Inhalt Hausmitteilung 1/2016 ......................................................................................... 3 Nachruf ........................................................................................................................... 4 Fotoclub Schleswig bei Facebook ................................................................. 4 Fotografik ...................................................................................................................... 5 Fotoausstellung & Buchpräsentation Ingo Lau ..................................... 6 Fotoausstellung Marlis & Ernst-Uwe Becker ............................................ 8 Fotoausstellung Kai Labrenz .......................................................................... 10 Entrümpeln und Aufräumen im Stall ........................................................ 12 Flohmarkt in Hamburg ..................................................................................... 14 Besuch von Foto Guth ....................................................................................... 15 Besuch bei Peter Rathmann ........................................................................... 16 Fotosafari an der Westküste ............................................................................ 18 Reise in die Bretagne ........................................................................................... 20 Marokko ...................................................................................................................... 22 Lissabon ...................................................................................................................... 24 Miksang ....................................................................................................................... 27 Der pflegeleichte Garten .................................................................................. 30 Ansprechpartner, Impressum ..........................................................................35 Zum Titel Fotos: Ingo Lau Angela Conrady Brigitte Jainz Ilse Thomas 2 © susann kuhr Hausmitteilung 1/2016 Guten Tag, und wieder ist ein halbes Jahr seit unseren letzten ClubNews vergangen … Außer vielen interessanten Clubabenden haben wir drei Ausstellungen gesehen, Marlis und Ernst-Uwe Becker mit eindrücklichen Arbeiten, den nachgeholten Wettbewerb des Fotoforum 80 und schließlich die Aufnahmen berühmter Schleswig-Besuche von Kai Labrenz. Wie immer fand am zweiten Mittwoch im Februar unsere Jahreshauptversammlung statt, diesmal wieder mit Wahlen, geleitet von Lutz Wolter. Das dies sein letzter Einsatz für den Fotoclub war, konnte niemand ahnen; Lutz ist völlig überraschend gestorben. Wieder eine Mahnung, jeden Tag unseres begrenzten Lebens zu nutzen und zu genießen! Durch Dr. Ingo Thomas wurde bekannt gegeben, wer in diesem Jahr Clubmeister wurde. Hier hat Ernst-Uwe Becker den ersten Platz erreicht, Herdis Halvas-Nielsen den zweiten Platz und Angela Conrady den dritten Platz. Beim Super-Cup haben Angela Conrady den ersten Platz, Ernst-Uwe Becker den zweiten Platz und Erhard Wende den dritten Platz erreicht. Wir gratulieren allen Gewinnern ganz herzlich. Etwas Unruhe ist durch die ungewisse Zukunft des Stadtmuseums entstanden, die Politik hat die Neubesetzung des Museumsleiters mit einem Sperrvermerk versehen, um Einsparungen durchzusetzen, auch andere Akteure aus dem Schleswiger Kulturleben haben zum Teil abenteuerliche Vorstellungen für die zukünftige Nutzung entwickelt, ich sage nur: Fischrestaurant, geht’s noch? In jedem Fall wird durch das Ende der langjährigen, immer sehr angenehmen und produktiven Zusammenarbeit mit dem Museumsleiter Dr. Holger Rüdel eine Veränderung eintreten, wir werden unseren Beitrag leisten, damit auch weiterhin die Fotografie in Schleswig ihren gebührenden Platz einnimmt. Die Aufgabe des Studios in Fahrdorf und eine weiterhin konservative Haushaltsführung werden aller Voraussicht nach zu einer positiven Veränderung unserer finanziellen Lage führen, so dass auch einmal an neue Anschaffungen oder Unternehmungen, an denen sich der Fotoclub beteiligt, zu denken ist, das ist doch sehr erfreulich! Ich danke allen aktiven Mithelfern für die Unterstützung in dieser Zeit und hoffe auf weiterhin anregende und spannende Diskussionen. Habt einen schönen Sommer! fws 3 D R . LU T Z WO LT E R Mit tiefer Bestürzung haben die Mitglieder des Fotoclubs vom plötzlichen Tode ihres langjährigen Freundes Dr. Lutz Wolter erfahren. Lutz war vor vielen Jahren in den Club eingetreten und errang gleich bei seiner ersten Teilnahme den Titel eines Clubmeisters, war auch erfolgreich bei der Erringung der Deutschen Fotomeisterschaft noch unter der damaligen ClubLeitung von Heinz Eylmann. Auch in den Folgejahren war er immer auf vorderen Plätzen dabei, bis er, bedingt durch eine intensive Berufstätigkeit, fotografisch kürzer treten musste und dann zumeist nur als Versammlungsleiter bei den Jahreshauptversammlungen in Erscheinung trat, die er prägnant und dezidiert zu steuern wusste. Erst wenige Tage vor dem plötzlichen Ableben berichtete er davon, in Kürze beruflich kürzer treten und sich wieder verstärkt dem Hobby Fotografie zuwenden zu wollen. Wir dürfen sicher sein, dass er dann wieder mit sensibel und überraschend gestalten Landschafts- und Reiseaufnahmen Aufmerksamkeit erregt hätte. Umso mehr bedauern wir den Verlust eines aktiven, leistungsbereiten und fröhlichen Menschen! Wir fühlen mit seiner Ehefrau und den beiden Söhnen. In tiefer Trauer Der Clubvorstand Liebe Clubmitglieder, es ist endlich soweit. Jürgen, Jörg, Susann, Michi und ich haben uns Gedanken über einen Facebook-Account gemacht, um unseren Club mehr der Öffentlichkeit zu präsentieren. Seit April sind wir bei Facebook registriert und unter www.facebook.com/fotoclubschleswig zu erreichen. Noch befinden wir uns in der Startphase und sind für weitere Ideen dankbar. Selbstverständlich können auch Bilder gepostet und auf Aktivitäten