Die Datei Pohland Herrenkleidung-PM 20160727

PRESSEMITTEILUNG
Pohland Herrenkleidung: Verfahren eröffnet
Köln, 27. Juli 2016. Seitdem die Pohland Herrenkleidung GmbH & Co KG vor zwei Monaten
Insolvenzantrag gestellt hat, wurden umfängliche betriebswirtschaftliche Analysen für
jede
einzelne
Filiale
durchgeführt.
Heute
wurde
das
Insolvenzverfahren
in
Eigenverwaltung eröffnet. Das Sanierungskonzept steht und der Insolvenzplan ist in
Vorbereitung.
Das Insolvenzgericht Köln hat heute das Insolvenzverfahren eröffnet und die Eigenverwaltung
angeordnet, der vorläufige Gläubigerausschuss hatte diese einstimmig unterstützt. Der Sachwalter
und die Mitglieder des Gläubigerausschusses wurden ebenfalls in ihrer Funktion bestätigt.
Rechtsanwältin Dr. Bettina E. Breitenbücher von der bundesweit tätigen Kanzlei KÜBLER, die der
Pohland Herrenkleidung GmbH & Co. KG beratend zur Seite steht, hat gemeinsam mit dem
Geschäftsführer Bruno Uphues in den letzten Wochen ein Sanierungskonzept erstellt. Damit soll das
Unternehmen wieder rentabel gemacht werden.
Die notwendigen betriebswirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen, die in den vergangenen Wochen
bereits eingeleitet wurden, werden jetzt weiter umgesetzt. Sie beinhalten zunächst die Schließung der
nicht rentablen Filialen. „Im Insolvenzverfahren können Filialen, die Verluste machen, naturgemäß
nicht gehalten werden. Die Kostendeckung der einzelnen Standorte ist deshalb das erste, was geprüft
werden muss“, erklärt Rechtsanwältin Dr. Breitenbücher. „Wenn sich hierbei herausstellt, dass eine
Filiale zu groß oder dauerhaft nicht mehr finanzierbar ist, muss eine Schließung vorgenommen
werden. Dadurch lasten weniger Miet- und Personalkosten auf dem Unternehmen, wodurch der
Kostendruck sinkt.“ Nur wenn das Unternehmen wieder Geld erwirtschaftet, können die Gläubiger eine
gute Insolvenzquote erhalten und eine Sanierung kann gelingen. „Natürlich ist es erstmal eine
schwierige Zeit, wenn es darum geht, Filialen zu schließen. Aber nach Beendigung des Verfahrens
geht das Unternehmen saniert und damit gestärkt aus dem Insolvenzverfahren heraus.“
Im Fall der Pohland Herrenkleidung GmbH & Co. KG stellten sich nach eingehender Prüfung fünf
Filialen als nicht rentabel heraus: Essen, Gießen, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück.
Bei den Filialen in Duisburg und Oberhausen laufen die Mietverträge dieses Jahr regulär aus (zum
30.06. und zum Jahresende). Die Mietverträge konnten nicht zu wirtschaftlich sinnvollen Konditionen
fortgesetzt werden. Das Unternehmen hat aus diesem Grund die Nichterneuerung der Mietverträge
und somit die Schließung der Filialen beschlossen.
Die Filialen Gießen, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück wurden ebenfalls zum 30.06. geschlossen.
Essen ist noch bis Jahresende geöffnet. „Hier mussten wir feststellen, dass die Filialen zu wenig
Umsatz verzeichnen und somit nicht gehalten werden können“, berichtet Breitenbücher. Bis zur
Schließung der Filialen in Essen und Oberhausen geht der Geschäftsbetrieb normal weiter und die
Ware wird zu reduzierten Preisen verkauft. „Wir hoffen, den Kunden im Dezember noch eine kleine
Weihnachtsfreude mit den reduzierten Preisen bereiten zu können“, erklärt der Geschäftsführer Bruno
Uphues.
Weitere Filialen sollen nicht geschlossen werden. „Sieben Filialen zu schließen klingt zunächst viel.
Man darf aber nicht vergessen, dass über 130 Arbeitsplätze bei Pohland erhalten bleiben“, sagt
Breitenbücher. „Das sind mehr als die Hälfte - in einem Insolvenzverfahren wie diesem ist das nicht
selbstverständlich.“
Parallel zur Umsetzung des Sanierungskonzeptes wird gerade ein Insolvenzplan erstellt. Dieser soll
zeitnah beim Insolvenzgericht eingereicht werden. „Wir sind optimistisch, dass damit eine schnelle,
tragfähige Lösung für das Unternehmen geschaffen werden kann und wir eine angemessene
Quotenauszahlung erzielen können“, so Breitenbücher. „Das Insolvenzverfahren kann durch den
Insolvenzplan voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.“
Die Pohland Herrenkleidung GmbH & Co. KG ist ein auf Männermode spezialisiertes, traditionsreiches
Geschäft, das seit über 50 Jahren für Qualität, Kompetenz und Aktualität in Sachen Herrenbekleidung
bekannt ist. Nachdem im Jahr 2013 ein strategischer Investor als Mehrheitsgesellschafter in das
Unternehmen eintrat, wurden mit seiner Kapitalkraft im Rahmen einer Expansionsstrategie in den
folgenden drei Jahren neue Filialen mit Flächengrößen zwischen 1.500 und 2.300 qm eröffnet. Zum
Ausbau der Marken und des Filialnetzes waren erhebliche Mittel erforderlich. Zuletzt hat sich der
strategische Investor aus dem Unternehmen zurückgezogen. Der langjährige Geschäftsführer Herr
Uphues hat die Beteiligung übernommen und sich zum Ziel gesetzt, das Unternehmen im Zuge eines
Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu restrukturieren.
KÜBLER
Rechtsanwälte · Insolvenzverwalter · Wirtschaftsprüfer · Steuerberater
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Dr. Breitenbücher, Geschäftsführende Partnerin bei KÜBLER, ist seit 1997 als Insolvenzverwalterin tätig und hat bereits
zahlreiche
Unternehmen
saniert.
KÜBLER
gehört
zu
den
führenden
deutschen
Insolvenzverwaltungs-
und
Restrukturierungsadressen. Die Kanzlei ist bundesweit mit 26 Büros sowie einem Büro in London vertreten und beschäftigt rund
250 Mitarbeiter. KÜBLER zählt damit zum Kreis der renommierten auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Anwaltskanzleien in
Deutschland und ist auch in grenzüberschreitenden Insolvenzfällen weltweit aktiv. KÜBLER ist zudem dem internationalen
Anwaltsnetzwerk ILN mit über 5.000 Anwälten in 67 Ländern angeschlossen.
www.kueblerlaw.com
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Pressekontakt:
Silvia Ender
KÜBLER GbR
Telefon: +49 (0)221 400 77-11 15
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