Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Die Veränderungen der letzten Jahrzehnte und ihre ökologischen Zusammenhänge im Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“ Diplomarbeit im Diplomstudiengang Landschaftsökologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Vorgelegt von Martin Maier Betreuender Gutachter: Dr. Cord Peppler-Lisbach Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Franz Bairlein in Kooperation mit dem Institut für Vogelforschung 'Vogelwarte Helgoland', Wilhelmshaven • Diplomarbeit • Martin Maier • www.marmai.de • Oldenburg • November 2005 • Diplomstudiengang Landschaftsökologie Diplomarbeit Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) vorgelegt von: Martin Maier Betreuender Gutachter: Dr. Cord Peppler-Lisbach Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Franz Bairlein angefertigt in Kooperation mit dem Institut für Vogelforschung 'Vogelwarte Helgoland', Wilhelmshaven Oldenburg, November 2005 I Der Blick will auf dem Flusse ruhen, dem er in seiner Stromrichtung folgt. Immer neue Bilder, wechselndes Leben, große und kleine Schiffe, alles farbig, malerisch, stets irgendeine reizvolle Luftstimmung und Wasserspiegelung, wie seit alters her, und stetig strebt das silberne Band des Flusses nach Osten, der Stadt Halt gebietend, in jene weiten, herrlichen Gefilde eintretend, in denen er herrscht, als wolle er uns auffordern, ihm dorthin zu folgen. Der Weg führt hier nicht so lange durch eintönige Vorstadt, wie nach allen anderen Himmelsrichtungen von der Stadt aus; bald stehen wir auf dem Deiche, der doch der Hunte Herrschaft über ihr eigenes Gebiet zügeln muß. Der Blick schweift ungehindert hinaus in die Niederung. (Karl Sartorius 1950) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier II Danksagung: Zunächst möchte ich mich bei meinen Betreuern Cord Peppler-Lisbach und Franz Bairlein bedanken, die stets ein offenes Ohr für Fragen hatten und mich mit zahlreichen Tipps und Anregungen bei der Erstellung dieser Arbeit tatkräftig unterstützten. Cord Peppler-Lisbach gab den entscheidenden Hinweis bei der Suche nach Thema und Untersuchungsgebiet. Zudem möchte ich Ralf Becker (Stadt Oldenburg) und Andrej Stölting (NLWKN) für ihre vielfältige Kooperation danken. Von beiden wurden zahlreiche Unterlagen zu den Born horster Huntewiesen zur Verfügung gestellt. Ralf Becker war zudem stets für alle Fragen offen und organisierte Unterlagen von denen niemand wusste, dass sie überhaupt existieren. Volker Moritz (OAO) möchte ich ebenfalls für seine Kooperation danken. Er gab wertvolle Literaturhinweise, ermöglichte gemeinsame Geländetermine und stellte mir die Ergebnisse seiner Brutvogelerfassung zur Verfügung, die wertvolle Ergänzungen zu meinen Ergeb nissen darstellen. Des Weiteren möchte ich Jörg Grützmann und Frank Sinning danken, die unveröffentlichte Unterlagen über das Untersuchungsgebiet beitrugen und zudem aus ihrem Erfahrungs schatz über das Untersuchungsgebiet berichteten. Weitere Unterlagen wurden von C. Krause, D. Röckendorf, A. Weustink (alle NLWKN) und W. Eber (Uni Oldenburg) zur Verfügung gestellt. Hans-Peter Bäumer möchte ich für die fruchtbare Diskussion über statistische Methoden zur Auswertung meiner Ergebnisse danken. Zudem danke ich allen Helfern, die mich während der Zeit der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben und zudem an der Korrektur dieser Arbeit beteiligt waren. Dank an Bärbel, Dörte und Ole. Mein besonderer Dank gilt Verena, die neben dem Korrekturlesen meiner Arbeit mit vielen Diskussionen, kritischen Nachfragen und zahlreichen Tipps, zum Gelingen dieser Arbeit wesentlich beitrug, und zudem noch meine schlechte Laune er tragen musste. Und nicht zuletzt danke ich meinen Eltern, die mein Studium und diese Arbeit durch moralische und finanzielle Unterstützung erst ermöglicht haben. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier III Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung........................................................................................................................... 1 2 Beschreibung des Untersuchungsgebietes...................................................................4 2.1 Lage, Abgrenzung und Größe.....................................................................................4 2.2 Naturräumliche Lage................................................................................................... 5 2.3 Klima............................................................................................................................5 2.4 Geologie.......................................................................................................................7 2.5 Hydrologie....................................................................................................................8 2.6 Böden.........................................................................................................................10 2.7 Historische Entwicklung.............................................................................................11 2.8 Schutzstatus.............................................................................................................. 12 2.9 Planerische Grundlagen............................................................................................14 3 Material und Methoden................................................................................................... 16 3.1 Hydrologie..................................................................................................................16 3.1.1 Geländeerfassung............................................................................................. 16 3.1.2 Externe Daten....................................................................................................16 3.1.3 Datenanalyse.....................................................................................................17 3.2 Feuchtezonen............................................................................................................18 3.3 Relief..........................................................................................................................21 3.4 Böden.........................................................................................................................21 3.5 Landwirtschaftliche Nutzung......................................................................................22 3.6 Vegetation..................................................................................................................22 3.6.1 Geländeerfassung............................................................................................. 23 3.6.2 Pflanzengesellschaften......................................................................................24 3.6.3 Ordination.......................................................................................................... 25 3.7 Biotoptypen................................................................................................................27 3.7.1 Geländeerfassung............................................................................................. 27 3.7.2 Auswertung der Kartierung 2004.......................................................................28 3.7.3 Auswertung früherer Kartierungen.................................................................... 29 3.7.4 Vergleich der Kartierungen................................................................................29 3.8 Pflanzenarten der Roten Liste...................................................................................31 3.9 Brutvögel....................................................................................................................32 3.9.1 Geländeerfassung............................................................................................. 32 3.9.2 Auswertung der Revierkartierung......................................................................32 3.9.3 Bewertung der Brutvogelbestände.................................................................... 33 3.9.4 Räumliche Verteilung der Brutpaare im Untersuchungsgebiet und deren Veränderungen............................................................................................... 33 3.9.5 Habitatpräferenzen............................................................................................ 34 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier IV 3.9.6 Veränderung der Brutpaarzahlen in Abhängigkeit der Vegetationsentwicklung......................................................................................................37 3.10 Heuschrecken..........................................................................................................39 4 Ergebnisse....................................................................................................................... 40 4.1 Hydrologie..................................................................................................................40 4.2 Feuchtezonen............................................................................................................44 4.3 Relief..........................................................................................................................46 4.4 Böden.........................................................................................................................46 4.5 Landwirtschaftliche Nutzung......................................................................................47 4.6 Vegetation..................................................................................................................49 4.6.1 Pflanzengesellschaften......................................................................................49 4.6.2 Ordination.......................................................................................................... 55 4.7 Biotoptypen................................................................................................................61 4.7.1 Biotoptypen 2004...............................................................................................61 4.7.2 Auswertung früherer Kartierungen.................................................................... 66 4.8 Pflanzenarten der Roten Liste...................................................................................68 4.9 Brutvögel....................................................................................................................72 4.9.1 Brutvogelbestand 2004......................................................................................72 4.9.2 Entwicklung der Brutbestände ausgewählter Arten...........................................72 4.9.3 Bewertung der Brutvogelbestände.................................................................... 75 4.9.4 Räumliche Verteilung der Brutpaare im Untersuchungsgebiet und deren Veränderungen............................................................................................... 75 4.9.5 Habitatpräferenzen............................................................................................ 77 4.9.6 Veränderung der Brutpaarzahlen in Abhängigkeit der Vegetationsentwicklung......................................................................................................92 4.10 Heuschrecken..........................................................................................................96 5 Diskussion........................................................................................................................98 5.1 Hydrologie..................................................................................................................98 5.2 Feuchtezonen............................................................................................................99 5.3 Böden.......................................................................................................................100 5.4 Landwirtschaftliche Nutzung....................................................................................101 5.5 Vegetation................................................................................................................102 5.5.1 Pflanzengesellschaften....................................................................................102 5.5.2 Ordination........................................................................................................ 103 5.5.3 Veränderungen der Wassergreiskrautwiesen.................................................104 5.6 Biotoptypen..............................................................................................................106 5.7 Pflanzenarten der Roten Liste.................................................................................108 5.8 Brutvögel..................................................................................................................109 5.8.1 Diskussion einzelner Brutvogelarten............................................................... 111 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier V 5.8.2 Entwicklung der Brutvogelbestände................................................................ 120 5.8.3 Bewertung der Brutvogelbestände.................................................................. 121 5.9 Heuschrecken..........................................................................................................122 5.10 Wechselbeziehungen im Untersuchungsgebiet....................................................123 5.10.1 Aktuelle Zustandsbeschreibung.................................................................... 123 5.10.2 Vorschläge für zukünftige Entwicklungen......................................................126 6 Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen.................................................................................................................. 130 6.1 Leitbild-Diskussion...................................................................................................130 6.1.1 Leitbild für das Untersuchungsgebiet.............................................................. 130 6.1.2 Entwicklungsziele für das Untersuchungsgebiet.............................................132 6.1.3 Exkurs: Konkurrierendes Leitbild.....................................................................133 6.2 Bewertung................................................................................................................134 6.3 Handlungskonzept / Empfohlene Maßnahmen.......................................................135 7 Zusammenfassung........................................................................................................138 8 Literaturverzeichnis...................................................................................................... 140 9 Anhang............................................................................................................................147 9.1 Verzeichnis des Anhangs........................................................................................147 9.2 Kartenverzeichnis.................................................................................................... 147 10 Karten 11 CD-ROM Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier VI Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1: Ebenen der Landschaftsplanung und der räumlichen Gesamtplanung in Niedersachsen............................................................................................... 14 Tabelle 3-1: Übersicht über die vorliegenden Pegeldaten aus den Bornhorster Huntewiesen...................................................................................................17 Tabelle 3-2: Feuchtezonen in den Bornhorster Huntewiesen..............................................19 Tabelle 3-3: Gauß-Krüger Koordinaten der Vegetationsaufnahmen 2004.......................... 23 Tabelle 3-4: Deckungsgrade nach BRAUN-BLANQUET.............................................................. 24 Tabelle 3-5: In nur einer Vegetationsaufnahme vorkommende Arten................................. 26 Tabelle 3-6: Kartiereinheiten der Grabenkartierung 2004....................................................28 Tabelle 3-7: Zusammenfassung der Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) zu Biotopgruppen................................................................................................30 Tabelle 3-8: Erfassungstermine der Brutvogelkartierung.....................................................32 Tabelle 3-9: Brutvogelarten für die Analyse der Habitatpräferenzen...................................34 Tabelle 3-10: Biotopgruppen zur Analyse der Habitatpräferenzen......................................36 Tabelle 4-1: Wasserstände am „Ohmsteder Siel“ 2004.......................................................40 Tabelle 4-2: Vergleich zwischen kartierten Bodentypen und Bodentypen der Bodenkarte............................................................................................................... 47 Tabelle 4-3: Nutzungstypen der Bornhorster Huntewiesen 2004........................................ 48 Tabelle 4-4: Vegetationstabelle der Bornhorster Huntewiesen mit Vegetationsaufnahmen aus den Jahren 1993 und 2004..................................................50 Tabelle 4-5: Stetigkeitstabelle der Pflanzengesellschaften aus den Jahren 1993 und 2004 in den Bornhorster Huntewiesen................................................... 51 Tabelle 4-6: 2004 in den Bornhorster Huntewiesen nachgewiesene Pflanzenarten der Roten Liste.....................................................................................................68 Tabelle 4-7: 2004 in den Bornhorster Huntewiesen nicht mehr nachgewiesene Pflanzenarten der Roten Liste....................................................................... 71 Tabelle 4-8: Artenliste der 2004 in den Bornhorster Huntewiesen festgestellten Brutvogelarten................................................................................................72 Tabelle 4-9: Entwicklung der Brutbestände ausgewählter Brutvogelarten.......................... 73 Tabelle 4-10: Übersicht über die Bewertung der Brutvogelvorkommen nach W ILMS ET AL. (1997).............................................................................................................75 Tabelle 4-11: Übersicht über die Ergebnisse der Präferenzanalyse der Brutvogelarten mit mehr als 10 Brutpaaren im Jahr 2004............................................ 78 Tabelle 4-12: Übersicht über die Ergebnisse der Präferenzanalyse der Brutvogelarten mit weniger als 10 Brutpaaren im Jahr 2004........................................86 Tabelle 4-13: Spearmansche Rang-Korrelationskoeffizienten zwischen ausgewählten Brutvogelarten und Biotopgruppen................................................................ 94 Tabelle 4-14: Im Jahr 2004 an den Untersuchungsstandorten festgestellte Heuschreckenarten........................................................................................96 Tabelle 4-15: Vergleich der Heuschreckenkartierung 2004 mit früheren Erfassungen in den Bornhorster Huntewiesen....................................................................97 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier VII Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Lage des Untersuchungsgebietes östlich der Stadt Oldenburg (Oldb.)........ 4 Abbildung 2-2: Vergleich des Niederschlags und der Temperatur im Jahr 2004 mit dem langjährigen Mittel........................................................................................ 6 Abbildung 2-3: Morphologische Einheiten im nordwestlichen Niedersachsen...................... 8 Abbildung 2-4: Die Polderflächen an der Hunte unterhalb von Oldenburg............................9 Abbildung 3-1: Lage des „Ohmsteder Siel“ und des Grundwasserbrunnens des NLWKN im Untersuchungsgebiet..............................................................16 Abbildung 4-1: Korrelation der Wasserstände vom Grundwasserbrunnen des NLWKN mit den Pegelständen am „Ohmsteder Siel“..............................................41 Abbildung 4-2: Wasserstandsmittelwerte im Untersuchungsgebiet, jeweils März bis Oktober.......................................................................................................41 Abbildung 4-3: Korrelation zwischen dem Niederschlag in Oldenburg und dem Wasserstand am „Ohmsteder Siel“............................................................42 Abbildung 4-4: Monatsmittel der Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen im Vergleich.................................................................................................... 42 Abbildung 4-5: Extremwerte der Wasserstände im Untersuchungsgebiet.......................... 43 Abbildung 4-6: Gemessene Bodenfeuchte in Abhängigkeit von den Feuchtezonen.......... 45 Abbildung 4-7: Landwirtschaftliche Nutzung verschiedener Höhenstufen im Jahr 2004.... 49 Abbildung 4-8: Verteilung der Eigentumsverhältnisse und der landwirtschaftlichen Nutzung in Abhängigkeit der festgestellten Pflanzengesellschaften......... 54 Abbildung 4-9: Biplot mit Arten und Standortparametern der Vegetationsaufnahmen........55 Abbildung 4-10: Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 und 2004 mittels Hauptkomponentenanalyse....................................................................... 57 Abbildung 4-11: Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 und 2004 mittels Hauptkomponentenanalyse....................................................................... 58 Abbildung 4-12: Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 und 2004 mittels Hauptkomponentenanalyse....................................................................... 60 Abbildung 4-13: Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit von der Geländehöhe........... 62 Abbildung 4-14: Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen Nutzung......................................................................................................63 Abbildung 4-15: Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit der Flächeneigentümer......... 64 Abbildung 4-16: Vergleich der Flächenanteile der Biotopgruppen in den Jahren 1954, 1986, 1993 und 2004................................................................................. 67 Abbildung 4-17: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Kiebitz......... 78 Abbildung 4-18:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Bekassine...... 80 Abbildung 4-19: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Feldlerche.....81 Abbildung 4-20: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Wiesenpieper..........................................................................................................82 Abbildung 4-21: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Schafstelze... 84 Abbildung 4-22: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Rohrammer...85 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier VIII Abbildung 4-23:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Uferschnepfe.....................................................................................................87 Abbildung 4-24: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Großen Brachvogel................................................................................................. 88 Abbildung 4-25: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Braunkehlchen.....................................................................................................89 Abbildung 4-26: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Schwarzkehlchen.....................................................................................................90 Abbildung 4-27: Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Dorngrasmücke.........................................................................................................91 Abbildung 4-28: Veränderung der Brutpaarzahlen von Kiebitz, Schafstelze, Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Braunkehlchen sowie die Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen am Untersuchungsgebiet................................................................................. 92 Abbildung 4-29: Veränderung der Brutpaarzahlen von Bekassine und Rotschenkel sowie die Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Nassgrünland am Untersuchungsgebiet................................................................................. 93 Abbildung 4-30: Korrelation zwischen der Anzahl der Brutpaare ausgewählter Arten und dem Anteil ausgewählter Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet..........95 Verzeichnisse der Abbildungen und der Tabellen des Anhangs sowie ein Karten verzeichnis befinden sich im Anhang. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier IX Abkürzungen: %Vol Volumen-Prozent (Anteil am Volumen in Prozent) °C Grad Celsius agg. Aggregat (Artengruppe) Ass. Assoziation BauGB Baugesetzbuch bft Beaufort (Windstärke) BP Brutpaare bzw. beziehungsweise ca. circa cf conferre (vermutlich) cm Zentimeter D Deutschland dm Dezimeter dsgl. desgleichen evtl. eventuell Gem. Gemeinde gesetzl. gesetzlicher ha Hektar i. O. in Oldenburg juv. juvenil km Kilometer km² Quadratkilometer LROP Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen m Meter m² Quadratmeter Mio. Million mm Millimeter Nds. Niedersachsen NN Normalnull NNATG Niedersächsisches Naturschutzgesetz NROG Niedersächsisches Gesetz über Raumordnung und Landesplanung Oldb. Oldenburg spec. species (Art) Subass. Subassoziation Typ. Typische u. Ä. und Ähnliches üNN über Normalnull v. von v. Chr. vor Christus Var. Varietät vgl. vergleiche z. B. zum Beispiel z. T. zum Teil Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 1 Kapitel 1: Einleitung 1 Einleitung Noch zu Beginn der fünfziger Jahre wurde die Vegetation der nassen Niederungsgebiete und der hochwasserbeeinflussten Talauen in Norddeutschland durch ein Vegetations mosaik als Folge unterschiedlicher Grundwasserstände, Überflutungsdauer und Nutzungs intensität geprägt (MEISEL 1983). Die Flächen wurden überwiegend als Grünland genutzt, da aufgrund hoher Grundwasserstände und häufiger Überflutungen eine Ackernutzung nicht möglich war. So entstanden großflächige von Grünland geprägte, reich strukturierte Niederungsbereiche. Durch Nutzungsintensivierungen, bei denen durch Entwässerung eine Änderung des Bodenwasserhaushaltes herbeigeführt wurde, ging der Anteil des Feuchtgrünlandes in Nordwestdeutschland bis Mitte der achtziger Jahre zwischen 70 und 90 % zurück (MEISEL 1979). Die fortschreitende Absenkung der Wasserstände wurde von zunehmender Verwendung von mineralischem Dünger begleitet, wodurch die durch extensive Nutzung entstandenen Pflanzengesellschaften immer seltener wurden (DIERSCHKE 1997). Durch Düngung und Entwässerungen fand in kaum einem anderen Ökosystem komplex in Nordwestdeutschland eine so tiefgreifende Veränderung der Artenzusammen setzung, Struktur und Nutzung statt wie im Feuchtgrünland (KÖLBEL ET AL. 1990). Mit dem drastischen Rückgang des Feuchtgrünlandes seit 1950 ist ein Verlust des Lebensraumes zahlreicher Pflanzenarten (MEISEL 1984) und ein Rückgang der Brutvögel auf landwirt schaftlichen Nutzflächen verbunden (SCHÖPS 1995). Hinzu kommt eine Störung der Lebens gemeinschaften der Wirbellosen (NORDHEIM 1992) und teilweise irreversible Veränderungen des Bodens, insbesondere der Torfkörper (vgl. SUCCOW & JOOSTEN 2001, SCHEFFER 2002). Im Bereich des Naturschutzgebietes „Bornhorster Huntewiesen“ blieb ein großes zusammenhängendes Grünlandareal vor der landwirtschaftlichen Intensivierung weit gehend verschont (EBER 1995). Dadurch konnten hier zahlreiche Arten überleben, die in den intensiver landwirtschaftlich genutzten Flächen der Umgebung nicht mehr zu finden sind. Aus diesem Grund wird das Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“ sowohl bezüglich der Vegetation als auch bezüglich der vorhandenen Brutvögel als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung eingestuft (BÖLSCHER 1983, EBER 1995). Im Jahr 1991 wurden die „Bornhorster Huntewiesen“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie sind außerdem Bestandteil des europäischen Vogelschutzgebietes „Hunteniederung“ und unterliegen damit zusätzlich den Schutzbestimmungen der Gebiete des Schutz gebietsnetzes „Natura 2000“. Trotz des hohen Wertes der „Bornhorster Huntewiesen“ für den Naturschutz ist das Wissen über den aktuellen Zustand gering. Vor Unterschutzstellung der „Bornhorster Huntewiesen“ als Naturschutzgebiet wurden zahlreiche Gutachten über das Gebiet ange fertigt (BÖLSCHER 1983, EBER 1983, TAUX 1986, SPRENGER 1989). Diese stellen in vielen Teil bereichen noch heute die einzigen verfügbaren Datenquellen dar. Neben Kartierungen der Vegetation und der Avifauna fanden kaum weitere Erfassungen statt. Zu nennen sind hier lediglich das Gutachten von BÖLSCHER (1984), der im Bereich der „Bornhorster Hunte wiesen“ Daten zu Süßwassermollusken, Libellen, Amphibien und Reptilien erhoben hat. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 2 Kapitel 1: Einleitung Des Weiteren wurde im Rahmen der Erstellung des Landschaftsplans für die Stadt Oldenburg (IBL 1993) eine Kartierung der Amphibien, Heuschrecken und Laufkäfer in den „Bornhorster Huntewiesen“ durchgeführt. Untersuchungen zur Entwicklung des Gebietes seit der Unterschutzstellung im Jahr 1991 fanden nur für die Avifauna statt (GRÜTZMANN & MORITZ 1997, EIKHORST & MAURUSCHAT 2000, MORITZ ET AL. 2004), wobei sich diese hauptsächlich auf den Vergleich der Brutpaarzahlen beschränken. Vegetationskartierungen wurden seit der Unterschutzstellung nicht mehr flächendeckend durchgeführt. Nach der flächendeckenden Untersuchung von TAUX (1986) wurde 1992 ein einzelnes Flurstück von HILLMANN (1993) und im Jahre 1993 die Grünland bereiche im Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“ von HOHMANN (1994) kartiert. Eine Erfassung der Pflanzenarten der Roten Liste fand zuletzt flächendeckend für die „Bornhorster Huntewiesen“ ebenfalls durch TAUX (1986) statt. SINNING (1997) wiederholte diese Erhebung im nördlichen Teilbereich für einige kleinwüchsige Arten. Durch die Erfassung der Brutvögel in der jüngsten Vergangenheit wurde ein Rückgang mehrerer Arten deutlich (vgl. GRÜTZMANN & MORITZ 1997, EIKHORST & MAURUSCHAT 2000, MORITZ ET AL. 2004), deren konkrete Ursachen jedoch nicht geklärt werden konnten. Eber (1995, 2001) vermutete zudem aufgrund der aus der Unterschutzstellung resultierenden Nutzungseinschränkungen, die seiner Meinung nach für Brutvögel optimiert wurden, einen Verlust wertvoller Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften. So herrscht bis heute über die ökologische Situation und die Entwicklungen in den „Bornhorster Huntewiesen“ Klärungsbedarf. Auch eine Überprüfungen der Auswirkungen und Wirksamkeit der Unterschutzstellung fand bisher nicht statt. Daher wird in dieser Arbeit insbesondere die Darstellung der Entwicklungen und deren Ursachen im Natur schutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“ im Zentrum stehen. Hierzu wird zunächst der aktuelle Zustand der „Bornhorster Huntewiesen“ dargestellt. Um die Veränderungen herausarbeiten zu können, wird anschließend der aktuelle Zustand mit dem Zustand aus vorangegangenen Erfassungen verglichen. Als dritter Schritt wird versucht, die Ursachen der Veränderungen zu identifizieren. Durch die aktuelle Erfassung und die Auswertung der vorangegangenen Erfassungen wird es zudem möglich, die allgemeinen Ziele, die sich aus der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ ergeben, zu überprüfen. Folgende Fragen werden untersucht: • Konnte das Überleben der gefährdeten Pflanzenarten gesichert werden? • Konnten die gefährdeten Pflanzengesellschaften in ihrer Ausdehnung von vor der Unterschutzstellung erhalten werden? • Konnten die Brutbestände der gefährdeten Vogelarten erhalten werden? Zur Erfassung des aktuellen Zustandes im Naturschutzgebietes „Bornhorster Hunte wiesen“ führte ich im Jahr 2004 Untersuchungen des Bodens, der Wasserstände und Bodenfeuchte durch, zudem wurden Nutzung, Pflanzenarten der Roten Liste, Biotoptypen, Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 3 Kapitel 1: Einleitung Brutvögel und Heuschrecken kartiert. Hierbei lag der Schwerpunkt auf der flächenhaften Kartierung der „Bornhorster Huntewiesen“. Daher fand keine detaillierte Untersuchung von Sonderstandorte und Experimentalflächen statt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 4 Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 2 Beschreibung des Untersuchungsgebietes 2.1 Lage, Abgrenzung und Größe Das Untersuchungsgebiet befindet sich östlich der Stadt Oldenburg (Oldb.) (Niedersachsen; 53°06' N, 8°15' E) am Unterlauf der Hunte (siehe Abbildung 2-1). Zum überwiegenden Teil liegt das Untersuchungsgebiet auf Flächen der Stadt Oldenburg, reicht mit seinen östlichsten Bereichen jedoch in die angrenzende Gemeinde Elsfleth (Landkreis Wesermarsch). Abbildung 2-1: Lage des Untersuchungsgebietes östlich der Stadt Oldenburg (Oldb.); - - - - (gestrichelte Linie) markiert das Untersuchungsgebiet Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes entspricht den Grenzen des Naturschutz gebietes „Bornhorster Huntewiesen“ (vgl. VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN “). Die exakte Abgrenzung des Untersuchungsgebietes ist in Karte 1 dargestellt. Die in dieser Arbeit verwendeten Ortsbezeichnungen im Bereich des Untersuchungsgebietes werden in Karte 2 räumlich zugeordnet. Nach Norden wird das Untersuchungsgebiet durch den „Wellenweg“, die Siedlung „Klein Bornhorst“ und den Dammfuß der „Elsflether Straße“ (L 65) begrenzt. Nach Osten durch den Deichfuß vom neuen „Wulfsdeich“, nach Süden durch den Deichfuß vom „Huntedeich“ und nach Westen durch die Bundesautobahn. Somit ist das Untersuchungsgebiet, außer im Bereich „Wellenweg“ / „Klein Bornhorst“ und im Bereich der Autobahnbrücke, von Deichen und Dämmen umgeben. Das Untersuchungsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 350 ha. Abzüglich der Wege, Gräben und Wasserflächen im Untersuchungsgebiet ergibt sich eine landwirtschaftlich nutzbare Fläche von ca. 334 ha. Der Bereich des Untersuchungsgebietes wurde in der Vergangenheit häufig als „Ohmsteder Feld“ bezeichnet. STEIN (1994) geht davon aus, dass durch den Bau der Bundesautobahn 29 in den siebziger Jahren und der damit erfolgten Zerschneidung der Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 5 Hunteniederung vor Oldenburg die Unterteilung in „Donnerschweer Wiesen“ westlich der Bundesautobahn und „Bornhorster Huntewiesen“ östlich davon entstanden ist. Zunehmend hat sich die Bezeichnung „Bornhorster Huntewiesen“ eingebürgert, die zumindest seit der Ausweisung des Naturschutzgebietes „Bornhorster Huntewiesen“ im Jahr 1991 der gebräuchlichere Name für dieses Gebiet ist. Daher wird in dieser Arbeit für das Unter suchungsgebiet die Bezeichnung „Bornhorster Huntewiesen“ verwendet. 2.2 Naturräumliche Lage Die Bornhorster Huntewiesen befinden sich in der naturräumlichen Region der Watten und Marschen, in der naturräumlichen Haupteinheit der Wesermarschen. Hier kommen nur geringfügige Höhenunterschiede vor, die aber einer bestimmten Gesetzmäßigkeit folgen. Die höchsten Bereiche sind die am Geestrand liegenden Randmoore. Eine weitere Zone bilden die Uferwälle entlang der Flussläufe. Sie werden als „Hochland“ bezeichnet. Die niedrigsten Bereiche (häufig unter NN), die „Sietland“ genannt werden, erstrecken sich über das eine flache Mulde bildende Talrandgebiet am Fuß der Randmoore (MEISEL 1962a). Innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit Wesermarschen liegt das Untersuchungs gebiet in der naturräumlichen Untereinheit Nordenham-Elsflether Marsch, die der Land schaftseinheit Oldenburger Huntemarsch zugeordnet wird. Diese Untereinheit umfasst das westliche Marschengebiet des Mündungstrichters der Weser mit der Huntemarsch. Es herrscht Grünland vor, welches nur wenige Dezimeter über, z. T. aber auch unter dem Meeresspiegel liegt. Es ist von zahlreichen Gräben durchzogen. Baumgruppen befinden sich nur in der Umgebung der Gehöfte. Sie stellen mit den Obstgärten zusammen den einzigen Baumbewuchs dieser Marschen dar (MEISEL 1962b). Nördlich des Elsflether Dammes beginnt die Untereinheit Delfshausen-Ipweger Moore, die ebenfalls zur Landschaftseinheit Oldenburger Huntemarsch gehört. Der Geestbereich auf dem „Klein Bornhorst“ liegt und im Nordwesten an das Unter suchungsgebiete grenzt, gehört zur naturräumliche Haupteinheit Oldenburger Geest, die in der naturräumliche Region der Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest liegt. Deren süd östlichster Ausläufer, die Untereinheit Rasteder Geestrand, ragt in den Stadtteil „Donnerschwee“ und umfasst auch den Bereich von „Klein Bornhorst“. Nach Süden, Westen und Osten zieht sich die Untereinheit Nordenham-Elsflether Marsch noch über die Grenzen des Untersuchungsgebietes entlang der Hunte hinweg (MEISEL 1962b). 2.3 Klima Die Bornhorster Huntewiesen liegen im Klimabezirk Niedersächsisches Flachland (DWD 1964). Durch die geringe Küstenentfernung von ca. 50 bis 70 km, ist das Klima stark maritim beeinflusst und daher ausgesprochen ozeanisch. Die vorherrschenden Westwinde transportieren Luftmassen heran, die über dem Meer Feuchtigkeit und Wärme auf genommen haben. Diese Luftmassen bringen Niederschläge zu allen Jahreszeiten und Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 6 Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes bewirken milde und frostarme Winter. So ergibt sich aufgrund der Nähe zur Nordsee ein ausgeglichenes Klima mit milden Wintern und verhältnismäßig kühlen und regenreichen Sommern, da sich die große Wasserfläche nicht so schnell wie das Festland erwärmt bzw. abkühlt. So liegt das Monatsmittel über die Jahre 1961 - 1990 im Januar bei 0,9 °C (kältester Monat) und im Juli bei 16,7 °C (wärmster Monat). Das Jahresmittel der Temperatur liegt bei 8,7 °C (BEHRENS 1994). Die Niederschlagsverteilung über das Jahr liegt in den vorherrschenden Windrichtungen begründet. Im Frühjahr setzt eine Zunahme der westlichen und nordwestlichen Winde ein, die im Sommer ihre größte Häufigkeit erreichen und feuchte, kühle Meeresluft nach Oldenburg bringen („Europäischer Sommermonsun“). Je nach Ausprägung dieser Erscheinung kann es so in einzelnen Jahren zu sehr kühlen und regenreichen Sommern kommen. Im Laufe des Herbstes erfolgt dann ein Rückdrehen des Windes, sodass im Winter südwestliche Winde dominieren, die trockenere Luftmassen nach Oldenburg bringen (DWD 1964). An Niederschlag fallen im Mittel pro Jahr 751 mm (Mittel aus den Jahren 1961 - 1990), während der Vegetationsperiode (Mai - September) fallen durchschnittlich 342 mm Niederschlag bei einem Temperaturmittel von 14,7 °C (BEHRENS 1994). In Abbildung 2-2 ist ein Vergleich des Niederschlags und der Temperatur im Untersuchungsjahr 2004 mit dem langjährigen Mittel dargestellt. 25,0 140 20,0 100 15,0 80 60 10,0 Temperatur [°C] Niederschlag [mm] 120 Niederschlag, langjähriges Mittel Niederschlag 2004 Temperatur, langjähriges Mittel Temperatur 2004 40 5,0 20 Ju li Au gu st Se pt em be r O kt ob er N ov em be r D ez em be r Ju ni M ai 0,0 Ap ril Ja nu ar Fe br ua r 0 Monate Abbildung 2-2: Vergleich des Niederschlags und der Temperatur im Jahr 2004 mit dem langjährigen Mittel (Quelle: DWD 2004) Während des Frühjahrs fiel von März bis Juni 2004 weniger Niederschlag als nach dem langjährigen Mittel zu erwarten wäre. Ab Juli nahm der Niederschlag deutlich zu und lag bis September über dem langjährigen Mittel. Die Temperatur im Jahr 2004 lag von Januar bis Mai höher als das langjährige Mittel für diese Monate. Von Mai bis Juli lagen die Monatsmittel im Jahr 2004 nahe dem langjährigen Mittel. Von August bis Dezember lagen die Monatsmittel der Temperatur im Jahr 2004 durchweg höher als das langjährige Mittel. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 7 Insgesamt fielen im Jahr 2004 816 mm Niederschlag, das entspricht 109 % des Nieder schlags des langjährigen Mittels. Das Jahresmittel der Temperatur lag im Jahr 2004 mit 9,9 °C um 1,2 °C höher als das langjährige Mittel (DWD 2004). 2.4 Geologie Die geologische Situation in Nordwestdeutschland ist geprägt durch den Einfluss der Kaltzeiten. In der Elster- und Saale-Kaltzeit drangen die Gletscherzungen aus dem Norden bis in die heutige nordwestdeutsche Tiefebene vor und legten hier mitgebrachtes Moränenmaterial ab. Beim Abschmelzen der Gletscher bildeten sich Entwässerungs systeme, die die heutigen Flussläufe vorzeichneten. In der Weichsel-Kaltzeit konnten die Gletscherzungen lediglich bis zur Elbe vordringen, sodass der Bereich des nordwest deutschen Flachlandes im periglazialen Einfluss lag. Durch periglaziale Vorgänge wie Solifluktion und Kryoturbation wurde die Landschaft eingeebnet und durch die schüttere Vegetation konnten feine Bodenbestandteile ausgeblasen werden. Zudem fand eine weitere Verarmung (Entkalkung) der Böden statt. Die Gestalt des nordwestdeutschen Flachlandes ist bis heute durch diese Vorgänge geprägt. Im Holozän setzte aufgrund der Erwärmung wieder ein stärkeres Pflanzenwachstum ein und es bildeten sich ausgedehnte Niedermoore in den Niederungen. Der Meeresspiegel der Nordsee stieg an, was zu Aufschlickungen im Bereich der Küste und der Flussauen führte. Hieraus resultierten ausgedehnte Marschflächen in den Niederungen und entlang der Küste. Es entwickelte sich ein maritimes Klima, das die Bildung großer Hochmoore auf den entkalkten Böden ermöglichte (HARTUNG 1971). Die drei für das nordwestdeutsche Flachland typischen Landschaftselemente Geest, Marsch und Moor kommen auch im Bereich der Bornhorster Huntewiesen vor. Die Bornhorster Huntewiesen liegen am südöstlichen Rand der Nordoldenburgisch-Ost friesischen Geest (siehe Abbildung 2-3), die als glaziale Ablagerung angesehen wird und welche während der Weichsel-Kaltzeit eine Verarmung erfahren hat. Auf diesem Geestbereich liegt „Klein Bornhorst“ und er reicht im Nordwesten bis ins Untersuchungs gebiet hinein. Der Hauptteil des Untersuchungsgebietes teilt sich in Marsch und Moor auf. Im Norden des Untersuchungsgebietes liegen ausgedehnte Niedermoorflächen, an die sich außerhalb des Untersuchungsgebietes Hochmoorflächen anschließen. Zur Hunte hin im Süden des Gebietes erstreckt sich entlang der Hunte ein Band mit Marschflächen, in denen durch die Hunte Sedimente aufgeschwemmt wurden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 8 Abbildung 2-3: Morphologische Einheiten im nordwestlichen Niedersachsen (aus: HARTUNG 1971) 2.5 Hydrologie Die hydrologische Situation der Bornhorster Huntewiesen ist heute geprägt durch deren Funktion als Polderfläche. So werden die Wiesen des Naturschutzgebietes regelmäßig im Winter überstaut. Das Wasser kann über das „Ohmsteder Siel“, das sich im Südosten des Untersuchungsgebietes befindet, in die Hunte abgelassen werden (siehe Abbildung 3-1, S.16). Im „Ohmsteder Siel“ befindet sich neben dem Sielbauwerk ein Schöpfwerk, das die Entwässerung des Gebietes auch bei hohen Huntewasserständen ermöglicht. Der Wasserstand ist somit stark anthropogen geprägt und wird durch technische Bauwerke geregelt. Die Bornhorster Huntewiesen liegen in der Flussaue der Hunte und wurden ursprünglich abhängig von den Huntewasserständen überschwemmt. Im 8. und 9. Jahrhundert wurde mit ersten Deich- und Entwässerungsbauten im Bereich „Donnerschwee“ und „Ohmstede“ begonnen. Einen durchgehenden Deich im Bereich des Untersuchungsgebietes gab es vermutlich im 12. Jahrhundert. Dieser trennte den Wasserstand in den Bornhorster Huntewiesen von dem der Hunte ab und verhinderte somit Überschwemmungen in den Sommermonaten (MUNDERLOH 1984). Im Zuge der Deichbauten fanden ab 1683 auch erste Begradigungen der Hunte statt, um die Deichlinie zu verkürzen und die Entwässerungswirkung zu verstärken. Schwerpunkt mäßig wurden diese Maßnahmen zwischen 1840 und 1857 durchgeführt. Das Ziel, die Hunte als Wasserstraße zu verbessern, trat erst gegen Ende dieses Zeitraumes in den Vordergrund. Durch die Begradigungsmaßnahmen wurde die Hunte unterhalb von Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 9 Oldenburg um mehr als ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge verkürzt. Dadurch wurde die Fließgeschwindigkeit erhöht und es fand eine Eintiefung der Huntesohle statt (LIMANN 1951). Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Hunte für die Schifffahrt mehrfach vertieft und verbreitert. Nach dem bisher letzten Ausbau 2002 können aktuell Schiffe mit einer Breite von 11,5 m, einer Länge von 85 m und einem Tiefgang bis 4,2 m die Hunte befahren (NIEDERSÄCHSISCHER LANDTAG 2002). Die Gewässergüte der Hunte im Bereich des Unter suchungsgebietes wird als kritisch belastet (Güteklasse II-III) eingestuft (STADT OLDENBURG 1994). Die Polder unterhalb Oldenburgs werden bereits 1692 erwähnt (NESS 1995). Diese sind notwendig, da die Hunte tidebeeinflusst ist. Bei hohen Huntewasserständen aufgrund von Sturmfluten kommt es zu einem Rückstau des Oberflächenwassers der in die Hunte entwässernden Gewässer. Diese Wassermengen bedrohen die Stadt Oldenburg und deren Umgebung. Insbesondere durch die Begradigung, Vertiefung und Erhöhung der Deiche der Hunte können Hochwasserereignisse heute höher auflaufen (LIMANN 1951). Der Tidenhub bei Oldenburg betrug 1979 rund 2,70 m. Um ein Eindringen von Sturmfluten in die Hunte zu verhindern, wurde 1979 das Huntesperrwerk in Elsfleth in Betrieb genommen, welches bei einer herannahenden Sturmflut geschlossen wird. Dadurch wird jedoch ein Abfließen des Huntewasser verhindert und somit werden Flächen benötigt, die die Ent wässerungswirkung der Hunte, durch die Aufnahme von großen Wassermengen sicherstellen. Dieses gewährleisten die Polderflächen, die bei derartigen Ereignissen nacheinander geflutet werden. Heute stehen Polderflächen mit einem Fassungsvermögen von 26,1 Mio. m³ zur Verfügung (KRÄMER & HOFFER 1991) (siehe Abbildung 2-4). Als „Ohmsteder Polder“ dient das Untersuchungsgebiet dem Hochwasserschutz und ist insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten teilweise überflutet. Die Überlaufhöhe des Huntedeiches der Bornhorster Huntewiesen beträgt 3,15 m üNN (R. BECKER mündl.). Abbildung 2-4: Die Polderflächen an der Hunte unterhalb von Oldenburg (aus: KRÄMER & HOFFER 1991) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 10 Neben der Entwässerung durch Sielbauwerke wurde 1854 im Bereich des „Wulfsiel“ eine erste Windmühle zur mechanischen Entwässerung der Wiesen errichtet und mehrfach modernisiert. 1951 wurde das elektrisch betriebene Schöpfwerk am „Ohmsteder Siel“ in Betrieb genommen (MUNDERLOH 1984). Die gesamten Bornhorster Huntewiesen entwässern über das „Ohmsteder Siel“. Im „Ohmsteder Siel“ ist seit 1988 neben dem Schöpfwerk eine automatische Doppelschütz anlage installiert, die einen mittleren Wasserstand von -0,3 m üNN halten soll. Im Winter wird das Schöpfwerk nicht betrieben, woraus deutlich höhere Wasserstände resultieren. Die Bornhorster Huntewiesen werden neben dem Huntewasser überwiegend durch Niederschlagswasser gespeist. Einen wesentlichen Anteil haben dabei auch die „Donner schweer Wiesen“, deren östlicher Teil über die Bornhorster Huntewiesen entwässert. Die Gräben im Untersuchungsgebiet werden alle drei Jahre wechselseitig, mittels eines Mähkorbs geräumt. 2.6 Böden Aufgrund der geologischen Gegebenheiten (siehe Kapitel 2.4, S. 7) herrschen im Unter suchungsgebiet Moor, Marsch und Geestbereiche vor. Hieraus ergeben sich als Boden typen Moore, Marschen, Gleye und in höher gelegenen Geestbereichen Podsole. Nach der Bodenkarte 1 : 25 000, Blatt 2815 Oldenburg (NLFB 1990) kommen im Unter suchungsgebiet die Bodentypen Gley, Niedermoor, Moormarsch und Auftragsboden vor (siehe Karte 5). Diese Bodentypen werden im folgenden nach der Bodenkarte be schrieben. Der Bodentyp Moormarsch ist nach AG BODEN (1994) kein eigenständiger Bodentyp, sondern wird als überlagerter Boden angesprochen. Es handelt sich hierbei um eine kleiner als 4 dm mächtige, deutlich abgesetzte, meist tonige Marschschicht auf Nieder moor, wobei es sich um stark zersetzte Schilf-Seggentorfe handelt. Dieser Bodentyp zieht sich als Band beiderseits der Hunte entlang. Im Untersuchungsgebiet erstreckt er sich im nördlichen Teil fast an der gesamten Hunte entlang, zieht sich im Osten jedoch bis zur Nordgrenze des Gebietes, sodass ein Dreieck gebildet wird (siehe Karte 5). Aufgrund des Einflusses der Geestbereiche im Nordwesten des Untersuchungsgebietes, kommen im westlichen Teil hauptsächlich Gleye vor, die sich Zungenförmig bis in den Ostteil des Untersuchungsgebietes ziehen. Diese haben sich auf fluviatilen Sedimenten entwickelt, sind teilweise mit Schilf-Seggentorf überdeckt und schwach bis mittel grundnass. Sie werden zur Hunte hin von den überlagerten Niedermoorböden und zum Norden hin von Niedermoor abgelöst. Niedermoore haben ihren Schwerpunkt im Nordteil, kommen aber bis zur Hunte vor. Sie sind teilweise von Auensedimenten überdeckt bzw. übersandet. Gebildet haben sie sich auf fluviatilem Sand und bestehen aus stark zersetzten Schilf-Seggentorfen. Überwiegend liegt die Torfmächtigkeit bei 4 bis 8 dm, kann aber auch bis über 13 dm betragen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 11 Zudem befinden sich entlang der Hunte Auftragsböden aus Aushubmaterial, das von Deichbauten und Huntebegradigungen herrührt. 2.7 Historische Entwicklung Bevor der Mensch das Bild der Hunteniederung prägte, herrschten in den flussnahen Bereichen ausgedehnte Erlenbrüche vor, die zu den Hochmoorrändern in Birkenbrüche übergingen. Zu den höher gelegenen, trockeneren Geestbereichen ging die Weichholzaue in eine Hartholzaue mit Eichen-Ulmenwald über (EBER 1995). Durch die mäandrierende Hunte konnten immer wieder vegetationsarme Bereiche entstehen, in denen sich gehölz freie Lebensräume über längere Zeiträume halten konnten. Die heutigen Grünlandarten waren bereits in der ehemaligen Naturlandschaft vorhanden und traten in Waldlichtungen, an Säumen und auf Vorläufern des heutigen Grünlandes auf, das durch große Pflanzen fresser geschaffen wurde (DIERSCHKE 1997). Nach dem Ende der Weichsel-Eiszeit (zwischen 12.000 und 10.000 v. Chr.) erschienen die ersten Menschen im Bereich zwischen Weser und Ems. Diese ersten Bewohner lebten als Jäger und Sammler, wobei sie hauptsächlich das Rentier jagten (ZOLLER 1987). Erste Nachweise von Siedlungen auf Geesthügeln, wie im Bereich „Ding“ in den Bornhorster Huntewiesen, liegen aus der Jungsteinzeit vor. Dieser Siedlungsplatz scheint in einem Zeitraum von 4000 bis 1800 v. Chr. bewohnt gewesen zu sein (MUNDERLOH 1982, MUNDERLOH 1984, HARTUNG 1995). In diesem Zeitraum gelangte die Kenntnis über Ackerbau und Viehhaltung in den Bereich der niedersächsischen Nordseeküste. Damit begann der Kampf um die besten Siedlungsplätze auf den Geestrücken, da hier die Gefahr von Über flutungen am geringsten war (ZOLLER 1987). Im frühen Mittelalter fand eine Verlagerung der Siedlungsfläche zum Geestrand hin statt, damit die am höchsten gelegenen Bereiche für den Ackerbau in Form des sogenannten „Esch“ umgewandelt werden konnten (ZOLLER 1987). Seit dem 12. Jahrhundert wurde auch die Niederungslandschaft im Bereich der Bornhorster Huntewiesen intensiver genutzt und wasserbaulich durch Sommerdeiche und Siele geschützt. Diese nährstoffreichen Wiesen im sogenannten „Huntebrook“ dienten hauptsächlich der Heugewinnung und wurden teilweise im Sommer beweidet. Sie waren neben dem „Esch“ aufgrund des Nährstoffreichtums der Sedimente und der winterlichen Überflutung mit „fettem“ Huntewasser die wertvollsten, da nährstoffreichsten Flächen. Im „Huntebrook“ befanden sich noch kleine Reste des ursprünglichen Erlenbruchwaldes. Der „Esch“, die Ackerflächen, wurden durch die Plaggenwirtschaft mit Nährstoffen angereichert und weiter aufgehöht, wodurch die heute noch erkennbaren Plaggeneschböden entstanden. Um 1800 überwog im Bereich der Bornhorster Huntewiesen die Grünlandnutzung. Nur im nordwestlichen Bereich, in dem das Gelände ansteigt, und somit etwas trockenere Standorte bestehen, wurden Flächen als Äcker bewirtschaftet (KRÄMER 1987). Bis zur Einführung des Mineraldüngers behielten diese Wiesen, die durch Überschwemmung mit Nährstoffen versorgt wurden, besondere Bedeutung. Sie dienten als Heu- und Weide Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 12 Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes flächen zur Fütterung der Tiere und trugen dadurch zur Gewinnung von wertvollem, orga nischem Dünger bei. Dieser wurde zur Ackerbewirtschaftung dringend benötigt. Daher war der Anteil an Wiesen auch stets größer als der Anteil an Ackerflächen. Mit dem Aufkommen des Mineraldüngers wurden zunehmend Wiesen in Äcker umge wandelt und ungünstigere Standorte aus der Nutzung genommen. In den Bornhorster Huntewiesen wurde diese Entwicklung durch die weiter bestehenden winterlichen Überflutungen, zur Erfüllung der Polderfunktion und den damit verbundenen Nutzungsbe schränkungen nur sehr kleinflächig vollzogen. So hält die Grünlandnutzung der Born horster Huntewiesen bis heute an, wobei es sich heute um eine moderne, produktions orientierte Grünlandnutzung im Rahmen der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ handelt (BRÜGGEMANN 1999). Dadurch entwickelten sich im letzten Jahrhundert anspruchsvolle Grünlandgesellschaften die auf eine regelmäßige Düngung und häufigen Schnitt angepasst sind. Diese nehmen heute weite Flächen des Unter suchungsgebietes ein. Einen wichtigen Einschnitt in das ausgedehnte Grünlandgebiet entlang des Nordufers der Hunte stellte der Bau der Bundesautobahn 29 dar. Diese wurde 1978 fertiggestellt und durchschneidet seitdem die Hunteniederung mit einer 30 m hohen und etwa 200 m langen Betonständerbrücke. Seither ist der offene Charakter der Hunteniederung und die ehemalige Blickverbindung zur Stadt Oldenburg gestört (STEIN 1994). 