kann aufmerksam gemacht werden... Möchte jemand etwas posten, so bitten wir darum, es an mich zu mailen. Wir laden euer Anliegen dann gerne hoch... Posts sollten natürlich nur mit dem Club bzw. mit der Fotografie zu tun haben... Desweiteren werden wir noch weitere Clubmitglieder als "Redakteure" freischalten. Diese müssen jedoch erst einmal gefragt werden. Bei Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung E-Mail: [email protected] 4 Ingo Lau M FOTOGRAFIK - HIER TONTRENNUNG UND STRICHZEICHNUNG Die Portraitgruppe hatte für den 07. Januar 2015 die SW-Gruppe zu einem gemeinsamen Praxis-Abend in das ehemalige Studio in Fahrdorf eingeladen. Ausgerüstet mit meiner Sony-Alpha und einem 100er Objektiv bin ich guter Dinge und neugierig dieser Einladung gefolgt. Aber dann…… leider passte das Auslösekabel der Studioanlage nicht an meine Kamera und ein Blitzgerät hatte ich auch nicht dabei. Also habe ich bei Raumbeleuchtung und Einstelllicht fotografiert, um nicht ganz vergeblich dagewesen zu sein. Ich habe versucht, den Mangel an Beleuchtung mit Fotografik - hier Tontrennung und Strichzeichnung - zu überlisten. Eckhard Uebler Black & White | Portfolio Contest 2016 Congratulations! Your entry in the Black &White Portfolio Contest 2016 has been selected for a Spotlight Award. Only 24 entries were selected for this honor. These will be published throughout 2016 and 2017 in the regular issues of B&W magazine. Your photography and a short essay on you and your work will be published as a multi-page feature. This message is just a notification - you will be contacted again by the editor, Dean Brierly, to outline what needs to be done to complete the feature. Once again, congratulations! We look forward to working with you. All of us at Black & White Mail an Jürgen Grade - Der Spotlight Award wird vergeben an die 24 besten Einsendungen ohne weitere Auflistung. 5 M FOTOAUSSTELLUNG UND BUCHPRÄSENTATION "HERRENHAUSGESCHICHTEN" Am 2.11.2015 war es so weit…das Buch „Herrenhausgeschichten im Herzen Schleswig-Holsteins“ wurde feierlich auf dem Gut Emkendorf vorgestellt. Als ich im Mai von Frank Trende angesprochen wurde, ob ich die fotografischen Arbeiten zu diesem Buch machen würde, habe ich ohne zu zögern sofort zugesagt. Und schon schnell war mir klar das ich dieses nicht bereuen würde. Die Landschaft im Naturpark Westensee hat mich mit seinen Herrenhäusern, den Alleen und der Landschaft sofort beeindruckt und dann die heimischen Bewohner dort. Egal wo ich erschienen bin: Die Menschen am und um den Westensee waren zuvorkommend, hilfsbereit und immer sehr aufgeschlossen. So wurde die Kirche extra für mich länger geöffnet und ich konnte mich dort ohne Zeitdruck fotografisch „austoben“ Auf Gut Emkendorf wurde ich auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen eingeladen. Durfte 6 in private Bereiche, wo sonst niemand hin kommt. Kutsche und Pferde wurden mal eben so in Position gebracht wie ich es wünschte. Sofort habe ich mich in dieser Region wohl gefühlt. Die fotografische Arbeit war aber trotzdem eine starke Herausforderung. Die Bilder mussten in nur 8 Wochen im Kasten sein. Nicht immer spielte das Wetter mit, dann hat jemand die Sonne an die falsche Position gesetzt oder der Mond wurde nicht eingeschaltet. Kuhfladen am falschen Ort und und und…. Schon bei unserem ersten Treffen mit allen Beteiligten kam dann die Idee, begleitend zum Buch eine Ausstellung zu organisieren. Somit konnten auch Bilder präsentiert werden, die aus Platzgründen nicht im Buch erschienen. Im Landgasthaus Groß Vollstedt wurde schnell ein Ort des Geschehens gefunden. Nachdem nun parallel zum Buch alle Bilder von der Entwicklung bis zum Druck und zur Rahmung in Eigenregie durchgeführt waren, wurde die Ausstellung am 06.11.2015 um 18:00 im großen Saal eröffnet. Nachdem Herr Rachuth vom Boyens Buchverlag und Herr Dr. Rüdel sehr beeindruckende Reden gehalten haben, wurde das Buch in einer „Autogrammstunde“ noch von Frank und mir signiert. Sehr gefreut hat Ich habe kaum an einem Projekt gearbeitet wo es so harmonisch und reibungslos mit allen beteiligten funktionierte. Die Ausstellung im Landgasthaus Groß Vollstedt ist übrigens auf Grund des Erfolges weiter verlängert worden. Aus dem Erlös der verkauften Werke werden 10% an die Deutsche Kinderkrebshilfe gespendet. Kaum ist dieses Projekt zu Ende folgt auch schon das nächste. Aktuell arbeite ich an einem neuen Bildband über die Westküste, welches mit Text versehen Ende März erscheinen soll. Parallel folgt der Westküstenkalender, den ich schon seit einigen Jahren für den Boyens Verlag mache. Ingo Lau mich, das Frau Boyens persönlich zur Eröffnung erschien ist. Lt. Herrn Rachuth kommt sie nur ganz selten zu solchen Veranstaltungen. Und dann lässt sie sich auch noch ein Buch von Frank und mir signieren. 7 Der schönste Moment in der Fotografie ist der Druck auf den Auslöser. Edouard Boubat M FOTOAUSSTELLUNG "QUERSCHNIT T" VON MARLIS UND ERNST-UWE BECKER Marlis ist erst vor ca. vier Jahren ernsthaft zur Fotografie gekommen. In vielen ihrer Bilder kann man erahnen, dass eine Frau Schöpfer dieser Fotografien war. Wie zum Beispiel bei dem Schiffswrack, in dem ein Mädchen spielt oder Strandbilder, die einen dazu animieren können, sich beim Spaziergang in eigenen Gedanken zu verlieren oder seinen Fantasien freien Lauf zu lassen. 