MADITADAHMEN

MADITADAHMEN
catalogue 2016
out of audience
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Stille, ein Funkeln und wie es immer so beginnt...
short about
Madita Dahmen lebt und arbeitet an der Spitze des Süd-West Peloponnes, Griechenland. Die Nähe zum
Meer und die Sicht auf Berge und Himmel beeinflussen ihre Arbeit nachhaltig und selbstverständlich,
die Würde der Natur, die Zartheit der Gefäße. Wuchtige schwere Körper, langgezogene Deckel, gleich
Dächern und Türmen fremder Kulturen zieren die massiv wirkenden Gefäße. Gewachste Oberflächen,
verglaste Tone bis zum Schmelzpunkt gebrannt, austarierte Temperaturen, gesockelte Schalen. Zerbrechlichkeit, Gefühl, die Standfestigkeit in Frage zu stellen scheinend. Ein Klang gleich metallenen
Blättern, ein Schwarz zietierend das Ausgebrannte des Hauses, Olivenholzdächer, Maserung, Adern,
die Spuren des Gealtertseins und eines Verbrennens. Keramik entsteht aus dem Feuer! Das Gefäß ist
Poesie, Gegenüberstellung mit einem Prinzip in jedem Falle, Eigenschaften eines Fassenden, ein Leer
das Fülle verspricht, Geheimnis verbirgt, die Sicht freigibt auf sein Innenliegendes. Es ist Zeit vergangen seit der Entstehung, einiges ist gleich geblieben, Spuren haben sich verändert oder sind verwischt und überlagert. Resonanzen, Drehung, Zentriertheit - Unregelmäßigkeiten und Verletzung im
eigentlichen Sinne, das Zerbrechen und Verbiegen betont, das Krümmen unter der eigenen Last und
Druckstellen. In Form gezwängt und das Widerstehen dem eigenen Zerfall. In jedem Moment der Fertigung kann die Plastik ihrer Formung zu widerstehen versuchen, sich fallen lassen, sich entformen,
der Schwerkraft nachgeben oder der Fliehkraft. Die Farbe setzt sich zusammen aus Licht und Struktur, teils Spiegelungen oder Mattheit, den Rissen der Oberfläche, das Sandige daran oder unbedingt
abgeschlossen, versiegelt gegen nähere Betastungen von Flüssigkeit oder Finger. Eines ist sicher: die
Keramik hat kein Herz - aber sie hat eine Seele.
4,1cm x 9,2cm
6,0cm x 10,5cm
6,0cm x 14,5cm
„...eigentlich ist alles nur ein einziges Objekt, mit jedem Mal dass ich es
erschaffe verändert es seine Form.“
5,4cm x 9,1cm
6,4cm x 7,6cm
Plomben aus Schwarz, seidenmatter Überzug, duftend und veränderbar. Es reagiert auf Wärme und Berührung.
7,1cm x 18,2cm
10,5cm x 9,6cm
vv8,1cm x 15,2cm
7,6cm x 10,1cm
10,1cm x 9,2cm
9,0cm x 13,6cm
15,2cm x 13,2cm
10,8cm x 10,5cm
11,6cm x 9,2cm
9,0cm x 12,9cm
11,3cm x 16,4cm
12,6cm x 16,5cm
13,1cm x 16,0cm
10,2cm x 14,3cm
4,2cm x 10,4cm
5,1cm x 9,9cm
7,7cm x 13,5cm
6,2cm x 11,8cm
5,7cm x 11,9cm
7,5cm x 15,2cm
8,3cm x 14,7cm
Die Flamme geht sonderbare Wege und streift ihre Gefahr ab an der keramischen Haut, hinterlässt ihre
Signatur, färbt, bleicht, verbrennt. Ihre Geschwindigkeit ist gefroren in stehender Zeit als Bild, Hinterlassenschaft, unberührbare Bewegungslosigkeit.
17,6cm x 16,1cm
9,9cm x 15,5cm
17,5cm x 16,2cm
19,4cm x 14,8cm
18,1cm x 13,7cm
11,3cm x 15,2cm
10,0cm x 5,8cm
15,1cm x 12,8cm
Das verdorbene Holz, im besten Fall gebleicht und gewaschen von Sonne und Salz, konserviertes Wachstum und andere Paradoxe. Gleich Tätowierungen prägt sich der Rauch in die Pore der
Keramik, das wiederholte Brennen schwächt seine Konsistenz, der zu Kalk gebrannte Sand bricht
die Härte und begeht ein Bröseln am eigenen Leib. Das Verschwindenwollen, sich auflösen wollen
oder Umwandlung - Rückwandlung. die Keramik ist ein Stein der einst weich war - das mache ich
mir nutzbar.
6,3cm x 13,6cm
6,4cm x 7,5cm
5,6cm x 11,9cm
8,1cm x 13,5cm
7,4cm x 15,2cm
10,7cm x 17,6cm
16,1cm x 10,4cm
6,1cm x 9,4cm
9,9cm x 9,0cm
7,1cm x 9,3cm
6,1cm x 10,9cm
6,3cm x 8,5cm
12,4cm x 19,1cm
Der Zufall ist mein bester Freund. Manchmal verabschiedet er sich kurzzeitig, ist unzuverlässig.
Kaum glaube ich an seine Abwesenheit entstehen die besten Stücke. Der Zufall ist mein bester
Lehrer, das sagt der Autodidakt...
Vase painted by painterPanajotis Tempelopoulos.
Earthenware with black slip, painted with
white porcellaine slip, clear glazed.
signed
11,8cm x 17,2cm
7,1cm x 13,2cm
5,9cm x 13,5cm
6,7cm x 12,8cm
5,5cm x 7,5cm
out of audience...
Keramiken mit blauen Flecken, schürfverwundete Oberflächen, Unschärfen als Prinzip unrealisierbar. Das Glitzern des Diamantes zwangsläufig verdeckt da Gefäßhaftigkeit. Die Leere bestaunen im Inneren, oder was dibt es dort zu sehen als das? Die Schale zum Durststillen, Betrachtungen, Vertiefung. Gefäß als Modell
der Abstraktion. Wunde Füße, schiefe Sockel, unsicherer Stand, Worte in die Schale legen, sie wiegen, kreisen lassen und kühlstellen schlussendlich. Alles bleibt
nicht mehr als ein Versuch...
Das sind meine gesammelten Unsicherheiten, gestaucht in eines der zerbrechlichsten
Materialien...
5,1cm x 13,5cm
5,1cm x 10,0cm
8,0cm x 15,0cm
9,5cm x 10,1cm
9,9cm x 10,2cm
9,5cm x 8,9cm
MADITADAHMEN
catalogue 2016