24 Pflanze BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■ PROFI. Alles stimmt. BIOGAS | DÜNGER | SAATGUT | FARMHYGIENE | PFLANZENSCHUTZ | AGRARKUNSTSTOFFE Saatgutbeizung in Wintergetreide Gute Qualität verhindert Abriebstäube Weizenflugbrand: Statt Kornanlagen und Spelzen enthalten die Ähren braunschwarze Sporenlager, die zunächst von einem grauweißen Häutchen überzogen sind, das später aufreißt und die Sporenmasse freigibt. In der Mittelpalette der für die Saatgutbeizung in Wintergetreide zugelassenen Beizen gibt es gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen. Neu zugelassen wurde kürzlich unter dem Namen Baytan 3 (Wirkstoffe Triadimenol, Prothioconazol und Fluopyram) eine neue Gerstenbeize, die aber in dieser Saison noch nicht vermarktet wird. Die unter dem Namen Vibrance CT vorgesehene Zulassung eines weiteren Beizmittels (Wirkstoffe Sedaxane, Fludioxonil, Difenoconazol und Tebuconazol), die über den Wirkstoff Sedaxane aus der Gruppe der Pyrazol-Carboxamide auch eine Wirkung auf Rhizoctonia cerealis, den Erreger des Spitzen Augenflecks hat, liegt noch nicht vor. steht weiterhin die Beizqualität – insbesondere die Vermeidung von Abriebstäuben – besonders im Fokus. Die Saatgutbeizung von Raps und Zuckerrüben darf nur noch in professionellen SaatgutbehandNeben der Wirkung auf samen- lungseinrichtungen mit Qualitätsund bodenbürtige Krankheiten sicherungssystemen zur Staubmin- RAPSERDFLOH UND BLATTLÄUSE? www.kaiso-sorbie.de | Hotline: 0221 179179-99 BLITZSCHNELL UND ZIELSICHER GEGEN SCHADINSEKTEN IN RAPS UND GETREIDE Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. 16-449_NF_AZ_Kaiso-Sorbie_1/8-Seite-quer_225x38_SSP_2c_BB_rz.indd 1 08.07.16 11:06 Pflanze 25 ■ BAUERNBLATT | 6. August 2016 derung erfolgen. Auch bei Getreidesaatgut ist eine gute Beizqualität die Basis für eine gute Wirkung auf die Schaderreger und den Schutz von Anwendern und Naturhaushalt. Neben der klassischen Saatgutbeizung mit fungiziden Wirkstoffen gibt es mit dem Verfahren der Elektronenbehandlung des Saatgutes eine mögliche Alternative. In diesem Verfahren erfolgt die Behandlung des Saatgutes durch niederenergetisch beschleunigte Elektronen. Außerdem sind zwei biologische Beizmittel zur Anwendung im konventionellen und ökologischen Anbau zugelassen. Hohe Anforderungen an die Beizqualität Kriterien für die Beizqualität sind insbesondere die folgenden Parameter: ●●ein hoher Beizgrad und eine gleichmäßige Einzelkornverteilung ●●eine gute Haftfestigkeit und ein geringer Staubabrieb ●●gute Fließeigenschaften und da- eine mit eine hohe Leistung der Beizund Absackanlage Die Beizqualität ist in den letzten Jahren durch neue Zusatzstoffe deutlich verbessert worden. Neben einer höheren Haftfestigkeit der Beize und weniger Abrieb liegen weitere Vorteile dieser Zusatzstoffe in einem besseren Beizbild und einer besseren Einzelkornverteilung. Positiv sind auch die bessere Fließfähigkeit und die höhere Absackleistung des Saatgutes. Einen besonders großen Einfluss auf die Beizqualität hat die Reinigung des Saatgutes vor der Beizung. Die Abriebanteile können durch einen Staubabscheider nach der Beizung und vor der Absackung weiter reduziert werden. Samenbürtige Krankheiten im Blickpunkt Im Schwerpunkt richtet sich die Saatgutbeizung gegen samenbürtige Pilzkrankheiten. Verschiedene der am Saatgut anhaftenden Krankheiten lassen sich