Die Seen vor Nährstoffen schützen

Umwelt 47
■ BAUERNBLATT | 16. Juli 2016
Gewässerschutzberatung in Schleswig-Holstein
Die Seen vor Nährstoffen schützen
Beratungsgebiet und zuständiges Büro
BG 1 Lecker und Bredtstedter Geest
Iglu Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt
BG 2, Schleswigsche Vorgeest
LKSH - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
BG 3, Geest zwischen Hohenwestedt und Rendsburg
GWS-Nord - Gewässerschutzberatung Nord
BG 4, Holsteinische Vorgeest
Ingus - Ingenieurdienst für Landwirtschaft und Umweltsteuerung
BG 5, Holsteinische Schweiz
Ingus - Ingenieurdienst für Landwirtschaft und Umweltsteuerung
BG 6, Südholsteiner Geest und Büchener Sander
Geries-Ingenieure
Telefon
0 48 34-9 84 88 60
0 43 31-9 45 33 44
04 31-2 09 99 21
0 43 92-9 13 09 71
0 43 92-9 13 09 75
0 41 20-7 06 84 13
Schleswig-Holstein ist nicht nur
das Land zwischen den Meeren,
sondern auch ein Land mit vielen
Binnenseen. Ein großer Teil dieser
Seen erreicht gegenwärtig nicht
den guten ökologischen Zustand,
wie er von der europäischen Wasserrahmenrichtlinie verlangt wird.
Wesentliche Ursache dafür ist bei
den meisten Seen die Überversorgung beziehungsweise Belastung
mit Nährstoffen, die als Eutrophierung bezeichnet wird.
Neben dem Stickstoff spielt hier
insbesondere Phosphor eine wesentliche Rolle. Die diffusen Nährstoffeinträge stammen zumeist
von den unmittelbar angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen
und aus dem gesamten Einzugsgebiet des Sees. Die Eutrophierung führt unter anderem zur
Sauerstoffzehrung, Trübung des
Wassers durch Mikroalgen, zur
Verschlechterung der Lebensbedingungen für Flora und Fauna
sowie zur Veränderung des Nahrungsgefüges im See. In Extremfällen kann es auch zum „Umkippen“ des Sees mit umfänglichem Fischsterben und langfristiger Verödung des Gewässers
kommen.
Es sind also auch an Seen landwirtschaftliche Maßnahmen erforderlich, um die Nährstoffeinträge zu vermindern und damit
den Schutz und die Regeneration
vieler Seen im Land zu gewährleisten. Seit 2015 ist die Beratung der
Landwirte an 16 ausgewählten
Seen in Schleswig-Holstein daher
in die Gewässerschutzberatung
nach Wasserrahmenrichtlinie, die
mit Mitteln des europäischen ElerFonds ausgeweitet wurde, einbezogen.
Das im Beratungsgebiet (BG) 1
tätige Fachbüro Iglu beschreibt
im nachfolgenden Beitrag am Beispiel des Selenter Sees die Belastungssituation, Ursachen und Auswirkungen sowie landwirtschaftliche Maßnahmen zur Reduzierung
der Nährstoffeinträge.
Beratungsgebiete mit
Ansprechpartnern
Die sechs Beratungsgebiete umfassen zirka die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche in
Schleswig-Holstein. Innerhalb der
Gebietskulisse haben alle Landwirte die Möglichkeit, eine kostenfreie, gewässerschutzorientierte
Beratung in Anspruch zu nehmen.
Dazu kann gerne das im Gebiet jeweils zuständige Fachbüro kontaktiert werden!
Die Gewässerqualität des Selenter Sees ist ausgezeichnet, damit es auch so bleibt, gilt es die richtigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Foto: Isa-Maria Kuhn
Werner Doose
Ministerium für
Energie­wende,
Landwirtschaft, Umwelt
und ländliche Räume
Schleswig-Holstein