8 Einige Aufnahmen lassen sehr stark den Willen erkennen, experimentell zu fotografieren. Gewollte Unschärfe, Bewegung, extreme Ausschnitte sind nur einige „Auffälligkeiten“, die nicht ahnen lassen, dass Marlis sich erst so kurz mit der Fotografie intensiv beschäftigt. Dazu hat mir besonders das Bild gefallen, das einen vorbeifahrenden Zug fast gänzlich verschwimmen lässt. Viele Besucher der Ausstellungseröffnung haben sich gerade an diesem Foto „festdiskutiert“. Ernst-Uwe hat sich vorwiegend der Naturfotografie gewidmet. Man sieht in seinen Bildern, dass nicht nur schnell auf den Auslöser gedrückt wird, sondern Geduld und Kenntnis „hinter den Bildern stecken“. Erkennbar ist in vielen Fotografien die Liebe zu den skandinavischen Ländern, aber auch die nähere Umgebung wurde eingehend studiert und abgelichtet. Besonders aufgefallen ist mir das Bild mit dem Papageientaucher, der Futter für seinen Nachwuchs sammelt und das Bild des Hasen (Zitat Jürgen Grade: Den Lauf des Hasen habe ich persönlich noch nicht in dieser Kraft gesehen.) Aber nicht nur Tiere wurden fotografiert, auch die Windjammerparade vor Kiel und die Sportaufnahmen sind besonders zu erwähnen. Auch die Liebe zur Nordsee zeigt sich in einigen Bildern. Besonderen Dank möchte ich auch Jürgen Grade sagen, der die Laudatio zu dieser Ausstellung gehalten hat. Ich habe mir erlaubt, einige seiner Gedanken mit in diesen Bericht aufzunehmen. Jürgen Rademacher 9 M „BEGEGNUNGEN“ FOTOAUSSTELLUNG VON KAI LABRENZ Am 23. März wurde die Ausstellung mit einer Ansprach der Landtagsabgeordneten Heike Franzen eröffnet. Der Fotograf schreibt über seine Arbeiten: Es geht um besondere Begebenheiten und Episoden, die der renommierte Fotograf Kai Labrenz mit seiner Kamera eingefangen hat. Zu sehen sind Persönlichkeiten aus Politik und Kultur sowie bekannte Schauspieler, die in der Schleistadt zu Besuch waren. Für das Wochenblatt Moin Moin ist der gelernte Bauzeichner seit über 20 Jahren als freier Fotograf nebenberuflich tätig. Im Laufe dieser Jahre sind natürlich zahlreiche Fotografien zusammengekommen, wie etwa Schauspieler Armin Mueller-Stahl während seiner Ausstellung zu den übermalten Drehbüchern aus der Buddenbrook-Neuverfil10 mung im Schloss Gottorf, der russische ExPräsident Michael Gorbatschow bei der 7. Deutsch-Russischen Konsultationen ebenfalls im Schloss Gottorf oder die Lesung mit Siegfried Lenz im Oberlandesgericht. Diese und viele andere Persönlichkeiten hat Kai Labrenz für die Ewigkeit mit seinem Objektiv festgehalten. Aber auch als Filmfoto- Karina Thayentahl & Walter Plathe © Kai Labrenz graf bei Dreharbeiten am Filmset hat er sich über Region hinaus einen Namen gemacht. Angefangen beim Landarzt (1992 bis 2012) mit Walter Plathe, die Schauspieler Dominique Horwitz und Hanna Schygulla für den Film „Die blaue Grenze“, Schauspieler Axel Milberg in der Tatortfolge „Borowski und der brennende Mann“ sowie ganz aktuell der Schleswig-Krimi „Unter anderen Umstän- Siegfried Lenz © Kai Labrenz den“ mit Natalia Wörner und Ralph Herforth. Zudem hat Kai Labrenz die Bücher „Filmland Schleswig-Holstein“, „Die Schleiregion, eine Landschaft wie im Film“, und „Der Landarztfotograf“ mit seinen hervorragenden Fotos bebildert. Fast 50 Fotografien und Porträts wurden für die Ausstellung sorgfältig ausgesucht. Es ist eine beachtliche Sammlung zusammengekommen, die den Besuchern anschaulich zeigt, „wer alles“ in den letzten 20 Jahren die Schleistadt Schleswig besucht hat. Bedauerlicherweise war der Besuch am Eröffnungsabend überschaubar, es ergaben sich jedoch wie immer anregende Diskussionen und Begegnungen. fws Armin Mueller Stahl © Kai Labrenz D. Horwitz & H. Schygulla © Kai Labrenz Michael Gorbatschow, 2004 © Kai Labrenz 11 M „ENTRÜMPELN“ UND AUFRÄUMEN "STALL“ Nach einer kurzen Nacht, am Abend vorher war „Betriebsfest“ (oder auch Weihnachtsfeier genannt) des Fotoclubs, hieß es früh aufstehen. Friedrich hatte um 09.00 Uhr zum „Appell“ geblasen. Der Geräteraum des Club`s sollte aufgeräumt werden, damit die Utensilien der Portraitgruppe aus dem aufgelösten Studio in Fahrdorf dort noch ihren Platz finden konnten. Pünktlich, aber müde, trafen sich in Schleswig Ronni (Schlüsseldienst!), Friedrich, Marlis und der Unterzeichner. Zur gleichen Zeit werkelten in Fahrdorf, Jürgen R., Jörg und Geert. Im Stall wurde erst einmal „ausgemistet“. Der ganze Geräteraum wurde geleert und im Ausstellungsraum ausgebreitet. Danach machten sich die Handwerker Friedrich und Ronni an die Arbeit, um ein neues Regal zusammenzubauen und aufzustellen, was sogar in kurzer Zeit gelang!!! Danach wurde dann jedes Stück mindesten dreimal angefasst, um es dann seiner endgültigen Bestimmung zuzuordnen. Die Regale wurden wieder eingeräumt, der Schrank (bisher Mädchen für alles -hier wurde alles reingelegt was nicht einzuordnen war) wurde seiner Tür „beraubt“ (dankbare Aufgabe für mich) 12 und die obere Platte verstärkt, damit sie den „Turmbau zu Babel“ aushält. Aufgrund des „Alterungsprozesses“ wurde der Kühlschrank kurzerhand auf den Schrank gestellt und befindet sich jetzt in Griffhöhe. Es wurde also wieder einmal mitgedacht und weiterer Platz geschaffen. Während ich mich mit dem Inhalt des Schrankes beschäftigte – nicht abgeholte Bilder, wurden diese zusammengestellt und in den „jungfräulichen“ Fächern mit Namen versehen einsortiert. Zwischenzeitlich war die „Fahrdorfgruppe“ mit den Utensilien eingetroffen und half tatkräftig mit, bis Marlis mit einem energischen Aufruf zur Mittagspause rief. Sie hatte wieder ihren leckeren Kartoffelsalat gezaubert und dazu noch wohlschmeckende Frikadellen (für Berliner Buletten) gebraten. Heißhungrig wurde zugeschlagen. Danach gab es leider keine Mittagsruhe (hätten sich Einige gewünscht) sondern es wurde der Rest erledigt. Die Arbeit nahm ab und der Abfall zu. Unser „Hausmeister und Müllentsorger“ Ronni hat sich dabei einen „Wolf“ gelaufen. Der Raum ist nicht mehr wiederzuerkennen und alle Beteiligten hoffen, dass es auch in Zukunft auch so bleibt. Gegen 14.00 Uhr hieß es dann Licht aus und ab nach Hause auf`s Sofa. Ernst-Uwe Becker Am 12.12. sind wir gleich mit 2 Teams angetreten. Ein Team, um im „Stall“ alles so vorzubereiten, dass das gesamte Studioinventar dort untergebracht werden kann sowie ein Team, um das Studio leer zu räumen. In Fahrdorf trafen gegen 9 Uhr Jörg, Jürgen Rademacher und ich ein, um mit dem Ausräumen zu beginnen. Wir kamen mit der Arbeit gut voran. Die Lichtanlage wurde abgebaut, die Rollos, das Hintergrundsystem und die Leinwand demontiert sowie alle restlichen Sachen eingepackt. Das Abmontieren des schweren Balkens, an dem die Leinwand befestigt