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Stadtteil-Kurier
MONTAG
8. AUGUST 2016
Mit Farbe und Rost Metall altern lassen
Zwei Künstler stellen ihre Bilder im Caritas-Stadtteilzentrum aus
von CH RIST InE G R Ä FInG
Huckelriede. „Ich arbeite gern mit Rost“,
sagt Roswitha Behrens-Talla. Ganz bewusst
lässt sie Metall künstlich altern und verarbeitet es in ihren Werken. Nun werden elf ihrer
Collagen, viele davon mit Rostelementen,
sowie 14 Acrylarbeiten von ihrem Mitstreiter Hans-Joachim Sinnhuber, im Stadtteilzentrum Sankt Michael präsentiert.
Durch die Koordinatorin Sabine Fraikue
ist die Ausstellung unter dem Motto „Abstrakt und Collage“ im hellen Flur der Caritas-Einrichtung in der Kornstraße ermöglicht
worden. Roswitha Behrens-Talla und HansJoachim Sinnhuber kennen sich als Mitglieder der „Bremer Palette“, einer Vereinigung
nicht-beruflicher Malerinnen und Maler.
„Ich habe das Zeichnen von meinem Vater gelernt“, sagt Roswitha Behrens-Talla.
Ihr Vater war Schuh-Modelleur. Er hat quasi als „Architekt für Schuhe“ unter anderem
auf dem Papier Modelle entworfen. „Und
ich durfte als Kind zuhause mit zeichnen“,
erzählt sie. 2012 hat Behrens-Talla wieder
mit dem Malen begonnen und auch verschiedene Seminare besucht.
Anregung findet sie, die vor dem Ruhestand als stellvertretende Abteilungsleiterin
bei Karstadt gearbeitet hat, auf Fotos und
Filmen. Dabei übernimmt die Oberneulanderin gern „das, was interessant ist“.
Eine ummauerte Höhle, die von Menschen
mit einer Tür versehen wurde, ist bei ihr zum
Motiv auf dem Bild „Die geheimnisvolle Tür“
geworden. Zur Entstehung der Arbeit mit
prägnanter Struktur, erklärt die Malerin folgendes: Mit feucht zerknülltem Seidenpapier werde die Struktur des rankenden
Pflanzenwerks gelegt, und nach dem Trock-
nen mit Acrylfarbe übermalt. Das Mauerwerk werde mit Hilfe von Strukturpaste gespachtelt, mit Gummistift die Fugen gezogen, dann werde Farbe aufgetragen und lasiert. Am Ende habe man eine Tiefenstruktur, durch die sogar Schatten entsteht. „Ich
möchte nicht nur malen, sondern auch noch
weiter daran arbeiten“ sagte Roswitha Behrens-Talla. Das wird ganz besonders sichtbar bei ihren dreidimensionalen Werken
Roswitha Behrens-Talla aus Oberneuland
findet Anregungen für
ihre Kunstwerke unter
anderem in Filmen
und auf Fotos.
FOTO: ROLAND SCHEITZ
„Schall und Rauch“ und „Die Unvollendete“, allesamt Acrylkollagen, bei denen Rost
zum Einsatz gekommen ist. Dafür wird Draht
in die gewünschte Form gebracht und auf
die Leinwand aufgeklebt. Eine spezielle
Eisenmasse wird aufgetragen, hinterher die
Teile mit Patina-Lösung behandelt, und danach vollzieht sich der chemische Prozess
des Rostens. „Man muss warten was passiert“ sagt Behrens-Talla, „und das Schöne
daran ist, dass man nie genau weiß, was daraus wird, welche Rost-Farbtöne am Ende
entstehen“.
Sie fange an, habe eine vage Vorstellung,
aber während der Arbeit entwickele das Bild
seinen eigenen Charakter und zeige, wie es
sein will, sagt Behrens-Talla mit einem Augenzwinkern. „Ich mag keine kleinen Bildchen, ich möchte mit großen Pinseln arbeiten“ sagt Hans-Joachim Sinnhuber, der zu
Hause in Schwachhausen ein eigenes Atelier hat. Der Rentner, der als Kaufmann sein
Leben lang im grafischen Gewerbe tätig gewesen ist, arbeitet eher auf großen Formaten. Mit intensiven Farben malt er dabei oft
abstrakt, bildet dabei also keine konkrete
äußere Wirklichkeit ab, sondern betont Farbe und Form. Schon lange vor dem Ruhestand hat der 78-Jährige überlegt, wie er
seine zukünftige Freizeit gestalten könne
und hat sich nach einigen Überlegungen für
die Malerei entschieden. Unterstützung hat
er sich bei verschiedenen Kunstmalern geholt. An der Hochschule für Künste in der
Erwachsenenbildung hat Sinnhuber Seminare in Malerei und Zeichnen absolviert, um
seine Technik zu verbessern. Er besucht gern
Ausstellungen. Zu seinen Vorbildern zählen
die Impressionisten und die Expressionisten. Er verwendet bevorzugt warme Farbtöne und arbeitet mit Acrylfarbe auf Leinwand. Aber er wendet auch Mischtechniken
an.
