44 SCHLAGWERK Schlagwerk SCHLAGWERK 45 Das Schlagwerk Schon die Urmenschen erkannten, dass ein Ton erklingt, wenn man zum Beispiel zwei Holzstücke gegeneinander schlägt. Aus dieser frühen Zeit gibt es heute noch Rasseln und Handpauken, die man bei Ausgrabungen gefunden hat. Auch die Ägypter, vor etwa 5000 Jahren, nutzen schon Schlaginstrumente. Die Menschen haben immer mit Klängen experimentiert, haben Gegenstände aus ihrem Alltag umfunktioniert und so viele verschiedene Schlaginstrumente erfunden. Deshalb ist die Gruppe der Schlaginstrumente auch sehr groß. Wollte man alle vorstellen, würde man sehr viele Seiten benötigen. Da es so viele unterschiedliche Schlaginstrumente gibt, hat jedes Orchester eine Schlagzeugerschatzkammer – ein ganzer Raum voll mit Schlaginstrumenten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Schlaginstrumenten: zwischen Idiofonen, so genannten Selbstklingern, und Membranofonen, also Instrumenten, die ein Fell haben. Darunter gibt es Instrumente, die in einer festen Tonhöhe spielen können, und solche, die keine feste Tonhöhe haben. Röhrenglocken TamTam Große Trommel Snaredrum Becken Tamburin Tempelblock idiofone membranofone Idiofone sind so genannte Selbstklinger. Das heißt: Wenn man das Instrument mit einem Schlägel oder durch gegenseitiges Anschlagen, wie beispielsweise bei den Becken, zum Klingen bringt, tönen sie durch ihre eigene Schwingung – nicht durch die Schwingung der Luft. Idiofone bestehen aus hartem Material wie Metall, Holz, Glas oder Stein. Da es so viele verschiedene Idiofone gibt, unterteilt man die Gruppe nochmals in kleinere Einheiten: So gibt es Schüttel-Idiofone wie die Rassel, Aufschlag- oder Gegenschlag-Idiofone wie die Triangel, Claves oder Becken oder Schrap-Idiofone wie das Guiro. Es gibt Idiofone mit bestimmten Tonhöhen, wie zum Beispiel das Xylofon oder das Marimbafon, aber auch solche mit unbestimmter Tonhöhe wie Becken, TamTam, Gong, Tempelblocks, Claves oder die Triangel. Zu den Membranofonen gehören die Trommeln, Congas, das Tamburin oder die Pauken. Alle diese Instrumente bestehen aus einem Hohlkörper, über den ein Fell gespannt ist. Daher haben die Membranofone auch ihren Namen: „Membrana“ heißt nämlich auf Griechisch Haut. Das Fell wird mit der Hand oder verschiedenen Schlägeln in Schwingung gebracht, der Hohlkörper wirkt dabei als Resonanzraum und verstärkt die Schwingung. Die Klangfarbe des Instruments verändert sich, je nachdem mit was auf das Fell geschlagen wird und wo der Schlag erfolgt (am Rand oder in der Mitte des Fells). Während die Trommeln oder die Congas ohne bestimmte Tonhöhen erklingen, sind auf Pauken konkrete Tonhöhen spielbar. Verändert wird diese durch die Spannung des Fells. 46 SCHLAGWERK Klang und Notation: Schlagwerk Perkussionsinstrumente werden entweder gegeneinander, mit der Hand oder mit dem Schlägel geschlagen. Die Beschaffenheit des Schlägels bestimmt den Klang des Instruments. Die Köpfe der Schlägel können aus Holz, Metall, Baumwolle, Filz, Leder, Flanell oder Kork bestehen. Wird ein weicher Schlägel verwendet, ist der Klang des Instruments weich, ist der Schlägel hart und klein, wird auch der Klang scharf und laut. Beim Schlagzeug wird der Schlägel auch Stick genannt. Im Jazz werden auch so genannte Besen verwendet. notation Aufgrund der großen Vielfalt gibt es bis heute keine einheitliche Notation für Schlaginstrumente. Deshalb wird zu Beginn jeder Komposition, jedes Lehrbuchs die Funktion der Notation erklärt. Der Schlagzeuger bekommt sozusagen den Schlüssel, mit dem er seine Noten „aufschließen“ kann. Man nennt diese Beschreibung deshalb „Drum Key“. Trotzdem wird die Notation für das Schlagzeug