nur durch Saatgutbeizung erfassen. Hierzu zählen der Steinbrand (Tilletia caries) und der Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) an Weizen, der Flugbrand an Weizen (Ustilago tritici) und Gerste (Ustilago nuda), der Gerstenhart- vor allem in Infektionen des Saatgutes mit dem Schneeschimmelerreger Monographella nivalis oder mit Fusariumarten liegen. Von den verschiedenen Fusariosen sind insbesondere Fusarium graminearum und Fusarium culmorum von BeANZEIGE HYBRIDRAPS RGT ATTLETICK Für Höchstleistungen auf dem Acker bei früher Reife brand (Ustilago hordei), die Streifenkrankheit an Gerste (Drechslera graminea) und der Roggenstängelbrand (Urocystis occulta). Neben den Standardbeizen gibt es mit Latitude nur noch eine spezielle Beize gegen die Schwarz beinigkeit (Gaeumannomyces graminis). Darüber hinaus ist die Auflaufsicherung des Getreides für einen gezielten Bestandsaufbau besonders wichtig. Die Ursache für einen schlechten Feldaufgang kann www.ragt.de deutung, die die Getreidekörner bereits während der Kornbildung auf dem Feld infizieren können (partielle Taubährigkeit). Gegen folgende Krankheiten ist eine Beizung unbedingt erforderlich: ●●Steinbrand und Schneeschimmel an Winterweizen ●●Streifenkrankheit an Wintergerste ●●Schneeschimmel an Winterroggen und Triticale ●●Flugbrand an Weizen und Gerste für die Saatguterzeugung BIOGAS DÜNGER SAATGUT FARMHYGIENE PFLANZENSCHUTZ AGRARKUNSTSTOFFE Die sind tragbar Als eines der ersten Saatgutunternehmen in Schleswig-Holstein bieten wir Ihnen ab sofort Saatgut in 25-kg-Säcken an. Mit der rückenschonenden Alternative zur 50-kg-Variante folgen wir der Empfehlung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), die Gesundheitsgefährdung für die Wirbelsäule zu reduzieren. Aber die „halben Portionen“ kommen nicht nur Ihrer Rückengesundheit zugute, sondern bringen auch viele weitere Vorteile für Ihren Betrieb: · Leichteres Befüllen der Sämaschinen · Einfaches Handling im Lager · Weniger Überlagerung durch kleinere Gebindegrößen PROFI. Alles stimmt. Vertrieben durch: Hauptgenossenschaft Nord AG Winkelhörner Weg 1a · 24794 Borgstedt HaGe DIREKT · T 0800 4243388 · hagekiel.de … und Ihre/n kompetente/n Verkaufberater/in ERFOLG SICHERN! BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■ Die wichtigsten derzeit zugelassenen Beizmittel für Getreide sind in der Tabelle aufgeführt. Die Beizmittel unterscheiden sich hinsichtlich der zugelassenen Anwendungsgebiete (Indikationen). Auch die zugelassenen beziehungsweise empfohlenen Aufwandmengen differieren zum Teil je nach Kultur und Schaderreger. die Saatgutbeizung werden die negativen Auswirkungen auf die Wintergerste in Form von Pflanzenverlusten deutlich vermindert und die Überwinterung der Bestände gesichert. Auflauf der neuen Saat absichern DK Exception Der standfeste Ertragsmeister Top Schotenplatzfestigkeit und Phomaresistenz für optimale Erträge www.dekalb.de Informationen zu Phomaresistenz und anderen Sorteneigenschaften sind der Produktbroschüre zu entnehmen. Eine Resistenz kann durch neue Erregerrassen durchbrochen werden. In Winterweizen, Winterroggen und Triticale ist eine sichere Wirkung gegen Schneeschimmel und Fusariumarten zur Auflaufsicherung besonders wichtig. Mit den gegen Schneeschimmel und Fusarium culmorum zugelassenen Beizmitteln ist eine gute auflaufsichernde Wirkung zu erzielen. Auch gegenüber