Instrumentenkunde: Schlagwerk

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Schlagwerk
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Das Schlagwerk
Schon die Urmenschen erkannten, dass ein Ton erklingt, wenn man zum Beispiel zwei Holzstücke gegeneinander schlägt. Aus dieser frühen Zeit gibt es heute noch Rasseln und Handpauken, die man bei Ausgrabungen gefunden hat. Auch die Ägypter, vor etwa 5000 Jahren,
nutzen schon Schlaginstrumente. Die Menschen haben immer mit Klängen experimentiert,
haben Gegenstände aus ihrem Alltag umfunktioniert und so viele verschiedene Schlaginstrumente erfunden. Deshalb ist die Gruppe der Schlaginstrumente auch sehr groß. Wollte
man alle vorstellen, würde man sehr viele Seiten benötigen. Da es so viele unterschiedliche
Schlaginstrumente gibt, hat jedes Orchester eine Schlagzeugerschatzkammer – ein ganzer
Raum voll mit Schlaginstrumenten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten
von Schlaginstrumenten: zwischen Idiofonen, so genannten Selbstklingern, und Membranofonen, also Instrumenten, die ein Fell haben. Darunter gibt es Instrumente, die in einer festen
Tonhöhe spielen können, und solche, die keine feste Tonhöhe haben.
Röhrenglocken
TamTam
Große Trommel
Snaredrum
Becken
Tamburin
Tempelblock
idiofone
membranofone
Idiofone sind so genannte Selbstklinger. Das heißt: Wenn man das
Instrument mit einem Schlägel oder durch gegenseitiges Anschlagen,
wie beispielsweise bei den Becken, zum Klingen bringt, tönen sie
durch ihre eigene Schwingung – nicht durch die Schwingung der
Luft. Idiofone bestehen aus hartem Material wie Metall, Holz, Glas
oder Stein. Da es so viele verschiedene Idiofone gibt, unterteilt man
die Gruppe nochmals in kleinere Einheiten: So gibt es Schüttel-Idiofone wie die Rassel, Aufschlag- oder Gegenschlag-Idiofone wie die
Triangel, Claves oder Becken oder Schrap-Idiofone wie das Guiro.
Es gibt Idiofone mit bestimmten Tonhöhen, wie zum Beispiel das
Xylofon oder das Marimbafon, aber auch solche mit unbestimmter
Tonhöhe wie Becken, TamTam, Gong, Tempelblocks, Claves oder die
Triangel.
Zu den Membranofonen gehören die Trommeln, Congas, das Tamburin oder die Pauken. Alle diese Instrumente bestehen aus einem
Hohlkörper, über den ein Fell gespannt ist. Daher haben die Membranofone auch ihren Namen: „Membrana“ heißt nämlich auf
Griechisch Haut. Das Fell wird mit der Hand oder verschiedenen
Schlägeln in Schwingung gebracht, der Hohlkörper wirkt dabei als
Resonanzraum und verstärkt die Schwingung. Die Klangfarbe des
Instruments verändert sich, je nachdem mit was auf das Fell geschlagen wird und wo der Schlag erfolgt (am Rand oder in der Mitte des
Fells).
Während die Trommeln oder die Congas ohne bestimmte Tonhöhen
erklingen, sind auf Pauken konkrete Tonhöhen spielbar. Verändert
wird diese durch die Spannung des Fells.
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Klang und Notation: Schlagwerk
Perkussionsinstrumente werden entweder gegeneinander, mit der Hand
oder mit dem Schlägel geschlagen. Die Beschaffenheit des Schlägels bestimmt
den Klang des Instruments. Die Köpfe der Schlägel können aus Holz, Metall,
Baumwolle, Filz, Leder, Flanell oder Kork bestehen. Wird ein weicher Schlägel
verwendet, ist der Klang des Instruments weich, ist der Schlägel hart und
klein, wird auch der Klang scharf und laut.
Beim Schlagzeug wird der Schlägel auch Stick genannt. Im Jazz werden auch
so genannte Besen verwendet.
notation
Aufgrund der großen Vielfalt gibt es bis heute keine
einheitliche Notation für Schlaginstrumente. Deshalb wird
zu Beginn jeder Komposition, jedes Lehrbuchs die Funktion der Notation erklärt. Der Schlagzeuger bekommt
sozusagen den Schlüssel, mit dem er seine Noten „aufschließen“ kann. Man nennt diese Beschreibung deshalb
„Drum Key“.
