Abonnement Migros-Kulturprozent Saison 2016/2017 Programmheft Luzerner Theater VORWORT Kultur bewegt Die roten Sessel im Saal des Luzerner Theaters laden in der kommenden Spielzeit 2016/2017 unter neuer Intendanz zu unterhaltsamen Abenden ein. Für Migros-Kulturprozent-Abonnenten bedeutet das vor allem eines: Drama! Leidenschaft! Und viel Bewegung. Nicht nur finden zwei von acht Vorstellungen an neuen Schauplätzen statt, auch das Programm selber bietet mit Stücken aus den Sparten Tanz, Oper, Schauspiel und Musiktheater bewegende Vorstellungen. Informationen zu den einzelnen Inszenierungen finden Sie auf den nächsten Seiten. Bewegend ist aber auch das MigrosKulturprozent, dank dem Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Migros Luzern im Theaterabonnement seit über 20 Jahren von einer Reduktion von mindestens 35 Prozent gegenüber Einzelpreisen profitieren. Schon Gottlieb Duttweiler, Gründer der Migros, wusste, dass Bildung und Kultur wichtig sind für eine funktionierende Gesellschaft. Er verankerte in den Statuten seiner Migros, dass mit einem Prozent des Detailhandelsumsatzes Bildungs- und Kulturangebote von und für die Gesellschaft unterstützt und möglich gemacht werden sollen. So investiert die Genossenschaft Migros Luzern in Bildungsangebote an der Klubschule Migros, in Sportanlässe für Jung und Alt, Konzerte auf der Wiese und in Konzerthäusern oder in Vereinsaktivitäten in der ganzen Zentralschweiz. Informationen zu den Engagements des Migros-Kulturprozent finden Sie auf www.migros-kulturprozent.ch oder in allen Filialen beim Kundendienst. Ob all dem Neuen darf nicht vergessen gehen: Wir freuen uns auf bekannte Gesichter und danken Ihnen, werte/r Genossenschafter/in, für Ihre Treue. Viel Vergnügen wünscht Ihnen Ihr Migros-Kulturprozent Verena Randall Projektleiterin Kulturprozent Andrea Hurni Mitarbeiterin Kulturprozent Seite|1 ZUM LUZERNER THEATER Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Luzerner Theaters, es freut mich sehr, dass kommende Spielzeit gleich bei acht Stücken Abonnentinnen und Abonnenten des Migros-Kulturprozent-Abos unsere Gäste sein werden! Die kommende Spielzeit ist meine erste in dieser fast unwirklich schönen Stadt Luzern. Fast hätte ich die Chance und Luzern verpasst, denn ein Brief des Stiftungsrates lag 2014 einige Wochen lang ungeöffnet auf einem falschen Schreibtisch im Bremer Theater – meiner letzten Wirkungsstätte. Der Brief erreichte mich dann doch, ich reiste nach Luzern und entschloss mich augenblicklich nach Luzern zu kommen. Seit 2014 bin ich viel in dieser Stadt und froh, hier zu sein, denn die Stadt und die Menschen empfangen uns mit offenen Armen, wir wurden unterstützt - moralisch, finanziell und tatkräftig. Auch durch das Engagement von Gönnern steht nun eine kleine, sensationelle Neuerung vor unserer Tür: die Box, eine neue Spielstätte, die aber auch ein offener Ort für alle Luzerneinnen und Luzerner werden wird. Ein Ort, in dem nicht nur Kunst gemacht werden soll, sondern in dem man sich begegnet, in dem geredet, diskutiert und mal ein Glas Wein getrunken werden kann. Auch das Innere unseres Hauses sieht zu Beginn, während eines Auftaktfestivals anders aus: Wir haben Bühne und Zuschauerraum in ein shakespearesches Globe verwandelt. Sie als Zuschauende sind entweder mitten im Geschehen (wie in meiner Eröffnungsinszenierung „Prometeo“) oder können von den Rängen herab aus einer völlig anderen