußballabteilung zur Jahreshauptversammlung für
Donnerstag, 23. Februar,
ins Vereinsheim auf dem
TSV-Sportplatz ein. Beginn
ist um 20 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen unter
anderem Neuwahlen. Anträge sind spätestens zehn
Tage vor der Versammlung
beim Abteilungsleiter Michael Gerschewski schriftlich einzureichen.
Polizei auf
Entenfang
Main-Kinzig-Kreis (cs.) 쐍
Eine Wildente hat sich amMontag gegen 17.10 Uhr
auf die A 45 verirrt und
watschelte in aller Seelenruhe auf der Fahrbahn am
Anschlusskreuz Hanau.
Autobahnmeisterei und
Polizei sicherten den Bereich ab und konnten die
Ente einfangen. Das Tier
hatte schon einige Federn
lassen müssen und blutete
leicht, berichtet die Polizei. Bei seiner „Festnahme“ schnappt das Federvieh zu und biss eine Polizistin. Die Ente wurde
schließlich im Streifenwagen in eine Hanauer Tierklinik chauffiert.
Erben und
Vererben
Hanau (cs.) 쐍 Am Montag,
13. Februar, 19 bis 21.30
Uhr, findet in der katholischen Familienbildungsstätte, Im Bangert 4, ein
Vortragsabend zum Thema „Erben und Vererben“
statt. Wer erbt, wenn ich
sterbe? Soll ich ein Testament machen oder was tue
ich, wenn ein naher Angehöriger stirbt? Diese Fragen beantwortet eine Notarin und Rechtsanwältin
und erklärt, was gegebenenfalls zu veranlassen ist.
Die Gebühr beträgt sechs
Euro. Anmeldungen unter
06181 923230 oder [email protected].