Eine Flamencotänzerin, die in Granada im
weißen Kleid auf der Straße getanzt hat, hat
Sinnhuber beispielsweise malerisch festgehalten. Auch ein Paar, das sich in einem Wiener Café auf besondere Art umarmt hat, findet sich auf einem seiner Bilder wieder. In
der aktuellen Präsentation sind auch die in
den vergangenen fünf Jahren bei Sinnhuber entstandenen Werke „Schwarm“, „Wasserlandschaft“ und „Sturmvögel zu sehen,
abstrakt und farbenstark.
Die öffentliche Ausstellung „Abstrakt und Kollage“ im Caritas-Stadtteilzentrum Sankt Michael, Kornstraße 371, läuft bis zum 27.September und ist in dieser Zeit täglich von 9 bis
19 Uhr zu sehen.
Schützenfest in 12. bis 14. August 2016
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Der große Umzug findet am Sonntag, 14.August, statt.Treffpunkt: St.-Georgs-Kirche, 11.30 Uhr. FOTO: WALTER GERBRACHT Für Musik sorgt unter anderem der Huchtinger Capstan Shanty Chor. FOTO: FR
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In Huchting geht es in wenigen
Tagen hoch her: Das beliebte alljährliche Schützenfest steht bevor. Die Aktiven um den Vereinsvorsitzenden Oltmann Lampe
sind bereits seit Dezember vergangenen Jahres damit beschäftigt, die dreitägige Traditionsveranstaltung vorzubereiten.
Auftakt ist am kommenden
Freitag, 12. August, Ort des Geschehens der Festplatz an der
Bezirksportanlage Huchting.
„Um 14 Uhr beginnen die jungen Leute mit dem Schießen“,
kündigt Lampe an. „Jeder ist
dazu eingeladen, sein Können
zu zeigen.“ Zudem gibt es Gelegenheit, das Bogenschießen
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Gäste können sich auf zwei großen Hüpfburgen vergnügen,
und es ist ein Seniorennachmittag mit Kaffee und Kuchen geplant. „Und natürlich wird wieder getanzt“, sagt der Vorsitzende. „Ab 20 Uhr steigt die Disco
unter freiem Himmel.“ Für Freitag würden unter anderem Gäste aus der örtlichen Wirtschaft
erwartet.
Auf zum Festplatz
Weiter geht es am Sonnabend,
13. August, mit dem großen Kinderkönigsschießen ab 15 Uhr.
Nichtmitglieder, die in der Halle mit dem Lichtpunktgewehr
schießen möchten, können sich
vor Ort anmelden. „Mitmachen
lohnt sich, es gibt schöne Preise
zu gewinnen“, ermutigt Lampe
alle Interessierten. Ebenfalls ab
15 Uhr findet das Königsschießen der Erwachsenen statt. Danach steht Party auf dem Programm: Die Live-Schlagernacht
mit den Sängern Berny Janssen,
Justin Winter und Britta Berger
beginnt um 20 Uhr. „Zwei der
Künstler waren schon einmal bei
uns. Daher wissen wir, dass uns
bei dem Auftritt eine tolle Stim-
mung erwartet,“ sagt Lampe
freudig.
Für Sonntag, 14. August, ist
schließlich das traditionelle Abholen der Majestäten geplant.
Treffen ist um 11.30 Uhr an der
St.-Georgs-Kirche. Von dort aus
beginnt ein klassischer Umzug
mit Kutschen, Musik und Reitern. Teil der Zeremonien ist die
Niederlegung eines Kranzes am
Ehrenmal. Mit den befreundeten Vereinen treffen sich die
Huchtinger Grünröcke am
Franz-Löbert-Platz.
Gegen 15 Uhr treffen die Teilnehmer des Umzugs am Festplatz ein, wo es unter anderem
eine Tombola sowie Musik der
Blaskapelle Ganderkesse und
Gesang des Capstan Shanty
Chors gibt. Für 19 Uhr ist die Königsproklamation angesetzt.
„Am Sonntagnachmittag ist der
Festplatz traditionell brechend
voll“, sagt Lampe. „Zu unserem
Schützenfest kommen immer
auch viele Nichtmitglieder, denn
es ist einfach eine schöne Stadtteilveranstaltung, bei der man
sich trifft.“ Mit dabei ist auch der
neue Ortsamtsleiter Christian
Schlesselmann.
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