Revolution für die Blasmusikwelt

 Pressemitteilung Beratungsbüro Oberpfalz Standort Cham
31. Juli 2016
Revolutionfü rdieBlasmusikwelt
InnovativesTrompetenventilvomKonstruktionsbüroHoferausSchönach
Das Konstruktionsbüro Hofer in Schönach hat ein neuartiges Ventil für Blasinstrumente
entwickelt, das einen zentralen Fortschritt für den Instrumentenbau bedeutet. Der Bau des
Prototyps einer Trompete mit eben diesem Ventil wurde durch die Förderung mittels eines
Innovationsgutscheins (ein Technologieförderprogramm für innovative Produkte) ermöglicht.
Unterstützt wurde das Konstruktionsbüro Hofer durch die Förderberatung des neu
eingerichteten Beratungsbüros Oberpfalz.
„Was Innovation auch bei kleinsten Betrieben bedeutet, wird an diesem Beispiel
eindrucksvoll deutlich“, begann der Bezirkstagspräsident Löffler seine Begrüßung an das
musikinteressierte und politische Publikum im Pfarrheim der Gemeinde Schönach. Dort
konnte eine besonders interessante Darbietung eines neuartigen Ventils für Blasinstrumente
präsentiert werden.
Löffler betonte, dass die Schaffung und Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze für qualifizierte
Fachkräfte und Hochschulabsolventen nur möglich sei, wenn der Mittelstand innovativ bliebe.
Bei den Forschungs- und Entwicklungsprojekten könnten kleine und mittelständische
Unternehmen auf zahlreiche Technologieförderprogramme zurückgreifen. „Innovation findet
auch in kleinen Betrieben und im Handwerk statt. Sie müssen nur unterstützt werden. Dafür
bilden die beiden Technologie- und Netzwerkmanager die optimale Schnittstellenfunktion
zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und den Fördermittelgebern.“, konstatierte Löffler.
Am 01. Januar 2016 hat der Technologie- und Netzwerkmanager Michael Zankl in dem
Beratungsbüro in Cham, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für
Landesentwicklung und Heimat offiziell seine Arbeit im Rahmen des Entwicklungsgutachtens
für den bayerisch-tschechischen Grenzraum aufgenommen. Ziel des Büros ist es, die
Innovationstätigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen anzuregen und diese
bei der Antragstellung und Umsetzung von Fördermittelanträgen zu unterstützen.
Die Schnittstellenfunktion der Beratungsbüros attestierte Zankl auch dem Erfinder des
Blasinstrumentenventils, Herrn Franz Hofer: „Die Idee des revolutionären Ventils hat sich nur
deshalb bis zu einem ausgereiften Prototypen entwickelt, weil Hofer zum einen ein
hervorragender Konstrukteur ist und zum anderen ein sehr passionierter Musiker.“
Der Kontakt zu Herrn Hofer entstand über eine Firma, die Zankl über
Technologieförderprogramme beriet und zu der Hofer Geschäftsbeziehung hatte. Zankl hörte
von der Idee Hofers und stellte sofort die Verknüpfung zu den Innovationsgutscheinen als
mögliche Förderung her: „So wie viele Mittelständler wusste auch Herr Hofer nichts von den
Fördermöglichkeiten im Technologiebereich. Gerade die Innovationsgutscheine eignen sich
aufgrund der relativ unbürokratischen und schnellen Antragstellung für Betriebe bis zu 50
Mitarbeitern hervorragend“, stellte Zankl heraus. Mit den Innovationsgutscheinen können bis
zu €75.000 für derartige externe Entwicklungsleistungen gefördert werden – und das mit
einem Fördersatz von bis zu 60%.
Als Konstrukteur konnte der Erfinder das Ventil zwar selbst im 3D-CAD-Programm zeichnen,
jedoch war ihm die kostspielige Herstellung des Prototyps vorerst zu riskant. „An diesem
Prototyp wurde die Mechanik der Drehventile an Blasinstrumenten vollständig überarbeitet
und jedes bisherige technische Detail auf den Prüfstand gestellt.“, erklärte Hofer. „Die innere
Reibung wurde um mehr als das zehnfache reduziert, der Luftstrom perfektioniert. Durch ein
völlig neuartiges Drückerhebelwerk konnte der Weg der Drücker, den man zum Spielen mit
den Fingern betätigt, im Vergleich zu bisherigen Instrumenten auf die Hälfte reduziert
werden.“, so der pfiffige Erfinder.