Strobilurinen sind weniger sensitive Pathotypen des Schneeschimmelerregers festgestellt worden. In die Gebrauchsanleitung des Produktes EfA ist deshalb folgender Hinweis aufgenommen worden: „Bei Auftreten von gegenüber Strobilurinen (auch Fluoxastrobin) weniger sensitiven Pathotypen des Schneeschimmelerregers (Monographella nivalis) kann es zu Minderwirkungen bei dieser Indikation kommen“. Das Gesamtrisiko wird allerdings durch das Vorhandensein eines weiteren, den Schneeschimmel erfassenden Wirkstoffes (Prothioconazol) in der Beize verringert. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat es im norddeutschen Raum bisher aber noch keine Probleme mit entsprechenden Minderwirkungen gegeben. Im Weizen muss auch der Weizensteinbrand (auch Stinkbrand genannt wegen der nach Heringslake riechenden Brandbutten) sicher erfasst werden. Schon geringer Befall kann ganze Erntepartien unverwertbar machen. In Beständen zur Saatgutvermehrung ist außerdem eine Flugbrandwirkung wichtig. Landor CT verfügt als einzige Beize zusätzlich über eine sichere Wirkung auf den Zwergsteinbrand (Tilletia controversa). Nach gegenwärtigem Kenntnisstand tritt der Zwergsteinbrand aber bisher nur in Süddeutschland auf. Im Winterroggen sollte neben dem Schneeschimmel auch der Roggenstängelbrand bei der Auswahl des Beizmittels stärker beachtet werden. Flugbrand und Streifenkrankheit In der Wintergerste ist bei der Beizung auf eine sichere Wirkung auf Flugbrand und Streifenkrankheit zu achten. Daneben ist zur Auflaufsicherung auch eine Wirkung auf samenbürtigen Schneeschimmelbefall empfehlenswert. Eine konkrete Zulassung gegen diesen Erreger haben Landor CT und Orius Universal. Bei Rubin TT besteht eine Nebenwirkung. Baytan Universal Flüssigbeize hat als einzige Gerstenbeize auch eine Zulassung gegen die Typhula-Fäule. Typhula incarnata ist ein Schwächeparasit, der zu deutlichen Schäden führt, wenn die Gerste durch ungünstige Einflüsse wie Staunässe oder Frost zusätzlich geschwächt wird. Auch sehr frühe Aussaattermine können den Typhula-Befall begünstigen. Durch Roggenstängelbrand: Während der Schossphase erscheinen an Halmen, Blattscheiden und Blättern graue, streifenförmige Auftreibungen, die Brandsporenlager. Fotos: Dr. Hans-Joachim Gleser E-PURA: Elektronenbehandlung als Alternative Unter dem Namen E-PURA (www.e-pura.de) wird als Alternative zu der chemischen Saatgutbeizung die Elektronenbehandlung von Saatgut angeboten. Es handelt sich um ein physikalisches Verfahren zur Bekämpfung samenbürtiger Schaderreger, bei dem die biozide Wirkung niederenergetisch beschleunigter Elektronen genutzt wird. Dieses Verfahren bietet grundsätzliche Vorteile, da es ohne chemische Wirkstoffe funktioniert, keine Abriebstäube auftreten und entsprechend behandeltes Saatgut auch verfüttert werden kann. Die Beizstaubfreiheit ist auch sehr vorteilhaft für den Anwender. In mehrjährigen Versuchen konnte die Wirkung dieses Verfahrens bestätigt werden. Brandkrankheiten wie der Weizensteinbrand und der Roggenstängelbrand werden besonders gut erfasst. Es gibt aber auch Wirkungslücken beziehungsweise Wirkungsschwächen, die zu beachten sind. Flugbrande und bodenbürtige Pathogene wie Fusariumarten und Schneeschimmel (Monographella nivalis) werden nicht beziehungsweise nicht ausreichend erfasst. Auch bei der Streifenkrankheit der Gerste werden die Wirkungsgrade der