war, wurde von Jürgen ohne Unfall gemeistert. Anschließend haben wir alle Löcher ordnungsgemäß verschlossen und sind anschließend mit dem Staubsauger noch einmal „gründlich herumspaziert“, damit wir den Raum wieder ordentlich und sauber übergeben konnten. Dann war Abmarsch nach Schleswig. Dort erwarteten uns Friedrich, Ronni, Uwe und Marlis. Im Stall war schon viel geschafft worden. Wir haben dann dort das Studioinventar weggeräumt. Unerwartet war doch noch viel Platz vorhanden, um alles aus Fahrdorf dort unter zu bringen. Dann eine kurze Mittagspause bei Kartoffelsalat und Frikadellen von Marlis. Nur deshalb lohnt es sich schon, einmal etwas anderes zu machen, als nur zu fotografieren. Jetzt sind wir leider ohne Studio und werden zukünftig im oberen Bereich des „Stalls“ unsere Treffen abhalten. Geert Leeuwis „Friedrich kniet sich in die Arbeit“ 13 M FOTO-FLOHMARK T IN HAMBURG Der Verein „Hamburger Fototage e.V.“ veranstaltet ca. dreimal im Jahr einen Foto-Flohmarkt im Hamburg-Haus Eimsbüttel. Nachdem Manfred und ich schon vor einigen Jahren diese Veranstaltung besuchten, ich war davor schon das eine oder andere Mal als Besucher dorthin gefahren, entschlossen wir uns, den Termin im November 2015 wahrzunehmen, um angesammeltes „Fotozeug“ zu verkaufen. Der Foto-Flohmarkt ist eine bunte Mischung aus professionellen Händlern und Privatleuten, es werden Kameras, Objektive, Zubehör und auch sonst alles Mögliche aus dem Bereich Fotografie angeboten. Es gab sogar Teilnehmer, die glaubten, Laborsachen zu verkaufen, das war sehr optimistisch gedacht! Für Anbieter werden Tische zu je € 25,- vermietet, der Eintritt für Besucher beträgt sehr moderate € 2.-, also ganz anders als bei reinen Händlerflohmärkten. Wir hatten uns einen Tisch reserviert, stellten aber sehr schnell fest, dass unsere mitgebrachten Sachen nicht annähernd auf (und unter) diesen Tisch passten, glücklicherweise konnten wir durch Tausch einen weiteren Tisch daneben anmieten und so annähernd alles präsentieren. Bereits vor dem offiziellen Beginn um 10 Uhr tauchten Händler bei uns auf, um uns die „Leckerbissen“ abzukaufen, das kennt man ja auch von normalen Flohmärkten. Wir blieben jedoch standhaft und erklärten, dass der Verkauf erst nach Öffnung für die Besucher anfangen würde. Hartnäckige Händler ließen sich einige Stücke reservieren, d.h. sie baten, bei Interesse von Besu14 chern informiert zu werden, um es zum gleichen Preis erwerben zu können. Wer nun allerdings bei solchen Veranstaltungen erwartet, dass einem die Sachen zu Mondpreisen aus der Hand gerissen werden, täuscht sich, sowohl die Händler als auch die Besucher können den Marktwert von Kameras und Objektiven sehr gut einschätzen, aber wenn man mit Realismus an die Sache herangeht, lässt sich durchaus etwas verkaufen. Für Manfred und mich war allerdings das Verkaufen nebensächlich, viel mehr Spaß machten die Gespräche und Diskussionen über unser gemeinsames Hobby und davon gab es sehr viele. Ab drei Uhr beendeten wir unseren Ausflug, packten unsere Sachen wieder ein und fuhren zurück. Wer also Lust hat, einen Tag unter gleichgesinnten „Verrückten“ zu verbringen, fahre zu einem der Foto-Flohmärkte im HamburgHaus in Eimsbüttel! Ach so, Fotos haben wir natürlich nicht gemacht, das war an diesem Tag auch nebensächlich. fws sk M BESUCH VON FOTO-GUTH Auf Anregung von Stephan besuchten uns am 20. April die Herren Uebler und Kosanke, Mitarbeiter der Firma Foto-Guth in Kappeln. Nach einem kurzem Abriss der Geschichte der fotografischen Geräte durch Helge Uebler präsentierten die Beiden uns eine Reihe neuer Kameras und Objektive. Es handelte sich fast ausschließlich um sogenannte Systemkamerateile, d.h. spiegellose Digitalkameras mit auswechselbaren Objektiven, außerdem die eine oder andere hochwertige Kompaktkamera. Das Interesse der anwesenden Mitglieder verteilte sich gerecht auf die einzelnen Marken: Sony, Fuji, Olympus und Panasonic. Während die Sony-Systemkameras im sogenannten „Vollformat“, d.h. Sensorgröße entsprechend dem analogen Kleinbildformat vorlagen, hatten die Fuji-Kameras einen Sensor im APS-C-Format, z.T. mit optischem oder hybridem Sucher. Die Systeme von Olympus und Panasonic weisen wie bekannt einen Sensor im MicroFour-Thirds-Größe aus. Jedes der vorgestellten Systeme hat Vorund Nachteile, das ist den Meisten von uns bekannt, es war jedoch sehr interessant, die Kameras im direkten Vergleich anfassen und testen zu können. Die Firma Foto-Guth bietet an, Geräte zum Ausprobieren auszuleihen, das ist gerade in Zeiten von Internet und ausgedünnter Händlerschaft ein ausgesprochen faires Angebot. Auch die kompetente und freundliche Beratung, die nicht nur an diesem Abend, sondern jederzeit geboten wird, spricht für den Händler „vor Ort“. Ein großes „Dankeschön“ an die Herren Uebler und Kosanke, die sich an diesem Abend die Zeit für uns genommen haben! fws 15 M BESUCH BEI PETER RATHMANN Durch Vermittlung des Stadtmuseums Schleswig wurden wir zu einem Besuch im Studio von Peter Rathmann in Ascheffel eingeladen. Da die Anzahl der möglichen Teilnehmer auf 15 begrenzt war, füllte sich die Liste mit den Anmeldungen sehr zügig. Am Sonnabend, den 20. Februar 2016 erschienen bis auf einen angemeldeten sämtliche Besucher vor dem Studio des bekannten Food-Fotografen in Ascheffel. Peter Rathmann begrüßte uns herzlich und führte uns in seine Arbeitsräume, einem kleinen Empfangsbereich folgte ein Besprechungsraum mit beispielhaften Auftragsund freien Arbeiten; daran anschließend befanden sich zwei große, hohe Räume, die mit diversen Aufnahmegeräten, Blitzanlagen und Zubehör ausgefüllt waren. Wie uns der Hausherr mitteilte, befand sich in diesen Räumen das Lebensmittelgeschäft seiner Eltern, bevor es von ihm übernommen wurde. Im ersten Raum befanden sich u.a. Großund Mittelformatkameras auf stabilen Stativen, ein PC-Arbeitsplatz mit zwei Monitoren sowie ein Drucker. Mit Rücksicht auf den Hausherrn habe ich diesen Raum nicht foto- 16 grafiert, es sah etwas unaufgeräumt