STADTZEITUNG AUS DEM ERLANGER RATHAUS NR. 8 | AUGUST 2016 Neue Ehrenbürgerin Die Stadt hat seit Juli eine neue Ehrenbürgerin: Dinah Radtke ist als erster Frau überhaupt in Erlangen diese Auszeichnung zuteil geworden. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 4 Freizeitanlage Wöhrmühlinsel eröffnet Bei hoffentlich schönem Wetter läutet das Erlanger Poetenfest mit zahlreichen Veranstaltungen in und um den Schlossgarten den Bücherherbst ein. Foto: Erich Malter Neue Bücher unter alten Bäumen beim 36. Erlanger Poetenfest Vom 25. bis 28. August 2016 findet zum 36. Mal das Erlanger Poetenfest statt. Über 80 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Publizistinnen und Publizisten, Literaturkritikerinnen und -kritiker kommen zu Lesungen, Gesprächen und Diskussionen in die Hugenottenstadt. Mit einer Fülle von Veranstaltungen rund um die aktuelle Literatur gilt das Festival als inoffizieller Auftakt zum deutschen Bücherherbst. Berühmt ist das Erlanger Poetenfest für die langen Lesenachmittage im Schlossgarten. Viele wichtige Neuerscheinungen, in diesem Jahr unter anderem von Shida Bazyar, Gerhard Falkner, Abbas Khider, Katja Lange-Müller, Connie Palmen, Silke Scheuermann, Teresa Präauer und der aktuellen Preisträgerin des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs Sharon Dodua Otoo, werden erstmals öffentlich gelesen und mit namhaften Kritikerinnen und Kritikern diskutiert. Die abendlichen Autorenporträts im Markgrafentheater sind Ilija Trojanow und Aris Fioretos gewidmet. Raoul Schrott präsentiert erstmals sein neues 500-seitiges Versepos über die Entstehung der Welt – „Erste Erde“. Gespräche und Diskussionen zu literarischen, gesellschaftlichen und politischen Themen behandeln unter anderem die Lage in der Türkei, Europa zwischen Brexit, Putin und Erdoğan, religiösen Fanatismus und Flucht, Asyl und Integration im historischen Kontext. Die Erlanger Übersetzerwerkstatt gewährt Einblicke in die Faszination des literarischen Übersetzens. Bayern 2 überträgt seine „Nacht der Poesie“ live aus dem Markgrafentheater sowie das Büchermagazin „Diwan“ aus der Orangerie. Das „Junge Podium“ präsentiert Kinder- und Jugendliteratur und bietet ein attraktives Rahmenprogramm. Bibliophile Kostbarkeiten zeigt die Ausstellung „Druck & Buch“, weitere Ausstellungen präsentieren die Max und Moritz-Preisträgerin Birgit Weyhe sowie den Buchkünstler Ulrich Tarlatt. Anlässlich der Ausstellung im Stadtmuseum (siehe S. 7) ist Friedrich Rückert ein eigener Programmschwerpunkt gewidmet. Das ausführliche Programmheft erscheint Mitte August. Karten für die eintrittspflichtigen Veranstaltungen sind ab sofort an den bekannten Vorverkaufsstellen und online erhältlich. * Weitere Infos im Internet unter www.poetenfest-erlangen.de Das Areal des ehemaligen Campingplatzes ist jetzt die Freizeitanlage Wöhrmühle. Pünktlich zur Ferienzeit wurde die Fläche von Oberbürgermeister Florian Janik sowie Bürgermeisterin und Umweltreferentin Susanne Lender-Cassens „in Betrieb genommen“. Die große Wiese mit einigen schattigen Bäumen ist in wenigen Minuten zu Fuß oder mit dem Rad aus der Innenstadt erreichbar und liegt idyllisch direkt an der Regnitz. Damit steht in zentraler Lage ein neuer Ort zur Verfügung, den Sommer in der Stadt im Freien zu genießen. Marktplatzfest für „Daheimgebliebene“ Bereits zum 39. Mal lockt es heuer in die Innenstadt: das vom 20. bis 21. August stattfindende Markplatzfest. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. In zahlreichen Buden vor der markgräflichen Kulisse des Schlosses gibt es Schäuferle, Bratwürste, Brezen und weitere fränkische Spezialitäten. Am Hugenottenplatz präsentieren Handwerker ihre Künste und lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Der Einzelhandel der Altstadt („im Rahmen der Stadtmauerstraßen“) hat am Sonntag von 13:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. ZAHL DES MONATS 66 % niedriger als 1999 lagen 2015 die CO2-Emissionen durch Strom- und Wärmeverbrauch in städtischen Gebäuden. 2 RATHAUSPLATZ 1 August 2016 Helmut Schmitt † Im Alter von 69 Jahren ist Helmut Schmitt, langjähriger Leiter des Bürgermeister- und Presseamts der Stadt, am 8. Juli verstorben. Fast 50 Jahre stand er im Dienst der Verwaltung. Nach mehreren Stationen im Rathaus übernahm er 1986 die Leitung des Bürgermeister- und Presseamts, die er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Oktober 2012 innehatte. In dieser Zeit entwickelte er das Amt zu einer zentralen Verwaltungs- und wichtigen Anlaufstelle. Maßgeblich beteiligt war Schmitt an den Feierlichkeiten zum 1.000. Stadt-Geburtstag (2002) oder vielen Begegnungen mit den Partner- und Freundschaftsstäd ten. Bis zuletzt betreute er ehrenamtlich Projekte weiter. Unter anderem als Koordinator des „Ältestenrates der Reserve“ sorgte er für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den