Perspektive auf das Geschehen schauen (wie in Tanz 22: Up/Beat). Ich bin im Ruhrgebiet geboren, es zieht mich an Orte, die von Industrialisierung geprägt sind. Die Viscosistadt, das aufstrebende “Luzern Nord”, dort, wo vor nicht allzu langer Zeit Garn für Damenstrümpfe hergestellt wurde, ist der Schauplatz des Opernkrimis „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi. Hier Seite|2 stehen jetzt die Maschinen still, und der alte, böse und doch liebenswerte Rigoletto tut alles dafür, seine Tochter Gilda zu bewahren und zu retten und liefert sie doch ans Messer. Doch manchmal ist die räumliche Situation auch total normal und wie gewohnt im Luzerner Theater, unserem Zuhause. Zur Weihnachtszeit beispielsweise öffnet sich mit Mozarts Märchenoper „Die Zauberflöte“ eine Wunderkammer auf der Bühne des Luzerner Theaters, der Choreograph Fernando Melo kreiert dort einen poetischen Tanzabend über den französischen Filmklassiker „Die Kinder des Olymp“, Molières „Menschenfeind“ verspritzt süffisant verbales Gift, Romeo liebt Julia, La Traviata liebt hingegen den Falschen, und das Kinderstück der Saison rückt den Rächer der Enterbten, Robin Hood, ins Theaterlicht. Interessieren möchte ich Sie für einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit: Die Arbeit mit Laien und vor allem Jugendlichen. In „No Future Forever“, einem Projekt, das sich ebenfalls im Abo-Angebot befindet, entwickeln Jugendliche gemeinsam mit Profis Text und Musik für ein Stück, das sich um unsere Regeln des Zusammenlebens dreht, um eine andere gesellschaftliche Utopie und um die Frage, wie wir in Zukunft zusammen leben möchten. Wir möchten uns gemeinsam mit all unseren Besucherinnen und Besuchern in der kommenden Spielzeit in “Neue Räume”, neue Spielräume und neue Räume des Denkens und Fühlens begeben. Wir möchten mit Ihnen und für Sie berührendes Theater machen. Ich freue mich, Sie im Herbst persönlich im Theater begrüssen zu dürfen! Herzlichst, Ihr Benedikt von Peter Seite |3 ABONNEMENT MIGROS-KULTURPROZENT 2016/2017 Tanz 22: Up/Beat Dienstag, 27.09.2016, 19.30 Uhr Tanz Mittwoch, 28.09.2016, 19.30 Uhr Seite 6 Dienstag, 04.10.2016, 19.30 Uhr Spielort: Luzerner Theater, Globe Rigoletto Sonntag, 30.10.2016, 19.00 Uhr Oper Spielort: Viscosistadt (Pilothalle), Emmenbrücke Der Menschenfeind Freitag, 25.11.2016, 20.00 Uhr Schauspiel Spielort: Luzerner Theater Die Zauberflöte Montag, 19.12.2016, 19.30 Uhr Oper Spielort: Luzerner Theater Tanz 23: Samstag, 28.01.2017, 19.30 Uhr Kinder des Olymp Spielort: Luzerner Theater Tanz Seite|4 Seite 7 Seite 8 Seite 9 Seite 10 Romeo & Julia Donnerstag, 16.02.2017, 19.30 Uhr Schauspiel Spielort: Luzerner Theater No Future Forever Sonntag, 19.03.2017, 20.00 Uhr Musiktheater Spielort: Luzerner Theater La Traviata Dienstag, 30.05.2017, 19.30 Uhr Oper Spielort: Luzerner Theater Seite 11 Seite 12 Seite 13 Ausserhalb des Abonnements: Robin Hood Sonntag, 18.12.2016, 17.00 Uhr Kinderstück Spielort: Luzerner Theater Robin Hood Mittwoch, 21.12.2016, 13.30 Uhr Kinderstück Spielort: Luzerner Theater Seite |5 TANZ 22: UP/BEAT Choreographie von Georg Reischl Der uns vertraute Raum des Luzerner Theaters verwandelt sich in einen Zuschauerraum, der Bühne und Auditorium miteinander verschmilzt, das Raumgefühl neu definiert und andersartige Perspektiven schafft. Die Zuschauer sitzen in den Rängen und schauen auf die Tänzer und Tänzerinnen herunter, eine Perspektive, die