aus und das war es wohl auch. Der folgende Raum machte einen deutlich anderen Eindruck, hier befand sich offensichtlich die aktive Arbeitsumgebung. Eine Wand des Raumes wurde durch eine durchgehende Hohlkehle gekennzeichnet, davor eine Anzahl von Beleuchtungseinrichtungen, entweder als Dauerlicht oder als Teil einer Blitzanlage. Davor, auf einem großen Studiostativ eine digtale Mittelformatkamera mit Anschluß an einen PC-Arbeitsplatz. PC-Arbeitsplatz meint hier das übliche Fabrikat mit dem angebissenen Obst, allerdings in angemessener Form, um durch sogenanntes Tethered-Shooting* die Ergebnisse unverzüglich auf dem Monitor beurteilen zu können. Nachdem sich alle Teilnehmer in diesem Raum eingefunden hatten, wurden wir noch einmal herzlich willkommen geheißen, Peter Rathmann stellte sich um seine Arbeiten u.a. mit Hilfe diverse Magazine und Prospekte eindrucksvoll vor. Es bleibt dem geneigten Leser vorbehalten, sich über die über einen sehr langen Zeitraum entstandenen Arbeiten des Fotografen an geeigneter Stelle zu informieren. Neben den Auftragsarbeiten, bei denen Peter Rathmann sich seit geraumer Zeit auf die hochprofessionell erstellten Food-Fotografien spezialisiert hat und die von etlichen namhaften Auftraggebern geordert wird, nehmen die sogenannten „freien Arbeiten“ den anderen Bereich seiner Tätigkeit ein. Leider ist das Werk „One Way“ aus dem Jahr 1989 vergriffen und lediglich antiquarisch erhältlich, ob es in absehbarer Zeit ein weiteres mit neueren Arbeiten geben wird, konnte (oder wollte) uns der Fotograf nicht beantworten. Nachdem alle Nachfragen beantwortet waren, wurde vereinbart, daß uns Peter Rathmann in absehbarer Zeit in unseren Räumen in Schleswig besuchen wird. Dann wird auch mehr Zeit sein, über die freien Arbeiten zu sprechen und sie zu betrachten. Mit einem „spontanen“ Kaffeetrinken und Kuchenessen im Restaurant auf dem Aschberg klang der informative und anregende Nachmittag angenehm aus. fws 17 M FOTOSAFARI AN DER WESTKÜSTE Als ich vor gut einem Jahr nach Husum umgezogen war, tat sich für mein Hobby Fotografie, hier besonders NaLaMa, ein wahres Paradies auf. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Naturschutzgebiete Rickelsbüller -, Hauke-Haien-, Beltringharder Koog und Katinger Watt, um nur einige zu nennen, entlang der Westküste auf und bieten ganzjährig vielfältige Vogelmotive an. Nicht nur zur Zeit des Vogelzuges, sondern auch im tiefsten Winter zeigen sich spektakuläre Schwärme von Austernfischer, Brach18 vogel, Goldregenpfeifer, Nonnengans, Graugans, Löffler, Singschwan, Pfeifenten und Spießenten. Das ist nur eine kleine Auswahl! Ein großes Artenspektrum von ca 150 -200 regelmäßig auftretenden Besuchern wie z.B. Silberreiher, Odinshühnchen, Flussregenpfeifer, Steinwälzer, Steinschmätzer, Ohrenlerche, Rotmilan, Rohrweihe, Schneeammer und Bluthänfling garantiert jeden Tag eine erfolgreiche Bilderjagd. Spektakuläre Landschaften im Wattenmeer mit Strandflieder, Strandaster und Queller sind ein farbenfroher Hintergrund für diverse Strandvögel. Es ist eine Freude, Flugstudien, Balzverhalten, Jagdszenen, Fischfang, Aufzucht von Jungvögeln, Nahaufnahmen, Futtersuche und vieles mehr aus dem Aktionsspektrum der Vögel einzufangen. Ganz gleich ob im Morgengrauen, zur Blauen Stunde, im Sommer oder Winter, immer und überall sind wunderbare Fotomotive zu finden und sowohl für dokumentarische, als auch künstlerische Fotos ist die Auswahl unerschöpflich. Einziges Problem ist die Tatsache, dass die vielen tausend Bilder, die ich in den letzten 16 Monaten geschossen habe , immer noch auf der Festplatte darauf warten, endgültig sortiert, ausgewertet, ausgemistet und mit Stichworten versehen zu werden - ich bin einfach zu oft draußen beim Fotografieren. Jürgen Wieczorek 19 M REISE IN DIE BRETAGNE Mein kleines Auto führte mich vom Schwabenland in Richtung Bretagne an die Nordküste. In der Ferne tauchte plötzlich eine kleine Spitze im Meer auf: Mt. Saint Michel. Diese Kirchenburg am Rande der Bretagne nahm mich total gefangen. Der gewaltige von Menschenhand auf einem Felsen im Meer erbaute Kirchenkomplex versetzte mich in ehrfürchtiges Erstaunen. Heute noch wirken auf dem Mt. Saint Michel ca. 16 Nonnen und Mönche. Nach dem steilen Aufstieg und einem herrlichen Rundblick über die Weite des Meeres zog ich mich in den Kreuzgang zurück, um all` die Eindrücke, die auf mich wirkten, zu verarbeiten. San Malo intro mures 20 Abbe Foure , ein Korsar Mein nächstes Ziel führte mich in die Korsaren-Stadt St. Malo. Ein wuchtiger Wehrmauer-Ring umschließt die Häuser der ehemaligen Insel ( intra muros ). Im Jahre 1944 wurde ein Großteil durch die Alliierten zerstört. 1952 war der Wiederaufbau beendet. Heute ein beliebtes Touristenziel. Nahe bei St. Malo, in Rothéneuf, wirkte vor über hundert Jahren der Abbé Fouré an der Küste als Bildhauer. Etwa fünfundzwanzig Jahre lang bearbeitete er dort den Granitfelsen, indem er über dreihundert Basis-ReliefFiguren erschuf, ein Figuren-, Fratzen- und Dämonengewirr, das den Untergang der „Letzten von Rothéneuf“ darstellt: ein berüchtigter Korsaren-Clan. Mont St. Michel Weiter westlich, in Fort Lalatte, wurde der Film „Die Freibeuter“ gedreht. An der Küste entlang weiter nach Morlaix. Über die Stadt spannt sich ein gewaltiger Eisenbahn-Viaduct. Danach besuchte ich die umfriedeten Pfarrbezirke, die man durch den „Montagnes Noirs“, genauer zur Kapelle „San Michel des Bras Parts“. Zurück zur Küste geht die Fahrt nach Carnac zu den weltberühmten Stein-Reihen-Alleen. Es sind Menhire, die wie die Hinkelsteine von Obelix aussehen. Und zwar gibt es in Menec 1069 Menhire, in Kermario 1029 Menhire und in Kerlescan 594 Menhire. Sie alle hinterlassen einen gewaltigen Eindruck von den Menschen und Kulturen aus früheren Zeiten. Danach reiste ich wieder in meine Heimat zurück. Alles, was ich gesehen hatte, hinterließ Spuren in mir. Peter Gueinzius ein Triumpftor betritt. In der Umfriedung stehen Kirche, Kirchplatz, Kalvarienberg mit einer Fülle von Passionsfiguren in Granit gemeißelt und das Beinhaus. Das nächste Highlight war die Halbinsel „Pointe Du Raz“, eine wilde und herbe Landzunge, die in die tobende See hineinragt. Man kann sich gut vorstellen, wie die Druiden oben in der Höhe standen und bei ihren Beschwörungen ihre Arme hoch reckten. Weiter führte die Reise ins Landesinnere zu Menhire bei Carnac 21 M MAROKKO 14 TAGE DURCH EIN LAND MIT VIELEN FARBEN Blau steht für den Atlantik und das Mittelmeer. Gelb für den Sand der Sahara. Rot für prächtige Blumen und Büsche. Grün für die riesigen Palmenhaine und Weiß für die schneebedeckten Bergkuppen. 