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Aktuelles aus dem Kirchenkreis
Donnerstag 29. März 2012 | Alter: 4 Jahr/e
»Wege aus der Gewalt« - Frauenberatung in Rheine
Kategorie: alle Nachrichten
Von: Michael Hopf
Rheine - »Wege aus der Gewalt« weisen Agnes Denkler und Uschi
Stadlmayer von der Frauenberatungsstelle in Rheine.
Wege so unterschiedlich wie die Frauen, die sich an sie wenden. Am
1. April 2011 hat die Beratungsstelle des Diakonischen Werks
Tecklenburg in Rheine ihre Arbeit aufgenommen. Das ist jetzt ein
arbeitsreiches Jahr her: Fast 140 Frauen aus allen Teilen des Kreises
Steinfurt haben die beiden Expertinnen seitdem in vielen hundert
Gesprächen beraten. Oftmals haben sie ihre Klientinnen zudem zu
Ärzten, zur Polizei, zu Behörden und zu Prozessen begleitet. Allein
wäre diesen solches oft schwer gefallen oder unmöglich gewesen.
Darüber hinaus haben sie für ihr Beratungsangebot immer wieder die
Werbetrommel gerührt und sich ins Gespräch gebracht. Sie waren am
»Tag des Kriminalitätsopfers« dabei und haben sich im
Sozialausschuss der Stadt Rheine bekannt gemacht. Sie haben das
Interesse der Politik geweckt und bekamen Besuch von Politikerinnen
und Politikern aus Stadt, Kreis und Land. Eine Erfolgsgeschichte
gewissermaßen, wenngleich der Anlass für die Arbeit der
Frauenberatungsstelle alles andere als erfreulich ist. Alle beratenen
Frauen sind Gewaltopfer. Als Opfer häuslicher Gewalt haben viele
ihre Gewalterfahrung dort gemacht, wo eigentlich Liebe und
Zuneigung erwartet werden: in ihren Lebenspartnerschaften. Die
Folge solcher Erfahrungen ist zumeist eine massive Verunsicherung
bis hin zum Totalverlust des Sicherheitsgefühls. Eine
Selbstwertproblematik spielt in der Folge bei vielen betroffenen
Frauen eine gewichtige Rolle. Für Agnes Denkler und Uschi
Stadlmayer bedeutet dies, dass die Frauen zunächst so weit wie
möglich aufgebaut werden müssen. Erst dann sei es überhaupt
möglich, über weitere Schritte ernsthaft nachzudenken, berichten sie.
Offene Ohren, Sachkenntnis und ein breiter Erfahrungsschatz sind das
Handwerkszeug der beiden Beraterinnen. Viel zu tun gab es im ersten
Jahr - oftmals zu viel für die beiden Frauen. Sie teilen sich eine
Vollzeitstelle und wünschen sich nicht selten eine Ausweitung ihres
Stellenumfangs. Die vielen Beratungsgespräche im ersten Jahr geben
den Verantwortlichen recht, die sich in den vergangenen Jahren für
die Einrichtung des Angebots stark gemacht haben. Der Bedarf ist
deutlich größer als von manchem Skeptiker im Vorfeld erwartet. Eine
(v. l.) Uschi Stadelmayer und Agnes Erweiterung des Angebots stößt jedoch derzeit an die Grenzen der
Denkler. FOTO: Hopf.
Finanzierbarkeit. Hauptgeldgeber der Beratungsstelle ist das Land
NRW.
Mit im Boot sind auch der Kreis Steinfurt und das Diakonische Werk.
Mit im Boot sind auch der Kreis Steinfurt und das Diakonische Werk.
Die Beratungsstelle des Diakonischen Werks Tecklenburg in Rheine
ist die einzige Frauenberatungsstelle im gesamten Kreis Steinfurt. Die
Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Die Beratungen
sind kostenlos und auf Wunsch anonym. Zu den Beratungsgesprächen
kommen Agnes Denkler und Uschi Stadtmayer meistens in die
Wohnungen der zu beratenden Frauen. Erst dadurch ist es vielen
Betroffenen möglich, von dem Angebot Gebrauch zu machen.
Spenden für die Arbeit der Beratungsstelle sind jederzeit
willkommen.
Kontakt: Agnes Denkler und Uschi Stadlmayer, Frauenberatungsstelle
Rheine,
Münsterstraße 55 (im Gesundheitsamt), 48431 Rheine. Tel.: 05971 8007370, Fax: 8007362, [email protected]
Offene Sprechzeiten: Dienstag 10:00 - 12:00 Uhr
Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr
Donnerstag 14:00 - 16:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Spendenkonto: Diakonisches Werk Tecklenburg, Konto: 2105880017,
Bankleitzahl: 35060190 (KD-Bank).
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