Die Trompete wurde als ausgewähltes Instrument für den Prototypenbau herangezogen. Der
Bläser habe mit dem Instrument ein völlig neuartiges Spielgefühl in Verbindung mit leichter
und direkter Ansprache des Tons, was wiederum schnelle Tonwechsel mit exakter,
abgegrenzter Klarheit ermögliche. Dieses System könne bei sämtlichen Blasinstrumenten,
wie z.B. ein Waldhorn, Tenorhorn, Bariton und Tuba verbaut werden und läute damit eine
neue Ära im Bau von Blasinstrumenten ein. Hofers Vision ist eine „völlige Neuorientierung in
der Blasinstrumenten-Szene“.
Die verschiedenen Bauarten von Trompeten wurden den Anwesenden von den erstklassigen
Profimusikern Christian Höcherl aus Hofdorf und Siegfried Hirtreiter aus Parkstetten erklärt.
Durch abwechselndes Spiel mit einer konventionellen Trompete und der neuen Erfindung,
wofür ein Antrag auf Erteilung des Patents gestellt ist, wurden die Unterschiede verdeutlicht.
Mit dieser ersten Prototyp-Trompete würde bereits auf Anhieb die Tonqualität teurer
Profiinstrumente erreicht und die mechanischen Eigenschaften erheblich verbessert.
Dennoch will der Erfinder und Konstrukteur, Franz Hofer, weitere Entwicklungsarbeit mit
Drehventilen unterschiedlicher Werkstoffe leisten, um die Klangfarbe der Instrumente auf die
persönlichen Wünsche jedes Bläsers perfekt abstimmen zu können. Nach und nach würden
nun die Mechaniken für weitere Blasinstrumente mit Drehventilen entwickelt, um den
Fortschritt weiter in Gang zu bringen. Es bleibt spannend abzuwarten, welche Wellen diese
innovative Revolution im Instrumentenbau schlagen wird.
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Beratungsbüro
Ziel der vielfältigen Aktivitäten der zwei Technologie- und Netzwerkmanager ist der Ausbau
der grenzüberschreitenden Vernetzung, insbesondere zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Dies soll durch Kontaktvermittlung und die Umsetzung von Projekten zur Erhöhung der
Wettbewerbsfähigkeit des Grenzraums sowie durch eine entsprechende Förderberatung
erfolgen. Geeignete Forschungs- und Entwicklungsprojekte müssen auf neue Produkte,
Verfahren oder technische Dienstleistungen abzielen, die mit ihren Funktionen, Parametern
oder Merkmalen den bisherigen Stand der Technik übertreffen.
Das Beratungsbüro Oberpfalz ist vom Bayerischen Staatministerium der Finanzen, für
Landesentwicklung und Heimat finanziert.
Interessierte können sich jederzeit an die beiden Beratungsbüros wenden:
Ansprechpartner
Michael Zankl (in Cham für die südliche Oberpfalz)
Mobil: +49 151 21 43 84 03
[email protected]
Lucie Valentová (in Weiden für die nördliche Oberpfalz)
Mobil: +49 151 74 11 56 74
[email protected]
Bildunterschrift
Von links: Siegfried Hirtreiter (Musiklehrer) Johannes Reiff (Projektträger Bayern) Christian Höcherl (Dresdner Philharmonie, German Brass) Michael Zankl (Technologie‐ und Netzwerkmanager in Cham) Lucie Valentová (Technologie‐ und Netzwerkmanager in Weiden) Franz Löffler (Bezirkstagspräsident der Oberpfalz) Heike Hofer (Hofers Ehegattin) Franz Hofer (Erfinder) Tanja Schweiger (Landrätin Landkreis Regensburg) Reinhard Knott (Bürgermeister Schönach) Von links: Franz Hofer (Erfinder) Christian Höcherl (Dresdner Philharmonie, German Brass) Siegfried Hirtreiter (Musiklehrer) Franz Löffler (Bezirkstagspräsident der Oberpfalz)