Jetzt im Hochsommer, wenn das Korn reif wird, ist die Hochsaison für eingespießte Grannen. Grannen sind kleine Bestandteile der Kornähre, deren Gemeinheit darin besteht, dass sie feine kleine Widerhaken besitzen, die es ihnen nur erlauben, in eine Richtung zu wandern. Auf diese Art und Weise wandern sie Richtung Haut und dringen in jede Körperöffnung oder Hautfalte ein. Da sie nicht zurück können, dringen sie immer tiefer ins Gewebe ein und verursachen dort eine starke Entzündung, einen sogenannten Fremdkörperabszess. Seien Sie aufmerksam, wenn sich Ihr Hund plötzlich ausdauernd die Pfote leckt oder humpelt, ein Auge zukneift, den Kopf heftig schüttelt oder ihn schief hält, andauernd niest oder die Nase blutet. All dies können Symptome sein, dass eine Granne mit im Spiel ist. An den Pfoten bohren sich die Grannen bevorzugt in die Zwischenzehenhaut ein und wandern unter der Haut nach oben. Manchmal fistelt Sie an der Oberseite der Pfote wieder heraus, wo man sie mit einer Pinzette “herausfischen” kann. Oft können sie bar nur noch operativ entfernt werden. Am besten sollte deshalb das Fell an den Pfoten kurz geschoren und die Haut zwischen den Zehen täglich kontrolliert werden. Geraten Grasgrannen ins Auge, setzten sie sich gerne zwischen den Lidern und dem Augapfel fest, wodurch sie bei jedem Blinzeln auf der Hornhaut reiben. Die Folge ist eine tiefe Hornhautverletzung, die sehr schmerzhaft ist und im schlimmsten Falle auch zum reißen der Hornhaut führen kann. An eine Granne im Ohr denken Hundebesitzer, deren Tiere häufiger an einer Ohrenentzündung leiden, meist nicht. Sie verschlimmern den Zustand oft noch, indem sie mit einem Wattestäbchen das Ohr putzen und so die Grasgranne ungewollt tiefer ins Ohr befördern. Die Granne muss schnellsmöglich aus dem Gehörgang entfernt werden, bevor sie das Trommelfell durchstößt. Wenn Sie eines der oben genannten Symptome bei ihrem Hund bemerken, stellen Sie ihn frühzeitig in der Praxis vor. Rechtzeitig erkannt, können wir die Granne entfernen, bevor sie größeren Schaden verursacht hat. Ihre Kleintierklinik am Landratsamt Joachim Fritz, Dr. Sabine Dahnken und Dr. Helmut Scholl
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