Medium: http://www.focus.de/panorama/welt/arbeiter-samariter-bund-mit-demwuenschewagen-zum-letzten-ausflug_id_5736083.html Datum: 16.07.2016 Arbeiter Samariter Bund Mit dem "Wünschewagen" zum letzten Ausflug Sonntag, 17.07.2016, 04:08 Der WünschewagenEin Team des "Wünschewagens" München vor heimischer Kulisse Der Arbeiter Samariter Bund (ASB) hilft Menschen in schwierigen Lebenslagen. Seit Juni verfügt der ASB-München über ein Krankentransportgefährt der besonderen Art: Mit dem „Wünschewagen“ bringt der Wohlfahrtsverband todkranke Leute zu Orten, an denen sie vor ihrem Tod noch einmal sein möchten. Horst E. weiß, dass er sterben wird. Die letzten Tage seines Lebens wird er im Hospiz verbringen. Um Menschen wie ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen, hat der Arbeiter Samariter Bund den „Wünschewagen“ erschaffen: Er bringt Todkranke zu besonderen Orten, wie die Münchner "Abendzeitung" am Samstag berichtete. Für ein paar Stunden vergessen Horst E. hatte sich gewünscht, noch einmal in sein Haus zurückzukehren, in dem er jahrelang zusammen mit seiner Frau und den Hunden gelebt hat – es ist der erste Ausflug mit dem neuen „Wünschewagen“, in den der ASB etwa 100.000 Euro investiert hat. Der WünschewagenHorst E. mit seiner Frau Uschi und den Hunden im heimischen Garten Das ASB-Team bringt den 56-Jährigen nach Trudering, wo seine Frau Uschi schon alles für den lang ersehnten Besuch vorbereitet hat. Alles soll an diesem besonderen Tag perfekt sein, damit Horst E. für ein paar Stunden vergessen kann, dass er todkrank ist. Rote Luftballons mit „Ich liebe dich“-Aufschrift zieren die Terrasse, der Rasen ist frisch gemäht, die Hunde freuen sich, ihr Herrchen wieder in gewohnter Umgebung begrüßen zu dürfen. Fotoalbum zur Erinnerung Dieser Moment soll nur dem Ehepaar gehören – das ASB-Team zieht sich zurück und hinterlässt eine Telefonnummer, für den Notfall ist es jederzeit erreichbar. Nach ein paar Stunden ist der Ausflug vorbei, der „Wünschewagen“ bringt Horst E. wieder zurück ins Hospiz. Zur Erinnerung überreicht der Arbeiter Samariter Bund dem Paar ein Album mit Bildern vom Ausflug – ein Fotoapparat und ein Minidrucker gehören nämlich zur Ausrüstung des Wagens, der rundum verglast ist, damit die Schwerkranken hinausschauen können. Der WünschewagenDer neue "Wünschewagen" des Arbeiter-Samariter-Bundes München „Menschen, die sterben, wollen spüren, dass sie leben“ Das „Wünschewagen“-Projekt war im Juni gestartet und wird von zahlreichen Prominenten unterstützt. So ist Schauspielerin Janina Hartwig („Um Himmels Willen“) beim Ausflug von Horst E. mit dabei. „In einer Zeit, in der Krankheit, Sterben und Schwäche tabuisiert werden, möchten wir Sterbenden die Möglichkeit geben, noch einmal Teil unserer Gesellschaft zu sein“, sagte ASB-Geschäftsführer Christian Beonisch bei der offiziellen Vorstellung des Wünschewagens am Freitag. Er rechnet damit, dass in Zukunft etwa zwei bis drei „Wunschanfragen“ pro Tag beim ASB eingehen werden. „Menschen, die sterben, wollen spüren, dass sie leben“, betonte Projektleiterin Marion Kotowski. Projekt braucht Spenden Um vielen todkranken Menschen ihren letzten Wunsch erfüllen zu können, ist der Arbeiter Samariter Bund auf Spenden angewiesen. Denn für die Kranken und ihre Liebsten ist der „Wunsch“ umsonst. Doch nicht nur finanzielle Hilfe ist willkommen: Derzeit besteht das Team aus 15 Mitarbeitern, 50 ehrenamtliche Helfer sollen es in der Zukunft werden. In jedem der ZweierTeam muss ein medizinisch ausgebildeter Helfer sein. Deshalb hofft der ASB auch auf Menschen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Psychologie, Rettungsdienst, Feuerwehr und der Polizei. Potenzielle „Wunscherfüller“ können sich an den ASB wenden (www.wuenschewagen.de). Spenden nimmt der ASB unter folgender Kontoverbindung entgegen: Stadtsparkasse München, IBAN: DE09701500000043144443, BIC: SSKMDEMM, Verwendungszweck: Wünschewagen. sah
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