NQ 28.07.2016

Madeleine Leißner
Sai(Sozialstation
Muzwald-Baar-Klinikum),
Seniorenzen(S
PflegeSeidelhwarzwald-Baa-KliniAntoWal-
WitzeVS)
Wollenberg (Schwarz-
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Privat
Schulsanierung verzögert sich
Teilweise emotionale Diskussion mit überraschendem Ergebnis
Die Sanierung des DeutenbergGymnasiums verzögert sich –
der Kostendeckel von 24,9 Millionen Euro bleibt. Das war das
Ergebnis gestern Abend im Gemeinderat nach einer langen,
teilweise emotionalen Diskussion und chaotischen Abstimmung.
Villingen-Schwenningen. Über den
eigentlichen Beschlussantrag stimmten die Gemeinderäte gestern Abend
gar nicht mehr ab. Im September soll
die Baukommission tagen, die Kosten
nochmal durchforsten und nach Einsparmöglichkeiten suchen. Dann
kommt das Thema nochmal auf die
Tagesordnung des Gemeinderates.
Klaus Martin (CDU) hatte im Laufe
der Diskussion gestern Abend überraschend den Antrag eingebracht, die
Kostendeckelung von 24,9 Millionen
Euro für die Sanierung des Deutenberg-Gymnasiums in Schwenningen
aufzuheben. Dieser Antrag fand mit
18 Nein- und 14 Ja-Stimmen keine
Mehrheit, was im Umkehrschluss
aber bedeutete, dass über den Beschlussantrag, der Mehrkosten in
Höhe von 2,6 Millionen Euro in Aussicht stellte, auch nicht mehr abgestimmt werden konnte. „Haben Sie
bei dem Beschluss überhaupt verstanden, um was es geht“, fragte ein
sichtlich genervter Bürgermeister
Detlev Bührer, der in Abwesenheit
von Oberbürgermeister Kubon die
Sitzung leitete, in die Runde. Bührer
ließ ins Protokoll schreiben, dass dieses Abstimmungsergebnis bedeute,
dass es bei der Sanierung jetzt eine
zweimonatige Verzögerung gebe.
Zum Auftakt der Diskussion hatte
Renate Breuning (CDU) begründet,
warum ihre Fraktion an dem Kostendeckel festhalten will und man die
Verwaltung in der Pflicht sehe, entsprechende Einsparvorschläge zu
machen. Sie kritisierte, dass es an der
Schule einen Sanierungsausschuss
gebe ohne Beteiligung des Gemeinderates. Klaus Martin (CDU) meinte,
seine Fraktion habe verschiedene Alternativvorschläge zur Schulsanierung unterbreitet, die aber allesamt
nicht ernst genommen worden seien.
Mit der jetzigen Kostensteigerung sei
das Vertrauen dahin. Rudolf Nenno
(Freie Wähler) sagte, man wolle die
Sanierung nicht torpedieren. Die Lösung müsse darin liegen, eine kostengünstigere Variante für die Unterbringung der Schüler während der
Sanierung hinzubekommen. Aus
Sicht von Edgar Schurr (SPD) wird jede Verschiebung der Beschlussempfehlung die Sanierung nur weiter verteuern. Seine Fraktion sei gegen die
Kostendeckelung gewesen, da sowas
bei einem denkmalgeschützten Gebäude nicht einzuhalten sei.
Hans-Joachim von Mirbach (Grüne) nannte die von der CDU ins Feld
geführte 125prozentige Verteuerung
des Projektes „blanke Rhetorik“, und
bei der Kritik am Sanierungsausschuss der Schule handele es sich um
„Legendenbildung“. Bei der Sanierung des Hoptbühl-Gymnasiums ha-
be es auch einen Sanierungsausschuss gegeben, nur nicht unter diesem Namen. Das habe im Ergebnis
dazu geführt, dass durch die gute Zusammenarbeit die Sanierung eine
Million Euro billiger kam als veranschlagt.
„Wir haben bislang noch keine echte Kostensteigerung“, so Frank Bonath (FDP). Es handele sich um externe Effekte, für die weder Verwaltung noch Architekt etwas könnten.
Verantwortliches Handeln heiße
jetzt, den Weg weiter mitzugehen,
weil sich sonst die Sanierung noch
weiter verteuere.
Bürgermeister Bührer hatte gestern
ausgeführt, dass man die Sanierung
von Dach und Fenster rausnehmen
könne. Das würde 1,8 Millionen Euro
kurzfristig einsparen. Allerdings müsse beides in einigen Jahren gemacht
werden. Außerdem würde dadurch
die Förderung der Generalsanierung
in Höhe von 1,5 Millionen Euro gefährdet. Dieter Kleinhans vom Amt
für Gebäudewirtschaft und Hochbau
betonte: „Die Schule ist auf der Suche
von Einsparungen mitgegangen bis
an die Grenze“. Bei der Suche nach
einer Möglichkeiten zur Auslagerung
der Schule habe man alle möglichen
Immobilien in Schwenningen geprüft
- ohne Ergebnis. Auf Anregung von
Bernd Hezel (CDU) will man sich das
Gebäude an der Frühlingshalde ansehen, wo die Fernuni untergebracht
war. Es sei allerdings für eine Schule
mit 900 Schülern auch nicht zumutbar, sie auf mehrere Standorte im
Stadtgebiet zu verteilen.
coh