nicht jedes Mal neu erfunden. Es gibt durchaus verschiedene Schreibweisen, die weit verbreitet sind: So findet man z. B. keine Violin-, Alt- oder Bassschlüssel, sondern einen neutralen Schlagzeugschlüssel, da viele der Schlaginstrumente keine Töne mit einer bestimmten Höhe produzieren. Zudem ist es eine gängige Praxis, die Noten für Schlaginstrumente aus Metall wie Becken oder Glocken mit x-förmigen Notenköpfen darzustellen, diejenigen für Trommeln etc. aber mit ovalrunden Notenköpfen. Bei Drumsets wird es sogar noch komplizierter: Hier werden die Noten für diejenigen Teile, die mit den Füßen gespielt werden, wie die Bassdrum oder das HiHat in den unteren Teil des Notensystems geschrieben, die mit den Händen gespielten Figuren hingegen in den oberen Teil des Systems. Die Noten für Instrumente mit bestimmter Tonhöhe wie Pauken werden in normaler Schlüsselung notiert. W usstest du schon? Ein TamTam ist ein ostasiatischer Metallgong. Seine Aufschlagsfläche besteht aus einer bis zu 200 cm großen tellerförmigen Scheibe. Da das TamTam sehr laut ist, hat sein Klang die Redewendung „um etwas viel Tamtam machen“ hervorgebracht. Sind viele Percussionsinstrumente in einem Werk beteiligt, dann gibt es in den Noten einen Setvorschlag, der zeigt, wie man die Instrumente am sinnvollsten anordnet (hier Teufel Amor von Jörg Widmann – Schott music). Ein Ausschnitt aus Teufel Amor von Jörg Widmann (Schott music) im orchester Durch die vielfältigen Möglichkeiten des Reisens und die Einbeziehung verschiedener Kulturen erweitert sich das Instrumentarium der Schlagwerker ständig. Komponisten lassen sich ständig durch neue Klänge inspirieren – und so werden je nach Werk ganz unterschiedliche Schlaginstrumente im Orchester genutzt. SCHLAGWERK 47 Trommeln Eine Trommel ist ein Instrument, bei dem der Klang durch Schlag auf eine Schwingungsmembran, ein so genanntes Fell erzeugt wird. Die Trommeln werden daher den Membranofonen zugeordnet. Trommeln werden in allen Kulturen in ganz verschiedenen Formen gespielt. Während TomTom oder Conga ohne bestimmte Tonhöhe spielen, sind Bongos beispielsweise im Bereich einer Quinte stimmbar. Der Name der Snaredrum rührt daher, dass am Resonanzfell so genannte Schnarrseiten aus Nylon oder Metall angebracht sind. Die Schnarrseiten – auch Snareteppich genannt – befinden sich in einer Absenkung des Kessels. Bei Schlag auf das Resonanzfell werden die Schwingungen auf den Snareteppich übertragen und erzeugen einen schnarrenden Klang. Große Trommel Die Große Trommel hat einen Durchmesser von 50 bis 80 cm, ist 40 cm tief und mit Naturfell bezogen. Sie wird zur Erzeugung tiefer Klänge verwendet. Ihren Ursprung hat die Große Trommel in der türkischen Janitscharenmusik. Das Schlaginstrument ist in der Rockmusik ebenso zu hören wie im Jazz oder der Militärmusik. Auch im Orchester ist sie häufig besetzt. Geschlagen wird die Große Trommel mit Fell- oder Filzschlägeln. Snaredrum (Kleine Trommel) Die Snaredrum, auch Kleine Trommel, Rührtrommel oder Marschtrommel genannt, ist ein beidseitiges mit Fell bespanntes Schlaginstrument. Der Korpus der Kleinen Trommel besteht in der Regel aus Metall, seltener aus Acryl oder Holz. Die Wahl des Materials hat großen Einfluss auf den Klang der Snaredrum: Ein Korpus aus Holz erzeugt einen viel weicheren Klang als ein Kessel aus Metall. Es gilt: Je geringer der Durchmesser, desto schärfer der Klang der Snaredrum. Oft hat sie aber einen Durchmesser von 35 cm. TomTom TomToms sind meist beidseitig, manchmal auch einseitig mit Fellen bespannte Trommeln. Sie sind Bestandteile des Drumsets. Es gibt TomToms die an einer Vorrichtung aufgehängt werden und so nach dem