ßürgerverein Siedlung Schlagbaurn und Anruiner e.V. Bürgerverein Siedlung Schlagbaum und Anrainer e.V. lm Merheimer Felde 40 - 51067 Köln - www.bvschlaqbaum.de Frau Henriette Reker Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Historisches Rathaus 50667 Köln lhr Zeichen lhre Nachricht vom Unsere Zeichen Unsere Nachricht vom Tel.:0221- 69 61 61 Köln 27. Juli 2016 Sehr geehrte Frau Henriette Reker, wir haben aus der Tagespresse und der Internetseite der Stadt Köln von einer Beschlussvorlage erfahren, wonach auf dem städtischen Grundstück Schlagbaumsweg / Ostmerheimer Str., 51067 Köln-Holweide, Gemarkung, Wichheim, Schweinheim, Merheim, Flur 13,17, Flurstück a2O'16, 1244, 1245, 1243, a528, a522 geplant ist, temporäre Unterkünfte für Flüchtlinge zu erstellen. Gegen eine Bebauung dieses Geländes melden wir hiermit aufgrund nachfolgender Untersuchungen und deren Ergebnisse grundsätzliche Bedenken an. Die Begründung im Einzelnen: 1988 planten die GEW (Vorgänger der RheinEnergie) eine Erweiterung des vorhandenen Heizkrafh,verks. ln unserem Schreiben v. 28.02.1989 unterbreiteten wir u.a. dem damaligen Oberstadtdirektor, Herrn Dr. Rossa, unsere grundsätzlichen Bedenken. Neben dem Hinweis auf die bereits damals vorhandenen erheblichen negativen Belastungen der Region Holweide / Merheim wiesen wir in diesem Schreiben auf die in diesem Bereich vorhandene Ventilationszone hin, die in einer entsprechenden Karte C4l3 (Ausschnitte dieser Karte siehe Anl. 1 bis 3) zu entnehmen sind. Diese Karte wurde auf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. Goeb (1. November 1975 bis 31. Oktober 1987, Beigeordneter der Stadt Köln für Stadtentwicklung und Statistik) angelegt. Sie enthält Aussagen über die "Ventilationszonen in Grünzügen' und wurde im Rahmen des Gesamtkonzeptes Stadtentwicklungsplanung erstellt. In seinem Antwortschreiben v. 16.05 1989, Az 01 / HIOV würdigte Herr Dr. Rossa die vorhandenen Frischluftschneisen und erkannte deren Wichtigkeit an. Er griff unsere Anregung auf, indem er für den angesprochenen Raum zwischen Merheim und Holweide ein Gutachten zur ökologischen Funktion und Belastbarkeit in Auftrag gab. Daraufhin wurde im Jahre 1993 während einer sommedichen Strahlungswetterlage für das Stadtgebiet Köln eine Thermalscanner-Befl iegung durchgeführt. Bankverbindung: Volksbank Dünnwald - Holweide 1. Vorsitzender: FranzJosef Müller-Kattwinkel 2. Vorsitzender: Hans Ott Geschäftsführer: Dirk Salomon e.G. Konto Nr.: 83 07 80 20 16, B-Z;370 694 27 IBAN: DE28 3706 9427 8307 8020 16 BIC: GENODED1 DHK Telefon: 0221169 61 61 E-Mail: [email protected] Telefon: 0221169 69 03 E-Mail: [email protected] Telefon: 02211 63071 27 E-Mail: [email protected] -2fn dem Erörterungstermin am 27.01.1989 beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt - GAA - erläuterte Herr Dreese vom Planungsamt der Stadt Köln die Karte Köln C4l3 "Ventilationszonen in Grünzügen" und erläuterte die Wichtigkeit der Frischluftversorgung für die Stadt Köln. Nach seiner Aussage dienen die Ventilationszonen zur besseren Durchlüftung des Stadtgebietes und sind von hoher Bebauung (Riegelwirkung) freizuhalten. In einem Gespräch beim TÜV Rheinland vom 10. und 17. März 1989 unter Anwesenheit von Vertretern der GEW, der Stadt Köln Umweltamt, des betroffenen Bürgervereins (siehe Briefkopf) und des TÜV Rheinland wurden u.a. kurze Darstellungen der verwendeten meteorologisch / klimatologischen Begriffe erläutert. Auszüge aus der Niederschrift (siehe Anlage 4). / ln Gesprächen konnten wir außerdem erreichen, dass die GEW eine Klimauntersuchung für den besagten Raum in Auftrag gaben. Den Auftrag erhielt das "Büro für Umweltmeteorologie, Paderborn", das u.a. die Erläuterungen des TÜV bestätigte. In dem entsprechenden Abschlussbericht vom Juni 1995 zeigt das Büro u.a. auf: "entsprechend der topographischen Lage sind die während der Nachtstunden aus dem Bergischen Land abfließenden Luftmassen für diese kräftige Windrichtungsveränderung verantwortlich. Diese Phänomene sind am stärksten bei autochthonen Wetterlagen ausgeprägt, wie die gezielte Auswertung von Teilzeiträumen belegen konnte. Die Ergebnisse der Rauchschwadenversuche machen deutlich, daß sich bei austauscharmen Wetterlagen mit extrem starker Erwärmung tagsüber und mäßig starker Abkühlung nachts in der untersuchten Grünschneise stadteinwärts gerichtete Ausgleichsströmung nachweisen lassen. Während die Strömung in direkter Bodennähe oftmals von kleinräumigen Besonderheiten geprägt ist, zeigt sich mit Erreichen der Obergrenze des Bewuchses in allen Fällen ein stadteinwärts gerichteter Luftmassentransport, der zur Frischluftversorgung und zur Abkühlung der überwärmten lnnenstadt beitragen kann. Diese Bedeutung der Schneise ließ sich auch anhand der im Sommer 1993 durchgeführten Thermalscanner-Befliegung nachweisen." Und an anderer Stelle "Daraus resultiert insgesamt eine Abschwächung der aktuellen BelüftungsfunKionen der Frischluftschneise in Richtung Innenstadt, so daß zusätzliche Bebauungsmaßnahmen als kritisch beurteilt werden. Bei vorliegenden konkreten Planungen bedarf es jeweils detaillierter Untersuchungen zur Möglichkeit einer klimagerechten Realisierung." Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie eindringlich die angedachte Nutzung / Bebauung dieser Frischluftsehneise zu überdenken. Nach Aussage der aufgeführten Gutachten usw. befurchten wir erhebliche negative Beeinträchtigung des Stadtklimas bis hin zu einer Unterbrechung dieser Ventilationszone. Dieses Ereignis trift dann mit allen negativen Folgen die Bürger der Stadt Köln. Mit freundlichen Grüßen Müller-Kattwinkel 4 Anlagen &ffi Hans Ott
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