Trotzdem wird die Notation für das Schlagzeug nicht jedes
Mal neu erfunden. Es gibt durchaus verschiedene Schreibweisen, die weit verbreitet sind: So findet man z. B. keine
Violin-, Alt- oder Bassschlüssel, sondern einen neutralen
Schlagzeugschlüssel, da viele der Schlaginstrumente keine
Töne mit einer bestimmten Höhe produzieren.
Zudem ist es eine gängige Praxis, die Noten für Schlaginstrumente aus Metall wie Becken oder Glocken mit x-förmigen Notenköpfen darzustellen, diejenigen für Trommeln
etc. aber mit ovalrunden Notenköpfen.
Bei Drumsets wird es sogar noch komplizierter: Hier
werden die Noten für diejenigen Teile, die mit den Füßen
gespielt werden, wie die Bassdrum oder das HiHat in den
unteren Teil des Notensystems geschrieben, die mit den
Händen gespielten Figuren hingegen in den oberen Teil
des Systems.
Die Noten für Instrumente mit bestimmter Tonhöhe wie
Pauken werden in normaler Schlüsselung notiert.
W usstest du schon?
Ein TamTam ist ein ostasiatischer Metallgong. Seine
Aufschlagsfläche besteht aus einer bis zu 200 cm
großen tellerförmigen Scheibe. Da das TamTam sehr
laut ist, hat sein Klang die Redewendung „um etwas
viel Tamtam machen“ hervorgebracht.
Sind viele Percussionsinstrumente in einem Werk beteiligt, dann gibt es in den Noten
einen Setvorschlag, der zeigt, wie man die Instrumente am sinnvollsten anordnet (hier
Teufel Amor von Jörg Widmann – Schott music).
Ein Ausschnitt aus Teufel Amor von Jörg Widmann (Schott music)
im orchester
Durch die vielfältigen Möglichkeiten des Reisens und die Einbeziehung
verschiedener Kulturen erweitert sich das Instrumentarium der Schlagwerker ständig. Komponisten lassen sich ständig durch neue Klänge
inspirieren – und so werden je nach Werk ganz unterschiedliche Schlaginstrumente im Orchester genutzt.
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Trommeln
Eine Trommel ist ein Instrument, bei dem der Klang durch
Schlag auf eine Schwingungsmembran, ein so genanntes Fell
erzeugt wird. Die Trommeln
werden daher den Membranofonen zugeordnet. Trommeln
werden in allen Kulturen in
ganz verschiedenen Formen
gespielt.
Während TomTom oder Conga
ohne bestimmte Tonhöhe spielen,
sind Bongos beispielsweise im
Bereich einer Quinte stimmbar.
Der Name der Snaredrum rührt
daher, dass am Resonanzfell so
genannte Schnarrseiten aus Nylon
oder Metall angebracht sind.
Die Schnarrseiten – auch Snareteppich genannt – befinden sich
in einer Absenkung des Kessels.
Bei Schlag auf das Resonanzfell
werden die Schwingungen auf
den Snareteppich übertragen und
erzeugen einen schnarrenden
Klang.
Große Trommel
Die Große Trommel hat einen Durchmesser von 50 bis 80 cm, ist
40 cm tief und mit Naturfell bezogen. Sie wird zur Erzeugung
tiefer Klänge verwendet. Ihren Ursprung hat die Große Trommel
in der türkischen Janitscharenmusik. Das Schlaginstrument ist in
der Rockmusik ebenso zu hören wie im Jazz oder der Militärmusik. Auch im Orchester ist sie häufig besetzt. Geschlagen wird die
Große Trommel mit Fell- oder Filzschlägeln.
Snaredrum (Kleine Trommel)
Die Snaredrum, auch Kleine Trommel, Rührtrommel oder Marschtrommel genannt, ist ein beidseitiges mit Fell bespanntes Schlaginstrument. Der Korpus der Kleinen Trommel besteht in der Regel
aus Metall, seltener aus Acryl oder Holz. Die Wahl des Materials
hat großen Einfluss auf den Klang der Snaredrum: Ein Korpus aus
Holz erzeugt einen viel weicheren Klang als ein Kessel aus Metall.
Es gilt: Je geringer der Durchmesser, desto schärfer der Klang der
Snaredrum. Oft hat sie aber einen Durchmesser von 35 cm.
TomTom
TomToms sind meist beidseitig, manchmal auch einseitig mit
Fellen bespannte Trommeln. Sie sind Bestandteile des Drumsets.
Es gibt TomToms die an einer Vorrichtung aufgehängt werden und
so nach dem Anschlagen frei schwingen können und solche, die
auf einem Stativ angebracht sind.
