Sommersemester 2016 Didaktik der Grundschulmathematik Di, 12-14 Uhr, HS 1 I Zahlen und Operationen V 1 12.04. Arithmetik in der Grundschule V 2 19.04. Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen V 3 26.04. Zahlenraum bis 20 (Kl. 1) V 4 03.05. Erstes Rechnen V 5 10.05. Zahlenraum bis 100 (Kl. 2)- Rechenstrategien V 6 24.05. Multiplizieren und Dividieren II Raum und Form V7 31.05. Dreiecke im Quadrat III Muster und Strukturen V 8 07.06. Muster und Strukturen IV Größen und Messen V 9 14.06. Größen und Messen Kompetenzorientiert unterrichten: -Argumentieren -Kommunizieren -Problemlösen -Modellieren -Darstellen V Daten, Zufall und Wahrscheinlichkeit V10 21.06. Daten, Zufall und Wahrscheinlichkeit VI Spielerisches Lernen; Offene Aufgaben V11 28.06. Offene Aufgaben – individuelle Förderung V12 05.07. Spielerisches Lernen Prüfungen vom 11.-18.07.2016 1 Unterrichtssequenz: Muster und Strukturen • ANFANGEN – Suche in den (drei) vorgegebenen Päckchen das Entdeckerpäckchen. Löse die Aufgaben und begründe, warum es ein solches ist. • ERARBEITEN – Wie kann man selbst ein Entdeckerpäckchen „bauen“? – (Gemeinsames) Entwickeln von Entdeckerpäckchen • BEENDEN – Auf dem Arbeitsblatt findest du ganz normale Päckchen. Wähle eines aus und mache daraus ein Entdeckerpäckchen. V 9 Größen und Messen • 1 Bildungsstandards und Lehrpläne • 2 Didaktische Stufenfolge • 3 Größenbereiche beispielhaft betrachtet – 3.1 Größenbereich Geldwerte – 3.2 Größenbereich Länge – 3.3 Größenbereich Masse – 3.4 Größenbereich Zeit(spannen) 3 4 Vorgaben in den Bildungsstandards Größenvorstellungen besitzen • Standardeinheiten aus den Bereichen Geldwerte, Längen, Zeitspannen, Gewichte (Massen), Flächeninhalte und Rauminhalte kennen • Größen vergleichen, messen und schätzen • Repräsentanten für Standardeinheiten kennen, die im Alltag wichtig sind • Größenangaben in unterschiedlichen Schreibweisen darstellen (umwandeln) • Im Alltag gebräuchliche einfache Bruchzahlen im Zusammenhang mit Größen kennen und verstehen Mit Größen in Sachsituationen umgehen • Mit geeigneten Einheiten und unterschiedlichen Messgeräten sachgerecht messen • Wichtige Bezugsgrößen aus der Erfahrungswelt zum Lösen von Sachproblemen heranziehen • in Sachsituationen angemessen mit Näherungswerten rechnen, dabei Größen begründet schätzen • Sachaufgaben mit Größen lösen 5 Ausschnitte Rahmenplan Größen und Messen Rheinland-Pfalz 2014 6 Kernlehrplan, Teil Größen und Messen, Saarland 2009 7 8 2 Didaktische Stufenfolge Hinweis: ursprünglicher Gedanke: Erarbeiten Stufe für Stufe, um historische Entwicklung im Lernprozess selbst zu durchlaufen Wird inzwischen kritisch gesehen: Vorerfahrungen der Kinder werden vernachlässigt Alle Aspekte spielen jedoch bei der Behandlung von Größen eine Rolle. (1) Erfahrungen sammeln und aufgreifen: Sach-, Spiel- und Alltagssituationen (2) Direktes Vergleichen von Repräsentanten (3) Indirektes Vergleichen von Repräsentanten (4) Umwandeln (5) Rechnen mit Größen 9 (1) Erfahrungen sammeln und aufgreifen in Sach-, Spiel- und Alltagssituationen Kita-Kinder beim Messen Quelle: Keller et al., Kinder begegnen Mathematik. 10 (2) Direktes Vergleichen • schwierig bei sehr großen und kleinen Einheiten, die nicht „körperlich“ wahrnehmbar sind • Gewichte und Zeiten sind nicht visuell wahrnehmbar. Man „sieht“ das Volumen, aber es steht nicht direkt im Verhältnis zum Gewicht. 