es so im Tanz in Luzern noch nicht gab und welche ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Der Choreograph des Abends, Georg Reischl, ist ein geschickter Jongleur für solch neuartige Situationen und bekannt für seine abstrakte und hoch energetische Arbeit, welche die Fantasie und Konzentration des Betrachters ansprechen. Die Klarheit von Struktur und detaillierter Körperlichkeit resultiert in Stücken, die Emotionen und einen schmalen Grat von Unvorhersehbarkeit und Intensität hervorrufen, ohne eine lineare Geschichte zu erzählen. Die Musik wird von dem jungen Schweizer Schlagzeuger Vincent Glanzmann komponiert und live gespielt. Er wird die Konstruktionselemente des Globes nutzen, um mit und auf ihnen Musik zu machen. Choreographie: Georg Reischl, Bühne: Natascha von Steiger, Kostüme: Georg Reischl, Komposition und Schlagwerk: Vincent Glanzmann, Dramaturgie: Lucie Machan «Tanz Luzerner Theater», Vincent Glanzmann GEORG REISCHL Georg Reischl kommt bereits zum vierten Mal als Choreograph nach Luzern. Mit «Tanz 1» war er bei der Geburtsstunde des «Tanz Luzerner Theater» dabei. Seite |6 RIGOLETTO Oper von Giuseppe Verdi Das Luzerner Theater geht in die Viscosistadt und spielt dort, wo früher industriell Garn gesponnen wurde und wo heute ein neues Kapitel Luzerner Stadtgeschichte beginnt, einen Opernkrimi. Im Sinne eines Abschieds vom alten Industriekapitel und eines Willkommenheissens des neuen Standorts der Designhochschule findet die Produktion in Kooperation mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst statt. An der Inszenierung des Hausregisseurs Marco Štorman sind Studenten des Studiengangs Video beteiligt, die das Gelände rund um die Pilothalle und das neue Gebäude der Hochschule zum Leben erwecken und in die Aufführung integrieren. Verdis Oper konfrontiert Wünsche und Bedürfnisse einer Vätergeneration mit den Träumen und dem Aufbruch der Jugend: Rigoletto trägt schwer am Anderssein. Und muss seinen eigenen Abschied von der Welt mitansehen. Er ist in eine fatale Isolierung geraten und zum Narren verkommen. Allein seine Tochter Gilda ist ein Versprechen für eine Zukunft, die vielleicht besser ist als das Gegenwärtige. Doch wird sie sich nie erfüllen. Gilda verliebt sich in Rigolettos Dienstherrn, den Herzog von Mantua. Und geht für diesen am Ende sogar in den Tod. Rigoletto bleibt allein zurück. Als Relikt einer untergehenden Epoche. Auch der Ausflug des Luzerner Theaters in die Viscosistadt ist nach zwei Monaten und sechzehn Vorstellungen vorbei: Die Pilothalle, Rigolettos Refugium, wird abgerissen. Musikalische Leitung: Stefan Klingele, Inszenierung: Marco Štorman, Bühne: Frauke Löffel, Kostüme: Anika Marquardt, Video: Bert Zander, Dramaturgie: Laura Schmidt Solisten Herrenchor und Extrachor des Luzerner Theaters, Luzerner Sinfonieorchester MARCO ŠTORMAN Der neue Hausregisseur Marco Štorman arbeitete im Bereich Schauspiel und Oper u.a. in Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Lübeck, Bremen, Klagenfurt und Stuttgart. Am Luzerner Theater inszenierte er bereits Katja Brunners «Ändere den Aggregatzustand deiner Trauer oder Wer macht dir die Trauerränder weg?». Seite |7 DER MENSCHENFEIND Komödie von Molière Wie viel Ehrlichkeit verträgt der Mensch? Wie viel Ehrlichkeit verträgt eine Gesellschaft? Molières Komödie «Der Menschenfeind» ist eine schonungslos aberwitzige Abrechnung mit der realitätsstiftenden Kraft von