22 Wir hatten eine Rundtour gebucht: Anreise mit dem Flugzeug bis Agadir, dann über Casablanca, Fes, Meknes, Rabat nach Marrakesch mit dem Bus. Weiter über Erfoud in die Sahara und über den Hohen Atlas. Auf der Strecke immer wieder Sehenswürdigkeiten, die es nur in Marokko gibt: historische Kasbahs aus rotem Sandstein, die südlichsten römischen Ausgrabungen in Volubilis, ein riesiger Solarzellenpark, der demnächst ein Teil Europas versorgen soll und hoch verschneite Bergpässe. Am eindrucksvollsten war Marrakesch mit seinem berühmten Gauklerplatz Djemaa elFna, auf dem man am Abend wunderbare Köstlichkeiten zu essen bekommt. Mit ein bisschen Französisch kommt man selbst mit den hartnäckigen Händlern auf einen vernünftigen Preis. Übersehen wird oft, dass Marrakesch eine moderne, elegante Stadt ist und nicht nur aus der malerischen Altstadt besteht. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft haben wir überall erlebt. Vor allem: Fotomotive, Fotomotive, so viel die Chipkarte speichern kann! Ilse Thomas 23 M LISSABON 2015 24 Manche Wettbewerbsfotografen verwenden bei Landschaftsaufnahmen freundlicherweise den Aufnahmeort als Titel – gut für mich! Als ich mir im Herbst 2014 mal wieder die Wettbewerbsergebnisse der anderen anschaute, stolperte ich über ein wundervolles Bild mit dem Titel „Adraga.“ Wow! Ich war begeistert von den vulkanischen Felsen mit den greifvogelartigen Silhouetten und googelte mir die Location westlich von Lissabon. Da wollte ich unbedingt hin! Ein halbes Jahr später war es dann so weit. Ich hatte mir einen Leihwagen gemietet, um an diesen entlegenen Ort in Portugals Südwesten zu gelangen und auch ganz in der Nähe ein herrliches Feriendomizil gefunden, so dass ich diesen magischen Ort am Atlantik zu unterschiedlichen Zeiten und Wetterlagen aufsuchen konnte. Mit Stativ und Graufiltern bewaffnet zog ich immer wieder los. Der helle Sandstrand mit den Vulkanfelsen und rund geschliffenen Steinen hatte es mir eines Abends weit nach Sonnenuntergang derart angetan, dass ich völlig im Flow meiner Graufilterberechnung war - als mich plötzlich eine stärkere Welle daran erinnerte, dass ich mich ganz allein am inzwischen menschenleer gewordenen Strand befand. Das war knapp - aber wie so oft hatte ich noch mal Glück gehabt und meine Ausrüstung blieb trocken. Mein Vermieter Pedro hatte mehr MotivTipps auf Lager: verlassene Herrenhäuser auf großen Anwesen in der nahegelegenen Stadt Sintra, mehrere Burganlagen sowie weitere verschwiegene Strände in der Gegend. Durch ihn lernte ich übrigens auch die sündhaft teuren Barnacles (Entenmuscheln) kennen, deren Ernte hochgefährlich ist, aber deren Geschmack jeden AtlantikFreund einfach süchtig macht, genauso wie der Duft von den nicht enden wollenden Quinta-Einfriedungen, die überwuchert waren von honigduftenden blauen Glyzinien. Eigentlich wollte ich in der Zeit auch ein bis zwei Tage ins Lissaboner Stadtleben eintauchen, aber die Gegend um Sintra mit ihren Herrschaftshäusern, himmlischen Gärten und Badeorten wie Guincho oder Cascais ließ mir leider keine Wahl – sie bot so viele Motiv-Schätze, dass die Großstadt leider bis zum Herbst warten musste, wo ich dann ein zweites Mal nach Portugal loszog. Dieses Mal hatte ich ein Quartier im Bairro Alto, also mitten im Szeneviertel, wo sich Alteingesessene, aber auch Yuppies und Touristen die Parkbänke teilen. Herrlich – dieser morbide Charme der Altstadt, ge- 25 paart mit inhabergeführten Läden und erst wenigen Exemplaren international bekannter Ladenketten, die die Innen-Städte mehr und mehr quasi austauschbar machen, wäre da nicht die typische Architektur und die landestypischen Backwaren – in diesem Fall z.B. Puddingtörtchen. Auch hier konnte ich mich vor Motiven nicht retten, und die Zeit war wie immer auf meinen Fotoreisen viel zu kurz. FALLS ihr übrigens eine Reise nach Lissabon planen solltet, so seid gewarnt, ein paar Zeitgenossen haben versucht, mich abzuzocken: Die mit vielen Vorschusslorbeeren anmoderierten und zum Trost der Daheimgebliebenen mitgebrachten Cremetörtchen in praktischer Sechserpack-TransportVerpackung erwiesen sich beim Auspacken leider als Holzkohlen-Vorstufe. Na wartet! Ich komme wieder! Angela Conrady 26 M MIKSANG KONTEMPLATIVE FOTOGRAFIE – KONTAK T MACHEN In den ClubNews 2/13 habe ich von meinem ersten Miksang-Workshop „Das gute Auge öffnen“ berichtet. In diesem Jahr wurde nunmehr ein Fortsetzungs-Workshop angeboten und ich machte mich wieder ganz gespannt auf den Weg nach Düsseldorf, genauso wie drei weitere Teilnehmer. In diesem Workshop sollte es um „das Entdecken des DAS“ gehen, die Objekte in ihrem „Sosein“ zu entdecken, ohne vorgefass- te Meinungen, Vorlieben und Abneigungen. Voraussetzung war die Teilnahme am ersten Workshop „Das gute Auge öffnen“. Somit wussten wir, dass es bei Miksang um die eigene Wahrnehmung geht, im Verweilen dessen was man sieht und dies im Foto festzuhalten. Nicht darum, ein Foto zu gestalten, in verschiedenen Perspektiven aufzunehmen und am PC zu optimieren. Auf das Wochenende wurden wir abends mit einigen Fotos und Infomationen von der Miksang-Trainerin Hiltrud Enders eingestimmt. Tischübung 1 Tischübung 2 Wandübung 1 Wandübung 2 27 28 Badübung 1 Badübung 2 Am Freitag starteten wir damit, eine halbe Stunde lang eine Wand in Hiltruds großem Büro, in dem der Workshop stattfand, zu betrachten. Es war ein sonniger