4. Fastensonntag

Warum ich Christin bin
empörten; da wurde von Ereignissen berichtet, die ich mir
Da ist die Bibel.
auch für mich wünschte und anderes, was zum Fürchten
Der Anlass, sie zu lesen, kam im Kunstunterricht: unsere
war, aber worin die Helden der Geschichte doch gerettet
Lehrerin wollte Ruhe in die Klasse bringen: So durfte immer
wurden; da kamen Weltanschauungen zur Sprache, die für
eine von uns während der Unterrichtsstunde aus einem
mich fremd und neu waren und andere, die noch heute vertreten werden.
Buch vorlesen. Einmal fiel
der Satz, Saskia (van Uylenburgh, die Frau des Ma-
Christin zu sein heißt für
lers Rembrandt) habe gern
mich, dem wunderbaren
in der Bibel gelesen. Das
Handeln Gottes zu ver-
machte mich neugierig. Ich
trauen und damit in der
begann, die Bibel zu lesen,
Traditionsreihe zu stehen
angefangen bei „Am An-
der Menschen, von denen
fang schuf Gott Himmel
in der Bibel die Rede ist
und Erde“ im 1.Buch Mose,
und der Menschen, die
durchgeknabbert durch die
mir ihren Glauben weiter-
trockenen
gesagt oder schlichtweg
Aufzählungen
vorgelebt haben.
und Auflistungen im 4.Buch
Mose, dann die Propheten, die Evangelien, die Briefe bis zu
ihrem letzten Satz: „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit al-
Als Christin darf ich – befreit durch Christus Jesus von Angst
len!“
und Tod - nach dem Motto leben: „Seid allezeit fröhlich.“ und
„Prüft aber alles und das Gute behaltet.“ (1.Thessalonicher
Mit dem Lesen der Bibel öffneten sich mir Welten: da traten
Menschen auf, die ich bewunderte und andere, die mich
5,16.21)
Sabine Hölzer-Pöll