11 Experiment mit Schulanfängern: Fünf gleiche Becher mit Steinen, Sand, Zucker, Watte und Mehl gefüllt • Kai erstellt nach Augenmaß die Reihenfolge Steine-SandWatte-Mehl-Zucker. • Beim Wiegen mit den Händen stellt er verblüfft fest, dass die Watte ganz leicht ist. • Er verändert die Reihenfolge. • „Woher weißt du, dass die Steine dann auch schwerer sind als Zucker?“ – „Weil, das geht runter (Steine) und das (Zucker) bleibt drüber, das heißt, das (Zucker) ist leichter.“ Franke/Ruwisch, S. 187/188 12 (3) Indirektes Vergleichen von Repräsentanten Man legt/stellt die Objekte nicht mehr direkt nebeneinander sondern vergleicht sie mit einer Maßeinheit. a) Mit selbstgewählten Maßeinheiten Messt mit Körpermaßen die Länge und Breite des Klassenzimmers. b) Mit standardisierten Einheiten Sucht euch verschiedene Dinge aus, von denen ihr die Länge bestimmen wollt. Schätzt vorher. Notiert die Schätz- und Messergebnisse. (4) Umwandeln • Wird eine Größenangabe durch eine andere ersetzt, sprechen wir vom Umwandeln. • Ein und dieselbe Größe kann unterschiedlich angegeben werden: – Größenangaben mit einer Einheit (3200 g) – Größenangaben mit zwei Einheiten (3 kg 200 g) – Größenangaben in dezimaler Schreibweise (3,2 kg) 14 (5) Rechnen mit Größen Frau Koch kauft 2 m Gummiband und 400 g Wolle. Wie viel kauft Frau Koch? Man kann nur Größen der gleichen Art addieren: • Wie viel Kilogramm Äpfel sind 3 kg rote und 4 kg gelbe Äpfel zusammen? • Von 1500 g Kirschen werden 800 g für eine Torte verwendet. Wie viel Gramm Kirschen bleiben übrig. • Man kann eine Größe vervielfachen, d. h. mit einer natürlichen Zahl multiplizieren: – Janas Mama pflückt 4 mal 8 kg Birnen. • Man kann eine Größe ausmessen, d. h. durch eine Größe des gleichen Bereiches dividieren (Aufteilen): – Janas Mama hat 12 kg Erdbeeren. Sie legt sie in Körbe zu je 2 kg. Wie viele Körbe braucht sie? • Man kann eine Größe teilen, d. h. durch eine Zahl dividieren (Verteilen): – Janas Mama hat 12 kg Erdbeeren. Sie verpackt sie in 6 Körben. Wie viele Kilogramm sind etwa in jedem Korb? 15 Bruchzahlen und Größen ¼ h, ½ h, ¾ h Viertel vor, Viertel nach ⅛ l, ¼ l, ½ l, ¾ l ½ h = 30 min ½ l = 500 ml Zeitspannen; Zeitpunkte Volumen 16 3 Größenbereiche beispielhaft betrachtet Geldwerte, Länge, Masse, Zeit 17 3.1 Größenbereich Geldwerte 18 Besonderheiten • Geld ist keine Messgröße, sondern eine Zählgröße. • Die Einheiten können nicht beliebig klein gewählt werden. Es existieren nur zwei Einheiten, bei uns Euro und Cent. • Die Repräsentanten für Geld treten nur in Zweier-, Fünfer- und Zehnerbündelung auf. • Die Anzahl der Münzen bzw. Scheine bestimmt nicht den Wert des Geldbetrags. • Der Preis einer Ware ist nicht stabil, hängt von Stückzahl, Gewicht und Volumen ab, ist abgesehen von Waren mit Preisbindung flexibel und wird subjektiv unterschiedlich erlebt. 19 Das Kombinieren von Anzahl und Wert muss erst verstanden werden. Justin und Johanna zu Schulbeginn 20 Eine Studie zu Schulbeginn Kenntnis der Münzen und Scheine zu Beginn der Klasse 1 (Interviews, n=87) Quelle: Grassmann u. a. 2005 21 • 36 % der Kinder waren am Schulanfang in der Lage alle Scheine und Münzen richtig zu benennen. • Es gab entweder relative Sicherheit im Benennen der Münzen und Scheine oder in Einzelfällen eine recht große Unsicherheit. • Bei allen Geldstücken/Scheinen war der Anteil der Jungen, der diese richtig benennen konnte, deutlich höher als der der Mädchen: – 5€-Schein: 79% Jungen, 56% Mädchen – 20€-Schein: 66% Jungen, 29% Mädchen – Der geringste Unterschied trat beim 2€-Stück auf: 87% zu 74%. Quelle: Grassmann u. a. 2005 22 Praxistipp: „Kassenbrett für alle Münzen und Scheine“ • „Im Zuge des fächerübergreifenden