Versuchsbericht Nr. 1 7 1 5 / 0 1 Modell Nr. 1715 , 1715A SCHIFFBAUTECHNISCHE VERSUCHSANSTALT IN WIEN SCHIFFBAUTECHNISCHE VERSUCHSANSTALT IN WIEN BERICHT Nr. 1715/01 M OD E L L V E R S U C HE Wasserfahrzeug Auftraggeber : Delta T Photon, Nürnberg, Auftrag vom : 22/02/1993 Versuchsobjekt : Wasserfahrzeug Modell Nr. : 1715, 1715A Modellmaßstab : 30.00 Wien, Fri., 11. Jun. 1993 Schiffbautechnische Versuchsanstalt in Wien Brigittenauerlände 256 A-1200 W I E N Telex N O.: 13 26 19 svaiw a Telefax NO.: (0222) 332 93 85 Tel.: (0222) 330 37 32, 330 44 97 Dipl.Ing.Richard Anzböck - 4 - Zusammenfassende Bemerkungen Mit den vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Modellen Nr. 1715 (Länge: 24 m, Breite: 6 m, Verdrängung: 68,30 m3 ), sowie Nr. 1715A (Länge: 24 m, Breite: 4.80 m, Verdrängung: 21.60 m3 ) wurde jeweils ein Widerstandsversuch auf Konstruktionstiefgang durchgeführt. Die Ergebnisse der beiden Widerstandsversuche sind im Bericht auf den Seiten 13 und 21 enthalten. Weiters wurde mit dem Modell Nr. 1715 ein Seegangsversuch im regelmäßigen, von vorne kommenden Wellen mit einer konstanten Wellenhöhe von 3.0 m vorgenommen. Die Wellenlänge wurde variiert, gleichzeitig wurde die Versuchsgeschwindigkeit variiert. Folgende Versuchsfahrten wurden vorgenommen: Wellenhöhe Wellenlänge Geschwindigkeit max. Beschleunigung [g] Bug Heck [m] [m] [Kn] 3.0 54.0 15.79 0.86 0.67 3.0 3.0 3.0 3.0 3.0 60.0 48.0 66.0 72.0 42.0 16.66 16.80 18.32 19.13 22.37 0.73 0.71 0.90 0.89 0.69 0.56 0.60 0.77 0.68 0.61 Während der Seegangsversuche fuhr das Modell vollkommen frei, ferngesteuert und selbst angetrieben, unter dem Schleppwagen. Der Schleppwagen fungierte als Geräteträger für die Meßeinrichtungen, da während der Versuchsläufe die Beschleunigungen am Bug und Heck des Schiffsmodelles gemessen wurden. Die Ergebnisse der Versuche sind in Form von Meßschrieben, die eine harmonische Analyse der aufgenommenen Meßwerte beinhalten, auf den Seiten 15 bis 20 des vorliegenden Berichtes dargestellt. Bei der Beobachtung des Ver haltens der Schiffs modelle Nr. 1715 und 1715 A während der Widerstandsversuche, fiel auf, daß diese, obwohl sie entsprechend der bei höheren Geschwindigkeit auftretenden Froudeschen Längenzahlen über 1.0 theoretisch gleit en müßt en, kein gleitertypisches Ver halten aufweisen. Der Schiffskörper lag bei sämtlichen untersuchten Geschwindigkeiten ruhig und ohne nennenswerte Vertrimmung, weder am Bug noch am Heck, auf dem Wasser. Ebenso auffällig wie das neutrale, von unterschiedlichen Geschwindigkeiten offensichtlich nicht beeinflußbare dynamische Trimmverhalten des Schiffes ist das mit steigenden Geschwindigkeiten deutlich ansteigende Verhältnis von Reibungswiderstand zu Gesamtwiderstand; der Formanteil am Gesamtwiderstand reduziert sich deutlich mit zunehmender Froudscher Längenzahl. Die Versuche mit dem selbstangetriebenen, freifahrenden Modell in regelmäßigem Seegang von vorne bei konstanter Wellenhöhe von 3 m und unterschiedlicher Wellenlänge zeigten am Bug maximale Beschleunigungen von 0.9 g, am Heck solche von 0.77 g. Beide Maximalwerte traten bei regelmäßigen, von vorne kommenden Wellen mit einer Wellenlänge von 66 m bei einer Geschwindigkeit von 18.3 Kn auf. Nach den uns vorliegenden Meßer gebnissen von Beschleunigungswert en von schnellen, in vergleichbaren Froudezahlbereichen fahrenden Fahrzeugen, sind die am Modell Nr. 1715 gemessenen Beschleunigungswerte als unter den uns statistisch vorliegenden Werten liegend zu bezeichnen. Die Beobachtung bestätigt dies, da das Modell relativ ruhig durch die Wellen fährt.
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