August - September 2016

Ausgabe 5/14
Meine Kirche
Mustergemeinde
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Gemeindeinformationen der
Evangelisch-Lutherischen
St.-Nicolai-Kirchgemeinde Grünhain
Foto: N. Feith © GemeindebriefDruckerei.de
www.mustergemeinde.de
August - September 2016
GEMEINDEBRIEF
Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde unserer Kirchgemeinde,
Ist das zu glauben?! Der neue Gemeindebrief für August und September steht
an!
Eine Zeitspanne zwischen Urlaub und Erntedankfest, heran reichend an den
Herbst! Dabei sehnen wir uns doch erst einmal nach einem warmen Sommer...
Unsere Zeit eilt in unserem Gefühl, obwohl sie die gleiche ist wie in anderen Jahren. Wir Älteren sind auf dem gleichen Weg wie die Sonne in ihrer Jahreserscheinung der Nordhalbkugel der Erde. Sie hat die Halbzeit hinter sich gelassen und die
Tage werden kürzer. Der Weg geht abwärts oder aufwärts – je nachdem, wie man
es sieht. Am Ende eines Jahres steht Weihnachten. Ein wunderbares Fest! Können
wir das auch für unser Leben so sehen? Oder nehmen wir nur das Nachlassen der
Lebenskräfte wahr und sehen am Horizont das Lebensende als Schreckgespenst?
Im ersten Halbjahr eines Jahres erleben wir die Blüte, das junge Wachsen; im 2.
Halbjahr das Reifen und Ernten. Und eigentlich beginnt danach das Genießen der
Früchte der Arbeit und des Wachsens. Wenn wir das auf unser Leben übertragen,
dann ist Schönes und Großes zu erwarten. Sehen wir das? Freuen wir uns daran?
Freuen wir uns darauf und nehmen wir uns vor, gemeinsam dieses Geschenk zu
feiern und zu erleben, zu genießen? Zum Beispiel zu Erntedank. Oder sonst in den
Wochen, an den Sonntagen.
Um diesen Blick zu gewinnen, müssen wir uns Zeiten der Ruhe und Besinnung
gönnen. Wir müssen das nicht nur sagen, sondern auch tun! In den Kalender eintragen, in das Smartphone, wöchentlich einplanen, was uns und unserer Gemeinschaft in der Gemeinde gut tut. Das wirkt ja dann positiv auf unseren Alltag. Es
verändert unsere Sicht des Lebens. Ich weiß, dass die Theorie gut aussieht und das
Leben manche harte Zeit hat. Umso mehr sollte uns aufgehen, was Gottvertrauen,
Gebet und Hoffnung für Kräfte frei setzen und wie wichtig die Nähe von Menschen
ist, die mit uns Sorgen, Nöte und Freuden teilen. Wir, die wir die Halbzeit hinter
uns haben, müssten das eigentlich nun begriffen haben. Es ist unsere Aufgabe, den
Jungen das ans Herz zu legen. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt, dass uns die
Jungen sagen, was unser Herz stark machen will!
Jedenfalls wäre es schön, wenn wir einander nahe sind und nahe bleiben, damit
wir eine starke Gemeinschaft werden. Dazu dient auch unser Gemeindefest, das
wir in diesem Jahr bereits an einem Samstagnachmittag und Abend für die ganze
Stadt in Beierfeld feiern. Am 20. August beginnen wir um 15.00 Uhr mit einem
Gottesdienst in der Christuskirche. „Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander!“
Der Monatsspruch für August aus Markus 9,50 ist das Thema dieses Tages. Und
wir freuen uns, dass dann auch die neue Pfarrersfamilie Sommer aus Grünhain
dabei ist.
Sie auch? Ihr auch? Das wäre schön!
So freuen wir uns auf alles, was in der Zeit des Reifens und Erntens auf uns
wartet!
In herzlicher Verbundenheit Ihr und Euer Pfarrer Friedemann Müller
Seit November 2014 war die Pfarrstelle Grünhain nicht besetzt. Wir haben
nach allen Mühen um eine Neubesetzung den Wink Gottes gesehen und die
Genehmigung der Landeskirche erhalten, dass Vikar Tobias Sommer in die
2.Pfarrstelle Beierfeld mit Dienst in Grünhain entsandt wurde. Ein besonderer
Höhepunkt ist dabei die feierliche Ordination zum Pfarrer auf Lebenszeit. Sie
findet für Tobias Sommer am 31. Juli in Grünhain statt. Mögen alle Bürger der
Stadt Grünhain-Beierfeld und unsere Gäste diesen Tag mit feiern.