2.8 Schutzstatus Erste Nutzungsbeschränkungen für das Untersuchungsgebiet wurden am 19. März 1971 durch die VERORDNUNG UNTERHALB DER ÜBER DIE FESTSTELLUNG ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIETEN VON FÜR DIE HUNTE STADT OLDENBURG erlassen. Hierin wurde geregelt, dass zum schadlosen Hochwasserabfluss der Hunte nicht ohne Genehmigung die Erdoberfläche erhöht oder vertieft, bauliche Anlagen hergestellt oder geändert, Baum- und Strauchpflanzungen an gelegt und Stoffe, die den Hochwasserabfluss hindern können, gelagert werden dürfen. Zudem wurde die Bewirtschaftung der Flächen lediglich in Form von Grünlandnutzung zugelassen. Diese Einschränkungen wurden in die VERORDNUNG ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIETEN FÜR DIE HUNTE INNERHALB DER ÜBER DIE NEUFESTSTELLUNG VON STADT OLDENBURG vom 17. März 1980 übernommen und haben somit weiterhin Gültigkeit. Eine erste Unterschutzstellung nach dem Naturschutzrecht erfolgte durch eine einstweilige Sicherstellung am 21. Juli 1972 durch die VERORDNUNG ÜBER DIE EINSTWEILIGE SICHERSTELLUNG VON LANDSCHAFTSTEILEN IM GEBIET DER STADT OLDENBURG UND DER GEM. RASTEDE, LANDKREIS AMMERLAND (OLDENBURG-RASTEDER GEESTRAND). Durch die einstweilige Sicherstellung wurde verboten, „Veränderungen vorzunehmen, die geeignet sind, die Landschaft zu verunstalten, die Natur zu schädigen oder den Naturgenuß zu beeinträchtigen“ (§ 3). Die einstweilige Sicherstellung wurde 1975 mit der Ausweisung des Oldenburg-Rasteder Geestrand aufgehoben. Die VERORDNUNG TEILEN IM GEBIET DER STADT OLDENBURG UND DER Landschaftsschutzgebietes ZUM SCHUTZE VON LANDSCHAFTS GEMEINDE RASTEDE LANDKREIS AMMERLAND (OLDENBURG-RASTEDER GEESTRAND ) ist für die Bereiche außerhalb des Naturschutzgebietes Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 13 Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes „Bornhorster Huntewiesen“ bis heute gültig. Das Landschaftsschutzgebiet „OldenburgRasteder-Geestrand“ umfasste eine Fläche von 29 km² und beinhaltete nahezu das gesamte Untersuchungsgebiet. Lediglich ein schmaler Streifen östlich der Stadtgrenze Oldenburgs bis zum neuen „Wulfsdeich“ lag nicht im Landschaftsschutzgebiet „OldenburgRasteder Geestrand“. Nach der Verordnung für das Landschaftsschutzgebiet „OldenburgRasteder-Geestrand“ ist es ebenfalls verboten, Veränderungen vorzunehmen, die geeignet sind, die Natur zu schädigen, den Naturgenuss zu beeinträchtigen oder das Landschafts bild zu verunstalten. Explizit verboten wird in dieser Verordnung zudem Gehölze zu beschädigen oder zu beseitigen, die Bodengestalt zu ändern oder zu beeinträchtigen, die Ruhe der Natur zu stören, Feuer anzumachen, Gewässer zu beseitigen, Abfälle wegzu werfen oder abzulagern, Fahrzeuge außerhalb öffentlicher Straßen, Wege und Plätze zu fahren oder abzustellen. Ausnahmen von diesen Verboten können zugelassen werden. Zudem benötigen zahlreiche Maßnahmen im Landschaftsschutzgebiet einer Zulassungs erklärung. Dies betrifft insbesondere sämtliche bauliche Maßnahmen. Im Jahr 1991 wurde das Untersuchungsgebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Unterschutzstellung fand laut der VERORDNUNG HUNTEWIESEN “ IN DER STADT OLDENBURG UND DER ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER STADT ELSFLETH, LANDKREIS W ESERMARSCH vom 20. März 1991 aufgrund der Tatsache statt, dass es sich bei den Bornhorster Huntewiesen um eines der letzen großflächigen, nicht meliorierten Grünlandgebiete in der Hunteniederung unterhalb der Stadt Oldenburg handelt, das wegen der hohen Bestandsdichte heimischer Vogelarten als Vogelbrutgebiet von nationaler Bedeutung eingestuft wird. Als Schutzzweck wird die langfristige Erhaltung und Entwicklung des Biotops als Standort für gefährdete Pflanzen und Pflanzengesellschaften auf den Grünländereien und in den Gräben sowie als Lebensraum für wildlebende Tierarten und deren Lebensgemeinschaften, wobei gefähr dete Vogelarten hervorgehoben werden, genannt. Nach der Schutzgebietsverordnung sind alle Handlungen, die das Schutzgebiet oder einzelne seiner Bestandteile zerstören, beschädigen oder verändern, verboten. Zudem ist das Betreten oder Befahren (mit Ausnahme der Eigentümer und Nutzungsberechtigten im Rahmen der rechtmäßigen Nutzung), Hunde frei laufen zu lassen oder Modellflugzeuge, Drachen und ähnliche Geräte in Betrieb zu nehmen, nicht gestattet. Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Boden nutzung und die ordnungsgemäße Forstwirtschaft werden weiterhin zugelassen, wobei diese einigen Einschränkungen unterliegen. So ist es im gesamten Naturschutzgebiet nicht zulässig, die Bodengestalt zu verändern, Grünland umzubrechen, zu meliorieren, zu güllen oder Erdsilos anzulegen, Pflanzenschutzmittel anzuwenden und Nadelholzaufforstungen vorzunehmen. Um auf Teilbereichen unterschiedlich strenge Auflagen realisieren zu können wurde das Naturschutzgebiet in zwei Schutzzonen unterteilt (siehe Karte 1). In Schutzzone 2 ist es unzulässig, Grünland in der Zeit vom 15.03. bis 15.06. zu mähen, zu walzen, zu schleppen oder mit mehr als zwei Weidetieren pro ha zu beweiden. Für Schutz zone 1 gelten keine weiteren Auflagen. Zudem darf in großen Teilen des Naturschutz gebietes der Bereich innerhalb eines Abstandes von 2 m ab Böschungsoberkante der Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 14 Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes Gräben erst ab dem 2. Grünlandschnitt gemäht werden. Weitere Freistellungen von den Schutzbestimmungen sowie der exakte Wortlaut können der VERORDNUNG SCHUTZGEBIET ÜBER DAS NATUR „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ entnommen werden. Innerhalb des Naturschutzgebietes befindet sich eine Vielzahl an Flächen, die dem Schutz nach § 28a NNATG als besonders geschützte Biotope oder nach § 28b NNATG als besonders geschütztes Feuchtgrünland unterliegen. Nach STADT OLDENBURG (1998) nehmen diese Flächen im Untersuchungsgebiet zusammen ca. 130 ha, also ein gutes Drittel ein. Das Untersuchungsgebiet liegt innerhalb des europäischen Vogelschutzgebietes V11 „Hunteniederung“ (DE2816-401). Die Ausweisung erfolgte gemäß der LINIE ÜBER DIE ERHALTUNG durch die ERKLÄRUNG DER WILDLEBENDEN VON GEBIETEN ZU EUROPÄISCHEN RICHT VOGELARTEN (VOGELSCHUTZRICHTLINIE) am 23. Juli 2002 EUROPÄISCHEN VOGELSCHUTZGEBIETEN . Daher unterliegt das Untersuchungsgebiet als Teilgebiet des Vogelschutzgebietes „Hunteniederung“ dem Schutz des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ (§ 34 b NNATG). 2.9 Planerische Grundlagen Die verschiedenen Ebenen der räumlichen Gesamtplanung und der Landschaftsplanung in Niedersachsen gibt Tabelle 2-1 wieder. Bei der Landschaftsplanung handelt es sich um unabgewogene, unverbindliche Fachplanungen. Die räumliche Gesamtplanung ist stets verbindlich. Tabelle 2-1: Ebenen der Landschaftsplanung und der räumlichen Gesamtplanung in Niedersachsen Planungsgebiet Landschaftsplanung Räumliche Gesamtplanung Land Niedersachsen Landschaftsprogramm (§ 4 NNATG) Landes-Raumordnungs programm (§ 4 NROG) Landkreis Landschaftsrahmenplan (§ 5 NNATG) Regionales Raumordnungsprogramm (§ 6 NROG) bzw. kreisfreie Stadt bzw. Flächennutzungsplan (§ 8 (6) NROG) Gemeinde Landschaftsplan (§ 6 NNATG) Flächennutzungsplan (§§ 1 und 5 BauGB) Teil der Gemeinde Grünordnungsplan (§ 6 NNATG) Bebauungsplan (§§ 1 und 9 BauGB) verändert nach STADT OLDENBURG (1994) Für die Stadt Oldenburg wird dadurch, dass es sich um eine kreisfreie Stadt handelt, das regionale Raumordnungsprogramm durch den Flächennutzungsplan ersetzt (§ 8 Abs. 6 NROG). Aus demselben Grund wird der Landschaftsrahmenplan im gleichen Maßstab wie der Flächennutzungsplan und Landschaftsplan erstellt. Die Erarbeitung des aktuellen Flächennutzungsplanes und Landschaftsplanes fand in Oldenburg zeitgleich statt. Dadurch sollten während der Erstellung des Flächennutzungsplanes bereits mögliche Auswirkungen auf Natur und Landschaft erkannt werden und Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Kompensation entwickelt werden (vgl. STADT OLDENBURG Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 2: Beschreibung des Untersuchungsgebietes 15 1994, IBL 1996). Da es sich bei der Landschaftsplanung um reine Fachgutachten handelt, werden im Folgenden schwerpunktmäßig die verbindlichen räumlichen Gesamtplanungen für das Untersuchungsgebiet vorgestellt. Im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) ist für das Untersuchungs gebiet ein Vorranggebiet für Natur und Landschaft eingetragen. Dies wird durch die Eintragung als Gebiet für das Grünlandschutzkonzept Niedersachsen und ein Vorsorge gebiet für Natur und Landschaft ergänzt. Zudem ist der Bereich der Hunte für das Nieder sächsische Fließgewässerschutzsystem und das Niedersächsische Fischotterprogramm vorgesehen. Diese Vorgaben werden im Flächennutzungsplan für die Stadt Oldenburg (STADT OLDENBURG 1996) konkretisiert. Das Untersuchungsgebiet ist als Fläche für Landwirtschaft aus gewiesen. Ergänzend sind Markierungen als Überschwemmungsgebiet und Naturschutz gebiet eingetragen. Zudem sind einige Flurstücke im Nordteil des Untersuchungsgebietes als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft (Kompensationsflächen) ausgewiesen. Im Textteil wird erläutert: „Insbesondere die kulturhistorisch bedeutsamen landwirtschaftlich genutzten Flächen im Nordosten der Stadt sind langfristig in ihrer Funktion zu schützen und zu erhalten“ (STADT OLDENBURG 1996). Im Landschaftsplan sind hierzu konkrete Maßnahmen genannt. Es sollen durch eine ökologisch angepasste Gebietsbewirtschaftung (insbesondere extensive Grünland nutzung) die Vorrangfunktionen für Naturschutz und Landschaftspflege gesichert und entwickelt werden (IBL 1996). Im Landschaftsrahmenplan (STADT OLDENBURG 1994) sind als weitere Maßnahmen die Einschränkung der Erholungsnutzung der als Naherholungsgebiet genutzten Bornhorster Huntewiesen sowie die Wiedervernässung der Flächen und die Neuanlage von Kleingewässern genannt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 3 Material und Methoden 3.1 Hydrologie 3.1.1 Geländeerfassung 16 Um Daten zu den Wasserständen im Untersuchungsgebiet zu erhalten, wurde zwischen dem 08. März 2004 und dem 25. Oktober 2004 regelmäßig der Wasserstand am fest installierten Pegel am „Ohmsteder Siel“ abgelesen. Das „Ohmsteder Siel“ befindet sich am südöstlichen Rand des Untersuchungsgebietes (siehe Abbildung 3-1). Der Pegel wurde in einem wöchentlichen Rhythmus abgelesen, wobei an zwei Terminen nicht abgelesen werden konnte. Beim Vorbeikommen am Pegel aufgrund anderen Erfassungsarbeiten, wurde dieser zusätzlich abgelesen, wodurch teilweise Ablesungen in kürzeren Abständen zustanden kamen. Die genauen Ablesetermine können Tabelle 4-1 auf Seite 40 ent nommen werden. Abbildung 3-1: Lage des „Ohmsteder Siel“ und des Grundwasserbrunnens des NLWKN im Untersuchungsgebiet 3.1.2 Externe Daten Zur Ergänzung der erhobenen hydrologischen Daten und um die aktuellen Wasserstände mit Daten aus der Vergangenheit abgleichen zu können, wurden Pegeldaten des Unter suchungsgebietes aus früheren Jahren herangezogen. Diese Daten befinden sich teilweise im Archiv der Stadt Oldenburg und konnten dort eingesehen werden. Die Daten für die Jahre 1976 bis 1986 wurden von SPRENGER (1989) ausgewertet und dargestellt. Die Qualität dieser historischen Daten ist recht unterschiedlich (siehe Tabelle 3-1). Die Wasserstände wurden zwischen 1976 und dem 13. April 1981 am „Ohmsteder Siel“ gemessen. Die Daten von 1983 bis 1995 wurden im „Pandsgraben“, ca. 1400 m nördlich des „Ohmsteder Siel“ erhoben (SPRENGER 1989). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 17 Kapitel 3: Material und Methoden Tabelle 3-1: Übersicht über die vorliegenden Pegeldaten aus den Bornhorster Huntewiesen Zeitraum Datenqualität der Pegeldaten 1976 – 1978 Schwankungsbereiche der Wasserstände aus einigen Monaten 1979 – 1981 Monatsmittelwerte aus wenigen Monaten 1983 – 1986 Monatsmittelwerte aus nahezu allen Monaten 1987 – 1988 Keine Pegeldaten (Messstelle lieferte in diesem Zeitraum aufgrund einer Beschädigung keine einwandfreien Daten) 24.09.1989 – 23.07.1993 Tagesmittelwerte vom nahezu gesamten Zeitraum 06.05.1995 – 01.09.1995 Tagesmittelwerte vom nahezu gesamten Zeitraum Seit September 1995 Keine systematische Aufzeichnung des Wasserstandpegels vorhanden. Zusätzlich wurden vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenund Naturschutz Betriebsstelle Brake-Oldenburg (NLWKN) die Wasserstandsdaten der Grundwassermessstelle N 085 (Klein-Bornhorst IV) zur Verfügung gestellt. Dieser Grund wasserbrunnen befindet sich im Nordwesten des Untersuchungsgebietes an der „KleinBornhorster Straße“. Die genaue Lage ist Abbildung 3-1 zu entnehmen. Um Schwankungen durch Witterungsereignisse erkennen zu können, wurden zudem Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes für die Klimastation Oldenburg (i. O.) herangezogen (DWD 1983-1993, DWD 2004). 3.1.3 Datenanalyse Aus den im Jahr 2004 am „Ohmsteder Siel“ erfassten Wasserständen, wurden Monats mittel und ein Mittelwert über den gesamten Untersuchungszeitraum von März bis Oktober errechnet. Zudem wurden die höchsten und niedrigsten Wasserstände je Monat und des gesamten Untersuchungszeitraumes ermittelt. Aus den Pegeldaten der früheren Jahre wurden ebenfalls die Monatsmittel sowie die maximalen und minimalen Wasserstände je Monat und Jahr ermittelt. Da aus dem Jahr 2004 Wasserstandswerte nur von März bis Oktober vorliegen, wurde von den Wasserstandsdaten aus früheren Jahren ebenfalls ein Mittelwert dieser Monate erstellt, um einen Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 2004 zu ermöglichen. Dies war aufgrund der unvollständigen Daten aus früheren Jahren nur für den Zeitraum 1983 bis 1986 und 1990 bis 1992 möglich. Der nordwestlich des Untersuchungsgebietes gelegene Grundwasserbrunnen wird vom NLWKN monatlich abgelesen. Diese Daten wurden ebenfalls digital erfasst und für die einzelnen Jahre Jahresmittelwerte und die maximalen und minimalen Wasserstände des jeweiligen Jahres ermittelt. Um die Übertragbarkeit der Wasserstände des Grundwasserbrunnens auf das Unter suchungsgebiet zu überprüfen, wurde eine Korrelation zwischen den Monatsmitteln der Pegeldaten aus früheren Jahren und den jeweiligen Monatswerten des Grundwasser brunnens berechnet. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 18 Kapitel 3: Material und Methoden Um Veränderungen des Wasserhaushaltes zu erkennen, wurden die Monatsmittel und die Mittelwerte über die Monate März bis Oktober der Pegeldaten aus früheren Jahren mit denen aus dem Jahr 2004 verglichen. Zudem wurden, um Aussagen über die Extrema treffen zu können, die jeweils pro Monat aufgetretenen absoluten maximalen und minimalen Wasserstände von September 1989 bis Juli 1993 und Mai bis August 1995 mit den absolut maximalen und minimalen Wasserstände von März bis Oktober 2004 am „Ohmsteder Siel“ verglichen. Zur Ermittlung des Einflusses der Niederschläge auf die Wasserstände im Untersuchungsgebiet, wurde ein Vergleich zwischen dem Monatsmittel der Wasserstände am „Ohmsteder Siel“ mit den Monatssummen der Niederschläge in Oldenburg (DWD 1983-1993) für die Monate März bis Oktober der Jahre 1983 bis 1986 und 1990 bis 1992 durchgeführt. Die Daten aus dem Jahr 2004 blieben hierbei aufgrund der geringen Anzahl an Pegelablesungen je Monat unberücksichtigt. Die Monatsmittel wurden zur Analyse verwendet, da Tageswerte kurzfristige Schwankungen aufweisen und eine Reaktion der Pegelstände zeitverzögert zu erwarten ist. Eine Auswertung mit Jahreswerten wurde aufgrund des langen Zeitraumes und der damit verbundenen Unschärfe nicht durchgeführt. 3.2 Feuchtezonen Um neben den Wasserständen im Untersuchungsgebiet auch eine Information über die Verteilung der Bodenfeuchte im Gebiet zu erhalten, wurde das Untersuchungsgebiet in Feuchtezonen unterteilt. Hierzu diente die Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) als Grundlage. Um aus den kartierten Vegetationseinheiten Feuchtezonen ausweisen zu können, wurde zunächst die Annahmen getroffen, dass zur Zeit der Kartierung in den Jahren 1952 bis 1954 die Vegetation die Feuchteverhältnisse auch korrekt abbildete. Unter gewissen Voraus setzungen sind Pflanzengesellschaften ein Abbild des vorhandenen Standortpotentials (BURKART ET AL. 2004). Zu diesen Voraussetzung zählt, dass die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen im gesamten Untersuchungsgebiet einheitlich ist und sich nicht aufgrund unterschiedlicher Nutzungen Vegetationsunterschiede herausbilden. Es ist davon auszu gehen, dass in den fünfziger Jahren noch keine so starken Unterschiede der Standorte in Form einer Intensivierung ertragreicher Standorte und Nutzungsaufgabe weniger ertrag reicher Standorte, wie in der aktuell praktizierten Landwirtschaft vorhanden waren. Daher kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass diese Annahme für das Untersuchungsgebiet zutreffend ist. Die einzige Ausnahme bilden die Ackerstandorte, die sich in den Jahren der Vegetationskartierungen im Untersuchungsgebiet befanden und eine deutliche Abweichung von der ansonsten verbreiteten Grünlandnutzung darstellen. Diese wurden in der Auswertung gesondert behandelt. Die Einteilung der Feuchtezonen orientiert sich an den von ROSENTHAL ET AL. (1998) darge stellten neun Wasserstufen. Die Benennung der Wasserstufen von ROSENTHAL ET AL. (1998) wurde auch für die Feuchtezonen der Bornhorster Huntewiesen beibehalten. Tabelle 3-2 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 19 Kapitel 3: Material und Methoden gibt einen Überblick der in den Bornhorster Huntewiesen aus der Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) ermittelten Feuchtezonen sowie der Zuordnung der Vegetationseinheiten von W ALTHER (1956) zu den jeweiligen Feuchtezonen. Tabelle 3-2: Feuchtezonen in den Bornhorster Huntewiesen Wasserstufe nach ROSENTHAL ET AL. (1998) 1 2a Kurzcharakterisierung Zugeordnete von WALTHER (1956) kartierte Vegetationseinheiten sehr nass sehr lange Überflutungen nicht wechselfeucht Wasserschwaden-Sumpf (Glycerietum maximae) nass lange Überflutungen nicht wechselfeucht Sumpfschotenklee-Weißkleeweide mit Flutendem Schwaden(Lolieto-Cynosuretum lotetosum, Var. v. Glyceria fluitans) Schlankseggenried (Caricetum gracilis) Reine Sumpfschotenklee-Weißkleeweide (Lolieto-Cynosuretum lotetosum, Typ. Var.) Reine Feuchtwiese (Molinietalia, Typ. Var.) 4a sehr feucht mäßig lange Überflutungen wechselfeucht Reine Rohrglanzgras-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Phalaris arundinacea, Typ. Var.) Rohrglanzgras-Wassergreiskrautwiese mit Braunsegge (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Phalaris arundinacea, Var. v. Carex fusca) Braunseggen-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosusSenecio aquaticus-Ass., Subass. v. Carex fusca) 4b sehr feucht mäßig lange Überflutungen wenig wechselfeucht Braunseggen-Feuchtwiese (Molinietalia, Var. v. Carex fusca) Wassernabel-Pfeifengraswiese (Junceto-Molinietum coerulea, Subass. v. Hydrocotyle vulgaris) Fadenbinsen-Sumpf (Pedicularis palustris-Juncus filiformis-Ass.) 5 feucht mäßig lange Überflutungen stark wechselfeucht Flutschwaden-Knickfuchsschwanzrasen (Rumex crispusAlopecurus geniculatus-Ass., Subass. v. Glyceria fluitans, Typ. Var.) Flutschwaden-Knickfuchsschwanzrasen mit Flatterbinse (Rumex crispus-Alopecurus geniculatus-Ass., Subass. v. Glyceria fluitans, Var. v. Juncus effusus) Fuchsschwanz-Glatthaferwiese mit Kohldistel (Arrhenatheretum elatioris, Var. v. Cirsium oleraceum) Gelbklee-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Trifolium dubium) und Reine Wassergreiskrautwiese (dsgl., Typ. Subass.) 6 frisch-feucht seltene Überflutungen stark wechselfeucht Reine Pfeifengraswiese (Junceto-Molinietum coerulea, Typ. Subass.) Sumpfschotenklee-Weißkleeweide mit Flutendem Schwaden (Lolieto-Cynosuretum lotetosum, Var. v. Glyceria fluitans) Weidelgras-Weißkleeweide mit Rasenschmiele (LolietoCynosuretum typicum, Var. v. Deschampsia cespitosa) Reine Weidelgras-Weißkleeweide (Lolieto-Cynosuretum typicum, Typ. Var.) 7 frisch sehr seltene Überflutungen stark wechselfeucht Reine Fuchsschwanz-Glatthaferwiese (Arrhenatheretum elatioris, Subass. v. Alopecurus pratensis, Typ. Var.) Die Zuordnung der Vegetationseinheiten von W ALTHER (1956) zu den Feuchtestufen erfolgte aufgrund allgemeiner Informationen zu den Pflanzengesellschaften sowie den in W ALTHER (1956) enthaltenen Vegetationstabellen und Wasserstandsmessungen. Wasserstandsmessungen lagen für vier Vegetationseinheiten (Reine Weidelgras-Weißkleeweide, Reine Sumpfschotenklee-Weißkleeweide, Sumpfschotenklee-Weißkleeweide mit Flutendem Schwaden und Wassernabel-Pfeifengraswiese) vor. Zusätzlich wurden die Angaben zu Grundwasserständen einzelner Vegetationseinheiten von GOEBEL (1996) herangezogen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 20 Kapitel 3: Material und Methoden Für neun Vegetationseinheiten war dennoch keine eindeutige Zuordnung möglich. Dies sind zum Einen die Ackerunkrautgesellschaften: • Vergißmeinnicht-Lammkraut-Gesellschaft mit Sumpfziest (Teesdalio nudicaulis- Arnoseretum minimae, Subass. v. Myosotis arvensis, Var. v. Stachys palustris) • Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft mit Spark (Oxaleto-Chenopodietum polyspermi subatlanticum, Subass. v. Spergula arvensis, Typ. Var.) • Reine Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft (Oxaleto-Chenopodietum polyspermi sub atlanticum, Typ. Subass., Typ. Var) • Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft mit Brennhahnenfuß (Oxaleto-Chenopodietum poly spermi subatlanticum, Typ. Subass., Var. v. Ranunculus flammula) • Kamillen-Gesellschaft mit Knäuel und Buntem Hohlzahn (Alchemilla arvensis-Matricaria chamomilla-Ass.,Typ. Subass.-Gruppe, Subass. v. Scleranthus annuus, Var. v. Galeopsis speciosa) • Kamillen-Gesellschaft mit Buntem Hohlzahn (Alchemilla arvensis-Matricaria chamomilla Ass., Typ. Subass.-Gruppe, Typ. Subass., Var. v. Galeopsis speciosa) Zum Anderen sind dies Vegetationseinheiten, zu denen keine detaillierten Informationen vorlagen: • Brachen, Umbrüche • Abtragungen, Aufschüttungen, durch Bauarbeiten gestörte Vegetation • Zweizahn-Ufersäume (Bidention tripartiti) Diese Vegetationseinheiten wurden unter Berücksichtigung der Höhenunterschiede den sie umgebenden Feuchtezonen zugeordnet. Die so entstandene Karte der Feuchtezonen wurde im Gelände mittels Bodenfeuchte messungen kontrolliert. Dazu wurden an 36 Probepunkten, die alle vermuteten Feuchtezonen berücksichtigten, Bodenfeuchtemessungen durchgeführt (siehe Karte 3). Es wurde an mindestens drei Probepunkten pro Feuchtezone Bodenfeuchtemessungen durchgeführt. Nur in Feuchtezone 7 fanden, aufgrund ihrer geringen Flächenanteile im Gebiet, lediglich an zwei Probepunkten Messungen der Bodenfeuchte statt. Die Messungen wurden alle an einem Tag durchgeführt, um die Ergebnisse untereinander möglichst gut vergleichbar zu machen und Einflüsse durch Abtrocknung der Böden oder zusätzlichen Niederschlag so gering wie möglich zu halten. Besser wäre eine zeitgleiche Messung aller Probepunkte gewesen, was aber organisatorisch und technisch nicht möglich war. Die Messung der Bodenfeuchte an den Probepunkten wurde am 26. Oktober 2004 zwischen 10:00 und 17:00 Uhr durchgeführt. Die Temperatur betrug an diesem Tag ca. 15 °C und die Windstärke lag um 2 bft. Es war trocken und bewölkt. Am Tag zuvor lag die Temperatur bei rund 20 °C bei sonnigem Himmel und Windstärken von 4 bis 5 bft. Da unmittelbar vor der Bodenfeuchtemessung kein Niederschlag fiel, und die Böden dadurch eine Möglichkeit zur Abtrocknung hatten, kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund verschieden durchlässiger Böden, keine Verzerrungen der Messergebnisse vorliegen. Pro Probepunkt wurde die Bodenfeuchte mittels „Moisture Meter, type HH2“ von Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 21 Delta-T Devices (Cambridge England) mit einer „Theta Probe type ML2x“ Sonde ebenfalls von Delta-T Devices dreimal gemessen. Die Sonde ermittelt dabei indirekt die Boden feuchtigkeit in Volumen-Prozent. Falls sich die einzelnen Messwerte um mehr als 16 %Vol pro Standort unterschieden, wurden drei zusätzliche Messungen durchgeführt, um die Extremwerte eliminieren zu können. Um einen Messwert pro Probepunkt zu erhalten, wurde aus den drei bzw. sechs Messwerten der Median ermittelt. Um die Anwendbarkeit der Feuchtezonen zu überprüfen, wurden die Mediane der Bodenfeuchtemessungen pro Feuchtezone in Boxplots mittels SPSS 12.0 für Windows dargestellt. So konnte eine Einschätzung vorgenommen werden, ob sich die aus der Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) erstellten Feuchtezonen auch heute noch in ihrer Bodenfeuchte unterscheiden. Es wurde davon ausgegangen, dass beim Vorliegen von deutlichen Unterschieden der Bodenfeuchte zwischen den Feuchtezonen, sich diese auf die heutigen hydrologischen Verhältnisse übertragen lassen. 3.3 Relief Zur Charakterisierung der Standorte sollte es ermöglicht werden, für jeden Punkt im Untersuchungsgebiet die Höhe in Meter über Normalnull (m üNN) bestimmen zu können. Hierzu wurde das digitale Höhenmodell DGM5 im 12,5 m Raster vom LGN (Landes vermessung Geobasisinformation Niedersachsen) verwendet. Aus diesem Raster wurde in ArcView GIS 3.2 mittels der Erweiterung „3D-Analyst“ ein Höhenraster (Grid) aus Rasterzellen mit einer Kantenlänge von 6,25 m erzeugt. Dieses wurde durch eine Interpolation der Höhenpunkte des LGN mit der „Inverse Distance Weighted“ (IDW) Methode erreicht, wobei die Einstellung „Nearest Neighbours“ mit den Optionen „No. of Neighbours: 4“ und „Power: 2“ gewählt wurde. 3.4 Böden Für das Untersuchungsgebiet liegen mit der Bodenkarte 1 : 25 000, Blatt 2815 Oldenburg (NLFB 1990) flächendeckende Informationen zu den vorhandenen Bodentypen vor. Zur Ergänzung der vorliegenden Bodenkarte und zur Überprüfung ihrer Anwendbarkeit auf das Untersuchungsgebiet wurden eigene Bodenuntersuchungen durchgeführt. Es wurde an 62 Standorten (siehe Karte 5) ein 1 m Pürckhauer-Bohrer bis zu dreimal eingeschlagen. Bei unklaren Ergebnissen wurden zusätzlich Schürfgruben unterschied licher Tiefe mithilfe eines Spatens angelegt. Die Standorte der Bodenuntersuchungen wurden einerseits durch die Standorte der Vegetationsaufnahmen (siehe Kapitel 3.6, S. 22) bestimmt. Andererseits wurden an den Messpunkten zur Bodenfeuchtebestimmung Bodenaufnahmen durchgeführt (siehe Kapitel 3.2, S.18). An diesen 62 Standorten wurde eine Bodenansprache mithilfe eines Aufnahmebogens durchgeführt (siehe Anhang, Ab bildung A 3-1). Es wurden Torfmächtigkeit (bei Niedermoorböden), Tiefe von Oxidationsund Reduktionsmerkmalen, Mikrorelief, geschätzter aktueller Grundwasserstand und für jeden Horizont, soweit sinnvoll und möglich, Humusgehalt, Reduktions- und Oxidations merkmale, Bodenfeuchte, Zersetzungsgrad (bei Niedermoor), Durchwurzelungsintensität Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 22 Kapitel 3: Material und Methoden und Bodenart bzw. Torfart jeweils nach AG BODEN (1994) erfasst. An den Standorten, an denen Vegetationsaufnahmen durchgeführt wurden, sind zusätzlich Mischproben aus dem durchwurzelten Oberbodenbereich entnommen worden. Für diese Bodenproben wurde im Labor der pH-Wert in 0,01M CaCl2-Lösung nach MEIWES ET AL. (1984) und der Anteil an organischer Substanz in Prozent mittels Glühverlust (vgl. SCHLICHTING ET AL. 1995) ermittelt. Aufgrund der erhobenen Bodendaten erfolgte eine Zuordnung zu Bodentypen nach AG BODEN (1994). Anschließend fand ein Vergleich der im Gelände ermittelten Bodentypen mit denen der vorliegenden Bodenkarte (NLFB 1990) statt. 3.5 Landwirtschaftliche Nutzung Es wurde vermutet, dass die Nutzung einen wesentlichen Einfluss auf die Veränderungen in den Bornhorster Huntewiesen hat. Daher wurde zwischen dem 18. März und dem 8. August 2004 wöchentlich eine flächendeckende Nutzungskartierung durchgeführt, um flächenscharfe Daten über die Nutzung im Untersuchungsgebiet zu erhalten. Ab dem 8. August bis zum 25. Oktober 2004 wurde, da nahezu auf allen Flächen eine erste Nutzung erfolgt war, der Rhythmus der Kartierungen auf 14 Tage erhöht. Bei der Nutzungs kartierung wurde die Nutzungsart pro Flurstück (Mahd, Weide, ungenutzt) erfasst. Bei Beweidung wurde die Anzahl der Tiere ermittelt und anschließend in Tiere pro ha umgerechnet. Zudem wurden aufgrund von Fahrspuren oder anderen Anzeichen einer Nutzung diese ebenfalls aufgenommen, soweit nachvollziehbar war, um welche Art der Nutzung es sich handelte. In Fällen, in denen nur Fahrspuren, aber keine Nutzung erkennbar waren, wurde der Vermerk „Fläche befahren“ aufgenommen. Bei vorhandenen Fahrspuren konnten Düngergaben und Kalkungen meist noch an Resten dieser Substanzen erfasst werden. Nach der Erstnutzung der Flächen waren jedoch neue Fahrspuren kaum mehr zu erkennen und daher war eine Kartierung der Düngung oder Kalkung ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Zudem wurden Beobachtungen von Nutzungen, die zwischen den Nutzungskartierungen gemacht wurden, miterfasst. Diese Daten sind nicht flächendeckend, dienen jedoch als Ergänzungen zu den regelmäßigen Nutzungskartierungen. 3.6 Vegetation Im Jahre 1993 wurden in den Bornhorster Huntewiesen von HOHMANN (1994) im Rahmen einer Diplomarbeit zu den Grünlandgesellschaften der Bornhorster Huntewiesen 252 Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Um die Veränderungen der wertgebenden Vege tation dokumentieren zu können, wurden in der vorliegenden Arbeit auf denjenigen Flächen, an denen HOHMANN (1994) Bestände des Senecioni-Brometum racemosi TX. ET PRSG. 1951 (Wassergreiskrautwiesen) gefunden hatte, die Vegetationsaufnahmen wieder holt. Die Pflanzengesellschaft des Senecioni-Brometum racemosi stellt die ehemals für das Untersuchungsgebiet typische Pflanzengesellschaft dar (W ALTHER 1956). Sie wird als stark gefährdet eingestuft (PREISING ET AL. 1997) und ist daher von höchstem Wert für die Bornhorster Huntewiesen. Nach DIERSCHKE & BRIEMLE (2002) sind Wiesen des Calthion zudem empfindlich gegen Änderungen von Wasserstand, Nährstoffversorgung und Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 23 Kapitel 3: Material und Methoden Nutzung und eignen sich somit gut als Standortzeiger, die auf Veränderungen rasch reagieren. Mithilfe der Vegetationsaufnahmen sollte geklärt werden, wie sich die Bestände des Senecioni-Brometum racemosi im Untersuchungsgebiet entwickelt haben und welche Ursachen dieser Entwicklung zugrunde liegen. 3.6.1 Geländeerfassung HOHMANN (1994) identifizierte an 24 Aufnahmepunkten die Pflanzengesellschaft SenecioniBrometum racemosi. Daher wurden an diesen 24 Aufnahmepunkten im Untersuchungs gebiet die Vegetationsaufnahmen wiederholt. Die Standorte wurden durch eine von HOHMANN (1994) erstellte Karte der Vegetationsaufnahmen ermittelt. Dazu wurde diese Karte eingescannt, georeferenziert und hieraus die Gauß-Krüger Koordinaten ermittelt. Die Koordinaten wurden mithilfe eines GPS-Handempfängers (GPS 12 von Garmin, USA) im Gelände aufgesucht. Von dem so ermittelten Punkt wurde in maximal drei Meter Entfernung eine homogene Fläche in der Größe der Vegetationsaufnahme von HOHMANN (1994) aufgesucht und eine Vegetationsaufnahme durchgeführt. Im Allgemeinen betrug die Größe der Aufnahmefläche 20 m², bei drei Aufnahmen 15 m² und bei einer Aufnahme 12 m². In Tabelle 3-3 sind die Gauß-Krüger Koordinaten der Aufnahmepunkte aufgeführt und die Aufnahmenummern dieser Arbeit den Aufnahmenummern von HOHMANN (1994) gegenübergestellt. Die Standorte der Vegetationsaufnahmen sind kartographisch in Karte 9 dargestellt. Tabelle 3-3: Gauß-Krüger Koordinaten der Vegetationsaufnahmen 2004 Aufnahme Aufnahme Rechts nummer nummer wert von HOHMANN 2004 Hoch wert (1994) Aufnahme Aufnahme Rechts nummer nummer wert von HOHMANN 2004 Hoch wert (1994) 1 192 3452937 5892742 13 165 3452475 5893210 2 173 3452627 5893156 14 139 3453004 5893010 3 153 3452318 5893243 15 167 3452460 5893133 4 226 3452673 5891991 16 148 3452046 5891791 5 281 3452768 5893132 17 138 3452962 5893004 6 140 3452913 5893031 18 290 3453087 5893020 7 283 3452697 5893110 19 169 3452534 5893168 8 168 3452529 5893140 20 146 3451977 5891786 9 172 3452614 5893133 21 111 3452121 5892779 10 282 3452744 5893067 22 110 3452126 5892798 11 166 3452455 5893189 23 151 3452036 5891858 12 171 3452607 5893100 24 99 3452370 5892736 Die Vegetationsaufnahmen wurden zwischen dem 1. und 5. Juni 2004 durchgeführt. Da drei Flächen, auf denen Vegetationsaufnahmen stattfinden sollten (Aufnahme 22, 23, 24), in diesem Zeitraum bereits beweidet wurden, konnten hier die Vegetationsaufnahmen erst am 03. August 2004 (22 und 23) und 25. August 2004 (24) durchgeführt werden. Für die Vegetationsaufnahmen wurden die Probeflächen in der von HOHMANN (1994) angegebenen Größe mit Bambusstäben gekennzeichnet und alle auf dieser Fläche vorkommenden Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 24 Kapitel 3: Material und Methoden Pflanzenarten erfasst. Anschließend wurde die Deckung der einzelnen Arten nach der in Tabelle 3-4 dargestellten Skala in Anlehnung an BRAUN-BLANQUET geschätzt. Zudem wurden noch weitere Parameter aufgenommen, die im Aufnahmebogen (siehe Anhang, Abbildung A 4-5) aufgeführt sind. Unter anderem wurden Offenbodenanteil, Deckung der Gräser und Kräuter sowie die Schichtung der Pflanzenbestände erfasst. Tabelle 3-4: Deckungsgrade nach BRAUN-BLANQUET Deckungs grad Erläuterung Deckungs grad Erläuterung r selten und nur sehr wenig Fläche deckend (1-3 Individuen) 3 Deckung 26 – 50 %, Individuenzahl beliebig + spärlich und wenig Fläche deckend 4 Deckung 51 – 75 %, Individuenzahl beliebig 1 Deckung < 5 % und viele Individuen oder ziemlich spärlich aber mit größerem Deckungswert 5 Deckung 76 – 100 %, Individuenzahl beliebig 2 Deckung 5 – 25 %, Individuenzahl beliebig oder Deckung < 5 % aber sehr viele Individuen Die Bestimmung der dikotylen Blütenpflanzen erfolgte nach ROTHMALER (1994, 1995), KLAPP & OPITZ VON BOBERFELD (1995) und SCHMEIL (1996). Sauergräser wurden hauptsächlich mit FOERSTER (1982), teilweise auch mit ROTHMALER (1994, 1995) und SCHMEIL (1996) bestimmt. Süßgräser wurden mithilfe von KLAPP & OPITZ VON BOBERFELD (1990) und ROTHMALER (1994, 1995) bestimmt. Die Determination der Moose wurde anhand von FRAHM & FREY (2004) und LANDWEHR (1984) im Labor vorgenommen. Die Nomenklatur der Blütenpflanzen richtet sich in dieser Arbeit nach der „Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands“ (W ISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998), die der Moose nach der „Florenliste und Rote Liste der Moose in Niedersachsen und Bremen“ (KOPERSKI 1999). 3.6.2 Pflanzengesellschaften Zur Auswertung der Vegetationsaufnahmen wurde zunächst eine Klassifikation durch geführt, um einen Überblick über die vorkommenden Pflanzengesellschaften und Arten sowie die Stetigkeiten der Arten in den Pflanzengesellschaften zu bekommen. Es wurde eine Gesamttabelle der 24 Aufnahmen von HOHMANN (1994) und der Vegetationsauf nahmen von 2004 erstellt. Bei der Sortierung der Vegetationstabelle wurden die standörtlichen Besonderheiten des Untersuchungsgebietes deutlich berücksichtigt. Das Ziel der Sortierung und Einordnung in das pflanzensoziologische System bestand darin, die Ursachen der Veränderungen im Untersuchungsgebiet herauszuarbeiten. Zudem wurde versucht, Artengruppen zu finden, die für den Zustand der Pflanzengesellschaften im Untersuchungsgebiet eine hohe Aussagekraft besitzen. Anhand dieser Artengruppen wurde die Trennung der Pflanzengesellschaften vorgenommen. Daher kann es zu kleineren Abweichungen zu beschriebenen pflanzensoziologischen Einheiten kommen. Das Ziel dieser Vorgehensweise bestand darin, anhand der in dieser Arbeit beschriebenen Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 25 Kapitel 3: Material und Methoden Artengruppen zukünftig bereits im Gelände eine Einschätzung des Zustandes der Vegetation zu ermöglichen. Außerdem sollen diese Artengruppen als Zielarten für künftige Maßnahmen herangezogen werden können. Soweit möglich wurden die Vegetationsaufnahmen beschriebenen Pflanzengesellschaften zugeordnet. Bei der Benennung des Wirtschaftsgrünlandes wurde BURKART ET AL. (2004) gefolgt, wobei aus Gründen der Vergleichbarkeit mit der Kartierung der Pflanzen gesellschaften von HOHMANN (1994) für das Bromo-Senecionetum aquatici LENSKI 1953 dessen Synonym Senecioni-Brometum racemosi TX. ET PRSG. 1951 verwendet wird. Bestände mit weitgehendem Fehlen der Charakterarten wurden, wie in DIERSCHKE & WAESCH (2003) beschrieben, als Fragment- oder Basalgesellschaften höheren syntaxonomischen Einheiten zugeordnet. Konnten durch Dominanzbildungen die Vegetationsaufnahmen keiner beschriebenen Pflanzengesellschaft zugeordnet werden, wurden sie nach der dominanten Art benannt. Die Benennung der Röhrichte erfolgte nach PREISING ET AL. (1990). Die Klassifikation wurde nicht formalisiert, unter Zuhilfenahme des Computerprogrammes TAB für Windows Version 4.02 (vgl. PEPPLER 1988) durchgeführt. Eine Überprüfung der Treue der Arten wurde mit dem Computerprogramm JUICE 5.0 vorgenommen. Als Methoden der numerischen Klassifikation kamen die Cluster-Analyse und die Two-Way Indicator Species Analysis (TWINSPAN) zum Einsatz und ergänzten die nicht formalisierte Klassifikation. Für die Cluster-Analysen und TWINSPAN wurde das Computerprogramm PC-ORD (MCCUNE & MEFFORD 1999) eingesetzt. Zur Darstellung der Abhängigkeit der Vegetation von Standortparametern wurden mithilfe des Computerprogramm SPSS 12.0 für Windows zudem Boxplots für ausgewählte Stand ortparameter in Abhängigkeit der gefundenen Pflanzengesellschaften erstellt. 3.6.3 Ordination Die Ordination stellt im Gegensatz zur Klassifikation eine rein statistische Analyse möglichkeit dar, bei der aufgrund von statistischen Verfahren eine Anordnung anhand der floristischen Ähnlichkeit oder von Standortparametern stattfindet. Bei identischen Daten sätzen und gleicher Methode, erreicht man hier stets ein identisches Ergebnis, ohne subjektive Einflüsse des Bearbeiters. Zudem lassen sich hierdurch die Ähnlichkeiten der einzelnen Vegetationsaufnahmen zueinander und die Beziehungen zwischen Vegetation und Standort anschaulich darstellen. Dieses Verfahren dient in dieser Arbeit dazu, die durch die Klassifikation erhaltene Tabelle zu ergänzen und Ursachen für die Ver änderungen ausfindig zu machen. Als Methode für die Analyse wurde die Hauptkomponentenanalyse (principal component analysis; PCA) verwendet und es gingen sowohl die Vegetationsaufnahmen des Senecioni-Brometum racemosi von HOHMANN (1994), als auch die Vegetationsaufnahmen von 2004 in die Analyse ein. Die Analyse wurde mittels des Computerprogrammes PCORD (MCCUNE & MEFFORD 1999) vorgenommen. Da die Vegetationsaufnahmen 2004 nur auf Standorten durchgeführt wurden, auf denen HOHMANN (1994) Bestände des Senecioni- Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 26 Kapitel 3: Material und Methoden Brometum racemosi gefunden hatte (siehe Kapitel 3.6.1, S. 23), ist der Gradient, der in die Ordination eingeht kurz (bei DCA beträgt die Länge des ersten Gradienten 2,5). Aufgrund dieses kurzen Gradienten kann davon ausgegangen werden, dass ein lineares Modell die Zusammenhänge besser abbildet, als ein Modell, dem unimodale Zusammenhänge zugrunde liegen. Die Hauptkomponentenanalyse basiert auf der Annahme von linearen Zusammenhängen (KENT & COKER 1994) und wurde daher als Analysemethode gewählt. Bei der Hauptkomponentenanalyse wird zudem von untereinander unabhängigen Haupt achsen ausgegangen. Dadurch liegt dieser Methodik ein mathematisches Modell zugrunde, das sich von den ökologischen Modellen mit Gradienten, die untereinander korrelieren, stark unterscheidet (KENT & COKER 1994). Trotz dieser Unsicherheit bei der Anwendung der PCA bietet diese Methode für den vorliegenden Datensatz mit kurzem Gradienten die beste Auswertungsmöglichkeit (vgl. ORLOCI 1973). Bei der Analyse mittels Ordination können durch selten vorkommende Arten verfälschte Ergebnisse resultieren, da Aufnahmen auch durch gemeinsames Nichtvorkommen von Arten eine Ähnlichkeit aufweisen. Um diesen Effekt der seltenen Arten in der Analyse möglichst klein zu halten, wurden Arten, die nur in einer Aufnahme vorhanden sind, nicht in die Analyse miteinbezogen, da sie für die Analyse von untergeordneter Bedeutung sind. In Tabelle 3-5 sind diese Arten aufgeführt. Tabelle 3-5: In nur einer Vegetationsaufnahme vorkommende Arten Calliergon cordifolium (Herzblättriges Schönmoos) Equisetum fluviatile (Teich-Schachtelhalm) Oenanthe fistulosa (Röhriger Wasserfenchel) Campylium elodes (Sumpf-Goldschlafmoos) Galium uliginosum (Moor-Labkraut) Peucedanum palustre (SumpfHaarstrang) Carex aquatilis (Wasser-Segge) Glechoma hederacea (Gundermann) Poa pratensis (Wiesen-Rispengras) Carex canescens (Graue Segge) Juncus conglomeratus (Knäuel-Binse) Rorippa sylvestris (Wilde Sumpfkresse) Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) Menyanthes trifoliata (Fieberklee) Veronica serpyllifolia (Thymian-Ehrenpreis) Arten, die durchweg nur mit geringen Deckungsgraden in den Aufnahmen vorkommen, führen zu einem ähnlichen Effekt, wie selten vorkommende Arten. Um diesen Arten keine zu starke Berücksichtigung zu schenken, wurde der Datensatz nicht standardisiert. Hierdurch beeinflussen Arten, die starke Unterschiede in den Deckungsgraden aufweisen am stärksten das Ergebnis. Arten, die nur geringe Unterschiede in den Deckungsgraden aufweisen, gehen hierbei nur in geringem Maße in die Analyse ein. JONGMAN ET AL. (1995) empfehlen daher im Allgemeinen, die Daten nicht zu standardisieren, da dies bei vielen seltenen Arten zu zufälligen Ergebnissen aufgrund der gleichberechtigten Berück sichtigung dieser Arten bei der Analyse führen kann. Eine Zentrierung der Daten wurde durchgeführt. Zudem mussten die nach BRAUN-BLANQUET erhobenen Deckungsgrade in metrische Daten umgewandelt werden. Dazu wurden alle Deckungsgrade kleiner 1 (r, +) in 1 umgewandelt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 27 Die Zentrierung ohne Standardisierung der Daten wurde im Computerprogramm PC-ORD über eine „Variance/Covariance“-Matrix erreicht. Um ebenfalls eine punktförmige Darstellung der Arten im Ordinationsraum zu ermöglichen, wurde eine gewichtete Mittelwertbildung („weighted averaging“) der Arten über die Vegetationsaufnahmen durchgeführt. 3.7 Biotoptypen 3.7.1 Geländeerfassung Zur flächigen Erfassung der Vegetation im Untersuchungsgebiet wurden die Biotoptypen des Untersuchungsgebietes nach DRACHENFELS (2004) kartiert. Neben den dort benannten Biotoptypen wurden als Ergänzung noch drei weitere Biotoptypen eingeführt: • „deschampsiareiches Grünland“ (GIED): Grünlandflächen mit mehr als 70% Deckung von Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele). • „deschampsiareicher Flutrasen“ (GFFD): Flächen entsprechend dem Biotoptyp Sonstiger Flutrasen (GFF) jedoch mit einer Deckung von Deschampsia cespitosa von mindestens 20%. • „Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen mit viel Deschampsia cespitosa“ (GNFD): Flächen entsprechend dem Biotoptyp Seggen-, binsen- oder hochstauden reicher Flutrasen (GNF) jedoch mit einer Deckung von Deschampsia cespitosa von mindestens 20%. Die kartierten Einheiten wurden durch ergänzende Anmerkungen zu Struktur, Zustand, dominanten oder auffälligen Arten und weiteren Feststellungen präzisiert. Die Kartierungen fanden hauptsächlich im Zeitraum zwischen dem 4. Mai und dem 14. Juli 2004 statt, wobei einige Flächen aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung erst später kartiert werden konnten. Die letzten Kartierungen der Biotoptypen auf einzelnen Flächen (ca. 17 ha), wurden im Oktober 2004 durchgeführt. Biotoptypen mit einer Ausdehnung von weniger als 100 m² wurden nicht auskartiert. Einige Kartiereinheiten wurden von dieser Regelung aus genommen, da sie einen besonderen Einfluss auf das Untersuchungsgebiet haben, wie beispielsweise Gehölze. Diese wurden unabhängig von ihrer Größe auskartiert. Lineare Strukturen wurden ab einer Länge von ca. 100 m gesondert kartiert. Da die Grabenvegetation während der Biotoptypenkartierung noch nicht gut ausgeprägt war, wurde ein zweiter Kartierdurchgang vorgenommen. Dieser Durchgang fand zwischen dem 15. Juli und 5. August 2004 statt. Dabei wurden die Gräben im Untersuchungsgebiet abgegangen und insbesondere auf die Grabenrandvegetation und Strukturmerkmale der Gräben geachtet. Zudem fand eine Einordnung der Gräben nach den in Tabelle 3-6 dargestellten Einheiten statt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 28 Kapitel 3: Material und Methoden Tabelle 3-6: Kartiereinheiten der Grabenkartierung 2004 Signatur Einheit Beschreibung G Gräben ohne Vegetation Gräben die aufgrund von Tiefe oder Räumung kaum Vegetation aufweisen. O Gräben ohne Makrophyten Gräben ohne Makrophyten, jedoch mit Fadenalgen. T Trockenfallende Gräben Gräben die aufgrund der Vegetation eindeutig als nur zeitweise wasserführend erkannt werden. R Gräben mit Röhrichtarten Gräben die teilweise, oder vollständig mit Röhrichtarten bestanden sind. N Gräben mit nitrophilen Arten Gräben die von nitrophilen Arten wie z.B. Urtica dioica gesäumt sind. W Wasserpflanzengräben Gräben mit verschiedenen Makrophyten, die nicht einem der anderen Typen zugeordnet werden können. Es wurden Zusatzsignaturen vergeben: +: guter Zustand; -: schlechter Zustand; p: wasserpestreich; l: geschlossene Wasserlinsendecke; f: flutende Vegetation; u: Ufer unterhöhlt; v: verlandete Gräben; g: fließend aufgrund von Gefälle. Die Einstufung der Grabentypen fand durch vom Grabenrand erkennbare Merkmale statt. Um genauere Ergebnisse erhalten zu können, wäre eine detaillierte Kartierung ins besondere der Wasserpflanzen notwendig gewesen, was den Umfang dieser Arbeit gesprengt hätte. Dennoch lassen sich anhand dieser groben Kartiereinheiten Muster in der Verteilung der Grabeneinheiten im Untersuchungsgebiet erkennen. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei nur um eine Momentaufnahme des Zustandes zum Zeitpunkt der Kartierung handelt. So ist beispielsweise zu erwarten, dass die Lage der Wasserlinsendecken bei anderen Wasserständen und veränderten Abflussmengen von den kartierten Grabenabschnitten abweichen kann. Die Orientierung im Gelände erfolgte neben Geländemerkmalen wie Gräben und Gehölzen mithilfe eines GPS-Handempfängers (GPS 12 von Garmin, USA) und anhand von Luftbildern, die im Oktober 2002 aufgenommen wurden. Die Übertragung der Biotop typgrenzen in die Karte bereitete teilweise Probleme, da neben den Gräben im Gebiet kaum Orientierungspunkte vorliegen und das vorhanden Luftbild in einigen Fällen ebenfalls keine weiteren Orientierungspunkte lieferte. So musste zur möglichst exakten Darstellung das GPS zuhilfe genommen werden, das wiederum Abweichungen von bis zu 5 m aufwies. Daher können die Grenzen der Biotoptypen von den realen Grenzen im Gebiet um mehrere Meter abweichen. 3.7.2 Auswertung der Kartierung 2004 Die im Gelände kartierten Biotoptypen wurden in ein geographisches Informationssystem (GIS; ArcView GIS 3.2) überführt und dargestellt, um hier Auswertungen durchführen zu können. Für die Auswertungen wurde zunächst der Anteil des jeweiligen Biotoptyps an der gesamten nutzbaren Fläche des Untersuchungsgebietes ermittelt. Die gesamte nutzbare Fläche wurde als die gesamte Fläche des Untersuchungsgebietes abzüglich der Wege und Gräben definiert. Die Bilanzierung der Flächenanteile erfolgte anhand der im GIS ermittelten Flächengrößen der jeweiligen Biotoptypen. Um die Abhängigkeiten von Standortparametern zu ermitteln, wurden die Flächengrößen der Biotoptypen unter den einzelnen Ausprägungen der Standortparameter ebenfalls im GIS ermittelt und an Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 29 Kapitel 3: Material und Methoden schließend untereinander verglichen. Um eine Einschätzung des Wertes der Biotoptypen vornehmen zu können, wurde jedem Biotoptyp eine Wertstufe nach BIERHALS ET AL. (2004) zugeordnet. 3.7.3 Auswertung früherer Kartierungen Aus dem Untersuchungsgebiet liegen drei Kartierungen der Vegetation aus verschiedenen Jahren vor, welche größere Flächenanteile des Untersuchungsgebietes abdecken. Dies sind im Einzelnen die Kartierungen aus den folgenden Jahren: • 1952 – 1954 (W ALTHER 1956) • 1986 (TAUX 1986) • 1993 (HOHMANN 1994) Damit diese Kartierungen ebenfalls im GIS vorlagen, wurden sie zunächst digitalisiert. Da die Erfassungen anhand unterschiedlicher Einheiten durchgeführt wurden, mussten für einen anschließenden Vergleich der Kartierungen alle in ein einheitliches System gebracht werden. Hierzu boten sich die Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) an, da diese Einheiten aufgrund des verbreiteten Schlüssels leicht nachvollziehbar sind und die Kartierung der vorliegenden Arbeit anhand dieses Schlüssels erfolgte. Die Zuordnung der jeweiligen Kartiereinheiten zu den Biotoptypen erfolgte anhand der vorliegenden Vegetationstabellen und allgemeiner Informationen in den jeweiligen Arbeiten. Eine Übersicht über die Zuordnung der jeweiligen Kartiereinheiten zu den Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) ist im Anhang dargestellt (siehe Anhang, Tabelle A 5-1 bis A 5-3). Eine eindeutige Zuordnung der Biotoptypen Sumpfdotterblumen-Wiese (HG) und Wasser greiskraut-Wiese (HH) von TAUX (1986) war nicht möglich, da dieser Arbeit keine Vegetationstabellen beigefügt sind. Daher wurden diese beiden Biotoptypen einem Mischtyp aus Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung) (GFS) und Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) nach DRACHENFELS (2004) zugeordnet (vgl. Anhang, Tabelle A 5-2). Im GIS wurden die drei vorliegenden Kartierungen aus früheren Jahren mit den zuge ordneten Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) ergänzt, sodass ein direkter Vergleich aller Kartierungen ermöglicht wurde. 3.7.4 Vergleich der Kartierungen Um einen Vergleich der verschiedenen Kartierungen durchführen zu können, wurden die Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) weiter zusammengefasst. Hierdurch konnte die unsichere Zuordnung zu Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstauden arme Ausprägung) (GFS) oder zu Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) aufgelöst werden. Zudem wurde durch das Zusammenfassen zu Biotopgruppen die Anzahl der Einheiten stark verringert, sodass eine übersichtliche Darstellung der Entwicklung bei nur einem geringen Verlust an Information ermöglicht wurde. In Tabelle 3-7 ist die erfolgte Aggregation zu Biotopgruppen dargestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 30 Kapitel 3: Material und Methoden Tabelle 3-7: Zusammenfassung der Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) zu Biotopgruppen Biotopgruppe Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Acker Basenarmer Lehmacker (AL) Sandacker (AS) Gehölz Erlenwald entwässerter Standorte (WU) Hybridpappelforst (WXP) Sonstiger Nadelforst (WZ) Fichtenforst (WZF) Laubwald-Jungbestand (WJL) Sonstiger Waldrand feuchter bis nasser Standorte (WRS) Weidengebüsch der Auen und Ufer (BA) Moor- und Sumpfgebüsch (BN) Ruderalgebüsch/Sonstiges Gebüsch (BR) Feldhecke (HF) Naturnahes Feldgehölz (HN) Standortfremdes Feldgehölz (HX) Einzelbaum/Baumbestand (HB) Standortgerechte Gehölzpflanzung (HPG) Sonstiger standortgerechter Gehölzbestand (HPS) Intensivgrünland Intensivgrünland trockenerer Standorte (GIT) Intensivgrünland der Auen (GIA) Artenarmes Extensivgrünland Artenarmes Extensivgrünland (GIE) deschampsiareiches Grünland „deschampsiareiches Grünland“ (GIED) Sonstiges mesophiles Grünland Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte (GMA) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Aus prägung (GMZ) Mesophiles Grünland feuchter Standorte Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) Mageres Nassgrünland Basen- und nährstoffarme Nasswiese (GNA) Magere Nassweide (GNW) Nasswiese / Nassweide Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen-, und hochstaudenarme Ausprägung) (GFS) Flutrasen Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen (GNF) Sonstiger Flutrasen (GFF) inklusive deschampsiareiche Bestände Gewässer Wiesentümpel (STG) Naturfernes Abbaugewässer (SXA) Sonstiges naturfernes Stillgewässer (SXZ) Pioniervegetation schlammiger Ufer mit Gänsefuß- und Zweizahn-Gesellschaften (NPF) Röhricht Schilf-Landröhricht (NRS) Rohrglanzgras-Landröhricht (NRG) Wasserschwaden-Landröhricht (NRW) Teichsimsen-Landröhricht (NRT) Sonstiges Landröhricht (NRZ) Sumpf Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Binsen- und Simsenried nährstoffreicher Standorte (NSB) Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte (NSS) Sonstiger nährstoffreicher Sumpf (NSR) Ruderal Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte (URF) Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (UHF) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Siedlung Hausgarten mit Großbäumen (PHG) Sonstiges Dach (TDX) Sonstige Deponie (OSS) Die Biotopgruppe Sumpf kann aufgrund der Definition von Sonstiger nährstoffreicher Sumpf (NSR) auch Röhrichtarten enthalten (vgl. DRACHENFELS 2004). Dennoch wurde die Unterteilung zwischen Röhrichten und Sümpfen nach DRACHENFELS (2004) übernommen. Anhand der in Tabelle 3-7 dargestellten 15 Biotopgruppen wurden Flächenbilanzen der vorliegenden Kartierungen erstellt und untereinander verglichen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 31 Beim Vergleich der verschiedenen Kartierungen bleibt zu beachten, dass die Erfassungen durch unterschiedliche Personen durchgeführt wurden und dadurch auch von unterschied licher Qualität und Detailschärfe sind. Hinzu kommt, dass teilweise die Abgrenzungen des Untersuchungsgebietes voneinander abweichen. So hat HOHMANN (1994) nur die Grünlandbereiche der Bornhorster Huntewiesen kartiert, wobei die übrigen Kartierungen das gesamte Untersuchungsgebiet umfassen. Allein durch diese Tatsache kann es schon zu Unterschieden der Ergebnisse kommen. Zudem bestand das Problem der unterschied lichen Kartiereinheiten. Teilweise wurden Merkmale nicht erfasst, die zur Unterscheidung der Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) notwendig sind und somit war nicht immer eine eindeutige Zuordnung zu einem Biotoptyp möglich. Durch die Zusammenfassung der Biotoptypen zu Biotopgruppen und des Vergleichs der Biotopgruppen, konnten diese Unsicherheiten jedoch größtenteils ausgeglichen werden. Nicht sicher zu trennende Biotoptypen wurden in derselben Biotopgruppe zusammengefasst. Hierdurch ging nur wenig Information verloren, die Sicherheit der Zuordnung wurde jedoch deutlich erhöht. 3.8 Pflanzenarten der Roten Liste Zur Feststellung der gefährdeten Pflanzenarten im Untersuchungsgebiet wurden während der Kartierungen der Biotoptypen alle festgestellten Vorkommen von Arten der Roten Liste in Geländekarten (1 : 5 000) verzeichnet. Diese Daten wurden beim zweiten flächen deckenden Kartierdurchgang, bei der Grabenkartierung ergänzt. Wasserpflanzen blieben dabei im Allgemeinen unberücksichtigt, da eine detaillierte Kartierung dieser Arten (insbesondere der submersen Arten) einen sehr hohen zeitlichen Aufwand erfordert hätte. Auffällige Wasserpflanzen, die vom Grabenrand problemlos erkannt und kartiert werden konnten, wurden jedoch miterfasst. Arten der Roten Liste, die in älteren Erfassungen festgestellt worden waren und nach diesen beiden Geländedurchgängen noch nicht gefunden wurden, wurden an den ehemaligen Standorten nochmals gezielt gesucht, um den Anteil an übersehenen Arten möglichst gering zu halten. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Vorkommen übersehen wurden, da der Schwer punkt auf der Kartierung der Biotoptypen lag und die Kartierung der Arten der Roten Liste nebenbei und nicht immer zum optimalen Zeitpunkt erfolgte. Die Artenliste, der im Untersuchungsgebiet gefundenen Pflanzenarten der Roten Liste wurde durch drei, von FRIEDERING (in Vorb.) gefundene Arten der Gräben ergänzt. Aus diesen Daten wurde für die Mehrzahl der festgestellten Arten Verbreitungskarten erstellt. Die Einstufungen der Gefährdungskategorien richten sich für Deutschland nach KORNECK AL. ET (1996) und für Niedersachsen nach GARVE (2004). 3.9 Brutvögel 3.9.1 Geländeerfassung Die Brutvogelbestände des Untersuchungsgebietes wurden mittels der Revierkartierung (vgl. BIBBY ET AL. 1995) erfasst. Diese Methode wird bereits seit den 30er Jahren in Deutschland angewendet (FLADE 1994), ist seither weit verbreitet und hat sich vielfach Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 32 Kapitel 3: Material und Methoden bewährt (FLADE 1994, BIBBY ET AL. 1995). Durch die Anwendung der Revierkartierung ist es möglich, auf größeren Flächen absolute Bestandszahlen für den größten Teil des Arten spektrums zu erhalten (FLADE 1994). Es wurden sämtliche revieranzeigenden Individuen sowie direkte Brutnachweise im Gelände in Karten im Maßstab 1 : 5 000 basierend auf der Deutschen Grundkarte ein getragen. Die Kartierkarten wurden zur besseren Orientierung im Gelände, um Gehölze und weitere Landmarken im Untersuchungsgebiet ergänzt. Es fanden insgesamt 15 Begehungen statt, darunter im Juni drei Dämmerungskontrollen (siehe Tabelle 3-8). Tabelle 3-8: Erfassungstermine der Brutvogelkartierung Datum 18.03.04 24.03.04 30.03.04 08.04.04 16.04.04 21.04.04 29.04.04 10.05.04 17.05.04 24.05.04 01.06.04 07.06.04 14.06.04 18.06.04 23.06.04 Uhrzeit 06.00-10.30 12.30-14.30 06.30-11.30 10.30-14.00 06.30-13.00 11.00-16.00 11.00-15.15 10.45-15.15 08.00-13.00 05.00-08.00 09.00-12.00 17.15-20.00 15.30-18.15 20.45-22.45 22.00-23.30 Wolken Nebel 3/8 Nebel-0/8 7/8-8/8 1/8 1/8-6/8 8/8-7/8 8/8-3/8 8/8-2/8 2/8-6/8 Nebel-7/8 7/8-8/8 8/8 8/8 7/8 Wind (bft) 0 2-3 0-2 2-3 0-1 2-3 3-4 3 0-1 1-3 0-3 4 4-6 1 3 Temperatur (°C) 10 7 0-12 9-11 8-17 17-18 15 14-17 14-19 8-10 15-21 22-26 23 15 20 Im Rahmen der Kartierung wurde sowohl von den das Untersuchungsgebiet begrenzenden Deichen als auch von den durch das Untersuchungsgebiet führenden Wegen aus kartiert. Falls ein Einblick in einzelne Flächen von diesen Standorten nicht gegeben war, wurden zusätzlich behutsam Flächen entlang der Gräben begangen. Die Bezeichnung der Brut vogelarten richtet sich nach SÜDBECK & W ENDT (2002). 