Erfahrungsbericht Hallo, mein Name ist Lukas Kade, ich bin 20 Jahre alt und mache meine Ausbildung zum Geomatiker bei der Stadtverwaltung Siegen. Im Rahmen meines Ausbildungsplanes durfte ich ein 1-wöchiges außerbetriebliches Praktikum beim Kreis SiegenWittgenstein absolvieren. Darüber möchte ich nun berichten: Am ersten Tag wurde mir das Programm Linkbase gezeigt. Mit diesem Programm können sich die öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (ÖbVIs) und wir als Stadt online Vermes- sungsrisse ziehen. Mir wurde zuerst das Programm im Allgemeinen erklärt und danach wurde näher auf die Datenbanken eingegangen, die im Hintergrund laufen und auf die Linkbase zurückgreift. Die nächsten beiden Tage war ich zusammen mit den beiden Azubis des Kreises bei einem Kollegen, der sich mit GIS (Geoinformationssysteme) und den zugehörigen Daten beschäftigt. Uns wurde dort zuerst ein Überblick gegeben, was für GIS-Daten der Kreis bereitstellt und auch von anderen Behörden erhält (z.B. von den einzelnen Kommunen oder von dem Land NRW). Weiterhin wurde uns die Datenstruktur der ALKIS-Daten (Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem) gezeigt. ALKIS-Daten bezeichnen die Daten des Liegenschaftskatasters. Die Daten sind sehr umfangreich und in der Datenbank in vielen einzelnen Tabellen gespeichert, welche alle miteinander verknüpft sind. Mit der Software FME (Feature Manipulation Engine) kann man GIS-Daten transformieren, neue Daten erzeugen und Abfragen durchführen. So wurde uns gezeigt, wie eine Abfrage aussieht, mit der man in einzelnen Jagdbezirken die Flurstücke einzelner Eigentümer rausfinden kann. Was erst einmal recht einfach klingt, ist jedoch eine nicht ganz so simple Funktion. Am Ende meiner drei Tage im Innendienst habe ich -1- Stand: 07/2016 noch einen WMS (Web Map Service) im Browser dargestellt. Normalerweise braucht man für die Darstellung eines WMS ein GIS-Programm, aber mir wurde gezeigt, dass wenn man in die Datenstruktur eines WMS reinguckt und selbst eine URL schreibt, man sich die Kartendarstellung auch direkt im Internet Browser anschauen kann. So habe ich mir das Luftbild von meinem zu Hause anzeigen lassen. Am letzten Tag meines Praktikums (ich war nur vier Tage dort, da ich noch einen Tag Berufsschule hatte) bin ich mit einem Topographen in den Außendient gefahren. Dort haben wir, wie der Name schon sagt, die Topographie aufge- nommen (Feldwege, Böschungen, Gartenhäuser, Bäche usw.). Diese Sachen wurden in ein Tablet eingetragen und werden somit für die ABK (Amtliche Basiskarte) bereitgestellt. Die ABK wird aus ALKIS-Daten abgeleitet um die Katastergrenzen und Gebäude reinzubringen, die restliche Topographie muss aber noch „per Hand“ erfasst werden. Abschließend kann ich sagen, dass sich das Praktikum gelohnt hat, da ich neue interessante Einblicke in Aufgaben gewonnen habe, die ich in meinem täglichen Arbeitsleben nicht habe. Lukas Kade - Auszubildender zum Geomatiker bei der Stadt Siegen - -2- Stand: 07/2016
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