Tamburin
Ein Tamburin ist eine Rahmentrommel, die mit den Händen
geschlagen wird. Das Instrument besteht aus einem Reif aus
Metall oder Holz, der einseitig mit Fell bespannt ist. Der Reif kann
zudem mit in der Regel paarweise angeordneten Metallplättchen
besetzt sein. Das Tamburin war schon in der Musik des alten
Ägyptens gebräuchlich und ist heute nicht nur im Orchester,
sondern auch in der Volks- und Tanzmusik zu hören.
Ein dem Tamburin ähnliches Instrument ist der Schellenkranz, ein
Instrument ohne Trommelfell, bei dem der Klang lediglich durch
die Metallplättchen erzeugt wird.
Conga
Die zwischen 70 und 90 cm hohen, fassförmigen Congas kommen
ursprünglich aus Afrika. Congas besitzen nur ein Schlagfell und
sind an der Unterseite geöffnet. Die Bespannung der Congas
besteht aus Büffel- oder Rinderhaut. Geschlagen werden die
Congas mit den Händen, in der kubanischen Musik manchmal
auch mit Stöcken.
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Pauke
Die Pauke thront etwas erhöht im hinteren
Teil des Orchesters. Da die Komponisten die
Pauke nur punktuell in ihren Werken einsetzen, haben die Pauker oft viele Pausen
und müssen sehr gut zählen können, damit
sie ihren Einsatz nicht verpassen und auf die
Millisekunde genau im richtigen Moment
spielen. Es gibt verschiedene Paukentypen,
im Orchester wird jedoch meistens die Pedalpauke paarweise verwendet. Es gibt aber auch
Kompositionen, in denen vier oder mehr
Pauken verlangt werden.
Kessel
Der Kessel der Pauke ist meist halbkugelförmig und besteht aus
Kupfer, manchmal auch aus Fiberglas oder Aluminium. Der Kessel
hat unten in der Mitte ein kleines Loch, welches dem Luftaustausch beim Auf- und Abschwingen des Fells dient.
Fell
Das Fell der Pauke bestand früher aus Kalbsfell; heute ist es aus
Kunststoff, nur im Profi-Orchester wird meist noch auf Naturfellen
gespielt. Es ist sehr empfindlich und reagiert schnell auf Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitswechsel. Vor allem bei Open-AirKonzerten können sich die Bedingungen schnell verändern –
in diesem Fall wird auch im Orchester auf Kunststofffelle zurückgegriffen. Die Fell-Membran wird mittels des Felldruckreifens
und – je nach Paukengröße – sechs oder acht Spannschrauben
gespannt. Durch einen Mechanismus kann das Fell verschieden
stark gespannt werden. So lässt sich die Tonhöhe der Pauke auch
während des Spielens verändern.
Schlägel
Um die Membran, das Fell, in Schwingung zu versetzen, verwendet der Pauker zwei Schlägel. Die Köpfe der Paukenschlägel
bestehen aus Filz, Leder, Flanell, Kork oder Holz. Durch die
Verwendung der verschiedenen Materialien kann der Pauker
verschiedene Klangnuancen entstehen lassen – mit Filz geschlagen klingt der Ton weich, mit einem Holzschlägel hart. Es gibt
drei verschiedene Positionen für den Schlagfleck: in der Mitte,
an der Seite und am Rand des Fells.
Druckreifen
Fell
Tonanzeiger
Feinstimmer
© Thom
ann
Kessel
Technik
Die Pauker können ihre Schlägel unterschiedlich benutzen – man
nennt dies Schlagmanier. So gibt es Wirbel, Doppelwirbel auf
zwei Pauken, Doppelkreuzschläge, Paradiddle (ein Wechsel aus
Einfach- und Doppelschlägen), das Dämpfen mithilfe eines Tuchs
und zuletzt – nur auf der Pedalpauke spielbar – das Nachklangoder Wirbelglissando (ein Gleiten durch die Tonhöhen).
Stimmung
Pauken sind im Gegensatz beispielsweise zur Trommel auf verschiedene Tonhöhen gestimmt. Es gibt größere und kleinere Pauken,
je nachdem, was für eine Tonhöhe benötigt wird. In den Pausen
sieht man die Pauker oft mit ihren Fingern am Paukenfell spielen
– so hören sie vorsichtig ab, ob ihr Instrument noch stimmt.