bereits im Ruhestand befindlichen Führungskräften aus dem Rathaus. Sowohl Oberbürgermeister Florian Janik, der den Verstorbenen als einen „umtriebigen, engagierten Menschen“ charakterisierte, als auch seine beiden Vorgänger, die AltOB Dietmar Hahlweg und Siegfried Balleis, trauerten um den langjährigen Chef der – so wurde die Dienststelle wegen ihrer zahlreichen Querschnittsaufgaben gerne bezeichnet – „Staatskanzlei“. Beide arbeiteten jeweils 24 Jahre mit Schmitt zusammen. Foto: Stadt Einbahnstraßenregelung erst im Oktober Bis auf die bereits bekannten Vollsperrungen (27. August bis 11. September, 29. Oktober bis 6. November) ist die Unterführung Martinsbühler Straße zweispurig befahrbar. Die Wiedereinrichtung der Einbahnstraßenregelung in der Martinsbühler Straße gilt erst ab Mitte Oktober. Einschränkungen kann es aber an Sonntagen und nachts auch außerhalb der genannten Zeiträume geben. Zwischen dem 27. August und dem 11. September ist die Münchener Straße in beiden Richtungen befahrbar, ab 12. September gilt die Freigabe wieder nur für stadteinwärts fahrende Autos. Im Erlanger Stadtverkehr gilt vom 1. bis zum 26. August der normale Ferienfahrplan. Alle Informationen können unter www.estw.de/ erlangerfahrplaene abgerufen werden oder sind im Stadtverkehr-Kundenbüro in der Goethestraße erhältlich. Über die Umleitungen während der Vollsperrung informieren die Erlanger Stadtwerke rechtzeitig. * Weitere Infos im Internet unter www.hierlang-erlangen.de Frankenhof-Sanierung soll neues kulturelles Zentrum schaffen Der Frankenhof wird generalsaniert, entlang der Südlichen Stadtmauerstraße sind Neubau und Aufstockung geplant. Foto: Stadt/smü Der Erlanger Stadtrat hat die Entwurfsplanung für den Kultur- und Bildungscampus Frankenhof (KuBiC) gebilligt. Die Planung konkretisiert den Entwurf des Architekturbüros Bernhard Heid aus Fürth, der sich 2015 bei einem Architekturwettbewerb durchgesetzt hat. Im KuBiC sind künftig die Einrichtungen der Jugendkunstschule (JuKs), der städtischen Sing- und Musikschule, des Deutsch-Französischen Instituts (dFi), der Volkshochschule (vhs) und eine Kindertagesstätte untergebracht. Zudem werden Räume für Gruppen und Vereine zur Verfügung gestellt. „Wir wollen eine einladende, inspirierende und offene Atmosphäre schaffen, die zur Begegnung, zu eigenen Aktivitäten und zum Experimentieren einlädt“, erläutert Kultur- und Bildungsreferent Dieter Rossmeissl. Durch einen integrierten Gästehausbetrieb und Gastronomiebereich soll das Gebäude zudem die Funktion eines attraktiven Tagungsund Seminarhauses erfüllen. „Um diese Ziele zu erreichen, wird der unter Denkmalschutz stehende Gebäudebestand generalsaniert und entlang der Südlichen Stadtmauerstraße aufgestockt“, erklärt Planungs- und Baureferent Josef Weber das Vorhaben. Für die Maßnahme werden Kosten von 28 Millionen Euro veranschlagt, etwa die Hälfte soll aus Mitteln des Bundesförderprogramms „Aktive Zentren“ akquiriert werden. Weitere Kosten in Höhe von 1,75 Millionen Euro entstehen durch die Anmietung von Ausweichquartieren für Verwaltung, Vereine und Einrichtungen während der Bauzeit. Zum 1. April 2017 sollen der Betrieb im Frankenhof eingestellt und das Gebäude geräumt werden. Die Bauarbeiten sollen – vorbehaltlich der Mittelbewilligung durch den Stadtrat – im dritten Quartal 2017 beginnen und voraussichtlich bis Ende 2019 andauern. * Weitere Infos im Internet unter www.erlangen.de/frankenhof Kooperation zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt Die Stadtverwaltung, die Agentur für Arbeit Erlangen und das kommunale Jobcenter bringen ein gemeinsames Arbeitsmarktbüro für Asylbewerber und Asylberechtigte in Erlangen auf den Weg. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Sozialbürgermeisterin Elisabeth Preuß, Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth und Axel Lindner, Vorstand der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit Erlangen AöR (GGFA). Mit dem gemeinsamen Büro verzahnen die drei Akteure ihre Unterstützung, um Flüchtlinge beruflich und sozial zu integrieren. Asylbewerber fallen in den Rechtskreis des Asylbewerberleistungsgesetzes, für an- erkannte Asylbewerber hingegen ist das Sozialgesetzbuch II maßgeblich. Die Folge sind unterschiedliche Zuständigkeiten bei der Arbeitsmarktintegration: Während Asylbewerber von der Bundesagentur für Arbeit betreut werden, ist für anerkannte Asylbewerber das Jobcenter der Stadt zuständig. Um frühzeitig eine möglichst nachhaltige Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erreichen, wollen die Stadt, die Agentur für Arbeit Erlangen und das kommunale Jobcenter Beratungen und Arbeitsvermittlung künftig im Arbeitsmarktbüro anbieten und sich bei Rechtskreiswechseln abstimmen und absprechen. August 2016 50 für Erlangen Unser Stadtrat stellt sich vor Harald Bußmann, Grüne Liste > 40 Jahre > Fachinformatiker > Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss, Ältestenrat, künftig Aufsichtsrat GEWOBAU Warum engagieren Sie sich politisch? Schon als Kind habe ich mich für meine Umgebung interessiert und dabei gelernt, dass auch ich für deren Gestaltung verantwortlich bin. Als ich mich dann mit 16 Jahren mit Anregungen in die Stadtratstätigkeit meiner Mutter „einmischte“, brachte diese mich mit einem augenzwinkernden „Gehe doch mal anderen auf den Geist!