3.9.2 Auswertung der Revierkartierung Die Geländedaten wurden in Artkarten übertragen und aus diesen Papierreviere, bei mindestens drei Beobachtungen mit einem zeitlichen Mindestabstand von 10 Tagen oder einem Brutnachweis erstellt (vgl. BIBBY ET AL. 1995). Diese Reviere wurden mit der zeitgleich durchgeführten Brutvogelerfassung von MORITZ ET AL. (2004) abgeglichen, wobei eine sehr hohe Übereinstimmung festgestellt wurde. Dennoch konnten einzelne Ergänzungen vorgenommen werden. Um die Entwicklung der Brutvogelbestände in den Bornhorster Huntewiesen nach vollziehen zu können, wurde für ausgewählte Arten anhand von Literaturdaten, die Entwicklung der Bestände rekonstruiert. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 33 Kapitel 3: Material und Methoden 3.9.3 Bewertung der Brutvogelbestände Eine Bewertung des Untersuchungsgebietes anhand der vorkommenden Brutvogelarten wurde durchgeführt, um den Wert des Untersuchungsgebietes für Brutvögel besser einschätzen zu können und dadurch einen Vergleich mit weiteren avifaunistisch interessanten Gebieten zu ermöglichen. Hierzu wurde die von W ILMS ET AL. (1997) für Niedersachsen beschriebene Methodik gewählt. Da aus den letzten fünf Jahren keine Daten zu den Brutvogelbeständen im Untersuchungsgebiet vorliegen, wurden lediglich die Bestände aus dem Jahr 2004 für die Bewertung herangezogen. Es war nötig, das Untersuchungsgebiet mit einer Fläche von ca. 350 ha in mehrere Teilflächen zu unterteilen. Drei Teilflächen wurden gebildet, wodurch Flächengrößen nahe der von WILMS ET AL. (1997) genannten optimalen Flächengröße von ca. 100 ha erreicht wurden (siehe Karte 29). Die Unterteilung in Teilflächen wurde anhand der kartierten Biotoptypen und der Zonierung nach der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ vorgenommen. Aufgrund des hohen Anteils an Intensivgrünland wurden die Flächen nahe „Klein Bornhorst“ der Schutzzone 1 zugeordnet. Hieraus entstand Teilfläche 1 (123 ha). Die Schutzzone 2 wurde in zwei Teile aufgespalten. Die tieferliegenden Bereiche mit einem hohen Anteil an Nasswiesen und Sümpfen im Nordteil des Untersuchungsgebietes (Teilfläche 2; 81 ha) wurden von den trockeneren Bereichen im Südteil mit einer Mischung aus Flutrasen, deschampsiareichem Grünland, Intensivgrünland und kleinflächig einge streuten Sümpfen (Teilfläche 3; 147 ha) abgetrennt. Die Gefährdungskategorien der Arten richten sich für Deutschland nach BAUER ET AL. (2002), für Niedersachsen und die Region „Watten und Marschen“ nach SÜDBECK & W ENDT (2002). 3.9.4 Räumliche Verteilung der Brutpaare im Untersuchungsgebiet und deren Veränderungen Für die Ermittlung der Schwerpunkte des Vorkommens einzelner Arten im Untersuchungs gebiet, wurde die räumliche Verteilung der Brutpaare ausgewählter Wiesenvögel (Kiebitz, Bekassine, Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Feldlerche, Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen) im Jahr 2004 analysiert. Zusätzlich wurden, um Ver änderungen in der Verteilung dieser Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet über die Jahre analysieren zu können, ältere Brutvogelerfassungen mit Informationen über die räumliche Verteilung der Brutpaare herangezogen. Brutvogelerfassungen aus den folgenden fünf Jahren wurden hierzu ausgewertet: • 1983 (BÖLSCHER 1983) • 1988 (SPRENGER 1989) • 1993 (IBL 1993) • 1994 (GRÜTZMANN & MORITZ 1997) • 1999 (EIKHORST & MAURUSCHAT 2000) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 34 Kapitel 3: Material und Methoden Da nicht in jeder Brutvogelerfassung alle Arten kartiert wurden, liegen nicht für alle Arten, für sämtliche Erfassungsjahre räumlich Daten vor. Anhand dieser Daten ist es möglich, räumliche Verbreitungsmuster und deren Ver änderungen in den letzten 21 Jahren zu erkennen. Zwar ist es nicht immer möglich, zweifelsfrei zu klären welcher Faktor (Feuchte, Vegetationsstruktur, Nahrungsangebot oder Störung) die Verbreitung einer Art am stärksten beeinflusst, aber dennoch können durch diese Analyse Hinweise auf die Attraktivität bestimmter Gebietsteile auf verschiedene Arten gegeben werden. 3.9.5 Habitatpräferenzen Zur Analyse der Nistplatzwahl im Untersuchungsgebiet wurden die Reviere in Beziehung zu den vorhandenen Biotopen gesetzt. Durch solch eine Vogel-Habitat-Beziehung wird es möglich, Auswirkungen von Managementmaßnahmen und Lebensraumveränderungen auf die Vogelwelt vorherzusagen (BIBBY ET AL. 1995). Zudem wird hierdurch eine Analyse der Veränderung der Brutvogelbestände im Untersuchungsgebiet in Abhängigkeit von der Ver änderung der Vegetation ermöglicht. Um Aussagen über die Bedeutung der jeweiligen Biotope für die Avifauna im Unter suchungsgebiet machen zu können, wurden Präferenzen einzelner Arten zu bestimmten Biotopen untersucht. Zur Analyse dieser Habitatpräferenzen wurden nur diejenigen Arten herangezogen, die im Untersuchungsgebiet im Jahr 2004 durch mindestens zehn Brut paare vertreten waren, um eine ausreichend große Stichprobe für die Analyse zu gewährleisten. Da insbesondere die Arten der offenen Kulturlandschaft für die Bornhorster Huntewiesen von Bedeutung sind, wurde die Stockente (Anas platyrhynchos) nicht weiter untersucht, obwohl diese mit 39 Brutpaaren im Untersuchungsgebiet vorkommt. Somit standen sechs Arten für die Analyse zur Verfügung (siehe Tabelle 3-9). Tabelle 3-9: Brutvogelarten für die Analyse der Habitatpräferenzen Kiebitz (Vanellus vanellus) Wiesenpieper (Anthus pratensis) Bekassine (Gallinago gallinago) Schafstelze (Motacilla flava) Feldlerche (Alauda arvensis) Rohrammer (Emberiza schoeniclus) Zur Untersuchung der Habitatpräferenz der genannten Arten wurde ein Nahbereich der Reviere konstruiert, da nicht für alle Brutpaare im Untersuchungsgebiet die exakten Neststandorte bestimmt werden konnten. Eine Nestsuche hätte eine unverhältnismäßig große Störung der Avifauna bedeutet. Daher wurden, falls die Neststandorte nicht bekannt waren, die Revierzentren für die Analyse herangezogen. Diese wurden jedoch teilweise ohne Kenntnis der exakten Ausdehnung der Reviere aus den Daten der Brutvogel erfassung konstruiert. Hierdurch ist das Revierzentrum nicht immer identisch mit der Lage des eigentlichen Neststandortes, sondern stellt eine Annäherung an diesen dar. Es konnte somit nicht für jeden Nistplatz nur ein Biotoptyp zugeordnet werden. Eine kleinräumige aber flächige Betrachtung der Revierzentren ist von Vorteil, da bei mehreren Arten eine Kombination verschiedener Strukturen für die Nistplatzwahl entscheidend ist (vgl. GLUTZ ET Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden AL. 35 1987, FLADE 1994). Eine rein punktförmige Betrachtung der Revierzentren könnte dies nicht entsprechend abbilden. Es wurde daher in einem Radius von 50 m um die Revier zentren ein „Nahbereich der Reviere“ gebildet. In diesem Bereich sollten diejenigen Biotoptypen liegen, die für die Nistplatzwahl von entscheidender Bedeutung sind. Da nur wenige Informationen über Flächen vorliegen, die der Nahrungssuche der einzelnen Brutpaare dienten, bleiben diese Bereiche unberücksichtigt. Bei der Festlegung des Radius auf 50 m um die Revierzentren handelt es sich um eine subjektive Festlegung, die jedoch bei mehreren Arten (Bekassine, Uferschnepfe und Kiebitz) die minimal gefundenen Abstände zweier Revierzentren von ca. 100 m widerspiegelt. Auf eine Abgrenzung anhand der Reviergrößen nach Literaturangaben wurde verzichtet, da diese Angaben große Spannen aufweisen und stets stark von den Gegebenheiten der Untersuchungsgebiete abhängen (vgl. GLUTZ ET AL. 1987). Mittels des GIS wurden die Biotoptypen für den Nahbereich jedes Reviers ermittelt. Da die Kartierung der Biotoptypen relativ detailliert stattgefunden hat, wurden für die weitere Auswertung die Biotoptypen zu Biotopgruppen zusammengefasst. Es ist davon auszugehen, dass für die Avifauna insbesondere die Habitatstruktur und weniger die Pflanzenartenkombination für die Nistplatzwahl entscheidend ist (GOTTSCHALK 1995), sodass eine Zusammenfassung Sinn macht. Die Zusammenfassung der Biotoptypen zu Biotop gruppen wurde entsprechend der Zusammenfassung der Biotoptypen beim Vergleich der früheren Vegetationskartierungen vorgenommen (vgl. Kapitel 3.7.4, S. 29). Hierbei handelt es sich in erster Linie um eine floristische Zusammenfassung, die jedoch aufgrund der floristischen Ähnlichkeiten zu einer Aggregation ähnlicher Habitatstrukturen und ähnlicher Feuchtewerte führt. Um die Präferenzanalyse durchführen zu können, war es zudem nötig, Biotopgruppen mit sehr geringen Flächenanteilen am Untersuchungsgebiet stärker zusammenzufassen. Daher wurden alle Gruppen des Extensivgrünlandes zusammen gefasst (siehe Tabelle 3-10). Auch eine Unterscheidung des Nassgrünlandes anhand der Trophie erschien aufgrund der ähnlichen Struktureigenschaften und Bodenfeuchte nicht sinnvoll. Wegen des geringen Anteils am Untersuchungsgebiet wurden zudem noch die Biotopgruppen Sumpf und Röhricht zur neuen Biotopgruppe Sumpf / Röhricht zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um überwiegend hochwüchsigere Bestände auf nassen Standorten. Zusätzlich wurden noch die Einheiten Graben und Weg ausgewiesen, die bei der floristischen Betrachtung nicht berücksichtigt wurden. Diese Biotopgruppen stellen nicht nur die eigentlichen Wege und Gräben dar, sondern auch die entlang dieser verlaufenden Saumstrukturen mit Hochstauden und Zäunen. An Gräben wurden bei der Biotoptypen kartierung lediglich die größeren auskartiert (vgl. Karte 12). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 36 Kapitel 3: Material und Methoden Tabelle 3-10: Biotopgruppen zur Analyse der Habitatpräferenzen Biotopgruppe Beschreibung Anteil (%) am Gesamtgebiet Intensivgrünland siehe Tabelle 3-7, S. 30 26,93 deschampsiareiches Grünland siehe Tabelle 3-7, S. 30 21,71 Extensivgrünland Zusammenfassung der Biotopgruppen: - artenarmes Extensivgrünland - sonstiges mesophiles Grünland - mesophiles Grünland feuchter Standorte 7,70 (7,04) (0,53) (0,13) Nassgrünland Zusammenfassung der Biotopgruppen: - mageres Nassgrünland - Nasswiese / Nassweide 4,97 (0,03) (4,94) Flutrasen siehe Tabelle 3-7, S. 30 19,75 Ruderal siehe Tabelle 3-7, S. 30 1,08 Sumpf / Röhricht Zusammenfassung der Biotopgruppen: - Sumpf - Röhricht Weg Siedlung (siehe Tabelle 3-7) inklusive der Wege im Untersuchungsgebiet 1,34 Graben Gewässer (siehe Tabelle 3-7) inklusive der Gräben im Untersuchungsgebiet 2,24 Gehölz siehe Tabelle 3-7, S. 30 0,96 13,31 (13,00) (0,31) Trotz der Aggregation sind von einigen Biotopgruppen nur geringe Anteile im Unter suchungsgebiet vorhanden. Dies führt zu Problemen, da es einerseits nicht möglich ist, dass diese Biotopgruppen in allen Revieren einer Art vorkommen, wenn die geringen Anteile bereits durch Reviere dieser Brutvogelart besetzt sind. Andererseits kann es bei geringen Brutpaarzahlen möglich sein, dass die Biotopgruppe nicht gemieden wird, diese jedoch aufgrund ihres geringen Anteils am Untersuchungsgebiet in keinem der Nah bereiche der Reviere vorhanden ist. Daher konnten bei Biotopgruppen, die nur zu geringen Anteilen im Untersuchungsgebiet vorkommen (vgl. Tabelle 3-10), nur bei eindeutigen Ergebnissen Aussagen darüber gemacht werden, ob diese Biotopgruppen von der jeweiligen Brutvogelart präferiert oder gemieden werden. In mehreren Fällen war keine Aussage möglich. Aufgrund der entsprechenden Zusammenfassung der Biotoptypen zu Biotopgruppen, sowohl bei der floristischen als auch der avifaunistischen Betrachtung, ist anhand der früheren floristischen Kartierungen (siehe Kapitel 3.7.3, S. 29) eine Untersuchung der Entwicklung der Brutvogelbestände in Abhängigkeit der Entwicklung der Vegetation möglich. Zur Analyse der Präferenzen wurde pro Biotopgruppe der Median und das arithmetische Mittel des Flächenanteils, über alle Nahbereiche der Reviere der zu untersuchenden Brutvogelart errechnet. Anschließend wurden diese Werte, sowie die Quartile und die Extremwerte aus einzelnen Nahbereichen der Reviere, mit dem Anteil der jeweiligen Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet verglichen. Wenn durch eine Brutvogelart die jeweilige Biotopgruppe weder gemieden noch präferiert wird, ist anzunehmen, dass diese Biotopgruppe im Mittel aller Nahbereiche der Reviere in etwa einen Anteil entsprechend Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 37 dem Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet einnimmt. Falls eine Präferenz für eine Biotopgruppe vorliegt, ist zu erwarten, dass diese Biotopgruppe im Mittel mit größeren Anteilen in den Nahbereichen der Reviere vorhanden ist, als sie im Untersuchungsgebiet einnimmt. Bei Meidung wird erwartet, dass die jeweilige Biotopgruppe im Mittel in geringeren Anteilen in den Nahbereichen der Reviere vorhanden ist, als diese am Untersuchungsgebiet einnimmt. Die Darstellung der Anteile der Biotopgruppen in den Nahbereichen der Reviere erfolgt in Form von Boxplots (vgl. SACHS 2002), in denen zusätzlich die Anteile der jeweiligen Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet dargestellt sind. Neben den sechs in Tabelle 3-9 (S. 34) aufgeführten Arten, wurden weitere Arten, die für das Untersuchungsgebiet von besonderem Interesse sind, einer zusätzlichen Betrachtung ihrer Präferenzen unterzogen. Hierbei handelt es sich um die beiden Wiesenlimikolen Uferschnepfe (Limosa limosa) und Großer Brachvogel (Numenius arquata), die für das Untersuchungsgebiet zu den wertvollsten Brutvogelarten zählen. Daneben wurden noch die eher an Säumen vorkommenden Arten Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) untersucht. Als fünfte Art wurde insbesondere zu Vergleichszwecken, die an Gehölze gebundene Dorngrasmücke (Sylvia communis) analysiert. Für diese Arten wurde ebenfalls eine Präferenzanalyse, wie oben beschrieben durch geführt. Die Ergebnisse sind aufgrund der geringen Anzahl an Brutpaaren jedoch nicht entsprechend aussagekräftig. Es wird von den Analysen der Nahbereiche nur weniger Reviere auf ein generelles Verhaltensmuster der Arten im Untersuchungsgebiet ge schlossen. Dennoch geben diese Präferenzanalysen wertvolle Hinweise über präferierte Lebensräume dieser Arten. 3.9.6 Veränderung der Brutpaarzahlen in Abhängigkeit der Vegetationsentwicklung Zur Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen der Entwicklung der Vegetation und den Veränderungen der Brutpaarzahlen, wurde ein Vergleich der Brutpaarzahlen mit den Veränderungen des prozentualen Anteils der präferierten Biotopgruppe durchgeführt. Für diese Analyse wurden Angaben über Brutpaarzahlen der einzelnen Arten über einen längeren Zeitraum benötigt. Daher konnten die Brutvogelarten Feldlerche (Bestandsdaten seit 1994), Rohrammer (Bestandsdaten seit 1999), Schwarzkehlchen (erstmalig 2004 festgestellt) und Dorngrasmücke (seit 1999) nicht weiter untersucht werden. Zudem zeigte der Wiesenpieper eine Präferenz für die Biotopgruppen (Weg und Graben), für die außer aus dem Jahr 2004 keine Flächenanteile erhoben wurden. Daher wurde auch der Wiesenpieper bei der weiteren Auswertung nicht berücksichtigt. Für den Rotschenkel liegen Bestandsdaten aus zahlreichen Jahren vor. Da dieser 2004 nicht festgestellt wurde, konnten für diese Art keine Habitatpräferenzen ermittelt werden. Dennoch wurde diese Art in die Untersuchung zur Abhängigkeit der Entwicklung der Brutbestände aufgrund von Vegetationsveränderungen einbezogen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 38 Kapitel 3: Material und Methoden Für die Analyse wurden zunächst die Flächenanteile der von der jeweiligen Art am stärksten präferierten Biotopgruppe bei den Vegetationskartierungen aus den Jahren 1952 bis 1954, 1986, 1993, 2004 (siehe Kapitel 3.7.3, S. 29) ermittelt. Die Veränderungen der prozentualen Anteile der Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet wurden anschließend mit den Veränderungen der Brutpaarzahlen der jeweiligen Arten verglichen. Um ein Maß der Korrelation zwischen den Veränderungen der Anteile der Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet und der Brutpaarzahlen der jeweiligen Arten zu erhalten, wurde der Spearmansche Rang-Korrelationskoeffizient (SACHS 2002) unter Zuhilfenahme des Computerprogramms SPSS 12.0 für Windows ermittelt. Hierzu musste den jeweiligen Jahren der Vegetationskartierung eine Brutvogelkartierung zugeordnet werden, um für die jeweiligen Jahre konkrete Brutpaarzahlen zu erhalten. Dabei wurde zur Vegetations kartierung von 1952 - 1954 (WALTHER 1956) die Brutvogelerfassung aus dem Jahre 1968 (OGO 1968) zugeordnet, da frühere Bestandsdaten nicht vorliegen. Die Vegetations kartierung von 1986 (TAUX 1986) wurde mit der Brutvogelkartierung von 1983 (BÖLSCHER 1983) in Beziehung gesetzt. Die Brutvogelerfassung von 1988 (SPRENGER 1989) wurde aufgrund der nicht vollständigen Erfassung aller Brutvogelarten nicht berücksichtigt. Die Vegetationskartierung von 1993 (HOHMANN 1994) wurde der Brutvogelkartierung von 1993 (IBL 1993) zugeordnet. Im Jahr 2004 fanden Kartierung der Biotoptypen und der Brutvögel im Rahmen dieser Arbeit statt. Aufgrund der Datenlage konnten fünf Brutvogelarten (Kiebitz, Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Braunkehlchen und Rotschenkel) und sechs Biotopgruppen (Intensivgrünland, deschampsiareiches Grünland, Extensivgrünland, Nass grünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht) zur Ermittlung des Spearmanschen RangKorrelationskoeffizienten mit jeweils vier Datenpunkten herangezogen werden. Da diese Berechnungen wie bereits erläutert auf den Daten von vier Jahren basieren und somit stark von stochastischen Abweichungen geprägt sein können, wurden sie auf Plausibilität überprüft. Dazu wurde den Entwicklungen der Anteile wichtiger Biotopgruppen die Entwicklung der Brutpaarzahlen der untersuchten Arten über alle verfügbaren Brut vogelerfassungen gegenübergestellt. Der Vergleich von Brutpaarzahlen mit den präferierten Biotopgruppen beinhaltet einige Un sicherheiten. So mussten aufgrund fehlender Brutvogelerfassungen der Vegetations kartierung von 1952 - 1954 (WALTHER 1956) die Brutvogelbestände von 1968 (OGO 1968), also 14 Jahre später gegenübergestellt werden. Vermutlich hatte in diesem Zeitraum bereits eine Veränderung der Vegetation stattgefunden. Zudem ist ein Vergleich von Brutvogelbeständen über die Jahre aufgrund der unterschiedlichen Kartierer und der unter schiedlichen Methodik immer in gewissem Maße fehlerbehaftet (vgl. BIBBY ET AL. 1995). Auch die prozentualen Anteile der Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet sind abhängig vom Detailgrad der Vegetationskartierungen. Hinzu kommt noch das Problem der unterschiedlichen Kartiermethodik und die daraus resultierende Notwendigkeit alle Vegetationskartierungen in einheitliche Einheiten zu überführen (siehe Kapitel 3.7.3, S. 29). Trotz dieser Unsicherheiten können die Ergebnisse als wertvolle Grundlage für die Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 3: Material und Methoden 39 Maßnahmenplanung im Untersuchungsgebiet im Hinblick auf die Avifauna dienen, da sie aufzeigen welche Biotopgruppen für eine positive Entwicklung der Brutvogelbestände von Bedeutung sind. 3.10 Heuschrecken Im Rahmen dieser Arbeit fand an 12 ausgewählten Standorten die Erfassung der Heuschrecken statt (siehe Karte 26). Eine Aufstellung der Gauß-Krüger-Koordinaten der Standorte befindet sich im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 6-1). Die Standorte wurden mithilfe eines GPS-Handempfängers (GPS 12 von Garmin, USA) im Gelände aufgesucht. In einem Radius von ca. 20 m um die Probepunkte wurden die Arten anhand ihrer typischen Gesänge angesprochen. Als Ergänzung fanden Streif- und Sichtfänge in diesem Bereich statt. Anhand der festgestellten Anzahl an männlichen Tieren einer Art, die zeitgleich gehört wurden, bzw. der Anzahl an Individuen, die durch Streif- und Sichtfänge festgestellt werden konnten, wurde eine Einordnung in Häufigkeitsklassen vorgenommen. Die Lage der Probepunkte orientiert sich an den Standorten von IBL (1993), um einen Vergleich zwischen der vorliegenden Erfassung und derjenigen von 1993 zu ermöglichen. Zudem sollten die Probepunkte die verschiedenen Bereiche des Unter suchungsgebietes abdecken und gut erreichbar sein. Die Erfassung wurde an drei Terminen (28.08.; 02.09.; 06.09.) bei jeweils Temperaturen von über 20 °C durchgeführt. Jeder Standort wurde dabei zwei- bis dreimal kontrolliert. Die Nomenklatur der Heuschrecken richtet sich nach GREIN (1995a). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 40 Kapitel 4: Ergebnisse 4 Ergebnisse 4.1 Hydrologie In Tabelle 4-1 sind die an den Ableseterminen am Pegel am „Ohmsteder Siel“ ermittelten Wasserstände dargestellt. Tabelle 4-1: Wasserstände am „Ohmsteder Siel“ 2004 Datum Wasserstand [m üNN] Datum Wasserstand [m üNN] Datum Wasserstand [m üNN] 03.03.04 -0,22 07.06.04 -0,33 08.08.04 -0,29 18.03.04 -0,50 11.06.04 -0,26 24.08.04 -0,38 24.03.04 -0,14 14.06.04 -0,24 25.08.04 -0,28 30.03.04 -0,36 21.06.04 -0,13 30.08.04 -0,26 08.04.04 -0,20 28.06.04 -0,28 02.09.04 -0,18 13.04.04 -0,30 05.07.04 -0,21 06.09.04 -0,15 16.04.04 -0,49 07.07.04 -0,21 13.09.04 -0,11 21.04.04 -0,42 14.07.04 -0,26 20.09.04 -0,20 30.04.04 -0,60 19.07.04 -0,14 27.09.04 -0,08 10.05.04 -0,12 22.07.04 -0,12 04.10.04 -0,20 17.05.04 -0,25 26.07.04 -0,23 11.10.04 -0,62 24.05.04 -0,16 28.07.04 -0,31 18.10.04 -0,33 01.06.04 -0,17 02.08.04 -0,20 25.10.04 -0,24 Der höchste Wasserstand wurde am 27. September mit -0,08 m üNN abgelesen. Der zweithöchste Wasserstand wurde 14 Tage zuvor mit einem Wasserstand von -0,11 m üNN registriert. Der niedrigste Wasserstand wurde am 11. Oktober mit -0,62 m üNN notiert, gefolgt vom 30. April, an dem der Wasserstand -0,60 m üNN betrug. Insgesamt schwankten die Wasserstände zwischen März und Oktober 2004 um 0,54 m. Die Korrelation zwischen dem Grundwasserbrunnen des NLWKN und den Pegeldaten vom „Ohmsteder Siel“ ist mit einem R² von 0,33 gering (siehe Abbildung 4-1). Die Daten des Grundwasserbrunnens wurden nicht weiter berücksichtigt, da aufgrund solch geringen Zusammenhängen nicht auf den Wasserstand im Gebiet geschlossen werden kann. Die Wasserstände des Grundwasserbrunnens für die Jahre 1972 bis 2004 sind als Ergänzung im Anhang (siehe Anhang, Abbildung A 1-1) grafisch aufbereitet dargestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 41 Kapitel 4: Ergebnisse 0,4 0,3 Pegelstand Monatsmittel [m üNN] 0,2 0,1 0 -0,6 -0,4 -0,2 0 0,2 0,4 0,6 y = 0,4557x - 0,1978 R2 = 0,3299 -0,1 -0,2 -0,3 -0,4 -0,5 -0,6 Grundwasser [m üNN] Abbildung 4-1: Korrelation der Wasserstände vom Grundwasserbrunnen des NLWKN mit den Pegelständen am „Ohmsteder Siel“ Ob sich die hydrologischen Verhältnisse im Untersuchungsgebiet in den letzten Jahren verändert haben, wurde anhand der mittleren Wasserstände der Monate März bis Oktober analysiert. Dafür standen Daten aus den Jahren 1983 bis 1986 sowie 1990 bis 1992 zur Verfügung. Die Wasserstandsdaten finden sich in detaillierter Form auf der beiliegenden CD-ROM. Die Wasserstandsmittelwerte sind in Abbildung 4-2 grafisch dargestellt. Eine numerische Aufstellung der Monatsmittelwerte der Wasserstände befindet sich im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 1-1). mittlerer Wasserstand [m üNN] -0,15 -0,20 -0,25 -0,30 -0,35 -0,40 1983 1984 1985 1986 -//- 1990 1991 1992 -//- 2004 Abbildung 4-2: Wasserstandsmittelwerte im Untersuchungsgebiet, jeweils März bis Oktober Durch Abbildung 4-2 wird deutlich, dass sich der mittlere Wasserstand im Jahr 2004 nicht relevant von den Wasserständen vorhergehender Jahre unterscheidet, sondern innerhalb des üblichen Schwankungsbereiches liegt. Es entsteht der Eindruck, dass in den 80er Jahren die Mittelwerte über die Monate März bis Oktober noch etwas geringer lagen als in den 90er Jahren. Da es sich jedoch nur um drei bzw. vier Jahre je Jahrzehnt handelt, kann dies nicht sicher belegt werden. Bei solch kurzen Zeitreihen prägen sich Schwankungen Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 42 Kapitel 4: Ergebnisse stärker aus. Zudem liegt für das Jahr 1983 der höchste Wasserstandsmittelwert von -0,24 m üNN vor. Eine Veränderung der Wasserstandsmittelwerte über die Monate März bis Oktober kann somit nicht nachgewiesen werden. Abbildung 4-3 zeigt die Niederschlagsmonatssummen am Fliegerhorst in Oldenburg in Abhängigkeit der Monatsmittel der Wasserstände am „Ohmsteder Siel“. 180 Niederschlag Monatssumme Oldenburg Fliegerhorst [mm] 160 140 120 100 y = 83,136x + 84,941 R2 = 0,0821 80 60 40 20 0 -0,6 -0,5 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0 0,1 Wasserstand Monatsmittel am Ohmsteder Siel [m üNN] Abbildung 4-3: Korrelation zwischen dem Niederschlag in Oldenburg und dem Wasserstand am „Ohmsteder Siel“, jeweils von März bis Oktober der Jahre 1983-1986 und 1990-1992. Es wird deutlich, dass sich die Wasserstände im Untersuchungsgebiet weitgehend unabhängig von den Niederschlagsmengen verhalten (R² = 0,08). Die Schwankungen der Wasserstandsmittelwerte der einzelnen Monate können somit nicht durch unterschiedliche Niederschlagssummen erklärt werden. Um hydrologische Veränderungen aufzuspüren, wurden zudem die Monatsmittel der Pegelstände der Jahre 1983 bis 1986 und 1990 bis 1992 mit den Monatsmitteln aus dem Jahr 2004 verglichen (siehe Abbildung 4-4). Eine detaillierte Aufstellung der Monatsmittel der Wasserstände befindet sich im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 1-1). Wasserstand [m üNN] 0,00 -0,10 -0,20 -0,30 -0,40 -0,50 -0,60 Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Abbildung 4-4: Monatsmittel der Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen im Vergleich; grau: 1983-1986 und 1990-1992; schwarz: 2004 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 43 Kapitel 4: Ergebnisse Hierbei liegen die Monatsmittel aus dem Jahr 2004 im Bereich der üblichen Wasserstands schwankungen. Nur im Mai und September liegt das Monatsmittel 2004 etwas höher als in den anderen betrachteten Jahren, was jedoch aufgrund der geringen Anzahl an Mess daten, die 2004 die Monatsmittel bilden (pro Monat drei bis sieben Messwerte), entstanden sein kann. Im Gegensatz dazu lagen aus den anderen Jahren für alle Tage des Monats Tagesmittelwerte vor. Da die Monatsmittelwerte im Jahr 2004 nicht grundlegend von den Monatsmittelwerten der anderen Jahre abweichen, kann auch hier keine Veränderung im Wasserregime des Untersuchungsgebietes seit Anfang der 80er Jahre nachgewiesen werden. Anhand von Abbildung 4-4 und 4-5 zeigt sich der Verlauf der Wasserstände über die Vegetationsperiode. So liegen im März im Allgemeinen aufgrund der winterlichen Über flutungen noch die höchsten Gebietswasserstände vor. Diese werden bis Mai deutlich abgesenkt. Zum Sommer hin steigen die Wasserstände wieder an und sinken im Herbst ab, bevor es zu erneuten winterlichen Höchstständen kommt. Um die Extrema ebenfalls zu berücksichtigen, wurden die absolut maximalen und minimalen Wasserstände aller Ablesetermine der Monate März bis Oktober 2004 mit den absolut maximalen und minimalen Wasserständen pro Monat von September 1989 bis Juli 1993 und Mai bis August 1995 verglichen (siehe Abbildung 4-5). Eine Übersicht über die Werte der maximalen und minimalen Wasserstände im Untersuchungsgebiet befindet sich im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 1-2 und A 1-3). 0,5 Wasserstand [m ü NN] 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0 -0,2 MAX 1989-1995 MIN 1989-1995 MAX 2004 -0,3 MIN 2004 -0,1 -0,4 -0,5 -0,6 -0,7 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Abbildung 4-5: Extremwerte der Wasserstände im Untersuchungsgebiet (MAX 1989-1995: maximaler Wasserstand aus den Jahren 1989 bis 1993 und 1995 des jeweiligen Monats; MIN 1989-1995: minimaler Wasserstand aus den Jahren 1989 bis 1993 und 1995 des jeweiligen Monat; MAX 2004: maximaler Wasserstand im Jahr 2004 im jeweiligen Monat; MIN 2004: minimaler Wasserstand im Jahr 2004 im jeweiligen Monat) Zu erwarten wäre, dass aufgrund der begrenzten Anzahl an Messwerten aus dem Jahre 2004 diese zwischen den Extrema der längeren Zeitreihe über die Jahre 1989 bis 1993 und 1995 liegen. Die maximalen Wasserstände liegen im Jahr 2004 auch für alle Monate niedriger als diejenigen der Jahre 1989 bis 1993 und 1995. Die minimalen Wasserstände liegen jedoch in den Monaten April und Oktober tiefer als in den Jahren 1989 bis 1993 und 1995. Dies deutet auf eine Veränderung der minimalen Wasserstände im Untersuchungs gebiet hin. Aufgrund der kurzen Messreihe kann dies jedoch nicht sicher nachgewiesen werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 44 Kapitel 4: Ergebnisse 4.2 Feuchtezonen Die für das Untersuchungsgebiet ermittelten Feuchtezonen sind in Karte 3 dargestellt. Deutlich erkennbar sind die nassen Senken, die Feuchtezone 1 zugeordnet wurden. Feuchtezone 2a kommt nur im Geestrandbereich vor und beschreibt die quelligen, kaum überstauten Standorte mit austretendem Grundwasser aus dem Geestbereich. Durch den Bau der Bundesautobahn 29 sind im Bereich der Anschlussstelle Ohmstede diese quelligen Bereiche nicht mehr an den nach der Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) kartierten Bereichen vorhanden. Der überwiegende Teil der Fläche des Untersuchungs gebietes wird von Feuchtezone 4a eingenommen. Feuchtezone 4b grenzt sich von Feuchtezone 4a durch geringere Wechselfeuchte ab. Feuchtezone 4b liegt meist im Übergang zu kleineren Geesthügeln und anderen Geländeerhebungen. Durch die leicht erhöhte Lage und infolge von Sickerwasser der Hügel entsteht offenbar eine ausge glichene Wasserversorgung. Feuchtezone 5 ist weniger feucht, aber stark wechselfeucht und beschreibt Standorte, auf denen von WALTHER (1956) Flutrasen kartiert wurden. Die höher gelegenen Bereiche im Untersuchungsgebiet werden von Feuchtezone 6 reprä sentiert. Hier kommen die für das Untersuchungsgebiet trockensten Grünlandflächen vor. Feuchtezone 7 kommt nur an wenigen Stellen im Gebiet vor. Bei diesen Flächen handelt es sich um anthropogene Aufschüttungen, die die höchsten Erhebungen im Gebiet darstellen und heute nicht mehr bewirtschaftet werden. Bei der Überprüfung der Feuchtezonen im Gelände wurden noch einige Unstimmigkeiten deutlich, die einige Angleichungen an der Verteilung der Feuchtezonen nach sich zogen. Diese Korrekturen waren insbesondere im Bereich der Bundesautobahn 29 an der Anschlussstelle Ohmstede notwendig, da zur Zeit der Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) die Bundesautobahn 29 noch nicht vorhanden war. Die Feuchtezonen mussten in diesem Bereich anhand der aktuellen Vegetation und den Messwerten der Bodenfeuchte angepasst werden. Auch zwei weitere Flächen im Untersuchungsgebiet mussten ange passt werden, da hier der Geländeeindruck und die Feuchtezonen sich widersprachen. Dies betrifft die Flächen in unmittelbarer Umgebung der Probepunkte W19 und W36 (siehe Karte 3). Der Vergleich der im Gelände gemessenen Bodenfeuchte mit den aus der Vegetations kartierung von W ALTHER (1956) abgeleiteten Feuchtezonen ist in Abbildung 4-6 in Form eines Boxplot dargestellt. Im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 2-1) sind die Einzel ergebnisse der Bodenfeuchtemessung dargestellt. Die Lage der Messpunkte kann Karte 3 entnommen werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 45 Kapitel 4: Ergebnisse Medianwerte der Bodenfeuchte 100 80 60 W01 W36 Bodenfeuchte [%Vol.] 40 W08 W14 20 0 N= 4 1 9 3 4 13 2 1 2a 4a 4b 5 6 7 Feuchtezonen Abbildung 4-6: Gemessene Bodenfeuchte in Abhängigkeit von den Feuchtezonen Mit Abbildung 4-6 wird deutlich, dass Feuchtezone 1 am Tag der Bodenfeuchtemessung die höchsten Bodenfeuchtewerte aufwies. Der Median liegt mit 96 %Vol kaum unter 100 %Vol Bodenfeuchte. Feuchtezone 2a beinhaltet nur einen Probepunkt und somit nur einen Wert (95 %Vol). Dies liegt darin begründet, dass durch die Bautätigkeiten für die Bundesautobahn 29 in Bereichen der vermuteten Feuchtezone 2a heute veränderte hydrologische Bedingungen vorherrschen. Die Messwerte der Messpunkte in diesem Bereich wurden den angepassten Feuchtezonen zugeordnet. Feuchtezone 4a ist deutlich trockener. Der Median liegt bei 77 %Vol. In Feuchtezone 4b wurden höhere Werte gemessen als in Feuchtezone 4a. Hier liegt der Median bei 84 %Vol. Feuchtezone 5 hat einem Median von 95 %Vol und erreicht Bodenfeuchtewerte entsprechend Feuchtezone 1. Es wurde in Feuchtezone 5 jedoch - im Gegensatz zu Feuchtezone 1 - nur an einem Probepunkt knapp 100 %Vol Bodenfeuchte erreicht. Feuchtezone 6 ist deutlich trockener als die vorangegangenen. Der Median liegt bei 39 %Vol. Die Ausreißer in dieser Feuchtezone weisen stets geringere Bodenfeuchtewerte auf als Feuchtezone 4a. Feuchtezone 7 bildet den trockensten Bereich ab, auch wenn zwei Ausreißer der Feuchtezone 6 bis in diesen Bodenfeuchtebereich reichen. Der Median in Feuchtezone 7 liegt bei 29 %Vol. Da die Feuchtezonen neben der Wassersättigung auch durch ihre Wechselfeuchte unterschieden werden, erklären sich die geringen Unterschiede von Feuchtezone 1 bis Feuchtezone 5. Feuchtezone 4a und 4b werden lediglich durch die Stärke der Wechsel feuchte unterschieden. Es zeigt sich, dass am Tag der Bodenfeuchtemessung die Standorte der weniger wechselfeuchten Feuchtezone 4b höhere Bodenfeuchte aufwiesen als Feuchtezone 4a. Da die Bodenfeuchtemessungen im Oktober stattfanden, ist es nicht verwunderlich, dass die Bodenfeuchte im Bereich der Feuchtezone 5 sehr hoch und ähnlich zu Feuchtezone 1 ist. Nach der Definition der Feuchtezonen ist jedoch zu erwarten, dass Feuchtezone 1 diese hohe Bodenfeuchte über das ganze Jahr hält und Feuchtezone 5 über den Jahresverlauf stark schwankende Bodenfeuchtigkeit aufweist. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 46 Kapitel 4: Ergebnisse Hieran wird deutlich, dass es sich bei den Bodenfeuchtemessungen nur um eine Momentaufnahme handelt, die einen Vergleich der Feuchtezonen lediglich für den Tag der Messungen ermöglicht. 4.3 Relief In Karte 4 sind die Höhenstufen des Untersuchungsgebietes dargestellt. Die tiefsten Bereiche liegen bei knapp -0,3 m üNN im Nordosten des Gebietes und die höchsten Bereiche mit um 5,6 m üNN im Nordwesten des Untersuchungsgebietes in der Nähe der Anschlussstelle Ohmstede. Der überwiegende Teil des Untersuchungsgebietes liegt bei Höhen zwischen 0,0 m und 1,2 m üNN. Das Untersuchungsgebiet ist von Deichen mit Höhen zwischen 2,0 m und 4,5 m üNN umgeben, der Straßendamm der Bundesautobahn 29 erreicht Höhen von über 30 m üNN. 4.4 Böden In Karte 5 sind die kartierten Bodentypen und die Bodentypen nach der Bodenkarte (NLFB 1990) dargestellt. Der am häufigsten festgestellte Bodentyp ist Niedermoor. Dieser wurde an 38 der 62 Probepunkte kartiert. An einem Standort wurde ein Moorgley, also ein Boden mit einem geringmächtigen Niedermoorhorizont festgestellt. Zudem wurden Bodentypen kartiert, bei denen das Niedermoor von mineralischem Material überlagert ist. Es wurde an sechs Standorten Gley über Niedermoor festgestellt. Dieser Bodentyp zeichnet sich durch Oberboden- und Gleyhorizonte (Ah/Go/(Gr)) mit einer Mächtigkeit von zwei bis vier dm aus, die über Niedermoortorf liegen. Gley über Niedermoor entspricht der Bezeichnung Moormarsch in der Bodenkarte (NLFB 1990) (siehe Kapitel 2.6, S. 10). Des Weiteren wurde an einem Standort ein kleiüberdecktes Niedermoor festgestellt, bei dem die Oberboden- und Gleyhorizonte eine Mächtigkeit von kleiner zwei dm aufwiesen. Außerdem traten rein mineralische Bodentypen auf. Hierzu gehören die an 12 Standorten fest gestellten Gleye. An vier Standorten wurden gestörte Bodenprofile gefunden, die sich als Auftragsböden beschreiben lassen. Die detaillierten Ergebnisse pro Standort können im Anhang (siehe Anhang, Tabelle A 3-1) nachgelesen werden. Die Laboranalyse des Ober bodens ergab pH-Werte in CaCl2 zwischen 4,2 und 4,5. Der Anteil an organischer Substanz lag zwischen 71 % bei Niedermoorböden und 16 % bei Gley. Tabelle 4-2 gibt einen Überblick über den Vergleich zwischen den an den Probepunkten vorgefundenen Bodentypen und den in der Bodenkarte (NLFB 1990) verzeichneten Bodentypen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 47 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-2: Vergleich zwischen kartierten Bodentypen und Bodentypen der Bodenkarte (NLFB 1990) 1 kleiüberdecktes Niedermoor Gley 1 1 11 Moormarsch 62 4 Gley 1 1 Moor-Podsol-Gley 8 3 Auftragsboden randlich zu Gley; 2 davon 5 in Senken; und 1 in Senke Auftragsboden Gley über Niedermoor 24 Moorgley Niedermoor Niedermoor Bodentypen nach Bodenkarte Kartierte Bodentypen 1 8 1 3 1 4 davon 4 randlich zu Niedermoor Die meisten festgestellten Bodentypen entsprechen den Angaben der Bodenkarte. So sind 24 Niedermoorstandorte als Niedermoor in der Bodenkarte verzeichnet (siehe Tabelle 42). Die Abweichungen kommen insbesondere durch Senken oder im Übergang zwischen den Bodentypen zustande. Der kartierte Moorgley liegt im Bereich der Mischsignatur MoorPodsol-Gley. Die Mehrzahl der festgestellten Gleye über Niedermoor liegen in Bereichen, in denen in der Bodenkarte Moormarsch eingetragen ist. Moormarsch wird nach AG BODEN (1994) als Gley über Niedermoor bezeichnet. Das kleiüberdeckte Niedermoor liegt in einem als Niedermoor gekennzeichneten Bereich der Bodenkarte. Acht Gleye befinden sich in Bereichen, die in der Bodenkarte als Mischsignatur Moor-Podsol-Gley dargestellt sind. Gestörte Profile wurden nur auf Flächen festgestellt, die in der Bodenkarte als Auftragsböden gekennzeichnet sind. Die Bodenuntersuchungen im Bereich der Niedermoorböden zeigen keine Merkmale für starke Entwässerung des Untersuchungsgebietes in der Vergangenheit. Es wurden zwar vererdete Niedermoortorfe im Oberboden gefunden, eine Vermulmung oder Vermurschung wurde jedoch an keinem der Profile festgestellt. 4.5 Landwirtschaftliche Nutzung Anhand der im Jahr 2004 kartierten landwirtschaftlichen Nutzung wurden Flächen mit ähnlichen Nutzungsmustern zu Nutzungstypen zusammengefasst. Dabei entstanden sechs Nutzungstypen. Diese sind in Tabelle 4-3 mit Angabe zur Art der Nutzung und ihren Flächenanteilen dargestellt. Eine detaillierte Zusammenstellung der festgestellten Nutzungen im Untersuchungsgebiet befindet sich auf der beiliegenden CD-ROM. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 48 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-3: Nutzungstypen der Bornhorster Huntewiesen 2004 Nutzungstyp 3-malige Mahd 2-malige Mahd Flächengröße Beschreibung der Nutzung 11,85 ha Flächen, die 2004 dreimal gemäht wurden 75,39 ha Flächen, die 2004 zweimal gemäht wurden. Teilweise fand nach der zweiten Mahd noch eine Nachbeweidung statt. Auf zwei Flächen wurde sowohl vor als auch nach der Mahd beweidet. 1-malige Mahd 57,62 ha Flächen, die 2004 einmal gemäht wurden. Mahd mit Nachbe 98,40 ha Flächen, die 2004 zunächst einmal gemäht wurden und weidung auf denen anschließend eine Beweidung stattfand. Beweidet 66,17 ha Flächen, die 2004 beweidet wurden. Im Allgemeinen fand auf diesen Flächen eine Nachmahd statt. Brach 24,50 ha Flächen, die 2004 nicht genutzt wurden. Der Nutzungstyp Mahd mit Nachbeweidung nimmt die größten Flächenanteile ein, gefolgt von der 2-maligen Mahd. Den geringsten Flächenanteil nimmt die 3-malige Mahd ein. Bei den durch zweimalige Mahd genutzten Flächen sind zwei unterschiedliche Nutzungs formen vorhanden. Einerseits findet eine zweimalige Mahd mit Verzicht auf zusätzliche Düngung statt, die hauptsächlich auf den Flächen nördlich des „Pandsgraben“ und somit auf sehr nassen Flächen praktiziert wird. Andererseits kommt eine zweimalige Mahd mit Düngung auf den trockeneren Flächen südlich des „Pandsgraben“ vor. Die räumliche Verteilung der Nutzungstypen im Untersuchungsgebiet ist in Karte 6 dargestellt. Dabei fällt die ausschließliche Wiesennutzung im Nordteil auf den nassesten Flächen des Untersuchungsgebietes auf. Im restlichen Untersuchungsgebiet sind unter schiedliche Nutzungstypen vorhanden, wobei sich die 3-malige Mahd auf etwas trockenere Standorte im Untersuchungsgebiet beschränkt. Bei Betrachtung der Nutzungszeitpunkte im Jahr 2004 fällt auf, dass zwischen dem 26. Juli und 2. August 125 ha gemäht wurden (davon 110 ha erste Mahd). Das entspricht rund 37 % der nutzbaren Fläche der Bornhorster Huntewiesen, die innerhalb einer Woche gemäht wurden. Die Beweidung begann am 4. April im äußersten Südosten des Untersuchungsgebietes (Flur 24, Flurstück 239/1). Die erste festgestellte Mahd fand zwischen dem 29. April und dem 4. Mai im Südwesten des Untersuchungsgebietes statt (Flur 24, Flurstück 60/1, 113/5 und 120/1). Die höchste Viehdichte wurde durch Portionsweide der hofnahen Flächen im Bereich „Klein Bornhorst“ mit kurzzeitig bis zu 63 Tieren pro Hektar festgestellt. Auffällig ist, dass bis zum 14. Juni 2004 bereits 162 ha einer flächenhaften Nutzung, festgestellt in Form von Fahrspuren, Düngung, Beweidung oder Mahd unterzogen wurden. Dies entspricht einem Flächenanteil der nutzbaren Fläche von rund 48 %. Diese Flächen sind in Karte 7 dargestellt. Da es sich teilweise pro Fläche um mehrere Nutzungen handelt, wurden Nutzungsart und Nutzungszeitpunkt nicht dargestellt. Diese Informationen können der Nutzungsübersicht auf der beiliegenden CD-ROM entnommen werden. Um die Verteilung der verschiedenen Nutzungen im Untersuchungsgebiet zu verstehen, wurde der Anteil der Nutzungen pro Höhenstufe ermittelt. Dies ist in Abbildung 4-7 dargestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 49 Kapitel 4: Ergebnisse 100,00% 90,00% 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% unter 0,00 0,00-0,10 0,10-0,20 0,20-0,30 0,30-0,40 0,40-0,50 0,50-0,75 0,75-1,00 über 1,00 Höhe [m üNN] brach beweidet Mahd, Nachweide 1-malige Mahd 2-malige Mahd 3-malige Mahd Abbildung 4-7: Landwirtschaftliche Nutzung verschiedener Höhenstufen im Jahr 2004 Es wird deutlich, dass eine reine Weidenutzung im Untersuchungsgebiet erst ab ca. 0,10 m üNN möglich ist. Auf den Flächen bis 0,10 m üNN und darunter nimmt die einmalige Mahd die größten Anteile ein. Ab Höhen von 0,20 m üNN und darüber ist der Anteil der Nutzungen pro Höhenstufe sehr ähnlich. Es treten nur geringe Unterschiede auf. 4.6 Vegetation 4.6.1 Pflanzengesellschaften In Tabelle 4-4 sind die Aufnahmen von HOHMANN (1994) und dieser Arbeit in Form einer Vegetationstabelle dargestellt. Die Tabelle wurde nach floristischer Ähnlichkeit sortiert. Eine Stetigkeitsübersicht der Arten, die in mehr als einer Aufnahme vorkommen ist Tabelle 4-5 zu entnehmen. Zudem befinden sich auf der beigelegten CD-ROM Fotos aller Auf nahmestandorte zum Aufnahmezeitpunkt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 50 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-4: Vegetationstabelle der Bornhorster Huntewiesen mit Vegetationsaufnahmen aus den Jahren 1993 (HOHMANN 1994) und 2004. 1: Senecioni-Brometum racemosi TX. ET PRSG. 1951 1.1: Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum MEISEL 1977 1.2: Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris MEISEL 1977 1.3: Typische Subassoziations-Gruppe MEISEL 1977 Aufn.-Nr. Eigentum 1 Hohmann-Nr. Aufnahmejahr Flächengröße Feuchtestufe 2 Höhenstufe 3 Nutzung 4 Deckung Kräuter [%] Deckung Gräser [%] Anteil an Offenboden [%] Deckung K1 [%] Höhe K1 [cm] Deckung K2 [%] Höhe K2 [cm] Deckung der Moose [%] pH-Wert (in CaCl2) org.Substanz [%] Oxidationsmerkmale bis Tiefe von [cm] Torfmächtigkeit [cm] Laufende Nummer Artenzahl D 1.1 Agrostis capillaris Potentilla palustris Carex x elytroides Calliergon stramineum (M) Menyanthes trifoliata D 1.1, 1.2 Juncus filiformis Agrostis stolonifera Lotus pedunculatus D 1 (Senecioni-Brometum) Senecio aquaticus D 1, 2 (Calthion) Caltha palustris Myosotis scorpioides s. scorpioides D 1, 2, 3 (Molinietalia) Calliergonella cuspidata (M) Silene flos-cuculi Galium palustre Carex disticha Mentha aquatica Stellaria palustris Persicaria amphibia Iris pseudacorus Lysimachia vulgaris Carex vesicaria D 1, 3 (Molinietalia) Deschampsia cespitosa Carex nigra Agrostis canina Anthoxanthum odoratum Ranunculus flammula Molinio-Arrhenatheretea Rumex acetosa Ranunculus repens Alopecurus pratensis Cardamine pratensis Poa trivialis Holcus lanatus Glyceria fluitans D 4.1 Carex rostrata cf Carex aquatilis D 4.2 Lythrum salicaria Lycopus europaeus Stachys palustris D 4.2, 4.3 Symphytum officinale Urtica dioica Rorippa palustris 'Brachezeiger' Calamagrostis canescens Carex acuta Phalaris arundinacea Weitere Arten Filipendula ulmaria Brachythecium mildeanum (M) Festuca pratensis Leontodon autumnalis Lathyrus palustris Vicia cracca Trifolium repens Juncus effusus Alopecurus geniculatus Glyceria maxima Climacium dendroides (M) Mentha arvensis Thalictrum flavum Viola palustris Plagiomnium affine (M) Poa palustris Brachythecium rutabulum (M) Lysimachia nummularia 12 7 8 S S S 172 166 165 04 04 04 20 20 20 4a 4a 4a 1 1 1 2m 2m 2m 40 70 75 60 60 50 15 5 10 70 90 90 35 30 30 2 15 10 55 60 60 30 2 5 4,4 4,4 4,3 54 51 25 50 40 50 90 100 100 1 2 3 22 32 31 13 10 6 11 153 S S S S L 173 169 167 171 153 04 04 04 04 93 20 20 20 20 20 4a 4a 4a 4a 5 1 2 1 1 2 2m 2m 2m 2m 1m 25 60 70 50 75 80 50 50 10 5 5 20 0 80 95 80 80 50 60 25 30 10 5 60 60 40 5 3 10 <1 4,4 4,3 4,4 4,4 39 47 53 53 50 40 40 35 100 100 100 100 4 5 6 7 8 21 29 30 24 23 1.1 1.2 2: Calthion-Basalgesellschaft 3: Molinietalia-Fragmentgesellschaft 16 168 282 226 171 173 9 166 19 172 283 165 1 S S S P S S S S S S S S L 281 168 282 226 171 173 168 166 138 172 283 165 148 04 93 93 93 93 93 04 93 04 93 93 93 04 20 15 12 20 20 20 15 20 20 20 15 20 15 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 2 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 5 2m b 1m (w) b b 2m b 2m b 1m b 1m 70 60 25 20 40 30 50 50 5 5 1 2 2 2 5 15 50 5 2 15 30 95 50 60 20 70 25 40 15 95 50 55 50 15 10 90 25 25 75 2 70 40 10 70 80 15 4,4 4,4 4,5 4,3 25 63 48 16 50 40 55 55 90 100 100 70 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 20 23 26 19 28 14 27 29 20 21 25 30 21 4 S 99 04 20 4a 3 1m 40 50 25 70 40 5 75 3 4,3 48 90 40 22 24 4: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft 4.1: seggenreiche Ausprägung 4.2: hochstaudenreiche Ausprägung 4.3: typische Ausprägung 290 18 20 281 15 192 L N S S S N 290 192 139 281 282 192 93 04 04 93 04 93 20 20 20 20 12 20 4a 4a 4a 4a 4a 4a 1 1 1 2 1 1 1m 1m 2m 1m 2m b 15 50 75 90 30 50 0 5 10 1 5 1 95 90 95 50 50 50 3 75 70 3 30 80 25 <1 4,4 4,4 4,5 42 42 49 60 50 40 100 100 100 23 24 25 26 27 28 16 15 24 24 21 15 5: Phalaridetum arundinaceae LIBB. 1931 138 139 167 169 140 17 21 14 S S S S P P L S 138 139 167 169 140 140 290 283 93 93 93 93 93 04 04 04 20 20 20 20 20 20 20 15 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 4a 1 1 1 2 1 1 1 1 b b b b 1m 1m 1m 2m 80 30 30 20 95 70 5 5 15 2 3 2 0 10 95 100 90 90 50 55 5 90 70 75 20 25 50 3 0 0 4,4 4,4 4,4 45 43 41 55 45 40 100 80 40 29 30 31 32 33 34 35 36 24 21 15 19 18 19 12 15 148 2 24 L L P 148 146 226 93 04 04 15 20 20 4a 4a 4a 5 5 3 b 1m w 1 15 70 95 2 25 2 70 98 50 10 2 3 1.3 <1 37 19 5 4,2 20 30 85 38 11 2 4,2 33 50 25 39 11 146 151 3 L P P 146 151 151 93 93 04 20 20 20 4a 4a 4a 5 4 4 b b b 1 60 5 1 0 60 70 5 ? 40 17 41 9 0 4,3 23 45 100 42 6 22 P 111 04 20 5 2 b 70 40 0 100 80 10 130 0 4,3 71 50 100 43 17 4.1 23 P 110 04 20 5 2 b 50 60 0 100 80 10 140 0 4,3 71 50 100 44 15 99 S 99 93 20 4a 3 b 111 110 P P 111 110 93 93 20 20 5 5 2 2 b b 15 10 10 ? ? ? 45 7 46 13 47 10 4.2 4.3 5 L 153 04 20 5 2 2m 5 90 5 90 70 1 4,3 31 35 100 48 17 5 . 3 1 . 1 1 + . 1 . 1 2 2 v . . . . . . + . . v . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v . . . . . . . . . . . . r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 + 2 2 3 2 2 r 1 2 . 1 2 + 1 1 + 2 . . . 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + . . . . . . . + . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + + + + 1 2 2 . r 1 r + 2 + + 2 + 1 r 2 r + + + 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . 1 1 2 + 2 . 3 1 2 . 2 + + . 2 2 2 1 2 + 2 + 1 r + + 2 r 2 + 2 r 1 . 1 . 1 r 2 . . . 2 . . . 2 + 2 + 3 + + 1 + r + . 2 1 2 + 1 . 2 1 2 + 2 r + . . . . . + . + . + . + . . . . . + . + r . . 3 . + 2 2 . . r 1 2 v + 1 2 + 1 r + r 2 2 r 2 r 2 1 r r r 2 3 r 1 . 1 + r + r 3 2 3 2 . + + . . r 2 1 + 2 . + . + 2 + 2 2 + 2 . 2 + r . . 3 + r 1 . . 1 + . . 2 2 1 1 + r 1 . . . 4 2 2 1 1 . . . r . 2 5 1 1 + . + + + . + 2 2 2 . . 1 . . . 2 2 1 2 3 . 1 . + . 2 4 + 1 2 . 1 . . . 2 1 1 2 . r r . . . 1 4 2 1 1 . . + 1 1 1 3 . 2 2 + . + r 2 3 1 1 2 3 . . . 1 . 2 4 . + 2 . + + r . 1 5 2 1 2 . . r 1 1 1 2 1 1 . . . . . . 3 1 2 + 1 1 . + r . . 4 + + . . . . . . 1 1 . 1 . . + . + . 2 3 . 3 3 r . + r 2 2 5 1 1 2 . 1 . r . 2 2 2 2 . 2 2 . . + 3 . . 1 . . r . r . . 4 + + 2 . . r 2 + + 5 + 2 4 . . r r 1 1 2 r r 1 . . r . . 1 2 2 2 1 . + . . . . . + + 2 . + + . . . . 1 2 . + 1 . . . 2 . . 2 . r r . . . 2 . r 2 . . r r . . 2 . r + . . + . . . 5 . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . 2 3 . . . r 1 . . . 2 2 + . . . . . . . . . + . + . . . . . r . . . . . . . . . . . . + . 1 . . + + . . 2 . . . 2 1 . . 1 2 + . . + 3 1 . . . + 1 . . 1 1 + + . 2 3 + . . 2 2 2 1 + 2 1 + . . + . 2 . . 2 2 . . . 1 2 + . . . 2 1 . + 2 + + . . 3 . 1 1 . . 4 1 . + 1 2 1 . . 3 . 2 . + 3 2 . + . 1 + . . . + 2 1 + + 2 2 + 1 . 1 2 r . . . 1 . 2 . 3 . + 2 . 2 . 1 . . . + r . . . 2 r . . 3 . + . . . . . . . . . r . . . . + . . + . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . + . + 4 . + 5 . . 2 . . . . r + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . + . . . . . + 1 . 1 . . . r 1 . 1 . . . . + . + . . . . 2 1 1 2 . . . 3 . 1 + . . r 2 . + + . . . 3 . 1 2 . . . 1 + + 1 . . 1 2 + + 1 . . . 2 + 1 2 . . 1 2 + + . . . + 2 1 1 + . . . 1 . + . . . 1 3 2 1 2 . + + 2 . 1 . . . . . . + r . . + + 1 . . . . . 3 1 + . . . . + + 1 + . . r 1 . 1 . 2 + 2 3 3 1 2 . . . 2 1 + 2 . . . r . 1 2 . . r . . 2 r . . r 2 + 1 2 . . + 2 1 . . . . . 2 . 2 2 . . . . . 1 . . . . . . + . . . . . . . . . . 1 2 1 1 . . . . 2 2 1 2 . . r 2 + 1 + . . . 3 + 1 . . . . 2 + + r . + . r . 2 + r r . . 1 r . 1 1 2 2 . 2 2 3 . . + r 2 2 + r . + . 2 2 . 1 . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r . . . . . . r . . . . . . . . . . r r + + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + . . . . . 2 . 2 . . 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + . . . . . . . . 1 . . . . . . + . . . . . . . r . . . . . . . . . . . + . . + . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 + 2 1 1 2 . . . . . . . . . r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r . . . . . . r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r + . 2 1 . r + . . + r + r + . . . 1 2 + + + . . 2 1 + 2 + 2 2 + . 1 . + 3 1 . 2 1 3 2 + 2 1 2 3 1 + 2 2 . 2 1 1 . 2 . . 2 2 2 2 + + 3 r + . + 2 1 2 2 1 1 . 2 r + . 1 4 . 2 . 4 + 2 2 + 2 2 2 4 2 2 . 3 1 4 r + 3 + + 1 5 . 5 2 1 3 4 2 3 4 2 3 3 + 3 2 2 2 1 + . 1 . . 2 2 4 1 + 5 + + 3 . 1 3 1 1 4 1 2 5 + + 5 . + 5 + . 1 3 4 r . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . . r r 2 . . . . . . . . . . . . 3 v . . r . . . . . . . . . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . + . + . + . 2 . . . . . . . . . . . 2 v . 1 . r 1 . . . . . + . . . . r 3 . . r + . . . . . . . . . . . . . . . + . . . 1 2 1 . . . . . . . + . . . . . . . . 2 . . . . . . . . . . + . . . . . . . . . 2 . 1 . . . . . + . . . r . . r . + . + . . . . . . . . . . . . . . . + . 1 . . . . . . 2 . . . 1 . . . . 1 + + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v 1 r r . + . . . . . r . . . . . + . . . . + . + . . + + 1 + . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . . . . + . . . . 1 . 2 . . . . . r . r . . . . . . + . . . . . + . . 2 . . . . r . + . . + + + . + . . . . v . . . . . . . . . . . . . . v r . . . . . + . . . . . . . + . . . . + . . . . . . . . 1 . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 . + . . . . . . . . . + . . . . . . . . . . . . + . + . . . . + 1 . . + . + . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . r . . . . + . 2 . . . + r . . . . . . 1 1 1 . . . r . . . 1 . . . . . . . r . . . . . . . . . r . . . . . 1 . . . r . . . 1 . . . + . . . . . . . r . . . . . r . . . . . . . + + . . . . . . 3 . 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + . + . . . . . . . . 2 . . . . . 1 . . . . . . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 . . . r r . . . . . . . 1 . . . . 2 . . . . + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . + + . . . . . . 2 . . . . . + . . . 1 r . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . 1 . r Außerdem: Glechoma hederacea 4:1; Carex canescens 6:2; Equisetum fluviatile 22:r; Achillea ptarmica 6:r, 33:r; Juncus conglomeratus 7:r; Poa pratensis 9:1; Rorippa amphibia 17:+, 32:r; Drepanocladus aduncus (M) 41:+, 44:1; Poa annua 36:r, 43:r; Calliergon cordifolium (M) 40:+; Cirsium arvense 45:r; Galium uliginosum 38:+; Oenanthe fistulosa 31:1; Peucedanum palustre 41:r; Rorippa sylvestris 31:r; Veronica serpyllifolia 28:r; Campylium elodes (M) 17:v; 1 Eigentum: L = Land Niedersachsen; N = Naturschutzverband; P = Privat; S = Stadt Oldenburg; Feuchtestufe: siehe Kapitel 3.2; S.18. 3 Höhenstufe: 1 = 0-0,1 m üNN; 2 = 0,1-0,2 m üNN; 3 = 0,2-0,3 m üNN; 4 = 0,3-0,4 m üNN; 5 = 0,4-0,5 m üNN; 4 Nutzung: 2m = zweimalige Mahd; 1m = einmalige Mahd; w = beweidet; b = ungenutzt; 2 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 51 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-5: Stetigkeitstabelle der Pflanzengesellschaften aus den Jahren 1993 (HOHMANN 1994) und 2004 in den Bornhorster Huntewiesen. 1: Senecioni-Brometum racemosi TX. ET PRSG. 1951 1.1: Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum MEISEL 1977 1.2: Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris MEISEL 1977 1.3: Typische Subassoziations-Gruppe MEISEL 1977 2: Calthion-Basalgesellschaft 3: Molinietalia-Fragmentgesellschaft 4: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft 4.1: seggenreiche Ausprägung 4.2: hochstaudenreiche Ausprägung 4.3: typische Ausprägung 5: Phalaridetum arundinaceae LIBB. 1931 Zahl der Aufnahmen D 1.1 Agrostis capillaris Potentilla palustris Carex x elytroides Calliergon stramineum (M) Menyanthes trifoliata D 1.1, 1.2 Juncus filiformis Agrostis stolonifera Lotus pedunculatus D 1 (Senecioni-Brometum) Senecio aquaticus D 1, 2 (Calthion) Caltha palustris Myosotis scorpioides s. scorpioides D 1, 2, 3 (Molinietalia) Calliergonella cuspidata (M) Silene flos-cuculi Galium palustre Carex disticha Mentha aquatica Stellaria palustris Persicaria amphibia Iris pseudacorus Lysimachia vulgaris Carex vesicaria D 1, 3 (Molinietalia) Deschampsia cespitosa Carex nigra Agrostis canina Anthoxanthum odoratum Ranunculus flammula Molinio-Arrhenatheretea Rumex acetosa Ranunculus repens Alopecurus pratensis Cardamine pratensis Poa trivialis Holcus lanatus Glyceria fluitans D 4.1 Carex rostrata cf Carex aquatilis D 4.2 Lythrum salicaria Lycopus europaeus Stachys palustris D 4.2, 4.3 Symphytum officinale Urtica dioica Rorippa palustris 'Brachezeiger' Calamagrostis canescens Carex acuta Phalaris arundinacea Weitere Arten Filipendula ulmaria Brachythecium mildeanum (M) Festuca pratensis Leontodon autumnalis Lathyrus palustris Vicia cracca Trifolium repens Juncus effusus Alopecurus geniculatus Glyceria maxima Climacium dendroides (M) Mentha arvensis Thalictrum flavum Viola palustris Plagiomnium affine (M) Poa palustris Brachythecium rutabulum (M) Lysimachia nummularia 1.1 1.2 1.3 3 5 20 2 8 3 3 4.1 4.2 4.3 3 2 3 5 1 2 3 2 2 1 I . . I . . . . r . . I . I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 IV IV II . I r . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 IV V . . . . . . 3 2 V II V IV V IV 1 . 3 . 1 . 2 1 . . 3 2 3 3 3 2 2 3 3 3 V V V . IV IV IV II III V V IV V IV II III II IV II V III V V IV II IV IV II II IV . 1 1 . . 1 . . . 2 . 1 . . . . . . . 1 . . 2 1 . . . 2 2 1 . 1 . . . . . 1 . 1 1 . 1 . . 1 1 . . 1 . . 2 3 3 II I IV V V II I IV IV IV . . I I II 1 1 2 1 2 . . . 1 1 . . . . . . . . . . 1 . . . . 2 3 . 2 . . . I V I V IV . . III V IV V IV r + II IV IV V II . I 1 2 1 3 2 3 2 . 2 1 2 3 1 2 . . . . . . . . . . 2 . . . 1 1 1 1 . . . . . . . . . . . 1 . 2 1 . . . . . . . . . . . . I r . II . . . . . . . . 2 2 2 . . . 1 . . . . . . . . r r . II . . . . . . . . 2 2 . 2 3 2 . . . 2 3 2 III V IV IV V V V V V 1 3 2 3 2 3 2 2 2 3 2 2 1 1 1 3 1 . 1 2 1 . . . . . . . . . . . . IV I II II II I III I I . . . I . . . I I III + I r I I r II r II II II II + + + + r IV . . . III I . . I I I . II I II . I . 1 1 . . . . . 1 1 . 1 . . . . . 1 . 1 . . . . . . . . 1 . . . . . . . . 2 . . . 1 2 . . . . . . . 1 . . . . 2 . . . 2 2 . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . 1 . 1 Es sind nur Arten berücksichtigt, die in mehr als einer Aufnahme vorkommen. (r = Stetigkeit > 0% und ≤ 5%; + = Stetigkeit > 5% und ≤ 10%; I = Stetigkeit > 10% und ≤ 20%; II = Stetigkeit > 20% und ≤ 40%; III = Stetigkeit > 40% und ≤ 60%; IV = Stetigkeit > 60% und ≤ 80%; V = Stetigkeit > 80% und ≤ 100%) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 52 Kapitel 4: Ergebnisse Es wurden Pflanzengesellschaften aus der Klasse der Molinio-Arrhenatheretea TX. 1937 und der Klasse der Phragmitetea TX. ET PRSG. 1942 festgestellt. Sowohl bei den Phragmitetea als auch bei den Molinio-Arrhenatheretea wurden Dominanz bestände einzelner Arten kartiert. Nach DIERSCHKE & W AESCH (2003) können die Dominanzbestände durch Nutzungsaufgabe oder geringe Nutzungsintensität von Nasswiesen entstehen. Häufig entstehen Dominanzen von Hochstauden, Seggen oder Gräsern, wobei Wiesenarten zunehmend verdrängt werden. Eine Einordnung ins syn taxonomische System ist nur noch schwer möglich, da Charakterarten ausfallen. DIERSCHKE & W AESCH (2003) schlagen daher die Benennung dieser Pflanzenbestände als Basal-, Fragment- oder Degenerationsgesellschaft der jeweiligen Ausgangsgesellschaft vor. Dies wurde für Aufnahmen übernommen, die noch dem Molinio-Arrhenatheretea zugeordnet werden können. Vegetationsaufnahmen, die aufgrund starker Dominanzbildungen nicht mehr sicher dem Molinio-Arrhenatheretea zugeordnet werden können und in denen Calamagrostis canescens (Sumpf-Reitgras) in hohen Deckungen auftritt, werden hiervon abweichend als Calamagrostis-Dominanzgesellschaft bezeichnet. Aus der Klasse der Phragmitetea konnte das Phalaridetum arundinaceae LIBB. 1931 (5) festgestellt werden. Arten wie Stellaria palustris, Galium palustre, Ranunculus repens, Rumex acetosa, Alopecurus pratensis und Cardamine pratensis kommen in dem Bestand vor. Vermutlich handelt es sich bei dieser Vegetationsaufnahme um eine, durch Ver brachung einer Nasswiese entstandene Gesellschaft. Auch die Calamagrostis-Dominanzgesellschaft stellt ein, durch Nutzungsaufgabe ent standenes Brachestadium dar und unterliegt heute einer natürlichen Sukzession. Die Gesellschaft kommt in drei Ausprägungen vor: typische Ausprägung (4.3), seggenreiche Ausprägung (4.1) und hochstaudenreiche Ausprägung (4.2). Die Bestände sind stets durch hohe Deckungsgrade von Calamagrostis canescens gekennzeichnet. Bei der typischen Ausprägung handelt es sich um artenarme Bestände, in denen neben Calamagrostis canescens insbesondere Symphytum officinale, Urtica dioica und Rorippa palustris vorkommen. In der hochstaudenreichen Ausprägung treten zu diesen Arten noch Iris pseudacorus, Lysimachia vulgaris, Lythrum salicaria, Lycopus europaeus und Stachys palustris hinzu. Bei der seggenreichen Ausprägung kommen neben Calamagrostis canescens noch Seggen (Carex aquatilis oder Carex rostrata) und einige Feuchtwiesen arten hinzu. Bei der Klasse der Molinio-Arrhenatheretea können alle Aufnahmen der Ordnung Molinietalia caeruleae W. KOCH 1926 zugeordnet werden. Auch hier kam es zu Dominanzbildungen und somit zu kennartenarmen Beständen. Diese wurden, wie von DIERSCHKE & WAESCH (2003) beschrieben, als Molinietalia-Fragmentgesellschaft (3) und als Calthion-Basalgesellschaft (2) bezeichnet. Sie sind gekennzeichnet durch das über wiegende Fehlen der Verbands- bzw Assoziationskennarten. In der Calthion-Basalgesell Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 53 Kapitel 4: Ergebnisse schaft kam es zu Dominanzbildungen von Calamagrostis canescens und Carex acuta. Die Molinietalia-Fragmentgesellschaft wird von unterschiedlichen Arten beherrscht (Carex vesicaria, Agrostis canina, Deschampsia cespitosa). Der größte Teil der Aufnahmen kann dem Senecioni-Brometum racemosi TX. ET PRSG. 1951 zugeordnet werden (1.1 bis 1.3). Die Assoziationscharakterart Senecio aquaticus des Senecioni-Brometum racemosi kommt mit einer Stetigkeit von 86 % (Stetigkeitsklasse V) vor. Für eine weitere Unterteilung dieser Assoziation wurde die Nomenklatur nach MEISEL (1977) verwendet. Danach können zwei Subassoziations-Gruppen unterschieden werden. Die durch hohe Bodenfeuchte gekennzeichnete Subassoziations-Gruppe von Carex fusca (1.1 und 1.2) und die Typische Subassoziations-Gruppe (1.3) auf weniger nassen Böden. Diese Trennung kann im Untersuchungsgebiet anhand der Arten Juncus filiformis, Agrostis stolonifera und Lotus pedunculatus vorgenommen werden. Die Subassoziations-Gruppe von Carex fusca lässt sich noch in die Subassoziation von Comarum und die Subassoziation von Phalaris unterteilen. Diese Subassoziationen lassen sich im Unter suchungsgebiet insbesondere durch Potentilla palustris und Carex x elytroides trennen. Diese Arten kennzeichnen die nassesten Bereiche und werden unregelmäßig durch Menyanthes trifoliata ergänzt. Durch die Arten Agrostis capillaris und Calliergon stramineum kommt eher die regelmäßige Mahd als die Bodenfeuchte zum Ausdruck. Carex rostrata wurde 2004 nicht festgestellt. Auf der Fläche der Vegetationsaufnahme 151 wurde 2004 mit identischer Deckung, mit der 1993 Carex rostrata gefunden wurde, Carex aquatilis festgestellt. Auf dem zweiten Standort auf dem 1993 von HOHMANN (1994) Carex rostrata kartiert wurde (Vegetationsaufnahme 146), befanden sich lediglich Carex vesicaria und Carex acuta. Es kann somit nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass 1993 eine Fehlbestimmung zum Vorhandensein von Carex rostrata führte. Die Aufnahmen des Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziations-Gruppe von Carex fusca (1.1 und 1.2), die die artenreichsten Pflanzenbestände darstellen, wurden bis auf eine Vegetationsaufnahme (Nr. 153) im Jahr 2004 kartiert. Die Grünlandparzelle, auf der Vegetationsaufnahme 153 durchgeführt wurde, befindet sich als einzige dieser Subassoziations-Gruppe nicht im Besitz der Stadt Oldenburg (siehe Karte 8 und Abbildung 4-8). Diese Fläche ist im Besitz des Landes Niedersachsen und wurde als Vegetationsaufnahme 5 im Jahr 2004 als Phalaridetum arundinaceae kartiert. Diese Fläche wurde im Jahr 1993 und 2004 jeweils durch einmalige Mahd genutzt. Die Flächen in städtischem Besitz, die im Nordteil des Untersuchungsgebietes liegen, werden durch zweimalige Mahd genutzt (siehe Karte 6 und Abbildung 4-8). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 54 Kapitel 4: Ergebnisse Landwirtschaftliche Nutzung Eigentumsverhältnisse 100% 100% 80% 80% 60% Privat Verband 60% 40% Land Stadt 40% Brache beweidet 1-malige Mahd 2-malige Mahd 20% 20% 0% 0% 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 4.3 1.1 1.2 1.3 5 2 3 4.1 4.2 4.3 5 Pflanzengesellschaft Pflanzengesellschaft Abbildung 4-8: Verteilung der Eigentumsverhältnisse und der landwirtschaftlichen Nutzung in Abhängigkeit der fest gestellten Pflanzengesellschaften (Privat = Flächen in Privatbesitz; Verband = Flächen im Besitz eines Naturschutzverbandes; Land = Flächen in Besitz des Landes Niedersachsen; Stadt = Flächen in Besitz der Stadt Oldenburg; Pflanzengesellschaften: 1.1: Senecioni-Brometum racemosi, SubassoziationsGruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum (N = 3); 1.2: Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris (N = 5); 1.3: SenecioniBrometum racemosi, Typische Subassoziations-Gruppe (N = 20); 2: Calthion-Basalgesellschaft (N = 8); 3: Molinietalia-Fragmentgesellschaft (N = 3); 4.1: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung (N = 3); 4.2: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung (N = 2); 4.3: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, typische Ausprägung (N = 3); 5: Phalaridetum arundinaceae (N = 1)) Wie Abbildung 4-8 zeigt, wurden Bestände des Senecioni-Brometum racemosi (1.1 bis 1.3)nur einmal auf Flächen die sich im Privatbesitz befinden festgestellt. Diese Vegetationsaufnahme wurde 1993 durchgeführt. Von den 2004 kartierten Flächen, auf denen Wassergreiskrautwiesen festgestellt wurden, befindet sich keine Fläche in Privatbesitz. Der Anteil der Vegetationsaufnahmen auf Flächen, die sich in Privatbesitz befinden, nimmt zu den stärker verbrachten Flächen zu. So befinden sich von den acht durchgeführten Vegetationsaufnahmen, bei denen die Calamagrostis-Dominanz gesellschaft festgestellt wurde (4.1 bis 4.3), sechs auf Flächen in Privatbesitz. Alle acht Flächen wurden im Jahr der Kartierung nicht genutzt. Eine Analyse der organischen Substanz, des pH-Wertes, der Torfmächtigkeit sowie der Höhenstufen erbrachte zwar Anzeichen für Unterschiede zwischen den Pflanzen gesellschaften, konnte diese aber aufgrund der geringen Stichprobenzahl nicht belegen. Zur Veranschaulichung wurden Boxplots zu diesen Parametern erstellt. Diese befinden sich im Anhang (siehe Anhang, Abbildung A 4-1 bis A 4-4). Es scheint, dass der über wiegende Teil der Wassergreiskrautwiesen, als auch der Bestände der Calthion-Basal gesellschaft bei Anteilen von organischer Substanz zwischen 40 und 50 % vorkommen. Die übrigen Pflanzengesellschaften weisen geringere oder höhere Anteile auf. Der pHWert liegt bei den Wassergreiskrautwiesen zwischen 4,3 und 4,5. Die Bestände der Molinietalia-Fragmentgesellschaft weisen einen pH-Wert von 4,2 und die geringsten Torfmächtigkeiten auf. Zudem kommt die Molinietalia-Fragmentgesellschaft zusammen mit der Calamagrostis-Dominanzgesellschaft bei Höhenstufen vor, an denen nur einzelne Wassergreiskrautwiesen festgestellt wurden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 55 Kapitel 4: Ergebnisse 4.6.2 Ordination Durch die Analyse der Vegetationsaufnahmen mittels Hauptkomponentenanalyse (PCA) können durch die ersten drei Achsen 43 % der Varianz des Datensatzes erklärt werden. Da eine dreidimensionale Darstellung sehr unübersichtlich ist, wird im Folgenden eine zweidimensionale Darstellung der Ergebnisse gewählt. Die ersten beiden Achsen der PCA erklären hierbei zusammen 34 % der Varianz des Datensatzes. Durch die Ordination mittels einer PCA lassen sich die Standorte im zweidimensionalen Raum darstellen, wobei die Nähe der Punkte zueinander ihre Ähnlichkeit untereinander abbildet. Zunächst wird in Abbildung 4-9 ein Biplot dargestellt. Hierin werden die durch die PCA erhaltenen Vektoren für die Standortparameter zusammen den Arten, deren Positionen im Ordinationsraum durch gewichtete Mittelwertbildung („weighted averaging“) der Vege tationsaufnahmen erhalten wurden, abgebildet. PCA von Aufnahmen 2004 und 1993; Arten mit nur 1 Vorkommen entfernt Holc.lan Alop.gen Brat.rut Desc.ces Brat.mil Lysm.num Glyc.flu Trif.rep Care.ros Leon.aut Care.nig Poa .tri Axis 2 Agrt.can Achi.pta Fest.pra Antx.odo Ranu.fla Ment.aqu Mahd Junc.fil Agrt.cap Artenzahl Care.*ey Lotu.ped Agrt.sto Rori.amp Ranu.rep Rume.ace Stel.pau Care.acu Card.pra Alop.pra Junc.eff Care.ves Phal.aru Höhenstufe Feuchtestufe Calr.str Galu.pal Calh.pal Sile.flo Poa .pal Myos.s-s Seni.aqu Perc.amp Clim.den Brach Glyc.max Ment.arv Iris.pse Thal.fla Care.dii Urti.dio Laty.pau Calr.cus Pote.pal Lycu.eur Cala.can Fili.ulm Rori.pal Vici.cra Poa .ann Lysm.vul Deckung Moose Viol.pal Drep.a;a Stac.pal Lyth.sal Plao.aff Symh.off Axis 1 Abbildung 4-9: Biplot mit Arten und Standortparametern der Vegetationsaufnahmen. Zugrunde liegender Datensatz umfasst die Vegetationsaufnahmen von 1993 (HOHMANN 1994) und 2004. Position der Arten im Ordinationsraum durch „weighted averaging“ der Vegetationsaufnahmen ermittelt. Richtung und Länge der Vektoren der Standortparameter im Ordinationsraum aufgrund PCA. (Mahd = Anzahl der Schnitte pro Jahr (0-2); Höhenstufe = Höhenstufe nach der Höhenkarte (höhere Werte stehen für höher liegende Bereiche); Feuchtestufe = Feuchtestufen siehe Kapitel 3.2, S. 18; Brach = binär kodierte Variable, die angibt ob die Fläche genutzt (0) oder ungenutzt war (1); Deck Moose = Deckung der Moose; Artenzahl = Anzahl der Arten in den Vegetationsaufnahmen). Anhand der dargestellten Arten wird deutlich, dass die erste Hauptachse (Axis 1) hauptsächlich einen Nutzungsgradienten widerspiegelt, mit Wiesenarten bei kleineren Werten der ersten Hauptachse und Brachezeigern bei höheren Werten. Dies wird auch durch die Standortparameter Mahd und Brach deutlich. Die zweite Hauptachse (Axis 2) deutet einen Feuchtegradienten an. Arten, die auf verhältnismäßig trockenen Standorten vorkommen, werden eher bei größeren Werten und Arten, die auf eine sehr hohe Boden Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 56 Kapitel 4: Ergebnisse feuchte angewiesen sind, eher bei kleineren Werten der zweiten Achse dargestellt. Einige Arten zeigen jedoch deutliche Abweichungen. So liegen Glyceria fluitans (Flutender Schwaden) und Alopecurus geniculatus (Knick-Fuchsschwanz) ebenso wie Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) und Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) bei großen Werten der zweiten Achse. Dies deutet darauf hin, dass es sich hierbei um Staunässeeinfluss bei geringer Überflutungsdauer handelt. Der Standortparameter Feuchtestufe widerspricht dem scheinbar, da er entlang der ersten Hauptachse ausgerichtet ist. Jedoch wurde die Mehrzahl der Vegetationsaufnahmen der Feuchtestufe 4a zugeordnet. Lediglich sechs Vegetationsaufnahmen wurden Feuchtestufe 5 zugeordnet. Von diesen sechs Vege tationsaufnahmen wurden vier als Brachen eingestuft. Daher ist beim Standortparameter Feuchtestufe vermutlich ebenfalls ein starker Nutzungseinfluss vorhanden. Die Höhen stufe, die ebenfalls eine Aussage über die Feuchtigkeit zulassen sollte, zeigt jedoch deutlich eine Veränderung entlang der zweiten Achse. Daraus kann geschlossen werden, dass der Standortparameter Höhenstufe in den Ordinationsdiagrammen die Bodenfeuchte offensichtlich besser abbildet als die ermittelten Feuchtestufen. Als weitere Standortparameter sind die Artenzahl und die Deckung der Moose vorhanden. Deutlich wird, dass unter häufiger Mahdnutzung die Artenzahl zunimmt. Die Deckung der Moose nimmt zu geringeren Werten der zweiten Hauptachse zu. Um die Stärke des Einflusses der einzelnen Arten auf die Lage der Vegetationsaufnahmen im Ordinationsraum erkennen zu können, wurde ein Biplot mit den Vegetationsaufnahmen und Artvektoren erzeugt. Dieser ist in Abbildung 4-10 dargestellt. Die Richtung der Art vektoren gibt an, in welche Richtung die Deckungsgrade der jeweiligen Arten zunehmen. Die Länge der Vektoren gibt die Stärke des Einflusses auf die Anordnung der Vegetations aufnahmen im Ordinationsraum wieder. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 57 Kapitel 4: Ergebnisse PCA von Aufnahmen 2004 und 1993; Arten mit nur 1 Vorkommen entfernt 24 192 153 18 2 9 148 1 5 21 6 4 17 11 Axis 2 146 151 Agrt.can 226 Care.ves Antx.odo Ment.aqu 10 Ranu.fla 8 140 14 Desc.ces Holc.lan 168 Seni.aqu173 16 Urti.dio Galu.pal Junc.fil 13 19 3 167 99 172 7 15 Lysm.vul Iris.pse 171 283 12 110 Symh.off 169 281 20 166 Calr.cus Cala.can Care.dii 111 22 23 290 282 165 138 139 Axis 1 Abbildung 4-10:Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 (HOHMANN 1994) und 2004 mittels Hauptkompo nentenanalyse. Darstellung der Standorte und der Arten die die Lage der Standorte am stärksten prägen, in einem Biplot (1-24: Vegetationsaufnahmen 2004; 99 und größer: Vegetationsaufnahmen von HOHMANN (1994); Desc.ces: Deschampsia cespitosa, Holc.lan: Holcus lanatus, Urti.dio: Urtica dioica, Cala.can: Calamagrostis canescens, Symh.off: Symphytum officinalis, Lysm.vul: Lysimachia vulgaris, Iris.pse: Iris pseudacorus, Care.dii: Carex disticha, Calr.cus: Calliergonella cuspidata, Junc.fil: Juncus filiformis, Galu.pal: Galium palustre, Seni.aqu: Senecio aquaticus, Ranu.fla: Ranunculus flammula, Antx.odo: Anthoxanthum odoratum, Ment.aqu: Mentha aquatica. Care.ves: Carex vesicaria, Agrt.can: Agrostis canina) In Abbildung 4-10 kommt ebenfalls der Nutzungsgradient der ersten Hauptachse deutlich zum Vorschein. Die „Wiesenarten“ weisen einen negativen Zusammenhang mit der ersten Achse auf und die Brachezeiger einen positiven Zusammenhang. Auch hier deutet sich ein Feuchtegradient auf der zweiten Hauptachse an, bei dem zu höheren Werten der zweiten Hauptachse die Überstauungstoleranz der Arten abnimmt. So liegen die Vegetations aufnahmen 2 und 148 in Höhenstufe 5, und die Vegetationsaufnahme 24 in Höhenstufe 3 und werden somit vermutlich nur kurzen Überstauungen ausgesetzt. Ein Nährstoffgradient ist nicht erkennbar, wobei der Anteil an nitrophilen Arten gering ist. Wenn nun die Vegetationsaufnahmen und deren durch die Klassifikation vorgenommene Zuordnung zu Pflanzengesellschaften im Ordinationsraum abgebildet werden, ergibt sich das in Abbildung 4-11 dargestellte Bild. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 58 Kapitel 4: Ergebnisse PCA von Aufnahmen 2004 und 1993; Arten mit nur 1 Vorkommen entfernt VegTyp 24 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 4.3 5 192 153 18 2 9 148 1 5 21 6 4 17 140 14 146 11 Höhenstufe Axis 2 151 10 8 Mahd 3 167 168 173 Feuchtestufe 16 99 13 Artenzahl 19 226 172 7 Brach 15 171 110 283 12 111 169 281 166 22 23 20 Deckung Moose 290 282 165 138 139 Axis 1 Abbildung 4-11:Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 (HOHMANN 1994) und 2004 mittels Hauptkompo nentenanalyse. Darstellung der Standorte und der Standortparameter in einem Biplot (1-24 Vegeta tionsaufnahmen 2004; 99 und größer Vegetationsaufnahmen von HOHMANN (1994); Mahd = Anzahl der Schnitte pro Jahr (0-2); Höhenstufe = Höhenstufe nach der Höhenkarte (höhere Werte stehen für höher liegende Bereiche); Feuchtestufe = Feuchtestufen siehe Kapitel 3.2, S. 18; Brach = binär kodierte Variable, die angibt, ob die Fläche genutzt (0) oder ungenutzt war (1); Deck Moose = Deckung der Moose; Artenzahl = Anzahl der Arten in den Vegetationsaufnahmen; VegTyp 1.1: Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum; VegTyp 1.2: Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris; VegTyp 1.3: Senecioni-Brometum racemosi, Typische SubassoziationsGruppe; VegTyp 2: Calthion-Basalgesellschaft; VegTyp 3: Molinietalia-Fragmentgesellschaft; VegTyp 4.1: Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung; VegTyp 4.2: CalamagrostisDominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung; VegTyp 4.3: Calamagrostis-Dominanzgesell schaft, typische Ausprägung; VegTyp 5: Phalaridetum arundinaceae) Die Vegetationsaufnahmen wurden in Abbildung 4-11, anhand ihrer durch die Klassifikation ermittelten syntaxonomischen Einordnung eingefärbt. Dadurch wird neben der Lage der Vegetationsaufnahmen im Ordinationsraum auch deren Zuordnung nach der Klassifikation deutlich. Die artenreichen Aufnahmen, die der Assoziation SenecioniBrometum racemosi zugeordnet wurden (VegTyp 1.1 bis 1.3), befinden sich im Ordinationsraum bei kleinen Werten der ersten Hauptachse. An diese anschließend, bei größeren Werten der ersten Hauptachse, befinden sich Bestände der Calthion-Basal gesellschaft (VegTyp 2) und der Molinietalia-Fragmentgesellschaft (VegTyp 3). In diesem Bereich liegt zudem Vegetationsaufnahme 5, die dem Phalaridetum arundinaceae (VegTyp 5) zugeordnet wurde. Hieran, bei noch größeren Werten für die erste Haupt Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 59 Kapitel 4: Ergebnisse achse, schließt die Calamagrostis-Dominanzgesellschaft (VegTyp 4.1 bis 4.3) an. Es wird auch hier der zugrunde liegende Nutzungsgradient von Wiesennutzung zu Brachestadien deutlich. Entlang der zweiten Hauptachse nehmen verschiedene Ausprägungen der Bestände des Senecioni-Brometum racemosi (VegTyp 1.1 bis 1.3) eine relativ große Spanne ein. Bestände der Calthion-Basalgesellschaft und der Molinietalia-Fragment gesellschaft werden durch diese Achse getrennt, ebenso wie die verschiedenen Ausprägungen der Calamagrostis-Dominanzgesellschaft. Zur genauen Analyse der Entwicklung einzelner Flächen, ist es hilfreich zu erkennen, in welche Richtung sich die Vegetationsaufnahmen in den letzten 11 Jahren durch den Ordinationsraum bewegt haben. Dazu wurden in Abbildung 4-12 die Vegetationsauf nahmen von 1993 mit den an der entsprechenden Stelle durchgeführten Vegetations aufnahmen von 2004 verbunden. Um diese Darstellung übersichtlich zu gestalten, wurden anhand der Veränderung der Nutzung unterschiedliche Diagramme erstellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 60 Kapitel 4: Ergebnisse Brache zu Brache Brache zu 1-malige Mahd 24 24 192 153 18 18 148 6 148 1 6 4 99 168 173 13 16 22 169 281 23 20 166 290 8 168 173 13 22 169 165 23 20 166 138 139 Axis 1 1-malige Mahd zu 1-malige Mahd 1-malige Mahd zu 2-maliger Mahd 24 192 24 192 153 2 18 192 153 2 9 148 148 1 17 21 140 14 6 4 5 17 146 21 140 14 6 99 19 7 168 173 13 111 169 281 290 22 23 16 99 20 166 8 168 173 13 111 169 281 22 23 20 166 290 151 3 167 16 99 15 110 111 169 281 22 23 290 282 165 165 138 138 138 139 Axis 1 146 283 12 282 139 21 140 14 172 171 110 283 12 282 165 17 226 10 19 7 15 171 110 283 3 167 172 19 7 15 171 12 20 166 8 172 151 226 10 Axis 2 16 4 146 11 151 3 167 Axis 2 168 148 1 11 13 2 5 11 173 18 9 5 4 23 290 Axis 1 9 22 169 281 138 24 226 110 111 139 Axis 1 10 15 165 138 6 99 282 139 1 16 283 290 165 18 3 172 12 111 282 153 146 151 171 110 281 282 Beweidet zu Beweidet 21 140 14 167 19 7 283 12 111 99 15 171 110 283 12 17 226 10 172 19 7 15 171 20 166 8 3 167 Axis 2 16 4 151 226 10 172 19 7 Axis 2 6 146 11 151 3 167 Axis 2 Axis 2 168 13 8 5 21 140 17 14 11 173 148 1 146 11 226 2 5 4 10 18 9 5 21 140 17 14 0 1 2 3 192 153 2 9 1 Nutzung 24 192 153 2 9 8 Brache zu 2-malige Mahd 139 Axis 1 Axis 1 Abbildung 4-12:Ordination der Vegetationsaufnahmen von 1993 (HOHMANN 1994) und 2004 mittels Hauptkomponentenanalyse. Darstellung der Entwicklung der Standorte in Abhängigkeit der Nutzungsänderungen. (Nutzung: 0 = Brache; 1 = beweidet; 2 = 1-malige Mahd; 3 = 2-malige Mahd). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 61 Kapitel 4: Ergebnisse Hierbei wird deutlich, dass die unterschiedlichen „Entwicklungsrichtungen“ in Abhängigkeit zur Nutzungsform stehen. Standorte, die bereits 1993 brach lagen und auf denen auch 2004 keine landwirtschaftliche Nutzung stattfand, veränderten sich nur in geringem Maße, aber stets hin zu geringeren Werten der ersten Hauptachse. Dies wird hauptsächlich durch die Abnahme von Calamagrostis canescens bedingt. Standorte, die 1993 ungenutzt waren und im Jahr 2004 einmal gemäht wurden, ver änderten sich deutlich hin zu geringeren Werten der ersten Hauptachse und damit zu den genutzten Nasswiesen, überwiegend zu Beständen des Senecioni-Brometum racemosi. Diese Bestände wurden vor allem durch hinzukommende Feuchtwiesenarten artenreicher. Bei Vegetationsaufnahme 4 wurden beispielsweise 24 Arten festgestellt. 1993 fand HOHMANN (1994) an diesem Standort lediglich 7 Arten (Aufnahme 99). Standorte, deren Nutzungen sich von ungenutzt zu zweimaliger Mahd verändert haben, weisen ebenfalls eine Veränderung hin zu geringeren Werten der ersten Hauptachse, jedoch zusätzlich auch zu größeren Werten der zweiten Hauptachse auf. Diese Standorte stellen den Hauptteil der aktuell artenreichsten und wertvollsten Vegetationsbestände dar. Auch diese Bestände sind durch hinzukommende Feuchtwiesenarten gekennzeichnet. Beinahe die größte Bewegung durch den Ordinationsraum fand bei jenem Standort statt, der wie schon 1993 weiterhin beweidet wird. Hier ist eine Dominanz von Deschampsia cespitosa entstanden. Auf jenen Flächen, auf denen die einmalige Mahd beibehalten wurde, fanden unter schiedliche Entwicklungen statt, die zu einer Angleichung der Vegetation dieser Standorte führte. Dies ist durch die starke Zunahme von Phalaris arundinacea (Aufnahmen 5/153) bzw. Carex acuta (Aufnahmen 21/290) bedingt. Mehrere Feuchtwiesenarten wurden verdrängt. Bei den Standorten, die heute zweimal pro Jahr gemäht werden und 1993 nur einmal gemäht wurden, hat eine ähnliche Entwicklung stattgefunden. Auf diesen Flächen nahmen die Deckungen von Carex acuta, Carex vesicaria und Calamagrostis canescens zu. Allerdings haben die Veränderungen nur bei Aufnahme 14/283 vergleichbar gravierende Auswirkungen wie bei Aufnahme 21/290. 4.7 Biotoptypen 4.7.1 Biotoptypen 2004 Die im Jahr 2004 kartierten Biotoptypen sind in Karte 10 abgebildet. Auffällig sind die Bereiche des Untersuchungsgebietes, die nahe „Klein Bornhorst“ liegen und somit die hofnahen Flächen darstellen. Hier liegt ein Gürtel, der nahezu vollständig durch den Biotoptyp artenarmes Grünland (GI) gebildet wird. Demgegenüber steht der Nordteil des Untersuchungsgebietes. Nördlich des „Pandsgraben“ ist der einzige Bereich des Unter suchungsgebietes, in dem außer sehr kleinflächigen Bereichen der Biotoptyp artenarmes Grünland (GI) nicht vorkommt. Im übrigen Untersuchungsgebiet sind stets größere Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 62 Kapitel 4: Ergebnisse Flächenanteile mit dem Biotoptyp artenarmes Grünland (GI) vorhanden, darunter häufig artenarmes Extensivgrünland (GIE) oder deschampsiareiches Grünland (GIED). Nördlich des „Pandsgraben“ herrscht ein Wechsel von seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Nasswiesen (GN) und Seggen-, Binsen-, Staudensümpfen (NS) vor. Südlich des „Pandsgraben“ kommen in regelmäßiger Folge bis zum „Kuhweg“ seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Nasswiesen (GN) und Seggen-, Binsen- und Stauden-Sumpf (NS) sowie in geringerer Zahl sonstiges Feucht- und Nassgrünland (GF) vor. Alle diese Biotoptypen sind südlich und westlich des „Kuhweg“ nur noch vereinzelt und in geringen Flächenanteilen vorhanden. Hier überwiegt artenarmes Grünland (GI) in verschiedenen Ausprägungen. Die 2004 kartierten Biotoptypen sind im Anhang (siehe Anhang 5.1) kurz charakterisiert. Diese Charakterisierungen enthalten eine kurze Beschreibung der Biotoptypen und deren Lage im Untersuchungsgebiet. Zudem wird die Flächengröße in Hektar und in Prozent der nutzbaren Fläche des Untersuchungsgebietes, die Wertstufen der Biotoptypen nach BIER HALS ET AL. (2004) sowie deren gesetzlicher Schutz nach dem NNATG vermerkt. Um die Verteilungsmuster der Biotoptypen im Untersuchungsgebiet zu veranschaulichen, werden sie im Folgenden in Beziehung zu den Standorteigenschaften Höhe über NN, Nutzung und Eigentum dargestellt. Hierbei wurden die gefundenen Biotoptypen, um die Übersichtlichkeit zu wahren, zu Biotopgruppen aggregiert (siehe Tabelle 3-7; S. 30). Eine kartographische Darstellung der aggregierten Biotoptypen im Untersuchungsgebiet gibt Karte 16 wieder. Abbildung 4-13 zeigt die Verteilung der Biotopgruppen in Abhängigkeit der Höhe über Normalnull (m üNN). 100,00% Sonstiges Ruderal 80,00% Sumpf Nasswiese / Nassweide 60,00% deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland Intensivgrünland 40,00% Gehölz Flutrasen 20,00% 0,00% gesamt unter 0,00 0,000,10 0,100,20 0,200,30 0,300,40 0,400,50 0,500,75 0,751,00 über 1,00 Höhe [m üNN] Abbildung 4-13:Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit von der Geländehöhe Durch Abbildung 4-13 wird deutlich, dass der Anteil der Biotopgruppe Intensivgrünland mit zunehmender Höhe ansteigt. Auch die Biotopgruppe artenarmes Extensivgrünland nimmt mit der Höhe leicht zu. Demgegenüber stehen Sumpf und Nasswiese / Nassweide. Diese weisen die höchsten Flächenanteile in den Bereichen geringer Höhe auf. Ab einer Höhe von ca. 0,50 m üNN können sich ungenutzte Flächen hin zu Ruderalen entwickeln und nicht wie auf tiefergelegenen Standorten zur Biotopgruppe Sumpf. Deschampsiareiches Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 63 Kapitel 4: Ergebnisse Grünland weist offenbar ein Optimum in Geländehöhen zwischen 0,30 m und 0,75 m üNN auf. Darunter und darüber nehmen die Anteile ab. Der größte Anteil der Biotopgruppe Flutrasen liegt bei Höhen zwischen 0,10 m und 0,40 m üNN vor. Es ist bei dieser Darstellung jedoch zu beachten, dass die Nutzung der Flächen ebenfalls von der Höhe der Flächen abhängt. Nasse Flächen können nur schlecht beweidet werden und eine intensive Nutzung wird erst auf etwas höher gelegenen Standorten möglich. Dies zeigt Abbildung 4-7 (S. 49), in der die praktizierten Nutzungen im Jahr 2004, entsprechend der jeweiligen Geländehöhen, dargestellt sind. Um den Einfluss der Nutzungen auf die Biotopgruppen zu analysieren, ist ihre Verteilung in Abhängigkeit der Nutzung im Jahr 2004 in Abbildung 4-14 dargestellt. 100,00% 80,00% Sonstiges 60,00% Sumpf Ruderal 40,00% Nasswiese / Nassweide deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland 20,00% Intensivgrünland Gehölz Flutrasen 0,00% gesamt 3x Mahd 2x Mahd 1x Mahd mw beweidet Brache Abbildung 4-14:Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen Nutzung (mw = Mahdnutzung mit Nachbeweidung) Die Flächen im Untersuchungsgebiet, die 2004 durch dreimalige Mahd genutzt wurden (12 ha), weisen zu einem sehr großen Anteil die Biotopgruppe Intensivgrünland auf. Daneben kommen in geringen Flächenanteilen artenarmes Extensivgrünland und Flutrasen vor. Der Anteil der Biotopgruppe Sumpf deutet darauf hin, dass einige der Flächen nicht jedes Jahr durch dreimalige Mahd genutzt werden, da sich ansonsten vermutlich keine Sümpfe ausbilden könnten. Die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland nimmt nur einen verschwindend geringen Anteil auf den dreimalig gemähten Flächen ein. Durch die hohe Anzahl an Schnitten ist Deschampsia cespitosa auf diesen Flächen offenbar nicht entsprechend konkurrenzstark wie unter den anderen Nutzungs formen. Die Anteile der Biotopgruppen bei zweimaliger Mahd (75 ha) entsprechen weitgehend der Verteilung der Biotopgruppen im gesamten Untersuchungsgebiet. Lediglich Intensivgrünland, deschampsiareiches Grünland und Sumpf kommen in etwas geringerem Umfang vor und der Anteil an Nasswiese / Nassweide und artenarmes Extensivgrünland ist leicht erhöht. Zudem können sich unter zweimaliger Mahd keine Gehölze ausbilden. Auf den Flächen, die durch einmalige Mahd genutzt werden (58 ha), ist der Anteil der Biotopgruppe Intensivgrünland sehr gering. Der Anteil an deschampsia reichem Grünland und an Sumpf ist demgegenüber relativ hoch. Auch Nasswiese / Nassweide haben einen relativ hohen Anteil. Das Verhältnis zwischen Sumpf und Nasswiese / Nassweide, die beide bei ähnlichen Feuchteverhältnissen vorkommen, ist hier Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 64 Kapitel 4: Ergebnisse ungünstiger für die Nasswiese / Nassweide als bei zweimaliger Mahd. Offenbar profitieren hier die Arten der Sümpfe (insbesondere Calamagrostis canescens, Carex acuta, Carex vesicaria) als auch Deschampsia cespitosa von der geringen Nutzungsfrequenz. Unter Mahdnutzung mit Nachbeweidung (98 ha) entwickelt sich eine ähnliche Kombination an Biotopgruppen wie bei zweimaliger Mahd. Der Anteil der Biotopgruppe deschampsia reiches Grünland und Intensivgrünland ist jedoch erhöht. Die Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide ist kaum vorhanden. Unter Beweidung (66 ha) ist ein sehr großer Anteil der Biotopgruppe Intensivgrünland vorhanden, daneben kommen deschampsiareiches Grün land und Flutrasen in relevanten Flächenanteilen vor. Die Brachen (25 ha) beinhalten, vermutlich auf Flächen, die noch nicht allzu lange ungenutzt sind, deschampsiareiches Grünland, artenarmes Extensivgrünland und Flutrasen. Ansonsten dominieren hier die Biotopgruppen Sumpf, Ruderal und Gehölz. Insgesamt zeigt sich, dass sich unter dreimaliger Mahd die höchsten Anteile der Biotopgruppe Intensivgrünland ausgebildet haben. Aufgrund der Flächen die durch zweimalige Mahd ohne Düngung genutzt werden (siehe Kapitel 4.5, S. 47), liegt hier der Anteil an Intensivgrünland noch hinter der der Beweidung und der Mahdnutzung mit Nach beweidung. Da die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen maßgeblich von den Flächeneigentümern bestimmt wird, ist in Abbildung 4-15 die Aufstellung der Biotopgruppen nach Flächen eigentümern dargestellt. Karte 8 gibt zudem eine Übersicht über die Verteilung des Flächeneigentums im Untersuchungsgebiet. 100,00% 80,00% Sonstiges 60,00% Sumpf Ruderal Nasswiese / Nassweide 40,00% deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland Intensivgrünland Gehölz Flutrasen 20,00% 0,00% gesamt Bund Land Stadt Verband Privat Abbildung 4-15:Anteile der Biotopgruppen in Abhängigkeit der Flächeneigentümer (gesamt = Verteilung der Biotopgruppen im gesamten Untersuchungsgebiet; Bund = Flächen im Eigentum von Bundesbehörden; Land = Flächen im Eigentum des Landes Niedersachsen; Stadt = Flächen im Eigentum der Stadt Oldenburg; Verband = Flächen im Eigentum von Naturschutzverbänden; Privat = Flächen in Privatbesitz) Die von Bundesbehörden verwalteten Flächen (4 ha) werden überwiegend nicht landwirt schaftlich genutzt, daher kommen hier auch nahezu keine Grünlandtypen vor. Es herrschen die Biotopgruppen Sumpf und Gehölz vor, ebenso sind Ruderalflächen vor handen. Die von Landesbehörden verwalteten Flächen (68 ha) spiegeln nahezu exakt die Verteilung der Biotopgruppen im gesamten Untersuchungsgebiet wider. Lediglich arten armes Extensivgrünland kommt häufiger vor, wobei deschampsiareiches Grünland und Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 65 Kapitel 4: Ergebnisse Intensivgrünland geringere Anteile als im gesamten Untersuchungsgebiet aufweisen. Auf den von der Stadt Oldenburg verwalteten Flächen (70 ha) ist ein beachtlicher Anteil der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide vorhanden. Auch die Biotopgruppe Flutrasen ist überproportional repräsentiert. Dagegen nehmen die Biotopgruppen artenarmes Extensiv grünland, deschampsiareiches Grünland und Intensivgrünland einen geringeren Anteil ein. Dies liegt vermutlich an der Lage der städtischen Flächen im Nordteil des Untersuchungs gebietes, der die nassesten Bereiche aufweist. Die Flächen, die sich im Eigentum von Naturschutzverbänden befinden (7 ha), liegen ausschließlich in den nassen Bereichen im Nordteil des Untersuchungsgebietes und weisen somit auch den höchsten Anteil an Nasswiese / Nassweide und Sumpf auf. Bei Brache oder sehr extensiver Nutzung entsteht auf diesen nassen Standorte die Biotopgruppe Sumpf mit Dominanzbildungen von Calamagrostis canescens, Carex acuta und Carex vesicaria. Auf Flächen in Privatbesitz (189 ha) ist der größte Anteil der Grünland-Biotopgruppen artenarmes Extensivgrünland, deschampsiareiches Grünland und Intensivgrünland vorhanden. Nasswiesen / Nass weiden kommen auf diesen Flächen kaum vor. In Karte 11 sind die Wertstufen nach BIERHALS ET AL. (2004) der Biotoptypen im Unter suchungsgebiet dargestellt. Sie gibt einen Überblick über die Lage der wertvollen Biotop bestände im Untersuchungsgebiet. Es wird deutlich, dass der Nordteil des Untersuchungs gebietes nahezu vollständig mit Vegetation von besonderer Bedeutung bestanden ist. Die höhergelegenen Bereiche im Nordwesten des Untersuchungsgebietes, nahe der Ortschaft „Klein Bornhorst“, werden von Vegetation geringer Bedeutung bestimmt. Im restlichen Teil des Untersuchungsgebietes wechseln sich Biotoptypen aller Wertstufen ab, wobei von Westen nach Osten der Anteil an Beständen sehr hoher Bedeutung zunimmt. In Karte 12 ist die Verteilung der kartierten Grabentypen im Untersuchungsgebiet darge stellt. Der überwiegende Teil der Gräben im Untersuchungsgebiet kann den Wasser pflanzengräben in verschiedenen Ausprägungen zugeordnet werden. Daneben kommen auf größeren Grabenstrecken trockenfallende Gräben und Gräben mit Röhrichtarten, insbesondere im Westteil des Untersuchungsgebietes, vor. Bei vier im Nordteil und einem im Südteil gelegenen Gräben handelt es sich um stark verlandete Gräben von geringer Tiefe, die nicht mehr regelmäßig geräumt werden. Des Weiteren kommen insbesondere entlang der Deiche annähernd vegetationslose Gräben vor. Im Gebiet verstreut liegen immer wieder Grabenabschnitte, die aufgrund der Vegetation auf hohe Nährstoffkonzen trationen hinweisen (Gräben ohne Makrophyten und Gräben mit nitrophilen Arten). Gräben mit geschlossener Wasserlinsendecke liegen insbesondere im Norden und Nordwesten des Gebietes. Wasserpestreiche Gräben wurden überwiegend im südlichen und zentralen Teil des Untersuchungsgebietes gefunden. Flutende Vegetation und aufgrund des Gefälles fließende Gräben wurden nur im äußersten Nordwesten des Untersuchungsgebietes am Geestrand festgestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 66 Kapitel 4: Ergebnisse 4.7.2 Auswertung früherer Kartierungen In Karte 13 sind die Biotopgruppen der Kartierung von W ALTHER (1956) dargestellt. Es wird deutlich, dass in den 50er Jahren das Untersuchungsgebiet durch eine relativ einheitliche Vegetation geprägt war. Der überwiegende Teil des Untersuchungsgebietes wird von der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide eingenommen. Diese Biotopgruppe wird durch einige Ackerflächen unterbrochen, und in den nassen Senken ist die Biotopgruppe Sumpf vorhanden. Zu den Gebietsgrenzen, insbesondere zur Hunte und in Richtung „Klein Bornhorst“, kommen die Biotopgruppen mesophiles Grünland, mageres Nassgrünland und Flutrasen vor. Intensivgrünland oder artenarmes Extensivgrünland sind im gesamten Gebiet nicht vorhanden. Dies hat sich bis 1986 (siehe Karte 14) deutlich verändert. TAUX (1986) stellte großflächig, insbesondere im zentralen Teil des Untersuchungsgebietes und südlich des „Kuhweg“, Intensivgrünland fest. Das Intensivgrünland wird unterbrochen von deschampsiareichem Grünland, artenarmem Extensivgrünland, Flutrasen, Nasswiese / Nassweide und mesophilem Grünland feuchter Standorte. In den nassen Senken kommt die Biotopgruppe Sumpf vor. Auffällig ist zudem der hohe Anteil an sonstigem mesophilem Grünland westlich vom „Kuhweg“ und östlich von „Klein Bornhorst“. In diesem Bereich befinden sich nur kleinere Flächen mit Intensivgrünland. Die Kartierung von 1993 (siehe Karte 15) ist nicht so detailliert wie die Kartierungen aus den anderen Jahren. Dies liegt darin begründet, dass von HOHMANN (1994) die Vegetationskarte aus den, aus der Tabellenarbeit erhaltenen Daten erstellt wurde und keine explizite Kartierung der Einheiten im Gelände erfolgte. Daher sollten bei dieser Karte die Grenzziehung und Lage der Biotopgruppen nicht als absolut angesehen werden. Dennoch fällt im Vergleich zur Kartierung von 1986 (siehe Karte 14) auf, dass sich westlich des „Kuhweg“ und östlich von „Klein Bornhorst“ mittlerweile ein Schwerpunkt mit der Biotopgruppe Intensivgrünland gebildet hat. Dies ist durch die im Jahr 1991 in Kraft getretene VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ zu erklären, die den Bereich westlich des „Kuhweg“ zur Schutzzone 1 mit geringeren Auflagen als im sonstigen Schutzgebiet erklärt (siehe Karte 1). Für die Flächen östlich von „Klein Bornhorst“ ist vermutlich die für die landwirtschaftliche Nutzung interessante Lage in der Nähe der Höfe der Hauptgrund für die Intensivierung. Diese Entwicklung kann durch die Kartierung 2004 bestätigt werden (siehe Karte 16). Hier wird deutlich, dass ein Trend zu einer Konzentration der Biotopgruppe Intensivgrünland im Bereich westlich vom „Kuhweg“ und östlich von „Klein Bornhorst“ vorhanden ist. Durch die Kartierung 2004 wurde eine starke Zunahme des Anteils der Biotopgruppe Sumpf nördlich des „Pandsgraben“ bei gleichzeitigem Rückgang der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide festgestellt. Zudem ist eine deutliche Flächenzunahme der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland in weiten Bereichen des Untersuchungsgebietes zu erkennen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 67 Kapitel 4: Ergebnisse Zusammenfassend wird die Entwicklung der Bornhorster Huntewiesen anhand der Flächenbilanzen für die Biotopgruppen je Jahr in Abbildung 4-16 dargestellt. 100,00% 90,00% Sonstiges deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland 80,00% 70,00% Intensivgrünland Sumpf Intensivgrünland / Flutrasen 60,00% Nasswiese / Nassweide mesophiles Grünland feuchter Standorte sonstiges mesophiles Grünland Flutrasen Acker 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% 0,00% 1954 1986 1993 2004 Jahr der Kartierung Abbildung 4-16:Vergleich der Flächenanteile der Biotopgruppen in den Jahren 1954, 1986, 1993 und 2004 (Quellen: 1954 nach W ALTHER (1956); 1986 nach TAUX (1986); 1993 nach HOHMANN (1994)) Am deutlichsten zeigt sich der starke Verlust der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide, die 1954 nahezu das gesamte Untersuchungsgebiet einnahm. 1986 war davon lediglich noch ein Restbestand vorhanden, der bis 2004 noch weiter zurückging. Der Anteil der Biotopgruppe Sumpf nahm seit 1986 deutlich zu. Bei den Flutrasen zeigt sich ein etwas uneinheitliches Bild, das eventuell durch die Generalisierung von HOHMANN (1994) zu erklären ist. Bleibt das Jahr 1993 unbeachtet, nahm der Anteil der Flutrasen über die Jahre ebenfalls zu. Die Biotopgruppen mesophiles Grünland feuchter Standorte und sonstiges mesophiles Grünland sind aktuell nahezu vollständig verschwunden. Die stärkste Zunahme verzeichnet neben der Biotopgruppe Intensivgrünland die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland. Im Anhang befinden sich drei Abbildungen (siehe Anhang, Abbildung A 5-1 bis A 5-3) die die Entwicklung der Biotopgruppen über die Jahre in Abhängigkeit der aktuellen Flächen eigentümer (Land Nds., Stadt Oldenburg, Privat) darstellen. Diese Abbildungen geben einen Hinweis auf die Entwicklungen der Biotopgruppen aufgrund der unterschiedlichen Nutzungen, die durch die jeweiligen Flächeneigentümer präferiert werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 68 Kapitel 4: Ergebnisse 4.8 Pflanzenarten der Roten Liste Eine Übersicht der 2004 im Untersuchungsgebiet gefundenen Arten der Roten Liste ist in Tabelle 4-6 aufgeführt. Tabelle 4-6: 2004 in den Bornhorster Huntewiesen nachgewiesene Pflanzenarten der Roten Liste Art Butomus umbellatus (*) Caltha palustris Carex aquatilis (*) Carex lasiocarpa (*) Eleocharis acicularis Hottonia palustris (*) Hydrocharis morsus-ranae (*) Juncus filiformis (*) Lathyrus palustris (*) Menyanthes trifoliata (*) Myrica gale (*) Potamogeton compressus Potamogeton obtusifolius Senecio aquaticus (*) Stellaria palustris (*) Stratiotes aloides (*) Thalictrum flavum (*) Triglochin palustre (*) Utricularia vulgaris agg. (cf U. australis) Arten der Vorwarnliste Niedersachsen: Carex vesicaria Nymphaea alba Potentilla palustris Viola palustris Zannichellia palustris deutscher Name Schwanenblume Sumpfdotterblume Wasser-Segge Faden-Segge Nadel-Sumpfbinse Wasserfeder Froschbiss Faden-Binse Sumpf-Platterbse Fieberklee Gagelstrauch Flachstängeliges Laichkraut Stumpfblättriges Laichkraut Wasser-Greiskraut Sumpf-Sternmiere Krebsschere Gelbe Wiesenraute Sumpf-Dreizack Gewöhnlicher Wasserschlauch Status Nds. 3 3 3 3 3 V V 3 2 3 3 3 3 3 V 3 3 3 3 Status D 3 3 3 3 3 3 3 3 2 3 3 3 3 3 V V V V V - Blasen-Segge Weiße Seerose Sumpfblutauge Sumpf-Veilchen Teichfaden (*) für die jeweilige Art wurde eine Verbreitungskarte erstellt (siehe Karte 17 bis 25). Status Nds. beinhaltet die Gefährdungskategorie für Niedersachsen und Bremen nach GARVE (2004); Status D beinhaltet die Gefährdungs kategorie für Deutschland nach KORNECK ET AL. (1996); V: Vorwarnliste; 3: gefährdet; 2: stark gefährdet. Für den überwiegenden Teil der Arten der Roten Liste wurden Verbreitungskarten erstellt. Diese sind in Karte 17 bis 25 zu finden. Da von einigen Wasserpflanzen keine flächen deckenden Informationen vorliegen (Eleocharis acicularis, Potamogeton compressus, Potamogeton obtusifolius und Utricularia vulgaris agg.), wurde bei diesen Arten auf die Erstellung von Verbreitungskarten verzichtet. Aufgrund der nahezu flächendeckenden Verbreitung von Caltha palustris über das gesamte Untersuchungsgebiet wurde von dieser Art ebenfalls keine Verbreitungskarte erstellt. Im folgenden werden die Vorkommen der einzelnen Arten kurz beschrieben. Butomus umbellatus (Schwanenblume): Butomus umbellatus kommt an verschiedenen Gräben des Untersuchungsgebietes vor mit einem Schwerpunkt im Nordosten an zwei seit längerer Zeit nicht mehr geräumten Gräben (siehe Karte 17). An einem dieser Gräben wurden 64 Blütenstände gezählt, was die Summe aller ansonsten im Gebiet gefundenen Blütenstände übertrifft. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 69 Kapitel 4: Ergebnisse Caltha palustris (Sumpfdotterblume): Caltha palustris kommt nahezu im gesamten Untersuchungsgebiet in großer Zahl vor. Sie fehlt nur auf den trockeneren Geesthügeln und auf intensiv bewirtschafteten Flächen. Ein Schwerpunkt der Art liegt im Nordteil des Gebietes auf den nassen und regelmäßig genutzten Flächen. Carex aquatilis (Wasser-Segge): Carex aquatilis wurde an drei Standorten im Untersuchungsgebiet festgestellt (siehe Karte 18). An diesen Standorten bildet Carex aquatilis Dominanzbestände aus (Seggenrieder). Diese sind durchweg auf ungenutzte, sehr nasse Flächen beschränkt. Carex lasiocarpa (Faden-Segge): Carex lasiocarpa wurde nur vereinzelt im Nordosten des Untersuchungsgebietes entlang weniger Gräben gefunden (siehe Karte 17). Eleocharis acicularis (Nadel-Sumpfsimse): Eleocharis acicularis wurde nur durch Zufall in einem Graben untergetaucht festgestellt, sodass für diese Art keine Erkenntnisse über deren Verbreitung im Untersuchungsgebiet vorliegen. Hottonia palustris (Wasserfeder): Hottonia palustris kommt an verschiedenen Stellen in Gräben vor (siehe Karte 19). Mehrere Standorte liegen westlich vom „Kuhweg“ im Bereich von Geesthügeln, an denen die Gräben nicht permanent wasserführend sind. Weitere Fundorte befinden sich im Ostteil des Untersuchungsgebietes. Hier befindet sich ein Fundort außerhalb der Gräben in einem nicht permanent wasserführenden Wiesentümpel. Hydrocharis morsus-ranae (Froschbiss): Hydrocharis morsus-ranae kommt in den größeren und tieferen Gräben des Unter suchungsgebietes nicht vor (siehe Karte 20). Die Art hat einen Schwerpunkt mit den höchsten Vorkommensdichten im Zentrum und im Nordteil des Untersuchungsgebietes. Hier kommt sie auf größeren Grabenabschnitten mit zahlreichen Exemplaren vor. Juncus filiformis (Faden-Binse): Juncus filiformis kommt hauptsächlich und in großer Anzahl auf den Nasswiesen im Nordteil des Untersuchungsgebietes vor (siehe Karte 21). Einige Standorte mit zum Teil ebenfalls großen Individuenmengen liegen westlich des „Kuhweg“. Zudem wurden einige wenige Vorkommen mit jeweils nur wenigen Exemplaren an weiteren Stellen des Unter suchungsgebietes festgestellt. Lathyrus palustris (Sumpf-Platterbse): Die Sumpf-Platterbse ist die einzige festgestellte Art, die in Niedersachsen als stark gefährdet gilt. Sie wurde an zwei Standorten im Untersuchungsgebiet gefunden (siehe Karte 17). Einer dieser Standorte liegt im Nordteil des Untersuchungsgebietes, in einer Wassergreiskrautwiese mit Übergängen zu Seggensümpfen. Der zweite Standort liegt Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 70 Kapitel 4: Ergebnisse westlich vom „Mittelweg“, in einer feuchten Senke auf einer beweideten Fläche. Diese Senke wird durch die Rinder offensichtlich wenig genutzt und bei der Nachmahd aus gespart. Menyanthes trifoliata (Fieberklee): Menyanthes trifoliata kommt im Untersuchungsgebiet im Nordteil und in mehreren Exemplaren entlang eines Grabens im Südteil vor (siehe Karte 17). Am häufigsten wurde die Art in oder entlang von nicht mehr geräumten Gräben gefunden. Teilweise kam die Art auch an regelmäßig geräumten Gräben vor und wuchs an deren Ufern. Nur an einem Standort im Nordteil des Gebietes wurde Menyanthes trifoliata abseits der Gräben in einer Wassergreiskrautwiese festgestellt. Myrica gale (Gagelstrauch): Ein Exemplar (männlich) von Myrica gale wurde im Nordteil, an derselben Stelle an der bereits TAUX (1986) einen Fund verzeichnete, festgestellt (siehe Karte 17). Die Beschreibung von TAUX (1986): „Strauch stark zum Graben geneigt. Seine obere Hälfte wurde bei der Mahd vom Kreiselmäher abgeschnitten“, trifft auch für 2004 exakt zu. Potamogeton compressus (Flachstängeliges Laichkraut): Potamogeton compressus wurde als Zufallsfund in einem Graben festgestellt. Es kann keine Aussage über die Verbreitung im Untersuchungsgebiet gemacht werden, da die Art nicht flächendeckend auskartiert wurde. Potamogeton obtusifolius (Stumpfblättriges Laichkraut): Potamogeton obtusifolius wurde als Zufallsfund in einem Graben festgestellt. Es kann keine Aussage über die Verbreitung im Untersuchungsgebiet gemacht werden, da die Art nicht flächendeckend auskartiert wurde. Senecio aquaticus (Wassergreiskraut): Senecio aquaticus weist im Nordteil des Untersuchungsgebietes einen Schwerpunkt mit flächenhaftem Vorkommen auf (siehe Karte 22). Im zentralen Bereich des Untersuchungs gebietes kommt diese Art auf weniger intensiv genutzten Flächen an einigen Standorten in wenigen Exemplaren vor. Im Südteil des Untersuchungsgebietes wurde Senecio aquaticus mit Ausnahme eines Standortes nicht festgestellt. Stellaria palustris (Sumpf-Sternmiere): Stellaria palustris kommt östlich des „Wieschengraben“ und nördlich vom „Kuhweg“ häufig und in großer Anzahl vor (siehe Karte 23). Westlich des „Wieschengraben“ und südlich vom „Kuhweg“ konnte Stellaria palustris nur an einem Standort festgestellt werden. Stratiotes aloides (Krebsschere): Der Schwerpunkt von Stratiotes aloides liegt im zentralen Bereich des Untersuchungs gebietes (siehe Karte 24). Hier besiedelt sie nahezu alle Gräben. Ein Grabenabschnitt wurde fast völlig von Stratiotes aloides ausgefüllt. Ansonsten kommt diese Art mit wenigen nicht sehr vitalen Individuen vor. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 71 Kapitel 4: Ergebnisse Thalictrum flavum (Gelbe Wiesenraute): Thalictrum flavum kommt über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt vor und fehlt nur im äußersten Südosten und Nordwesten (siehe Karte 25). Entlang der Grabenufer kommt die Art meist nur in wenigen Exemplaren vor. Auf Bracheflächen bildet sie auch größere Bestände aus. Triglochin palustre (Sumpf-Dreizack): Triglochin palustre wurde erst nach expliziter Suche an den ehemaligen Fundstellen an einem Grabenufer im Nordteil des Untersuchungsgebietes entdeckt (siehe Karte 17). Weitere Standorte der Art konnten nicht nachgewiesen werden. Utricularia vulgaris agg. (cf U. australis) (Gewöhnlicher Wasserschlauch): Utricularia vulgaris agg. wurde durch einen Zufallsfund in einem Graben festgestellt. Es kann keine Aussage über die Verbreitung im Untersuchungsgebiet gemacht werden, da diese Art nicht flächendeckend kartiert wurde. Einige Arten der Roten Liste, die bei früheren Kartierungen festgestellt wurden, konnten 2004 nicht mehr nachgewiesen werden. Diese Arten sind mit Angaben zur Kartierung in Tabelle 4-7 aufgeführt. Tabelle 4-7: 2004 in den Bornhorster Huntewiesen nicht mehr nachgewiesene Pflanzenarten der Roten Liste Art deutscher Name Carex panicea Hirsen-Segge 3 - Hierochloe odorata Duftendes Mariengras 3 3 Inula britannica Wiesen-Alant 3 - X X Lysimachia thyrsiflora Straußblütiger Gilbweiderich V 3 X X Oenanthe fistulosa Röhriger Wasserfenchel 3 3 X X Potamogeton alpinus Alpen-Laichkraut V 3 X X Pulicaria dysenterica Großes Flohkraut 3 - X X Ranunculus lingua Zungen-Hahnenfuß 3 3 X X V 3 X X X X Rhinanthus angustifolius Großblütiger Klappertopf Status Status TAUX SPRENGER Nds. D (1986) (1989) Thelypteris palustris Sumpffarn 3 3 Viola persicifolia Gräben-Veilchen 2 2 X HOHMANN (1994) X SINNING (1997) X X X X Status Nds. beinhaltet die Gefährdungskategorie für Niedersachsen und Bremen nach GARVE (2004); Status D beinhaltet die Gefährdungskategorie für Deutschland nach KORNECK ET AL. (1996). V: Vorwarnliste; 3: Gefährdet; 2: Stark gefährdet. Berücksichtigt wurden nur Arten, die entweder in Niedersachsen und Bremen oder in Deutschland mindestens gefährdet (3) sind. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 72 Kapitel 4: Ergebnisse 4.9 Brutvögel 4.9.1 Brutvogelbestand 2004 Eine Übersicht der im Jahr 2004 in den Bornhorster Huntewiesen festgestellten Brutvögel findet sich in Tabelle 4-8. In dieser Tabelle sind zudem der Gefährdungsstatus nach der Roten Liste in Deutschland und Niedersachsen sowie die mittlere Brutpaardichte im Unter suchungsgebiet angegeben. Tabelle 4-8: Artenliste der 2004 in den Bornhorster Huntewiesen festgestellten Brutvogelarten Brutvogelart Krickente Stockente Knäkente Löffelente Reiherente Mäusebussard Wachtel Teichhuhn Bläßhuhn Kiebitz Bekassine Uferschnepfe Gr. Brachvogel Kuckuck Feldlerche Wiesenpieper Schafstelze Bachstelze Braunkehlchen Schwarzkehlchen Feldschwirl Schilfrohrsänger Dorngrasmücke Rohrammer Brut- BN BV paare 2 2 39 2 37 2 2 4 4 2 1 1 2 1 1 2 2 9 2 7 4 1 3 18 16 2 26 26 6 4 2 5 2 3 1 1 40 9 31 41 17 24 26 7 19 2 2 4 4 8 7 1 5 5 1 1 9 9 73 3 70 Gefährdung Deutschland 2 V 2 1 1 2 V V V 3 2 - Gefährdung Niedersachsen V 1 2 3 V 2 2 2 2 V 3 V V 2 3 V 2 - Reviere pro 10 ha 0,06 1,09 0,06 0,11 0,06 0,06 0,06 0,26 0,11 0,51 0,75 0,17 0,14 0,03 1,14 1,17 0,74 0,06 0,11 0,23 0,14 0,03 0,26 2,09 BN = Brutnachweis; BV = Brutverdacht; Gefährdungsstatus für Deutschland nach BAUER ET AL. (2002) und für Niedersachsen nach SÜDBECK & WENDT (2002); Gefährdungskategorien: - = keine Gefährdung, V = Vorwarnliste, 3 = gefährdet, 2 = stark gefährdet, 1 = vom Erlöschen bedroht. Im Jahr 2004 wurden in den Bornhorster Huntewiesen 24 Brutvogelarten festgestellt. Darunter befinden sich 17 Arten der Roten Liste. Besonders hervorzuheben sind die Arten Knäkente (Anas querquedula, Vorkommen in Niedersachsen vom Erlöschen bedroht), sowie Bekassine (Gallinago gallinago) und Uferschnepfe (Limosa limosa), bei beiden Arten ist das Vorkommen in Deutschland vom Erlöschen bedroht. Die Lage der Revierzentren der festgestellten Brutvogelarten können Karte 27 und 28 entnommen werden. 4.9.2 Entwicklung der Brutbestände ausgewählter Arten Für einige Arten, die für das Untersuchungsgebiet von besonderem Interesse sind und für Arten, die für die weitere Auswertung von Bedeutung sind, wurde die Entwicklung der Brutbestände seit 1950 untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4-9 dargestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 73 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-9: Entwicklung der Brutbestände ausgewählter Brutvogelarten Art 1950 1968 (SARTORIUS 1950) Wachtelkönig Charaktervogel Kiebitz vorhanden Kampfläufer Charaktervogel Bekassine vorhanden Uferschnepfe Charaktervogel 1983 1988 1993 1994 (OGO 1968) (BÖLSCHER 1983) (SPRENGER 1989) (IBL 1993) (GRÜTZMANN & MORITZ 1997) 1999 2004 (EIKHORST & MAU RUSCHAT 2000) ? 