Friedemann Müller, Pfarrer und Hauptvertreter
Liebe Gemeindeglieder in Grünhain und Waschleithe,
während Sie diese Zeilen lesen, wohnen meine Familie und ich schon eine
kleine Weile im Pfarrhaus in Grünhain, sind herzlich von Ihnen aufgenommen worden und haben nun schon ein bisschen Erzgebirgsluft schnuppern
können.
Während ich diese Zeilen jedoch schreibe, wohnen wir noch in Hannover mitten in und aus Kartons. Meine Frau und ich haben hier in den vergangenen fünf Jahren unsere Ausbildungen abschlossen und gearbeitet
– meine Frau als Lehrerin und ich als Pfarrer. Unsere Kinder Jonathan, Ruben und Ronja, die gerade zwischen den Kartons herumspringen, sind sechs
Jahre, vier Jahre und neun Monate alt.
1984 geboren kommen meine Frau und ich aus der Gegend um Großenhain, nördlich von Dresden.
Ich bin in einem christlichen Elternhaus groß geworden. Nach Christenlehre
und Konfirmation bin ich in die Junge Gemeinde gegangen. Diese Zeit war
sehr prägend für mich, weil ich dort immer deutlicher merkte, dass ein Leben mit Gott etwas für mich sein könnte, und weil ich in dieser Zeit auch
meine Frau kennengelernt habe.
Nach dem Abitur absolvierte ich den Zivildienst und begann in Halle an der
Saale Theologie zu studieren. Dabei ging es mir noch nicht darum, Pfarrer
werden zu wollen. Ich erhoffte mir Antworten auf die Frage nach Gott, nach
dem Leben und dem Tod. Ich durfte jedoch schnell feststellen, dass es weniger darum geht, letztgültige Antworten zu erhalten, sondern eher darum,
die Fragen besser und persönlicher zu stellen. Meine Erfahrung ist, dass der
Glaube ein Fragen, Suchen, eine Sehnsucht nach Gott ist. Zu fragen aufhören, hieße für mich, aufhören zu glauben. Jesus ist zwar der Weg, aber wie
dieser Weg heute mit Gottes Hilfe gegangen werden kann, dass ist eine
Herausforderung für jede Christin und jeden Christen.
Während des Studiums habe ich mich immer mehr mit dem Gedanken vertraut gemacht, nach meinem 1. Examen als Pfarrer zu arbeiten. Seit März
2014 war ich für mein Vikariat in der Südstadtkirchengemeinde, die zahlenmäßig größte Hannovers. Dort konnte ich erste Erfahrungen mit Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen sammeln. Die wichtigste
Erfahrung, die ich dort machen konnte, ist eigentlich eine ganz simple:
Miteinander reden. Dinge auf den Tisch zu bringen, ist meistens hilfreich,
manchmal anstrengend aber immer entlastend. Es entstehen dabei neue
Ideen und es stärkt den Zusammenhalt und das Vertrauen untereinander.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsam auch diese Erfahrung
machen können.
Ich hoffe sehr darauf neben dem gottesdienstlichen und kollegialen Gemeindeleben auch das der Gruppen und Kreise kennenzulernen.
Ich hoffe auch, dass ich auch mit den anderen Glaubensgemeinschaften vor
Ort, mit den kommunalen und öffentlichen Einrichtungen, mit Vereinen
und Gruppen gute Kontakte knüpfen kann.
Als Berufseinsteiger gibt es für mich noch vieles kennenzulernen. Ich werde
am Anfang viele Fragen stellen, versuche mir Gesichter und Namen einzuprägen, benötige für manches Unterstützung. Ich möchte Sie deshalb um
Ihr Verständnis und Ihre Geduld bitten, wenn manches vielleicht noch nicht
von Beginn an ganz rund läuft.
Jetzt sitze ich hier in Hannover
auf gepackten Koffern mit ein
bisschen Weh- mut im Herzen,
weil wir Freunde und Erinnerungen zurücklassen müssen.
Aber irgendwie auch voller
Vorfreude und Tatendrang. Ich
freue mich darauf, Ihre Gemeinde besser kennenzulernen in gemeinsamen Gottesdiensten und Festen, durch
Begegnungen und Gespräche.