Anschlagen frei schwingen können und solche, die auf einem Stativ angebracht sind. Tamburin Ein Tamburin ist eine Rahmentrommel, die mit den Händen geschlagen wird. Das Instrument besteht aus einem Reif aus Metall oder Holz, der einseitig mit Fell bespannt ist. Der Reif kann zudem mit in der Regel paarweise angeordneten Metallplättchen besetzt sein. Das Tamburin war schon in der Musik des alten Ägyptens gebräuchlich und ist heute nicht nur im Orchester, sondern auch in der Volks- und Tanzmusik zu hören. Ein dem Tamburin ähnliches Instrument ist der Schellenkranz, ein Instrument ohne Trommelfell, bei dem der Klang lediglich durch die Metallplättchen erzeugt wird. Conga Die zwischen 70 und 90 cm hohen, fassförmigen Congas kommen ursprünglich aus Afrika. Congas besitzen nur ein Schlagfell und sind an der Unterseite geöffnet. Die Bespannung der Congas besteht aus Büffel- oder Rinderhaut. Geschlagen werden die Congas mit den Händen, in der kubanischen Musik manchmal auch mit Stöcken. 48 SCHLAGWERK Pauke Die Pauke thront etwas erhöht im hinteren Teil des Orchesters. Da die Komponisten die Pauke nur punktuell in ihren Werken einsetzen, haben die Pauker oft viele Pausen und müssen sehr gut zählen können, damit sie ihren Einsatz nicht verpassen und auf die Millisekunde genau im richtigen Moment spielen. Es gibt verschiedene Paukentypen, im Orchester wird jedoch meistens die Pedalpauke paarweise verwendet. Es gibt aber auch Kompositionen, in denen vier oder mehr Pauken verlangt werden. Kessel Der Kessel der Pauke ist meist halbkugelförmig und besteht aus Kupfer, manchmal auch aus Fiberglas oder Aluminium. Der Kessel hat unten in der Mitte ein kleines Loch, welches dem Luftaustausch beim Auf- und Abschwingen des Fells dient. Fell Das Fell der Pauke bestand früher aus Kalbsfell; heute ist es aus Kunststoff, nur im Profi-Orchester wird meist noch auf Naturfellen gespielt. Es ist sehr empfindlich und reagiert schnell auf Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitswechsel. Vor allem bei Open-AirKonzerten können sich die Bedingungen schnell verändern – in diesem Fall wird auch im Orchester auf Kunststofffelle zurückgegriffen. Die Fell-Membran wird mittels des Felldruckreifens und – je nach Paukengröße – sechs oder acht Spannschrauben gespannt. Durch einen Mechanismus kann das Fell verschieden stark gespannt werden. So lässt sich die Tonhöhe der Pauke auch während des Spielens verändern. Schlägel Um die Membran, das Fell, in Schwingung zu versetzen, verwendet der Pauker zwei Schlägel. Die Köpfe der Paukenschlägel bestehen aus Filz, Leder, Flanell, Kork oder Holz. Durch die Verwendung der verschiedenen Materialien kann der Pauker verschiedene Klangnuancen entstehen lassen – mit Filz geschlagen klingt der Ton weich, mit einem Holzschlägel hart. Es gibt drei verschiedene Positionen für den Schlagfleck: in der Mitte, an der Seite und am Rand des Fells. Druckreifen Fell Tonanzeiger Feinstimmer © Thom ann Kessel Technik Die Pauker können ihre Schlägel unterschiedlich benutzen – man nennt dies Schlagmanier. So gibt es Wirbel, Doppelwirbel auf zwei Pauken, Doppelkreuzschläge, Paradiddle (ein Wechsel aus Einfach- und Doppelschlägen), das Dämpfen mithilfe eines Tuchs und zuletzt – nur auf der Pedalpauke spielbar – das Nachklangoder Wirbelglissando (ein Gleiten durch die Tonhöhen). Stimmung Pauken sind im Gegensatz beispielsweise zur Trommel auf verschiedene Tonhöhen gestimmt. Es gibt größere und kleinere Pauken, je nachdem, was für eine Tonhöhe benötigt wird. In den Pausen sieht man die Pauker oft mit ihren Fingern am Paukenfell spielen – so hören sie vorsichtig ab, ob ihr Instrument noch stimmt. Pedal Pedal