Pedal
Pedal
Bei Tritt des Pedals wird das Fell der Pauke mittels eines Mechanismus gespannt oder gelockert. Dies wirkt sich auf die Tonhöhe
der Pauke aus, die im Tonanzeiger dargestellt wird. Der Paukist ist
so in der Lage, die Stimmung der Pauke während des Spiels stufenlos zu verändern und kann z. B. auch ein Glissando spielen.
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Im Orchester werden heute folgende Pauken verwendet:
Die Basspauke mit einem Kesseldurchmesser von rund
80 cm und einem Tonumfang von D bis c, die Große
Pauke oder G-Pauke (Kesseldurchmesser 70 cm) und
einem Tonumfang von E bis d, die Kleine oder C-Pauke
(Kesseldurchmesser 65 cm) spielbar zwischen A und g,
die Hohe oder F-Pauke (Kesseldurchmesser 59 cm) mit
dem Tonraum c bis a, die H-Pauke (Kesseldurchmesser 52
cm) mit einem Stimmumfang von e bis c 1 und zuletzt die
Sopranpauke mit einem Kesseldurchmesser von bis zu 30
cm und einem Tonumfang von a 1 bis d 2.
Der Standardsatz an Pauken im Orchester
beträgt zwei (für kassische Werke) oder
vier (für romantische Besetzung).
Tonumfang Pauken: D bis d''
Pedal, Druckreifen mit
Tonanzeiger und Feinstimmer
Arabische Illustration von 1237
maschinenpauke
Während man früher mittels Stimmschrauben stimmte, gibt es heute
Maschinenpauken. Hier sind die
Stimmschrauben durch eine Maschine
ersetzt, die auf das ganze Fell gleichmäßig wirkt. Durch ein Pedal (in Vorformen auch Hebel oder Kurbel) kann
der Druckreifen betätigt werden, der
die Spannung des Fells rundum verändert. Zur Kontrolle wird am so genannten Tonanzeiger die aktuelle Tonhöhe
angezeigt. Sollte der Ton noch nicht die
richtige Höhe haben, kann der Pauker
mit dem Feinstimmer nachstimmen.
Die Geschichte der Pauke beginnt bereits im 13. Jahrhundert im Orient. Die mittelalterlichen Pauken waren
mit einem Kesseldurchmesser von rund 30 cm bedeutend
kleiner als die heute gebräuchlichen und konnten am
Gürtel getragen werden: Die Kesselpauke wurde erstmals
1457 in Frankreich verwendet. In Deutschland war sie ab
1500 in der Militärmusik zu hören. Oft auch zu Pferde
gespielt, wurde die Pauke vor allem in Signalen und
Feldstücken verwendet. Im Orchester spielte die Pauke
lange eine untergeordnete Rolle. Erst Lully und Bach
verwendeten in ihren Werken einen Satz von zwei
Pauken. 1836 baute Johann Einbigler in Frankfurt die erste
Maschinenpauke, bei der das Umstimmen durch ein
Hebelsystem funktionierte. Um 1880 wurde dann die erste
Pedalpauke gebaut. Dadurch konnte das Instrument von
den Komponisten variabler eingesetzt werden.
W usstest du schon?
Pauken wurden schon im Mittelalter eingesetzt: im
asiatischen Raum als Tempelpauke – hier auch oft
auf dem Rücken eines Elefanten – oder als Kriegspauken, zu Pferde gespielt. Pauken und Trompeten
waren an den königlichen Höfen die wichtigsten
Instrumente, es gab kein Fest ohne sie. Daher kommt
auch heute noch die Redewendung „mit Pauken und
Trompeten“ beispielsweise durch eine Prüfung zu
fallen.
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Handpercussion
Handpercussion ist eine
Bezeichnung, die alle Schlaginstrumente umfasst, die in
der Hand gehalten werden.
Handpercussion-Instrumente
bestehen aus ganz unterschiedlichen Materialien wie
Holz, Metall oder Plastik. Der
Ton wird durch Schütteln des
Instruments, Schlagen oder
Kratzen mit den Fingern
erzeugt. Die Gruppe der
Handpercussion-Instrumente
ist sehr groß – hier werden
einige Vertreter vorgestellt,
die manchmal als Effektinstrumente auch im
Orchester zu hören sind.
Guiro
Das Guiro ist ein etwa 30 bis 40 cm langes, hohles Instrument mit
geriffelter Oberfläche, das seiner Form nach auch Gurke genannt
wird. Seine Ursprünge hat das Instrument in Afrika, wo es aus
ausgehöhlten Kalebassen oder Kürbissen hergestellt wurde. Heute
wird es gewöhnlich aus Holz oder Fiberglas gefertigt. Der Klang
wird erzeugt, indem man einen Holzstab über die geriffelte
Oberfläche ratscht.