Lernens stellten die Schüler im Fach Bildende Kunst ein Kassenbrett her, das in nahezu allen Stunden der Einheit gebraucht wurde. Dieses besteht aus einem ca. DIN A3 großen, festem Stück Pappe, einer großen und acht kleinen Streichholzkisten. Die Streichholzkisten werden auf die Pappe geklebt, sodass man diese ähnlich wie Schubladen öffnen kann. Die Münzen werden der Größe nach sortiert und eingeordnet. Das große Streichholzkästchen reicht für alle Scheine aus. Das Kassenbrett kann schön verziert werden und das Spielgeld der Schüler ist sehr gut aufgehoben und immer griffbereit.“ Idee: Lili Heide, 2009 23 Schüleraufträge zum Größenbereich Geld Quelle: Bräunling/Reuter in: Didaktik für die Grundschule. 2014. Cornelsen 24 Start • Welche Münzen und Scheine gibt es? Erkunde und sortiere. • Zeichne verschiedene Münzen und Scheine. Achte auf die Merkmale. Ein Geldbetrag – viele Möglichkeiten • Legt 10ct, 20ct, 100ct (20€, 100€) mit möglichst wenigen Münzen/Scheinen. Ihr könnt legen, malen, Zahlensätze notieren. Auf einen Blick oder rechnen • Findet zu einem vorgegebenen Geldbetrag alle Möglichkeiten • Legt mit 5 Münzen diesen darzustellen. verschiedene Geldbeträge. • Legt alle Geldbeträge zwischen Welche kann man auf einen 1ct und 20ct (1€ und 20€) mit möglichst wenigen Blick erkennen, bei welchen Münzen/Scheinen. Was fällt euch muss man rechnen? auf? Begründe. • Legt euch gegenseitig Geldbeträge, von denen ihr vermutet, dass man sie auf einen Blick erkennen kann. 25 Plakate, Tabellen erstellen • • • • mithilfe von Prospekten, Zeitschriften und echten Gegenständen Plakate/Ausstellungen zu einer vorgegebenen Preisspanne (z.B. <5ct, 10-20ct, ca. 50ct, 1-2€ usw.) evtl. in Supermärkten und anderen Läden Preise erforschen lassen in einer Tabelle verschiedene Repräsentanten einer Preisspanne notieren, evtl. die Plakate nutzen Waren Preisschildern zuordnen Diskutieren • • • Kinder in wirtschaftliche Zusammenhänge einführen und bewusstes Verbraucherverhalten kennenlernen Kritischer Umgang mit Werbung und Medien Kritischer Blick auf die Preisgestaltung von Waren im Supermarkt (z. B. Bezug auf unterschiedliche Packungsgrößen) Spielsituation: echtes Einkaufen in der Frühstückspause • Klassenkaufladen mit Knabbereien (Gummibärchen, Trockenfrüchte, Kekse, …) • Kinder bringen einen kleinen Geldbetrag von zu Hause mit (ca. 20ct) und können in einer Pause ca. 7ct ausgeben • Zunächst verkauft die Lehrkraft, dann die Kinder selbst. 26 3.2 Größenbereich Länge bis Kl. 2: m, cm ab Kl. 3: km, dm, mm 27 Das weiß ich schon … Das will ich wissen … Quelle: Alev Gök, Referendariat, 2014 28 Die Geschichte des Meters • 1791 schlug die wissenschaftliche Akademie in Paris ein einheitliches Längenmaß vor, das nach dem griechischen Wort „metron“ (Maß) benannt wurde –Meter. • Seine Länge sollte von einer Größe abgeleitet werden, die bis in alle Ewigkeit unveränderlich bleiben würde. • Ein Meter sollte der zehnmillionste Teil vom Viertel des Erdumfangs sein (vom Nordpol zum Äquator). • 1793 wurde in Frankreich das Meter eingeführt. • Heute wird das Maß mit Lichtgeschwindigkeit festgelegt– eine Strecke, die das Licht im Vakuum zurücklegt. 29 Ein Meter in der Vorstellung Nehmt an eurem Körper Maß: • Messt aus, wie hoch ungefähr ein Meter ist. • Breitet die Arme aus und messt ungefähr einen Meter Spannweite. • Merkt euch, wie viele Schritte ihr ungefähr auf einen Meter macht. 30 Eigene Körpermaße entdeckt Quelle: Lerndokumentation Mathematik. Anregungsmaterialien. Herausgeber: Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin Mitte. 