Bei Tritt des Pedals wird das Fell der Pauke mittels eines Mechanismus gespannt oder gelockert. Dies wirkt sich auf die Tonhöhe der Pauke aus, die im Tonanzeiger dargestellt wird. Der Paukist ist so in der Lage, die Stimmung der Pauke während des Spiels stufenlos zu verändern und kann z. B. auch ein Glissando spielen. SCHLAGWERK 49 Im Orchester werden heute folgende Pauken verwendet: Die Basspauke mit einem Kesseldurchmesser von rund 80 cm und einem Tonumfang von D bis c, die Große Pauke oder G-Pauke (Kesseldurchmesser 70 cm) und einem Tonumfang von E bis d, die Kleine oder C-Pauke (Kesseldurchmesser 65 cm) spielbar zwischen A und g, die Hohe oder F-Pauke (Kesseldurchmesser 59 cm) mit dem Tonraum c bis a, die H-Pauke (Kesseldurchmesser 52 cm) mit einem Stimmumfang von e bis c 1 und zuletzt die Sopranpauke mit einem Kesseldurchmesser von bis zu 30 cm und einem Tonumfang von a 1 bis d 2. Der Standardsatz an Pauken im Orchester beträgt zwei (für kassische Werke) oder vier (für romantische Besetzung). Tonumfang Pauken: D bis d'' Pedal, Druckreifen mit Tonanzeiger und Feinstimmer Arabische Illustration von 1237 maschinenpauke Während man früher mittels Stimmschrauben stimmte, gibt es heute Maschinenpauken. Hier sind die Stimmschrauben durch eine Maschine ersetzt, die auf das ganze Fell gleichmäßig wirkt. Durch ein Pedal (in Vorformen auch Hebel oder Kurbel) kann der Druckreifen betätigt werden, der die Spannung des Fells rundum verändert. Zur Kontrolle wird am so genannten Tonanzeiger die aktuelle Tonhöhe angezeigt. Sollte der Ton noch nicht die richtige Höhe haben, kann der Pauker mit dem Feinstimmer nachstimmen. Die Geschichte der Pauke beginnt bereits im 13. Jahrhundert im Orient. Die mittelalterlichen Pauken waren mit einem Kesseldurchmesser von rund 30 cm bedeutend kleiner als die heute gebräuchlichen und konnten am Gürtel getragen werden: Die Kesselpauke wurde erstmals 1457 in Frankreich verwendet. In Deutschland war sie ab 1500 in der Militärmusik zu hören. Oft auch zu Pferde gespielt, wurde die Pauke vor allem in Signalen und Feldstücken verwendet. Im Orchester spielte die Pauke lange eine untergeordnete Rolle. Erst Lully und Bach verwendeten in ihren Werken einen Satz von zwei Pauken. 1836 baute Johann Einbigler in Frankfurt die erste Maschinenpauke, bei der das Umstimmen durch ein Hebelsystem funktionierte. Um 1880 wurde dann die erste Pedalpauke gebaut. Dadurch konnte das Instrument von den Komponisten variabler eingesetzt werden. W usstest du schon? Pauken wurden schon im Mittelalter eingesetzt: im asiatischen Raum als Tempelpauke – hier auch oft auf dem Rücken eines Elefanten – oder als Kriegspauken, zu Pferde gespielt. Pauken und Trompeten waren an den königlichen Höfen die wichtigsten Instrumente, es gab kein Fest ohne sie. Daher kommt auch heute noch die Redewendung „mit Pauken und Trompeten“ beispielsweise durch eine Prüfung zu fallen. 50 SCHLAGWERK Handpercussion Handpercussion ist eine Bezeichnung, die alle Schlaginstrumente umfasst, die in der Hand gehalten werden. Handpercussion-Instrumente bestehen aus ganz unterschiedlichen Materialien wie Holz, Metall oder Plastik. Der Ton wird durch Schütteln des Instruments, Schlagen oder Kratzen mit den Fingern erzeugt. Die Gruppe der Handpercussion-Instrumente ist sehr groß – hier werden einige Vertreter vorgestellt, die manchmal als Effektinstrumente auch im Orchester zu hören sind. Guiro Das Guiro ist ein etwa 30 bis 40 cm langes, hohles Instrument mit geriffelter Oberfläche, das seiner Form nach auch Gurke genannt wird. Seine Ursprünge hat das Instrument in Afrika, wo es aus ausgehöhlten Kalebassen oder Kürbissen hergestellt wurde. Heute