“ zum Verkehrsclub Deutschland, zu Mehr Demokratie e. V. und letztlich auch zur Grünen Liste. Für welche Ziele setzen Sie sich besonders ein? Verkehr ist das wichtigste Thema auf jeder Bürgerversammlung und nach allen Umfragen das größte Problem. Mit zugeparkten Gehwegen und vollen Straßen fühlt sich niemand wohl, ich setze mich daher für eine Verkehrswende (= mehr Fuß, Rad & ÖPNV) ein. Was mögen Sie an Erlangen am meisten? Die Überschaubarkeit und den Charme einer Kleinstadt und die Möglichkeiten einer Großstadt. Mehr Bürgerbeteiligung durch Stadtteilbeiräte Erlangen wird um ein Instrument der Bürgerbeteiligung reicher: Der Stadtrat hat beschlossen, in den Stadtteilen Innenstadt, Alterlangen, Ost, Süd, Anger/Bruck und Büchenbach Stadtteilbeiräte einzuführen. Wie die Ortsbeiräte sollen sie von der Verwaltung frühzeitig einbezogen werden, wenn Themen den Stadtteil betreffen, Empfehlungen abgeben und Anträge stellen können. Der Stadtrat, der zuständige beschließende Ausschuss oder die zuständige Dienststelle der Verwaltung behandeln dann die Anliegen. Das Vorschlagsrecht für die Beiratsmitglieder liegt bei den Stadtratsfraktionen und -gruppierungen und soll die Wahlergebnisse in den jeweiligen Gebieten abbilden. Die Einführung der Beiräte soll im Jahr 2017 abgeschlossen werden, der Bereich Anger/Bruck wird als erster Erlanger Stadtteil ein entsprechendes Gremium erhalten. Oberbürgermeister Florian Janik begrüßt den Beschluss: „Egal ob es um die Kindertagesstätte oder die Kreuzung um die Ecke geht, die Menschen in den Stadtteilen wissen am besten, wo der Schuh drückt. Sie haben jede Menge Ideen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Mit den Stadtteilbeiräten schaffen wir ein neues wichtiges Forum für die Stadtgesellschaft.“ Die Erlanger Kirchweihsaison geht weiter… Erlangen kann nicht nur mit dem „Berg“ aufwarten, sondern auch vielen Stadtteilkirchweihen. Vom 5. bis 8. August gibt es in Büchenbach wieder leckere fränkische Kirchweihküche, Küchle und Musik sowie Fahr- und Vergnügungsgeschäfte entlang der Dorfstraße. Die Tennenloher laden vom 19. bis 22. August ihre Gäste auf der Festwiese an der Sebastianstraße in ein neues Festzelt mit Außenbereich. Parallel zur Kirchweih findet wieder eine Skulpturenschau südamerikanischer Künstler statt. Vom 2. bis 9. September steigt dann die Eltersdorfer Kirchweih: Eine besondere Attraktion ist der Kirchweihumzug am Sonntag, der jährlich von vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden gestaltet wird. Zeitgleich wird auch in Dechsendorf die Kirchweih mit zahlreichen Schaustellergeschäften am Dechsendorfer Platz begangen. Am 10. September stellen die Hüttendorfer Kirchweihburschen ihr Können unter Beweis und starten damit in drei Kirchweihtage (bis 12. September). Das Kirchweihgeschehen mit Losbude, Karussell, Süßwarenstand und Luftballonverkauf findet in diesem Jahr erstmals im verkehrsberuhigten Bereich in nächster Nähe zum Gasthof „Schäfer“ statt. Vom 23. bis 26. September begehen dann die Frauenauracher ihre „Kerwa“ am Herdegenplatz. Natürlich wird auch dort ein Kirchweihbaum aufgestellt, um den dann die Kirchweihburschen tanzen. Für das leibliche Wohl sorgt wie jedes Jahr der TSV Frauenaurach. RATHAUSPLATZ 1 FRAGEN SIE UNS Warum gibt es am Dechsendofer Weiher immer wieder Probleme mit Blaualgen? Antwort von Reiner Lennemann, Leiter des Amtes für Umweltschutz und Energiefragen Zunächst dürfen wir keine falschen Hoffnungen und Erwartungen wecken. Es muss klar sein, dass es eine sichere Verhinderung von Blaualgen nicht geben kann. Blaualgen sind in „normalen“ Umfang ein natürlicher Bestandteil der Planktongemeinschaften nahezu jedesstehenden Gewässers. Probleme bereiten uns die Massenentwicklungen von Blaualgen, die in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen haben und insbesondere auf die stärkere Besiedlung und eine intensivere Landwirtschaft zurückgeführt werden. Unser Ziel kann daher nur sein, einen „moderaten“ Zustand zu erreichen, d.h. den Massenanfall von Blaualgen währen der Sommermonate zu verringern. Dazu haben wir in diesem Frühjahr den neuen Wasserlauf für den Röttenbach fertiggestellt. Durch den neuen Bachlauf kann nährstoffreiches Wasser um den Weiher herumgeleitet werden. Allerdings konnte er seine volle Wirkung noch nicht entfalten, da erst noch Böschungen stabilisiert werden müssen. Den Zwischendamm werden wir im Herbst noch etwas erhöhen. Zukünftig werden wir den Weiher nicht mehr alle Jahre abzulassen. Durch einen mehrjährigen Ablasszyklus kann sich das Ökosystem im Weiher besser stabilisieren. Wasserpflanzen und Schilf können sich dann am Uferbereich und im Freiwasser nachhaltig ansiedeln. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesen Maßnahmen den Befall mit Blaualgen auf Dauer reduzieren können, denn die Wasserqualität ist eigentlich nicht schlecht. Senden Sie uns Ihre Fragen! E-Mail: [email protected] oder per Post an Stadt Erlangen, Kennwort "Fragen Sie uns", 91051 Erlangen 3 4 RATHAUSPLATZ 1 August 2016 Schwabach soll besser zugänglich werden Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen, die das Wasserwirtschaftsamt – im Auftrag des Freistaates und der Stadt mit Unterstützung des Landschaftsarchitekturbüros Geim (Nürnberg) – an der Schwabach im Bereich der Essenbacher Brücke plant, soll der Fluss besser zugänglich gemacht werden. Entsprechenden Planungen hat der Stadtrat zugestimmt. Östlich der Essenbacher Brücke soll aus einem Hochwasserdamm eine Terrasse entstehen, die den Blick auf die Flussaue eröffnet. Der Platz westlich der Essenbacher Brücke soll über eine etwa drei Meter breite Treppe einen direkten Zugang zum Fluss erhalten. Von einer Weiterführung des Radwegs ab der Essenbacher Brücke Richtung Regnitztal entlang der Schwabach, wie sie der Bebauungsplan von 1992 vorsieht, nahm der Stadtrat hingegen Abstand. Da westlich des Hotelbetriebs in der Bayreuther Straße eine Brücke über die Schwabach vorgesehen ist, ist der Schwabachtalradweg künftig dennoch über die Haagstraße mit dem Regnitztal verknüpft. Verleihung der Ehrenbürgerwürde „Das Leben ist eine einmalige Chance“ Dinah Radtke, unbeugsame Streiterin für die Rechte Behinderter, ist erste Ehrenbürgerin der Stadt „Für ihr Anliegen setzt sie sich sehr zielstrebig ein und legt die Finger in die Wunden. Sie kann sehr hartnäckig sein, aber auch sehr charmant. Ihre Herzlichkeit überwindet scheinbare Barrieren“, sagt Stefan Müller, Geschäftsführer des Lebenshilfe Erlangen e. V., fragt man ihn nach Dinah Radtke. Viele Jahre hat er mit ihr zusammengearbeitet. Nie aber habe er den Eindruck gewonnen, sie habe auch nur einmal aufgeben wollen in ihrem Kampf für die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung. „Ihre eigene Behinderung versteckt sie nicht, und sie hat sich auch immer der Behinderung von Anderen angenommen.“ Siemens-Campus: Abrissarbeiten begonnen Insgesamt zwölf Hallen und Gebäude westlich der Günther-Scharowsky-Straße werden seit Ende Juli abgerissen, um Platz für die Neubauten des Siemens-Campus zu schaffen. Zuvor wurden 750 Mitarbeiter des Global Players an anderen Standorten in der Region untergebracht. Bis zum Frühjahr 2017 sollen die teilweise 40 Jahre alten Gebäude abgetragen sein. Auf der 60.000 Quadratmeter großen Fläche entstehen dann bis 2020 insgesamt acht neue Bürogebäude sowie drei Parkhäuser, das erste Modul des Siemens-Campus. Einbahnstraße und Sperrung Die Östliche Stadtmauerstraße – zwischen Hindenburg- und Glückstraße – wurde zur Einbahnstraße (in Richtung Süden) umfunktioniert. Der Neubau des Operativen Zentrums am Uniklinikum machte dies nötig. Die Regelung wird voraussichtlich bis Herbst 2020 andauern. Im Rahmen des Fahrbahndeckenerneuerungsprogramms 2016 ist die Drausnickstraße noch bis Mittwoch, 10. August, gesperrt. Betroffen davon ist der Bereich zwischen der Kreuzung Sieglitzhofer/Kurt-Schumacher-Straße bis zur Kreuzung Pranckh-/ Moltkestraße. * Weitere Infos im Internet unter www.erlangen.de/verkehr Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. Foto: Stadt/uk Szenenwechsel. Dinah Radtke bittet den Gast freundlich in ihre Wohnung mit Blick über die Erlanger Altstadt. Seit mehr als 40 Jahren ist das Dreycedern-Haus ihr Zuhause, dort fühlt sie sich sichtlich wohl. Der Assam-Tee in den übergroßen bunten handgetöpferten Tassen ist auf den Punkt gezogen, dazu serviert sie frischen Apfelstrudel. Überall auf Regalen finden sich Erinnerungsstücke aus Ländern, die sie für ihre Sache bereist hat. Ein Känguru aus Australien, eine kleine Figur aus Wladimir, ein Kerzenständer aus Mexiko. „Vieles habe ich noch gar nicht wieder ausgepackt, nachdem meine Wohnung kürzlich frisch gestrichen wurde“, sagt Radtke. „Toll, aufregend, schön, aber auch wahnsinnig anstrengend“ seien die vielen Reisen gewesen. Ihre Lobbyarbeit zum Beispiel bei Regierungsorganisationen war erfolgreich. „Heute ist die UN-Behindertenrechtskonvention in mehr als 160 Ländern der Erde ratifiziert“, bilanziert Dinah Radtke. Als die Stadt Erlangen die 68-Jährige – und damit erstmals eine Frau – kürzlich mit dem Ehrenbürgerbrief auszeichnete, würdigte OB Janik ihre Verdienste. Er sagte: „Als Vorreiterin der Inklusionsarbeit hat Dinah Radtke mit beispielhaftem Engagement die Interessen der Mitbürgerinnen und Mitbürger vertreten, die persönlich ein schweres Schicksal zu meistern haben.“ Und er lobte weiter: „Das Wirken von Dinah Radtke ist in besonderem Maße auch der Stadt Erlangen zu Gute gekommen, die ihre wertvollen Impulse aufgenommen hat.“ "Die Berührungsängste waren riesig" Den Weg zu dieser Ehre, die Radtke zuteilwurde, war lang und steinig. Sie war drei Jahre alt, als die Ärzte in Bayreuth, wo sie ihre Kindheit verbrachte, spinale Muskelatrophie diagnostizierten. Als sie zwölf war, musste sie den Regelschulbesuch abbrechen, zwei Jahre später saß sie im Rollstuhl. „Das war eine richtige Exklusion, ich hatte keine Schulfreundinnen, ich habe nur über meine Schwestern gelebt.“ Sie erlebte Isolation und Ausgrenzung, auch während ihrer Ausbildung zur Übersetzerin, die sie 1974 in Erlangen begann. „Die Berührungsängste waren riesig.“ Um in einer Telefonzelle telefonieren zu können, bat sie Kommilitoninnen um Hilfe. „Das ist mir damals bewusst geworden: Wenn ich nicht aktiv werde, dann passiert auch nichts“, sagt Dinah Radtke im Rückblick. Ihre Stärken hat sie klar erkannt: „Ich kann gut organisieren, Netzwerke bilden und Dinge vorantreiben.“ Dass sie eine „lebensfrohe, optimistische Frau“ ist, sei, sagt sie, ja auch eine Stärke. Außerdem ist die „spezielle Arbeit der Interessensvertretung etwas ganz Wichtiges, das wir in unserer Gesellschaft brauchen.“ Sie erzählt von Menschen, die damals vor Gericht klagten, weil im Hotel auch Behinderte ihren Urlaub verbrachten. Sie berichtet von „Geschmacklosigkeiten gegenüber Rollstuhlfahrern“, die sie selbst noch heute wegstecken muss. Doch über sich persönlich reden? Das mag sie nicht gerne. Vielmehr lenkt sie den Blick darauf, dass noch „viel zu tun ist“. Zwar freut sich Radtke: „In Sachen Barrierefreiheit hat sich in Erlangen viel getan.“ Sie spricht vom Runden Tisch zur Inklusion von behinderten Kindern, vom Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Stadt. August 2016 RATHAUSPLATZ 1 VITA DINAH CHRISTINE RADTKE *1947 IN BAMBERG, ÜBERSETZERIN Foto: Stadt/uk 1977 Mitbegründerin des Vereins Studenteninitiative Behinderte e.V. (StiB) Erlangen 1988 Mitbegründerin des Vereins Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Behinderter e. V. (ZSL) Erlangen, stellvertretende Vorsitzende, seit 1989 hauptamtliche Mitarbeiterin Oberbürgermeister Florian Janik überreicht Dinah Radtke den Ehrenbürgerbrief. Foto: Stadt/uk Vom Markgrafentheater, vom Stadtmuseum, dem Palais Stutterheim: „Das ist top. Viele Behinderte sind jetzt im öffentlichen Leben sichtbar, die Scham vor der eigenen Behinderung hat abgenommen.“ Noch viel zu tun Doch gerade bei privaten Gebäuden wie zum Beispiel Restaurants, Kinos oder Arztpraxen vermisst sie jede Menge barrierefreie Zugänge – „damit man auch wirklich die freie Arztwahl hat.“ Das im Mai verabschiedete Bundesbehindertengleichstellungsgesetz trage aber dazu nicht bei, kritisiert sie. „Unsere Motivation war und ist, Chancengleichheit zu erreichen.“ Dieses Ziel verfolgt Dinah Radtke beharrlich, angetrieben durch ihre Erfahrungen im Kinder- und Jugendalter. Ihr größter Wunsch ist ein zweifacher: „einen Erinnerungsort für Menschen mit psychischer und geistiger Behinderung zu schaffen, die von den Nazis ermordet wurden“ und „dass Inklusion immer besser gelingen möge, dass Behinderte vorurteilsfrei geschätzt, geachtet und geliebt werden.“ Dinah Radtke sagt: „Das Leben ist eine einmalige Chance. Man sollte es auskosten und sich nicht durch abschätzige Blicke stören lassen.“ Ilona Hörath 1990 Mitbegründerin der Dachorganisation „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland“ e. V. (ISL), Vorstandsmitglied 1991 Wahl zur zweiten Vorsitzenden von Disabled Peoples' International (DPI) Europa 1992 Mitbegründerin und Vorstandsmitglied „bifos“ Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter 1997 – 2013 Bereichsleiterin der Beratungsstelle des ZSL e. V. 1997 – 2011 Vorsitzende des DPI-Frauenkomitees weltweit 1998 Mitbegründerin von „Weibernetz e. V.” Bundesnetzwerk von FrauenLesben und Mädchen mit Beeinträchtigung 2004 – 2006 Teilnahme an den Verhandlungen über die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen 2004 – 2007 stellvertretende Vorsitzende von Disabled Peoples' International mit dem speziellen Verantwortungsbereich Menschenrechte seit 2016 stellvertretende Vorsitzende von Disabled Peoples' International mit dem speziellen Verantwortungsbereich Frauen und Minderheiten Radkte war intensiv an den Verhandlungen zur UN-Behindertenrechtskonvention beteiligt, hier mit dem Vorsitzenden des Ad Hoc Committees, Botschafter Don MacKay (hinten links). Foto: privat Auszeichnungen in Auswahl ■ Ehrenbrief der Stadt Erlangen für Soziale Verdienste (1993) ■ Bayerisches Ehrenzeichen für besondere Verdienste von Frauen und Männern im Ehrenamt (1997) ■ Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (2009) 5 6 RATHAUSPLATZ 1 August 2016 Namen und Nachrichten Franz-Josef Gallob, seit Gründung im Jahr 1974 Mitglied des Ausländerbeirats der Stadt, feierte am 25. Juli seinen 80. Geburtstag. Er war u.a. Sprecher der Gruppe „Europa“. Der gebürtige Österreicher engagierte sich darüber hinaus auch im Seniorenbeirat, im GEWOBAU-Mieterbeirat sowie im Bayerischen Roten Kreuz (BRK). n Glückwünsche aus dem Rathaus erhielt auch die Professorin für Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät und frühere Vizepräsidentin der Friedrich-Alexander-Universität (FAU), Johanna Haberer, zum 60. Geburtstag am 26. Juli. In München geboren kam die Theologin 2001 an die FAU. Vizepräsidentin war sie von 2008 bis 2012. n Die Leiterin des Referats für internationale Angelegenheiten der Friedrich-Alexander-Universität, Brigitte Perlick, ist am 19. Juli mit dem Ehrenbrief der Stadt für besondere soziale Verdienste ausgezeichnet worden. Sie hat sich weit über ihre Dienstpflichten hinaus für ausländische Studenten eingesetzt. Im „Verein zur Internationalisierung der Universität Erlangen-Nürnberg“ hat sie vielen ausländischen Studierenden Deutschkurse, Darlehen oder Hilfe bei der Wohnungssuche gegeben. n Das Gymnasium Fridericianum verabschiedete Ende Juli seinen langjährigen Direktor, Oberstudiendirektor Gerhard Hammer, in den Ruhestand. Bürgermeisterin Elisabeth Preuß sowie Bil- 1951 hat Erlangen die Patenschaft für die Vertriebenen aus Komotau übernommen. Im Herbst 2015 ist mit Daniel Černý (links im Bild) erstmals ein Bürgermeister aus der nordböhmischen Stadt, die heute Chomutov heißt, nach Erlangen gekommen. OB Florian Janik folgte Ende Juni einer Einladung Černýs und besprach mit ihm u.a. Möglichkeiten eines Austausches. Bei der Finissage der schon sechsten Ausstellung der Erlanger Fotoamateure in Chomutov betonte Janik: „Wenn sich Menschen unserer Länder und Städte so wie hier treffen und gemeinsam etwas schaffen, leisten wir einen Beitrag dazu, dass sich die Schrecken der Vergangenheit nicht mehr wiederholen.“ (Foto: Stadt/Steger). dungsreferent Dieter Rossmeissl dankten ihm für seine Arbeit. Hammer leitete das humanistische Gymnasium 16 Jahre lang. n Sie haben ihre Deutschprüfung erfolgreich absolviert: 34 Flüchtlinge haben am 7. Juli im Club International der Volkshochschule ihre Zeugnisse erhalten. n Die Stiftung Bildung, Natur und Umwelt der Sparkasse Erlangen hat im Juli ihr Füllhorn ausgeschüttet. Unter den mit insgesamt 33.000 Euro bedachten 21 Projekten waren auch die Lernstube Am Anger, das Der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion jährte sich am 22. Juni zum 75. Mal. Um der vielen Opfer zu gedenken, war eine Delegation aus Erlangen, unter Leitung von Bürgermeisterin Elisabeth Preuß, zu Gast in der russischen Partnerstadt Wladimir. Begleitet wurde sie u.a. von Stadtrat Jürgen Zeus, Bürgermeister- und Presseamtschef Herbert Lerche sowie Friedensaktivist Manfred Kirscher. So bedrückend der Reiseanlass war, so überwältigend waren die Beweise für den Willen zur weiteren Zusammenarbeit und die Gesprächsergebnisse. Das Erlanger Bündnis für den Frieden und das Wladimirer Haus des Friedens vereinbarten eine Zusammenarbeit, während die Rotary-Klubs beider Städte den Austausch von Medizin, Wissenschaft und Tourismus fördern. „Eine erfreuliche Friedensdividende und ein Auftrag an die Zukunft der Städtepartnerschaft gerade in Zeiten zunehmender Turbulenzen in der großen Politik“, sagte Preuß (Foto: Mojsejantschik / v.l. Bürgermeisterin Preuß, Partnerschaftsbeauftragter Peter Steger und der Leiter der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Wladimir, Wjatscheslaw Kartuchin). Kunstpalais, das städtische Bildungsbüro, die Lernstube Bruck sowie der Kindergarten Sandbergstraße. n Gemeinsam mit Bürgermeisterin Elisabeth Preuß ehrte Caritas-Vorsitzender Markus Beck am 14. Juli die fleißigen Schüler der Straßensammlung 2015 für das Müttergenesungswerk. Beim Schulwettbewerb haben die Erlanger bundesweit den 2. Platz erreicht. n Mit einem Festakt am 1. Juli feierte die Friedrich-Rückert-Schule am Ohmplatz ihren 80. Geburtstag. n 100 Jahre alt ist die Heimgartengesellschaft Erlangen e. V. geworden. n Der Pfadfinderstamm „Steinadler“ blickte am 2. Juli auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. n Mit einem umfangreichen Programm auf dem Sport- und Freizeitgelände in der Komotauer Straße beging die Siemens Freizeitgemeinschaft am 3. Juli ihr 60-jähriges Bestehen. n Der 40. Tag der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik stand am 8. Juli, im Zeichen von „50 Jahre Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität“. n 90. Geburtstag feierte der Sport-Club 1926 e. V. Eltersdorf. n Gleich auf eine 125-jährige Vereinsgeschichte blickte der Turn- und Sportverein (TSV) 1891 Frauenaurach e. V. zurück. n Rund um die Villa an der Schwabach feierte das Evangelische Bildungswerk Erlangen sein 40-jähriges Bestehen. n Grund zum Feiern auch bei der Industriegewerkschaft (IG) Metall: 125 Jahre ist die größte Einzelgewerkschaft in der Bundesrepublik alt, in Erlangen wurde gleichzeitig die neu gestaltete Geschäftsstelle (Friedrichstraße) eröffnet. n Verbunden mit dem Kreismusikfest blickte der Musikverein Erlangen-Büchenbach e. V. Mitte Juli auf sein 40-jähriges Bestehen zurück. August 2016 RATHAUSPLATZ 1 7 Kultur und Freizeit Große Friedrich Rückert-Schau im Stadtmusuem „Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 – 1866): Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung des Stadtmuseums. Der in Schweinfurt geborene und in Erlangen 15 Jahre lehrende Friedrich Rückert gehört zu den großen Intellektuellen des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung folgt seinem Lebensweg von der Kindheit in Schweinfurt, den Jahren als Professor in Erlangen und Berlin bis hin zum Altern in Neuses bei Coburg. Großformatige Journale informieren über das Zeitgeschehen, viele Originalobjekte aus dem Nachlass des Dichters sind ausgestellt. Inszenierungen, Klanginstallationen sowie Tonspuren laden Erwachsene und Kinder ein, Leben, Werk und Zeit Friedrich Rückerts zu entdecken. Von 1826 bis 1841 lebte und arbeitete er an der Universität als Professor für orientalische Sprachen. In diese Zeit gehören einige seiner erfolgreichsten und bedeutendsten Werke, u.a. „Die Weisheit des Brahmanen“ sowie Nachdichtungen aus verschiedenen orientalischen Sprachen, darunter die Fragment gebliebene Übersetzung des Korans. Bis zum 26. Dezember präsentiert das Stadtmuseum – als zweite Station – die Schau zum 150. Todesjahr Rückerts. Ein Begleitprogramm bietet bis zum Jahresende noch Mitmachaktionen, Führungen für jedes Alter (Museumsfest, 9. Oktober) und einen Vortrag von Prof. Hartmut Bobzin über „Was noch zu veröffentlichen bleibt – Materialien aus Kunstmuseum nun in städtischer Obhut Das bisher von einem Verein getragene kulturelle Institution in der Stadt und erKunstmuseum Erlangen, einer der wichtigshalten so eine wichtige Bühne für regionale ten Kunst-Orte in der gesamten MetropolKünstler.“ Der Vertrag sieht vor, dass die Stadt ihregion, ist nun in städtischer Trägerschaft. ren Zuschuss für das Darauf haben sich Museum erhöht und Stadt und Verein geeiab September einen nigt, nachdem sich der festen Kurator zur Verein nicht mehr in Verfügung stellt, der der Lage sah, die aufdas Kunstmuseum wändige Arbeit ehrenErlangen künftig leiamtlich zu stemmen. tet. Ein Schwerpunkt Kulturreferent Dieter der Tätigkeit des KuRossmeissl freute sich, rators wird die Indass auf diese Weise ventarisierung der die Zukunft dieser beKunstsammlung sein, deutenden Sammlung die mit Unterschrift regionaler zeitgenössiin die Verfügung der scher Kunst sowie die Ausstellungstätigkeit Hand in Hand für eine gute Zukunft des Kunstmu- Stadt übergeht. Eine auf Dauer gesichert seums: v.l. die Vereinsvorsitzenden Bernd Böhner Übertragung des Eiund Bernd Nürmberger sowie Kulturreferent gentums an der Versind: „Während anDieter Rossmeissl. Foto: Stadt/uk einssammlung soll derswo städtische Eindann in zwei Jahren erfolgen. Ein weiterer richtungen privatisiert werden, sichern wir Schwerpunkt wird die Konzeptionierung mit der Übernahme eines privaten Museums und Durchführung von Ausstellungen sein. in städtische Trägerschaft eine erfolgreiche Rückerts Nachlass“ (20. Oktober) und einen Blick auf Rückert aus (indo)germanistischer, orientwissenschaftlicher und musikwissenschaftlicher Sicht (8. November) sowie ein Familien- und Aktionstag am 4. Dezember. Noch heute erinnern in der Hugenottenstadt die Rückertstraße, der Rückertbrunnen und die Friedrich-Rückert-Schule an den großen Dichter und Orientalisten. * Weitere Infos im Internet unter www.erlangen.de/stadtmuseum Innovative Projekte ausgezeichnet Die Preisträger des diesjährigen „KS:ER-Innovationspreises der Sparkasse Erlangen“, dotiert mit insgesamt 3.000 Euro, stehen fest. Ausgezeichnet werden die Friedrich-Rückert-Grundschule (Phantastische Tiere – Ein inklusiver Workshop mit Styropor, Gips und Farbe), die Jugendlernstuben Anger, Bruck und Büchenbach (Digitale Schnitzeljagd durch die Stadtbibliothek) sowie die Loschge-Grundschule (Magische Plätze 100 Stühle – Ein künstlerisches Vorleseprojekt). Ein Anerkennungspreis geht an die Schülerinnen und Schüler des Biophysikkurses Q11 des Christian-Ernst-Gymnasiums für das Projekt „Sieh selbst … du wirst deinen Augen nicht trauen!