Vormittag, Licht und Schatten spieilten darauf und so waren wir im Laufe dieser Übung erstaunt, was wir nach und nach an dieser Wand wahrnahmen, was wir auf dem „ersten Blick“ gar nicht entdeckt hatten. Danach bekam wir einen Bereich in diesem Büro zugeteilt, ich eine große Tischplatte mit einigen Schalen, in denen Orchideen schwammen. Wieder war eine halbe Stunde Zeit, dies zu betrachten, danach 15 Minuten, um das zu fotografieren, was wir genau in dem Moment wahrnahmen. Nach der Mittagspause wechselten wir die Positionen und für mich war eine Wand mit Sofa vorgesehen. Auch hier wieder 30 Minuten Zeit zum Betrachten, danach 15 Minuten um zu fotografieren. Nach diesen beiden Übungen wählten jeder wir 10 Fotos aus, die dann allen vorgestellt wurden. Mit der Aufgabe, am nächsten Morgen das Badezimmer seines Hotelzimmers auf dieselbe Weise in Augenschein zu nehmen, endete der Tag. Am nächsten Morgen saß ich dann auf dem Toilettendeckel meines Mini-Bads und begab mich auf Entdeckungsreise. Es ist schon erstaunlich, was man alles entdeckt, wenn man sich Zeit nimmt und sich einlässt. Zum Glück wurde bei der zweiten Aufga- Asphaltübung 1 Asphaltübung 2 Freizeit 1 Freizeit 2 be des Tages unser Beobachtungsgebiet erheblich erweitert. Rund um die Oberkasseler Brücke sollten wir Asphalt und Beton in Augenschein nehmen. Eine Zeitvorgabe, wie lange wir unser Objekt betrachten sollten, gab es nicht. Es regnete an diesem Samstag-Vormittag, was den Asphalt doch sehr lebendig aussehen ließ. Der Nachmittag war dann wieder für Auswahl und Präsentation der Fotos vorgesehen. Hier konnten wir auch einige Fotos zeigen, die in unserer freien Zeit in Düsseldorf entstanden waren. Der Sonntagvormittag war dann für ein sehr spezielles Thema vorgesehen: „Betrachte, nehme wahr und fotografiere einen der Teilnehmer des Workshop„. Ich glaube, ich muss gar nicht erwähnen, dass das Gesicht nur zu einem geringen Teil im Focus unserer Wahrnehmung stand. Auch war es für das jeweilige Fotomodell eine spannende und erkenntnisreiche Zeit, mit der Kamera so genau beobachtet zu werden. Der Workshop endete mit der Auswahl, dem Zeigen der Fotos und dem Feedback aller Teilnehmer. Eins habe ich in meinen Alltag übernommen und nutze es ganz bewusst: Wartezeiten z. B. an der Supermarktkasse oder auf dem Bahnsteig nutze ich zu Wahrnehmungsübungen, es ist mir nie langweilig und – es gibt viel zu entdecken. Teilnehmerübung 1 Teilnehmerübung 2 Brigitte Jainz 29 Der Garten von oben Jede freie Fläche im Garten ist mit Stroh abgedeckt, bis auf die Wege (Holzhäcksel). Es gibt keinen m² Rasen. • Das Stroh verhindert im Sommer die Austrocknung des Bodens. • Im Winter schützt es vor leichten Frösten. • Unterm Stroh bleibt es wesentlich länger feucht. • Das Unkraut hat kaum eine Chance durch das Stroh zu kommen. • Bei Regen verschlämmt der Boden nicht. 30 Der Humusanteil wird immer höher. Die Regenwürmer haben immer genug zu fressen, denn Sie sollen arbeiten (Kompost produzieren) und nicht ich. Einziger Nachteil ist, dass durch die Verrottung des Strohs dem Boden Stickstoff entzogen wird, was man durch Zugabe von Hornspänen leicht wieder ausgleichen kann. Auf dem Grundstück befinden sich Treibhaus, Bachlauf, Moorbeet, Waldbeet, Hochbeet, Heidegarten und zwei größere Teiche. • • Treibhaus Im Treibhaus gibt es Strom- und Wasseranschluss, auch für Beleuchtung ist gesorgt. Der Mittelgang ist tiefer gelegt, um eine Arbeitshöhe von 90 cm, wie in der Küche, zu erreichen. Im Sommer wachsen hier Tomaten und Gurken. Rekord bei einer Tomatenpflanze sind 204 Tomaten. Will man die Weintrauben in der Spitze ernten, braucht man schon eine fünfstufige Leiter. Um sich die Arbeit etwas zu erleichtern ist eine Bewässerung, Heizung und eine tem- peraturgesteuerte Belüftung eingebaut; alles automatisch. Eine von mir veredelte Kartoffel mit einer Tomate „Tomoffel“ wächst im Sommer im Treibhaus. Von der Tomate wird nach einer Woche die Wurzelversorgung abgetrennt. Unten wächst die Kartoffel weiter und oben die Tomatenpflanze. Die Pflanzen werden nach dem langen Winter ins Freiland ausgepflanzt. Es passen ungefähr 100 frostempfindliche Pflanzen im Winter ins Treibhaus. Im zeitigen Frühjahr ist noch Platz für Blumenanzucht. Im Treibhaus befindet sich noch ein kleines Moorbeet für frostempfindliche fleischfressende Pflanzen aus Mexico, USA, Australien und Südafrika. Bachlauf Das Wasser für den Bachlauf wird aus dem unteren Teich mit einer Pumpe nach oben geleitet. So ist sichergestellt, dass sich der obere Teich nicht mit dem Unteren vermischen kann und seine eigene Wasserqualität behält. Die Treppenstufen des Bachlaufs und die Brücke über dem Weg (rechts vorne im Bild) sind aus einer Granitsteinplatte gefertigt. Diese Platte, „Krustenplatte“, die beim Sägen größerer Granitblöcke für Steinplattenherstellung anfällt, ist eine ideale Unterlage (die geschnittene Seite nach unten). Die Wasserfalltreppen sind auf einem 80 cm tiefen Punktfundament aufgebaut, damit man nicht nach jedem Frühjahr ( Frost ) die Platten neu ausrichten muss. Die Höhe der Wasserfälle beträgt 15-20 cm, so entsteht ein angenehmes Geräusch im Garten. Wenn man über 20 cm kommt, wird es unangenehm laut. Bau eines Moorbeets Die Umrandung besteht aus einem frostsicheren Streifenfundament, dass mit einer Folie ausgelegt wird. Darauf stehen dicht an dicht, Maurerkübel und Plastikkanister, die als Wasserspeicher dienen. Sie erhalten oben und unten jeweils vier kleine Löcher, damit das Regenwasser ein31 dringen bzw. auch wieder herauslaufen kann. Zwischen den Kanistern kommt ungedüngter Torf, der ordentlich festgestampft werden muss. Darüber befindet sich eine Schicht von 15 cm Torf für die Pflanzen, die sich durch die Kapillarwirkung das Wasser holen. Bepflanzt wurde das Moorbeet mit 51 verschiedenen Moorpflanzen ( Arten ); darunter viele winterharte fleischfressende Pflanzen. Das Moorbeet ist 18 m² groß und mit einem Schneckenzaun eingezäunt. Er besteht aus einem Kunststoffband, auf dem zwei Kupferbahnen aufgeklebt sind, die unter Strom stehen. Berührt eine Schnecke beide gleichzeitig, bekommt sie einen Stromschlag von 3 Volt, der für Sie nicht tödlich ist, aber unangenehm. Waldbeet Über dem Waldbeet habe ich ein Schattenhaus aus einem Lattenrost gebaut. Von oben und von der Hauptsonnenseite bekommt es dadurch im Sommer einen Sonnenschutz, wie in der Natur durch die Blätter an den Bäumen. Im Vordergrund fehlen die Holz-Elemente auf dem Bild ( weil Sommer ). Auch das Waldbeet ist rundherum mit einem Schneckenzaun geschützt. 