Sprache und unserer Sehnsucht nach Transparenz und Wahrhaftigkeit. Alceste, der Menschenfeind, hat die Schönfärberei und falsche Freundlichkeit der besseren Gesellschaft satt. Er verpflichtet sich zur bedingungslosen Ehrlichkeit gegenüber seinen Mitmenschen – ohne Rücksicht auf deren Gefühle und Befindlichkeiten. Als ihn ein Gelegenheits-Dichter bittet, eines seiner Sonette zu beurteilen, schont Alceste den Poeten nicht und kränkt ihn tief. Das kümmert Alceste wenig, viel stärker ist sein Unbehagen, dass seine geliebte Célimène es mit der Ehrlichkeit nicht genau nimmt. Sie lästert über Menschen, denen sie später schmeichelt. Alceste sieht so lange über ihre Ausfälle hinweg, bis er selber Opfer ihrer Doppelzüngigkeit wird. Nun muss er sich entscheiden: für seine Liebe oder für seine Prinzipien. Inszenierung: Niklaus Helbling, Bühne: Elke Auer, Kostüme: Kathrin Krumbein, Musik: Felix Huber, Dramaturgie: Hannes Oppermann NIKLAUS HELBLING Der Zürcher Regisseur Niklaus Helbling hat u.a. am Wiener Burgtheater, dem Schauspielhaus Zürich, dem Theater Basel und dem Schauspiel Köln gearbeitet. Er ist Mitbegründer der interdisziplinären Schweizer Theater- und Künstlergruppe «Mass & Fieber», mit der er 2012 «Tell / Zahhak» für die Altdorfer Tell-Festspiele inszenierte. Seite I 8 DIE ZAUBERFLÖTE Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Was kostet es, erwachsen zu werden? Welche Prüfungen muss man bestehen? Wem darf man trauen? Und wie fühlt sich die erste grosse Liebe an? Mozarts «Zauberflöte» hat Generationen für das Genre Oper sozialisiert und ist selbst ein Stück über Sozialisation und Initiation: Prinz Tamino und sein neuer Freund Papageno finden sich plötzlich in einer unbekannten Welt wieder, in einem Irrgarten voller Prüfungen, Manipulation und Täuschung. Während die Königin der Nacht versucht, die beiden für ihre Rache an Sarastro zu instrumentalisieren, entpuppt sich dieser als Autoritätsperson. «Die Zauberflöte» überrascht aufgrund ihrer Doppelbödigkeiten immer wieder aufs Neue. Klare Zuschreibungen von Gut und Böse lassen sich nicht treffen. Beeindruckende Vielstimmigkeiten in Text und Musik machen sie zu einem menschlichen Stück für Herz und Verstand, das dem Dualismus der Dinge auf den Grund geht. Der belgische Regisseur Wouter Van Looy, im Musiktheater für Kinder und Jugendliche genauso zu Hause wie im Musiktheater für Erwachsene, inszeniert zur Weihnachtszeit Mozarts Märchenoper als grossen Bilderbogen für die ganze Familie. Auf der Reise in das ungewisse Land des Erwachsenseins werden Tamino, Pamina, Papageno und Papagena von den Knaben der Luzerner Kinderkantorei begleitet. Musikalische Leitung: Clemens Heil, Musikalische Assistenz und Nachdirigat: Gabriel Venzago, Inszenierung: Wouter Van Looy, Bühne: Freija Van Esbroeck und Wouter Van Looy, Kostüme: Johanna Trudzinsky, Video: Kurt d’Haeseleer, Dramaturgie: Laura Schmidt Solisten Luzerner Sängerknaben, Chor des Luzerner Theaters, Luzerner Sinfonieorchester KOOPERATION MIT DEM MUZIEKTHEATER TRANSPARANT, BELGIEN Seite |9 TANZ 23: KINDER DES OLYMP Tanzstück von Fernando Melo nach dem Filmklassiker «Les Enfants du Paradis» Basierend auf dem französischen Film «Les Enfants du Paradis» (1945) von Marcel Carné, kreiert der brasilianische Choreograph Fernando Melo gemeinsam mit seinem britischen Kostüm- und Bühnenbildner Patrick Kinmonth einen circensischen, melancholischen und humorvollen Abend. Bereits 