Auch Problemanzeigen und Kritik gehören dazu und stoßen bei mir auf offene Ohren. Ich bin gespannt auf Ihre Hoffnungen, Ideen und Anregung.
Sprechen Sie mich einfach an.
Zuletzt möchte ich mich stellvertretend auch für meine Familie bei Ihnen
für die vielen guten Segenswünsche, Gebete und Willkommensgesten bedanken und für manche tatkräftige Hilfe im Vorfeld des Umzugs.
Ich grüße Sie herzlich noch aus Hannover aber nun sicher schon in Ihrer
Nähe,
Ihr Tobias Sommer
Gottesdienste und Veranstaltungen der
Kirchgemeinde Grünhain und Waschleithe
Samstag,6.August2016
17.00Uhr
SchulanfängerandachtinGrünhain
Sonntag,7.August2016Ͳ11.SonntagnachTrinitatis
10.30Uhr
GemeinsamerGottesdienstinGrünhain
mitTaufe,Taufgedächtnisund
Kindergottesdienst
KollektefürEvangelischeSchulen
Sonntag,14.August2016Ͳ12.SonntagnachTrinitatis
8.30Uhr
10.00Uhr
GottesdienstinGrünhain
GottesdienstinWaschleithe mitTaufgedächtnisundHeiligemAbendmahl
KollektefüreigeneGemeinde
Samstag,20.August2016
15.00Uhr
GemeindefestinBeierfeld
Sonntag,21.August2016Ͳ13.SonntagnachTrinitatis
17.00Uhr
KonzertfürOrgelundTrompete
WolfgangFeuerlein(Orgel)
FranzSchachtner(Trompete)
‘‘‘
Sonntag,28.August2016Ͳ14.SonntagnachTrinitatis
9.30Uhr
GottesdienstinGrünhain
14.30Uhr GottesdienstinWaschleithe
KollektefüreigeneGemeinde
Sonntag,4.September2016Ͳ15.SonntagnachTrinitatis
9.30Uhr
GottesdienstinGrünhain
mitTaufgedächtnis,HeiligemAbendmahlund
Kindergottesdienst
KollektefürAusländerͲundAussiedlerarbeit
Sonntag,11.September2016Ͳ16.SonntagnachTrinitatis
17.00Uhr
AbendgottesdienstinGrünhain
mit„Herzstück“
KollektefüreigeneGemeinde
Sonntag,18.September2016Ͳ17.SonntagnachTrinitatis
9.30Uhr
GemeinsamerGottesdienstinWaschleithe
zumErntedankmitTaufgedächtnisund
HeiligemAbendmahl
KollektefüreigeneGemeinde
Sonntag,25.September2016Ͳ18.SonntagnachTrinitatis
10.30Uhr
MusikalischerGottesdienstinGrünhain
KollektefürErhaltungundErneuerungkirchlicherGebäude
Sonntag,2.Oktober2016Ͳ19.SonntagnachTrinitatis
9.30Uhr
GottesdienstinGrünhain
zumErntedankmitTaufgedächtnisund
HeiligemAbendmahl
KollektefüreigeneGemeinde
Wochentags in Grünhain
Mütterkreis:
Mittwoch,3.Aug.Ͳwandern 18.00Uhr
7.Sept.
19.30Uhr
KreisJungerFrauen:
Dienstag, 6.Sept
20.00Uhr
Senioren/Frauendienst: Dienstag,9.Aug,13.Sept. 14.30Uhr
Gesprächskreisfür
Arbeitsloseu.a.
Mittwoch,14.Sept
9.30Uhr
Männerwerk:
Montag, 19.Sept.
19.30Uhr
AGAS:
Montag,1.+15.+29.Aug.
5.+12+26.Sept
19.00Uhr
KirchenmusikalischeArbeit
Kantorei:
montags
20.00Uhr
Posaunenchor:
montags
18.00Uhr
KinderundJugendarbeit
Vorschulkreis:
Freitag,2.,16.,30.Sept.16.00Uhr
JungeGemeinde:
Freitag,12.+26.Aug.
9.+23.Sept.
19.00Uhr
JungeErwachsene:
Freitag,18.Aug.+16.Sept.
