C1/C2 Access System. Perkutane transartikuläre Schraubenfixation.

C1/C2 Access System. Perkutane
transartikuläre Schraubenfixation.
Operationstechnik
C1/C2 Access System
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Einführung
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Indikationen/Kontraindikationen
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Bildverstärkerunterstützte Technik
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Bibliografie
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Bildverstärkerkontrolle
Warnung
Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung des Instrumentariums nicht aus. Bitte die Hinweise sorgfältig lesen,
da diese für die sichere Anwendung des Instrumentariums
von Bedeutung sind.
Eine Einweisung in die Handhabung dieses Instrumentariums
durch einen darin erfahrenen Operateur wird dringend empfohlen.
Um Fehler beim operativen Vorgehen und Verletzungen der
vitalen Strukturen zu vermeiden, ist eine genaue Kenntnis der
Anatomie und Pathologie des Patienten, an dem der operative Eingriff durchgeführt werden soll, unbedingt erforderlich.
SYNTHES
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C1/C2 Access System
Allgemeine Einführung
Indikationen/Kontraindikationen
Allgemeine Einführung
Das Instrumentarium für die perkutane transartikuläre Verschraubung C1/C2 ist für die transartikuläre Schraubenfixation vorgesehen.
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Das C1/C2 Access System darf nur mit einem Bildverstärker
verwendet werden. Die bildverstärkerunterstützte Technik
wird auf den folgenden Seiten beschrieben.
Anwendung der Kortikalisschraube ⭋ 3.5 mm isoliert
oder in Verbindung mit CerviFix
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Die selbstschneidende Kortikalisschraube ⭋ 3.5 mm
(497.002–008) kann entweder isoliert (1) oder in Verbindung
mit dem CerviFix-System (187.000) angewendet werden (2),
da ihr Kopf dem Design der CerviFix-C2-Backe (498.920 und
498.921) angepasst ist (3).
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Indikationen
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–
–
–
–
Traumatische und posttraumatische Instabilität C1/C2
Bogenverschraubung nach Judet
Rheumatoide Arthritis und degenerative Arthrose
Kongenitale Anomalien
Infektionen/Tumoren
Kontraindikationen
Eine Schraubenfixation sollte nicht vorgenommen werden,
wenn die anatomischen Verhältnisse eine Stabilisierung mit
der Schraube nicht zulassen, wie bei
– Destruktion der Massa lateralis von C1 und/oder C2
– zu geringem Durchmesser des Isthmus (Pars interartikularis)
von C2 (< 6 mm)
– ausgeprägter zervikothorakaler Kyphose
sowie bei ungenügender intraoperativer Reposition von C1
gegenüber C2 mit atlantodentaler Distanz von > 8 mm.
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C1/C2 Access System
Bildverstärkerunterstützte Technik
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Präoperative Planung
Eine sorgfältige präoperative Beurteilung der Anatomie anhand der CT-Bilder ist zur Festlegung der Schraubenposition
unerlässlich.
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Reposition und Präparation des Zugangs
Die präoperative Reposition C1/C2, z.B. mittels Mayfieldklemme, wird empfohlen.
Der Zugang erfolgt zur Darstellung der Lamina und des
Dornfortsatzes von C2 sowie des hinteren Atlasbogens.
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Festlegung des perkutanen Zugangs zur Transartikulären
C1/C2 Verschraubung und der Schraubenposition
Den perkutanen Zugang mit dem Kirschnerdraht ⭋ 3.2 mm
(292.451) unter Bildverstärkerkontrolle festlegen.
Der Eintrittspunkt für die Kortikalisschraube befindet sich auf
der geraden sagittalen Linie, die medial durch den Isthmuskamm führt, und liegt am unteren Rand der Lamina von C2,
ca. 2 mm kranial und lateral des medialen Randes des kaudalen Gelenkfortsatzes von C2. Der geplante Schraubenkanal
liegt in sagittaler Richtung gerade nach vorne zur medialen
Partie des Isthmus.1
SYNTHES
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Präparation des Eintrittspunkts für den Spiralbohrer
Mit der Spitze des Kirschnerdrahts den Eintrittspunkt am
Knochen präparieren, um dadurch das Abrutschen des später
verwendeten Spiralbohrers ⭋ 2.5 mm (387.013) am schrägen
Knochen zu verhindern.