31 Umrechnungszahlen mit Repräsentanten von Größen verbinden 32 3.3 Größenbereich Masse (Gewicht) Tafel Schokolade auf der Erde Tafel Schokolade auf dem Mond Das Gewicht (die Gewichtskraft) ändert sich, die Masse bleibt gleich. Die Eigenschaft eines Körpers, die nicht ortsabhängig ist, nennt der Physiker „Masse“. Einheit der Masse: 1kg, abgeleitete Einheiten: 1000 kg = 1t; 1 kg = 1000 g; 1g = 1000 mg. Umgangssprachlich wird nicht zwischen Masse und Gewicht unterschieden: „Mein Gewicht beträgt 55 kg.“ Quelle: lernstunde.de/Grundwissen 33der Schüler Evtl. veraltetet Einheiten wie Pfund (500 g) und Zentner (50 kg; Schweiz 100 kg) erwähnen. 34 Ein Gewichtssatz hat die gleiche Stückelung wie unser Geld und ist sowohl beim Wiegen mit einer Tafelwaage als auch für das Gewinnen von Größenvorstellungen (Nimm die Gewichte in die Hand und vergleiche bzw. die Gewichte sind eingepackt und müssen nach Gefühl geordnet werden.) einzusetzen. 35 Studie von Klunter & Raudies, 2010 Größenvorstellungen von Drittklässlern am Ende der Klasse 3 – nach der Behandlung von Kilogramm/Gramm Test, n=28 68% der Kinder bewältigten die Aufgabe fehlerlos. 22% hatten nur einen Fehler. Quelle: Grundschulunterricht 4/2010 36 Ordne. Beginne mit dem leichtesten Gegenstand. 86% der Kinder bestimmten die richtige Reihenfolge. (91% Jungen; 82% Mädchen) Quelle: Grundschulunterricht 4/2010 37 Was denkst du, wie schwer ist? -nur 3% der Kinder hatten 7 von 8 Schätzungen richtig. -91% der Jungen haben 4 von 8 Vorgaben richtig geschätzt, 29% waren es bei den Mädchen. 89% der Kinder schätzten die Masse eines Apfels zu hoch oder zu niedrig. Quelle: Grundschulunterricht 4/2010 38 Was schätzt du, was wiegt….? Notieren Sie Ihre Vorschläge. Beispiel 100 g 75% der Kinder gaben einen Gegenstand als Beispiel an, der viel mehr oder viel weniger als 100 g wiegt, 4% konnten gar kein Beispiel für 100 g finden. Quelle: Grundschulunterricht 4/2010 39 • Beim Aufbau von Größenvorstellungen greifen Wissen, Vorerfahrungen und neue Messerfahrungen der Kinder eng ineinander. • Im Unterricht müssen die Kinder einen Fundus an Repräsentanten kennen und nutzen lernen, zu dem sie die Größe angeben und die sie zum Vergleichen und Schätzen heranziehen können: – Stützpunktvorstellungen zu den Standardeinheiten, – Stützpunktvorstellungen zu Vielfachen und Teilen von Einheiten. Quelle: Franke/Ruwisch 2009, S. 233 40 Quelle: Geering/Kunath Lea hat ein Ei bemalt und es gewogen. Es ist ungefähr 50 g schwer. Nicht alle Eier sind gleich schwer, aber, wenn du dir ungefähr 50 g vorstellen möchtest, kannst du an ein Hühnerei denken. Suche für die Gewichte in der Tabelle Gegenstände, die ungefähr so schwer sind. Bei Lebensmitteln nutze die Aufschriften auf den Verpackungen. 41 Welche Dinge nehmen Kinder in die Hand und was wiegen diese? • eine 2-Cent-Münze etwa 3 g • Zähneputzen – Zahnputzbecher 40 g – Zahnbürste – Zahnpasta-Tube (75ml) • Frühstück – – – – – – – – – – Scheibe Brot Brötchen 50 g Ei Apfel ca. Banane Teller Tasse Gabel 40 g Smartie 1 g … • Unterricht – – – – – – – – – Mathebuch 350 g Heft (DIN A 5) 50 g Zeichenblock (DIN A 3) volle Federtasche volle Schultasche 5 kg Bleistift 3 g Stück Kreide Büroklammer 1 g Blatt Papier 42 3.4 Größenbereich Zeit-(spannen) • „Die zeitliche wie räumliche Orientierung gehören zu den grundlegenden Strukturierungen menschlichen Lebens. Während Kinder ihren Bewegungsraum kontinuierlich erweitern, sind sie von Beginn an in verschiedene zeitliche Strukturierungen eingebunden: – den Tag in seinem Ablauf, – das Jahr mit seinen Jahreszeiten und Festen, – das Leben (Alter).