19.30Uhr
Wochentags in Waschleithe
Frauendienst:
Mittwoch,14.Sept.19.00Uhr
FreudundLeidinderGemeinde
Freud
und Leid in der Gemeinde
Getauftwurde:
JohannaHecker
„MeineSeeleiststillezuGott,dermirhilft.DenneristmeinFels,meine
Hilfe,meinSchutz,dassichnichtfallenwerde.“
Psalm62,2+3
Kirchlichgetrautwurden:
StefanRiedelundStephanieRiedelgeb.Schneider
ZurSilbernenHochzeiteingesegnetwurden:
AndreasStietzelundSilkeStietzelgeb.Ullmann
ZurGoldenenHochzeiteingesegnetwurden:
DieterEspigundGudrunEspiggeb.Süß
SiegfriedBodenundEdithBodengeb.Brand
„NunaberbleibenGlaube,Hoffnung,Liebe,diesedrei,aberdieLiebeist
diegrößteunterihnen.“
1.Korinther13,13
Kirchlichbestattetwurden:
HildaAnitaRößlergeb.Hübner
85Jahre
„Dennochbleibeichstetsandir;dennduhältstmichbeimeinerrechten
Hand,duleitestmichnachdenemRatundnimmstmichamEndemitEhren
an.“Psalm73,23+24
Informationen - Vorschau
Einladung zum Abendgottesdienst
Nun steht unser dritter Abendgottesdienst an. Nachdem im März schon
„Zwischenfall“ und im Mai „back to life“ in unserer St. Nicolai Kirche in Grünhain zu Gast waren, können wir im September „Herzstück“ begrüßen.
Die Band gehört zur Jesusfreaks-Bewegung und Gemeinde in Ehrenfriedersdorf. 1998 traf sich dort eine kleine Gruppe Jugendlicher um Gemeinschaft
zu erleben. Nach und nach wuchs die Gemeinde. Und nun sind „Herzstück“
unserer Einladung gefolgt und gestalten unseren Abendgottesdienst. Wir laden sie herzlich dazu ein, Gott mit Musik zu loben und ihm im Gebet näher
zu kommen, in unserem
Abendgottesdienst am 11.9.16 um 17 Uhr
in der Grünhainer St. Nicolai Kirche!
Herzliche Einladung
zum Herbstrüsttag der Frauen
am 29. Sept. in Aue-Zion - Beginn: 9.30 Uhr
25 Jahre
Kirchliche Sozialstation „Spiegelwald“ e.V. Grünhain
Die Kirchliche Sozialstation „Spiegelwald“ e.V. begann am 01.06.1991 mit ihrer Arbeit. Die Gründungsversammlung fand bereits am 18.03.1991 statt.
Das Einzugsgebiet der Einrichtung umfasst die Orte Grünhain, Beierfeld, Bernsbach
und Waschleithe. Aus Vertretern der Ev.-Lutherischen und Ev.-Methodistischen
Kirchgemeinden dieser Orte setzt sich auch der Vorstand der Sozialstation zusammen.
Wir haben unseren Dienst vor 25 Jahren zunächst mit sieben Mitarbeiterinnen begonnen. Von der Stadtverwaltung Grünhain wurden uns Räume in der damaligen
Kinderkrippe zur Verfügung gestellt. Nach fünf Monaten konnten wir die ersten
Dienstfahrzeuge kaufen; vorher waren die Krankenschwestern mit ihren Privatfahrzeugen zu den Patienten unterwegs.
Unser Arbeitspensum hat sich im Verlauf der Jahre wesentlich erhöht; die Art der
Pflege und Betreuung unserer Patienten hat sich entschieden verändert, vor allem
seit der Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes. Wir beschäftigen nunmehr
29 Mitarbeiterinnen. Unser Fuhrpark ist inzwischen auf zehn Fahrzeuge angewachsen.
Am 1. Juni dieses Jahres hatten wir unser 25 jähriges Bestehen. Wir sind besonders
froh darüber, dass wir in diesen 25 Jahren vielen Menschen während ihrer Krankheit helfen und Erleichterung bringen konnten. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den Ärztinnen, Ärzten und den Krankenkassen, sowie das gute Miteinander mit den Angehörigen dürfen dabei nicht unerwähnt bleiben.
Nach 25 Jahren hat es auch große Veränderungen in den Räumen der Sozialstation
gegeben. Im März 2015 wurde von uns die gesamte Immobilie gekauft. Plan ist es,
nach Umbau, die Tagesbetreuung für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, die 2009 ihre Arbeit in einer angemieteten Wohnung aufgenommen hat,
in die eigenen Räumlichkeiten zu integrieren und noch weiter aufzubauen.
