Sommerthema: Getönte Sonnenbrillen Unsere Augen haben einen eigenen UV-Schutz bereits eingebaut, der für den normalen Umgang mit dem Sonnenlicht ausreichend wäre. Ähnlich wie bei der Haut gibt es aber auch hier verschiedene Typen die extrem empfindlich auf UV-Licht reagieren, im Besonderen Menschen mit heller Iris, hier gilt es sich dann entsprechend zu schützen. Die Brillenindustrie hat natürlich mit „getönten Sonnenbrillen“ einen doppelt so großen Markt, doch ist für einen UV-Schutz ein getöntes Glas nicht unbedingt erforderlich. Die UV-Filterung findet im Brillenglas statt und hat weder mit der Tönungsintensität noch mit der Farbe der Gläser etwas zu tun. Sogar ungetönte Brillengläser vom Optiker aus Kunststoff haben in der Regel bereits UV-Schutz. Achten sie besonders auf den Vermerk CE UV400, dieser sollte angebracht sein (leider sind diese Aufkleber leicht nachzumachen, also Achtung bei Billigbrillen vom Urlaubsort). Die Bezeichnung UV 400 bedeutet, dass die Gläser UVA Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometer absorbieren (nicht UV B- und -C-Strahlen, die gehen von 315 bis 200nm!). Die Tönung der Gläser kann etwas über den zusätzlichen Blendschutz aussagen, der zu Recht bei bestimmten Situationen wie z.B. Autofahren oder im Hochgebirge und bei Schnee gewünscht ist. Auch eine Entspiegelung kann für den Kauf von speziellen Brillengläsern entscheidend sein. Genauere Aussagen über die Stärke der Schutzwirkung einer Sonnenbrille bieten vier EU-Kategorien, die in vier Ziffern, römisch (I bis IV) oder arabisch ( 1 bis 4), angegeben sind und die den Blendschutz und die Strahlungsabsorbtion betreffen und die normalerweise auch an der Brille angeschrieben sind. Mit getönten Sonnenbrillen sollte man bewusst umgehen. Die Tönung bewirkt nämlich dass sich die Pupillen vergrößern und es zu vermehrter Einstrahlung kommt. Dadurch setzen wir einen wichtigen natürlichen Schutzmechanismus bei sehr hellem Licht außer Kraft: das automatische Verengen der Pupillen. Tipp: Wie jede Brille sollte auch die Sonnenbrille regelmäßig gesäubert werden. Achten sie aber darauf, dass es bei einigen Gläsern durch die Reibung zu Aufladungen an den Gläsern kommen kann und ihre Augen dann einer extrem hohen elektrostatischen Belastung ausgesetzt sind. Säubern sie daher ihre Sonnenbrillen nicht mit Reinigungstüchern, sondern mit warmem Wasser und Spülmittel. Generell sollten Kunststoffgläser nie trocken, sondern nur unter fließendem Wasser gereinigt werden. Staub und Schmutz wirkt beim Reiben wie Schmirgelpapier, das beim Putzen die Glasoberfläche irreparabel beschädigt. Ein letzter Hinweis: Auch wenn die Qualität der Gläser noch so gut ist: Bis zu 60 Prozent der Strahlung können die Augen trotzdem von oben oder über die Seiten erreichen. Für optimalen Schutz sollte die Sonnenbrille deshalb relativ große Gläser haben und über breite Bügel verfügen, die auch den Großteil der Strahlen abhält, die seitwärts auftreffen. Ein breitkrempiger Hut oder eine Kappe verhindern den Einfall des Lichts von oben.
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