“ Franke, Ruwisch, 2010, S. 215 43 Uns begegnen verschiedene zeitliche Strukturierungen, z. B. das Leben (Alter) eine Perle für ein Jahr 1 cm Fadenlänge für ein Jahr Ideen aus Mathematikunterricht 5. Kompetent im Unterricht der Grundschule. Grassmann/Eichler/Mirwald/Nitsch, S. 177 f., 2010 44 Besonderheiten • Der Größenbereich Zeit ist für die Kinder mit der am schwierigsten zu erschließende: – Bei Zeitangaben ist zwischen der Angabe von Zeitpunkten und Zeitspannen zu unterscheiden. – Zeitspannen sind Größen, Zeitpunkte dagegen sind Skalenwerte auf einem Messgerät. – Messgeräte für Zeitpunkte: Uhren und Kalender – Messgeräte für Zeitspannen: Stoppuhren oder Sanduhren – in der Regel werden sie allerdings ausgehend von Zeitpunkten (zwischen zwei Messpunkten liegende Größen) ermittelt – Es wird zwischen Vormittags- und Nachmittagszeiten (Zeitpunkten) unterschieden. 45 • Der Größenbereich „Zeitspannen“ ist nicht dekadisch aufgebaut. • Abkürzungen lassen sich teilweise für Kinder nicht ableiten: – h für Stunde von hora (lat.) – d für Tag von dies (lat.) • Umwandlungen von Monat zu Woche, Monat zu Tag oder Jahr zu Tag sind Schwankungen unterworfen. 46 Größenvorstellungen • Repräsentanten für Größen der Zeit sind Vorgänge, die nur bedingt sinnlich erfahrbar sind. • Das Empfinden gleichlanger Vorgänge kann in Abhängigkeit von der subjektiven Einstellung zum Vorgang unterschiedlich sein: 10 min auf den Bus warten – 10 min in einem spannenden Krimi lesen • Das Zeitempfinden ist von Person zu Person verschieden (z. B. zwischen Erwachsenen und Kindern). 47 Kann das stimmen? Kreuze an. Begründe. Tätigkeit Vor- und Nachnamen schreiben Einmaleins der 3 aufsagen Das ABC aufschreiben Das Obst aufessen, das ich mitgebracht habe Zeitdauer ja nein 5 min 60 s 30 min 20 s „Um eine Vorstellung von Zeitspannen, ein Zeitgefühl zu entwickeln, müssen die Kinder die Möglichkeit erhalten, festzustellen, wie viel Zeit sie für bestimmte Vorgänge, Handlungen benötigen.“ Idee aus Mathematikunterricht 5. Kompetent im Unterricht der Grundschule. Grassmann/Eichler/Mirwald/Nitsch (2010), S. 177 f., 48 Uhren und Uhrzeiten • Die Vorkenntnisse der Kinder sind sehr unterschiedlich. • Analoguhren enthalten mehrere Skalen: – Stundenskala (kurzer Zeiger, 12 Zahlen, längere dickere Striche) – Minutenskala (langer Zeiger, alle Striche, kurze und lange) – evtl. Sekundenskala • Versprachlichung von Uhrzeiten je nach Region unterschiedlich • Verschriftlichung von Uhrzeiten 49 Uhrbilder (Kindergartenalter, 1. und 2. Klasse) Zeichne eine Uhr. Autorin: Nicole Becker Quelle: Grundschulunterricht 04/2010 „Es ist genau 10 Sekunden vor 12.“ 50 • Zeit-Übungszirkel für Klasse 4 – Zum Übungszirkel gehörte das Herstellen eines eigenen Uhrmodells • „Als Abschluss der Einheit empfiehlt sich ein Plakat ‚Zeit rennt – Zeit schleicht‘, auf dem die Kinder zusammentragen, wann die Zeit nach ihrem Gefühl rennt und wann sie schleicht. Gemeinsam überlegen sie sich Situationen und tragen diese in die jeweilige Spalte ein.“ (Both, 2010, S. 36) Autorin: Sandra Both Quelle: Grundschulunterricht 04/2010 51 Wann beginnt die Sendung mit der Maus? Wie lange dauert sie? Zeitdauer- und Zeitpunktberechnungen Autorin: Nicole Becker Quelle: Grundschulunterricht 04/2010 52 Wählen Sie einen Größenbereich aus. Unterrichtssequenz: Größen und Messen • ANFANGEN • ERARBEITEN • BEENDEN • Fazit … 54
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