Insbesondere für Pflegende stellt es eine Entlastung dar, wenn sie ihre pflegebedürftigen Angehörigen für einige Stunden bestens betreut wissen.
Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten oder vielleicht auch selbst mit helfen wollen, können Sie sich gerne in der Sozialstation melden (03774/63113).
Mit unserer Arbeit konnten wir bisher vielen Kranken- und Pflegebedürftigen helfen. Sie sollen auch weiterhin die Gewissheit haben, dass wir nicht nur ein Verein
schlechthin sind, sondern eine Gemeinschaft, die ihre Arbeit als Dienst im Namen
der christlichen Nächstenliebe versteht. Als diakonische Einrichtung sind wir das
unseren bedürftigen Mitmenschen schuldig.
25 Jahre Kirchliche Sozialstation „Spiegelwald“ e.V. - 25 Jahre Helfen und Heilen.
Wir ruhen uns nicht auf dem Erreichten aus.
Die Sozialstation ist und bleibt für Patienten, Mitarbeiter und für die Spiegelwaldgemeinden ein verlässlicher Partner, gemeinsam leben wir Diakonie.
Öffnungszeiten Kanzlei (Tel.: 03774 62017)
Dienstag
10.00 –12. 00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag
10.00 –12. 00 Uhr
Freitag
10.00 –12. 00 Uhr
Internetadresse: www.kirche-gruenhain.de
E-Mail:
[email protected]
Herausgeber: Kirchenvorstand der Ev.-Luth. St.-Nicolai-Kirchgemeinde Grünhain
Verantw. Redakteur: Heike Lauckner - Druck: Druckerei B. Matthes, Grünhain
Sprechzeiten Pfr. Tobias Sommer: donnerstrags: von 16.30 bis 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Komm herein!
„Horcht!“, sagt die Eichhörnchendame zu ihren Kindern,
„ich glaube, es kommt ein großer Sturm!“ Sie schaut
besorgt in den Himmel und drückt die Eichhörnchenkinder
fest an sich.
„So ein entsetzliches Brausen habe ich noch nie gehört“,
wundert sich der Fuchs. Er spitzt seine Ohren und
schnuppert misstrauisch in die Luft.
Der alte Igel blickt unruhig um sich. „Was für ein
grauenhafter Wind heute!“, sagt er und stemmt seine
winzigen Beinchen fest in den Boden.
Die Eichhörnchendame hat recht: Es dauert nicht lange,
bis ein Sturm durch Wälder und Wiesen fegt, heftig und
furchtbar, wie man es noch nie erlebt hat.
Blätter und Blumen wirbeln wild durch die Luft. Bäume
brechen wie Zahnstocher.
„Mein Nest fliegt davon!“, schreit die Amsel.
„Unser Baumhaus auch!“, rufen die Eichhörnchen, „wo
sollen wir hin?!“
Die Rehe und Hasen springen wie Heuschrecken von
einem Platz zum anderen aus Angst vor den fallenden
Bäumen.
Die Schafe und Kühe liegen flach auf der Wiese und halten
sich aneinander fest.
Die Mäuse trauen sich nicht aus ihren Löchern. Sogar der
große Bär klammert sich an einen Felsen, um nicht
weggeblasen zu werden.
Und die Schmetterlinge und Bienen? Die Ärmsten! Die
meisten von ihnen hat der
Sturm fortgetrieben.
Wie eine Sintflut, so wütet
der Sturm. Er reißt alles mit
sich, was sich nicht wehren
kann. Sogar an den Mauern der kleinen Burg, wo der alte
Biber haust, rüttelt er mit seinen grausamen Armen. Doch
die Burg ist stärker als der Wind.
„Wer klopft da draußen?“, fragt der Biber.
„Ich bin‘s, Herr Hoppel! Bitte lass mich rein“, jammert der
Hase vor der Biberburg.
„Komm herein!“, sagt der Biber. Er öffnet das Burgtor, und
Herr Hoppel macht einen Riesensprung. – Nichts wie
hinein in die schützende Burg!
„Danke!“, sagt Herr Hoppel und setzt sich erleichtert auf
den Boden. Er zittert wie verrückt.
„Ruh dich bei mir aus! Hier bist du sicher! “, sagt der Biber.
Doch schon klopft es wieder:
„Bitte lass uns hinein!“, rufen die Eichhörnchen. „Kommt
herein!“, sagt der Biber.
