BJV Service GmbH Steinwildzählung mit Wärmebildkameras An der Benediktenwand fand kürzlich die turnusmäßige Zählung des Steinwildes statt. Die Zähler wurden diesmal unterstützt von der Firma Frankonia, die fünf Wärmebildkameras zur Verfügung gestellt hatte. Das Ergebnis war wenig befriedigend: Die Steinwildpopulation liegt dort etwa 20 Stück unter dem Mindestbestand. Organisiert von der Hochwildhegegemeinschaft Isarwinkel in Absprache mit dem Steinwildbeauftragten Toni Wasensteiner und der Unteren Jagdbehörde, vertreten durch Franz Steger, treffen sich zwei Mal im Jahr Jagdpächter, Förster, Berufsjäger und Jagdvorstände, um die Zahl der Steinböcke an der Benediktenwand zu erfassen. Ermöglicht durch den guten Kontakt der BJV-Service GmbH zur Firma Frankonia bekamen die Zähler diesmal fünf Wärmebildkameras zur Verfügung gestellt. Die Fläche der Steinwildkolonie erstreckt sich über vier Reviere. Den größten Anteil hat der Forstbetrieb Bad Tölz des Unternehmens Bayerische Staatsforsten auf der westlichen Seite des Gebirgsstocks Benediktenwand, Achselköpfe, Glaswand. Dort zählten die Förster Klaus Kalischko und Hans Bierling vom Forstbetrieb Bad Tölz sowie der Berufsjäger Auenhammer. Die westliche Hälfte ist aufgeteilt auf die Gemeinschaftsjagdreviere Arzbach, Schlegldorf und Wegscheid. Hier hatten sich die Jagdpächter mit dem Jagdvorstand von Wegscheid postiert. Jeder hatte einen geeigneten Standort, so dass die gesamte Fläche der Kolonie eingesehen werden konnte. Die Witterungsbedingungen waren gut, und die Wärmebildkameras leisteten gute Dienste. Unmittelbar nach der Zählung wurden die Ergebnisse zusammengetragen, ausgewertet und mit genauer Bezeichnung von Geschlecht und Alter auf einer Gesamtkarte dargestellt. Die Zählung ergab eine Population von derzeit circa 80 Stück. Der Mindestbestand sollte aber 100 Stück Steinwild betragen, um von einer gesicherten Population zu sprechen. Noch vor wenigen Jahren wurden dort 170 Stück gezählt. Vor allem bei den alten Böcken hatten die Experten einen hohen Schwund festgestellt. Die Ursache wird im nicht legalen Abschuss vermutet. Auch wurde nur ein Kitz gesichtet, die Setzzeit der Geißen ist normalerweise etwas später. Bemerkenswert ist, dass vor etwa vier bis fünf Jahren zwei Jahre hintereinander keine Kitze gesetzt wurden. Dafür gibt es bis dato keine schlüssige Erklärung. Eine Wildbiologin aus der Schweiz hat allerdings festgestellt, dass die Genetik dieser Kolonie die schwächste und schlechteste beim Steinwild im gesamten Alpenraum ist. Deshalb ist beabsichtigt, eine Blutauffrischung aus anderen, genetisch passenden Steinwildvorkommen vorzunehmen. Das Resümee: Die Kontrolle und Überwachung der Steinwildkolonie muss erheblich erweitert und intensiviert werden. Und: Die Wildkameras der Firma Frankonia funktionierten einwandfrei, allerdings ist das Gelände im Hochgebirge für den Einsatz nicht ganz optimal geeignet. Die Kartierung wurde abschließend der Unteren Jagdbehörde übergeben. T. Krinner 8/2016 21
© Copyright 2024 ExpyDoc