0 ? 6 0 1 0 „nur 18“ 181 12 8 34 18 18 22 0 ? 0 0 0 0 mehrere3 15 11 3 4 9 26 70 27 7 7 8 19 6 5 Gr. Brachvogel nicht erwähnt - 4 1 3 3 2 16-17 6 1 1 2 1 0 vorhanden ? ? ? ? 30 62 40 Wiesenpieper vorhanden ? 20 ? 18 10 32,5 41 Schafstelze vorhanden ? 0 ? 3 1 14,5 26 Braunkehlchen nicht erwähnt 1 0 ? 2 1 0 4 Schwarz kehlchen nicht erwähnt ? 0 ? 0 0 0 8 Rohrammer vorhanden ? ? ? ? ? 36 73 Rotschenkel Charaktervogel Feldlerche 1 2 3 ergänzt nach GRÜTZMANN & MORITZ (1997); mit 2 Jungtieren (flügge); nicht auskartiert; In Bezug auf die Entwicklung der Brutbestände seit 1950 können einige bemerkenswerte Feststellungen gemacht werden. Im folgenden wird die Bestandsentwicklung der in Tabelle 4-9 aufgeführten Arten kurz beschrieben. Wachtelkönig (Crex crex) Der Wachtelkönig wird 1950 als Charaktervogel der Hunteniederung bezeichnet. Die Rufe des Wachtelkönigs werden von SARTORIUS (1950) als vertrauter Frühlingslaut in den feuchten, fruchtbaren Wiesengründen beschrieben, der immer seltener geworden sei. Bis heute brütet der Wachtelkönig noch sporadisch in den Bornhorster Huntewiesen. 1993 wurden 6 Brutpaare festgestellt. In den Jahren 1983, 1994 und 2004 konnte diese Art in den Bornhorster Huntewiesen nicht nachgewiesen werden. Kiebitz (Vanellus vanellus) Der Kiebitz wird bereits von SARTORIUS (1950) als Brutvogel in den Bornhorster Huntewiesen erwähnt. 1968 ist der Eintrag „nur 18“ (OGO 1968) vermerkt, was darauf hindeutet, dass in den vorhergehenden Jahren deutlich größere Bestände beobachtet wurden. Seither schwankt der Bestand zwischen 8 (1993) und 18 (1983, 1999, 2004) Brutpaaren. Lediglich das Jahr 1994 bildet mit 34 Brutpaaren eine Ausnahme. Kampfläufer (Philomachus pugnax) Der Kampfläufer wurde 1968 zuletzt als Brutvogel in den Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen. Hierzu ist vermerkt, dass neben den 2 Brutpaaren am 15.06.1968 2 flügge Jungvögel gesehen wurden (OGO 1968). Seither konnte der Kampfläufer als Brutvogel in den Bornhorster Huntewiesen nicht mehr nachgewiesen werden. Bekassine (Gallinago gallinago) Aus der Zeit vor 1983 sind keine konkreten Bestandsdaten der Bekassine vorhanden. Sie war jedoch nach SARTORIUS (1950) und OGO (1968) auch schon vor 1983 regelmäßiger Brutvogel in den Bornhorster Huntewiesen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 74 Kapitel 4: Ergebnisse Uferschnepfe (Limosa limosa) Die Uferschnepfe wurde von SARTORIUS (1950) als Charaktervogel der Hunteniederung beschrieben. 1968 wurden 70 Brutpaare kartiert. 1983 wurden 27 Brutpaare festgestellt und 1988 sieben Brutpaare. Großer Brachvogel (Numenius arquata) Der große Brachvogel wurde erstmalig 1976 im Ohmsteder Feld nachgewiesen (GÜNTHER ET AL. 1978) und konnte in den folgenden Kartierungen mit ein (1988) bis fünf (2004) Brutpaaren festgestellt werden. Rotschenkel (Tringa totanus) Der Rotschenkel wurde von SARTORIUS (1950) als Charaktervogel der Hunteniederung beschrieben. Im Jahr 1968 wurden in den Bornhorster Huntewiesen 16 bis 17 Brutpaare kartiert. Seither ging die Zahl der Brutpaare deutlich zurück. 2004 konnte der Rotschenkel nicht mehr als Brutvogel nachgewiesen werden. Feldlerche (Alauda arvensis) Die Feldlerche ist bereits bei SARTORIUS (1950) erwähnt, aber es wurden vor 1994 keine Bestandszahlen erfasst. Somit liegen Brutpaarzahlen nur aus drei Jahren vor (1994, 1999 und 2004). Der höchste Bestand mit 62 Brutpaaren wurde 1999 kartiert. Wiesenpieper (Anthus pratensis) Der Wiesenpieper wird schon in SARTORIUS (1950) als Brutvogel im Untersuchungsgebiet erwähnt. Die 2004 festgestellten 41 Brutpaare stellen den bisher höchsten Bestand dieser Art dar. Schafstelze (Motacilla flava) Für die Schafstelze liegen konkrete Brutpaarzahlen seit 1993 vor. Die Schafstelze konnte auch schon von SARTORIUS (1950) als regelmäßiger Brutvogel in den Bornhorster Hunte wiesen nachgewiesen werden. Nach den Erfassungen von 1999 und 2004 scheint eine starke Zunahme dieser Art während der letzten Jahre stattzufinden. Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Das Braunkehlchen wurde bereits 1968 als Brutvogel in den Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen. Es tritt seither als sporadischer Brutvogel auf. 2004 wurde mit vier Brutpaaren die höchste Anzahl an Braunkehlchen seit 1968 festgestellt. Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) Das Schwarzkehlchen wurde 2004 erstmals in den Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen. Rohrammer (Emberiza schoeniclus) Von der Rohrammer liegen exakte Bestandszahlen aus den Jahren 1999 und 2004 vor. Über einen langfristigen Entwicklungstrend können daher keine Aussagen gemacht werden. 2004 wurden 73 Brutpaare und damit etwa doppelt so viele wie 1999 kartiert. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 75 Kapitel 4: Ergebnisse 4.9.3 Bewertung der Brutvogelbestände Die Bewertung der Brutvogelbestände wurde nach der von W ILMS ET AL. (1997) vorgestellten Methodik für drei Teilflächen des Untersuchungsgebietes durchgeführt (siehe Kapitel 3.9.3, S. 33). Tabelle 4-10 gibt einen Überblick über die Anzahl der Brutpaare je wertgebender Brutvogelart und Teilfläche. In Karte 29 ist die Abgrenzung der Teilflächen und deren Bedeutung dargestellt. Tabelle 4-10: Übersicht über die Bewertung der Brutvogelvorkommen nach W ILMS ET AL. (1997) Art Knäkente Löffelente Wachtel Kiebitz Bekassine Uferschnepfe Gr. Brachvogel Feldlerche Braunkehlchen Schwarzkehlchen Schilfrohrsänger Flächengröße (ha) Flächenfaktor Endwert Bedeutung Teilfläche 1 Brutpaare 1 5 1 1 12 2 4 122,63 1,23 Teilfläche 2 Brutpaare 1 1 1 13 7 1 1 1 80,96 1,00 Teilfläche 3 Brutpaare 1 2 2 12 12 5 5 21 1 3 147,41 1,47 23,49 landesweit 43,50 national 53,25 national In Teilfläche 1 wurden sieben wertgebende Brutvogelarten festgestellt. Nach Berück sichtigung der Anzahl an Brutpaaren und der Gefährdung der einzelnen Arten ergibt sich für diese ca. 123 ha große Fläche eine landesweite Bedeutung. Auf Teilfläche 2 wurden acht wertgebende Brutvogelarten festgestellt. Diese ca. 81 ha große Teilfläche erreicht mit einem Endwert von 44 Punkten nationale Bedeutung. Den höchsten Endwert erreicht Teilfläche 3. Hier wurden auf ca. 147 ha zehn wertgebende Brutvogelarten festgestellt. Dies führt zu einem Endwert von 53 Punkten, was ebenfalls eine Einstufung als national bedeutendes Brutgebiet ergibt. Somit weist Teilfläche 1, die überwiegend in Schutzzone 1 liegt, die geringste Bedeutung als Brutgebiet im Untersuchungsgebiet auf. Dennoch erreicht diese Teilfläche landesweite Bedeutung. 4.9.4 Räumliche Verteilung der Brutpaare im Untersuchungsgebiet und deren Veränderungen Neben den Brutpaarzahlen ist die räumliche Verbreitung der Arten im Untersuchungs gebiet von Interesse. Hierzu können die für die Bewertung in Kapitel 4.9.3 ausgewiesenen Teilflächen (siehe Karte 29) herangezogen werden. Sie bilden größere Teilbereiche mit entsprechenden Standortfaktoren ab (vgl. Kapitel 3.9.3, S. 33). Ein Einfluss auf die räumliche Verteilung der Brutpaare kann zudem von Störungen ausgehen, die von außen in das Untersuchungsgebiet hineinstrahlen. SPRENGER (1989) weist Störzonen durch Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 76 Kapitel 4: Ergebnisse Straßen aus, die das Untersuchungsgebiet beeinflussen. Werden diese Störzonen zu grunde gelegt, spiegeln die drei gebildeten Teilflächen die Störeinflüsse durch die Straßen der Umgebung teilweise wider. Teilfläche 1 deckt überwiegend den von der Bundes autobahn 29 gestörten Bereich ab. Teilfläche 2 wird vorwiegend durch die „Elsflether Straße“ gestört. In Teilfläche 3 treten Störungen durch die Wege auf den Deichkronen und den „Kuhweg“ bzw. „Mittelweg“ auf. Interessant ist die Verteilung der Brutpaare einzelner Arten auf die Teilflächen und die Veränderungen über die Jahre. Im Folgenden wird die räumliche Verteilung einiger Arten im Untersuchungsgebiet sowie die Veränderungen bis heute dargestellt. Kiebitz (Vanellus vanellus) Beim Kiebitz ist eine Verlagerung der Reviere ins Zentrum des Untersuchungsgebietes festzustellen (siehe Karte 34). In den vergangenen Jahren befanden sich noch zahlreiche Brutplätze in Teilfläche 1 und Teilfläche 2. 2004 konnte in Teilfläche 2 nur noch ein Brutpaar festgestellt werden und in Teilfläche 1 fand ein deutlicher Rückzug nach Osten, ins Zentrum des Untersuchungsgebietes statt. Bekassine (Gallinago gallinago) Die Bekassine weist in allen untersuchten Jahren hauptsächlich Vorkommen in Teilfläche 2 und 3 (siehe Karte 30) auf. Die Bereiche südlich und westlich des „Kuhweg“ werden kaum angenommen. Ein Mindestabstand zum Damm der „Elsflether Straße“ und zu den Deichen ist nicht erkennbar. Lediglich zum Damm der Bundesautobahn 29 bleibt ein breiter Korridor unbesiedelt. Uferschnepfe (Limosa limosa) Bei der Uferschnepfe fand ein deutlicher Rückzug in den zentralen Bereich des Unter suchungsgebietes statt (siehe Karte 37). Der in früheren Jahren von dieser Art besiedelte Nordteil des Untersuchungsgebietes wurde 2004 nicht genutzt. Bis auf ein Brutpaar im Süden des Untersuchungsgebietes konzentrierten sich 2004 alle Brutpaare auf nur wenige Flurstücke östlich und westlich des „Mittelweg“. Großer Brachvogel (Numenius arquata) Der Große Brachvogel kommt in allen untersuchten Jahren nicht im Norden und Westen des Untersuchungsgebietes vor und damit fast ausschließlich in Teilfläche 3 (siehe Karte 31). Zu den Deichen („Huntedeich“ und „Wulfsdeich“) werden nur geringe Abstände eingehalten. Feldlerche (Alauda arvensis) Räumliche Daten der Feldlerche sind nur aus den Jahren 2004 und 1999 (EIKHORST & MAURUSCHAT 2000) vorhanden. Die Feldlerche zeigt ein Verteilungsmuster, das die Stör wirkung der beiden stark befahrenen Straßen „Elsflether Straße“ und Bundesautobahn 29 wiedergibt. Die Art ist nahezu gleichmäßig im Untersuchungsgebiet verteilt, fehlt aber stets Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 77 Kapitel 4: Ergebnisse ab einer bestimmten Nähe zur „Elsflether Straße“ bzw. zur Bundesautobahn 29. (siehe Karte 33). Von mehreren Brutpaaren werden zu „Wulfsdeich“ und „Huntedeich“ nur geringe Abstände eingehalten. Wiesenpieper (Anthus pratensis) Der Wiesenpieper konnte 2004 in den nördlichsten Bereichen des Untersuchungsgebietes nicht festgestellt werden, wo aus früheren Jahren Nachweise vorliegen (siehe Karte 38). Im übrigen Untersuchungsgebiet wurden 2004 in etwa dieselben Bereiche besiedelt wie in den vergangenen Jahren. Zum Damm der Bundesautobahn 29 wird ein deutlicher Abstand eingehalten. Schafstelze (Motacilla flava) Die Schafstelze kam im Jahr 2004 in recht hoher Brutpaarzahl (26 Brutpaare) im Unter suchungsgebiet vor. Es fand im Vergleich zu früheren Jahren eine Ausbreitung dieser Art in den Norden und Westen des Untersuchungsgebietes statt (siehe Karte 36). Es wird weiterhin ein recht großer Abstand zum Damm der Bundesautobahn 29 eingehalten. Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Die räumliche Lage der Nistplätze des Braunkehlchen liegen nur aus den Jahren 1993 (IBL 1993) und 2004 vor. Ein klares Verteilungsmuster ist aufgrund der geringen Anzahl an Brutpaaren nicht erkennbar, dennoch scheint für die Wahl des Nistplatzes das Vorhanden sein von Wegen oder großen Gräben eine Rolle zu spielen (siehe Karte 32). Inwieweit die Deiche und Dämme um das Untersuchungsgebiet als Störung auf das Braunkehlchen wirken, kann ebenfalls aufgrund der geringen Brutpaarzahlen nicht beurteilt werden. Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) Das Schwarzkehlchen wurde 2004 erstmals als Brutvogel der Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen. Daher können nur die Brutplätze der Brutpaare aus dem Jahr 2004 analysiert werden. Auffällig ist die fast linienhafte Anordnung von sechs Brutpaaren entlang des gesamten „Kuhweg“ (siehe Karte 27). Ein weiteres Brutpaar wählte einen Nistplatz in direkter Nähe zum „Borngraben“ und das achte Brutpaar einen Ruderalbereich zwischen zwei kleineren Gräben. Inwiefern die Straßen und Deiche um das Unter suchungsgebiet als Störung auf das Schwarzkehlchen wirken, kann anhand der acht Brutpaare aus dem Jahr 2004 nicht sicher festgestellt werden. 4.9.5 Habitatpräferenzen Für sechs Arten wurde eine Präferenzanalyse durchgeführt (siehe Tabelle 4-11). Zudem werden im folgenden die Ergebnisse der jeweiligen Arten detailliert beschrieben. Auf der beiliegenden CD-ROM befinden sich die jeweiligen Anteile der Biotopgruppen in den einzelnen Revieren, die die Grundlage der Präferenzanalysen bilden. Zudem befinden sich im Anhang eine Übersicht über die Anzahl der Biotopgruppen, die je Vogelart fest gestellt wurden (siehe Anhang, Abbildung A 7-12) und Histogramme einzelner Biotop gruppen zur Ergänzung der in diesem Kapitel dargestellten Boxplots (siehe Anhang, Abbildung A 7-1 bis A 7-11). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 78 Kapitel 4: Ergebnisse Tabelle 4-11: Übersicht über die Ergebnisse der Präferenzanalyse der Brutvogelarten mit mehr als 10 Brutpaaren im Jahr 2004 Biotopgruppe Kiebitz (18 BP) Bekassine Feldlerche (26 BP) (40 BP) Wiesen pieper (41 BP) Schaf stelze (26 BP) Rohr ammer (73 BP) Intensivgrünland o - o o o o deschampsiareiches Grünland Extensivgrünland - - + o - o + + o o o o o + + o Ruderal Sumpf / Röhricht ? ? ? ? ? ? - o - Weg ? ? ? Graben ? ? ? + + + + o + + Gehölz ? ? ? ? ? ? Nassgrünland Flutrasen BP = Brutpaare; + = Präferenz für Biotopgruppe; o = indifferentes Verhalten; - = Meidung von Biotopgruppe; ? = Verhalten unklar. Kiebitz (Vanellus vanellus) Vom Kiebitz wird insbesondere die sehr kurze Vegetation in nassen Bereichen (Flutrasen) präferiert (siehe Abbildung 4-17). Zudem werden Flächen intensiver Nutzung (Intensiv grünland) als Brutplätze angenommen. 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 In te ns de Ex N Fl as ut sc te ra sg ns ha se rü iv m n nl gr rü ps a ü nl nd ia nl an re an d ic d he s G rü nl an d iv g --------------------------------- ----------R ud er al Su m pf / W R eg G ra be n G eh öl z öh ric ht Abbildung 4-17:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Kiebitz; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Aus reißer; *: Extremfälle. Der Medianwert für den Anteil von Flutrasen in den Nahbereichen der Reviere ist höher als der Anteil von Flutrasen im Untersuchungsgebiet (siehe Abbildung 4-17). Der Nahbereich eines der 18 Reviere dieser Art wird vollständig von der Biotopgruppe Flutrasen bedeckt und im Nahbereich eines weiteren Reviers beträgt der Anteil an Flutrasen 97 %. Der Median im Nahbereich aller Reviere liegt bei 22 %. Diese Biotopgruppe wird somit häufiger angenommen als es ihrem Anteil am Untersuchungsgebiet (20 %) entspricht. Es zeigt sich somit im Nahbereich der Reviere überwiegend eine Präferenz für diese Biotopgruppe. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 79 Kapitel 4: Ergebnisse Von der Biotopgruppe Intensivgrünland kommen in den Nahbereichen mehrerer Reviere Anteile vor, die deutlich über dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet (27 %) liegen. Maximal wurde ein Anteil der Biotopgruppe Intensivgrünland von 92 % im Nahbereich eines Reviers festgestellt. In den Nahbereichen von 11 der 18 Reviere des Kiebitz wurden geringere Anteile von Intensivgrünland festgestellt, als es dem Angebot im Untersuchungsgebiet entspricht. Bei der Verteilung der Anteile dieser Biotopgruppe fällt auf, dass in den Nahbereichen der Reviere lediglich Anteile von unter 35 % und über 70 % festgestellt wurden (siehe Anhang, Abbildung A 7-1). Somit wurde beim Kiebitz für diese Biotopgruppe bei 6 Revieren eine deutliche Präferenz gefunden. In einem Revier wurde nur eine geringe Präferenz und in den übrigen 11 Revieren eine Meidung dieser Biotopgruppe festgestellt. Die Biotopgruppen deschampsiareiches Grünland und Sumpf / Röhricht werden deutlich gemieden. Bei Extensivgrünland mit einem Anteil von 8 % am Untersuchungsgebiet werden diese Werte in den Nahbereichen von zwei Revieren zwar deutlich überschritten, in der Mehrzahl der 18 Reviere kommt diese Biotopgruppe jedoch nicht vor. Somit liegt auch hier eine Meidung vor. Das gleiche gilt für die Biotopgruppe Nassgrünland. Für die Biotopgruppen Weg und Graben liegen die Mediane aller Nahbereiche der Reviere bei 0 %. Da diese Biotopgruppen nur sehr geringe Anteile am Untersuchungsgebiet ein nehmen, kann nicht sicher festgestellt werden, ob hier eine Meidung stattfindet oder ob diese Biotopgruppen aufgrund ihres geringen Anteils am Untersuchungsgebiet nicht in den Nahbereichen der Reviere vertreten sind. Lediglich eine Präferenz für diese Biotopgruppen kann ausgeschlossen werden. Die Biotopgruppen Ruderal und Gehölz wurden in keinem der Nahbereiche der 18 Reviere des Kiebitz festgestellt. Diese beiden Biotopgruppen haben die geringsten Anteile am Untersuchungsgebiet und daher kann nicht sicher ausgesagt werden, ob eine Meidung dieser Biotopgruppen stattfindet oder ob dieses Ergebnis in der geringen Stichprobe von nur 18 Brutpaaren begründet liegt. Bekassine (Gallinago gallinago) Bei der Bekassine lässt sich eine Vorliebe für die nassen Bereiche erkennen (Nass grünland, Flutrasen, Sumpf / Röhricht) (siehe Abbildung 4-18). Bei diesen Biotopgruppen lässt sich eine Präferenz zwar zum Teil nur bei einzelnen Revieren nachweisen, demgegenüber steht jedoch die Meidung der trockeneren Bereiche wie Intensivgrünland, deschampsiareiches Grünland und Extensivgrünland. Die drei Biotopgruppen Nassgrünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht weisen in den Nah bereichen einzelner Reviere Anteile von über 90 % auf (siehe Abbildung 4-18). Nass grünland nimmt maximal 95 % im Nahbereich eines Reviers ein. Nahbereiche von acht der 26 Reviere weisen Flächenanteile auf, die über dem Anteil von Nassgrünland im Gesamt gebiet liegen. Diese hohen Anteile an Nassgrünland im Vergleich zum geringen Anteil dieser Biotopgruppe am Gesamtgebiet (5 %) weisen auf eine Präferenz dieser Biotop gruppe hin. Der Mittelwert vom Anteil dieser Biotopgruppe am Nahbereich der Reviere von Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 80 Kapitel 4: Ergebnisse 16 % bestätigt dies, dennoch liegt der Median bei 0 %, da bei solch geringen Flächen anteilen am Untersuchungsgebiet die Biotopgruppe nur in den Nahbereichen einiger Reviere vorkommen kann. 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- Anteil in % --------------------- --------------------0 --------------------------------- ----------- G G W z öl eh n be ra /R al er eg ud pf m Su R ric öh ht n se ra ut d Fl an nl rü sg d d as an an l N nl ün rü gr G iv es ns ch te ei Ex ar i ps m ha sc nd de la ün gr iv ns te In Abbildung 4-18:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Bekassine; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Aus reißer; *: Extremfälle. Für die Biotopgruppen Flutrasen und Sumpf / Röhricht zeigt sich kein klares Bild über die Präferenz oder Meidung. In den Nahbereichen einiger Reviere findet jeweils eine deutliche Präferenz, in anderen eine teilweise deutliche Meidung statt. Von der Biotopgruppe Flutrasen liegen in den Nahbereichen von 11 der 26 Reviere mit bis zu 93 % höhere Anteile als im Gesamtgebiet (20 %) vor, was sich auch im Mittelwert von 24 % zeigt. Die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht weist in zwei Nahbereichen der Reviere einen Anteil von 100 % auf. Insgesamt liegen die Anteile in den Nahbereiche von 11 Revieren teilweise deutlich über dem Anteil der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht am Untersuchungsgebiet (13 %). Überwiegend liegt der Anteil unter dem Anteil dieser Biotopgruppe am Gesamt gebiet. Der Median aller Reviere liegt bei 7 %. Eine deutliche Meidung lässt sich bei den Biotopgruppen Extensivgrünland und Intensiv grünland, also den etwas trockeneren Biotopgruppen erkennen. Hier liegt der Anteil beider Biotopgruppen am Nahbereich der Reviere deutlich unter dem Anteil dieser Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet. Auch für das ebenfalls trockene deschampsiareiche Grünland weist die Bekassine eine Meidung auf, die allerdings bei neun der 26 Reviere nicht bestätigt wird. Dennoch liegt der mediane Anteil an allen Revieren mit 8 % deutlich unter dem Anteil von 22 % am Untersuchungsgebiet. Auch der Mittelwert von 20 % liegt unter dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet. Die Biotopgruppe Gehölz war im Nahbereich von zwei Revieren mit Anteilen unter 0,25 % vorhanden, in den übrigen 24 Nahbereichen der Reviere wurde sie nicht festgestellt. Diese sehr geringen Anteile weisen auf eine deutliche Meidung hin, können jedoch auch im geringen Anteil von Gehölz am Untersuchungsgebiet (0,96 %) begründet liegen. Die Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 81 Kapitel 4: Ergebnisse Biotopgruppen Weg, Graben und Ruderal kommen nur in den Nahbereichen einzelner Reviere oder gar nicht vor. Aufgrund des geringen Anteils dieser Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet lässt sich über eine Präferenz oder Meidung durch die Bekassine keine Aussage treffen. Zur genauen Verteilung der Anteile der einzelnen Biotopgruppen sei auf die Histogramme (siehe Anhang, Abbildung A 7-2) verwiesen. Feldlerche (Alauda arvensis) Von der Feldlerche wird ein breites Spektrum an Grünlandflächen mit deren linienhaften Strukturen angenommen (siehe Abbildung 4-19). Lediglich bei nassen Flächen findet eine Meidung statt (Sumpf / Röhricht, Nassgrünland). Sehr kurzwüchsige Vegetation auf nassen Flächen wird dennoch angenommen (Flutrasen). 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------- In t en de si vg rü sc ha nl an d m Ex te n ps ia r ei si vg ch e s N as rü nl an sg r d ün --------------------------------- ----------- 0 Fl ut ra la n R se d n ud er al Su m pf W /R öh eg ric G ra G be n eh ö lz ht G rü nl an d Abbildung 4-19:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Feldlerche; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Aus reißer; *: Extremfälle. Eine leichte Präferenz wurde für die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland fest gestellt. Bei dieser Biotopgruppe liegt der Median (23 %) im Nahbereich aller Reviere über dem Anteil von deschampsiareichem Grünland von 22 % am Untersuchungsgebiet (siehe Abbildung 4-19). Maximal wurde im Nahbereich eines Reviers 96 % an deschampsia reichem Grünland festgestellt. Allerdings wurden in 17 der 40 Nahbereiche der Reviere geringere Anteile dieser Biotopgruppe ermittelt, als der Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet beträgt. Von Intensivgrünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht wurden in einzelnen Nahbereichen der Reviere Flächenanteile von über 90 % festgestellt. In der Mehrzahl der Reviere wurden für diese Biotopgruppen jedoch geringere Anteile ermittelt als es nach deren Anteil am Gesamtgebiet zu erwarten wäre. Dies ist bei der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht am deutlichsten ausgeprägt. Hier wird der Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet nur bei sechs Revieren überschritten und in den übrigen deutlich unterschritten. Somit kann bei der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht von einer Meidung ausgegangen werden. Bei den Biotopgruppen Intensivgrünland und Flutrasen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 82 Kapitel 4: Ergebnisse Die Biotopgruppe Extensivgrünland nimmt ähnlich den Biotopgruppen Intensivgrünland und Flutrasen in den Nahbereichen einiger Reviere einen deutlich höheren Anteil (maximal 54 %) als deren Anteil am Untersuchungsgebiet (8 %) ein (vgl. Anhang, Abbildung A 7-5). In den Nahbereichen von 23 Revieren befindet sich jedoch kein Extensivgrünland. Somit kann weder eine Meidung noch eine Präferenz nachgewiesen werden. Eine deutliche Meidung wurde bei Nassgrünland festgestellt. Bei dieser Biotopgruppe liegen lediglich im Nahbereich zweier Reviere die Anteile über dem Anteil dieser Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet. Im überwiegenden Teil der Nahbereiche der Reviere wurde kein Nass grünland ermittelt. Die Biotopgruppen Weg und Graben wurden bei den meisten Nahbereichen der Reviere nicht festgestellt, jedoch wurden in einzelnen Nahbereichen diese Biotopgruppen mit Anteilen, die über dem Flächenanteil am Untersuchungsgebiet liegen, festgestellt. Da beide Biotopgruppen nur einen sehr geringen Anteil am Untersuchungsgebiet einnehmen und nur in den Nahbereichen von wenigen Revieren (acht bzw. neun) vorkommen, kann nicht abschließend geklärt werden, ob eine Präferenz für diese Biotopgruppen vorliegt. Die Biotopgruppen Gehölz und Ruderal befinden sich im Nahbereich sehr weniger bzw. keines Reviers. Aufgrund des geringen Flächenanteils dieser Biotopgruppen am Gesamtgebiet kann ebenfalls keine Aussage über eine Meidung oder eine Präferenz getroffen werden. Wiesenpieper (Anthus pratensis) Der Wiesenpieper präferiert die linienhaften Strukturen Weg und Graben (siehe Abbildung 4-20). Des Weiteren nimmt er verschiedene Grünlandbereiche gerne an. Lediglich Nassgrünland und die höherwüchsige Biotopgruppe Sumpf / Röhricht werden gemieden. 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 ----------- --------------------------------- /R z öl eh G eg n be ra G W pf m Su al er ud R r öh ht ic n se ra ut d Fl an nl rü sg d d as an an l N nl ün rü gr G iv s ns he te ic re Ex a i ps m ha sc nd de la ün gr iv ns te In Abbildung 4-20:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Wiesenpieper; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Beim Wiesenpieper wurden von den Biotopgruppen Intensivgrünland, Extensivgrünland und Flutrasen die höchsten Anteile in den Nahbereichen einzelner Reviere festgestellt (siehe Abbildung 4-20). Die Biotopgruppe Intensivgrünland wurde im Nahbereich eines Reviers mit einem Anteil von maximal 98 % festgestellt. Von der Biotopgruppe Extensiv Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 83 Kapitel 4: Ergebnisse grünland lag ein maximaler Anteil von 90 % und von der Biotopgruppe Flutrasen ein maximaler Anteil von 80 % vor. Da bei der Biotopgruppe Flutrasen sowohl der Median (19 %) als auch der Mittelwert (23 %) nahe dem Anteil dieser Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet (20 %) liegt, ist anzunehmen, dass vom Wiesenpieper diese Biotopgruppe entsprechend ihres Angebotes genutzt wird und weder eine Präferenz noch eine Meidung stattfindet. Die Biotopgruppen Intensivgrünland und Extensivgrünland sind in vielen Revieren dieser Art stärker vertreten als im Untersuchungsgebiet. Die Mehrzahl der Nahbereiche der Reviere weist jedoch geringere Anteile auf, als die Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet einnehmen. Es zeigt sich bei diesen beiden Biotopgruppen somit ein uneinheitliches Bild. Eine ähnliche Tendenz wird bei der Biotopgruppe deschampsia reiches Grünland deutlich, wobei hier häufiger die Nahbereiche der Reviere geringere Anteile an dieser Biotopgruppe aufweisen als deren Anteil am Untersuchungsgebiet beträgt. Nassgrünland wurde nur im Nahbereich eines Reviers festgestellt und die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht in wenigen Revieren. Dadurch dass diese Biotopgruppen so selten im Nahbereich der Reviere vorkommen, kann davon ausgegangen werden, dass die Biotopgruppen Nassgrünland und Sumpf / Röhricht vom Wiesenpieper gemieden werden. Die Biotopgruppen Weg und Graben kommen nur in sehr geringen Anteilen im Unter suchungsgebiet vor. In den Nahbereichen der Reviere des Wiesenpieper kommen diese Biotopgruppen häufig nicht vor. In den Revieren, in denen Weg und Graben im Nahbereich zu finden sind, liegt ihr Anteil über dem Anteil der jeweiligen Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet. Die Biotopgruppe Weg kommt in den Nahbereichen von 14 der 41 Reviere und mit einem maximalen Anteil von 17 % vor. Die Biotopgruppe Graben kommt in den Nahbereichen von 15 der 41 Reviere mit einem maximalen Anteil von 14 % vor. Aufgrund der hohen Anteile dieser Biotopgruppen in den Nahbereichen einzelner Reviere muss von einer Präferenz für diese Biotopgruppen ausgegangen werden. Die Präferenz bezieht sich vermutlich weniger auf die eigentlichen Wege und Gräben als vielmehr auf die Strukturen, die diese begleiten. Hier sind insbesondere Saumbereiche mit höherer Vegetation zu nennen, die sowohl die Wege als auch die Gräben begleiten. Die Biotopgruppe Gehölz wurde in den Nahbereichen von sechs Revieren, mit einem Anteil der stets unter dem Anteil der Biotopgruppe am Gesamtgebiet lag, festgestellt. Die Biotopgruppe Ruderal wurde nur in den Nahbereichen von zwei Revieren festgestellt und lag einmal deutlich über und einmal unter dem Anteil dieser Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet. Ob es sich tatsächlich um eine Meidung dieser Biotopgruppen handelt, kann aufgrund des geringen Anteils den die Biotopgruppen Gehölz und Ruderal am Unter suchungsgebiet einnehmen nicht sicher festgestellt werden. Schafstelze (Motacilla flava) Von der Schafstelze werden zum einen linienhafte Strukturen wie die Biotopgruppen Weg und Graben als auch nasse Bereiche wie Flutrasen und Nassgrünland präferiert (siehe Abbildung 4-21). Intensivgrünland wird mit höheren Flächenanteilen angenommen, Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 84 Kapitel 4: Ergebnisse ansonsten werden trockenere Grünlandbereiche ebenso wie hochwüchsige Bestände (Sumpf / Röhricht) eher gemieden. Offensichtlich bevorzugt die Schafstelze eine Kombination aus verschiedenen Biotopgruppen. Sie weist in über 80 % der Nahbereiche der Reviere eine Kombination aus mehr als vier Biotopgruppen auf (siehe Anhang, Abbildung A 7-12). 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 In te ns --------------------------------- ----------- de Ex N Fl R as ud ut sc te ra sg er ns ha se iv al rü iv m gr n n g ps la ün rü nd ia nl la re an nd ic d he s G rü nl an d Su m pf W eg /R öh ric ht G ra be n G eh öl z Abbildung 4-21:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Schafstelze; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Die Mehrzahl der Reviere weisen im Nahbereich Flächenanteile von Flutrasen auf, die über dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet (20 %) liegen. Maximal wurden im Nahbereich von drei Revieren Anteile an Flutrasen von über 60 % festgestellt. Dies ist auch aus dem Histogramm ersichtlich (siehe Anhang, Abbildung A 7-7). Von der Biotopgruppe Intensivgrünland wurden Flächenanteile in den Nahbereichen der Revieren von maximal 83 % festgestellt. Dennoch ist im Nahbereich der Mehrzahl der Reviere der Anteil an Intensivgrünland geringer als der Anteil am Untersuchungsgebiet. Es zeigt sich somit ein uneinheitliches Bild. Die Biotopgruppen deschampsiareiches Grünland und Extensivgrünland weisen in den Nahbereichen der meisten Reviere der Schafstelze Flächenanteile auf, die deutlich unter deren Anteil am Untersuchungsgebiet liegen. Obwohl es einzelne Ausreißer gibt, bei denen diese Biotopgruppen mit beträchtlichen Flächen anteilen vorkommen, kann hierbei von einer Meidung ausgegangen werden. Ähnlich stellt sich die Situation auch bei Sumpf / Röhricht dar. Hier kann ebenfalls von einer Meidung ausgegangen werden. Nassgrünland kommt lediglich in den Nahbereichen von fünf Revieren vor. In vier der fünf Nahbereichen der Reviere nimmt das Nassgrünland höhere Anteile ein, als Nassgrünland am Untersuchungsgebiet einnimmt. Maximal wurde im Nahbereich eines Reviers ein Anteil von 85 % festgestellt. Aufgrund des geringen Anteils von Nassgrünland am Unter suchungsgebiet (5 %) ist diese Biotopgruppe in den Revieren der Schafstelze über repräsentiert. Es kann von einer Präferenz dieser Biotopgruppe ausgegangen werden. Noch deutlicher zeigt sich dies bei den Biotopgruppen Weg und Graben. Hier liegen die Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 85 Kapitel 4: Ergebnisse Anteile dieser Biotopgruppen in den Nahbereichen der Reviere, in denen sie vorkommen, deutlich über deren Anteil am Untersuchungsgebiet. So kann von einer Präferenz bei diesen Biotopgruppen ausgegangen werden. Die Biotopgruppe Gehölz wurde in den Nahbereichen von fünf Revieren festgestellt, jedoch teilweise zu geringen und teilweise zu etwas höheren Anteilen als die Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet einnimmt. Für diese Biotopgruppe kann keine Aussage gemacht werden. Die Biotopgruppe Ruderal wurde in keinem der Reviere festgestellt. Eine Aussage über diese Biotopgruppe ist somit ebenfalls nicht möglich. Rohrammer (Emberiza schoeniclus) Für die Rohrammer lasst sich festhalten, dass insbesondere die Biotopgruppe Graben präferiert wird. Von nahezu allen Biotopgruppen wurden in den Nahbereichen einzelner Reviere große Anteile gefunden, was auf eine undeutliche Meidung bzw. Präferenz hinweist (siehe Abbildung 4-22). 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 In te ns de iv g Ex N Fl R as ud ut sc te ra sg er ns ha se al rü iv m n nl gr ps an ün ia d la re nd ic he s G rü nl an d rü nl an d --------------------------------- ----------Su m pf W eg /R öh ric G ra be n G eh öl z ht Abbildung 4-22:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Rohrammer; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. In einzelnen Revieren wurden sehr hohe Anteile von Intensivgrünland festgestellt, in der Mehrzahl der Nahbereiche ist der Anteil der Biotopgruppe kleiner als am Untersuchungs gebiet (27 %). Im Histogramm ist erkennbar, dass Anteile bis ca. 55 % häufig vorkommen (vgl. Anhang, Abbildung A 7-11). Somit kann nicht eindeutig eine Meidung oder Präferenz festgestellt werden. Ähnlich sind die Ergebnisse bei den Biotopgruppen deschampsia reiches Grünland und Flutrasen. Für die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht liegt der Median über alle Nahbereiche der Reviere (11 %) nahe dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet (13 %). In den Nahbereichen einiger Reviere wird dieser Anteil deutlich überschritten, in anderen deutlich unterschritten. Abgesehen von einigen Aus nahmen werden Extensivgrünland und Nassgrünland von der Rohrammer gemieden. Die Biotopgruppe Ruderal wurde lediglich in den Nahbereichen von drei Revieren festgestellt, was auf eine Meidung dieser Biotopgruppe hinweist. Der hohe Anteil in diesen drei Revieren von zwischen 12 % und 29 % deutet, im Vergleich zum geringen Anteil von 1,1 % Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 86 Kapitel 4: Ergebnisse der Biotopgruppe Ruderal am Gesamtgebiet, dagegen auf eine Präferenz hin. Daher kann keine sichere Aussage getroffen werden. Die Biotopgruppen Weg, Graben und Gehölz sind aufgrund ihrer geringen Anteile am Untersuchungsgebiet schwer zu interpretieren. Insbesondere bei der Biotopgruppe Graben fällt die hohe Anzahl der Nahbereiche der Reviere auf, in denen der Anteil dieser Biotopgruppe deutlich den Anteil am Unter suchungsgebiet übersteigt. Gleichzeitig tritt diese Biotopgruppe in zahlreichen Nah bereichen der Reviere nicht auf, was jedoch im geringen Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet begründet liegen kann. Daher ist eine Präferenz für diese Biotop gruppe anzunehmen. Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei der Biotopgruppe Weg. Es kann auch hier von einer Präferenz ausgegangen werden. Von der Biotopgruppe Gehölz treten nur geringe Anteile in den Nahbereichen der Reviere auf (maximal 2,3 %, sonst unter 2 %). Dies entspricht in etwa dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungs gebiet. Da diese Biotopgruppe nur in den Nahbereichen von 14 der 73 Reviere festgestellt wurde, kann keine Aussage über die Präferenz oder Meidung dieser Biotopgruppe gegeben werden. Präferenzen weiterer Arten Eine Übersicht über die Ergebnisse der Präferenzanalyse derjenigen Arten mit weniger als 10 Brutpaaren, die für das Untersuchungsgebiet einen besonderen Wert darstellen oder für spezielle Fragestellungen von Interesse sind, gibt Tabelle 4-12 wieder. Tabelle 4-12: Übersicht über die Ergebnisse der Präferenzanalyse der Brutvogelarten mit weniger als 10 Brutpaaren im Jahr 2004 Typ Ufer schnepfe (6 BP) Gr. Brach vogel (5 BP) Braun kehlchen (4 BP) Schwarz kehlchen (8 BP) Dorngras mücke (9 BP) Intensivgrünland o - - + - deschampsiareiches Grünland Extensivgrünland o o + - o - - o o o Nassgrünland Flutrasen ? ? ? ? ? + + ? ? ? Sumpf / Röhricht - - + o - - Ruderal Weg ? ? ? Graben ? ? ? + + o + Gehölz ? ? ? ? ? + BP = Brutpaare; + = Präferenz für Biotopgruppe; o = indifferentes Verhalten; - = Meidung von Biotopgruppe; ? = Verhalten unklar. Aufgrund der besonderen Bedeutung der in Tabelle 4-12 aufgeführten Arten für das Untersuchungsgebiet wurden sie trotz der geringen Anzahl an Brutpaaren einer Präferen zanalyse unterzogen. Verallgemeinerungen, die wie beispielsweise im Fall des Braun kehlchens, auf lediglich vier Brutpaaren beruhen, sind jedoch mit gewissen Unsicherheiten behaftet. Dennoch ergeben sich aus den Präferenzanalysen dieser Arten interessante Hinweise für das Verständnis der für die jeweiligen Arten wichtigen Habitate in den Bornhorster Huntewiesen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 87 Kapitel 4: Ergebnisse Uferschnepfe (Limosa limosa) Von der Uferschnepfe werden kurzwüchsige, feuchte Vegetationsbestände bevorzugt (Flutrasen) und etwas trockenere Bestände werden ebenfalls angenommen (Intensiv grünland, deschampsiareiches Grünland). Die übrigen Biotopgruppen werden gemieden. (siehe Abbildung 4-23). 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 --------------------------------- ----------- In de Ex N Fl R as ud te ut sc te ns ra sg er ns ha se iv al rü iv m gr n nl gr ps ün a ü nd ia nl la r a nd ei nd ch es G rü nl an d Su m pf W eg /R öh ric ht G ra be n G eh öl z Abbildung 4-23:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Uferschnepfe; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Bei den sechs Brutpaaren der Uferschnepfe zeigt sich eine deutliche Präferenz für Flutrasen (siehe Abbildung 4-23). Lediglich im Nahbereich eines Reviers wurde der Anteil von Flutrasen im Untersuchungsgebiet (20 %) mit 11 % deutlich unterschritten. Intensivgrünland und deschampsiareiches Grünland werden von der Uferschnepfe zwar häufig genutzt, es zeigt sich jedoch keine klare Präferenz bzw. Meidung dieser Biotopgruppen. Die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht wird deutlich gemieden. Die Biotop gruppen Extensivgrünland, Nassgrünland, Ruderal, Weg und Gehölz wurden in keinem der sechs Reviere festgestellt. Die Biotopgruppe Graben wurde nur im Nahbereich eines Reviers mit 5 % Flächenanteil festgestellt. Da die Biotopgruppen Nassgrünland, Ruderal, Weg und Gehölz nur sehr geringe Flächenanteile am Untersuchungsgebiet einnehmen, können dadurch, dass sie in den Nahbereichen keines Reviers vorkommen, keine Schlüsse über eine Meidung gezogen werden. Aufgrund des größeren Anteils von Extensivgrünland am Untersuchungsgebiet kann hier jedoch von einer Meidung dieser Biotopgruppe ausgegangen werden. Großer Brachvogel (Numenius arquata) Der Große Brachvogel zeigt eine Präferenz zu den kurzwüchsigen, feuchten Beständen (Flutrasen) (siehe Abbildung 4-24). Des Weiteren wird die Biotopgruppe deschampsia reiches Grünland angenommen. Intensiv genutzte oder höherwüchsige Bestände werden gemieden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 88 Kapitel 4: Ergebnisse 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------- In t en de si vg rü nl sc ha an d m Ex te n ps ia re i N si ch vg es rü as sg rü nl an Fl ut nl an d G rü --------------------------------- ----------- 0 d R ra se n ud er al Su m W pf /R öh eg G ra G be n eh öl z ric ht nl an d Abbildung 4-24:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Großen Brachvogel; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Beim Großen Brachvogel wurde eine deutliche Präferenz für Flutrasen festgestellt (siehe Abbildung 4-24). Lediglich im Nahbereich eines Reviers lag der Anteil der Biotopgruppe Flutrasen (11 %) unter dem Anteil dieser Biotopgruppe am Gesamtgebiet (20 %). Maximal wurde im Nahbereich eines Reviers ein Anteil von fast 100 % festgestellt. Neben Flutrasen wird vom Großen Brachvogel deschampsiareiches Grünland genutzt. Jedoch ist die Präferenz für diese Biotopgruppe wesentlich geringer ausgeprägt. Die Biotopgruppen Intensivgrünland, Extensivgrünland und Sumpf / Röhricht werden gemieden. In keinem der Nahbereiche der fünf Reviere wurden die Biotopgruppen Nassgrünland, Ruderal, Weg, Graben oder Gehölz festgestellt. Aufgrund der Flächenanteile dieser Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet kann daraus keine Meidung abgeleitet werden. Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Vom Braunkehlchen werden niedrige Pflanzenbestände bevorzugt (Flutrasen, deschampsiareiches Grünland) (siehe Abbildung 4-25). Dennoch werden auch hoch wüchsige Bestände in trockenen Bereichen, wie Ruderalflächen nicht gemieden. Intensivgrünland und nasse Bereiche (Sumpf / Röhricht, Nassgrünland) werden deutlich gemieden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 89 Kapitel 4: Ergebnisse 100 Anteil in Prozent 80 60 40 ----------20 ----------- --------------------- --------------------0 --------------------------------- ----------- In de Ex N Fl as te ut sc te ns ra sg ns ha se iv rü iv m gr n nl gr ps ün an ün ia la d la re nd nd ic he s G rü nl an d R ud er al S um W pf /R öh eg ric G ra be n G eh öl z ht Abbildung 4-25:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Braunkehlchen; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Beim Braunkehlchen liegt eine deutliche Präferenz für die Biotopgruppe Flutrasen vor (siehe Abbildung 4-25). Auffällig ist hierbei die geringe Spanne des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen in den Nahbereichen der vier Reviere zwischen 26 und 34 %. Auch deschampsiareiches Grünland ist im Nahbereich aller vier Reviere vom Braun kehlchen mit Flächenanteilen zwischen 8 und 58 % vertreten. Im Nahbereich von zwei Revieren liegt der Anteil der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland über dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet. Des Weiteren werden die Biotopgruppen Extensivgrünland und Ruderal vom Braunkehlchen genutzt. Die Biotopgruppen Intensiv grünland und Sumpf / Röhricht werden gemieden. Nassgrünland, Weg und Gehölz befinden sich in keinem der Nahbereiche der vier Reviere. Für diese Biotopgruppen sind aufgrund der geringen Anteile am Untersuchungsgebiet keine Aussagen möglich. Die Biotopgruppe Graben wurde im Nahbereich eines Reviers festgestellt und hatte einen Flächenanteil von 6 %. Auch hier lässt sich keine Aussage über eine Präferenz treffen. Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) Vom Schwarzkehlchen werden die linienhaften Strukturen (Weg, Graben) mit ihren Ruderalbereichen sowie die Biotopgruppe Intensivgrünland präferiert (siehe Abbildung 426). Die nassen Bereiche (Flutrasen, Sumpf / Röhricht) werden gemieden. Eine Mischung aus verschiedenen Biotopgruppen wird gerne angenommen. Die Nahbereiche von sieben der acht Reviere wiesen eine Kombination von fünf oder sechs Biotopgruppen auf (siehe Anhang, Abbildung A 7-12). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 90 Kapitel 4: Ergebnisse 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------- In de te n si vg rü sc ha nl an d m Ex te n ps ia r N si vg ei ch es as sg G nl a Fl ut rü nl a rü nd --------------------------------- ----------- 0 nd R ra se n Su m ud er a l W pf /R öh eg G ra G be n eh öl z ric ht rü nl a nd Abbildung 4-26:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere vom Schwarzkehlchen; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Beim Schwarzkehlchen ist eine deutliche Präferenz für die Biotopgruppen Weg und Graben und somit für die linienhaften Strukturen im Untersuchungsgebiet vorhanden (siehe Abbildung 4-26). Auch die Biotopgruppe Intensivgrünland ist in den Nahbereichen der acht Reviere des Schwarzkehlchens stärker vertreten als es nach dem Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet zu erwarten wäre. Extensivgrünland nimmt im Nahbereich eines Reviers einen Anteil von 78 % ein. Bei der Mehrzahl der Nahbereiche der Reviere liegt der Anteil an Extensivgrünland jedoch unter dem Anteil von Extensiv grünland am Untersuchungsgebiet. Eine deutliche Meidung ist bei den Biotopgruppen deschampsiareiches Grünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht zu erkennen. Die Biotop gruppe Ruderal wurde nur im Nahbereich eines Reviers mit einem Anteil von 5 % festge stellt. Die Biotopgruppe Gehölz wurde in den Nahbereichen von zwei Revieren festgestellt. Dennoch kann bei diesen beiden Biotopgruppen nicht von einer Meidung ausgegangen werden, da nur ein sehr geringer Anteil vom Untersuchungsgebiet durch diese Biotop gruppen eingenommen wird. Nassgrünland konnte in keinem der Nahbereiche der Reviere festgestellt werden. Aufgrund des geringen Anteils dieser Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet kann daraus jedoch ebenfalls keine Meidung abgeleitet werden. Dorngrasmücke (Sylvia communis) Die Dorngrasmücke bevorzugt die trockeneren Bereiche und meidet die nassen (siehe Abbildung 4-27). Zudem nutzt sie gerne reich strukturierte Flächen und Randstrukturen (Ruderal, Gehölz, Weg, Graben). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 91 Kapitel 4: Ergebnisse 100 Anteil in Prozent 80 60 40 20 --------------------- --------------------- --------------------0 In te ns iv de Ex N Fl R as ud ut sc te ra sg er ns ha se al rü iv m n gr nl ps a ün nd ia l re an nd ic d he s G rü nl an d gr ün la --------------------------------- ----------Su m W pf / R öh eg ric G ra be n G eh öl z ht Abbildung 4-27:Anteile der Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der Dorngrasmücke; - - - (gestrichelte Linie): Anteil der Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet; ── (breite Linie): Median der Nahbereiche der Reviere; o: Ausreißer; *: Extremfälle. Für die Dorngrasmücke zeigt Abbildung 4-27 eine Präferenz für die Biotopgruppe Weg. Diese mit nur geringen Anteilen im Untersuchungsgebiet vorhandene Biotopgruppe (1,3 %) kommt im Nahbereich von zwei der neun Reviere mit einem Anteil von 16 % vor. Lediglich im Nahbereich von drei der neun Reviere ist diese Biotopgruppe nicht vorhanden. Diese Präferenz bezieht sich jedoch nicht auf die eigentlichen Wege, sondern vermutlich eher auf die wegbegleitenden Strukturelemente wie Zäune und Ruderal bereiche. Auch die Biotopgruppe Gehölz kommt im Nahbereich von sieben Revieren vor. Der Median über alle neun Reviere liegt bei 0,7 % und damit nur geringfügig unter dem Anteil der Biotopgruppe Gehölz am Untersuchungsgebiet mit 0,96 %. Im Nahbereich von einem Revier wurde ein Anteil von 11 % der Biotopgruppe Gehölz festgestellt. Damit wird diese Biotopgruppe von einigen Brutpaaren der Dorngrasmücke deutlich präferiert. Aufgrund der Tatsache, dass trotz des geringen Anteils dieser Biotopgruppe am Unter suchungsgebiet die Biotopgruppe Gehölz in den Nahbereichen von sieben der neun Reviere vorkommt, kann von einer Präferenz für diese Biotopgruppe ausgegangen werden. Als weitere von der Dorngrasmücke genutzten Biotopgruppen sind deschampsia reiches Grünland und Ruderal zu nennen. Auch Extensivgrünland kommt noch in einigen Nahbereichen der Reviere in beträchtlichen Anteilen vor. Die Biotopgruppe Graben wurde im Nahbereich von drei der neun Reviere festgestellt. Die Flächenanteile liegen stets über den Flächenanteilen der Biotopgruppe Graben am Untersuchungsgebiet. Daher ist es möglich, dass für diese Biotopgruppe eine Präferenz besteht, diese jedoch aufgrund des geringen Anteils dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet nicht deutlich wird. Die Biotopgruppen Intensivgrünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht werden von der Dorn grasmücke gemieden. Die Biotopgruppe Nassgrünland wurde im Nahbereich von einem Revier festgestellt. Aufgrund des geringen Anteils von Nassgrünland am Untersuchungs gebiet kann jedoch keine Aussage über eine Meidung oder Präferenz gemacht werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 92 Kapitel 4: Ergebnisse 4.9.6 Veränderung der Brutpaarzahlen in Abhängigkeit der Vegeta tionsentwicklung Ein Vergleich der Brutpaarzahlen mit der Entwicklung der präferierten Biotopgruppen ist in Abbildung 4-28 und 4-29 dargestellt. In Abbildung 4-28 ist die flächenmäßige Veränderung der Biotopgruppe Flutrasen seit 1954 und die Veränderungen der vier Brutvogelarten, die deutliche Präferenzen zu Flutrasen zeigen, nebeneinander dargestellt. Kiebitz 1968 bis 2004 Schafstelze 1983 bis 2004 50 35 Anzahl Brutpaare Schafstelze Anzahl Brutpaare Kiebitz 45 40 35 30 25 20 15 10 5 30 25 20 15 10 5 0 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Jahr Uferschnepfe 1968 bis 2004 Gr. Brachvogel 1968 bis 2004 Anzahl Brutpaare Gr. Brachvogel Anzahl Brutpaare Uferschnepfe 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 7,5 5 2,5 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Jahr Flutrasen 1954 bis 2004 50 45 Anteil von Flutrasen in % Anzahl Brutpaare Braunkehlchen Braunkehlchen 1968 bis 2004 10 7,5 5 2,5 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Jahr Abbildung 4-28:Veränderung der Brutpaarzahlen von Kiebitz, Schafstelze, Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Braunkehlchen sowie die Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen am Unter suchungsgebiet. Es zeigt sich, dass beim Kiebitz die Brutpaarzahlen um einen Wert von 18 Brutpaaren schwanken. Ein Einfluss des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen ist nicht erkennbar. Bei der Schafstelze ist eine deutliche Zunahme der Brutpaarzahlen seit Beginn der 90er Jahre festzustellen. Diese Zunahme ist vergleichbar mit der Flächenzunahme der Biotopgruppe Flutrasen. Bei der Uferschnepfe nimmt die Anzahl der Brutpaare trotz zunehmendem Anteil der Biotopgruppe Flutrasen ab. Hier handelt es sich somit um eine negative Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 93 Kapitel 4: Ergebnisse Korrelation. Sowohl beim Großen Brachvogel als auch beim Braunkehlchen nimmt die Anzahl der Brutpaare über die Zeit leicht zu, was durch die Zunahme des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen im Untersuchungsgebiet erklärt werden kann. Bei der Bekassine wurde eine Präferenz für die Biotopgruppe Nassgrünland festgestellt. Eine Gegenüberstellung der Flächenanteile der Biotopgruppe Nassgrünland im Unter suchungsgebiet und der Entwicklung der Brutpaarzahlen der Bekassine ist in Abbildung 429 dargestellt. In dieser Abbildung wird zudem die Entwicklung der Brutpaarzahlen vom Rotschenkel wiedergegeben. Diese Art konnte keiner Präferenzanalyse unterzogen werden, da sie 2004 in den Bornhorster Huntewiesen nicht nachgewiesen werden konnte. Dennoch liegen vom Rotschenkel ausreichend Bestandsdaten vor, um einen Vergleich mit der Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Nassgrünland im Untersuchungsgebiet durchzuführen. Bekassine 1983 bis 2004 Rotschenkel 1968 bis 2004 35 45 Anzahl Brutpaare Rotschenkel Anzahl Brutpaare Bekassine 50 40 35 30 25 20 15 10 5 0 30 25 20 15 10 5 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Jahr Nassgrünland 1954 bis 2004 Anteil von Nassgrünland in % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Abbildung 4-29:Veränderung der Brutpaarzahlen von Bekassine und Rotschenkel sowie die Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Nassgrünland am Untersuchungsgebiet. Es wird deutlich, dass die Brutbestände der Bekassine seit Beginn der 90er Jahre ansteigen, wobei der Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland nahezu stabil geblieben ist. Der Rückgang der Brutbestände der Bekassine vor 1990 kann mit dem Verlust an Nassgrünland zusammenhängen. Obwohl keine Präferenzanalyse für den Rotschenkel durchgeführt werden konnte, wird deutlich, dass der Bestandsrückgang dieser Art parallel mit dem Rückgang der Biotopgruppe Nassgrünland verläuft. Um die Korrelation zwischen den präferierten Biotopgruppen und der Anzahl der Brutpaare im Untersuchungsgebiet zu überprüfen, wurde der Spearmansche Rang-Korrelations koeffizient ermittelt. Da Angaben zu den Flächenanteilen der Biotopgruppen aus nur vier Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 94 Kapitel 4: Ergebnisse Jahren vorliegen, konnten für die Analyse auch nur die Daten aus vier Brutvogel kartierungen verwendet werden. In Tabelle 4-13 sind die Ergebnisse des Spearmanschen Rang-Korrelationskoeffizient für fünf Brutvogelarten und sechs Biotopgruppen dargestellt. Tabelle 4-13: Spearmansche Rang-Korrelationskoeffizienten zwischen ausgewählten Brutvogelarten und Biotop gruppen Korr. P Korr. Uferschnepfe P Gr. Brachvogel Korr. P Braunkehlchen Korr. P Korr. Rotschenkel P Kiebitz Intensiv deschampsia Extensiv Nass Flut Sumpf / grünland reiches grünland grünland rasen Röhricht Grünland 0,78 -0,78 0,26 0,78 -0,78 -0,26 0,23 0,23 0,74 0,23 0,23 0,74 0,80 -1,00 -0,80 -0,80 0,00 -0,80 0,20 0,00 0,20 0,20 1,00 0,20 1,00 0,40 0,60 -0,40 0,40 0,80 0,60 0,00 0,40 0,60 0,60 0,20 0,80 0,60 0,40 -0,40 -0,60 0,60 0,20 0,40 0,60 0,60 0,40 0,40 0,80 -1,00 -0,80 -0,80 0,00 -0,80 0,20 0,00 0,20 0,20 1,00 0,20 Korr.: Rang-Korrelationskoeffizient nach Spearman; P: nominelles Signifikanzniveau; Fettdruck zeigt hochsignifikante Ergebnisse (P ≤ 0,001) an; von den Korrelationen die durch Kursivdruck gekennzeichnet sind wurden Diagramme zur Veranschaulichung erstellt (siehe Abbildung 4-30). Der Interpretation der Daten in Tabelle 4-13 sind Grenzen gesetzt, da sie nur auf den vier ausgewählten Jahren basieren. Trotz der geringen Datenbasis geben die Ergebnisse jedoch Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Brutpaarzahlen einzelner Arten und dem Anteil bestimmter Biotopgruppen im Untersuchungsgebiet. Zunächst fallen die für drei Arten festgestellten signifikanten Korrelationen auf. Sowohl Uferschnepfe als auch Rotschenkel weisen einen negativen Rang-Korrelations koeffizienten von -1,00 mit der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht auf. Dies bedeutet, dass bei Zunahme des Anteils der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht am Untersuchungsgebiet die Bestände dieser Arten zurückgehen und umgekehrt. Für die Feststellung, auf welche Biotopgruppen die einzelnen Brutvogelarten angewiesen sind, sind daher die Biotop gruppen mit positivem Rang-Korrelationskoeffizient von Bedeutung. Signifikant positiv korreliert ist lediglich die Anzahl an Brutpaaren des Großen Brachvogel mit der Biotop gruppe deschampsiareiches Grünland. Aufgrund der geringen Datenbasis für die Er mittlung des Spearmanschen Rang-Korrelationskoeffizienten bleibt fraglich, ob die Veränderung des Anteils der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland wirklich die Brutbestände des Großen Brachvogels derartig stark beeinflusst, da sowohl die Präferenz analyse als auch der Vergleich der Brutpaarzahlen mit dem Anteil von Flutrasen am Untersuchungsgebiet auf eine Auswirkung der Biotopgruppe Flutrasen auf die Brut bestände des Großen Brachvogels hindeuten (vgl. Abbildung 4-24, S. 88 Und 4-28, S. 92). Der Zusammenhang zwischen der Brutpaarzahl des Großen Brachvogel und dem Anteil der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland am Untersuchungsgebiet ist Abbildung 430 zu entnehmen. Die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland weist insbesondere seit 1993 eine deutliche Zunahme auf. im Anhang ist die Entwicklung des Anteils der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland (siehe Anhang, Abbildung A 7-13) dargestellt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 95 Kapitel 4: Ergebnisse Die negative Korrelation zwischen der Anzahl an Brutpaaren der Uferschnepfe und dem Anteil der Biotopgruppe Flutrasen im Untersuchungsgebiet (-0,80) wurde bereits beim Vergleich des Anteils der Biotopgruppe Flutrasen mit der Anzahl an Brutpaaren vermutet(siehe Abbildung 4-28, S. 92). Ein hoher positiver Rang-Korrelationskoeffizient (0,80) wurde zwischen der Anzahl an Brutpaaren der Uferschnepfe und dem Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland festgestellt. Eine Darstellung der Anzahl der Brutpaare der Uferschnepfe gegen den Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland in den Bornhorster Huntewiesen gibt Abbildung 4-30 wieder. Uferschnepfe / Nassgrünland 6 Brutpaare Uferschnepfe Brutpaare Gr. Brachvogel Gr. Brachvogel / deschampsiareiches Grünland 5 4 3 2 1 0 0 5 10 15 20 80 70 60 50 40 30 20 10 0 25 0 20 Deschampsiareiches Grünland [%] Braunkehlchen / Sumpf/Röhricht 60 80 100 80 100 Rotschenkel / Nassgrünland 6 25 Brutpaare Rotschenkel Brutpaare Braunkehlchen 40 Nassgrünland [%] 5 4 3 2 1 0 20 15 10 5 0 0 5 10 15 20 25 Sumpf / Röhricht [%] 0 20 40 60 Nassgrünland [%] Kiebitz / Nassgrünland Brutpaare Kiebitz 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 80 100 Nassgrünland [%] Abbildung 4-30:Korrelation zwischen der Anzahl der Brutpaare ausgewählter Arten und dem Anteil ausgewählter Biotopgruppen am Untersuchungsgebiet Entsprechend hohe Rang-Korrelationskoeffizienten wie bei der Uferschnepfe wurden beim Braunkehlchen ermittelt. Hier wurde ein Rang-Korrelationskoeffizient der Brutpaarzahlen mit dem Anteil der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht von 0,80 festgestellt. Diese Biotop gruppe weist seit den 80er Jahren eine kontinuierliche Zunahme auf. Eine Darstellung der Entwicklung des Anteils der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht am Untersuchungsgebiet befindet sich im Anhang (siehe Anhang, Abbildung A 7-14). Die Korrelation zwischen Sumpf / Röhricht und der Anzahl der Brutpaare vom Braunkehlchen ist in Abbildung 4-30 dargestellt. Diese Korrelation zwischen der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht und den Brut paarzahlen des Braunkehlchen widerspricht den Ergebnissen der Präferenzanalyse. Die Entwicklung des Brutbestandes vom Braunkehlchen lässt sich zudem durch den Anteil der nach der Präferenzanalyse präferierten Biotopgruppe Flutrasen erklären (siehe Abbildung Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 96 Kapitel 4: Ergebnisse 4-28, S. 92). Für die Korrelation zwischen dem Brutbestand vom Braunkehlchen und dem Anteil der Biotopgruppe Flutrasen wurde ein Rang-Korrelationskoeffizient von 0,60 ermittelt. Somit liegt die hohe Korrelation zwischen dem Anteil der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht mit dem Brutbestand vom Braunkehlchen vermutlich in der Auswahl der vier Jahre für die Analyse begründet und ist nicht kausal. Ebenfalls ein Rang-Korrelationskoeffizient von 0,80 wurde zwischen der Anzahl der Brutpaare vom Rotschenkel und dem Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland am Unter suchungsgebiet festgestellt. Da im Jahr 2004 kein Brutpaar des Rotschenkel festgestellt werden konnte, war es nicht möglich eine Präferenzanalyse für diese Art durchzuführen. Somit geben die Korrelation, die in Abbildung 4-30 dargestellt ist sowie Abbildung 4-29 (S. 93) die einzigen Hinweise auf Präferenzen vom Rotschenkel im Untersuchungsgebiet. Zwischen dem Vorkommen vom Kiebitz und den Anteilen der Biotopgruppen Nass grünland und Extensivgrünland wurde ein Rang-Korrelationskoeffizient von 0,78 ermittelt. In Abbildung 4-30 ist die Korrelation zwischen der Brutpaaranzahl des Kiebitz und dem Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland am Untersuchungsgebiet dargestellt. Es wird deutlich, dass aufgrund der identischen Brutpaarzahlen des Kiebitz in drei der vier Untersuchungsjahre (1968, 1983 und 2004) dieses Ergebnis eine hohe Irrtumswahr scheinlichkeit aufweist. Durch die Präferenzanalyse wurde eine Präferenz des Kiebitz zu Flutrasen festgestellt. Der Rang-Korrelationskoeffizient für Flutrasen beträgt jedoch -0,78 und zeigt somit eine negative Korrelation. Auch dies ist aufgrund der identischen Brutpaar zahlen in drei der vier untersuchten Jahre kaum aussagekräftig. 