32 Der Boden ist normaler ungedüngter Gartenboden gemischt mit einem hohen Lehmanteil und Sand, der mit Rindenhumus abgedeckt wird. Es wachsen hautsächlich winterharte Orchideen ( Frauenschuh, Knabenkraut und Japanorchidee ) im Waldbeet. Dazu kommen noch einige Schattenpflanzen z. B. Anemonen. Das Buschwindröschen wuchert in diesem Beet. Heidegarten Der Boden im Vorgarten ist sehr sandig, ideale Voraussetzungen für einen Heidegarten. (Neuberend war ursprünglich eine Heidelandschaft). Hier wächst Sommer-/Winterheide, Irische Glockenheide und viele Begleitpflanzen. im Frühjahr blühen viele Tulpen und im Herbst Herbstzeitlose, Gräser usw.. Sie sollten nicht höher sein als die Heidepflanzen. Ein Friesenwall fasst den Heidegarten ein und gibt etwas Windschutz. Als ich die Fläche neu mit Stroh belegte, fragte eine Nachbarin vorwurfsvoll „wie sieht das denn aus“? Meine ausführliche Antwort lautete „ Gelb“. Teiche In den Teichen befinden sich kleine Fische (Bitterlinge, Elritzen und Moderlieschen). Diese Fische sind als Futter für den Eisvogel gedacht. Auf den schwimmenden Inseln wachsen fleischfressende Pflanzen. Hier sonnen sich die Ringelnattern ganz gerne. Durch das Gitter werden im Frühjahr die Stockenten davon abgehalten auf den Inseln zu brüten. Die Amseln können auch nicht alles umwühlen bzw. das Torfmoos als Nistmaterial benutzen. Die Inseln versorgen sich selbst mit Wasser aus dem Teich. Der Ufersaum ist dicht bewachsen, bietet dadurch Schutz für die Folie im Winter (Eisschollen). Pachtfläche Die Pachtfläche (vom Landwirt gepachtet ca. 900 m² ) grenzt an die nördliche Grundstücksgrenze. Dort steht ein Insektenhotel für solitär lebende Insekten. Sie stechen nicht, bzw. können die menschliche Haut nicht durchdringen. Der rote Kasten dient als Unterschlupf für Florfliegen. Die Farbe Rot zieht sie im Herbst magisch an, wo sie Überwintern, um sich im zeitigen Frühjahr (Mitte Februar) ausgehungert auf die Blattläuse zu stürzen. Im Treibhaus habe ich auch zwei rote Kästen stehen, für bzw. gegen die weiße Fliege, die schon im Februar aktiv und schwer zu bekämpfen ist. 33 Für die Anlage des Gartens habe ich 10 Jahre gebraucht. Im Sommer ist es nicht möglich für längere Zeit wegzufahren, weil Pflanztöpfe mit Wasser versorgt werden müssen. Deshalb machen wir Urlaub im eigenen Garten. Besuch vom Fotoclub Auch in diesem Jahr können wir wieder Termine für Mitglieder des Fotoclubs absprechen, um im Garten zu fotografieren. Ehrhard Wende Auf der Fläche befinden sich höher gelegte Wege mit Brettern ausgelegt, damit man keine nassen Füße bekommt und nicht auf die schützenswerten Flächen tritt. Dazwischen sind mehrere kleine Teiche angelegt. Durch entfernen der oberen Humusschicht kommt man schnell auf Wasser. Darunter befindet sich teilweise bis zu drei Meter Torf. In den kleinen Moorteichen wachsen Pflanzen, z. B. Wasserfeder, die in einem Gartenteich nicht so gut wachsen. Der pH-Wert (ca. 4,5) in einem Moorteich ist sehr niedrig. 34 Ansprechpartner im Fotoclub Schleswig Präsident Friedrich-W. Scheller Tel. 04351 3590 Vizepräsident Ingo Lau Tel. 04621 51168 Schatzmeisterin Inge Cordes Tel. 04608 3198016 Schwarz-Weiß-Gruppe Ronald Niehaus Tel. 04621 984979 Portraitgruppe J. Sievers Tel. 04331 32100 Natur-, Landschafts- und Makrofotografie Gruppe: Wettbewerbe Ingo Lau Tel. 04621 51168 Wettbewerbseinsendungen Dr. Ingo Thomas Tel. 04331 3557079 Homepage | Club-News Tel. 04625 1743 Susann Kuhr Impressum Herausgeber: Präsidium des Fotoclub-Schleswig e.V. Gemeinnütziger Verein Mitglied im Deutschen Verband für Fotografie e.V. - DVF - (Club-Nr. 020422) und in der Gesellschaft für Fotografie - GfF Präsident: Friedrich-W. Scheller Töpfergang 3 | 24340 Eckernförde Tel. 0171 - 1 555 747 [email protected] Redaktion: E.-U. Becker, A. Conrady, P. Gueinzius, B. Jainz, I. Lau, G. Leeuwis, J. Rademacher, F-W. Scheller, I. Thomas, E. Uebler, E. Wende, J. Wieczorek Verantwortlich i. S. d. Presserechts: Susann Kuhr Stettiner Straße 14a | 24855 Jübek Telefon 04625 1743 Die Club-News erscheinen zweimal jährlich mit einer Auflage von 150 Exemplaren Bankverbindung: Nord-Ostsee Sparkasse (NOSPA) Kto 31006155 BLZ 21750000 35 Terminplan 2. Halbjahr 2016 Wenn nichts anderes angegeben ist, beginnen die Abende um 19.30 Uhr im Stall des Stadtmuseums. Jeden 1. Dienstag um 19 Uhr trifft sich die AV-Gruppe. In welchen Räumlichkeiten, muss noch abgeklärt werden. Näheres später über die Homepage. September Dienstag 06. AG Überblendung November Dienstag 01. AG Überblendung Mittwoch 07.S/W-Gruppe Portrait-Gruppe Mittwoch 14.NaLaMa Mittwoch 21.Themenabend Thema siehe Homepage Mittwoch 28. freies Thema Donnerstag 29. Gruppe „Wettbewerbe“ Mittwoch 02.Ausstellungseröffnung „JeKaMi“ Mittwoch 09.NaLaMa Mittwoch 16.Themenabend Thema siehe Homepage Mittwoch 23. freies Thema Mittwoch 30. Präsidium+Beirat (a.a.O.) Oktober Dienstag Dezember Donnerstag01. Ausstellungseröffnung „Monochrom“ Dienstag 06. AG Überblendung 04. AG Überblendung Mittwoch 05.S/W-Gruppe Portrait-Gruppe Mittwoch 12.NaLaMa Mittwoch 19.Themenabend Thema siehe Homepage Mittwoch 26. freies Thema Donnerstag 27. Gruppe „Wettbewerbe“ Mittwoch 07. S/W-Gruppe / Portrait-Gruppe Mittwoch 14.NaLaMa Freitag 16.Weihnachtsessen? Änderungen vorbehalten, Gäste und Sondertermine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Aktuelle Informationen unter www.fotoclub-schleswig.de © susann kuhr
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