. Grenzfest fährt schwere Geschütze auf Beim 22. Grenzfest zwischen Wernitzgrün und Luby/Schönbach waren erstmals historische Militärfahrzeuge zu bestaunen – die schweren Maschinen kamen kaum durch die Zuschauermengen. Von Katrin Mädler Wernitzgrün – Normalerweise sind die Traktorenfreunde Oberes Vogtland mit ihrem historischen Gefährt die offiziellen Stars auf dem Grenzfest im Markneukirchner Ortsteil Wernitzgrün. Doch diesen Samstag saßen sie selbst mit großen Augen hinter ihrem Lenkrad und staunten über die riesigen Militärmaschinen, die sich bei der traditionellen Ausfahrt zwischen den Zuschauern die enge Straße entlang schoben. Erstmals waren die Markneukirchner Lkw-Freunde Oberes Vogtland dabei, mit fast zehn NVA-Armeefahrzeugen, hergestellt in ehemaligen Ostblockstaaten. Die meisten stammten aus den 1970er Jahren, erklärte der Organisator der Gruppe Mirko Wölfel. „Wir sind fasziniert von der Technik, uns geht es um keinen politischen Hintergrund“, betonte er. Seit fast fünf Jahren gibt es die Lkw-Freunde, sie sammeln neben Militärfahrzeugen auch historische Feuerwehrtechnik. Fast 40 solcher Raritäten haben sie, erklärte Matthias Männel, der ebenfalls Mitglied ist. Er fuhr am Samstag einen schweren sowjetischen Militärlastwagen KrAZ 255B und musste beim Ein- und Ausparken auf dem Berg zwischen Wernitzgrün und Luby echtes Fahrtalent beweisen. Auch Markneukirchens Bürgermeister Andreas Rubner (parteilos) stieg zur Rundfahrt interessiert bei ihm ein. Familie Klöden aus Hermsgrün zeigte eine weitere Kostbarkeit: Einen der seltenen Militär-Geländewagen aus den 60er Jahren, der in der DDR hergestellt wurde. „Denn die meisten stammen aus sowjetischer Produktion“, wusste Michael Klöden, ganz in grüner Tarnkleidung gehüllt. Seit den 90er Jahren bastelt er an dem Gefährt. Seine Frau Annelie meinte: „Ein normales Auto kann jeder fahren.“ Auch tschechische Freunde von Militärfahrzeugen waren zugegen. Ein weiterer Höhepunkt des Grenzfestes war der Auftritt von Watzlaw Strasser aus Usti nab Labem, der viele Liter Seifenwasser mitgebracht hatte. Auf der großen Waldwiese ließ er mithilfe von Stricken und umgebauten Tennisschlägern riesige Seifenblasen entstehen, die über die vielen hundert Besucher hinweg schwebten. Danach durften die Kinder in der Zuschauermenge selbst mitmachen – und unter wehmütiger Musik aus dem Lautsprecher verwandelten alle zusammen die Waldlichtung in eine glitzernde und funkelnde Traumlandschaft. Nach dem erfolgreichen Samstag oberhalb von Wernitzgrün mit über zehn Ständen und Musik wurde das Grenzfest am Sonntag in Luby fortgeführt – die zwei Städte feierten wieder einmal gelungen ihre Zusammengehörigkeit, von deren früherer Trennung nichts mehr übrig ist, als ein paar historische Militärfahrzeuge am Wegesrand. 2016-08-08
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