Informationsunterlage zur LINZ AG Pressekonferenz

PRESSEKONF ERENZ
Eisenbahnbrücke:
Ausschwimmen der Stromtragwerke startet
Linz, 11. August 2016
Abbau der Eisenbahnbrücke
Der Abbau der Eisenbahnbrücke schreitet voran. Nach Abschluss umfangreicher
Vorbereitungsarbeiten, wie der Errichtung einer Lager- und Manipulationsfläche
sowie einer neuen Schiffsanlegestelle stromaufwärts in Urfahr, wurden die
Vorlandtragwerke in Urfahr bereits im Juni dieses Jahres abgetragen. Nun startet
der Abbau der drei Stromtragwerke der Eisenbahnbrücke.
Das erste Stromtragwerk wird heute, 11. August 2016, ab 15 Uhr mittels eines
Pontons und eines Schubschiffes ausgeschwommen und über die neue
Schiffanlegestelle in Urfahr an Land transportiert.
Abbildung 1: Ansicht Stromtragwerke Eisenbahnbrücke
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Bürgermeister Klaus Luger: „Für mich war die Brücke ein Teil des Linzer
Stadtbildes. Dennoch habe ich einen pragmatischen Zugang: wir benötigen an
dieser Stelle einen modernen zeitgemäßen Donauübergang. Hier überwiegt die
Vernunft die Emotionalität. Die neue Donauquerung mit der 2. Schienenachse ist
für die Stadtentwicklung sowie für die zukünftige verkehrspolitische Infrastruktur
von hoher Priorität. Als weiteren wichtigen Schritt sehe ich nun die Finanzierung
der Brücke. Eine Mitfinanzierung durch das Land Oberösterreich sehe ich
unumgänglich und als wichtiges Zeichen, dass der Politik auf Stadt- und
Landesebene der öffentliche Verkehr ein großes Anliegen ist.“
Stadtrat DI Markus Hein: „Mit dem Abriss der Eisenbahnbrücke geht eine Ära
zu Ende, die das Stadtbild über mehr als hundert Jahre geprägt hat. Nun wird
Neues geschaffen und der Weg – wie es mehrheitlich die Linzer und Linzerinnen
bestimmt haben – für eine neue und moderne Mehrzweckbrücke frei. Genauso,
wie die alte Eisenbahnbrücke das Stadtbild geprägt hat, wird auch die neue
Donaubrücke ein Blickfang und ein würdiger Ersatz für die ausgediente ‚alte
Lady‘. Es ist auch sehr erfreulich, dass die parallel laufenden Planungsarbeiten
sehr gute Fortschritte machen und das Vorprojekt bereits fertiggestellt werden
konnte. Wichtig ist nun, dass rasch mit dem Landesfinanzreferenten eine
Einigung über die Höhe der Kostenbeteiligung getroffen wird. Eine prinzipielle
Zusage, dass sich das Land Oberösterreich an den Kosten beteiligen wird, gibt
es bereits.“
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LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider: „Mit dem Fortschritt beim Abbau der
Eisenbahnbrücke schreiten auch die Planungen für die Neue Donaubrücke Linz
und die dringend benötigte zweite Straßenbahnachse in den Linzer Osten weiter
voran. Die Neue Donaubrücke ist ein zentraler Bestandteil für die Realisierung
dieses zukunftsträchtigen Großprojekts. Gemeinsam mit der Stadt Linz und dem
Land Oberösterreich wollen wir den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in unserer
Landeshauptstadt zügig voranzutreiben.“
LINZ AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner: „Stetig ansteigende
Fahrgastzahlen und jährlich bereits mehr als 108 Millionen beförderte Fahrgäste
zeigen den Erfolg der LINZ AG LINIEN und bestätigen unsere Investitionen in
den öffentlichen Verkehr der letzten Jahre. Auf der anderen Seite machen diese
Erfolgszahlen aber auch ganz deutlich, dass Linz dringend eine neue
Schienenachse zur Entlastung der Hauptachsen in der Innenstadt braucht. Die
Kapazitätsgrenze der Straßenbahn im Bereich der Landstraße ist zu den
Hauptverkehrszeiten endgültig erreicht.“
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Ausschwimmkonzept Stromtragwerke
Der Abbau der Stromtragwerke wird von der Baufirma GLS im Auftrag der LINZ
AG durchgeführt. Für den Vorgang des Ausschwimmens hat die GLS die Sarens
Group mit Sitz in Belgien als Subunternehmer beauftragt. Das Unternehmen ist
spezialisiert auf die Durchführung von Schwerlastarbeiten aller Art und verfügt
über umfangreiche Erfahrungen bei ähnlichen Projekten weltweit.