2014 verführte das Team das Publikum mit einem virtuosen, originellen «Don Juan», der einer Zeitreise in eine barocke Welt gleichkam. Auch mit der Adaption des französischen Filmklassikers in ein zeitgenössisches Tanzstück dürfen wir uns auf eine aufregende Reise in die Vergangenheit freuen. Wir befinden uns im Paris des 19. Jahrhunderts, im Milieu der Gaukler, Gauner, Pantomimen und Komödianten. Vier sehr unterschiedliche Männer begehren die schöne Garance und versuchen vergeblich, ihr Herz zu gewinnen. Die Angebetete verschwindet von einem Tag auf den anderen und hinterlässt nichts als Liebeskummer und verzweifelte Liebhaber. Nach Jahren kehrt sie zurück, alte Wunden brechen auf und reissen die gereiften Charaktere zurück in einen Strudel aus Eifersucht, Herzschmerz und Melancholie. Gemeinsam mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Rolando Garza Rodríguez begeben wir uns auf die Spuren der Hauptfiguren Baptiste und Garance und folgen ihnen in die verzaubernde Welt von Artisten und Bohemiens, unterlegt mit faszinierenden Melodien aus Kompositionen verschiedener Jahrhunderte. Musikalische Leitung: Rolando Garza Rodríguez, Choreographie: Fernando Melo, Bühne und Kostüme: Patrick Kinmonth, Dramaturgie: Lucie Macha «Tanz Luzerner Theater», Luzerner Sinfonieorchester KOOPERATION MIT TAK –THEATER LIECHTENSTEIN S e i t e I 10 ROMEO & JULIA Tragödie von William Shakespeare Shakespeares schönstes Stück über die Liebe. Selbstredend: Zwei Häuser, beide gleich an Rang und Stand Hier in Verona, wie ihr’s gleich erlebt, Entfachen alten Hass zu neuem Brand, Bis Bürgerblut an Bürgerhänden klebt. Vom unheilschwangren Schoss der Feinde spriesst Ein Liebespaar, von bösem Stern bedroht. Sein elend unglücklicher Sturz beschliesst Den Streit der Eltern mit dem eigenen Tod. Der Liebe Todesglanz, ihr Leidensgang, Und wie der Eltern langer Hass zerfiel Und erst im Tod der Kinder spät verklang, Zeigt euch zwei Stunden unser Bühnenspiel; Und wir, wobei wir sehr auf Nachsicht zählen, Wolln das verbessern, was dem Text mag fehlen. Inszenierung: Nina Mattenklotz, Bühne: Johanna Pfau, Kostüme: Lena Hiebel, Dramaturgie: Regula Schröter NINA MATTENKLOTZ Während ihres Regiestudiums an der Theaterakademie Hamburg waren die Arbeiten von Nina Mattenklotz unter anderem zum Körber Studio Junge Regie und dem Heidelberger Stückemarkt eingeladen. Inzwischen inszeniert sie am Schauspielhaus Wien, Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Graz und dem Theater Bremen. S e i t e | 11 NO FUTURE FOREVER Musiktheater von Luzerner Jugendlichen Es heisst, es sei ein Nimmerland, voller junger Menschen aus Stadt und Region, die dort ihre eigenen Rituale begingen, ihre eigene Sprache hätten, ihre Feste feierten, Geschichte und Geschichten schrieben. Ihre Geschichten und die eines Landes, das man nicht auf den Landkarten dieser Welt findet, ein Reich der Fantasie. Man sagt, die Mauern des Luzerner Theaters seien die Grenzen des Paralleluniversums. Doch nicht einmal dessen Mitarbeiter können darauf schwören. Denn die Flaggen werden nur nachts gehisst. Und der Ausstieg geprobt. Dreissig Luzerner Jugendliche und das Zentralschweizer Jugendsinfonieorchester (ZJSO) besetzen das Luzerner Theater und erzählen von ihrer Welt. Über einen Zeitraum von sechs Monaten setzen sie sich mit dem Hausregisseur Marco Štorman und seinem Team, dem jungen Luzerner Komponisten Silvan Koch, Autor Jakob