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C1/C2 Access System
Bildverstärkerunterstützte Technik
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Erweiterung der Weichteile und Setzen der
Gewebeschutzhülse 8.0/6.0
Zur Erweiterung der Weichteile und zum Setzen der
Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 (387.017) die Führungshülse
6.0/3.2 (387.011) über den Kirschnerdraht schieben.
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Setzen der Gewebeschutzhülse
Über die Führungshülse die Gewebeschutzhülse 8.0/6.0
mittels drehender Bewegung durch die Weichteile bis
C2 vorschieben.
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Die Gewebeschutzhülse 8.0/6.0 mit ihrer schrägen Fläche
in der geplanten Schraubenrichtung an der Lamina von
C2 aufsetzen (1).
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Nach Positionierung der Gewebeschutzhülse den Kirschnerdraht und die Führungshülse entfernen.
Hinweis: Beim Überschieben der Führungshülse und der
Gewebeschutzhülse darauf achten, dass der Kirschnerdraht
nicht disloziert und Richtung Spinalkanal penetriert.
Der Griff (2) der Gewebeschutzhülse kann zur besseren
Handhabung mittels der Schraube (3) gelöst und verstellt
werden.
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Schraubenkanal eröffnen
Zur Eröffnung des Schraubenkanals den Spiralbohrer
⭋ 2.5 mm (387.013S) (1) mit der Führungshülse 6.0/2.5
(387.014) (2) verwenden (beide gelb markiert), da diese den
Spiralbohrer in seinem schneidenden Anteil führt (3) und eine
enge Verbindung zum Knochen herstellt. Dadurch reduziert
sich das Risiko des Verbiegens des Spiralbohrers im Übergang
zwischen Knochen und Führungshülse (4).
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Hinweis: Wird der Spiralbohrer nicht gerade in seiner Achse
gehalten, kann mit der Bohrmaschine und über den Zug
des Luftschlauches auf den langen Spiralbohrer eine erhebliche Hebelwirkung erfolgen. Dies führt insbesondere im
Übergangsbereich zwischen Knochen und Gewebeschutz-/
Führungshülse zum Verbiegen des Spiralbohrers.
Ein Bruch des Spiralbohrers kann dann entstehen, wenn
– der Spiralbohrer zu stark oder wiederholt gebogen
und/oder
– der Spiralbohrer gebogen und gleichzeitig ein hohes
Drehmoment mit der Bohrmaschine auf den Spiralbohrer übertragen wird.
Daher darf der Spiralbohrer nur mit einer Bohrmaschine
mit kontinuierlich anlaufender und von Hand dosierbarer Tourenzahl, wie beispielsweise der Colibri-AkkuBohrmaschine (532.001) oder der Kleinen SynthesBohrmaschine (511.110) mit Bohrfutter (310.930) verwendet werden.
Aus Gründen der Sicherheit und Genauigkeit beim Bohren
und wegen der Gefahr, dass der Spiralbohrer durch mögliche
wiederholte Biegebelastungen bricht, ist der Spiralbohrer
ausschliesslich für den einmaligen Gebrauch bestimmt.
Befindet sich der Spiralbohrer bereits im Knochen, ist eine
Änderung der Bohrrichtung nicht möglich, sondern führt nur
zur Verbiegung des freien Bohreranteils und übermässiger
mechanischer Beanspruchung.
Eine Änderung der Bohrrichtung kann nur durchgeführt
werden, wenn der Spiralbohrer neu positioniert wird.
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C1/C2 Access System
Bildverstärkerunterstützte Technik
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Ermittlung der Schraubenlänge
Der Spiralbohrer ist mit einer Skala versehen, mit der die erforderliche Schraubenlänge mit der mittels des Bildverstärkers
ermittelten Bohrtiefe verglichen werden kann. Um Fehlinterpretationen beim Messen zu vermeiden, muss die Führungshülse 6.0/2.5 des Spiralbohrers am Knochen aufliegen.