4.10 Heuschrecken Die Ergebnisse der Heuschreckenkartierung sind in Tabelle 4-14 dargestellt. Hierbei wird pro Standort die maximal festgestellte Größenklasse pro Art angegeben. Tabelle 4-14: Im Jahr 2004 an den Untersuchungsstandorten festgestellte Heuschreckenarten Art Chorthippus albomarginatus Chorthippus biguttulus Chorthippus brunneus Chorthippus parallelus Conocephalus dorsalis Pholidoptera griseoaptera Stethophyma grossum Tettigonia viridissima S01 S02 S03 S04 S05 S06 S07 S08 S09 S10 S11 S12 2 2 1 2 2 2 1 3 3 2 2 1 2 1 2 2 3 2 1 1 2 1 1 2 1 1 1 2 1 1 1 2 1 2 2 2 3 3 2 2 1 2 2 1 1 2 1 1 2 1 Angegeben ist die maximal festgestellte Anzahl je Standort nach Größenklassen (1 = Einzelindividuum; 2 = 2-5 Individuen; 3 = 6-10 Individuen) Es wurden insgesamt acht Arten an den Probepunkten nachgewiesen. Dabei ist die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) hervorzuheben. Diese Art gilt in Niedersachsen als gefährdet (Gefährdungskategorie 3, nach GREIN 1995a) und in Deutschland als stark gefährdet (Gefährdungskategorie 2, nach BFN 1998). Sie wurde an drei Standorten mit zum Teil sehr hoher Anzahl festgestellt. Als weitere Art der Roten Liste wurde im Unter Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 97 Kapitel 4: Ergebnisse suchungsgebiet die Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) nachgewiesen. Sie wird als in Deutschland gefährdet (Gefährdungskategorie 3, nach BFN 1998) ein gestuft. Einen Überblick über die im gesamten Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten im Jahr 2004 im Vergleich zu früheren Erfassungen gibt Tabelle 4-15. Tabelle 4-15: Vergleich der Heuschreckenkartierung 2004 mit früheren Erfassungen in den Bornhorster Huntewiesen Art Chorthippus albomarginatus Chorthippus biguttulus Chorthippus brunneus Chorthippus mollis Chorthippus parallelus Conocephalus dorsalis Meconema thalassinum Omocestus viridulus Pholidoptera griseoaptera Stethophyma grossum Tetrix undulata Tettigonia viridissima HERRMANN (1992) X X X IBL (1993) X X X X X X X X X X X X BRUX ET AL. (1998) X X X X X X X X X X X X X 2004 X X X X* X X X X X * = Chorthippus mollis wurde 2004 am Straßendamm der „Elsflether Straße“ festgestellt. Aus Tabelle 4-15 wird deutlich, dass drei Arten, die in früheren Jahren nachgewiesen wurden, im Jahr 2004 nicht festgestellt werden konnten. Dies sind Meconema thalassinum (Gemeine Eichenschrecke), Omocestus viridulus (Bunter Grashüpfer) und Tetrix undulata (Gemeine Dornschrecke). Entgegen der Kartierung von IBL (1993) und BRUX ET AL. (1998) konnte 2004 Stethophyma grossum (Sumpfschrecke) in beträchtlichen Individuenzahlen in weiten Bereichen des Untersuchungsgebietes nachgewiesen werden. Der letzte Nachweis dieser Art im Unter suchungsgebiet liegt aus den Jahren 1991/1992 (HERRMANN 1992) vor. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 98 Kapitel 5: Diskussion 5 Diskussion 5.1 Hydrologie Die Analyse der Pegeldaten, bei der Veränderungen des Wasserregimes der Bornhorster Huntewiesen innerhalb der letzten 30 Jahre untersucht wurden, fand statt, um den Einfluss auf die Entwicklung von Flora und Fauna im Untersuchungsgebiet zu ermitteln. Die Daten des Grundwasserbrunnens vom NLWKN konnten nicht für eine Analyse genutzt werden, da die Grundwasserdaten kaum mit dem Wasserstand im Untersuchungsgebiet korreliert sind. Es ist anzunehmen, dass der Grundwasserbrunnen, stärker die Grund wasserverhältnisse des Geestbereiches bei „Klein Bornhorst“ wiedergibt als die des Untersuchungsgebietes. Als Konsequenz für zukünftige Analysen zu Veränderungen der Grundwasserverhältnisse im Untersuchungsgebiet ergibt sich daraus, dass Auf zeichnungen von im Gebiet installierten Pegeln und Brunnen notwendig sind. Die im Untersuchungsgebiet erhobenen hydrologischen Daten weisen große Lücken auf, und seit dem Jahr 1995 werden in keinem Gewässer mehr Pegeldaten systematisch erfasst. Daher ist es schwer, Aussagen über die Entwicklung der Wasserstände im Untersuchungsgebiet zu treffen, insbesondere für die letzten zehn Jahre. Detaillierte hydrologische Untersuchungen in den Bornhorster Huntewiesen wurden im Rahmen dieser Arbeit nicht vorgenommen. Lediglich der Pegel am „Ohmsteder Siel“ wurde regel mäßig abgelesen. Diese Ablesungen geben jedoch nur einen sehr groben Einblick in das aktuelle Wasserregime der Bornhorster Huntewiesen. Um bei zukünftigen Untersuchungen die hydrologischen Verhältnisse und die daraus resultierende Beeinflussung von Flora und Fauna adäquat berücksichtigen zu können und um auf hydrologische Veränderungen angemessen reagieren zu können, wäre es nötig, wieder einen Pegelschreiber im Gebiet zu installieren. Zusätzlich könnten Brunnen in den besonders wertvollen Bereichen wichtige Informationen über den Zustand des Gebietes liefern und weitere Pflegemaß nahmen begleiten und ergänzen. Es wird deutlich, dass die Wasserstände im Untersuchungsgebiet sich weitgehend unabhängig von den Niederschlagsmengen verhalten. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da die Wasserstände durch technische Maßnahmen gesteuert werden. Hierbei wird versucht, einen konstanten, von der Witterung unabhängigen Gebietswasserstand dauerhaft einzustellen, was nach stärkeren Niederschlägen zu einer stärkeren Ent wässerung des Gebietes führt sowie eine geringere Entwässerung nach geringen Niederschlägen zur Folge hat. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 99 Kapitel 5: Diskussion Für die automatische Doppelschützanlage am „Ohmsteder Siel“ wird ein mittlerer Wasser stand von -0,3 m üNN angestrebt (SPRENGER 1989). Von diesem Wasserstand wird angenommen, dass daraus ein Grundwasserstand von 10 bis 20 cm unter Flur an den tiefst gelegenen Grundstücken an der „Elsflether Straße“ resultiert. Der Wasserstand in den Bereichen nahe der „Elsflether Straße“ wurde jedoch nicht, wie bereits von SPRENGER (1989) angeregt, mit Grundwasserbrunnen kontrolliert. So kann diese Annahme wegen fehlender Grundwasserdaten nicht überprüft werden. Die auffällig geringen Wasserstände im April und Oktober können nicht durch Niederschlagsdaten erklärt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass diese starken Wasser standsabsenkungen mit der Sielsteuerung zusammenhängen. Gemittelt wird zwar der angestrebte Wasserstand erreicht, aber bei niedrigen Huntewasserständen wird durch die Sielsteuerung evtl. kurzzeitig zu stark entwässert. Um dies genauer analysieren zu können, wären ebenfalls Daten eines automatischen Pegelschreibers notwendig. Bei den Pegelablesungen von 2004 ist hierfür die Anzahl der Messwerte zu gering. Insgesamt kann mit den vorhandenen hydrologischen Daten keine grundlegende Ver änderung des Wasserregimes in den Monaten März bis Oktober nachgewiesen werden. Dennoch besteht die Vermutung, dass durch die Sielsteuerung im Jahr 2004 kurzzeitig tiefe Wasserstände auftraten, die in den neunziger Jahren in dieser Form nicht vorhanden waren. Die Häufigkeit dieser tiefen Wasserstände und deren Ursachen konnten jedoch nicht geklärt werden. 5.2 Feuchtezonen Die ermittelten Feuchtezonen können nur in dem Maße die Feuchteverhältnisse im Unter suchungsgebiet abbilden, in dem die Vegetationseinheiten der Vegetationskartierung von W ALTHER (1956) die Feuchteverhältnisse im Gebiet wiedergeben. Daher wurde die Annahme getroffen, dass die Nutzung zur Zeit der Kartierung im gesamten Unter suchungsgebiet relativ einheitlich war (siehe Kapitel 3.2, S. 18). Zudem gilt die Annahme, dass die Entwässerungssysteme seit den Vegetationskartierungen in den Jahren 1952 bis 1954 nicht grundlegend verändert wurden, da sich ansonsten die Feuchtezonen grund sätzlich verändert haben könnten. Eine Unsicherheit bei der Erstellung der Feuchtezonen stellte die Zuordnung von einigen in WALTHER (1956) beschriebenen Vegetationseinheiten zu Feuchtezonen dar. Insbesondere bei Vegetationseinheiten deren Untereinheiten mit unterschiedlichen hydrologischen Ansprüchen in der Karte zusammengefasst dargestellt wurden. Durch die Messung der Bodenfeuchte konnte eine erste Überprüfung der Güte von den abgeleiteten Feuchtezonen stattfinden. Hierdurch wurde deutlich, dass trotz einiger Unstimmigkeiten insgesamt eine gute Grundlage zur Darstellung der heutigen Feuchteverhältnisse im Untersuchungsgebiet erstellt wurde. Die in den jeweiligen Feuchtezonen gemessenen Bodenfeuchtewerte unterscheiden sich teilweise sehr deutlich, womit die Feuchtezonen auch heute noch unterschiedliche hydrologische Verhältnisse repräsentieren. Nur an denjenigen Stellen, an denen bauliche Veränderungen stattfanden, hat sich die hydrologische Situation seit der Kartierung von WALTHER (1956) stark verändert. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 100 Kapitel 5: Diskussion Hier musste die Karte der Feuchtezonen anhand der aktuellen Vegetation korrigiert werden. Dies führte zu Einbußen der Qualität der Feuchtezonenkarte, da sich durch die heutige intensivere landwirtschaftliche Nutzung die Feuchteverhältnisse nicht mehr so deutlich in der Vegetation abzeichnen (vgl. OCHSE & MICHELS 1999). Dieses Problem trat insbesondere im Bereich der Anschlussstelle Ohmstede zur Bundesautobahn 29 auf. Zusätzlich muss angemerkt werden, dass durch die einmalige Bodenfeuchtemessung nur Aussagen zum Verhältnis der Messpunkte untereinander, nicht aber über die hydrologische Situation an den Messpunkten gemacht werden kann. So wäre es auch denkbar, dass sich die Standorte zwar weiterhin in ihrer Bodenfeuchte untereinander unterscheiden, aber nicht mehr die gleichen Feuchteverhältnisse aufweisen wie zum Zeitpunkt der Kartierung durch WALTHER (1956). Das Untersuchungsgebiet könnte insgesamt trockener bzw. feuchter geworden sein. Hierzu sei auf Kapitel 4.1 (S. 40) verwiesen. 5.3 Böden Die bei den bodenkundlichen Untersuchungen kartierten Bodentypen entsprechen den in diesem Landschaftsraum zu erwartenden Böden. Es liegen Böden aus der Entwicklungs folge (Catena) der semisubhydrischen Böden von Gley zu Niedermoor mit der Übergangs form Moorgley vor. Hinzu kommen noch durch Auendynamik entstandene verschieden stark mit mineralischem Material überlagerte Niedermoorböden. Alle kartierten Bodentypen sind von Grundwasser geprägt. Degenerationsstadien des Niedermoortorfes in Form von Vermulmung oder Vermurschung wurden nicht festgestellt. Daher ist davon auszugehen, dass in der Vergangenheit keine gravierenden Entwässerungen im Untersuchungsgebiet stattgefunden haben (vgl. SUCCOW 1999). Reine Podsole, die in der Mischsignatur Moor-Podsol-Gley der Bodenkarte (NLFB 1990) erwähnt werden, wurden nicht gefunden. Selbst auf den höhergelegenen Geestbereichen ist ein Grundwassereinfluss stets deutlich erkennbar. Da das nordwestdeutsche Tiefland aufgrund der geologischen Gegebenheiten (siehe Kapitel 2.4, S. 7) zu den entkalkten Gebieten zählt, sind die geringen pH CaCl2-Werte zwischen 4,2 und 4,5 bei den überwiegend vorliegenden Schilf-Seggentorfen zu erwarten (vgl. SUCCOW & JOOSTEN 2001, BARTELS 2002). Die Schwankung der pHCaCl2-Werte zwischen den einzelnen Probepunkten fallen gering aus und können somit keine Aussagen über unterschiedliche Standortbedingungen liefern. Der Vergleich mit der Bodenkarte (NLFB 1990) zeigt, dass die Bodenkarte für den Bereich der Bornhorster Huntewiesen von guter Qualität ist. Einige Einschränkungen bzw. Ergänzungen müssen jedoch gemacht werden. Die Signatur Moor-Podsol-Gley wird haupt sächlich von Gleyen oder geringmächtigen Niedermoorhorizonten über Gley (Moorgley) gebildet. Zudem kann die Bodenkarte aufgrund des Maßstabes von 1 : 25 000 keine kleinräumigen Veränderungen adäquat darstellen. Es fiel bei der Auswertung der Boden Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 101 Kapitel 5: Diskussion ansprache auf, dass in feuchten Senken stets Niedermoorböden vorkommen, die in der Bodenkarte nicht dargestellt sind. Dennoch spiegelt die Bodenkarte die pedologischen Verhältnisse im Untersuchungsgebiet recht gut wider und kann für großflächige Betrachtungen herangezogen werden. 5.4 Landwirtschaftliche Nutzung Die Darstellung der Nutzung im Untersuchungsgebiet erfolgte in aggregierter Form, da eine detaillierte Analyse der unterschiedlichen Nutzungen den Rahmen dieser Arbeit gesprengt hätte. Da die Nutzung einmal pro Woche bzw. alle 14 Tage kartiert wurde, kann nicht ausge schlossen werden, dass einzelne Nutzungen, die keine deutlichen Nutzungsanzeichen hinterlassen (wie beispielsweise Düngung), nicht erfasst werden konnten. Dennoch ist ein wöchentlicher Rhythmus ausreichend, um die Nutzung der Flächen den beschriebenen Nutzungstypen zuzuordnen. Anhand dieser Nutzungstypen ist es möglich, die Ver änderungen der Vegetation pro Nutzungstyp zu untersuchen. Da die Nutzungstypen generelle Nutzungsformen beschreiben, ist zudem davon auszugehen, dass diese Nutzungen auf den Flächen auch über mehrere Jahre stattfinden und somit die Vegetation der Flächen mitprägen. Aufgrund der Nutzungsbeschränkungen nach der VERORDNUNG DAS ÜBER NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ ist es nicht verwunderlich, dass der Großteil der Flächen als Wiese mit Nachbeweidung genutzt wird. EBER (1983) stellte bereits Anfang der 80er Jahre eine fast ausschließliche Nutzung der Flächen als Wiesennutzung mit Nachweide fest. Mit dieser Nutzungsform lassen sich offensichtlich die Flächen am wirtschaftlichsten nutzen. So kann der ertragreiche erste Schnitt (vgl. DIERSCHKE & BRIEMLE 2002) als Heu genutzt werden und der weitere Aufwuchs durch Beweidung überwiegend mit Rindern genutzt werden. Auch eine zweimalige Mahd ist ohne weiteres möglich, wie am großen Flächenanteil dieser Nutzungsform erkennbar ist (siehe Tabelle 4-3, S. 48). Eine sehr intensive Nutzung der Flächen mit dreimaliger Mahd spielt im Untersuchungsgebiet nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist nur mit hohem Dünger einsatz und in Schutzzone 2 aufgrund des späten ersten Mahdtermins nur eingeschränkt möglich. Im Jahr 2004 lagen 25 ha brach und wurden in keiner Form genutzt. Auf diesen Flächen war eine ehemalige Nutzung teilweise noch deutlich zu erkennen. Die Nutzung wurde vermutlich erst in jüngster Vergangenheit aufgegeben. Nach W ALTHER (1956) ist anzunehmen, dass in den fünfziger Jahren noch nahezu das gesamte Untersuchungs gebiet einer Nutzung unterlag. SPRENGER (1989) stellte 1988 5 ha ungenutzter Fläche im Untersuchungsgebiet fest. Dies ist eine ungünstige Entwicklung, da die Bornhorster Huntewiesen aufgrund ihres ausgedehnten Grünlandes ihren Wert erhalten und somit von weiterer Nutzung abhängig sind. Der Zeitpunkt der Nutzungen ist stark von der Witterung abhängig. Darin liegt auch die Konzentration der Mahd im Jahr 2004 auf den Zeitraum zwischen 26. Juli und 2. August begründet. Vor dem 15. Juni darf in Schutzzone 2 keine Mahd stattfinden und zwischen Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 102 Kapitel 5: Diskussion dem 15. Juni und 25. Juli hielt im Jahr 2004 eine Schlechtwetterperiode an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Mahdtermine bei günstigeren Wetterverhältnissen über einen längeren Zeitraum verteilt hätten, sondern eher, dass die Mahd insgesamt zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden hätte. Die Landwirte sind bestrebt eine möglichst frühzeitige Mahd durchzuführen, da bei späterer Mahd der Nährwert des Futters zunehmend geringer wird (vgl. DIERSCHKE & BRIEMLE 2002). Als traditioneller Nutzungstermin bei einer zweimaligen Mahd von Feuchtwiesen wird von SCHWARTZE (1995) Mitte Juni und August angegeben. In dieser Hinsicht lag der Nutzungstermin auf der Mehrzahl der Flächen mit Ende Juli recht spät. Das Ziel der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ eine Störung der Avifauna vor dem 15. Juni zu verhindern, wurde nicht erreicht, wie die Nutzungs kartierung im Jahr 2004 zeigt. Vor diesem Zeitpunkt fand zwar keine Mahd statt, andere flächenhafte Nutzungen konnten jedoch auf 48 % der nutzbaren Fläche beobachtet werden (vgl. Karte 7). Somit blieb nur ein kleiner Teil der Flächen im Untersuchungsgebiet zum Schutz der Brutvögel vollständig ungestört. SCHOPPENHORST (1996) stellte bei seinen Untersuchungen zahlreiche Gelegeverluste insbesondere durch Flächendüngung fest. Zwar wurden nach den Untersuchungen dieses Autors die meisten Gelegeverluste durch Gülledüngung festgestellt, die in den Bornhorster Huntewiesen nicht gestattet ist. Dennoch sind Gelegeverluste durch Mineraldüngung und Kalkung zu erwarten, die im Unter suchungsgebiet während der Brutzeit stattfanden. 5.5 Vegetation 5.5.1 Pflanzengesellschaften Die Vegetationsaufnahmen wurden 2004 auf jenen Standorten durchgeführt, auf denen bereits HOHMANN (1994) Bestände des Senecioni-Brometum racemosi gefunden hatte und sind mit diesen zusammen in die Klassifikation eingeflossen. Daher konnte der über wiegende Teil der Vegetationsaufnahmen dem Senecioni-Brometum racemosi zugeordnet werden. Dennoch wurden einige Vegetationsaufnahmen, teilweise auch von denjenigen die HOHMANN (1994) dem Senecioni-Brometum racemosi zugeordnet hatte, anderen Pflanzengesellschaften zugeordnet. Zu einem großen Teil wurden sie der Calthion-Basal gesellschaft zugeordnet, sowie teilweise der Molinietalia-Fragmentgesellschaft und der Calamagrostis-Dominanzgesellschaft. Dies liegt vermutlich darin begründet, dass durch die Vorauswahl der Standorte nach den Ergebnissen der Untersuchung von HOHMANN (1994) bereits geringere Unterschiede zwischen den Vegetationsaufnahmen vorlagen und somit eine detailliertere Unterteilung möglich war als bei HOHMANN (1994). So wurden Dominanzgesellschaften mit wenigen Kennarten von HOHMANN (1994) noch dem SenecioniBrometum racemosi zugeordnet und in der vorliegenden Arbeit zu eigenständigen Pflanzengesellschaften zusammengefasst. Insbesondere um die Entwicklung der Vegetation zu beschreiben, ist dieses Vorgehen besser geeignet, da hierdurch eine Charakterisierung der Artenzusammensetzung und der vermutlich zugrunde liegenden Standorteigenschaften anhand der Pflanzengesellschaft besser möglich ist. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 103 Kapitel 5: Diskussion Nach PREISING ET AL. (1997) gehört das Senecioni-Brometum racemosi zu den stark gefährdeten Pflanzengesellschaften und sollte in allen seinen Ausbildungen erhalten werden. Es wurden 9 der 24 im Untersuchungsgebiet festgestellten Arten der Roten Liste in den Wassergreiskrautwiesen kartiert. Dies zeigt die besondere Bedeutung dieser Pflanzengesellschaft für das Untersuchungsgebiet. In den fünfziger Jahren waren Bestände des Senecioni-Brometum racemosi noch die prägende Pflanzengesellschaft im Untersuchungsgebiet und nahmen einem Flächenanteil von ca. 80 % ein (WALTHER 1956). Heute beträgt ihr Anteil am Untersuchungsgebiet ca. 5 %. Insgesamt hat sich die Arten kombination im Vergleich zur Vegetationskartierung von WALTHER (1956) nur gering verändert. Die Charakterart Bromus racemosus (Traubige Trespe) des SenecioniBrometum racemosi wurde bei den Kartierungen 2004 und 1993 (HOHMANN 1994) im Untersuchungsgebiet nicht festgestellt. Nach WALTHER (1956) war diese Art noch mit hoher Stetigkeit in den Wassergreiskrautwiesen der Unteren Hunte vorhanden. Zudem wurde von WALTHER (1956) noch Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras) in den Beständen des Senecioni-Brometum racemosi nachgewiesen. Auch diese Art konnte nicht mehr festgestellt werden. Dennoch sind die Mehrzahl der Arten noch mit entsprechenden Stetigkeiten vorhanden. Auch Arten nährstoffärmerer Standorte, die vielerorts in Sumpf dotterblumenwiesen zurückgehen (HELLBERG ET AL. 2003), wurden teilweise noch mit hohen Stetigkeiten festgestellt. Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Erkenntnis nicht auf das gesamte Untersuchungsgebiet übertragen werden kann, da nur diejenigen Flächen untersucht wurden, die noch 1993 von HOHMANN (1994) als Senecioni-Brometum racemosi kartiert wurden. Diese stellen nur einen kleinen Anteil des gesamten Untersuchungs gebietes dar. Die Subassoziationen des Senecioni-Brometum racemosi lassen sich im Untersuchungs gebiet insbesondere durch Arten trennen, die einerseits hohe Bodenfeuchte anzeigen und andererseits Arten, die regelmäßige Mahd anzeigen. Somit handelt es sich im Untersuchungsgebiet wohl nicht, wie von MEISEL (1977) beschrieben, um einen reinen Feuchtegradienten. Die artenreichsten Bestände des Senecioni-Brometum racemosi Sub assoziations-Gruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum kommen vielmehr aufgrund der Kombination von hoher Bodenfeuchte und regelmäßiger Mahdnutzung der Flächen zustande. 5.5.2 Ordination Die Ordination ergab, dass durch die ersten drei Achsen der Hauptkomponentenanalyse 43 % der Varianz des Datensatzes erklärt werden kann. Die ersten beiden Achsen erklären zusammen 34 % der Varianz des Datensatzes. Dies bedeutet, dass bei Anordnung der Standorte in einem zweidimensionalen Ordinationsraum bereits über ein Drittel der Varianz des Datensatzes korrekt abgebildet wird. Im dreidimensionalen Ordinationsraum wird über 40 % korrekt abgebildet. Da es sich bei dieser Form der Analyse um eine Dimensionsreduktion handelt, und zur vollständigen Erklärung der Varianz entsprechend viele Dimensionen wie vorhandene Arten existieren (64 Arten / Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 104 Kapitel 5: Diskussion Dimensionen), ist dieser Prozentsatz der erklärten Varianz als hoch anzusehen. Somit kann von einer guten Abbildung der tatsächlichen Verhältnisse im Ordinationsraum gesprochen werden. Die erste Hauptachse wird überwiegend von der Nutzung geprägt. Da diese Achse den größten Teil der Varianz des Datensatzes erklären kann (19 %), muss davon ausgegangen werden, dass die Nutzung derjenige der erfassten Standortparameter ist, der die Arten zusammensetzung an den Standorten am besten erklärt. Der Gradient der zweiten Hauptachse ist weniger deutlich. Vermutlich handelt es sich hierbei teilweise um den Einfluss von Staunässe und Überflutungsdauer. Es spielen hierbei sowohl die Nutzungsart als auch die Höhenstufe der Flächen eine Rolle. Bei diesem Gradienten handelt es sich offenbar um komplexe Zusammenhänge, die nicht auf einen einzelnen Faktor zurück geführt werden können. Da Wassergreiskrautwiesen nur unter Mahdnutzung erhalten werden können (ROSENTHAL AL. ET 1998) und auf bestimmte Wasserstände angewiesen sind (GOEBEL 1996), entspricht dies auch den nach der Literatur zu erwartenden Ergebnissen. Die Feuchtigkeit der Standorte wird von der Höhenstufe besser dargestellt als durch die erstellten Feuchtezonen. Hierbei ist zu beachten, dass ein Großteil der Aufnahmen in identischen Feuchtezonen liegen. So wurden 42 der 48 Vegetationsaufnahmen der Feuchtestufe 4a zugeordnet. Die restlichen sechs Vegetationsaufnahmen wurden der Feuchtestufe 5 zugeordnet. Von diesen sechs Vegetationsaufnahmen liegen vier auf ungenutzten Flächen. Daher verwundert es nicht weiter, dass der Aussagewert dieses Standortparameters nur gering ist und eine Korrelation mit der Flächennutzung aufweist. Für diese Analyse ist somit die Aufteilung in neun Feuchtestufen zu ungenau, um verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Jedoch lässt sich dies durch Verwendung der Höhenstufe zur Abbildung der Feuchte der Standorte ausgleichen. 5.5.3 Veränderungen der Wassergreiskrautwiesen Durch die Klassifikation und die Ordination wird deutlich, dass die Vegetationsentwicklung insbesondere durch die Nutzung der Flächen im Untersuchungsgebiet beeinflusst wird. Die durchgeführte Analyse der Veränderungen der Standorte aufgrund der unterschiedlichen Nutzung zeigt, dass unterschiedliche Entwicklungsrichtungen vorhanden sind. Es muss jedoch angemerkt werden, dass häufig aufgrund der gleichen Nutzungsänderung Standorte in räumlicher Nähe gemeinsam analysiert wurden, da gleiche Nutzungs verhalten selten in unterschiedlichen Bereichen des Untersuchungsgebietes stattgefunden haben. Eine gleichgerichtete Entwicklung aufgrund von standörtlichen oder lokalen Faktoren kann somit nicht ausgeschlossen werden. Die Erkenntnisse können somit unter Umständen nicht auf das gesamte Untersuchungsgebiet übertragen werden. Mehrere Entwicklungen in Abhängigkeit von der Nutzung konnten festgestellt werden. Zunächst sind hier die Bracheflächen zu nennen, die seit 1993 keiner Nutzung unterliegen. 1993 handelte es sich vermutlich noch um jüngere Brachen (Aufnahmen 110/111/151), Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 105 Kapitel 5: Diskussion worauf die alleinige Dominanz von Calamagrostis canescens hindeutet. Im Laufe der vergangenen elf Jahre nahm an allen diesen Standorten die Deckung dieser Art ab und es kamen weitere Hochstauden hinzu. DIERSCHKE & W AESCH (2003) nennen diese Entwicklung „Versaumung“, da hierbei Arten in die Bestände einwandern, die in Wiesen nicht zu finden sind, sondern überwiegend entlang der Säume der Flächen (Graben- und Wegränder, Randstreifen) vorkommen. Auf denjenigen Standorten, die 1993 brach lagen und 2004 gemäht wurden, fand eine Entwicklung hin zu artenreichen Wassergreiskrautwiesen statt. Diese Bestände sind überwiegend durch hinzukommende Feuchtwiesenarten gekennzeichnet. Die arten reichsten Wassergreiskrautwiesen sind unter zweimaliger Mahd entstanden, wobei diese vollständig in den nassen Bereichen im Norden des Untersuchungsgebietes liegen. Hier kann nicht abschließend geklärt werden, welchen Einfluss der hohe Wasserstand in diesem Bereich und welchen Einfluss die zweimaliger Mahd der Flächen auf die Vegetation hat. Die Pflanzenbestände entstanden vermutlich aufgrund der Kombination dieser beiden Parameter. Zudem ist zu erwarten, dass die Flächen nicht allzu lange ungenutzt waren und somit noch Feuchtwiesenarten und deren Samen im Bestand vorhanden waren. Die Samen der meisten Feuchtwiesenarten überdauern nur kurze Zeit im Boden, und sind daher häufig in der Samenbank nicht zu finden (MILBERG 1995). Eine Umwandlung von Brachebeständen in Calthion-Feuchtwiesen ist daher insbesondere dann noch möglich, wenn die Flächen nicht zu lange ungenutzt waren (SCHWARTZE 1995). Flächen mit zweimaliger Mahdnutzung wurden von HOHMANN (1994) bei keiner der Wasser greiskrautwiesen kartiert. Mittlerweile wird ein beträchtlicher Anteil der Wassergreis krautwiesen durch zweimalige Mahd genutzt. ROSENTHAL mindestens zweischürige Mahdnutzung der ET AL. (1998) empfehlen eine Wassergreiskrautwiesen, auf stärker wüchsigen Beständen eine dreimalige Mahdnutzung, jeweils ohne Düngung. Dies ent spricht der traditionellen Nutzungsform, wobei der erste Schnitt im Juni, der zweite im August oder September und der dritte im September liegen sollte (ROSENTHAL ET AL. 1998). Fast alle durch zweimalige Mahd genutzten Flurstücke, auf denen eine Vegetations aufnahme stattfand, sind im Besitz der Stadt Oldenburg und werden nicht gedüngt. Insgesamt kann festgestellt werden, dass es sich hierbei um die erfolgreichsten Maß nahmen zur Erhaltung einer artenreichen Vegetation im Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“ handelt. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 106 Kapitel 5: Diskussion Im Bereich nur einer Vegetationsaufnahme fand 2004 Weidenutzung statt (Vegetations aufnahme 24). Dieser Standort wurde bereits 1993 beweidet. Hier kam es zur Dominanzbildung von Deschampsia cespitosa und damit einhergehend zu einer Artenverarmung. Die von HOHMANN (1994) festgestellte Wassergreiskrautwiese hat sich zu einer Molinietalia-Fragmentgesellschaft entwickelt. Es ist anzunehmen, dass die Beweidung mit geringen Viehdichten und vermutlich fehlende Nachmahd hier einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung hatten (vgl. KLAPP & OPITZ So stellten HANDKE ET AL. VON BOBERFELD 1990). (1999) eine Zunahme von Deschampsia cespitosa insbesondere auf unterbeweideten Flächen fest. Die Standorte, die bereits 1993 unter Wiesennutzung standen und somit das höchste Entwicklungspotential aufwiesen, zumal sie in unmittelbarer Nachbarschaft zu artenreichen Wassergreiskrautwiesen liegen, haben sich entweder kaum verändert oder deutlich ver schlechtert. Dies ist am deutlichsten bei denjenigen Standorten zu erkennen, die auch 2004 durch einmalige Mahd genutzt wurden (insbesondere Aufnahmen 5 und 21). Hier haben Brachezeiger deutlich zugenommen. Diese Entwicklung lässt sich auch bei den heute durch zweimalige Mahd genutzten Flächen erkennen (insbesondere Aufnahme 14). Dies kann in einer längeren Brachephase zwischen 1993 und 2004 oder in einer zu starken Nutzungsextensivierung in Form einer späten einmaligen Mahd der Flächen begründet liegen (vgl. ROSENTHAL 1992). So wird beispielsweise durch den Pachtvertrag für die Fläche auf der Vegetationsaufnahme 5 liegt, aus Gründen des Wiesenvogelschutzes, eine erste Mahd nach dem 01.07. vorgeschrieben. ROSENTHAL ET AL. (1998) weisen darauf hin, dass Sumpfdotterblumenwiesen auf Überschwemmungsstandorten zwischen Anfang und Mitte Juni gemäht werden sollten, um für niedrigwüchsige Arten Keimungsmöglich keiten und ausreichend Licht bereitstellen zu können. Da diese Standorte ebenfalls in den nassen Bereichen des Untersuchungsgebietes liegen, haben sie das Potential sich durch angepasste Mahdnutzung entsprechend den Flächen der Umgebung zu entwickeln, deren Nutzung von Brache zu zweimaliger Mahd umgestellt wurde. Anhand der Vegetationsaufnahmen 1 und 4 zeigt sich, dass ein Erhalt der Bestände des Senecioni-Brometum racemosi außerhalb des nassen Nordteils des Untersuchungs gebietes möglich ist. Diese beiden Standorte haben sich unter einmaliger Mahd aus einer Molinietalia-Fragmentgesellschaft (148) bzw. einer Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, typische Ausprägung (99) zur Wassergreiskrautwiese entwickelt. Es kann angenommen werden, dass in nahezu allen Bereichen des Untersuchungsgebietes eine Etablierung von Wassergreiskrautwiesen möglich wäre. Bestätigt wird dies durch die Vegetationskartierung von W ALTHER (1956), bei der nahezu das gesamte Untersuchungsgebiet von Wassergreis krautwiesen bestanden ist. GOEBEL (1996) gibt als mittlere Grundwasserstände 0 bis 4 dm unter Flur an, wobei die mittlere Schwankungsamplitude bei 0 bis 7 dm unter Flur liegen kann. Aufgrund der geringen Höhenunterschiede im Untersuchungsgebiet (siehe Kapitel 4.3, S. 46) und des dichten Grabennetzes ist zu erwarten, dass diese Grundwasserstände in weiten Teilen des Untersuchungsgebietes vorliegen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 107 Kapitel 5: Diskussion 5.6 Biotoptypen Anhand der Ergebnisse der Biotoptypenkartierung wird deutlich, dass die Biotoptypen im Untersuchungsgebiet aus unterschiedlicher Nutzung und verschiedener Geländehöhe resultieren. Es zeigt sich, dass das Untersuchungsgebiet in drei Teilbereiche aufgeteilt werden kann. Dies ist zunächst der Nordteil des Untersuchungsgebietes (nördlich vom „Pandsgraben“) mit sehr nassen Flächen. Hier herrschen die Biotopgruppen Sumpf und Nasswiese / Nassweide vor. Des Weiteren der westliche Bereich inklusive der hofnahen Flächen bei „Klein Bornhorst“, der durch einen hohen Anteil an Intensivgrünland aufgrund intensiverer Nutzung als im übrigen Untersuchungsgebiet gekennzeichnet ist. Als dritter Teilbereich ist das restliche Untersuchungsgebiet, mit einem Wechsel nahezu aller vorhandener Biotoptypen, zu nennen. Der hohe Anteil an Intensivgrünland ist vermutlich aufgrund der Ausweisung von Schutzzone 1 mit wenigen Auflagen für die landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Diese Zonierung sollte nach SPRENGER (1989) lediglich eine Übergangslösung darstellen, bis den Landwirten mit Flächen in diesem Bereich Ersatzflächen außerhalb des Schutzgebietes angeboten werden können. Die geringen Auflagen in Schutzzone 1 sollten keine langfristige Perspektive haben. Um den Anteil an Intensivgrünland in diesem Bereich zu senken sollte über strengere Auflagen für Schutzzone 1 nachgedacht werden. Im Hinblick auf die Entwicklung der Biotopgruppen im Untersuchungsgebiet verwundert zunächst der fast flächendeckende Anteil der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide in der Kartierung von W ALTHER (1956). In der Kartierung von TAUX (1986) wie in den folgenden Kartierungen kommt die Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide nur noch abseits der höher gelegenen Bereiche des Untersuchungsgebietes vor. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Rückgang wie in anderen Gebieten mit einer Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzungen zusammenhängt (vgl. DIERSCHKE & BRIEMLE 2002). Aktuell kommt die Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide überwiegend in den am tiefsten gelegenen Bereichen des Untersuchungsgebietes vor. Dort ist heute ein kleinräumiger Wechsel zwischen der Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide und der Biotopgruppe Sumpf häufig zu finden. Die Sümpfe werden überwiegend aus Calamagrostis canescens, Carex acuta und Carex vesicaria gebildet und stellen somit Dominanzgesellschaften aus Feuchtgrünland aufgrund von Verbrachung dar (vgl. DIERSCHKE & WAESCH 2003 ). Diese Sümpfe sind vermutlich durch späte und unregelmäßig stattfindende Mahd entstanden und könnten durch regelmäßige Mahd hin zur Biotopgruppe Nasswiese / Nassweide entwickelt werden (vgl. Kapitel 4.6.2, S. 55). Die Tendenz zu Verbrachung zeigt sich auch an anderen Stellen im Gebiet, insbesondere durch Nutzungsaufgabe nicht mehr rentabler Flächen. Hier entstehen in trockeneren Bereichen Ruderalflächen und in feuchteren Bereichen Sümpfe oder Röhrichte. Dennoch übersteigt aktuell die Anzahl der genutzten Flächen noch deutlich die der ungenutzten Flächen, wobei 2004 mehrere Flächen ungenutzt blieben, die augenscheinlich in den vorangegangenen Jahren noch einer regelmäßigen Nutzung unterlagen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 108 Kapitel 5: Diskussion Eine weitere Entwicklungstendenz findet hin zu nährstoffreicheren Biotopgruppen statt. So sind die 1986 (TAUX 1986) noch verbreitet vorhandenen Biotopgruppen mesophiles Grünland feuchter Standorte und sonstiges mesophiles Grünland im Jahr 2004 nahezu verschwunden. Da in der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ lediglich Beschränkungen in Bezug auf Gülleausbringung festgeschrieben sind, ist bei teilweise starker Düngung mit Mineraldünger diese Entwicklung nicht weiter verwunderlich. Dennoch stellt sich die Frage, ob dies gewünscht ist. Zudem wurde eine Zunahme der Biotopgruppe Flutrasen im Untersuchungsgebiet festgestellt. Es ist anzunehmen, dass diese Entwicklung mit der Beweidung zahlreicher Flächen im Untersuchungsgebiet zusammenhängt, da Wassergreiskrautwiesen bei gleichbleibendem Wasserhaushalt unter Beweidung als Dauerweide in Flutrasen übergehen (ROSENTHAL ET AL. 1996). In den fünfziger Jahren dürfte die Beweidung nur eine untergeordnete Rolle gespielte haben. Zur Erhaltung der Feuchtwiesen im Untersuchungs gebiet ist eine Mahdnutzung unerlässlich (EBER 2001). Durch die Kartierung der Gräben im Untersuchungsgebiet wird ein Überblick über die einzelnen Grabentypen und deren Lage in den Bornhorster Huntewiesen gegeben. Es handelt sich jedoch nur um eine Momentaufnahme. Bemerkenswert ist der festgestellte Artenreichtum an Pflanzenarten der Roten Liste in den verlandeten und nicht mehr geräumten Gräben des Untersuchungsgebietes. Diese Grabenabschnitte bieten für zahlreiche gefährdete Arten Rückzugsräume. Gräben mit vom Bisam (Ondatra zibethicus) unterhöhlten und damit flachen Uferbereichen weisen eine wesentlich reichere Graben randvegetation auf als Gräben mit klassischem Trapezprofil. Diese Uferabflachungen sollten auch bei zukünftigen Grabenräumungen erhalten bleiben. So hebt bereits TAUX (1986) den Wert dieser durch den Bisam abgeflachten Grabenufer für Pflanzenarten der Roten Liste hervor. Die Gräben im Untersuchungsgebiet dienen somit neben ihrer Funktion zur Ent- und Bewässerung zudem als Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen und stellen ein wichtiges Vernetzungselement dar. 5.7 Pflanzenarten der Roten Liste Die Kartierung der Pflanzenarten der Roten Liste fand während der Kartierung der Biotoptypen statt. Dadurch kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Arten oder Standorte übersehen wurden, da nicht immer zu den optimalen Kartierzeitpunkten die jeweiligen Arten kartiert wurden. Durch die Suche an den ehemaligen Wuchsorten von Arten, die während der flächenhaften Kartierungen nicht festgestellt wurden, ist jedoch anzunehmen, dass Arten, die auch hierbei nicht gefunden wurden, im Untersuchungs gebiet nicht mehr vorkommen. Beim Vergleich mit früheren Kartierungen fällt ein Rückgang der meisten Arten auf. Sowohl eine Abnahme der Anzahl an Arten der Roten Liste im Untersuchungsgebiet sowie eine geringere Verbreitung der Arten der Roten Liste kann beobachtet werden. Diese Entwicklung wurde bereits durch frühere Erfassungen (TAUX 1986, SPRENGER 1989, HOHMANN 1994, SINNING 1997) deutlich. In der Kartierung der vorliegenden Arbeit setzt sich diese Tendenz weiter fort. So konnten mehrere Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 109 Kapitel 5: Diskussion Pflanzenarten, die bei vorhergegangenen Kartierungen festgestellt wurden, im Jahr 2004 nicht mehr nachgewiesen werden. Da HOHMANN (1994) keine flächendeckende Kartierung der Arten der Roten Liste durchgeführt hat, und von SINNING (1997) nur in einem kleinen Teilbereich der Bornhorster Huntewiesen kartiert wurde, ist ein direkter Vergleich der Vorkommen der gefährdeten Arten nur mit den Kartierungen aus den Jahren 1986 (TAUX 1986) und 1988 (SPRENGER 1989) möglich. Für Vergleiche von Standorte der Pflanzenarten der Roten Liste können die Fundortkarten der entsprechenden Arten in diesen Arbeiten herangezogen werden. Da die Grabenvegetation in dieser Arbeit nur für wenige Arten flächendeckend kartiert werden konnte, wäre eine Kartierung der gefährdeten Arten der Gräben (insbesondere der submersen Arten) in nächster Zeit anzustreben, um die Entwicklung dieser Arten, unter dem Grabenräumungsregime das seit 1992 praktiziert wird, analysieren zu können. 5.8 Brutvögel Das Vorkommen von 17 Arten der Roten Liste, darunter zwei Arten der Gefährdungs kategorie 1 (vom Erlöschen bedroht) in Deutschland (BAUER ET AL. 2002) und einer Art der Gefährdungskategorie 1 in Niedersachsen (SÜDBECK & WENDT 2002 ) macht die Bedeutung der Bornhorster Huntewiesen als Brutvogellebensraum deutlich. Der hohe Wert des Unter suchungsgebietes kommt somit nicht zuletzt aufgrund der hier brütenden Vogelarten zustande. Von Bedeutung sind hauptsächlich Wiesenvögel, die mittlerweile aufgrund des Verlustes ihrer ursprünglichen Brutbiotope, auf die großen, offenen Grünlandbereiche mit extensiver Nutzung angewiesen sind (WITT 1986). Daher wurde bei den verschiedenen Analysen zur Brutvogelfauna diese Gruppe schwerpunktmäßig betrachtet. Entenvögel und andere Wasservögel wurden wenig beachtet, obwohl diese aufgrund der Gewässer und der geringen Störungsintensität im Untersuchungsgebiet vorkommen. Der Schwerpunkt für die Erhaltung des Untersuchungsgebietes liegt jedoch auf der Erhaltung der Grünland bereiche und nicht in der Optimierung des Lebensraumes für Wasservögel. Daher standen bei allen Betrachtungen die Wiesenvögel im Vordergrund. Die Hauptbedrohung für die Wiesenvögel ist die veränderte Nutzung der Flächen in Folge der zunehmenden Intensivierung in der Landwirtschaft. FLADE (1994) stellt fest, dass seit den siebziger Jahren aufgrund von landwirtschaftlichen Bearbeitungsvorgängen wie Düngen, Schleppen und Walzen bis in den Mai hinein und eine erste Mahd ab Mitte oder Ende Mai sowie 2-3 Wiesenschnitten im Jahr und hoher Beweidungsdichten auf Feuchtgrünlandflächen kaum noch günstige Reproduktionsbedingungen für Wiesenvögel herrschen. Durch Silagewirtschaft liegen heute die Nutzungstermine in der intensiven Landwirtschaft zeitgleich zur Brutperiode, wohingegen sie in der Vergangenheit aufgrund späterer Bewirtschaftungszeitpunkte, zeitlich nacheinander stattfanden (HANDKE 1996). Zudem findet durch die intensive Nutzung eine Veränderung der Artenzusammensetzung des Grünlandes hin zu proteinreichen, schnellwüchsigen Grasarten statt. So sind die heute vorherrschenden anspruchsvollen Grünlandgesellschaften, die auf regelmäßige Düngung und häufigen Schnitt angewiesen sind, erst in der jüngsten Vergangenheit entstanden Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 110 Kapitel 5: Diskussion (DIERSCHKE 1997). In diesen Grünlandgesellschaften herrscht eine höhere und dichtere Vegetationsstruktur vor. Diese Flächen werden von Wiesenvögeln gemieden, da sie diese nicht überblicken können und für Jungvögel schwerer durchdringbar sind (KÖLBEL ET AL. 1990). Auch dies trägt dazu bei, dass Wiesenvögel kaum mehr Flächen vorfinden, auf denen eine erfolgreiche Brut stattfinden kann. Daher schätzt FLADE (1994) die Vogel gemeinschaft der Feuchtwiesen als „vom Aussterben bedroht“ ein. Auch in den Bornhorster Huntewiesen hat ein Nutzungswandel in dieser Form stattgefunden. Eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung ist insbesondere in jüngster Vergangenheit in Schutzzone 1 deutlich erkennbar. Innerhalb dieser Schutzzone bestehen kaum Einschränkungen, die eine weitere Intensivierung der Nutzung begrenzen. Ähnliche Feststellungen wurden jedoch auch in Teilbereichen der mit strengeren Auflagen belegten Schutzzone 2 gemacht (siehe Kapitel 4.7.2, S. 66). FLADE (1994) weist darauf hin, dass nur extensiv genutzte Feuchtgrünländer als Über lebensräume vieler spezialisierter Brutvogelarten dienen können, die ursprünglich auf offenen Moor- und Heideflächen brüteten. Sie sind daher von sehr hoher Bedeutung, sofern die Bewirtschaftungsverhältnisse eine erfolgreiche Reproduktion zulassen. Der Autor warnt zugleich vor intensiv bewirtschafteten Feuchtgrünländern, da diese eine „ökologische Falle“ darstellen, die zum Aussterben der betreffenden Populationen führen kann. „Ökologische Falle“ bedeutet nach BEINTEMA (1986), dass Wiesenvögel ein Gebiet zur Brut nutzen, obwohl die Möglichkeit zur erfolgreichen Fortpflanzung nicht gegeben ist. So können Strukturen, die einst für die Arten eindeutig geeignete natürliche Habitate kennzeichneten, in der Kulturlandschaft vorkommen und die Arten zur Brut auf diesen teilweise ungeeigneten Flächen veranlassen (WITT 1986). Daher lässt allein die Häufigkeit einer Art keine Rückschlüsse auf die Qualität eines Habitats zu, sondern es ist stets der Fortpflanzungserfolg zu berücksichtigen (BAIRLEIN 2001). WITT (1986) geht davon aus, dass durch eine veränderte Nutzung, die die negativen Einflüsse wie maschinelle Bearbeitung und Beweidung zur Brutzeit verhindert, nicht unbedingt höhere Schlupf- und Bruterfolge erreicht werden können. In den Bornhorster Huntewiesen ist durch JONAS (1979) jedoch nachgewiesen worden, dass in der Vergangenheit zumindest bei der Uferschnepfe wesentlich günstigere Bedingungen vorherrschten in denen auch beachtliche Bruterfolge erreicht wurden. Daher handelt es sich beim Untersuchungsgebiet nicht um ein generell für Wiesenvögel ungeeignetes Gebiet, sondern unter bestimmten Rahmenbedingungen um ein für zahlreiche Wiesenvögel wertvolles Brutgebiet, in dem eine erfolgreiche Reproduktion möglich ist. Dennoch ist erkennbar, dass sich für mehrere Arten im Untersuchungsgebiet die Situation deutlich verschlechtert hat. Nach FLADE (1994) gehören Kampfläufer und Rotschenkel aufgrund ihrer Habitatansprüche und ihrer vergleichsweise kurzen Lebenserwartung, zu denjenigen Limikolen, die am empfindlichsten und am schnellsten auf Nutzungsintensivierung reagieren. Diese beiden Arten sind in den Bornhorster Huntewiesen als Brutvögel bereits ausgestorben. Der Große Brachvogel hält nach FLADE (1994) dagegen am längsten in den angestammten Brutgebieten aus, auch wenn der für die Erhaltung der Population notwendige Bruterfolg seit vielen Jahren nicht Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 111 Kapitel 5: Diskussion mehr ausreicht. Dies kann durch die lange Lebensdauer und die Brutplatztreue dieser Art erklärt werden (BEZZEL 1982). Der Große Brachvogel zeigt in den Bornhorster Huntewiesen bislang keine Rückgangstendenzen. Uferschnepfe und Kiebitz nehmen nach BEINTEMA (1986) eine Mittelstellung ein. Auch daran lässt sich erkennen, dass neben den reinen Bestandsdaten die Reproduktionserfolge für die Bewertung von Brutvogellebensräumen wichtig sind. BAIRLEIN (2001) regt daher an, dass nicht allein anhand von Siedlungsdichte, sondern anhand von Bruterfolg bewertet werden sollte. In der vorliegenden Arbeit hätte die Feststellung des Bruterfolges aller Arten den Rahmen gesprengt. MORITZ ET AL. (2004) haben jedoch für vier Arten Aussagen über den Schlupferfolg, den Bruterfolg und die Nachwuchsraten getroffen und zeigen, dass die Nachwuchsraten für diese vier Brut vogelarten in den Bornhorster Huntewiesen sehr geringe sind. Anhand der Entwicklung der Brutbestände ist erkennbar, dass bereits ein wertvoller Bestand an Brutvogelarten der Bornhorster Huntewiesen verloren gegangen ist. So konnten im Jahr 2004 vier Brutvogelarten, die in der Vergangenheit nachweislich im Unter suchungsgebiet gebrütet haben, nicht mehr nachgewiesen werden. Dies sind die Rohrdommel (Botaurus stellaris), der Wachtelkönig (Crex crex), der Kampfläufer (Philomachus pugnax) und der Rotschenkel (Tringa totanus). 5.8.1 Diskussion einzelner Brutvogelarten Im folgenden werden die Ergebnisse der Brutvogelarten der Bornhorster Huntewiesen diskutiert, die genaueren Analysen unterzogen wurden oder von besonderem Interesse für das Untersuchungsgebiet sind. Rohrdommel (Botaurus stellaris) Die Rohrdommel wird von SARTORIUS (1950) als selten im Winter in der Hunteniederung auftauchender Zugvogel beschrieben, wobei er anmerkt, dass die Rohrdommel in der Hunteniederung „in uralten Zeiten ein auffallender Brutvogel war, dessen dumpfe Stimme aus den Rohrwäldern klang“. Dies ist der einzige Hinweis auf ein ehemaliges Vorkommen der Rohrdommel als Brutvogel im Bereich der Bornhorster Huntewiesen. Aufgrund der Lebensweise dieser Art in ausgedehnten Schilf- und Röhrichtdickichten (GLUTZ ET AL. 1987) ist davon auszugehen, dass die Rohrdommel in den Bornhorster Huntewiesen keinen geeigneten Lebensraum mehr vorfindet und sie somit auch in Zukunft nicht mehr im Untersuchungsgebiet als Brutvogel zu erwarten ist. Da die Entstehung ausgedehnter Schilf- und Röhrichtdickichte kein Ziel im von Grünland geprägten Untersuchungsgebiet sein sollte, ist eine Wiederbesiedlung durch die Rohrdommel im Untersuchungsgebiet nicht anzustreben. In Niedersachsen steht die Art heute kurz vor dem Aussterben (HECKENROTH & LASKE 1997). Wachtelkönig (Crex crex) Der Ruf vom Wachtelkönig war nach SARTORIUS (1950) „von jeher ein so vertrauter Frühlingslaut in den feuchten, fruchtbaren Wiesengründen in unserem Lande, aber leider ist er immer seltener geworden und in manchen Gegenden verschwunden“. Es kann anhand dieser Schilderung angenommen werden, dass bereits vor 1950 ein Rückgang der Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 112 Kapitel 5: Diskussion Bestandszahlen des Wachtelkönig stattgefunden hat. Dennoch nennt SARTORIUS (1950) den Wachtelkönig als Charaktervogel der Hunteniederung. Inzwischen tritt der Wachtelkönig im Untersuchungsgebiet nur noch in einzelnen Jahren auf und konnte im Jahr 2004 nicht nachgewiesen werden. Zuletzt konnte die Art 1999 (EIKHORST & MAURUSCHAT 2000) fest gestellt werden. Der Wachtelkönig benötigt nach FLADE (1994) bereits zu Beginn der Brutzeit hohe, relativ dichte Seggenwiesen oder ähnlich strukturierte Vegetation, die genügend Deckung bieten und erst sehr spät gemäht werden. Im Untersuchungsgebiet kann der Wachtelkönig nasse Brachen und Flächen nutzen, die nur in einzelnen Jahren gemäht werden. Das festgestellte sporadische Auftreten mit stark wechselnden Anzahlen wird von FLADE (1994) als typisch für die Art beschrieben. Kiebitz (Vanellus vanellus) Nach den Anzahlen der Brutpaare des Kiebitz in Tabelle 4-9 (S. 73) scheint sich der Bestand vom Kiebitz auf einem relativ konstanten Niveau zu halten. Dies gilt jedoch nur für den Zeitraum nach 1968. Da im Jahr 1968 (OGO 1968) „nur 18“ Brutpaare vermerkt wurde, ist davon auszugehen, dass vor 1968 größere Anzahlen an Brutpaaren gefunden wurden. ZANG (2003) geht beim Kiebitz von einem Rückgang der Bestände in Niedersachsen zwischen 1961 und 1993 um 69 % aus. Daher kann es als Erfolg vermerkt werden, dass diese Art bis heute in den Bornhorster Huntewiesen auf dem Niveau von 1968 gehalten werden konnte. Das Jahr 1994 (GRÜTZMANN & MORITZ 1997) zeigt jedoch, dass unter für den Kiebitz optimalen Bedingungen wesentlich höhere Bestände zu erwarten wären. Der Kiebitz nutzt als Niststandort nach Literaturangaben Feuchtgrünland mit schütterer und mäßig hoher Vegetation (FLADE 1994). Die Präferenzanalyse ergab für die Bornhorster Huntewiesen eine Bevorzugung der Biotopgruppe Flutrasen. Auch die Biotopgruppe Intensivgrünland wurde in den Nahbereichen mehrerer Reviere überproportional häufig festgestellt. Die kurzrasigen Flutrasen stellen eine gut zu überblickende Vegetation von geringer Höhe dar. Zudem ist hier die Bodenfeuchte zur Nahrungssuche günstig. Die häufige Nutzung der Biotopgruppe Intensivgrünland als Brutplatz verwundert zunächst, da diese Bestände wuchsstarke Gräser aufweisen, die hohe und dichtwüchsige Bestände ausbilden können. Bei näherer Analyse stellte sich jedoch heraus, dass die Intensivgrün landbestände, die in den Nahbereichen der Kiebitzreviere festgestellt wurden, fast vollständig durch Beweidung genutzt wurden (siehe Karte 6). Durch permanenten Fraß der Weidetiere wird ein starker Aufwuchs der Vegetation verhindert. Offensichtlich entstehen durch die Beweidung trotz der wüchsigen Gräser Bedingungen, die der Kiebitz als Brutplatz nutzen kann. Wie erfolgreich die Bruten auf diesen Flächen durchgeführt werden können, ist fraglich, zumal im gesamten Untersuchungsgebiet lediglich eine Nachwuchs rate von 0,17 juv. / BP (MORITZ ET AL. 2004) festgestellt wurde. In keinem Nahbereich der 18 Reviere befanden sich Ruderalbereiche oder Gehölze. Selbst durch höhere Vegetations bestände gekennzeichnete Saumbereiche wie Wege oder Gräben kommen nur in wenigen Nahbereichen der Reviere vor. Zusammen mit der deutlichen Meidung der Biotopgruppe Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 113 Kapitel 5: Diskussion Sumpf / Röhricht, die nasse Brachen darstellt, zeigt dies die Empfindlichkeit dieser Art gegenüber Verbrachungen im Untersuchungsgebiet. Entgegen der Nutzung der Biotop gruppe Intensivgrünland gibt die deutliche Meidung der Biotopgruppen deschampsia reiches Grünland und Extensivgrünland Hinweise darauf, dass diese Biotopgruppen bereits so geringe Bodenfeuchten aufweisen, dass diese vom Kiebitz nicht mehr genutzt werden. FLADE (1994) spricht von einem Trend zu feuchten bis nassen Flächen. Aufgrund der relativ konstanten Bestandszahlen konnte keine Auswirkung von Ver änderungen der Anteile der Biotopgruppen im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden. Dennoch wird beim Vergleich der Revierstandorte in den einzelnen Jahren deutlich, dass der Kiebitz sich aus den nördlichen und nordwestlichen Bereichen des Untersuchungsgebietes zurückgezogen hat. Die Ursachen hierfür konnten nicht geklärt werden. Kampfläufer (Philomachus pugnax) Der Kampfläufer war nach SARTORIUS (1950) ein Charaktervogel der Hunteniederung vor Oldenburg. Durch die OGO (1968) konnten 1968 zwei Brutpaare des Kampfläufer im Bereich der Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen werden. Da zudem vermerkt wurde, dass 2 flügge Jungvögel gefunden wurden, handelte es sich offensichtlich um eine erfolgreiche Brut. Nach 1968 konnten keine weiteren Nachweise für brütende Kampfläufer im Bereich der Bornhorster Huntewiesen erbracht werden, wobei zwischen 1968 (OGO 1968) und 1983 (BÖLSCHER 1983) keine Erfassung der Brutvogelfauna des Untersuchungs gebietes vorliegt. In Niedersachsen fand zwischen 1970 und 1985 ein gravierender Bestandsrückgang von über 500 Brutpaaren auf 105 Brutpaare statt. Für 1995 wird von weniger als 20 Brutpaaren ausgegangen (HECKENROTH & LASKE 1997). ZANG (2003) geht von einem Rückgang der Bestände des Kampfläufers in Niedersachsen zwischen 1970 und 2000 von 96 % aus, was den Angaben von HECKENROTH & LASKE (1997) entspricht. Da noch Mitte der fünfziger Jahre fast ausschließlich die Biotopgruppe Nassgrünland im Unter suchungsgebiet vertreten war, ist anzunehmen, dass der Kampfläufer zur erfolgreichen Brut im Untersuchungsgebiet auf diese Biotopgruppe angewiesen ist. Nach GLUTZ ET AL. (1987) beschränkt sich das Vorkommen vom Kampfläufer in Mitteleuropa auf feuchte, mit flachen Tümpeln oder Gräben durchsetzte Niederungswiesen mit extensiver Beweidung. Danach käme evtl. die Biotopgruppe Flutrasen als Nistplatz für den Kampfläufer in Betracht, wobei sich hier jedoch die Vegetationsstruktur grundlegend von der Struktur der Biotopgruppe Nassgrünland unterscheidet. Zur Wiederansiedlung des Kampfläufers sollte daher der Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland am Untersuchungsgebiet deutlich erhöht werden. Aktuell liegt der Großteil der vorhandenen Nassgrünlandbestände nahe der „Elsflether Straße“ und somit in einem Bereich mit starkem Störeinfluss. Bekassine (Gallinago gallinago) Die Bekassine weist bis zum Anfang der neunziger Jahre einen deutlichen Rückgang der Brutpaarzahlen im Untersuchungsgebiet auf. Dieser scheint seit Mitte der neunziger Jahre gestoppt und in eine positive Bestandsentwicklung verwandelt worden zu sein. Wobei Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 114 Kapitel 5: Diskussion abgewartet werden muss, ob die hohen Brutbestände von 2004 in den folgenden Jahren wieder erreicht werden können oder ob es sich hierbei um ein einmaliges Ereignis handelt. In Niedersachsen herrscht seit längerem ein negativer Bestandstrend der Bekassine vor. So schätzt ZANG (2003) den Rückgang der Bestände der Bekassine in Niedersachsen zwischen 1961 und 2000 auf 80 %. Von der Bekassine werden in den Bornhorster Huntewiesen die nassen Bereiche bevorzugt. Daher kommt diese Art überwiegend im zentralen und nördlichen Teil des Untersuchungsgebietes vor. Teilweise sind die Flächen noch während der Brutperiode überflutet. Offensichtlich wird eine Mischung verschiedener Vegetationshöhen in den Revieren bevorzugt. Eine deutliche Präferenz wurde für die Biotopgruppe Nassgrünland festgestellt. Diese Biotopgruppe kommt überwiegend nördlich des „Pandsgraben“ vor. Hier ist eine deutliche Störung durch die „Elsflether Straße“ zu erwarten. Offensichtlich wirkt sich dies nicht grundsätzlich negativ auf die Wahl der Niststandorte der Bekassine aus, wodurch die wenigen vorhandenen Nassgrünlandflächen genutzt werden können. Dennoch war die Fläche der Biotopgruppe Nassgrünland im Untersuchungsgebiet offen sichtlich nicht für sämtliche Brutpaare der Bekassine ausreichend, wodurch sich nicht in den Nahbereichen aller Reviere eine Präferenz zur Biotopgruppe Nassgrünland zeigt. Einige Brutpaare nutzten Flächen im zentralen Bereich des Untersuchungsgebietes. Dort fehlt die Biotopgruppe Nassgrünland weitgehend. Diese Brutpaare weisen in den Nah bereichen der Reviere überwiegend die Biotopgruppe Flutrasen und teilweise die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland auf. Da jedoch für diese mit relativ großem Flächenanteil am Untersuchungsgebiet vorhandenen Biotopgruppen keine deutliche Präferenz festgestellt wurde, ist anzunehmen, dass es sich hierbei um eine Ausweich reaktion handelte, da das bevorzugte Nassgrünland bereits durch Reviere anderer Brutpaare besetzt war. Die Ansprüche der Bekassine nach Literaturangaben entsprechen weitgehend den festgestellten Präferenzen. So benötigt die Bekassine nach GLUTZ ET AL. (1987) zur Brutzeit Vegetation, die ausreichend Deckung für das Gelege und den am Boden sitzenden Vogel bietet, andererseits darf die Vegetation jedoch auch nicht zu hoch werden. Zudem werden mehr oder weniger feuchte bis nasse Flächen bevorzugt. Die Biotopgruppe Nassgrünland hat in ihrem Anteil am Untersuchungsgebiet seit den neunziger Jahren nicht wesentlich zugenommen. Da jedoch seit den neunziger Jahren ein positiver Bestandstrend der Bekassine einsetzte, kann diese Entwicklung nicht durch den Anteil dieser Biotopgruppe am Untersuchungsgebiet erklärt werden. Es wurde jedoch eine Verbesserung der Qualität zahlreicher Nassgrünlandflächen im Nordteil des Unter suchungsgebietes im Vergleich zu 1993 festgestellt (siehe Kapitel 4.6.2, S. 55). Durch die geringe Anzahl an Brachezeigern hat sich auf diesen Flächen die Vegetationsstruktur hin zu lockeren Beständen mit geringen Vegetationshöhen entwickelt. Offenbar wirken sich diese Verbesserungen bereits positiv auf den Brutbestand der Bekassine aus. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 115 Kapitel 5: Diskussion Uferschnepfe (Limosa limosa) Eine Art, die in den Bornhorster Huntewiesen gravierende Bestandsrückgänge aufweist, ist die Uferschnepfe. Nach JONAS (1979) wurde diese Art zwischen 1968 und 1975 mit zwischen 28 und 150 Brutpaaren im Bereich der Bornhorster Huntewiesen festgestellt. Allein im Jahr 1971 wurden von JONAS (1979) 149 pulli der Uferschnepfe im Bereich der Bornhorster Huntewiesen beringt. Bereits 1974 kam es zu einem Einbruch der Population auf lediglich 28 Brutpaare, jedoch konnte sich der Bestand 1975 wieder auf 80 Brutpaare erholen (JONAS 1979). Seit 1988 (SPRENGER 1989) liegt der Brutbestand der Uferschnepfe in den Bornhorster Huntewiesen unter 10 Brutpaaren, wobei es scheint, dass mittlerweile der Abwärtstrend auf niedrigem Niveau gestoppt werden konnte. Für den Zeitraum zwischen 1970 und 1995 geben HECKENROTH & LASKE (1997) eine starke oder anhaltende Abnahme der Uferschnepfe für Niedersachsen an. ZANG (2003) gibt für den Bestand der Ufer schnepfe zwischen 1961 und 2000 in Niedersachsen einen Rückgang um 68 % an. FLADE (1994) charakterisiert die Brutbiotope der Uferschnepfe als zu Beginn der Brutzeit kurzrasige bis mäßig hohe, nicht zu dichtwüchsige Vegetation mit nahegelegenen Wasser stellen und möglichst schlammigen Bereichen sowie weichem Boden. Diese Kombination von kurzrasiger Vegetation und schlammigen Bereichen wird aktuell im Untersuchungs gebiet häufig durch die Biotopgruppe Flutrasen gebildet. Dies erklärt die für das Jahr 2004 festgestellten Präferenz der Uferschnepfe für diese Biotopgruppe. Dennoch konnte trotz der für das Jahr 2004 festgestellten Präferenz für Flutrasen nur eine negative Korrelation zwischen dem Anteil der Biotopgruppe Flutrasen und dem Brutbestand der Uferschnepfe festgestellt werden. In der Vergangenheit nahm danach, mit dem zunehmenden Anteil der Biotopgruppe Flutrasen der Brutbestand der Uferschnepfe ab. Eine positive Korrelation wurde zwischen dem Anteil der Biotopgruppe Nassgrünland und dem Brutbestand der Uferschnepfe festgestellt. Die Bestandsrückgänge der Uferschnepfe im Untersuchungs gebiet lassen sich mit dem starken Rückgang der Biotopgruppe Nassgrünland im Untersuchungsgebiet gut in Einklang bringen. Daher ist anzunehmen, dass die Ufer schnepfe die Biotopgruppe Nassgrünland präferiert, diese aber aufgrund des geringen Anteils und der Lage an der „Elsflether Straße“ kaum nutzen kann. Zum überwiegenden Teil liegen Bestände der Biotopgruppe Nassgrünland im Störbereich der „Elsflether Straße“. Diese Bereiche werden jedoch mittlerweile, durch den Rückzug der Uferschnepfe in die zentralen Bereiche des Untersuchungsgebietes, nicht mehr genutzt. Die Art ist somit gezwungen sich Bereiche zu erschließen, die ebenfalls ihre Ansprüche abdecken. Offenbar ist hierbei die Biotopgruppe Flutrasen als Ersatzbiotop am besten geeignet. Ob jedoch eine erfolgreiche Reproduktion auf Flächen mit der Biotopgruppe Flutrasen möglich ist, bleibt anhand der Nachwuchsrate von 0 juv. / BP im Jahr 2004 (MORITZ ET AL. 2004) mehr als fraglich. Auch kann das Untersuchungsgebiet offenbar aufgrund des geringen Anteils der Biotopgruppe Nasswiese am Untersuchungsgebiet nicht mehr entsprechend vielen Brutpaaren als Lebensraum dienen, wie dies in der Vergangenheit möglich war. Auffällig ist auch die hohe negative Korrelation zwischen dem Anteil der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht mit dem Brutbestand der Uferschnepfe. Aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 116 Kapitel 5: Diskussion Vegetationsuntersuchungen (siehe Kapitel 4.6.2, S. 55) ist anzunehmen, dass bei Nutzungsaufgabe der Nasswiesen diese in die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht übergehen. Diese negative Korrelation unterstreicht die Vermutung, dass von der Uferschnepfe Nass grünland präferiert wird. Großer Brachvogel (Numenius arquata) Der Große Brachvogel wurde 1976 erstmalig für den Ohmsteder Polder nachgewiesen (GÜNTHER ET AL. 1978). Diese Art kommt seither in wenigen Brutpaaren in den Bornhorster Huntewiesen vor, und konnte sich bis 2004 halten. Dies steht entgegen dem allgemeinen Trend in Niedersachsen. So gibt ZANG (2003) an, dass zwischen 1961 und 2000 die Bestände vom Großen Brachvogel in Niedersachsen um 77 % zurückgingen. Da der Große Brachvogel ein Alter von über 10 Jahren erreichen kann und zudem hohe Brutplatz treue aufweist (FLADE 1994), ist diese Art auch noch lange, nachdem sich der Lebensraum zum Negativen hin verändert hat, vorhanden. Daher sollte insbesondere bei dieser Art der Bruterfolg und nicht die Siedlungsdichte bewertet werden (FLADE 1994). Bei den fünf Brutpaaren des Großen Brachvogel im Jahr 2004 konnte lediglich ein Brutpaar mit einem Jungvogel beobachtet werden. Dies weist auf sehr geringe Bruterfolge dieser Art hin. Eventuell nutzt der Große Brachvogel somit aktuell Bereiche, in denen keine erfolgreiche Reproduktion möglich ist. Dennoch scheint eine hohe Attraktivität von dem Gebiet auf den Großen Brachvogel auszugehen. Es ist somit möglich, dass es sich in diesem Fall um eine „ökologische Falle“ handelt (vgl. BEINTEMA 1986, WITT 1986, BAIRLEIN 2001 ). Nach GLUTZ ET AL. (1987) brütet der große Brachvogel überwiegend auf weiträumigen Grünflächen, die extensiv genutzt werden oder in frühjahrsnassen Weide- und Wiesengebieten in Niederungslagen, die im Frühjahr kurzrasig sind. Diese Feststellung lässt sich durch die Ergebnisse der Präferenzanalyse für die Bornhorster Huntewiesen ergänzen. Es lässt sich feststellen, dass der Große Brachvogel überwiegend die als Weide genutzten Bereiche mit hohem Anteil an Deschampsia cespitosa und damit geringen Vegetationshöhen gerne nutzt, insbesondere wenn darin feuchte Senken, in denen sich unter dem Einfluss der Beweidung Flutrasenbestände ausbilden, vorhanden sind. Diese bieten offenbar eine geeignete Kombination aus Bodenfeuchte und geringer Vegetationshöhe. Der geringe Bruterfolg könnte durch die Beweidung, mit erhöhter Störung der Brutplätze und Bodenverdichtung durch Viehtritt zu erklären sein (KÖLBEL ET AL. 1990), wobei auch in einem Fall eine Befahrung mit landwirtschaftlichem Gerät im Bereich des Nistplatzes eines Brutpaares während der Brutzeit beobachtet wurde. Rotschenkel (Tringa totanus) Der Rotschenkel muss als Brutvogel für die Bornhorster Huntewiesen als ausgestorben angesehen werden. Nach einem deutlichen Bestandsrückgang in den vergangen Jahren wurde 2004 erstmals kein Brutpaar in den Bornhorster Huntewiesen festgestellt. Nach FLADE (1994) benötigt der Rotschenkel als Nistplatz möglichst baumarme Flächen mit nahegelegenem, zumindest zeitweise mit Wasser bedecktem Nahrungsgebiet mit weichem, feuchtem Boden. Dabei sollte die Vegetationshöhe das Verstecken des Nestes Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 117 Kapitel 5: Diskussion bei guter Rundumsicht ermöglichen. Da im Untersuchungsgebiet aufgrund des frühen Verbotes der Verfüllung von Geländedepressionen (siehe Kapitel 2.7, S. 11) davon auszugehen ist, dass diese noch in einem entsprechenden Umfang wie in der Vergangenheit vorhanden sind und der Bestand an Gehölzen nur in wenigen Teilbereichen eine Zunahme erfahren hat, ist der Rückgang nur durch die Veränderung der Vegetations struktur oder eine Änderung der Bodenfeuchte zu erklären. Dabei lässt sich die Abnahme der Brutbestände mit dem Rückgang des Anteils der Biotopgruppe Nassgrünland am Untersuchungsgebiet parallelisieren. So ist davon auszugehen, dass der Rotschenkel auf das Vorhandensein der Biotopgruppe Nassgrünland in ausreichender Flächenausdehnung angewiesen ist. Auch die hohe negative Korrelation des Brutbestandes vom Rotschenkel mit der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht deutet darauf hin, da nach den Ergebnissen der Vegetationsuntersuchungen davon ausgegangen werden kann, dass sich die Biotop gruppe Nassgrünland bei fehlender Nutzung in die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht umbildet (siehe Kapitel 4.6.2, S. 55). Untersuchungen in Salzwiesen legen den Schluss nahe, dass bei fehlender Deckung in niedriger Vegetation für versteckt brütende Arten, wie den Rotschenkel die Reproduktionsrate gering ist (THYEN & EXO 2003, THYEN & EXO 2005). Dies erklärt, weshalb ein Ausweichen vom Rotschenkel auf die Biotopgruppe Flutrasen und damit ein erfolgreicher Erhalt der Population nicht stattgefunden hat. Vor dem Verschwinden vom Rotschenkel aus dem Untersuchungsgebiet hat sich die Art zunächst zunehmend in die zentralen Bereiche des Untersuchungsgebietes zurück gezogen (siehe Karte 35). Offenbar war es dem Rotschenkel nicht mehr möglich, die wenigen Nassgrünlandbestände im Nordteil des Untersuchungsgebietes zu nutzen. Ein Ausweichen auf andere Vegetationsbestände scheint ebenfalls nicht geglückt zu sein. Feldlerche (Alauda arvensis) Bei der Feldlerche wurde eine deutliche Präferenz für die Biotopgruppe deschampsia reiches Grünland festgestellt. Diese Biotopgruppe zeichnet sich durch nicht sehr wuchsstarke und dennoch unter landwirtschaftlicher Nutzung stehende Bestände aus. Aufgrund der Dominanz von Deschampsia cespitosa erreicht die Vegetation nicht die Vegetationshöhe der Biotopgruppe Intensivgrünland. Die festgestellten Präferenzen entsprechen den Angaben in der Literatur, wonach kurze und lichte Vegetation auf trockenen bis wechselfeuchten Standorten aufgesucht wird. Nur wenn die Vegetations struktur den Bedürfnissen der Art entgegenkommt, werden auch vernässte Böden angenommen (GLUTZ ET AL. 1987). Die Annahme vernässter Böden als Brutplatz wird durch die Nutzung der Biotopgruppe Flutrasen durch die Feldlerche deutlich. Da für die Feldlerche erst seit 1994 (GRÜTZMANN & MORITZ 1997) konkrete Bestandszahlen vorliegen, kann über die Veränderung des Brutbestandes dieser Art im Untersuchungs gebiet noch keine gesicherte Aussage getroffen werden. Dennoch ist im Gegensatz zur Entwicklung dieser Art in Niedersachsen (HECKENROTH & LASKE 1997) seit 1994 kein Rückgang erkennbar. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 118 Kapitel 5: Diskussion Wiesenpieper (Anthus pratensis) Der Wiesenpieper verlangt nach Literaturangaben offenes und gehölzarmes Gelände mit Deckung bietender, aber nicht zu dichter Krautschicht, in dem Warten vorhanden sind (FLADE 1994). Die in den Bornhorster Huntewiesen festgestellten Ansprüche vom Wiesen pieper an die Vegetation entsprechen dieser Einschätzung. Es werden verschiedene Grünlandbereiche an nicht zu nassen Standorten genutzt. Im nassen Bereich wird lediglich die Biotopgruppe Flutrasen noch häufiger genutzt. Zudem werden die Biotopgruppen Graben und Weg präferiert. Dies liegt vermutlich an den entlang der Wege und Gräben ungenutzten Bereichen, die hochwüchsige Pflanzenbestände aufweisen, die als Warten genutzt werden können. Der Wiesenpieper ging in seinem Bestand im Untersuchungs gebiet bis 1994 zurück. Das entspricht auch den Feststellungen in Niedersachsen (HECKENROTH & LASKE 1997). Aktuell scheint sich der Bestand in Niedersachsen zu halten, wobei im Untersuchungsgebiet seit 1994 eine deutliche Zunahme festzustellen ist. Es wird vermutet, dass diese Zunahme mit dem in der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN “ festgeschriebenen Verbot der Mahd der Grabenrandbereiche vor dem zweiten Grünlandschnitt zusammenhängt. Dadurch kam es zu einer Zunahme von Saumstrukturen, von denen der Wiesenpieper offensichtlich profitieren kann. Schafstelze (Motacilla flava) Die Schafstelze zeichnet sich in den Bornhorster Huntewiesen durch die Präferenz für die Biotopgruppen Weg und Graben aus. Diese bilden die Strukturelemente der Landschaft mit Saumbereichen, an denen höhere Vegetation vorhanden ist und entlang derer die Zäune verlaufen. Bei den Grünlandtypen werden die nasseren Ausprägungen, wie die Biotopgruppen Nassgrünland und Flutrasen präferiert, wobei die trockeneren wie Extensiv grünland und deschampsiareiches Grünland eher gemieden werden. Dies deckt sich mit den Angaben aus der Literatur. So nennt GLUTZ ET AL. (1987) als Biotop der Schafstelze offene, kurzrasige oder durch Beweidung oder Mahd kurzgehaltene Vegetationsbestände auf wenigstens teilweise nassen, wechselnassen oder feuchten Böden mit einzelnen hohen Stauden, Sträuchern oder Bäumchen oder an Stelle natürlicher Warten Zäune oder Pfosten. Offenbar hat diese Art durch die Zunahme der Biotopgruppe Flutrasen im Untersuchungsgebiet seit Beginn der neunziger Jahre profitiert und konnte dadurch ihren Bestand deutlich erhöhen. Braunkehlchen (Saxicola rubetra) Das Braunkehlchen zeigt eine deutliche Präferenz für die Biotopgruppe Flutrasen. Zudem wird deschampsiareiches Grünland relativ häufig genutzt. Diese beiden Biotopgruppen stellen die Bestände mit den geringsten Vegetationshöhen im Untersuchungsgebiet dar, wobei die Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland eine bodennah sehr dichtwüchsige Vegetationsstruktur aufweist. Bestände mit höherer Vegetation wurden von den vier Brutpaaren des Braunkehlchen gemieden. Dies widerspricht deutlich den in der Literatur angegebenen Ansprüchen dieser Art. So beschreiben GLUTZ ET AL. (1987) die Ansprüche vom Braunkehlchen damit, dass eine vielfältige Vegetationsstruktur, mit für die Nestanlage Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 119 Kapitel 5: Diskussion Deckung bietender und für den Nahrungserwerb eher niedriger oder lückiger Kraut- oder Zwergstrauchschicht benötigt werden. Zudem sollten Warten vorhanden sein, die diese Vegetation überragen. Als Feuchtegrad wird von GLUTZ ET AL. (1987) frisch bis feucht ange geben. Auch FLADE (1994) weist auf die verschiedenen Vegetationsstrukturen hin, die vom Braunkehlchen benötigt werden. Die Ergebnisse zum Braunkehlchen in dieser Untersuchung basieren auf den Daten von lediglich vier Brutpaaren. Zudem wurden kleinflächige Biotoptypen und kleinere Gräben bei der Kartierung der Biotoptypen nicht erfasst (siehe Kapitel 3.7.1, S. 27). Dadurch ist es möglich, dass die Ergebnisse zum Braunkehlchen verfälscht sind. Es fällt bei Betrachtung der Lage der Revierzentren auf (siehe Karte 32), dass diese stets in unmittelbarer Nähe zu Gräben liegen, in deren Randbereich höhere Vegetation zu erwarten ist. Dies konnte durch die Analyse der Präferenzen jedoch nicht adäquat dargestellt werden. BÖHNER ET AL. (2005) stellten fest, dass sich beim Braunkehlchen Nahrungsflächen und die Nestumgebung in der Vegetationsstruktur signifikant unterscheiden. Da bei der von mir durchgeführten Präferenzanalyse lediglich die Nahbereiche der Reviere und somit die unmittelbare Umgebung der Neststandorte untersucht wurde, wobei die Nahrungsflächen unberück sichtigt blieben, kann die Feststellung der Präferenz für Vegetation geringer Höhe auch mit der von BÖHNER BÖHNER ET AL. ET AL. (2005) festgestellten Vegetationsstruktur in Nestnähe erklärt werden. (2005) beschreiben die Vegetationsstruktur in Nestnähe als insgesamt weniger hochwüchsig und eher lückig, aber dichtwüchsig in Bodennähe, was der Vege tationsstruktur der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland entspricht. Die höher wüchsigen Bestände entlang der Gräben und Wege werden danach wohl insbesondere zur Nahrungsaufnahme aufgesucht, spielen jedoch für die Nistplatzwahl eine unter geordnete Rolle. Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) Das Schwarzkehlchen konnte 2004 erstmalig als Brutvogel der Bornhorster Huntewiesen nachgewiesen werden. Eine entsprechende Entwicklung konnte auch in weiteren Gebieten des Oldenburger Landes mit der Einwanderung dieser Art in Grünlandgebiete festgestellt werden (vgl. KRÜGER ET AL. 2001, KUNZE ET AL. 2002). Es wurde eine deutliche Präferenz für die Biotopgruppen Weg und Graben festgestellt. Hier handelt es sich vermutlich weniger um eine Präferenz für die befestigten Wege und die Wasserflächen der Gräben, sondern eher um eine Präferenz für die Strukturelemente, die entlang der Gräben und Wege das Untersuchungsgebiet durchziehen. Anhand der Präferenz für die Biotopgruppe Intensivgrünland lässt sich die Vorliebe zu eher trockeneren Standorten erkennen. Dies entspricht weitgehend den Literaturangaben. So wird vom Schwarzkehlchen nach GLUTZ ET AL. (1987) offenes Gelände mit niedriger, nicht zu dichter, jedoch flächendeckender Bodenvegetation, in die als Jagdwarten höhere Staudengruppen, kleine Gebüsche, Bäumchen oder auch Pfähle, Zäune u. Ä. eingestreut sind, benötigt. Nach GLUTZ ET AL. (1987) herrschen magere und trockene Böden vor, wobei bei geeignetem Vegetationsaufbau auch feuchte Flächen nicht gemieden werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 120 Kapitel 5: Diskussion Dorngrasmücke (Sylvia communis) Zu Vergleichszwecken wurde die Dorngrasmücke als eine an Gehölze gebundene Art ausführlich untersucht. Die Dorngrasmücke weist deutliche Präferenzen für die Biotop gruppe Weg auf. Hierbei muss die Biotopgruppe Weg als Darstellung der entlang der Wege vorhandenen höheren Vegetation angesehen werden. In den Nahbereichen von sieben der neun Reviere wurden Anteile der Biotopgruppe Gehölz festgestellt. Dies zeigt, dass durch die gewählte Methodik auch Präferenzen für Gehölzstrukturen nachgewiesen werden können, obwohl diese Biotopgruppe nur sehr geringe Anteile am Untersuchungsgebiet einnimmt. Von den Grünlandbereichen werden die nicht zu nassen Bereiche bevorzugt genutzt. Die Biotopgruppen Nassgrünland, Flutrasen und Sumpf / Röhricht werden gemieden. Diese Ergebnisse sind aufgrund von Literaturangaben auch so zu erwarten. So begnügt sich nach GLUTZ ET AL. (1987) die Dorngrasmücke mit kleinen Dorngestrüppen, Staudendickichten und trockenem Schilf oder kaum mannshohen Einzel büschen, wobei sich in wohl jedem Revier mindestens zwei bis drei aus dem Bestand herausragende Singwarten finden müssen. Rohrammer (Emberiza schoeniclus) Die Rohrammer wird von GLUTZ ET AL. (1987) als Charaktervogel der Verlandungsvegetation stehender und langsam fließender Gewässer und nasser Böden beschrieben. Nach GLUTZ ET AL. (1987) genügt Einzelpaaren oft eine (500 -) 1000 m² große Fläche. Benötigt werden insbesondere die Umgebung etwas überragende Sing- und Aussichtswarten, eine hinreichend üppige Kraut- oder Knickschicht sowie ein eu- bis mesotrophes Milieu mit ausreichend großem Nahrungsangebot (GLUTZ ET AL. 1987). Durch die Präferenzanalyse wurde bei der Rohrammer eine Präferenz für die Biotopgruppe Graben und in geringerem Maß eine Präferenz für die Biotopgruppe Weg festgestellt. Dass die Biotopgruppe Sumpf / Röhricht nicht deutlich präferiert wird, verwundert nicht, da kleinflächige Röhrichte entlang der Gräben erst ab einer Größe von 100 m² kartiert wurden (siehe Kapitel 3.7.1, S. 27). Somit sind in dieser Biotopgruppe nur größere Röhrichtbestände und überwiegend Seggenrieder enthalten. Da die Rohrammer bei der Kartierung regelmäßig an linienhaften Strukturen wie Grabenröhrichten und an kleinflächigen Brachen festgestellt wurde, ist die Interpretation der Präferenzen fraglich, da die erfassten und damit in die Präferenzanalyse eingehenden Biotoptypen vermutlich die Wahl des Niststandortes der Rohrammer kaum beeinflussen und die entscheidenden, kleinflächigen Bereiche nicht erfasst wurden. Dies kann auch die hohe Varianz bei den Anteilen der einzelnen Biotopgruppen in den Nah bereichen der Reviere der Rohrammer erklären, falls diese nur einen geringen Einfluss auf die Nistplatzwahl haben. Es ist anzunehmen, dass die für die Wahl des Niststandortes dieser Art entscheidenden Parameter durch die gewählte Methode der Kartierung der Biotoptypen nicht entsprechend berücksichtigt werden konnten. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 121 Kapitel 5: Diskussion Da die Rohrammer neben dieser Arbeit nur im Jahr 1999 (EIKHORST & MAURUSCHAT 2000) vollständig erfasst wurde, lässt sich über die Entwicklung dieser Art und die Einflüsse der Veränderungen der Anteile bestimmter Biotopgruppen auf den Brutbestand keine Aussage treffen. 5.8.2 Entwicklung der Brutvogelbestände Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Gruppe der Brutvogelarten die auf das Vor handensein der Biotopgruppe Nassgrünland angewiesen ist (Kampfläufer, Bekassine, Uferschnepfe und Rotschenkel), die stärksten Rückgänge aufweist. Lediglich die Brutbestände der Bekassine entwickelten sich gegen den Trend, da diese Art die nahe der „Elsflether Straße“ liegenden Nassgrünlandbestände nutzt. Dennoch zeigt sich, dass es einigen Brutpaaren der Uferschnepfe, trotz der vermuteten Präferenz für die Biotopgruppe Nassgrünland, möglich ist auf andere Biotopgruppen, insbesondere Flutrasen auszuweichen und dadurch trotz nicht mehr optimalen Bedingungen im Gebiet zu verbleiben. Arten, die neben den nassen Bereichen auch trockenere Bereiche nutzen (Kiebitz, Großer Brachvogel und Feldlerche), konnten sich in ihren Beständen weitgehend halten. Der Kiebitz weicht offenbar auf beweidetes Intensivgrünland aus, wobei Großer Brachvogel und Feldlerche die Bestände mit Dominanz von Deschampsia cespitosa nutzen, die geringe Vegetationshöhen aufweisen. Arten, die auf Randstrukturen wie Ruderalbereiche entlang der Wege und Gräben angewiesen sind (Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen und Schwarzkehlchen), weisen eine Zunahme oder zumindest stabile Bestände auf. Daher ist anzunehmen, dass eine Zunahme dieser Randstrukturen stattgefunden hat. Die Zunahme von Randstrukturen kann in dem in der VERORDNUNG DAS ÜBER NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN “ (§4 Abs. 1c) festgeschriebenen Verbot einer Mahd der Grabenrandbereiche vor dem zweiten Grünlandschnitt begründet sein. Besonders auffällig ist der Rückzug von Kiebitz und Uferschnepfe, in Ansätzen auch des Wiesenpieper aus den nördlichen und nordwestlichen Bereichen des Untersuchungs gebietes. Diese Verlagerung ist auch beim Rotschenkel in Ansätzen zu erkennen (vgl. Karte 35). Als Ursachen hierfür kommen eine Zunahme des Verkehrs auf der „Elsflether Straße“ und der damit verbundenen Störungen, eine veränderte Nutzung in den hofnahen Bereichen von „Klein Bornhorst“ und ein Wachstum der in diesem Bereich vorhandenen Gehölze in Betracht. Durch diese Arbeit kann lediglich eine deutliche Zunahme des intensiv bewirtschafteten Grünlandes, das mit hohen Viehdichten beweidet wird, in den hofnahen Flächen bei „Klein Bornhorst“ nachgewiesen werden. Zwar liegen aus dem Jahr 1986 (TAUX 1986) Angaben über die Ausdehnung der Gehölze vor, jedoch nicht über deren Höhe, die vermutlich von entscheidender Bedeutung für die Störung der Wiesenlimikolen ist. Da mit einer Beeinträchtigung von Wiesenbrütern noch bis zu einer Entfernung von 2 km von einer Straße auszugehen ist (RECK & KAULE 1993, vgl. auch RECK ET AL. 2001), sollte auch der Einfluss der „Elsflether Straße“ nicht vernachlässigt werden. Zur Analyse, ob eine Zunahme der Störwirkung durch die „Elsflether Straße“ erfolgte, sind Lärm messungen bzw. Verkehrszählungen heranzuziehen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 122 Kapitel 5: Diskussion 5.8.3 Bewertung der Brutvogelbestände Mit der angewendeten Bewertungsmethodik nach W ILMS ET AL. (1997) ist es nicht möglich, eine Gesamtbewertung für das Untersuchungsgebiet durchzuführen. Die optimale Flächengröße zur Bewertung liegt nach WILMS ET AL. (1997) aus methodischen Gründen bei 80 bis 200 ha. Daher wurden für das ca. 350 ha große Untersuchungsgebiet drei Teil flächen für die Bewertung gebildet. Ein Vergleich mit Bewertungen aus früheren Untersuchungen ist nur schwer möglich, da sich die Grenzziehung der bewerteten Teilflächen in dieser Arbeit stärker an den vor handenen Biotoptypen sowie an den Schutzzonen nach der VERORDNUNG SCHUTZGEBIET ÜBER DAS NATUR „BORNHORSTER HUNTEWIESEN “ orientieren. Dennoch sei hier erwähnt, dass der Bereich östlich vom „Kuhweg“ bereits von BÖLSCHER (1983) anhand der Brutbestände von 1983 als Vogelbrutgebiet von nationaler Bedeutung eingestuft wurde. Die Bewertung fand anhand der Methode nach BERNDT ET AL. (1978) statt. Der Bereich westlich vom „Kuhweg“ wurde von BÖLSCHER (1983) als von lokaler Bedeutung eingestuft. IBL (1993) führte anhand der Brutbestände von 1993 ebenfalls eine Bewertung nach BERNDT ET AL. (1978) durch. Hierbei ergab sich für das Gesamtgebiet der Status Brutgebiet regionaler Bedeutung. Nach Unterteilung des Gesamtgebietes in einen westlichen und einen östlichen Teil ergab sich für das Jahr 1993 für den östlichen Teil der Status Brutgebiet nationaler Bedeutung, wobei der westliche Teil nicht einmal den Status Brutgebiet lokaler Bedeutung erreichte. Bei der Zunahme der Bedeutung des westlichen Teilbereiches des Untersuchungsgebietes (Teilfläche 1) im Jahr 2004 im Vergleich zu 1983 (BÖLSCHER 1983) und 1993 (IBL 1993) ist die Vergrößerung dieses Teilbereichs auf Flächen östlich des „Kuhweg“ zu beachten. Diese Anpassung der Teilflächen war aufgrund der Verteilung der Biotoptypen im Unter suchungsgebiet und der Schutzzonen nach der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN “ geboten. 5.9 Heuschrecken Bei der Kartierung der Heuschrecken konnten drei Arten, die in früheren Erfassungen für das Untersuchungsgebiet belegt sind, 2004 nicht mehr nachgewiesen werden. Bei Tetrix undulata kann davon ausgegangen werden, dass die Art aufgrund des fehlenden Gesangs (BELLMANN 1993) lediglich nicht nachgewiesen wurde, sie aber dennoch im Untersuchungs gebiet vorkommt. Ebenso war für Meconema thalassinum die durchgeführte Methode mit dem Schwerpunkt auf akustischer Erfassung der Arten nicht optimal. Meconema thalassinum lebt auf Laubbäumen und seltener auf Sträuchern, wobei sie häufig auf Eichen gefunden wird (BELLMANN 1993, GREIN 1995b). Daher bietet das Untersuchungs gebiet dieser Art kaum Lebensräume und es ist zu erwarten, dass diese Art lediglich in den Randbereichen des Untersuchungsgebietes, insbesondere im Bereich um „Klein Bornhorst“ mit seinem Bestand an älteren Eichen, vorkommt. Omocestus viridulus konnte ebenfalls im Jahr 2004 nicht nachgewiesen werden. Nach BELLMANN (1993) ist diese Art schon früh ab Mitte Juni adult und lebt bis August / September ausnahmsweise auch bis Oktober. Da die Erfassung der Heuschrecken zu dieser Arbeit Ende August / Anfang Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 123 Kapitel 5: Diskussion September stattfand (siehe Kapitel 3.10, S. 39), ist es möglich, dass diese Art aufgrund der Witterung bereits zu diesen Terminen nicht mehr festgestellt werden konnte. So empfiehlt GREIN (1995b) für Omocestus viridulus eine Kartierung bereits ab Anfang Juli. Da die Art im norddeutschen Flachland verbreitet vorkommt (BELLMANN 1993) und regelmäßig im Untersuchungsgebiet nachgewiesen wurde, kann davon ausgegangen werden, dass Omocestus viridulus auch im Jahr 2004 im Untersuchungsgebiet vorhanden war. Positiv zu bewerten ist das Vorhandensein von Conocephalus dorsalis und Stethophyma grossum. Beide Arten deuten auf hohe Bodenfeuchte und das Vorhandensein von intaktem Feuchtgrünland hin (NORDHEIM 1992). In entwässerten Gebieten fallen diese beiden Arten aus (NORDHEIM 1992). 5.10 Wechselbeziehungen im Untersuchungsgebiet Im Untersuchungsgebiet finden vielfältige Wechselbeziehungen zwischen den unter suchten Elementen statt. So sind Pflanzengesellschaften als Abbild des Standortpotentials anzusehen (BURKART ET AL. 2004). Sie werden unter anderem durch Parameter wie Bodenart, Bodenfeuchte, Nährstoffversorgung und Nutzung geprägt. Die Pflanzen gesellschaften wiederum stellen für viele Tierarten wichtige Ressourcen und Requisiten dar und prägen die Raumstruktur sowie das Meso- und Mikroklima des Lebensraumes (BURKART ET AL. 2004). Zahlreiche Veränderungen im Untersuchungsgebiet resultieren aus dem direkten und indirekten Einfluss der prägenden Faktoren landwirtschaftliche Nutzung und hydrologische Gegebenheiten. Im Folgenden werden die Ursachen der festgestellten Entwicklung erläutert und diskutiert. 5.10.1 Aktuelle Zustandsbeschreibung Das Untersuchungsgebiet wird landwirtschaftlich genutzt, wobei einerseits die Nutzung in Form von Vertragsnaturschutz, andererseits weiterhin klassische landwirtschaftliche Nutzung betrieben wird. Letztere ist bestrebt, die Flächen im Rahmen der VERORDNUNG DAS ÜBER NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ mit möglichst hohem Ertrag zu bewirt schaften. Auf einem großen Teil des Untersuchungsgebietes findet eine solche ertrags orientierte Nutzung statt, dazu zählen alle Flächen in Privatbesitz sowie einige der Flächen im Besitz der öffentlichen Hand. Karte 8 gibt einen Überblick über den Anteil der Flächen in Privatbesitz am Untersuchungsgebiet. Zwei deutliche Veränderungen wurden festgestellt, die aus der ertragsorientierten Nutzung resultieren. Dies ist einerseits die deutliche Zunahme der Flächen, die als Intensivgrünland angesprochen werden und andererseits die Zunahme ungenutzter Flächen. Dieser Trend der Intensivierung der für die Landwirtschaft rentablen Flächen mit gleichzeitiger Nutzungsaufgabe von Grenzertragsflächen, lässt sich aktuell in zahlreichen Landschaften beobachten (DIERSCHKE & BRIEMLE 2002). Da der Erhalt der Bornhorster Huntewiesen von der weiteren Nutzung des Grünlandes abhängt, wurde bei der Ausweisung der Bornhorster Huntewiesen als Naturschutzgebiet die Ausübung einer Landwirtschaft mit mäßiger Intensität angestrebt (EBER 1995). Dadurch sollte der Zustand erhalten bleiben, der von Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 124 Kapitel 5: Diskussion TAUX (1986) festgestellt wurde. Zu diesem Zweck wurde in Schutzzone 2 zwischen dem 15. März und 15. Juni eines jeden Jahres die Mahd und die Beweidung mit mehr als 2 Tieren pro Hektar verboten. Zudem wurde die Ausbringung von Gülle untersagt. Eine Düngung mit Mineraldünger blieb jedoch weiterhin zulässig. SPRENGER (1989) stellte bereits fest, dass eine Festlegung des Termins für den ersten Schnitt ohne Angabe zur Düngerhöchstmenge nicht zu einer Extensivierung führen würde. Heute zeigt sich, dass die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im Untersuchungsgebiet weiter fortgeschritten ist. Auf zahl reichen Flächen findet regelmäßig eine Volldüngung mit Mineraldünger statt, die zu nährstoffreichen Beständen führt. Diese gedüngten Wiesen, die eine erste Mahd Mitte Juni erhalten, können von Wiesenvögeln aufgrund der hochwüchsigen und dichten Vegetation nicht als Nistplatz und Nahrungsfläche genutzt werden (KÖLBEL ET AL. 1990). Noch intensiver genutzte Bestände befinden sich in Schutzzone 1, die keinerlei Einschränkungen in Bezug auf Mahdzeitpunkt oder Beweidungsdichte unterliegen. Von einem hohen Anteil an Intensivgrünland gehen generell negative Auswirkungen auf die Brutvogelfauna aus (OPPERMANN 1993). Zudem führt insbesondere Stickstoffdüngung zum Rückgang der Artenzahlen auf den Grünlandflächen und damit zur Verdrängung seltener Pflanzenarten (ELSÄSSER 2001). Eine reine Wiesennutzung ist aufgrund des festgelegten Mahdtermins mit der Wirtschafts weise der intensiven Landwirtschaft, in der hauptsächlich Silagegewinnung durchgeführt wird, nicht wirtschaftlich durchzuführen. Daher wird über die Hälfte der Fläche im Unter suchungsgebiet durch reine Weidenutzung oder zumindest durch Nachweide genutzt. Da viele Feuchtwiesenarten jedoch an eine Wiesennutzung angepasst sind, geht EBER (2001) davon aus, dass aufgrund der Umstellung von Wiesen- auf Weidenutzung oder eine kombinierte Nutzungsform die ausgedehnten Feuchtwiesen auf kleine Reste zurück gedrängt wurden und weitere Arten aus dem Untersuchungsgebiet verschwanden. Neben den negativen Auswirkungen der Beweidung auf Feuchtwiesenarten ist der negative Einfluss auf die Fauna zu beachten. Durch Beweidung kommt es durch Tritt zur Boden verdichtung (KÖLBEL ET AL. 1990). Auf die Wirbellosenfauna wirkt sich eine mittlere Beweidungsintensität deutlich negativer aus, als eine zweischürige Wiesennutzung (NORDHEIM 1992). Eine Kombination aus Mahd und Beweidung, wie sie auf fast 100 ha des Untersuchungsgebietes praktiziert wird, kombiniert die negativen Auswirkungen der Beweidung mit den negativen Auswirkungen der Mahd und schädigt somit die Wirbel losenfauna am stärksten (NORDHEIM 1992). So ist zu erwarten, dass durch die Beweidung im Untersuchungsgebiet die Populationen der Wirbellosenfauna abnehmen, die den Wiesenvögeln als Nahrungsgrundlage dienen. Zudem findet eine Bodenverdichtung statt, die die Stocherfähigkeit der Böden herabsetzt und somit die Nahrungssuche erschwert (KÖLBEL ET AL. 1990). Da die beweideten Bereiche jedoch während der Brutzeit der Wiesen vögel die niedrigsten Pflanzenbestände aufweisen, wurden zahlreiche Brutpaare auf beweideten Grünlandparzellen festgestellt. Ob auf diesen Flächen jedoch eine erfolgreiche Reproduktion möglich ist, bleibt fraglich. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 125 Kapitel 5: Diskussion Die Zunahme der Flutrasen im Untersuchungsgebiet ist ebenfalls mit der Zunahme der beweideten Fläche im Untersuchungsgebiet zu erklären. EBER (2001) geht davon aus, dass die Zunahme des Anteils an Flutrasen im Untersuchungsgebiet auf die durch Drainage entstandene Niedermoorsackung mit anschließender Beweidung zurückzuführen ist. Da eine deutliche Zunahme der Flutrasen seit 1986 festzustellen ist und nach den hydro logischen Daten für das Untersuchungsgebiet nicht davon auszugehen ist, dass seit 1986 eine weitere Drainage der Flächen stattfand, ist für diesen Zeitraum auch keine verstärkte Niedermoorsackung zu erwarten. Vielmehr ist anzunehmen, dass durch Beweidung eine Verdichtung der Böden mit resultierendem Staunässeeinfluss stattfand (KÖLBEL ET AL. 1990). Auf Flächen, auf denen es nicht zur Staunässebildung kommt, entwickeln sich im Unter suchungsgebiet unter Beweidung Grünlandbestände mit Dominanz von Deschampsia cespitosa. Auch diese Bestände haben im Untersuchungsgebiet deutlich zugenommen. Neben der Nutzung der Flächen hat der Faktor Wasser einen prägenden Einfluss im Untersuchungsgebiet. Seit 1995 werden im Untersuchungsgebiet die Pegeldaten nicht mehr systematisch erfasst. Daher ist nicht bekannt, ob sich in den letzten zehn Jahren Veränderungen in den Wasserständen ergeben haben. Dennoch liegen ausreichend Daten vor, um die Systematik der Wasserstände im Untersuchungsgebiet zu verstehen. So wird im Frühjahr, um im Untersuchungsgebiet eine landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen, der Wasserstand soweit abgesenkt, dass die durch die winterlichen Über flutungen wassergesättigten Böden abtrocknen. Dadurch wird eine Beweidung ermöglicht und die Flächen können mit landwirtschaftlichem Gerät befahren werden. Die Wasser standsabsenkung beginnt im Allgemeinen im März und April, sodass der Monat Mai im Durchschnitt die geringsten Monatsmittel der Pegelstände am „Ohmsteder Siel“ aufweist. Dadurch ist es möglich, die Flächen ab Ende April zu beweiden. Durch die Absenkung der Wasserstände ziehen sich jedoch viele Bodentiere tiefer in den Boden zurück, sodass sie für Limikolen nicht mehr erreichbar sind (KÖLBEL ET AL. 1990). Zudem ist davon auszugehen, dass die Böden aufgrund der Austrocknung verhärten (KÖLBEL ET AL. 1990). Dadurch verschlechtert sich die Beutesituation der Limikolen während der Brutzeit. Bis September steigen die Monatsmittel der Wasserstände am „Ohmsteder Siel“ wieder an. Sie werden im Oktober zur Grabenräumung wiederum abgesenkt, bevor dann die winterlichen Über schwemmungen beginnen. Als Fazit der Entwicklungen der Vergangenheit im Untersuchungsgebiet und insbesondere seit der Unterschutzstellung im Jahr 1991 muss festgestellt werden, dass nicht alle Ziele erreicht wurden. Zwar konnte ein zusammenhängendes Grünlandareal erhalten werden, es gelang jedoch nicht, alle gefährdeten Arten im Untersuchungsgebiet zu halten. Auch die Brutbestände von Uferschnepfe und Rotschenkel konnten nicht stabilisiert werden. Auf Flächen, die durch Vertragsnaturschutz bewirtschaftet werden, konnten zwar CalthionBestände erhalten und zum Teil auch aufgewertet werden. Auf Flächen in Privatbesitz gingen diese für das Untersuchungsgebiet typischen Gesellschaften jedoch vollständig verloren. Ein zunehmender Anteil der Flächen in Privatbesitz wird heute aufgrund der Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 126 Kapitel 5: Diskussion Naturschutzauflagen nicht mehr genutzt, wodurch sich der Charakter des Untersuchungs gebietes grundlegend verändert. Diese Bilanz liegt überwiegend in der ertragsorientierten Nutzung des Gebietes begründet, wodurch eine weitere Zunahme der Nährstoffe auf den Flächen stattfindet und der Gebietswasserstand entsprechend der optimalen Wasser stände für eine landwirtschaftliche Nutzung eingestellt wird. 5.10.2 Vorschläge für zukünftige Entwicklungen Aufgrund der festgestellten Probleme im Untersuchungsgebiet sollen im Folgenden Vorschläge für Entwicklungsrichtungen entworfen werden, die zu einer günstigen Entwicklung des Untersuchungsgebietes beitragen können. Durch die Lage des Unter suchungsgebietes und die bereits vor Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet ausge sprochenen Nutzungsbeschränkungen sind die Ausgangsbedingungen sehr gut. Das Naturschutzgebiet ist durch Deiche umgeben und hält einen weitgehend von der Umgebung unabhängigen Wasserstand, der durch das „Ohmsteder Siel“ gesteuert werden kann. Nur bei sehr hohen Wasserständen im Untersuchungsgebiet wäre ein Einfluss auf Flächen außerhalb des Naturschutzgebietes zu erwarten, da es zu einem Rückstau in die „Donnerschweer Wiesen“ kommen würde. In der Vergangenheit kam es zu keinen lang fristigen, extremen Entwässerungen, sodass die Torfkörper kaum durch irreversible Veränderungen gestört sind. Aufgrund der frühen Nutzungsbeschränkungen im Unter suchungsgebiet sind zudem noch zahlreiche Feuchtwiesenarten vorhanden, die unter günstigen Bedingungen in weitere Flächen einwandern können. Das Untersuchungsgebiet ist durch ein dichtes Netz an Gräben durchzogen, die als Ausbreitungslinien und Rück zugsräume für diese Arten dienen. Ungünstige Entwicklungen fanden insbesondere aufgrund von ertragsorientierter, landwirtschaftlicher Nutzung statt. Abgesehen von den durch Intensivierung in der Landwirtschaft verursachten Nutzungsänderungen sind die Bedingungen daher für den Erhalt des Feuchtwiesenökosystems im Untersuchungsgebiet gut. Um den Feuchtwiesenschutz im Untersuchungsgebiet dauerhaft zu sichern, ist eine regelmäßige Nutzung der Flächen erforderlich. Daher wurde angestrebt eine landwirt schaftliche Nutzung im Untersuchungsgebiet langfristig zu sichern (EBER 1995). Bei den vorliegenden Ergebnissen ist es jedoch mehr als fraglich, ob eine angepasste Nutzung im Untersuchungsgebiet möglich ist, die sowohl eine wirtschaftliche Nutzung durch die Landwirte als auch einen Erhalt der wertvollen Feuchtwiesenbestände anstrebt. So wurde seit der Unterschutzstellung der Bornhorster Huntewiesen die Nutzung weiter intensiviert, um wirtschaftlich arbeiten zu können, woraus negative Auswirkungen auf Flora und Fauna resultierten. Lediglich in Bereichen, in denen eine durch Vertragsnaturschutz angepasste Nutzung stattfand, war ein Erhalt bzw. eine Aufwertung möglich. Daraus lässt sich folgern, dass ein großflächiger Schutz in den Bornhorster Huntewiesen nur durch strengere Auflagen oder eine deutliche Ausweitung der Flächen unter Vertragsnaturschutz ermöglicht werden kann. Strengere Nutzungsauflagen für das gesamte Untersuchungs gebiet wurden in der Vergangenheit aus Rücksicht auf die Landwirte nicht festgelegt. Es Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 127 Kapitel 5: Diskussion hat sich jedoch gezeigt, dass durch diese Vorgehensweise nur Teilflächen erhalten und teilweise aufgewertet werden konnten. Im gesamte Untersuchungsgebiet verschwanden jedoch mehrere gefährdete Arten und einige Flächen sind für eine Rückführung in einen günstigeren Zustand in absehbarer Zeit verloren. Es ist daher zu überprüfen, ob nicht eine großflächige Pflegenutzung oder strengere Nutzungsauflagen bei erhöhten Ausgleichs zahlungen zielführender sind, als das Vorgehen, das in der Vergangenheit praktiziert wurde. Im Folgenden werden Vorschläge für zukünftige Entwicklungen aufgezeigt. Hierbei wird davon ausgegangen, dass der Erhalt des naturschutzfachlichen Wertes der Bornhorster Huntewiesen Priorität hat. Es handelt sich somit um auf Naturschutzinteressen optimierte Vorschläge. Dabei sollte sichergestellt werden, dass ein langfristiger Schutz und eine dauerhafte Nutzung der Bestände gesichert ist, sowie dass die Maßnahmen durch Begleit untersuchungen und Dauerbeobachtung begleitet werden können, um auf unvorher sehbare Auswirkungen entsprechend reagieren zu können. Für den Naturraum Wesermarschen wird für alle Naturschutzvorrangflächen ein genereller Verzicht auf Düngung gefordert (FINCK ET AL. 1997). Dies würde der historischen Nutzung der Bornhorster Huntewiesen entsprechen (siehe Kapitel 2.7 S. 11). Durch die winterliche Überflutung findet eine regelmäßige, natürliche Düngung der Flächen statt. Zudem wird aktuell über die Luft 30 bis 70 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr eingetragen (NORDHEIM 1992). Mit einem Rückgang der Wirbellosen aufgrund sehr geringer Nährstoffe und damit einem Rückgang der Limikolenbestände, wovor BARTELS (2002) warnt, ist somit im Unter suchungsgebiet nicht zu rechnen. Durch den so verringerten Eintrag von Nährstoffen ins Untersuchungsgebiet ist mit der Verringerung der Ertragsmengen zu rechnen, womit eine verringerte Transpiration durch die Pflanzen einhergeht (SCHWARTZE 1995). Dies führt zu höherer Bodenfeuchte und damit zu einer Verbesserung der bodenhydrologischen Verhältnisse mit positiven Auswirkungen auf die Avifauna, da in durchfeuchteten Böden die Stocherfähigkeit erhöht ist (SCHWARTZE 1995). Auf Flächen, die nicht mehr gedüngt werden, ist zudem zu erwarten, dass mit zunehmend geringerer Nährstoffversorgung, ins besondere wenn es zu einer Nährstoffverknappung von Kalium kommt, eine lückigere Vegetation entsteht. In solchen Beständen können sich lichtbedürftige Feuchtwiesenarten etablieren (SUCCOW & JOOSTEN 2001), und sie weisen für bodenbrütende Vogelarten eine günstige Struktur auf. Durch eine Wiesennutzung, insbesondere mit zweimaliger Mahd, kann eine effektive Ausmagerung der Flächen erfolgen (SCHWARTZE 1995). Zudem ist bei Mahdnutzung ein Rückgang der Flutrasen zugunsten von Sumpfdotterblumenwiesen zu erwarten (EBER 2001). Dennoch muss damit gerechnet werden, dass es auf einigen Flächen aufgrund der kompletten Vegetationsumschichtung bei der Nutzungsänderung von Beweidung zu Mahd zunächst zu einem Artenrückgang kommt (SCHWARTZE 1995). Es ist jedoch zu erwarten, dass die entlang der Gräben vorhandenen Feuchtwiesenarten in die dann lückigen Bestände einwandern können. Durch eine konsequente Mahdnutzung könnte auch die Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 128 Kapitel 5: Diskussion Dominanz von Deschampsia cespitosa am effektivsten gebrochen werden (DAVY 1980). Bei der Wiesennutzung ist insbesondere eine zweischürige Nutzung anzustreben, da durch den zweiten Schnitt im Herbst, zum Austrieb der Pflanzen im Frühjahr eine relativ offene Vegetationsdecke vorhanden ist (SCHWARTZE 1995). Diese kommt sowohl den licht bedürftigen Feuchtwiesenarten als auch den Wiesenbrütern zugute. Bei nur einschüriger Nutzung wäre dies bei einer Mahd Mitte Juni nicht gegeben und eine Mahd nur im Herbst würde voraussichtlich zur Verbrachung der Vegetation führen (vgl. ROSENTHAL ET AL. 1998). Die Zunahme der Bracheflächen sollte gestoppt werden. Zwar bilden junge Bracheflächen einen wichtigen Rückzugsraum für Wirbellose (NORDHEIM 1992). Allerdings ist ein stehen lassen von Randstreifen, wie es an zahlreichen Stellen im Untersuchungsgebiet bereits praktiziert wird günstiger, da hierdurch kein wesentlicher Verlust an Wiesenflächen vorhanden ist und zudem kann von den Rändern der Flächen eine schnelle Wieder besiedlung nach der Mahd durch Wirbellose erfolgen (NORDHEIM 1992). Einzelne Flächen sollten nicht durch jährliche Mahd, sondern in einem mehrjährigen Mahdrhythmus genutzt werden, um hier eine Möglichkeit zur Überwinterung von Wirbellosen zu schaffen. Gleichzeitig entstehen so Lebensräume für Arten, die auf höhere Vegetation angewiesen sind, wie beispielsweise der Wachtelkönig. So könnte ein Mosaik verschiedener Nutzungen und unterschiedlicher Mahdzeitpunkte entstehen. Insbesondere die Fauna würde von so entstandenen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen profitieren. Hierbei sollte beachtet werden, dass auf denselben Flächen auch über längere Zeit eine identische Nutzung und kein Wechsel der Nutzungen stattfindet, um artenreiche Bestände zu erhalten (vgl. HOBOHM & HÄRDTLE 1997). Für die langfristige Sicherung des Feuchtwiesenökosystems der Bornhorster Huntewiesen spielt der Wasserstand eine entscheidende Rolle. Nur durch ausreichend Wasser in der richtigen Qualität und Verteilung über das Jahr kann ein Erhalt der Nasswiesen gesichert werden (ROSENTHAL 1995). Eine Veränderung der mittleren Wasserstände im Unter suchungsgebiet sollte nicht stattfinden, solange keine detaillierten Erkenntnisse über die Gebietswasserstände vorliegen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich dadurch negative Konsequenzen ergeben. Durch eine Absenkung des Gebietswasserstandes könnte eine verstärkte Mineralisierung der Torfe erfolgen. Auch eine generelle Anhebung der Wasserstände ist kritisch zu betrachten. Bei Vernässung von nährstoffreichen Feuchtstandorten werden produktive Röhricht-Arten gefördert (KÖLBEL ET AL. 1990). Dadurch kann es zur Dominanzbildung dieser Arten und zu einem Verlust von Feuchtwiesenarten kommen (HELLBERG & KUNDEL 1995). Bei Überstauung besteht diese Gefahr ebenfalls, wobei es zusätzlich zur Dominanzbildung von Flutrasenarten kommen kann (HELLBERG & KUNDEL 1995). So vertragen nach GOEBEL (1996) Wassergreiskrautwiesen eine Überflutungsdauer im Winterhalbjahr von 1 bis 3 Monaten, wobei die Höhe der Überstauung 30 cm nicht überschreiten darf. Daher ist es nötig, jegliche Änderungen am mittleren Gebietswasser stand mit detaillierten Wasserstandsmessungen (Pegel und Brunnen) sowie Dauerflächen für Vegetationsaufnahmen zu begleiten, um auf unerwünschte Effekte schnell reagieren zu Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 129 Kapitel 5: Diskussion können. Es ist stets zu beachten, dass es durch Wasserstandsänderungen zu einem Verlust der artenreichsten Pflanzengesellschaften im Untersuchungsgebiet kommen kann. Um den Arten die Möglichkeit der Anpassung zu geben, sollten Wasserstandsänderungen nur langsam, über mehrere Jahre erfolgen. Trotz der Probleme, die im Zusammenhang mit Wasserstandsänderungen entstehen können, sollte versucht werden, die Schwankungen der Wasserstände über den Jahresverlauf für Flora und Fauna günstiger zu gestalten. So sollte insbesondere angestrebt werden, die niedrigen Wasserstände im Frühjahr während der Brutsaison zu vermeiden. Eine verstärkte Entwässerung sollte erst im Juni beginnen, um dadurch die Nahrungsgrundlage der Brutvögel nicht zu gefährden. Durch hohe Wasserstände wären Geländesenken noch bis in den Juni hinein mit Wasser gefüllt und könnten somit zusätzlich als Lebensraum für Amphibien und Libellen mit einjähriger Entwicklungszeit dienen (KÖLBEL ET AL. 1990). Hierdurch würden die niedrigsten Wasser stände im Sommer liegen und nicht wie bisher im Frühjahr und Herbst. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 130 Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 6 Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen Um die Ergebnisse dieser Arbeit in konkrete naturschutzfachliche Maßnahmen umsetzten zu können, wird die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes für das Unter suchungsgebiet benötigt. Da die Ausarbeitung eines kompletten Pflege- und Entwicklungs planes jedoch den Umfang dieser Arbeit sprengen würde, wird im folgenden Kapitel ein Entwurf für die konkrete Umsetzung der vorliegenden Ergebnisse in einem Pflege- und Entwicklungskonzept erstellt. Dies kann jedoch die Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplanes für das Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen nicht ersetzen, sondern bietet lediglich in einigen Bereichen eine Grundlage hierfür. 6.1 Leitbild-Diskussion 6.1.1 Leitbild für das Untersuchungsgebiet Als Leitbilder gelten, von allgemeinen Zielvorstellungen der Umweltpolitik (Leitprinzipien) abgeleitete konkrete, raumbezogene Entwicklungsziele (FINCK ET AL. 1997). Aus diesen Leitbildern ist es möglich, Naturschutz- und Umweltqualitätsziele abzuleiten (FINCK ET AL. 1997). Das Leitbild ist ein Gesamtkonzept für die angestrebte Landschaftsentwicklung. Es soll aus der Analyse des naturraumtypischen Landschaftscharakters, des Standorts- und Entwicklungspotentials sowie der kulturhistorischen Landschaftsentwicklung entstehen (FINCK ET AL. 1997). Die Analyse historischer Zustände einer Landschaft kann hierbei wichtige Hinweise über das Entwicklungspotential eines Raumes sowie über die Be ziehung zwischen (damals) vorherrschenden Landnutzungen und hierdurch bedingten Umweltqualitäten liefern (FINCK ET AL. 1997). Für überschaubare Zeiträume und zur Bewertung kurz- und mittelfristiger Veränderungen ist stets die Kenntnis des Entwicklungs potentials nötig (ROSENTHAL 1995). Im Landschaftsrahmenplan für die Stadt Oldenburg (STADT OLDENBURG 1994) wurde für die naturräumliche Landschaftseinheit „Oldenburger Huntemarsch“, in der das Untersuchungs gebiet liegt, ein Leitbild erstellt. Darin wird das Marschland beidseitig der Hunte be schrieben als „durch großflächige, zusammenhängende, weitgehend baumfreie Grünland flächen geprägt, die von zahlreichen, mit einer artenreichen Fauna und Flora ausgestatteten Gräben durchzogen sind. [...] Die die Hunte begleitenden Polderflächen werden regelmäßig in den Wintermonaten durch die Hunte und das anfallende Ober flächenwasser, das die Geest entwässert, überflutet. [...] Punktuell bleibt das Wasser an den tiefsten Stellen bis ins späte Frühjahr stehen und bietet zahlreichen Amphibien, Watund Wiesenvögeln Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten. Aufgrund der das ganze Jahr über anhaltend hohen Grundwasserstände und der extensiven landwirtschaftlichen Wiesen- und Weidenutzung sowie der jährlichen Überschwemmungen in den Winter monaten, hat das Gebiet als Lebensraum für Wiesenbrüter und als Rastplatz für Zugvögel nationale Bedeutung. [...] Aufgrund der den Standortfaktoren der Marsch und Niedermoor böden angepaßten landwirtschaftlichen Nutzung bleiben die für diesen Naturraum Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 131 Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen typischen Böden mit ihrer charakteristischen Bodenstruktur und ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften langfristig erhalten.