Albert Oehlen 31. Juli bis 28. August 2016 täglich 13–19 Uhr Vorbesichtigung: Samstag, 30. Juli 2016 ab 16 Uhr Albert Oehlen, Rock, 2009 Wir freuen uns, Sie zu unserer Sommerausstellung mit Albert Oehlen einzuladen. Bekannt für seine kontinuierliche und unkonventionelle Infragestellung des Mediums Malerei – seiner Tradition, Mittel und Grenzen – entwickelt Albert Oehlen immer neue Ausdrucksformen und erweitert stets sein eigenes bildnerisches Vokabular. Die Ausstellung zeigt Oehlens Gemälde Rock von 2009. Das Werk setzt sich aus zwei Leinwänden zusammen, die durch eine dritte, schmalere Leinwand verbunden werden und so ein Triptychon bilden. Abstrakte Pinselstriche und Farbspritzer überlagern Papierausschnitte, die auf die Leinwand geklebt wurden. Das Gesicht einer Frau mit geschlossenen Augen schwebt haltlos in einem Farblauf, der sich entlang aller drei Teile zieht. Über das gesamte Werk zu lesen ist der Satz „Help I'm a rock“, sowohl ein Verweis auf das gleichnamige Lied von Frank Zappa's The Mothers of Invention, als auch eine Zusammensetzung der Songtitel „Help!“ der Beatles und „I'm a rock“ von Simon & Garfunkel. Oehlens Interesse an Musik, insbesondere der Popmusik, wird regelmäßig in seinem Werk sichtbar. Die Spannung der Popmusik, die sich nicht zuletzt aus der Verbindung von Ton und Bild speist, bildet ein provokantes Element, welches die Malerei in ihrer traditionellen Stellung als Inbegriff der Hochkultur herausfordert. Der Song, als Produkt dieser Gattung, wird bei Oehlen Gegenstand der bildnerischen Arbeit und auf die räumlichen Bedingungen der Leinwand übertragen. Ebenfalls am Samstag, den 30. Juli, wird der schwedische Saxophonist und Komponist Mats Gustafsson ein Solokonzert geben. Gustafsson, 1964 in Umeå geboren, gilt als einzigartiger Vertreter des skandinavischen Free Jazz und schafft es, verschiedenste Stile der improvisierten Musik auf vielschichtige Weise zu kombinieren. Als Solist, aber vor allem bei seinen zahlreichen Kooperationen mit anderen Musikern bewegt er sich an den Grenzen von Jazz, Punk, Rock und Neuer Musik. Darüberhinaus freuen wir uns, am Sonntag, den 31. Juli die Bibliothek Günther Förg zu eröffnen. Günther Förg hat mehrere, nahezu identische Bibliotheken in seinen Ateliers und Wohnungen in der Schweiz und Deutschland aufgebaut. Die Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen besitzt eine dieser Bibliotheken mit ca. 3.000 Büchern aus der Sammlung von Förg. Das eigens dafür neu errichtete Gebäude liegt inmitten des alten Ortskerns von Weidingen in direkter Nachbarschaft zur Pfarrkirche (Wallfahrtskirche) St. Maria Empfängnis und wurde vom Trierer Büro Axt Architekten geplant. Mit einer beeindruckenden Raumhöhe von 4 Metern gliedert sich der Neubau in Ausstellungsraum und Bibliothek. Der zentrale Ausstellungsraum umfasst ein in sich geschlossenes Raumvolumen mit drei Wänden und zeigt drei Gemälde von Günther Förg aus 1999. Eine natürliche Belichtung ist durch eine große Fensterfront und Dachverglasung gegeben. Das seitliche Panoramafenster bietet einen Ausblick auf die benachbarte Kirche, auf der Außenwand der Bibliothek ist eine Wandmalerei von Förg zu sehen. Albert Oehlen (*1954, Krefeld) lebt und arbeitet in der Schweiz. Von 2000 bis 2009 lehrte er an der Kunstakademie Düsseldorf. In den letzten Jahren wurden Oehlen Einzelausstellungen in führenden Institutionen gewidmet, wie dem New Museum, New York und der Kunsthalle Zürich (beide 2015); Museum Wiesbaden (2014); mumok, Wien (2013); Kunstmuseum Bonn (2012); Carré d'Art de Nîmes (2011); Musée d' Art Moderne de la Ville de Paris (2009); Whitechapel Gallery, London (2006); MOCA, Miami; Kunsthalle Nürnberg (beide 2005); Musée Cantonal Des Beaux Arts, Lausanne; Domus Artium 2002, Salamanca und der Secession, Wien (alle 2004). 2016 eröffnen die Ausstellungen Recent Works im Guggenheim Bilbao, Georg Baselitz und Albert Oehlen im Kunstverein Reutlingen sowie Albert Oehlen: Woods Near Oehle im Cleveland Museum of Art (Cleveland, Ohio). Günther Förg wurde 1952 in Füssen geboren und verstarb 2013 in Freiburg. Er lehrte als Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe und später an der Akademie der Bildenden Künste, München. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen in internationalen Institutionen gezeigt u. a. in den Deichtorhallen, Hamburg (2015), Museum Brandhorst, München (2014); Fondation Beyeler, Basel (2009); Langen Foundation, Neuss (2007); Kunstmuseum Basel (2006); Gemeentemuseum, Den Haag (2003, 2006); Tel Aviv Museum of Art (2002); Kunsthaus Bregenz (2001); Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía / Palacio de Velázquez, Madrid; Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach (beide 1998); Touko Museum of Contemporary Art, Tokio; Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris (beide 1991); Museum Fridericianum, Kassel; Secession, Wien (beide 1990); Newport Harbour Art Museum, Newport Beach (1989) und The Renaissance Society, Chicago (1988). Pressekontakt: [email protected]
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