Hinweis: Die Längenangabe in der Artikelbezeichnung
der Kortikalisschrauben sowie auf dem Spiralbohrer und dem
Gewindeschneider umfasst die gesamte Schraubenlänge
(Schaft und Kopf).
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Option
Sicherung der Reposition
Zur Sicherung der Reposition können gemäss der Technik
von Jeanneret und Magerl 2 der Spiralbohrer und die Gewebeschutzhülse in ihrer Position belassen werden (1), bis die
transartikuläre Verschraubung auf der Gegenseite durchgeführt worden ist (2).
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In diesem Falle die Schritte 3 bis 8 auf der Gegenseite
von C1/C2 wiederholen und die Stabilisierung, wie in den
Schritten 9 bis 11 beschrieben, durchführen.
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Gewinde schneiden
Im Falle eines sklerotischen Knochens das Gewinde vorschneiden. Den Gewindeschneider ⭋ 3.5 mm (387.015) (1)
mit der Führungshülse 6.0/3.5 (387.016) (beide blau markiert)
verwenden (2), die den Gewindeschneider in der Gewebeschutzhülse führt und ihm eine zusätzliche Stabilität im
schneidenden Bereich gibt (3).
Die Position des Gewindeschneiders während des Gewindeschneidens mittels Bildverstärker kontrollieren.
Hinweis: Gewindeschneider, die sich verbogen haben,
sind zu ersetzen, da diese bei zusätzlichen mechanischen Belastungen aufgrund ihrer Länge einer erhöhten
Bruchgefahr ausgesetzt sind.
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Aufnehmen der Kortikalisschraube mit Schraubenzieher,
selbsthaltend
Aufgrund des speziellen Kopfes der Kortikalisschraube
⭋ 3.5 mm kann diese nur mit dem Schraubenzieher,
selbsthaltend (387.018), verwendet werden.
Zum Aufnehmen der Kortikalisschraube den Schraubenzieher
auf den Kreuzschlitz der Kortikalisschraube aufsetzen. Durch
Drehen der Verbindungsschraube des Schraubenziehers
wird die Schraube mit dem Schraubenzieher fest verbunden.
Es ist darauf zu achten, dass das Kreuz des Schraubenziehers
vollständig in den Schraubenkopf/Kreuzschlitz eingreift.
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C1/C2 Access System
Bildverstärkerunterstützte Technik
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Setzen der Kortikalisschraube mit Schraubenzieher,
selbsthaltend
Während des Eindrehens die Position der Kortikalisschraube
mit dem Bildverstärker kontrollieren.
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Transartikuläre Verschraubung von C1/C2 auf der
Gegenseite
Die endgültige Stabilisierung von C1/C2 erfolgt durch das
gleiche Vorgehen (Schritt 3 bis 11) auf der Gegenseite.
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Postoperative Versorgung
Biomechanische Studien belegen, dass eine ausreichende Stabilität der transartikulären Verschraubung nur in Verbindung
mit einem strukturellen Knochenspan zwischen C1 und C2
gegeben ist .3 Die zusätzliche Fixierung des Knochenspans mit
einer Cerclage oder einem Kabel ist angebracht.
Das Tragen einer weichen Halskrawatte für die Dauer von
12 Wochen wird empfohlen.
SYNTHES
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C1/C2 Access System
Bibliografie
1
Aebi M, Thalgott J S and Webb J (1998) AO ASIF Principles
in Spinal Surgery, c. 5.2 Transarticular Screw Fixation,
Springer, Berlin
2
Jeanneret B and Magerl F (1992) Primary Posterior Fusion
C1/2 in Odontoid Fractures: Indications, Technique,
and Results of Transarticular Screw Fixation. J Spinal Disord
(United States), Dec, 5 (4):464 –75
3
Henriques T, Cunningham BW, Olerud C et al. (2000)
Biomechanical Comparison of Five Different Atlantoaxial
Posterior Fixation Techniques. Spine, 25 (22):2877– 83
10
Überreicht durch:
016.000.258
0123
SE_124699 AA
51070022
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2007
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