Maracas
Die Maracas, im deutschen auch Rumbarasseln genannt, bestehen aus einem hohlen Korpus (Holz, Kunststoff, Leder) mit
körniger Füllung (Schrot, Pflanzensamen oder Kieselsteine), an
dem Handgriffe befestigt sind. Die Maracas werden immer
paarweise gespielt. Der Ton wird erzeugt, indem der Spieler die
Maracas schüttelt.
Peitsche
Die Peitsche ist ein Musikinstrument, das in der Regel dazu
verwendet wird, in Musikstücken den Klang einer echten Peitsche
nachzuempfinden. Das Instrument besteht aus zwei mit einem
Scharnier verbundenen Holzblöcken mit Handschlaufen. Der
Schlagwerker schlägt beide Holzblöcke aufeinander, um einen
knallenden Klang zu erzeugen.
Shekere
Das Shekere kommt ursprünglich aus Afrika. Eine getrocknete
Kalebasse (Kürbishülle) wird mit einem Netz kleiner Murmeln
überzogen und mit kleinen Kugeln gefüllt. Der Ton kann nun
gleichzeitig durch Schütteln und Drehen des Instruments erzeugt
werden. Heute werden auch Varianten aus Holz mit einem Netz
aus Metallkugeln verwendet.
Der Triangel (auch „die“ oder „das“ Triangel)
wird im Orchester eingesetzt, um musikalische Höhepunkte zu
akzentuieren.
Claves
Claves werden auch Schlaghölzer oder Klanghölzer genannt. Zwei
Stäbe mit bis zu 30 cm Länge werden gegeneinander geschlagen.
Ein Holzstab liegt flach in der zu einem Resonanzraum geformten
gewölbten Hand, das andere Klangholz wird von oben dagegen
geschlagen. Klanghölzer bestehen aus Hartholz (z. B. Palisander)
oder Kunststoff.
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Stabspiele
Stabspiele sind so genannte Aufschlag-Idiofone.
Sie bestehen aus Holz- oder Metallplättchen, die
in chromatischer Reihenfolge (ähnlich einer
Klaviatur) auf einen Holzresonanzkörper oder
Resonanzröhren angeordnet sind. Geschlagen
werden sie mit bis zu vier Schlägeln aus Kork,
Holz, Metall oder Kunststoff, die manchmal mit
Faden umwickelt sind. Neben dem Xylofon finden auch Vibrafon, Marimbafon und Glockenspiel regelmäßig im Orchester Verwendung.
Professionelle Xylofon- oder Marimbafon-SpielerInnen können mit vier
Schlägeln gleichzeitig spielen.
Xylofon
Das Xylofon besteht aus einer Reihe von Hartholzstäben, meist
aus Palisanderholz, in unterschiedlichen Tonhöhen und entsprechenden Längen. Das Material gab übrigens dem Instrument
seinen Namen: „Xylos“ heißt auf Griechisch nämlich Holz. Die
Stäbe ruhen auf Isolatoren aus Gummistreifen. Der Anschlag
erfolgt mit zwei löffelartigen Holzschlägeln aus Weidenholz. Es
gibt Sopran-, Tenor- und Bassxylofone.
Marimbafon
Das Marimbafon besteht aus Holzstäben in unterschiedlichen Tonhöhen, die auf einem Rahmenunterbau befestigt sind. Geschlagen werden diese mit zwei bis vier Schlägeln. Unter den Stäben
befinden sich Resonanzröhren aus Zedernholz oder Leichtmetall.
Vibrafon
Das Vibrafon ist erst um 1920 entwickelt worden. Die Klangplatten
bestehen aus Leichtmetall und sind klaviaturartig angeordnet.
Unter jeder Platte befindet sich ein Resonator in Röhrenform. Am
oberen Ende der Resonatoren befinden sich Drehklappen, die
sich, elektrisch betrieben, öffnen und schließen. Dadurch entsteht ein tremoloartiger Klang. Den Turnus, in dem sich die
Drehklappen öffnen und schließen, kann der Spieler durch ein
Pedal bestimmen.
Glockenspiel
Die Klangplättchen des Glockenspiels bestehen aus Metall. Sie
sind in einen flachen Resonanzkasten eingebaut. Angeschlagen
wird mit Hämmerchen. Die Anordnung der Klangstäbe erfolgt
auch hier chromatisch, ähnlich einer Klaviatur. Das im Orchester
verwendete Glockenspiel umfasst einen Tonraum von g 2 bis e 3.