Drei Stromtragewerke mit jeweils 710 Tonnen
Von der ehemaligen Eisenbahnbrücke sind derzeit noch drei Stromtragwerke
und ein kurzes Vorlandtragwerk auf der Linzer Seite vorhanden. Die
Stromtragwerke haben jeweils eine Höhe von maximal 13 Metern und eine
Länge von 86,60 Metern. Das Gewicht liegt bei 710 Tonnen je Stromtragwerk.
Abbildung 2: Übersicht Eisenbahnbrücke
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Ein Abtransport der Stromtragwerke im Ganzen ist aufgrund der Höhe von 13
Metern nicht möglich, denn die Durchfahrtshöhe der VOEST- und der
Nibelungenbrücke beträgt lediglich acht Meter. Die Tragwerke müssen daher
nach dem Ausschwimmen zuerst auf der Manipulationsfläche zerlegt und für den
Abtransport per Schiff vorbereitet werden.
Ein Brückenbogen wird für eine mögliche Nachnutzung aufgehoben. Der Bogen
wird im Linzer Hafen zwischengelagert. Eine entsprechende Fläche wurde von
der LINZ AG für drei Jahre angemietet.
Zeitplan für Ausschwimmen Stromtragwerke
Vorbehaltlich entsprechender Witterungsverhältnisse* werden die drei
Stromtragwerke hintereinander am 11.08., 15.08. und 18.08. ausgeschwommen
und anschließend auf der Manipulationsfläche zerlegt. Begonnen wird heute, 11.
August, um 15 Uhr mit dem Stromtragwerk auf Urfahraner-Seite.
Sollte das Ausschwimmen aufgrund der Witterung an den geplanten Tagen nicht
möglich sein, erfolgt eine Verschiebung um mehrere Tage – die erforderlichen
Sperren der Donau werden von der Schifffahrtsbehörde nur mit zeitlichen
Abständen genehmigt.
*) Für das Ausschwimmen der Tragwerke sind entsprechende
Witterungsverhältnisse zwingend erforderlich. So darf die Windgeschwindigkeit max.
45 km/h betragen und die Strömungsgeschwindigkeit der Donau 2 Meter/Sekunde
nicht überschreiten.
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Ablauf Ausschwimmen im Detail
Am Tag des Ausschwimmens ist jeweils eine Komplettsperre der Donau für die
Schifffahrt, jeweils von 7 bis 12 Uhr am Vormittag sowie von 15 bis 22 Uhr am
Nachmittag, notwendig. Zwischen 12 und 15 Uhr ist eine Seite der Donau für die
Schifffahrt passierbar.
Ponton wird mit Stahlseilen und Schubschiff in Position gebracht
Während der Komplettsperre der Donau (7 bis 12 Uhr), wird der Ponton mittels
Stahlseil-Abspannungen und einem Schubschiff unter dem Tragwerk in Position
gebracht. Dafür wurden, in einer Entfernung von 300 bzw. 400 Metern
stromaufwärts, drei Anker in der Donau gesetzt und drei Sicherungspunkte am
Ufer installiert. Daran sind Stahlseile befestigt, die mit dem Ponton verbunden
sind und mittels Seilwinden angespannt werden. Ohne Spannung liegen die
Stahlseile am Grund der Donau und stellen keine Behinderung für die Schifffahrt
dar.
Anheben des Tragwerks
Das Stromtragwerk wird mit einem Ponton, auf dem selbstfahrende
Schwerlastroller und ein ca. 4 Meter hohes Gerüst fixiert sind, angehoben. Dazu
wird der mit Wasser gefüllte Ponton unter dem jeweiligen Stromtragwerk
platziert. Durch das Abpumpen des Wassers steigt der Ponton mit den Gerüsten
in die Höhe und hebt das 710 Tonnen schwere Tragwerk durch den Auftrieb an.
Der Ponton hat eine Länge von 61,5 Metern und eine Breite von 22,8 Metern.
Die Höhe beträgt 4,5 Meter.
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Ausschwimmen stromaufwärts
Sobald das Tragwerk vollständig angehoben ist und auf den Gerüsten des
Pontons aufliegt, wird durch Anspannung der Stahlseile über die Seilwinden und
mittels Schubschiff der Ponton stromaufwärts in Richtung der neuen
Schiffsanlegestelle auf Urfahraner Seite ausgeschwommen. Die Brücke wird für
das Ausschwimmen zusätzlich mit Zurrketten und Verstärkungsstreben
gesichert, da die Rostschäden bereits sehr massiv sind.