klassischen Saatgutbeizung nicht erreicht. Unter Beachtung der genannten Wirkungslücken beziehungsweise -schwächen ist eine Behandlung von Z-Saatgut gut möglich, Pflanze 27 ■ BAUERNBLATT | 6. August 2016 Tabelle: Beizmittel und Indikationen in Wintergetreide – zugelassene/empfohlene Aufwandmengen (ml/dt) Stand: 6.6.2016 Schwarzbeinigkeit* NH 677/678 150 - - - NH 677/679 - 200 200 200 - 200 200 200 200 200 - 150 150 150 150 - - - 200 200 160 160 160 - 200 200 160 160 - 150 150 - 150 120 120 120 - - 150 150 200 200 - 200 - - - - 200 200 200 200 200 200 200 200 200 200 - 200 - - - - - 200 200 200 200 200 200 250 250 - - - - - - - - - - - - Schneeschimme** - Stängelbrand 160 Zwergsteinbrand - Flugbrand 150 150 - Steinbrand - Typhula-Fäule* 200 200 - Rhynchosporium* - Stängelbrand Fusarium culmorum** - Schneeschimmel** 120 Schwarzbeinigkeit* - Septoria nodorum** Fusarium culmorum** NH 677/679 NT 679 - 200 200 200 400 500 500 400 - Echter Mehltau* Schneeschimmel** - - 160 160 160 Auflagen (fett = bußgeld bewehrt) - - Netzflecken* Flugbrand 400 400 Triticale Fusarium culmorum** Tebuconazol 5 + Fludioxonil 25 Fuberidazol 9 + Imazalil 10 + Triadimenol 75 Celest Fludioxonil 25 EfA Fluoxastrobin 37,5 + Prothioconazol 25 + Tebuconazol 3,75 + Triazoxid 10 Landor CT Tebuconazol 5 + Difenconazol 20 + Fludioxonil 25 Latitude Silthiofam 125 Orius Universal Tebuconazol 15 + Prochloraz 60 Rubin TT Prochloraz 38,6 + Pyrimethanil 42 + Triticonazol 25 Zardex G Imazalil 20 + Cyproconazol 5 *nur zur Befallsminderung, **samenbürtiger Befall Winterroggen Schneeschimmel** Arena C Baytan UFB Winterweizen Steinbrand Wintergerste Wirkstoffe und -gehalte in g pro l Streifenkkrankheit Präparate (Auswahl) 150 150 - - 200 200 NH 677/679 150 - NH 677/679 Diese Tabelle ersetzt nicht die genaue Beachtung der Gebrauchsanleitung. Erläuterungen zu der Tabelle Beizmittel in Wintergetreide (rot/fett = bußgeldbewehrt): NT 679Das Mittel ist giftig für Vögel; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um N achrieseln zu vermeiden. NH 677 Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende Kennzeichnung anzubringen: „Verschüttetes Saatgut sofort zusammenkehren und entfernen.“ NH 678Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende Kennzeichnung anzubringen: „Das Mittel ist giftig für Kleinsäuger; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um Nachrieseln zu vermeiden.“ NH 679Auf Packungen mit gebeiztem Saatgut ist folgende Kennzeichnung anzubringen: „Das Mittel ist giftig für Vögel; deshalb dafür sorgen, dass kein Saatgut offen liegen bleibt. Vor dem Ausheben der Schare Dosiereinrichtung rechtzeitig abschalten, um Nachrieseln zu vermeiden.“ GEGEN SAMEN- UND WURZELUNKRÄUTER AUF DER STOPPEL! www.kyleo.de | Hotline: 0221 179179-99 Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. ! s s i B t i m Das Herbizid Neu … BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■ … und vorn in den LSV 2016*. R E D N BE – R ALLES Ü F R E N EI EINEM ALLES IN it Beste Sorte m n u e n ie d t BENDER is rag (9/9/9). Erwiese 6). rt E r (201 im n te no em Wette d je i e b il stressstab NIMBUS S WURZ EL PL U r malig mit de . US sind erst et B tt ta IM N es & sg BENDER Beizung au RZEL-PLUS U W n ue ne · PRU ER, ANS GESUND IS T L S S P E Z IA ERTRAG ER CHSLOS ernie gen Kohlh ng ge Verstärku R I H N E M RER SFORDE U A R E H E MENT DER NEU R N IE S E