Und gleich kommt der Nächste: „Bitte hilf mir!“, bettelt
ein kleines Reh, „hier draußen packt mich der Wind! Ich
bin zu schwach. Ich kann mich nicht wehren.“
„Komm herein!“, sagt der Biber, „die Burg wird dich
schützen.“
„Lass bitte auch uns hinein!“, jammert ein Mäusepaar,
„ein mächtiger Baum hat unsere Höhle verschüttet!“
„Kommt herein!“, sagt der Biber, „jeder braucht ein
Zuhause.“
Jetzt pickt ein Huhn gegen das Burgtor. „Bitte mach auf!
Der Sturm hat mich gegen einen Stein geschleudert. Ich
bin verletzt“, gackert es. „Komm!“, sagt der Biber, „hier
kannst du heil werden!“
Es ist kaum eine Stunde vergangen. Die Burg des Bibers
hat sich ziemlich gefüllt.
So viele Gäste! So viele unterschiedliche Gäste!
„Mäh! Määäh!“, weint ein Lämmchen vor dem Burgtor.
„Ich habe meine Mutter verloren! Der Sturm hat sie
vertrieben!“ „Komm herein!“, sagt der Biber, „hier sollst
du spüren: Du bist nicht allein.“
Und mit dem Lämmchen kommt auch eine Amselfamilie
durch das Burgtor herein.
„Dürfen wir bleiben?“, fragen sie den Biber. „Ja. Kommt
herein! Hier könnt ihr bleiben“, sagt der Biber.
Dann kommen noch ein Esel und zwei Kühe, drei
Schweinchen, ein Schwarm von Schmetterlingen, ein Pferd
und ein Fuchs.
Dicht gedrängt hocken die Tiere nebeneinander und
lauschen dem Sturm.
„Danke, Herr Biber!“, sagt der Fuchs, „ohne dich und ohne
deine Burg wären wir verloren!“ „Ja. Danke!“, piepsen die
anderen.
Da klopft es schon wieder. Es ist der große Bär. „Darf ich
auch in deine Burg? Der Wind ist so kalt. Ich friere wie im
tiefsten Winter.“ „Ja, komm herein!“, sagt der Biber.
„Aber der Bär ist so riesengroß. Der nimmt uns den Platz
weg!“, schreien die Schweinchen. „Jawohl! Und er braucht
auch mehr zu essen als wir. Und wir alle sind hungrig!“,
rufen die anderen. „Jetzt ist genug! Die Burg ist voll!“
„Ja, Herr Bär ist riesengroß. Aber seine Not ist nicht kleiner
als eure Not!“, sagt der Biber. „Komm herein, lieber Bär,
und wärme dich! Wir werden zusammenrücken und Platz
schaffen für dich.“
Als sich der Bär gerade schüchtern zu den anderen setzt,
da klopft es schon wieder.
Besorgt schauen die Tiere zur Tür. „Nein! Jetzt geht
wirklich nichts mehr!“, murmelt der Igel. Doch schon
hören sie den Biber wieder sagen: „Ja! Komm herein!“
Es ist eine Schnecke. So schnell wie heute war sie noch nie
unterwegs. Doch die Schnecke ist trotzdem immer die
Letzte.
„Na gut! Für eine Schnecke finden wir auch noch Platz!“,
ruft der Hase, „was kann sie dafür, dass sie so langsam ist.
Schnecke bleibt Schnecke!“
Doch die Schnecke ist nicht die Letzte. Es klopft schon
wieder.
Als der Biber die Tür aufmacht, schrecken alle zusammen.
Es ist der Wolf. Alle fürchten ihn. Alle wissen, wie grausam
der Wolf zu den Hühnern und Hasen und zu den
Eichhörnchen und Rehen ist.
„Nein! Der nicht! Auf keinen Fall! Nein! Der ganz bestimmt
nicht! Der Wolf muss draußen bleiben!“, schreien die Tiere
aufgeregt durcheinander.
„Doch! Auch für dich ist hier Platz!“, sagt der Biber zum
Wolf, „warum bist du nicht früher gekommen?“
„Weil ich nicht gut zu den anderen war. Und weil mich
niemand mag“, sagt der Wolf.
„Du bist herzlich willkommen: Komm herein!“, sagt der
Biber.
Geschichte: Sigrid Zmölnig-Stingl
Zeichnungen: Sonja Häusl-Vad
Quelle: Kath. Kinderzeitschrift Regenbogen, www.kinder-regenbogen. at. In:
Pfarrbriefservice.de.