wird es gewöhnlich aus Holz oder Fiberglas gefertigt. Der Klang wird erzeugt, indem man einen Holzstab über die geriffelte Oberfläche ratscht. Maracas Die Maracas, im deutschen auch Rumbarasseln genannt, bestehen aus einem hohlen Korpus (Holz, Kunststoff, Leder) mit körniger Füllung (Schrot, Pflanzensamen oder Kieselsteine), an dem Handgriffe befestigt sind. Die Maracas werden immer paarweise gespielt. Der Ton wird erzeugt, indem der Spieler die Maracas schüttelt. Peitsche Die Peitsche ist ein Musikinstrument, das in der Regel dazu verwendet wird, in Musikstücken den Klang einer echten Peitsche nachzuempfinden. Das Instrument besteht aus zwei mit einem Scharnier verbundenen Holzblöcken mit Handschlaufen. Der Schlagwerker schlägt beide Holzblöcke aufeinander, um einen knallenden Klang zu erzeugen. Shekere Das Shekere kommt ursprünglich aus Afrika. Eine getrocknete Kalebasse (Kürbishülle) wird mit einem Netz kleiner Murmeln überzogen und mit kleinen Kugeln gefüllt. Der Ton kann nun gleichzeitig durch Schütteln und Drehen des Instruments erzeugt werden. Heute werden auch Varianten aus Holz mit einem Netz aus Metallkugeln verwendet. Der Triangel (auch „die“ oder „das“ Triangel) wird im Orchester eingesetzt, um musikalische Höhepunkte zu akzentuieren. Claves Claves werden auch Schlaghölzer oder Klanghölzer genannt. Zwei Stäbe mit bis zu 30 cm Länge werden gegeneinander geschlagen. Ein Holzstab liegt flach in der zu einem Resonanzraum geformten gewölbten Hand, das andere Klangholz wird von oben dagegen geschlagen. Klanghölzer bestehen aus Hartholz (z. B. Palisander) oder Kunststoff. SCHLAGWERK 51 Stabspiele Stabspiele sind so genannte Aufschlag-Idiofone. Sie bestehen aus Holz- oder Metallplättchen, die in chromatischer Reihenfolge (ähnlich einer Klaviatur) auf einen Holzresonanzkörper oder Resonanzröhren angeordnet sind. Geschlagen werden sie mit bis zu vier Schlägeln aus Kork, Holz, Metall oder Kunststoff, die manchmal mit Faden umwickelt sind. Neben dem Xylofon finden auch Vibrafon, Marimbafon und Glockenspiel regelmäßig im Orchester Verwendung. Professionelle Xylofon- oder Marimbafon-SpielerInnen können mit vier Schlägeln gleichzeitig spielen. Xylofon Das Xylofon besteht aus einer Reihe von Hartholzstäben, meist aus Palisanderholz, in unterschiedlichen Tonhöhen und entsprechenden Längen. Das Material gab übrigens dem Instrument seinen Namen: „Xylos“ heißt auf Griechisch nämlich Holz. Die Stäbe ruhen auf Isolatoren aus Gummistreifen. Der Anschlag erfolgt mit zwei löffelartigen Holzschlägeln aus Weidenholz. Es gibt Sopran-, Tenor- und Bassxylofone. Marimbafon Das Marimbafon besteht aus Holzstäben in unterschiedlichen Tonhöhen, die auf einem Rahmenunterbau befestigt sind. Geschlagen werden diese mit zwei bis vier Schlägeln. Unter den Stäben befinden sich Resonanzröhren aus Zedernholz oder Leichtmetall. Vibrafon Das Vibrafon ist erst um 1920 entwickelt worden. Die Klangplatten bestehen aus Leichtmetall und sind klaviaturartig angeordnet. Unter jeder Platte befindet sich ein Resonator in Röhrenform. Am oberen Ende der Resonatoren befinden sich Drehklappen, die sich, elektrisch betrieben, öffnen und schließen. Dadurch entsteht ein tremoloartiger Klang. Den Turnus, in dem sich die Drehklappen öffnen und schließen, kann der Spieler durch ein Pedal bestimmen. Glockenspiel Die Klangplättchen des Glockenspiels bestehen aus Metall. Sie sind in einen flachen Resonanzkasten eingebaut. Angeschlagen wird mit Hämmerchen. Die Anordnung der Klangstäbe erfolgt auch hier chromatisch, ähnlich einer Klaviatur. Das im Orchester verwendete Glockenspiel umfasst einen Tonraum von g 2 bis e 3.
© Copyright 2024 ExpyDoc