Nolte und mehreren «Lucerne Festival»-Alumni mit ihren Realitäten und möglichen Gegenentwürfen auseinander. Sie entwickeln gemeinsam Klang- und Wortwelten, eine Vision einer Zukunft, die vielleicht einen radikalen Abschied von allem Gewesenen bedeutet. Im Zentrum der Produktion, deren Bühnenbild, Kostüme und Video von den Jugendlichen mit entwickelt werden, stehen die Reflexion über die Bedingungen, unter denen junge Menschen heute leben, und das Träumen darüber, unter welchen sie gerne leben möchten. Der Freiheitsbegriff ist kompliziert geworden. Also lasst das Theater zu einem Ort der Freiheit werden und Regeln sprengen! Wenigstens für ein paar Tage. PARTIZIPATIONSPROJEKT Inszenierung: Marco Štorman, Text: Jakob Nolte, Komposition und Musikalische Leitung: Silvan Koch, Bühne und Video: Demian Wohler, Kostüme: Silvana Arnold, Dramaturgie: Laura Schmidt, Produktionsleitung: Melanie Dörig KOOPERATION MIT DEM SCHWEIZERISCHEN ARBEITERHILFSWERK SAH ZENTRALSCHWEIZ UND DEM ZENTRALSCHWEIZER JUGENDSINFONIEORCHESTER ZJSO KOPRODUKTION MIT LUCERNE FESTIVAL S e i t e | 12 LA TRAVIATA Oper von Giuseppe Verdi Für das Luzerner Theater richtet Benedikt von Peter seine Inszenierung von «La traviata» neu ein. Die Arbeit wurde für die Staatsoper Hannover entwickelt und sorgte bei Publikum und Presse für überregionales Aufsehen. Die Zuschauer erleben eine berührende Ein-Frau-Studie: Die bekannte Sopranistin Nicole Chevalier, der die Inszenierung auf den Leib geschrieben ist, befindet sich den gesamten Abend über alleine auf der Vorbühne – in unmittelbarer Nähe zum Publikum. Wie durch ein Vergrösserungsglas schauen wir dem Passionsweg einer liebenden Frau zu, die nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Gefühle vor uns und für uns verbrennt. Kann sich ihr grosses Liebeswollen überhaupt erfüllen oder vermeidet sie nicht gerade durch die Suche nach Transzendenz die Realität von gelebter Alltagsliebe? Und immer wieder schimmert hinter der Fassade einer «LiebesProfessionalität» dieser berühmtesten Kurtisane der Operngeschichte eine grundtiefe Einsamkeit durch – die Sehnsucht, in der «Wüste von Paris» auf jemanden zu treffen, der sie wirklich liebt, der sie nicht nur als Objekt der Begierde in ihrer Liebesleistung oder als überhöhtes, quasi religiöses Bild begehrt, sondern als Mensch erkennt. Musikalische Leitung: Clemens Heil, Inszenierung: Benedikt von Peter, Bühne: Katrin Wittig, Kostüme: Geraldine Arnold, Dramaturgie: Sylvia Roth und Brigitte Heusinger Solisten Chor und Extrachor des Luzerner Theaters, Luzerner Sinfonieorchester NICOLE CHEVALIER «Man geht nicht zu weit, wenn man Nicole Chevalier als die bestmögliche Besetzung für diese Deutung bezeichnet. Es ist schlichtweg umwerfend und zugleich erschütternd, mit welcher Intensität und Variabilität diese Sängerdarstellerin agiert. Hier tobt die wahre, echte, grausame Leidenschaft, nicht nur die vorgeführte.» Süddeutsche Zeitung NACH EINER PRODUKTION DER STAATSOPER HANNOVER S e i t e | 13 Aboverkauf Genossenschaft Migros Luzern Geschäftssitz Dierikon Migros-Kulturprozent Postfach 6031 Ebikon Tel. 041 455 73 58 (jeweils Montag und Mittwoch) E-Mail: [email protected] Verkauf Einzelkarten (jeweils 1 Monat vor der Vorstellung) Luzerner Theater Theaterstrasse 2 6003 Luzern Montag 14.00 bis 18.30 Uhr, Dienstag – Samstag 10.00 bis 18.30 Uhr Tel. 041 228 14 14 E-Mail: [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc