Umweltbetrieb

Ausbildung zur Bauzeichnerin
Schwerpunkt Tief- ,Straßen- und Landschaftsbau
Ein Bericht von Michaela Lödige
Jede Idee braucht eine Zeichnung, um sie sorgfältig ausführen zu können. Als
Bauzeichnerin arbeite ich genau an dieser wichtigen Schnittstelle von Idee und
Umsetzung.
In meiner Ausbildung lerne ich nach
Vorgaben normgerechte Zeichnungen zu
erstellen, damit ein Bauvorhaben sicher
und schnell gelingen kann. Wie auch in
vielen anderen Berufen ist die Arbeit am
Computer ein wichtiger Teil meiner
Tätigkeit. Dank Zeichenprogrammen wie
AutoCAD ist ein schnelleres und präziseres
Anfertigen von Zeichnungen möglich.
Da jedoch gerade das Handzeichnen nur
eine wirklich gute Bauzeichnerin bzw. einen
guten Bauzeichner ausmacht, wird in der
Ausbildung auch noch viel Wert auf das
Zeichnen mit Hand gelegt. Daher sind
meine Arbeitsmaterialien neben dem PC:
Reißschiene, Bleistift, Lineal, Winkel, Zirkel
und Tuschestifte. Gezeichnet wird zunächst
auf normalem Papier mit Bleistift, um dann
sauber mit Tusche auf Transparentpapier
nachzeichnen zu können. Nach meiner
ersten Zeichnung war mir schnell bewusst,
dass ich sauber und ordentlich arbeiten
muss (vor allem mit den Tuschestiften).
Das Anfertigen von Bauwerkszeichnungen
in verschiedenen Ansichten gehört im
ersten Ausbildungsjahr zu meiner Hauptaufgabe. Daher lerne ich unterschiedliche
Zeichentechniken wie die
Dreitafelprojektion und die
Parallelprojektion, damit Konstruktionen
gelingen und man den Überblick nicht
verliert.
Meine Ausbildung im Umweltbetrieb der
Stadt Bielefeld bietet den Schwerpunkt
Tief-, Straßen- und Landschaftsbau.
Demnach zeichne ich
Entwässerungskanäle,
Straßenquerschnitte und
Sonderbauwerke, wie z.B.
Regenüberlaufbauwerke.
Ich arbeite in dem Geschäftsbereich Stadtentwässerung innerhalb erfahrener
Planungsteams für die generelle Planung und die Bestandserfassung. Wichtige
Aufgabengebiete sind hier z.B. wasserrechtliche Erlaubnisanträge,
Bebauungspläne, die Fremdwasseruntersuchung sowie das
Abwasserbeseitigungskonzept. Außerdem lerne ich mich in dem
Kanalinformationssystem novaKANDIS zu Recht zu finden sowie mit der
grafischen Darstellung auf Grundlage des Geoinformationssystems ArcGIS
umzugehen.
Zeichnen lässt sich vieles, was nachher an der Realität scheitert. Deshalb lerne
ich neben meiner betrieblichen Ausbildung auch die handwerkliche Bearbeitung
von Bauteilen im Handwerksbildungszentrum Brackwede (HBZ). Der Unterricht
im HBZ verläuft als Blockunterricht, in
dem ich die unterschiedlichen
Bereiche des Handwerks, wie z.B.
Hochbau, Tiefbau, Holzbau und
Trockenbau kennenlerne. Hier kann
man sein handwerkliches Können
unter Beweis stellen und den richtigen
Umgang mit Materialien und
Werkzeugen erlernen. Zum Beispiel
habe ich ein eigenes
Pfettendachmodell gebaut und
Begriffe wie Firstpfette, Balkenlage
und Kehlbalken verinnerlicht. Aber
auch Maurerarbeiten und das Verlegen von Fliesen werden im HBZ unterrichtet.
Die Berufsschule (Carl-Severing Berufskolleg für Handwerk und Technik) besuche
ich zwei Mal in der Woche. Dort erlerne ich die Fachkenntnisse in Bauplanung,
Baukonstruktion und Bauphysik.
Wie man liest, ist der Beruf als Bauzeichnerin sehr abwechslungsreich und
spannend. Wenn dir sorgfältiges und genaues Arbeiten schon immer leicht
gefallen ist, dann hast du die wichtigsten Vorraussetzungen für diesen Beruf
erfüllt. Fachkenntnisse in Mathe und ein gutes Vorstellungsvermögen helfen
natürlich ebenfalls weiter.