G E H L H O IM K *Aktuelle Ergebnisse LSV 2016 www.rapool.de RAPOOL-RING GmbH Gerstenflugbrand: Wie beim Weizenflugbrand werden statt Kornanlagen und Spelzen braunschwarze Sporenlager gebildet. Die Brandsporen stäuben bei Wind aus und infizieren in der Blüte gesunde Ähren. eine Anwendung bei Nachbausaatgut ist aber nicht zu empfehlen. Die Elektronenbehandlung ist für alle Getreidearten umfassend erprobt. Dem unterschiedlichen Aufbau des Korns (zum Beispiel Dicke der Samenschale, Vorhandensein von Spelzen) wird durch die spezielle Bemessung der Elektronenenergie Rechnung getragen. Das Saatgut ist nach der Elektronenbehandlung äußerlich unverändert, mit dem Verfahren der Photolumineszenz ist ein Nachweis der Behandlung möglich. Der schnellere Feldaufgang kann bei späteren Aussaatterminen von Vorteil sein. Die Aussaatmenge muss nicht verändert werden. Bei der Einstellung der Drillmaschine ist allerdings zu beachten, dass die Fließfähigkeit des Saatgutes deutlich höher ist, als bei chemisch gebeiztem Saatgut. Elektronenbehandeltes Saatgut wird zum gleichen Preis wie chemisch gebeiztes Saatgut angeboten. Bakterien als biologische Saatgutbeize Neben den klassischen Saatgutbeizen und der Elektronenbehandlung sind auch zwei biologische Beizmittel zur Anwendung im konventionellen und ökologischen Anbau zugelassen. Sie enthalten beide als aktive Substanzen Bodenbakterien der Gattung Pseudomonas. Die beiden Formulierungen unter den Handelsnamen Cedomon und Cerall wurden speziell für Getreide mit und ohne Spelzen entwickelt. Bei Cedomon handelt es sich um eine Formulierung auf Rapsölbasis mit einer Zulassung gegen Fusarium-Arten, die Streifenkrankheit und die Netzfleckenkrankheit an Gerste sowie gegen Steinbrand an Dinkel. Cerall ist auf Wasserbasis formuliert und gegen Fusarium-Arten in Roggen, Triticale und Weizen sowie gegen Septoria nodorum und Steinbrand in Weizen zugelassen. Diese beiden Beizmittel wurden in Schleswig-Holstein in den Demonstrationsbetrieben zum Integrierten Pflanzenschutz im Vergleich zu den konventionellen Beizmitteln und der Elektronenbehandlung getestet. Hier gab es keine besonderen Auffälligkeiten. Weitere Versuchserfahrungen liegen aber nicht vor. Maßnahmen gegen Blattläuse Als insektizid wirkende Beize hat derzeit lediglich Contur Plus (Wirkstoff 125 g/l beta-Cyfluthrin) gegen die Getreidebrachfliege im Winterweizen mit 60 ml/dt eine Zulassung. Contur Plus wird zusammen mit dem Haftmittel Inteco vertrieben. Damit wird eine bessere Anhaftung am Korn sowie eine Verminderung von Abriebstäuben erreicht. Eine Saatgutbeize gegen Blattläuse als Virusvektoren steht in Deutschland weiterhin nicht zur Verfügung. Die Virusübertragung muss daher durch pflanzenbauliche Maßnahmen (Beseitigung von Ausfallgetreide, spätere Aussaattermine) sowie gezielte Insektizidbehandlungen nach dem Auflaufen des Getreides verhindert werden. Mit einer verzögerten Aussaat lässt sich das Risiko früher Blattlausinfektionen deutlich reduzieren. Nach dem Auflaufen müssen die Bestände dann regelmäßig auf Blattläuse kontrolliert werden, bei entsprechendem Blattlausbefall (Schwellenwert 10 % besiedelte Pflanzen) sind umgehend gezielte Behandlungen mit einem zugelassenen Insektizid durchzuführen. Dr. Hans-Joachim Gleser Landwirtschaftskammer Tel.: 0 43 31-94 53-370 [email protected]
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