Kurzbeschreibung Westerwälder Holzpellets GmbH PDF

Fördernehmer:
Westerwälder Holzpellets GmbH
Vorhaben:
SEO – Stofflich-energetische Optimierungsanlage für D-Hölzer
Kurzbeschreibung
Die Westerwälder Holzpellets GmbH stellt Holzpellets aus Sägemehl und Waldholz
her. Ziel des Vorhabens ist es, zukünftig aus D-Holz hochwertige Teilabschnitte herauszuschneiden und sie der stofflichen Verwertung zuzuführen. Bei D-Holz handelt es
sich um minderwertiges Holz mit Qualitätsmängeln, wie Faulstellen oder stark gekrümmte Wuchsformen. Nach dem Stand der Technik ist es nicht möglich, dieses Holz
nach dem Ausmaß der Beschädigungen zu sortieren und mangels Maschinengängigkeit in Sägewerken zu schneiden. Daher wurde es bisher komplett zur Brennstoffproduktion (Holzpellets oder Scheitholz) eingesetzt.
Mit dem Vorhaben soll dem Pelletierwerk des Unternehmens ein Sägewerk vorgeschaltet werden, um zukünftig D-Holz anteilig auch stofflich verwerten zu können.
Nach der Anlieferung der D-Holz-Stämme werden diese dafür zunächst in einer Sortieranlage vereinzelt, entrindet und lasergestützt vermessen. Eine innovative Ultraschallprüfung bestimmt die Holzart (Hartholz, Weichholz) und untersucht das Holz
auf Fehlstellen, die von außen nicht sichtbar sind. Dazu werden mehrere Ultraschallprüfknöpfe in einem bestimmten Abstand zueinander an den Stamm angesetzt. Eine
Software wertet die Ultraschallbilder aus und erstellt ein Sägebild. Dieses Verfahren
ermöglicht es, sogar stark gekrümmtes Holz in Abschnitte zu teilen, sodass es trotz
der Mängel maschinell bearbeitet werden kann. Auch können erstmalig sehr kurze
Hölzer von bis zu 1,10 Meter Länge in einem getakteten Verfahren bearbeitet werden
(Stand der Technik 2,50 Meter). Nicht sägefähiges Material wird aussortiert und als
Rohstoff für die nachgeschaltete Pelletproduktion im Unternehmen genutzt.
Das in der Ultraschallprüfung ermittelte sägefähige Material wird chargenweise in
einer innovativen Kombination aus Kappsäge, Rundstabfräse, Profiliermaschine und
Vielblatt-Horizontalschnittsäge zu Schnittholz für die Verpackungsindustrie verarbeitet. Anschließend werden die Bretter vereinzelt, um eine optische Qualitätskontrolle
vorzunehmen und bei Mängeln gegebenenfalls nachzubearbeiten. Zum Schluss wer-
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den die Bretter und Kanthölzer, nach Dimension sortiert, gestapelt und für den Versand in die heimische Verpackungsindustrie vorbereitet.
Anfänglich kann mit dem Vorhaben bei einem jährlich geplanten D-Holz Input von
40.000 Festmetern mehr als 15.000 Festmeter stofflich als Palettenholz verwertet
werden. Dies entspricht einer Ausbeute von 38 Prozent. Zügig soll der Betrieb dann
vom 1- auf 2-Schichtbetrieb erweitert werden. Die stoffliche Verwertung des minderwertigen D-Holzes ermöglicht zudem eine Substitution des höherwertigen CHolzes um bis zu 65 Prozent. Dies entspricht einer Einsparung von 26.000 Festmetern.
Der restliche Anteil wird weiterhin energetisch genutzt.
Das Verfahren erhöht die heimische Wertschöpfung aus lokalen Rohstoffen. Die zusätzliche CO2-Speicherung durch die stoffliche Nutzung liegt bei ca. 1.350 Tonnen im
Jahr. Die CO2-Reduzierung durch verminderte Transporte von Schnittholz aus dem
Baltikum beläuft sich sogar auf ca. 4.200 Tonnen jährlich.
Das neue Verfahren ist auf eine Vielzahl holzverarbeitender Unternehmen übertragbar, die die anfallenden Sägenebenprodukte direkt weiterverarbeiten oder an nahe
Betriebe der Holzwerkstoff- oder Pelletindustrie verkaufen.