Nach Anlegen und Sicherung des Pontons an der Schiffsanlegestelle wird das
710 Tonnen schwere Brückentragwerk mittels selbstfahrender Schwerlastroller
(SPMT) über Rampen auf die Manipulationsfläche in Urfahr transportiert.
Vorbereitung auf Abtransport
Nachdem alle drei Stromtragwerke ausgeschwommen wurden, beginnt die
Baufirma GLS mit der Vorbereitung auf den Abtransport per Schiff. Dazu
müssen die 13 Meter hohen Tragwerke auf der Manipulationsfläche zerlegt
werden, da die Durchfahrtshöhe der VOEST- und auch der Nibelungenbrücke
lediglich acht Meter beträgt. Bis auf einen Brückenbogen, der von der LINZ AG
für eine mögliche Nachnutzung im Linzer Hafen zwischengelagert wird, werden
die Brückenteile durch die GLS einer Wiederverwertung zugeführt.
Schonender Abbau/Rückbau der Brücke
Die Vermeidung von unnötigen Belastungen für die Anrainer ist der LINZ AG ein
großes Anliegen. Es wurde daher eine schonende Rückbaumethode gewählt, die
in umgekehrter Reihenfolge auch beim Neubau der Brücke zur Anwendung
kommen wird. Transporte werden soweit wie möglich und sinnvoll per Schiff über
die eigens errichtete Schiffsanlegestelle abgewickelt.
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Abbau Vorlandtragwerk auf Linzer Seite im September 2016
In einem letzten Schritt wird das kleine Vorlandtragwerk auf Linzer Seite bis Mitte
September 2016 mit einem Kran analog dem Abtrag der Urfahraner
Vorlandtragwerke abgetragen. Der Abtransport wird per LKW erfolgen.
Baustelleneinrichtungen bleiben für Brückenneubau bestehen
Die Brückenpfeiler in der Donau, die Widerlager, die eingerichteten Zufahrten
sowie die Lager- und Manipulationsflächen bleiben für den Neubau der
Donaubrücke bestehen.
Die Abbrucharbeiten an der Eisenbahnbrücke werden planmäßig bis Ende
September 2016 abgeschlossen.
Abbruchkosten im Plan
Die Kosten für den Abbau der Eisenbahnbrücke belaufen sich inklusive
Nebenkosten auf etwa 3,3 Millionen Euro und liegen damit im Plan. Rund 2,7
Millionen Euro werden von der ÖBB (vormaliger Eigentümer) übernommen.
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Ecktermine zur Errichtung Neue Donaubrücke Linz
(Grobterminplan)
• Vorprojekt:
fertig
• Einreichplanung:
August – November 2016
• Generelles Projekt,
Ausschreibung, Vergabe
November 2016 – Oktober 2017
• Start Bauarbeiten für
Brückenneubau
• Verkehrsfreigabe:
November 2017
August 2020
Voraussetzung für die Einhaltung der Termine sind keine bauverzögernden
Einsprüche sowie die Sicherung der Finanzierung durch die Stadt Linz mit dem
Land Oberösterreich bis Ende 2016.
Kosten für die Neue Donaubrücke Linz
Die Kosten für die Errichtung der Neuen Donaubrücke Linz betragen rund 60
Millionen Euro (exkl. MwSt.). Für den Straßenbau sowie Nebenleistungen
belaufen sich die Kosten auf circa acht Millionen Euro.
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Ihre Gesprächspartner
•
Bürgermeister Klaus Luger
Aufsichtsratsvorsitzender der LINZ AG
•
Stadtrat DI Markus Hein
Aufsichtsratsvorsitzender der LINZ AG LINIEN
•
DI Erich Haider, MBA
Generaldirektor der LINZ AG
•
Dr.in Jutta Rinner, MBA
Vorstandsdirektorin der LINZ AG
•
DI Sepp Maier
Geschäftsführer NSL GmbH, Projektleiter Neue Schienenachse Linz
•
DI. (FH) Uwe Breitschopf
Geschäftsführer NSL GmbH; Bereichsleiter Baumanagement LINZ AG
Presserückfragen bitte an:
Daniela Burner MA, LINZ AG-Pressestelle, Tel: 0732 3400 3424, [email protected]
Fotos zu allen Bereichen der LINZ AG sind jederzeit im Internet verfügbar:
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Fotobeilage: Die Veröffentlichung der Bilder ist honorarfrei, Fotonachweis: LINZ AG
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