“. Die Preisverleihung findet am 16. September im Anschluss an den 4. KS:ER-Praxistag im Frankenhof statt. Eigensinnige Maschinen im Kunstpalais Noch bis 4. September zeigt das Kunstpalais die Ausstellung „Johannes Vogl. Machinery Misfits“, parallel zur Schau „Yarisal & Kublitz. Surfing the web without getting wet“. Johannes Vogl baut erstaunliche und eigensinnige Maschinen. Als Material dienen ihm alltägliche Dinge, die er rau und unpoliert lässt – nur ihre Funktion ist verändert. Seine Apparate tun scheinbar nichts sinnvolles, sondern befinden sich in endlosen Loops oder stellen unentwegt dieselbe Frage, ohne sie zu beantworten. Genau in dieser Verwandlung liegt der schöne und poetische Moment von Vogls Arbeiten. Da trommeln Kabelbinder wie Regentropfen, weht ein Ventilator einen Vorhang vor und zurück oder lässt ein mit einem Pendel ausgestatteter Diaprojektor den Mond aufgehen. * Weitere Infos im Internet unter www.kunstpalais.de 8 RATHAUSPLATZ 1 August 2016 Stadtgeschichte(n) # 8 Aus dem Veranstaltungskalender Das erste städtische Telefon August 2016 1891 ging das Erlanger Telefonnetz mit vier Apparaten in Betrieb. Eines dieser Geräte hing im Rathaus, dem heutigen Palais Stutterheim, und ist als Ursprungsrelikt der Erlanger Telekommunikationsgeschichte erhalten geblieben. Es hatte eine häufig zu wechselnde „Ortsbatterie“ für den Sprechstrom. Um einen Anruf zu tätigen drehte man den seitlichen Kurbelinduktor, der das Läutewerk in der Vermittlung aktivierte. Dort saßen meist Telefonistinnen, da die höheren weiblichen Stimmen leichter zu verstehen waren. Sie kontaktierten den Zielapparat auf dieselbe Weise und verbanden die Gesprächspartner durch einen Steckkontakt. Die Erfindung des heute alltäglichen Kommunikationsmittels beanspruchten gleich mehrere Personen. Einer der ersten war der deutsche Physiker Phillipp Reis, der 1861 sein „Telefon“ präsentierte und damit Namensgeber wurde. Sein Gerät diente anderen Erfindern zumindest als Inspiration. Unter diesen tat sich Graham Bell hervor, der sein US-Patent ab 1876 geschickt vermarktete und der Technik zum weltweiten Durchbruch verhalf. Privatanschlüsse waren allerdings bis in die 50er Jahre eine Seltenheit und fanden Sa. 6.8. Flohmarkt Bohlenplatz 7 – 16 UhrBohlenplatz So. 7.8. Schlossgartenkonzert 11 Uhr „Frank Wuppinger Arkestra“ Schlossgarten Di. 9.8. Waldralley für Kinder 10 – 12 Uhr von 8 bis 12 Jahren Walderlebniszentrum, Weinstraße 100 Sa. 13.8. FSK 30 ab 21 UhrE-Werk, Fuchsenwiese Das Wandtelefon aus dem Rathaus ist in der Dauerausstellung des Stadtmuseums zu sehen. Foto: Erich Malter sich meist in Geschäften und Gasthäusern. Bei der Post gab es öffentliche Fernsprecher. Heute, nach 125 Jahren, hat das Erlanger Ortsnetz allein bei der Telekom etwa 50.000 Teilnehmeranschlüsse. Der Buchtipp Handbuch zur Bürgerbeteiligung In Erlangen gibt es eine Vielzahl von Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger. Eine Übersicht bietet jetzt das vom Bürgermeisterund Presseamt der Stadt erstellte Handbuch „Erlangen Weiterdenken“. In kurzen Übersichtstexten werden verpflichtende und freiwillige Beteiligungsformate erläutert, jeweils mit Hinweisen, wo man sich zu den Angeboten vertieft informieren kann oder ob der Zugang reglementiert ist. Es kann im Internet unter www.erlangen.de/ Redaktion Dr. Christofer Zwanzig (verantw.) Ute Klier Sebastian Müller Anzeigen Christina Fink, Telefon: 09131/86-25 15, Telefax: 09131/86-29 95 E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: monatlich, 12 Ausgaben 1. Jahrgang / Nr. 8 So. 14.8. Führung durch die 16 Uhr Ausstellung „Yarisal & Kublitz, Johannes Vogel“ Kunstpalais, Marktplatz 1 Do. 18.8. – Augustmarkt Do. 25.8.Schloßplatz Do. 18.8. – Stadtteilkirchweih Di. 23.8. Kosbach Kosbacher Stad’l, Reitersbergstraße 21 Fr. 19.8. – Stadtteilkirchweih Mo. 22.8. Tennenlohe Festwiese, Sebastianstraße Sa. 20. 8. – 39. Erlanger So. 21.8. Marktplatzfest Markt- und Schloßplatz buergerbeteiligung heruntergeladen werden. Eine kostenlose Druckversion kann telefonisch oder per E-Mail angefordert werden (Telefon 09131 86-2962, E-Mail: [email protected]). Impressum Herausgeber Stadt Erlangen, Bürgermeister- und Presseamt, Zentrale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Rathausplatz 1, 91051 Erlangen Fr. 5.8 – Stadtteilkirchweih Mo. 8.8. Büchenbach Ortskern Büchenbach Abonnementpreis Jährlich 18,00 Euro (Zustellgebühr) Auflage 5.000 Stück Druck Druckhaus Haspel Erlangen, Inh. M. Haspel, Willi-Grasser-Straße 13a, 91056 Erlangen, Tel.: 09131/9 20 07 70, Fax: 09131/9 20 07 60 Gedruckt auf 100% Recycling-Altpapier Kostenlos erhältlich im Rathaus, vielen weiteren städtischen Einrichtungen, Kindertageseinrichtungen, Seniorenheimen und Seniorenanlaufstellen oder im Internet unter www.erlangen.de. Do. 25.8. – Erlanger Poetenfest So. 28.8.Redoutensaal, Schlossgarten u.a. So. 28.8. Flohmarkt 9 – 16 UhrRudeltplatz September 2016 Fr. 2.9. – Stadtteilkirchweih Mo. 5.9. Dechsendorf Dechsendorfer Platz Fr. 2.9. – Stadtteilkirchweih Mo. 5.9. Eltersdorf Egidienplatz Mi. 7.9. Kunstcafé 16 UhrBürgertreff ISAR 12 * Weitere Termine: www.erlangen.de/veranstaltungskalender
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