“ Hier wird somit ein Leitbild der Erhaltung einer historischen Kulturlandschaft angestrebt, das aus §2 Abs. 9 BNATSCHG abgeleitet werden kann. Danach sind „die wild lebenden Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften als Teil des Naturhaushalts in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen, wobei ihre Biotope und ihre sonstigen Lebens bedingungen zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen sind.“ Der Erhalt der historischen Kulturlandschaft wird auch in der VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTEWIESEN“ zum Schutzzweck (§ 2) formuliert. Darin ist die „langfristige Erhaltung und Entwicklung dieses Biotops • als Standort gefährdeter Pflanzen und Pflanzengesellschaften auf den landwirt schaftlich genutzten Grünländereien und in den Gräben und • als Lebensraum für wildlebende Tierarten und deren Lebensgemeinschaften, wobei das Gebiet für gefährdete Vogelarten, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind, als Brut-, Nahrungs- und Rastbiotop von besonderer Bedeutung ist“, gefordert. Durch die Formulierung „auf den landwirtschaftlichen Grünländereien“ wird die weiterhin angestrebte landwirtschaftliche Nutzung deutlich. Dieses Leitbild mit dem Ziel einer historischen Kulturlandschaft wird hier übernommen, da hierdurch der Erhalt der gefährdeten Arten und der großflächigen Grünlandareale gesichert werden kann. Da sowohl der Schutzzweck als auch das Leitbild für die „Olden burger Huntemarsch“ im Landschaftsrahmenplan (STADT OLDENBURG 1994) recht unkonkret bleiben, soll im folgenden das Leitbild exakter formuliert werden. So entsteht ein Leitbild für das Untersuchungsgebiet, das als Grundlage für weitere naturschutzfachliche Maß nahmen und Bewertungen dienen kann. Inhalt dieses Leitbildes ist eine historische Kulturlandschaft, wie sie noch von WALTHER (1956) und OGO (1968) bzw. SARTORIUS (1950) vorgefunden wurde. Das Leitbild kann somit als historische Kulturlandschaft vergleichbar der Zustände um 1950 bezeichnet werden. Aufgrund der Erfassung von W ALTHER (1956) ist bekannt, dass in den fünfziger Jahren noch ca. 74 % des Untersuchungsgebiet der Vegetationseinheit Reine Rohrglanzgras-Wasser greiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Phalaris arundinacea, Typ. Var.) zugeordnet wurden. Daneben kam als zweithäufigste Vege tationseinheit mit ca. 6 % Flächenanteil am Untersuchungsgebiet die GelbkleeWassergreiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Trifolium dubium) und Reine Wassergreiskrautwiese (dsgl., Typ. Subass) vor. Entsprechend dieser Anteile wird nach dem Leitbild im Untersuchungsgebiet ein Anteil von etwa 80 % an Wassergreiskrautwiesen angestrebt. Diese Flächen werden überwiegend durch Mahd genutzt. Gehölzbestände sind kaum vorhanden. Es finden regelmäßige Überflutungen im Winter statt. Aufgrund der Überflutungen und der dadurch bedingten Nährstoffeinträge ist eine Düngung nicht erforderlich. Wegen der ganzjährig hohen Grundwasserstände werden Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 132 die Bodenstruktur sowie die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Böden nicht gestört. Umbruch des Grünlandes sowie Einsatz von Pestiziden findet nicht statt. Aufgrund der Vegetationszusammensetzung, der landwirtschaftlichen Nutzung im Unter suchungsgebiet und der hohen Wasserstände dient das Untersuchungsgebiet zahlreichen Wiesenlimikolen als Brutgebiet. Durch die winterlichen Überflutungen wird es als Rast- und Überwinterungsgebiet von zahlreichen Vogelarten genutzt. 6.1.2 Entwicklungsziele für das Untersuchungsgebiet Aus dem Leitbild sollen konkrete, raumbezogene Entwicklungsziele entwickelt werden (W IEGLEB ET AL. 1999). Diese Entwicklungsziele sind zunächst, vor Erreichen des Leitbild- Zustandes anzustreben. Hierbei handelt es sich um kurz- bis mittelfristige Ziele. Nach Erreichen dieser Ziele kann eine Entwicklung hin zum angestrebten Leitbild verfolgt werden. Durch konkrete kurz- bis mittelfristige Ziele wird eine zukünftige Überprüfung der Erreichung der Ziele (Erfolgskontrolle) ermöglicht. Böden: Verhinderung einer verstärkten Mineralisierung der Niedermoortorfe aufgrund von Ab senkung der Grundwasserstände sowie Erhalt der natürlich gelagerten Böden. Vegetation: Ausdehnung der Wassergreiskrautwiesen (Senecioni-Brometum racemosi) im Unter suchungsgebiet. Dabei ist eine artenreiche Ausprägung anzustreben. In Bereichen hoher Bodenfeuchte sollten Arten wie Potentilla palustris, Menyanthes trifoliata, Juncus filiformis und Lotus pedunculatus vorhanden sein. Bestände der Calthion-Basalgesellschaft und Molinietalia-Fragmentgesellschaft sollten zu Wassergreiskrautwiesen entwickelt werden. Diese werden auch bei verbrachten Beständen mit Dominanz von Calamagrostis canescens oder Carex acuta angestrebt. Biotoptypen: Der Anteil der Biotoptypen Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) und SumpfdotterblumenWiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung) (GFS) sollte deutlich über den aktuellen Anteil von 5 % gesteigert werden. Dabei ist insbesondere ein Rückgang des Intensivgrünlandes (GIA / GIT) von aktuell 27 % anzustreben. Falls es auf den höher gelegenen Flächen westlich vom „Kuhweg“ zunächst aufgrund der Wasserstände nicht gelingt, Nassgrünland (GNR / GFS) zu etablieren, sollte in diesen trockeneren Bereichen vorerst mesophiles Grünland (GMA / GMZ) durch Ausmagerung des Intensivgrünlandes angestrebt werden. Avifauna: Der Wachtelkönig (Crex crex) und der Rotschenkel (Tringa totanus) sollten im Unter suchungsgebiet als Brutvögel erhalten bleiben. Die Brutpaarzahlen der Uferschnepfe (Limosa limosa) sollten gesteigert werden, sodass im Mittel mindestens 10 Brutpaare im Untersuchungsgebiet vorhanden sind. Die Brutpaarzahlen von Kiebitz (Vanellus vanellus; Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 133 um 18 Brutpaare) und Bekassine (Gallinago gallinago; über 10 Brutpaare) sollten gesichert werden. Zudem wäre es wünschenswert den Kampfläufer (Philomachus pugnax) im Untersuchungsgebiet wieder als Brutvogel zu etablieren. Wirbellose: Arten die auf hohe Bodenfeuchte angewiesen sind sollten in ihrem Bestand gesichert werden. Bei den Heuschrecken ist besonderes Augenmerk auf die Arten Conocephalus dorsalis und Stethophyma grossum zu richten. Zudem sollten alle Arten, die als Nahrungsgrundlage für Limikolen dienen in ihrem Bestand gesichert werden. Fischotter: Nach den Vorgaben im Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) soll im Bereich des Untersuchungsgebietes das Niedersächsische Fischotterprogramm umgesetzt werden. Daher sollten Bedingungen geschaffen werden, die eine Ansiedlung des Fischotters ermöglichen. 6.1.3 Exkurs: Konkurrierendes Leitbild Beim entworfenen Leitbild der historischen Kulturlandschaft vergleichbar der Zustände um 1950 besteht ein großer Pflegeaufwand für das Gebiet, der mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden ist. So ist die Imitation nicht mehr aktueller, historischer Nutzungsformen nötig, die eine landwirtschaftliche Flächennutzung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zulässt. Falls in Zukunft die Nutzung der Bornhorster Huntewiesen nicht gesichert werden kann, sind alternative Leitbilder für das Unter suchungsgebiet zu entwerfen. Es ist jedoch zu beachten, dass bei Ausfall der Nutzung der Grünlandflächen, die in der VERORDNUNG WIESEN “ ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „BORNHORSTER HUNTE zum Schutzzweck genannten Funktionen nicht erhalten werden können. So würde bei ausbleibender Nutzung eine radikale Änderung im Untersuchungsgebiet stattfinden, und der Verlust der Mehrzahl der gefährdeten Arten und Lebensgemeinschaften wäre zu erwarten. Im Falle eines solchen Verlustes der Nutzung der Grünlandflächen werden Leitbilder benötigt, die auf der natürlichen Sukzession aufbauen und somit eine Entwicklung wertvoller Landschaftsausschnitte ohne permanente pflegende Naturschutzmaßnahmen ermöglichen. Bei Nutzungsaufgabe ohne weitere begleitende Maßnahmen im Unter suchungsgebiet ist eine Entwicklung zunächst geringwertiger Brachebestände hin zu einer Waldentwicklung zu erwarten, welche den Verlust der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten nicht aufwiegen könnte. Nach FINCK ET AL. (1997) sollte im Naturraum Wesermarschen stets eine Ausdeichung der Polder geprüft werden, um tidebeeinflusste Flächen in größerem Umfang wiederzugewinnen. Durch eine solche Maßnahme, bei der Tideeinfluss auf den Flächen hergestellt wird, würde die Möglichkeit geschaffen, Lebensraum für gefährdete Arten zu entwickeln, der nicht auf permanente Pflege angewiesen ist. Mit dem Leitbild eines tidebeeinflussten Gebietes, das die Tidenhübe der Hunte nutzt, ist von der Entwicklung großer offener Flächen mit regelmäßigen Überflutungen auszugehen, die wiederum einen hohen Wert für Flora und Fauna darstellen und zudem für die Avifauna Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 134 des Vogelschutzgebietes als Nahrungs- und Lebensräume dienen können. Unter Berücksichtigung eines mittleren Hochwassers von 2,2 m üNN und eines mittleren Niedrig wassers von -0,4 m üNN der Hunte beim Pegel Oldenburg Drielake (BSH 2000) liegt das gesamte Untersuchungsgebiet mit Ausnahme der Deiche im Bereich des mittleren Tidenhub (vgl. Karte 4). Positive Effekte durch den Einfluss der Tide sind somit im gesamten Untersuchungsgebiet gegeben. Um Auswirkungen auf weitere Flächen außerhalb des Untersuchungsgebietes auszuschließen wäre es nötig, die „Donnerschweer Wiesen“ durch einen Deich im Bereich der Autobahnbrücke von den Bornhorster Hunte wiesen zu trennen und über ein zusätzliches Sielbauwerk zu entwässern. Durch dieses Leitbild können verlorengegangene Primärhabitate der Marschen wieder entstehen. Zudem wird durch solch eine Entwicklung die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts gesichert (BNATSCHG §1) und positive Auswirkungen zur Vermeidung von Hochwasser erzielt. Das Untersuchungsgebiet wäre nach den Maßnahmen zur Sicher stellung des Tideeinflusses weitgehend unabhängig von menschlicher Nutzung und könnte sich ungestört entwickeln. Eine ungestörte Sukzession ist anzustreben, in der die Möglich keit der Bildung von standorttypischen Waldgesellschaften ausdrücklich eingeschlossen ist (vgl. FINCK ET AL. 1997). Dennoch muss bedacht werden, dass ein solches Leitbild nur unter Verlust der aktuell im Untersuchungsgebiet vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften realisiert werden kann. 6.2 Bewertung Im Folgenden wird die Bewertung im Untersuchungsgebiet kurz skizziert. Bei einer naturschutzfachlichen Bewertung sollte stets ein Leitbild zugrunde liegen, da ansonsten keine objektive Bewertung bei konkurrierenden Zielen möglich ist (vgl. W IEGLEB ET AL. 1999). Es liegt für die Bewertung das Leitbild einer historischen Kulturlandschaft vergleichbar der Zustände um 1950 zugrunde. Böden: Für das Untersuchungsgebiet werden Bodentypen, die bereits in der historischen Kultur landschaft vorhanden waren, hoch bewertet. Dazu gehören auch in historischer Zeit an thropogen veränderte Böden, da diese kulturhistorische Zeugnisse darstellen. In jüngster Vergangenheit anthropogen überprägte Böden, wie Auftragsböden die durch den Bau der Bundesautobahn 29 entstanden sind, sind nur von untergeordnetem Wert für das Unter suchungsgebiet. Flora: Wassergreiskrautwiesen stellen für den Großteil des Untersuchungsgebietes die angestrebte Vegetation und die wertvollsten Vegetationsbestände dar. Pflanzengesell schaften, die durch intensive landwirtschaftliche Nutzung oder aufgrund von fehlender Nutzung vorhanden sind, sind als geringwertig anzusehen. Typische Arten der Feucht wiesenkomplexe, die bereits in der Kartierung von W ALTHER (1956) festgestellt wurden, sind Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 135 als besonders wertvoll für das Untersuchungsgebiet einzustufen. Arten, die erst in jüngster Zeit durch die veränderte Nutzung in das Untersuchungsgebiet einwandern konnten, sind von untergeordnetem Wert. Fauna: Arten, die in der historischen Kulturlandschaft vorhanden waren, sind von hohem Wert entsprechend dem Leitbild. Arten, die aufgrund veränderter Bedingungen später in das Untersuchungsgebiet zugewandert sind, stellen einen geringeren Wert für das Unter suchungsgebiet dar. Problematisch ist hierbei, dass neben der Avifauna nur für wenige weitere Tiergruppen bekannt ist, welche Arten unter der historischen Nutzung bereits im Untersuchungsgebiet vorhanden waren (vgl. SARTORIUS 1950). Hier können jedoch die Ansprüche der einzelnen Arten an ihren Lebensraum für eine Bewertung herangezogen werden. 6.3 Handlungskonzept / Empfohlene Maßnahmen Im Folgenden werden konkrete Empfehlungen für naturschutzfachliche Maßnahmen im Untersuchungsgebiet gegeben, die aus den Ergebnissen dieser Untersuchung und dem aufgestellten Leitbild für das Untersuchungsgebiet resultieren. Es wurde deutlich, dass die Nutzung im Untersuchungsgebiet der übergeordnete, be stimmende Faktor der Entwicklung ist. Somit sollen zunächst Maßnahmen im Hinblick auf eine angepasste Nutzung vorgeschlagen werden: • Auf feuchten Flächen ist eine Mahdnutzung anzustreben (mindestens zweimalige Mahd im Juni und August). Eine Beweidung der noch vorhandenen Calthion-Bestände ist zu verhindern. • Keine Düngung im gesamten Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen durchführen. Falls nötig, kann eine Verbesserung der Nährstoffversorgung durch gesteuertes Ein laufenlassen von Huntewasser im Winter erfolgen. • Feuchte Senken sollten, falls möglich nicht von der Mahd ausgeschlossen werden, da ein Ausweichen der nahrungssuchenden Limikolen bei sinkenden Wasserständen in diese möglich ist, falls die Vegetation nur geringe Höhen aufweist. • Zurückdrängung von Deschampsia cespitosa durch Mahdnutzung statt Einsatz von Pestiziden. • Großflächige, ungenutzte Bereiche verhindern. Insbesondere die Nutzungstermine haben großen Einfluss auf die Vegetations zusammensetzung. Zudem können durch günstige Nutzungstermine nutzungsbedingte Verluste bei den Brutvögeln vermieden werden: • Mahd im Untersuchungsgebiet über einen längeren Zeitraum strecken, um ver schiedene Vegetationsstrukturen nebeneinander zu erhalten. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 136 Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen • Zwischen dem 15. März und dem 15. Juni keine landwirtschaftlichen Arbeiten ab gesehen von Beweidung mit weniger als zwei Tieren je Hektar zulassen. Dennoch auf einzelnen Flächen, auch in Schutzzone 2 nach vorheriger, fachgerechter Kontrolle der Brutvogelfauna bereits vor dem 15.06. eine Mahd zulassen. Auf diesen Flächen dauerhaft eine zwei- bis dreischürige Mahdnutzung ohne Düngung durchführen. • Auf einzelnen Flächen unter Berücksichtigung der vorhandenen Vegetation dauerhaft spätere Schnittzeitpunkte nutzen. Hierbei auf einzelnen Flächen eine Mahd erst im August, um auch für den Wachtelkönig und spät fruchtende Pflanzenarten günstige Flächen bereitzustellen. • Auf einem hohen Flächenanteil eine zusätzliche Herbstmahd anstreben, um im folgenden Frühjahr günstige Bedingungen für Brutvögel und Feuchtwiesenarten zu erreichen (Vegetation kurzrasig in den Winter). • Westlich vom „Kuhweg“ und nördlich vom „Pandsgraben“ keine Pachtverträge abschließen, in denen eine Mahd vor dem 01. Juli verboten wird. Diese Einschränkung ist aktuell nur in den zentralen Bereichen zum Wiesenvogelschutz sinnvoll. Da sich gezeigt hat, dass ein erfolgreicher Schutz bisher auf Flächen in Privatbesitz kaum möglich war, sollte ein weiterer Flächenankauf angestrebt werden: • Ankauf der für Brutvögel wertvollen zentralen Flächen im Untersuchungsgebiet durch die öffentliche Hand, um diese dauerhaft zu sichern (Flur 24: Flurstück 183, Flurstück 184, falls möglich auch Flurstück 530/181, Flurstück 178, Flurstück 226, Flurstück 227 und Flurstück 228). Die Zonierung im Untersuchungsgebiet hat in Schutzzone 1 zu einer weiteren Intensivierung geführt. Die sehr geringen Nutzungseinschränkungen in Schutzzone 1 sollten überprüft werden, ebenso wie die Aufteilung in zwei Schutzzonen: • In Schutzzone 1 sollten die Schutzbestimmungen verschärft werden, um der Ent wicklung zu Intensivgrünland entgegenzuwirken. • Eventuell weiterhin zwei Zonen im Schutzgebiet, mit einer angepassten Nutzung mit dem Ziel einer artenreichen Vegetation im West- und Nordteil (hier Störungen durch Straßen auf Avifauna) und einer stärker auf Brutvögel ausgerichteten Nutzung im zentralen und östlichen Teil. • Unterschiedliche Grabenrandnutzung beibehalten, mit dem Ziel verschieden strukturierte Grabenränder zu erhalten. Der Wasserstand beeinflusst das Untersuchungsgebiet auf vielfältige Weise. Hier sollten zunächst nur geringe Korrekturen stattfinden, bis über die aktuellen Wasserstände im Gebiet weitere Informationen vorliegen: • Bis zum 01. Juni Wasserstände im Gebiet nicht zu stark absenken. Geringste Wasser stände erst im Juli / August eines jeden Jahres anstreben. • Änderungen des mittleren Wasserstandes nur mit begleitenden vegetationskundlichen Untersuchungen. Änderungen sollten nur sukzessive, über mehrere Jahre hinweg durchgeführt werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 6: Pflege- und Entwicklungskonzept basierend auf den vorliegenden Ergebnissen 137 Die Gräben im Untersuchungsgebiet stellen als Vernetzungselement und Lebensraum zahlreicher gefährdeter Arten einen besonderen Wert dar. Dennoch könnte der Wert der Gräben noch weiter gesteigert werden: • Gebiete der Grabenräumung sollten neu aufgeteilt werden. Der Großteil des Unter suchungsgebiet wird zeitgleich geräumt. Wünschenswert wären kleinere Räumungs gebiete, die in verschiedenen Jahren bearbeitet werden. • In Bereichen, in denen eine Grabenräumung zur Flächennutzung nicht notwendig ist, sollte die Räumung ausgesetzt werden, um so Verlandungsstadien der Gräben zu fördern. Falls hierdurch Veränderungen der Grundwasserstände in größeren Bereichen zu erwarten sind, sollte diese Maßnahme mit vegetationskundlichen Untersuchungen begleitet werden. • Die Ufer der Gräben sollte abgeflacht werden. Dadurch sind positive Auswirkungen auf Flora und Fauna (insbesondere Amphibien und Fischotter) zu erwarten. • Zur Förderung des Fischotters im Bereich der „Kälberhörne“ sollten entlang des „Alten Deichtief“ die Ufer abgeflacht werden und Gehölzaufwuchs am Grabenrand zugelassen werden. Größere Gehölze stören den offenen Charakter des Untersuchungsgebietes und sollten daher nur im Randbereich zugelassen werden: • Wäldchen auf Flur 24 Flurstück 169/2 sowie größeres Gebüsch am Ende vom „Mittelweg“ entfernen. Um das Wissen über die Vorgänge und das Potential des Untersuchungsgebietes zu erweitern, sind Untersuchungen und die Dokumentation einiger Parameter nötig: • Pegelschreiber und Grundwasserbrunnen sollten im Untersuchungsgebiet installiert werden. Grundwasserbrunnen sind zumindest im Nordteil, aber auch im Westteil wünschenswert. • Vegetations-Dauerbeobachtungsflächen einrichten, um die Veränderungen analysieren und dokumentieren zu können. • Bei Brutvogelkartierungen stets den Bruterfolg von mindestens Kiebitz, Uferschnepfe und Großer Brachvogel miterfassen. • Kartierung von Wasserpflanzen der Gräben, Libellen, Laufkäfer und Mollusken im Gebiet durchführen. Die Störungen im Untersuchungsgebiet durch Besucher sind nicht allzu stark, könnten jedoch durch eine einfache Maßnahme wesentlich vermindert werde: • Besucherlenkung war bisher erfolgreich, jedoch ist bei offenem Tor am Kuhweg regel mäßiger Besucherdruck auf das Untersuchungsgebiet festzustellen. Daher sollte das Tor stets geschlossen gehalten werden (evtl. Automatik am Tor, vgl. MORITZ ET AL. 2004). Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 138 Kapitel 7: Zusammenfassung 7 Zusammenfassung Im Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen fand die letzte flächige Kartierung der Vegetation und der Pflanzenarten der Roten Liste im Jahr 1986 statt. Auch zahlreiche Tier gruppen wurden zuletzt Mitte der achtziger Jahre erfasst. Untersuchungen zu den Veränderungen seit der Unterschutzstellung der Bornhorster Huntewiesen als Naturschutz gebiet im Jahr 1991, die die Auswirkungen der Unterschutzstellung untersuchen, liegen nicht vor. Zwar wurden seit der Unterschutzstellung der Bornhorster Huntewiesen Ver änderungen, insbesondere der Avifauna festgestellt, aber über die Ursachen dieser Veränderungen herrscht weitgehend Unklarheit. Daher soll diese Arbeit einen Beitrag zum Verständnis der Funktionszusammenhänge in den Bornhorster Huntewiesen leisten und die Entwicklung des Gebietes seit den fünfziger Jahren skizzieren. Zur Feststellung des aktuellen Zustandes im Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen wurde im Jahr 2004 eine Biotoptypenkartierung, eine Kartierung der Brutvögel, eine Nutzungskartierung und eine Kartierung der Pflanzenarten der Roten Liste durchgeführt. Zudem fanden an ausgewählten Probepunkten Vegetationsaufnahmen, Bodenaufnahmen, Bodenfeuchte messungen, Pegelablesungen und Heuschreckenerfassungen statt. Durch den anschließenden Vergleich mit den Ergebnissen früherer Erfassungen wird die Entwicklung in den Bornhorster Huntewiesen analysiert. Es ist eine Zunahme intensiv genutzter Flächen festzustellen. Daneben findet seit den neunziger Jahren auf mehreren Flächen eine Nutzungsaufgabe statt. Zudem ist eine Zunahme der durch Beweidung genutzten Flächen festzustellen. Aus diesen Veränderungen resultieren Veränderungen der Vegetation in den Bornhorster Huntewiesen. So sind die in den fünfziger Jahren noch vorherrschenden Nasswiesen heute nur noch auf 5 % der Fläche vorhanden und werden weitgehend durch Flutrasen und Intensivgrünland ersetzt. Damit geht ein deutlicher Rückgang der gefährdeten Pflanzenarten einher. Zudem wirken sich diese Vegetations veränderungen negativ auf die Avifauna aus. Durch die Analyse der Habitatpräferenzen der Brutvögel wird deutlich, dass diejenigen Brutvogelarten, die auf das Vorhandensein von Nassgrünland angewiesen sind, die stärksten Bestandsrückgänge aufweisen. Arten, die auch trockenere Bereiche nutzen oder auf Ruderalstrukturen angewiesen sind, weisen dagegen weitgehend stabile Bestände auf. Durch den Verlust von geeigneten Habitaten sind einzelne Brutvogelarten aus den Bornhorster Huntewiesen verschwunden. Bei der Heuschreckenkartierung wurde das zu erwartende Artenspektrum festgestellt. Inwieweit Veränderungen des Wasserregimes die Entwicklungen beeinflussen, kann nicht ab schließend geklärt werden, wobei mehrere Hinweise dafür vorliegen. Die gefährdeten Pflanzengesellschaften konnten nicht in allen Bereichen erhalten werden, in denen sie vor der Unterschutzstellung noch vorhanden waren. Dennoch konnten insbesondere im Nordteil des Untersuchungsgebietes die Flächenanteile erhalten werden und positive Entwicklungen der Wassergreiskrautwiesen aufgrund einer auf naturschutz fachliche Ziele angepassten Nutzung erreicht werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 139 Kapitel 7: Zusammenfassung Es zeigt sich, dass seit der Unterschutzstellung der Bornhorster Huntewiesen als Naturschutzgebiet ein weiterer Wertverlust nicht verhindert werden konnte. Daher werden aufgrund der Ergebnisse diese Arbeit Vorschläge unterbreitet, die eine positive Entwicklung durch eine angepasste Nutzung und ein verändertes Wasserregime er möglichen sollen. So liegen zum Erhalt des Feuchtwiesenökosystems in den Bornhorster Huntewiesen heute noch sehr günstige Bedingungen vor. Eine Vielzahl an Arten der ursprünglichen Fauna und Flora der Feuchtwiesen ist vorhanden und der Wasserstand kann entsprechend den naturschutzfachlichen Belangen geregelt werden, ohne dass Bereiche außerhalb des Schutzgebietes davon beeinflusst werden. Es werden konkrete Nutzungsänderungen und Veränderungen an der Wasserhaltung vorgeschlagen, die sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. Damit soll eine Ausweitung des Nassgrünlandes und somit günstige Lebensbedingungen für die Flora und Fauna mit dem Erhalt der Bestände an gefährdeten Arten ermöglicht werden. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 140 Kapitel 8: Literaturverzeichnis 8 Literaturverzeichnis AG BODEN (LEITUNG: W ERNER PÄLCHEN) (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. - 4. verbesserte und erweiterte Auflage; 392 S.; Hannover: E. Schweizerbart´sche Verlags buchhandlung. BAIRLEIN, FRANZ (2001): Was erwartet die wissenschaftliche Biologie vom Naturschutz?. Vogelkundliche Berichte aus Niedersachsen 33: 77-84. BARTELS, RÜDIGER (2002): Landwirtschaftliche Moornutzung. - Arbeitshefte Boden 2002/3: 35-44. BAUER, HANS-GÜNTHER & PETER BERTHOLD & PETER BOYE & W ILFRIED KNIEF & PETER SÜDBECK & KLAUS W ITT (2002): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands: 3., überarbeitete Fassung, 8.5.2002. - Berichte zum Vogelschutz Heft 39: 13-60. BEHRENS, HARALD (1994): Klimaatlas Weser-Ems: Auswertung von Datenmaterial des Deutschen Wetterdienstes seit 1881. - BSH/NVN Natur Special Report 15; Wardenburg. BEINTEMA, ALBERT J. 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Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier 147 Kapitel 9: Anhang 9 Anhang 9.1 Verzeichnis des Anhangs Anhang 1: Hydrologie..........................................................................................................A 3 Anhang 2: Feuchtezonen....................................................................................................A 5 Anhang 3: Böden.................................................................................................................A 6 Anhang 4: Vegetation..........................................................................................................A 8 Anhang 5: Biotoptypen......................................................................................................A 11 5.1 Charakterisierung der Biotoptypen........................................................................ A 11 5.2 Vergleich der Kartierungen.................................................................................... A 19 Anhang 6: Heuschrecken..................................................................................................A 24 Anhang 7: Brutvögel..........................................................................................................A 25 9.2 Kartenverzeichnis Untersuchungsgebiet und Zonierung des NSG............................................................Karte 1 Ortsbezeichnungen im Untersuchungsgebiet...............................................................Karte 2 Feuchtezonen mit Standorten der Bodenfeuchtemessungen...................................... Karte 3 Höhenkarte....................................................................................................................Karte 4 Bodentypen mit Standorten der Bodenuntersuchungen 2004..................................... Karte 5 Landwirtschaftliche Nutzungstypen 2004..................................................................... Karte 6 Flächen mit landwirtschaftl. Nutzung vor dem 15.06.2004...........................................Karte 7 Eigentümer der Flächen................................................................................................Karte 8 Standorte der Vegetationsaufnahmen..........................................................................Karte 9 Biotoptypen 2004........................................................................................................Karte 10 Bewertung der Biotoptypen 2004............................................................................... Karte 11 Grabentypen 2004...................................................................................................... Karte 12 Biotopgruppen 1954....................................................................................................Karte 13 Biotopgruppen 1986....................................................................................................Karte 14 Biotopgruppen 1993....................................................................................................Karte 15 Biotopgruppen 2004....................................................................................................Karte 16 Ausgewählte Pflanzenarten der Roten Liste.............................................................. Karte 17 Fundorte von Carex aquatilis 2004.............................................................................Karte 18 Fundorte von Hottonia palustris 2004.........................................................................Karte 19 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Kapitel 9: Anhang 148 Fundorte von Hydrocharis morsus-ranae 2004..........................................................Karte 20 Fundorte von Juncus filiformis 2004...........................................................................Karte 21 Fundorte von Senecio aquaticus 2004....................................................................... Karte 22 Fundorte von Stellaria palustris 2004......................................................................... Karte 23 Fundorte von Stratiotes aloides 2004.........................................................................Karte 24 Fundorte von Thalictrum flavum 2004........................................................................ Karte 25 Standorte der Heuschreckenkartierung......................................................................Karte 26 Ausgewählte Brutvögel 2004......................................................................................Karte 27 Sonstige Brutvögel 2004.............................................................................................Karte 28 Teilflächen zur Brutvogelbewertung........................................................................... Karte 29 Reviere der Bekassine in verschiedenen Jahren....................................................... Karte 30 Reviere des Gr. Brachvogel in verschiedenen Jahren............................................... Karte 31 Reviere des Braunkehlchen in verschiedenen Jahren...............................................Karte 32 Reviere der Feldlerche in verschiedenen Jahren.......................................................Karte 33 Reviere des Kiebitz in verschiedenen Jahren............................................................ Karte 34 Reviere des Rotschenkel in verschiedenen Jahren................................................... Karte 35 Reviere der Schafstelze in verschiedenen Jahren..................................................... Karte 36 Reviere der Uferschnepfe in verschiedenen Jahren.................................................. Karte 37 Reviere des Wiesenpieper in verschiedenen Jahren.................................................Karte 38 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A1 Anhang Abbildungen im Anhang Abbildung A 1-1: Wasserstände des Grundwasserbrunnens an der „Klein-Bornhorster Straße“.................................................................................................. A 3 Abbildung A 3-1: Erfassungsbogen für die Bodenaufnahmen........................................... A 7 Abbildung A 4-1: Anteil an organischer Substanz in Abhängigkeit der Pflanzen gesellschaften.......................................................................................A 8 Abbildung A 4-2: pH-Werte in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften.......................... A 8 Abbildung A 4-3: Torfmächtigkeit in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften................. A 9 Abbildung A 4-4: Höhenstufe in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften....................... A 9 Abbildung A 4-5: Erfassungsbogen für die Vegetationsaufnahmen.................................A 10 Abbildung A 5-1: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen im Besitz des Landes Niedersachsen................................................................ A 22 Abbildung A 5-2: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen im Besitz der Stadt Oldenburg............................................................................A 23 Abbildung A 5-3: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen in Privatbesitz...................................................................................................A 23 Abbildung A 7-1: Histogramme der Präferenzanalyse vom Kiebitz..................................A 25 Abbildung A 7-2: Histogramme der Präferenzanalyse der Bekassine............................. A 26 Abbildung A 7-3: Histogramme der Präferenzanalyse der Uferschnepfe........................ A 27 Abbildung A 7-4: Histogramme der Präferenzanalyse vom Großen Brachvogel............. A 28 Abbildung A 7-5: Histogramme der Präferenzanalyse der Feldlerche............................. A 29 Abbildung A 7-6: Histogramme der Präferenzanalyse vom Wiesenpieper...................... A 30 Abbildung A 7-7: Histogramme der Präferenzanalyse der Schafstelze........................... A 31 Abbildung A 7-8: Histogramme der Präferenzanalyse vom Braunkehlchen.................... A 32 Abbildung A 7-9: Histogramme der Präferenzanalyse vom Schwarzkehlchen................ A 33 Abbildung A 7-10: Histogramme der Präferenzanalyse der Dorngrasmücke.................. A 34 Abbildung A 7-11: Histogramme der Präferenzanalyse der Rohrammer.........................A 35 Abbildung A 7-12: Anzahl an Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der untersuchten Brutvogelarten.......................................................................A 36 Abbildung A 7-13: Veränderung des Anteils der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland von 1954 bis 2004...............................................................A 36 Abbildung A 7-14: Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht von 1954 bis 2004..................................................................................... A 36 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A2 Anhang Tabellen im Anhang Tabelle A 1-1: Monatsmittel der Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen................A 3 Tabelle A 1-2: Maximale Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen........................... A 4 Tabelle A 1-3: Minimale Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen............................ A 4 Tabelle A 2-1: Ergebnisse der Bodenfeuchtemessung am 26.10.2004.............................A 5 Tabelle A 3-1: Ergebnisse der Bodenuntersuchung...........................................................A 6 Tabelle A 5-1: Zuordnung der von W ALTHER (1956) kartierten Gesellschaften zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004)................................................................. A 19 Tabelle A 5-2: Zuordnung der von TAUX (1986) kartierten Biotoptypen zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004)...........................................................................A 20 Tabelle A 5-3: Zuordnung der von HOHMANN (1994) kartierten Gesellschaften zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004)................................................................. A 22 Tabelle A 6-1: Gauß-Krüger-Koordinaten der Standorte für die Heuschreckenkartierung..................................................................................................A 24 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A3 Anhang 1: Hydrologie 1 Hydrologie 1,0 Wasserstand [m üNN] 0,5 0,0 -0,5 -1,0 19 19 7 2 1 (0 74 973 5-1 (0 (0 2) 1- 104 1 2 ,0 ) 708 ) 19 75 19 76 19 77 19 78 19 19 81 80 197 (0 (0 9 1- 305 1 2 ,0 ) 912 ) 19 82 19 83 19 84 19 85 19 86 19 87 19 88 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 19 94 96 (0 199 110 5 ,1 2) 20 19 20 00 97 ( 01 0 19 (0 1-0 98 3 1 20 -04 ,05 02 ,0 -0 199 6, 8, ( 20 0 1 0 8 1 0 9 03 - 0 - 0 - 1 (0 4,0 9,1 2) 1- 6- 103 08 12 ,0 ,1 ) 5- 008 12 ,1 ) 0, 12 ) -1,5 Abbildung A 1-1: Wasserstände des Grundwasserbrunnens an der „Klein-Bornhorster Straße“ (Quelle: NLWKN); Jahresmittelwerte mit jeweils maximalen und minimalen Wasserständen; Falls nicht an jedem Monat eines Jahres abgelesen wurde, sind in Klammern die Monate angegeben, aus denen Daten vorliegen Tabelle A 1-1: Monatsmittel der Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen (in cm üNN) Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahresmittel 1979 27 -21 -50 -27 -8 1989 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahresmittel -16 -34 -38 -20 1980 1981 -21 -46 -25 -3 17 -2 1990 -13 -11 0 -38 -41 -34 -37 -23 -17 -23 -12 -16 -22 1991 16 -30 -23 -27 -20 -19 -32 -27 -28 -34 -30 -35 -24 1983 9 -12 -15 -7 -18 -39 -37 -18 -22 -36 -35 -27 -21 1992 -31 -35 -16 -35 -38 -30 -16 -10 -23 -32 -15 17 -22 1984 5 -20 -49 -51 -43 -36 -39 -34 -26 -21 -29 -27 -31 1993 31 11 -29 -30 -18 -29 -26 1985 -4 -7 -31 -17 -38 -35 -29 -26 -31 -41 -28 -7 -25 1995 -31 -35 -27 -16 1986 10 -26 -20 -26 -49 -52 -22 -24 -21 -38 -41 2004 -31 -40 -18 -24 -21 -28 -14 -35 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A4 Anhang 1: Hydrologie Tabelle A 1-2: Maximale Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen (in cm üNN) 1989 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -12 -19 -22 6 1990 10 10 24 -25 -28 -20 -22 -13 -3 -11 26 8 1991 22 -14 -9 -19 -10 0 -16 -18 -20 -18 -5 1 1992 -5 -20 5 -15 -17 -20 1 0 0 -18 9 21 1993 45 40 -15 -23 -7 -15 -12 1995 2004 -18 -18 -8 -6 -14 -20 -12 -13 -12 -20 -8 -20 1993 15 -17 -36 -35 -35 -31 -35 1995 2004 -47 -47 -44 -34 -50 -60 -25 -33 -31 -38 -20 -62 Tabelle A 1-3: Minimale Pegelstände in den Bornhorster Huntewiesen (in cm üNN) 1989 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -23 -47 -58 -44 1990 -48 -32 -26 -57 -60 -52 -45 -35 -32 -45 -46 -46 1991 8 -50 -45 -41 -36 -29 -44 -38 -36 -50 -44 -65 1992 -60 -57 -54 -56 -45 -41 -32 -29 -33 -46 -46 10 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A5 Anhang 2: Feuchtezonen 2 Feuchtezonen Tabelle A 2-1: Ergebnisse der Bodenfeuchtemessung am 26.10.2004 Standort W01 W02 W03 W04 W05 W06 W07 W08 W09 W10 W11 W12 W13 W14 W15 W16 W17 W18 W19 W20 W21 W22 W23 W24 W25 W26 W27 W28 W29 W32 W33 W34 W35 W36 W37 W38 Rechts wert 3451718 3451768 3451983 3451990 3451955 3451919 3451782 3451464 3451457 3451540 3451557 3451639 3451638 3452247 3452338 3452193 3452143 3452282 3452222 3452280 3452724 3453067 3453309 3453373 3453093 3453253 3453188 3453067 3452765 3453142 3452783 3452027 3452373 3452527 3453146 3453280 Hoch 1. 2. 3. 4. 5. 6. wert Messung Messung Messung Messung Messung Messung 5892793 58,6 56,1 53,8 5892913 39,1 37,2 31,9 5892957 95,7 95,4 93,0 5892886 96,7 92,7 91,4 5892747 81,5 78,9 81,5 5892563 88,6 89,3 88,0 5892854 88,6 95,9 91,3 5892717 28,6 21,4 13,1 5892660 49,8 49,5 56,7 5892600 92,5 92,7 93,5 5892662 43,8 37,3 44,3 5892645 80,0 76,0 77,2 5892588 79,2 85,7 79,4 5892584 18,1 19,6 27,2 5892487 68,1 73,4 71,0 5892295 58,5 81,3 67,6 78,2 68,3 79,4 5892250 36,2 36,9 43,1 5892155 40,3 37,4 37,0 5892093 40,4 34,3 38,9 5891976 29,0 31,7 29,8 5891651 25,3 39,8 27,8 5891738 45,8 40,9 40,4 5891632 75,0 73,1 74,2 5891355 80,7 84,9 83,6 5891836 69,5 71,9 70,2 5891835 41,0 42,7 37,2 5892038 92,7 93,8 89,7 5892071 78,7 83,2 80,3 5891597 30,7 27,0 30,8 5892294 92,0 91,8 92,3 5892522 99,2 100,0 98,4 5893238 83,4 89,2 84,2 5893198 96,2 97,9 97,8 5891774 55,2 71,3 51,9 57,0 54,6 54,2 5892195 100,0 100,0 100,0 5892646 100,0 100,0 100,0 Die Messung der Bodenfeuchte wurde an den angegebenen Standorten mit einem Moisture Meter, type HH2 (Delta-T Devices, Cambridge England) mit einer Theta Probe type ML2x-Sonde gemessen. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A6 Anhang 3: Böden 3 Böden Tabelle A 3-1: Ergebnisse der Bodenuntersuchung Standort Rechts wert Hoch wert Bodentyp Torfmächtig keit [cm] pH-Wert [CaCl2] Organische Substanz [%] V1 3452061 5891792 Gley über Niedermoor 70 4,3 16 V2 3451988 5891784 kleiüberdecktes Moor 85 4,2 20 V3 3452032 5891858 Niedermoor >100 4,3 23* V4 3452371 5892735 Niedermoor über Gley 40 4,3 48 V5 3452317 5893242 Niedermoor >100 4,3 31 V6 3452468 5893138 Niedermoor >100 4,4 53 V7 3452458 5893189 Niedermoor >100 4,4 51 V8 3452471 5893211 Niedermoor >100 4,3 25* V9 3452534 5893133 Niedermoor >100 4,4 63 V10 3452540 5893170 Niedermoor >100 4,3 46 V11 3452607 5893106 Niedermoor >100 4,4 52 V12 3452608 5893126 Niedermoor über Gley 90 4,4 54 V13 3452631 5893153 Niedermoor >100 4,4 39 V14 3452694 5893126 Niedermoor über Podsol 40 4,4 41 V15 3452745 5893062 Niedermoor >100 4,5 49 V16 3452770 5893144 Niedermoor über Gley 90 4,4 25* V17 3452909 5893033 Niedermoor >100 4,4 45 V18 3452938 5892742 Niedermoor >100 4,4 42 V19 3452961 5893013 Niedermoor >100 4,5 48 V20 3453005 5893013 Niedermoor >100 4,4 42 V21 3453087 5893017 Niedermoor über Gley 80 4,4 43 V22 3452121 5892781 Niedermoor >100 4,3 71 V23 3452126 5892798 Niedermoor >100 4,3 71 V24 3452673 5891993 Gley über Niedermoor >70 4,2 33 W01 3451718 5892793 Gley W02 3451768 5892913 Gley W03 3451983 5892957 Niedermoor >100 W04 3451990 5892886 Niedermoor >100 W05 3451955 5892747 Niedermoor über Gley 40 W06 3451919 5892563 Niedermoor über Gley 70 W07 3451782 5892854 Niedermoor >100 W08 3451464 5892717 Auftragsboden W09 3451457 5892660 Gley W10 3451540 5892600 Niedermoor über Gley 75 W11 3451557 5892662 Gley W12 3451639 5892645 Niedermoor >100 W13 3451638 5892588 Niedermoor >100 W14 3452247 5892584 Gley W15 3452338 5892487 Gley W16 3452193 5892295 Niedermoor über Gley 45 W17 3452143 5892250 Gley W18 3452282 5892155 Gley W19 3452222 5892093 Gley W20 3452280 5891976 Gley W21 3452724 5891651 Auftragsboden W22 3453067 5891738 Gley W23 3453309 5891632 Gley über Niedermoor >60 W24 3453373 5891355 Gley über Niedermoor >50 W25 3453093 5891836 Gley über Niedermoor >70 W26 3453253 5891835 Gley W27 3453188 5892038 Niedermoor >100 >60 W28 3453067 5892071 Gley über Niedermoor W29 3452765 5891597 Auftragsboden W30 3452868 5892173 Niedermoor 80 W31 3452673 5892159 Niedermoor >100 W32 3453142 5892294 Niedermoor über Gley 40 W33 3452783 5892522 Moorgley 20 W34 3452027 5893238 Niedermoor >100 W35 3452373 5893198 Niedermoor >100 W36 3452527 5891774 Auftragsboden W37 3453146 5892195 Niedermoor 90 W38 3453280 5892646 Niedermoor >100 Standorte die mit „V“ bezeichnet sind, wurden im Rahmen der Vegetationsaufnahmen untersucht; Standorte die mit „W“ bezeichnet sind, wurden im Rahmen der Bodenfeuchtemessungen untersucht. Die Standorte wurden bis zu einer Tiefe von 100 cm untersucht, stärkere Torfmächtigkeiten konnten daher nicht nachgewiesen werden. * Die organische Substanz wurde im obersten Horizont ermittelt, dieser war deutlich vererdet. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 3: Böden Abbildung A 3-1: Erfassungsbogen für die Bodenaufnahmen A7 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A8 Anhang 4: Vegetation 4 Vegetation 100 90 80 70 60 50 org. Substanz [%] 40 30 20 10 N= 3 4 8 3 2 1 2 1 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 5 Gesellschaft Abbildung A 4-1: Anteil an organischer Substanz in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften (1.1 = Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum; 1.2 = Senecioni-Brometum, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris; 1.3 = Senecioni-Brometum racemosi, typische Subassoziationsgruppe; 2 = CalthionBasalgesellschaft; 3 = Molinietalia-Fragmentgesellschaft; 4.1 = CalamagrostisDominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung; 4.2 = Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung; 5 = Phalaridetum arundinaceae) 4,6 4,5 4,4 4,3 pH-Wert 4,2 4,1 N= 3 4 8 3 2 1 2 1 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 5 Gesellschaft Abbildung A 4-2: pH-Werte (in CaCl2) in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften (1.1 = Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum; 1.2 = Senecioni-Brometum, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris; 1.3 = Senecioni-Brometum racemosi, typische Subassoziationsgruppe; 2 = CalthionBasalgesellschaft; 3 = Molinietalia-Fragmentgesellschaft; 4.1 = CalamagrostisDominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung; 4.2 = Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung; 5 = Phalaridetum arundinaceae) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A9 Anhang 4: Vegetation 120 100 80 60 4 Torfmächtigkeit [cm] 40 20 0 N= 3 4 8 3 2 1 2 1 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 5 Gesellschaft Abbildung A 4-3: Torfmächtigkeit in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften (1.1 = Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum; 1.2 = Senecioni-Brometum, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris; 1.3 = Senecioni-Brometum racemosi, typische Subassoziationsgruppe; 2 = CalthionBasalgesellschaft; 3 = Molinietalia-Fragmentgesellschaft; 4.1 = CalamagrostisDominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung; 4.2 = Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung; 5 = Phalaridetum arundinaceae) 6 1 5 4 28 4 3 43 Höhenstufe 2 1 0 N= 3 5 20 8 3 3 2 3 1 1.1 1.2 1.3 2 3 4.1 4.2 4.3 5 Gesellschaft Abbildung A 4-4: Höhenstufe in Abhängigkeit der Pflanzengesellschaften (1.1 = Senecioni-Brometum racemosi, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Comarum; 1.2 = Senecioni-Brometum, Subassoziationsgruppe von Carex fusca, Subassoziation von Phalaris; 1.3 = Senecioni-Brometum racemosi, typische Subassoziationsgruppe; 2 = CalthionBasalgesellschaft; 3 = Molinietalia-Fragmentgesellschaft; 4.1 = CalamagrostisDominanzgesellschaft, seggenreiche Ausprägung; 4.2 = Calamagrostis-Dominanzgesellschaft, hochstaudenreiche Ausprägung; 5 = Phalaridetum arundinaceae) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 4: Vegetation Abbildung A 4-5: Erfassungsbogen für die Vegetationsaufnahmen A 10 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 11 Anhang 5: Biotoptypen 5 Biotoptypen 5.1 Charakterisierung der Biotoptypen Die 39 Biotoptypen die 2004 kartiert wurden, werden im Folgenden kurz charakterisiert. Die Flächengröße wird in Hektar (ha) und in Prozent der nutzbaren Fläche des Untersuch ungsgebietes (%) angegeben. Die Wertstufen der Biotoptypen richten sich nach BIERHALS ET AL. (2004). Die Wertstufen reichen von I bis V (I: von geringer Bedeutung; II: von allge meiner bis geringer Bedeutung; III: von allgemeiner Bedeutung; IV: von besonderer bis allgemeiner Bedeutung; V: von besonderer Bedeutung). Der gesetzliche Schutz nach dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz (NNatG) richtet sich nach BIERHALS ET AL. (2004) und DRACHENFELS (2004). Wälder Sonstiger Laubforst (WX) Hybridpappelforst (WXP) Flächengröße: 0,70 ha (0,2%) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Pappeln mit einem geschätzten Alter von über 25 Jahren. Im Unterwuchs Birken und Weiß dorn. Mit stehendem und liegendem Totholz. Krautschicht von drüsigem Springkraut dominiert. Lage im Untersuchungsgebiet: Im Südwesten des Untersuchungsgebietes. Ein Teil des „Pottum-Wäldchen“. Sonstiger Nadelforst (WZ) Fichtenforst (WZF) Flächengröße: 0,62 ha (0,2%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Fichtenforst mit Sambucus nigra im Unterwuchs, Krautschicht nicht ausgeprägt. Stehendes und liegendes Totholz. Lage im Untersuchungsgebiet: Im Südwesten des Untersuchungsgebietes. Ein Teil des „Pottum-Wäldchen“. Waldrand (WR) Sonstiger Waldrand feuchter bis nasser Standorte (WRS) Flächengröße: 0,38 ha (0,1%) Wertstufe: IV gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Waldrand aus standortgerechten Bäumen (Erle, Eiche, Birke) aber auch standortfremde Gehölze (Hybridpappel, Blautanne, Späte Traubenkirsche). Wenige Sträucher, falls vorhanden überwiegend Weiden. Lage im Untersuchungsgebiet: Im Südwesten des Untersuchungsgebietes. Ein Teil des „Pottum-Wäldchen“. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 12 Anhang 5: Biotoptypen Gebüsche und Gehölzbestände Weidengebüsch der Auen und Ufer (BA) Dieser Biotoptyp wurde nicht weiter untergliedert. Hierunter fallen alle kleineren Weiden gebüsche des Untersuchungsgebietes. Teilt sich in Sumpfiges Weiden-Auengebüsch (BAS) und Sonstiges Weiden-Ufergebüsch (BAZ) auf. Flächengröße: 0,38 ha (0,1%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Weidengebüsche kleinerer Größe, die selten Flächen von über 50 m² bedecken. Meist nur schmalblättrige Weidenarten. Selten auch Jungwuchs von Erlen beigemischt. Lage im Untersuchungsgebiet: Die Weidengebüsche stehen über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt, überwiegend entlang von Gräben, teilweise auch auf älteren Bracheflächen. Ruderalgebüsch / Sonstiges Gebüsch (BR) Dieser Biotoptyp wurde nicht weiter untergliedert. Hierunter fallen alle kleineren Gebüsche des Untersuchungsgebietes, die nicht von Weiden gebildet werden. Teilt sich in Ruderal gebüsch (BRU) und Sonstiges Sukzessionsgebüsch (BRS) auf. Flächengröße: 0,01 ha (-) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Gebüsche kleinerer Größe, die maximal 40 m² bedecken. Bestehend aus Sambucus nigra und Prunus serotina. Teilweise auch Erlenjungwuchs beigemischt. Lage im Untersuchungsgebiet: Drei Gebüsche im Untersuchungsgebiet. Davon zwei auf einer Ruderalfläche in der Nähe vom „alten Deichtief“ und eines auf einer Ruderalfläche in der Nähe der Anschlussstelle Ohmstede. Feldhecke (HF) Dieser Biotoptyp wurde nicht weiter untergliedert. Hierunter fallen alle von älteren Bäumen gebildeten linienhaften Strukturen des Untersuchungsgebietes. Teilt sich in StrauchBaumhecke (HFM) und Baumhecke (HFB) auf. Flächengröße: 0,35 ha (0,1%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Durch Gehölze höheren Alters gebildete linienhafte Strukturen zwischen den Flurstücken. Überwiegend aus Erlen, in Form von Baumhecken ausgeprägt, aber auch mit weiteren stand orttypischen Gehölzen wie Holunder, Hasel und Weide. Lage im Untersuchungsgebiet: Im äußersten Nordwesten und Südosten des Untersuchungsgebietes vorhanden. Naturnahes Feldgehölz (HN) Flächengröße: 0,38 ha (0,1%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Gehölze einer Größe von über 50 m² die aus standorttypischen Arten (Erlen, Weiden, Eichen, Birken) bestehen und geschlossene Bestände bilden. Alle Bestände sind kleiner 650 m². Lage im Untersuchungsgebiet: Schwerpunktmäßig kommt dieser Biotoptyp an den Rändern des Untersuchungsgebietes vor, zwei Bestände liegen im zentralen Bereich. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 13 Anhang 5: Biotoptypen Standortfremdes Feldgehölz (HX) Flächengröße: 0,08 ha (-) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Ein von Spitzahorn dominierter Gehölzbestand, mit weiteren Baumarten (Erlen, Holunder). Alter der Bäume im Allgemeinen über 15 Jahre. Lage im Untersuchungsgebiet: Gehölzbestand im Nordwesten des Untersuchungsgebietes. Angrenzend an den „Wellenweg“. Einzelbaum / Baumbestand (HB) Dieser Biotoptyp wurde nicht weiter untergliedert. Hierunter fallen alle älteren Einzelbäume und locker stehenden Baumreihen des Untersuchungsgebietes. Teilt sich in Einzelbaum / Baumgruppe (HBE) und Kopfbaum-Bestand (HBK) auf. Flächengröße: 0,44 ha (0,1%) Wertstufe: - gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Ältere Einzelbäume oder locker stehende Baumreihen. Hierunter wurden auch KopfbaumBestände gefasst. Überwiegend aus Erlen bestehend, aber auch diverse andere Groß baumarten im Untersuchungsgebiet vorhanden (Weide, Esche, Blutbuche, Roßkastanie, Stiel eiche, Hybridpappel, Zitterpappel, Birke). Lage im Untersuchungsgebiet: Dieser Biotoptyp konzentriert sich auf den Westteil des Untersuchungsgebietes. Kommt im Ostteil nur entlang der Wege vor. Sonstiger Gehölzbestand / Gehölzpflanzung (HP) Sonstiger standortgerechter Gehölzbestand (HPS) Flächengröße: 0,06 ha (-) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Jüngere einzelstehende Erlen entlang der Gräben die nicht als Einzelbäume aufgrund des Alters und nicht als Gebüsche aufgrund der Struktur kartiert werden konnten. Größe dieser Bestände überwiegend unter 30 m². Gehölze im Allgemeinen nicht höher als 2 m. Lage im Untersuchungsgebiet: Nahezu im gesamten Untersuchungsgebiet vorhanden, aber nur in sehr kleinflächigen Vor kommen. Überwiegend entlang der Gräben. Binnengewässer Tümpel (ST) Wiesentümpel (STG) Flächengröße: 0,05 ha (-) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Temporäres Gewässer mit einer Größe von ca. 500 m². Im Sommer austrocknend, dann offene Schlammfläche. Von Sumpfzone umgeben, daran anschließend Grünland. Lage im Untersuchungsgebiet: Einzelnes Gewässer, östlich des „Mittelweg“, etwa auf halber Höhe. Naturfernes Stillgewässer (SX) Naturfernes Abbaugewässer (SXA) Flächengröße: 0,12 ha (-) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: Beschreibung des Biotoptypes: Gewässer mit steilem Ufer, ohne Flachwasserzone, keine Verlandungsbereiche. Lage im Untersuchungsgebiet: Zwei Gewässer im Nordwesten des Untersuchungsgebietes, eines davon innerhalb einer Gartenanlage. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 14 Anhang 5: Biotoptypen Gehölzfreie Biotope der Sümpfe, Niedermoore und Ufer Seggen-, Binsen- und Stauden-Sumpf (NS) Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Flächengröße: 4,51 ha (1%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Häufig weist Calamagrostis canescens hohe Deckungen auf. Oft Durchmischung mit Hoch stauden und Seggen. Häufig auch Juncus filiformis vorhanden. Teilweise auch Arten der Molinietalia. Bestände oft mit Wuchshöhen von über 1,5 m. Bestände mit Mahdnutzung oft mit Übergängen zu Nassgrünland. Ungenutzte Bestände häufig mit Übergängen zum Biotoptyp nährstoffreiches Großseggenried (NSG) oder Rohrglanzgras-Landröhricht (NRG). Lage im Untersuchungsgebiet: Überwiegend im Nordteil des Untersuchungsgebietes. Hier nur ausnahmsweise ganze Flur stücke bedeckend. Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Flächengröße: 13,83 ha (4%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Dominante Seggen sind überwiegend Carex acuta, Carex vesicaria und teilweise Carex aquatilis. Oft auch Carex disticha vorhanden, aber nie dominant. Teilweise Feuchtwiesenarten beigemischt. Häufig in Kontakt zu Grünland, und ebenfalls unter Mahd- oder Weidenutzung. Teilweise in Kontakt zu mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Lage im Untersuchungsgebiet: Außer auf den höhergelegenen Standorten im gesamten Untersuchungsgebiet vorkommend. Zum Geestrücken bei „Klein Bornhorst“ nicht vorhanden. Binsen- und Simsenried nährstoffreicher Standorte (NSB) Flächengröße: 0,11 ha (-) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: In feuchten Senken von Weiden entstandenes Simsenried, das überwiegend von Juncus effusus gebildet wird. Häufig leicht überstaut. Weist bultiges Relief auf. Wird bei Nachmahd im Allgemeinen ausgespart. Umgeben von Grünland. Lage im Untersuchungsgebiet: Westlich des „Mittelweg“ im zentralen Bereich des Untersuchungsgebietes. Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte (NSS) Flächengröße: 0,19 ha (-) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Hochstauden dominieren. Dies sind: Filipendula ulmaria, Iris pseudacorus, Symphytum officinalis, Lysimachia vulgaris. Zudem Calamagrostis canescens vorhanden. Es handelt sich um einen ausgezäunten Bereich einer Weide. Vermutlich bereits längere Brachedauer. Lage im Untersuchungsgebiet: Eine Fläche östlich des „Kuhweg“. Sonstiger nährstoffreicher Sumpf (NSR) Flächengröße: 26,98 ha (8%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Hierbei handelt es sich einerseits um Durchdringungen der Biotoptypen mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) und nährstoffreiches Großseggenried (NSG), andererseits um genutzte Röhrichte (überwiegend aus Rohrglanzgras) die dadurch keine Röhrichtstruktur ausbilden können. Als Arten sind meist Carex acuta, Carex vesicaria, Calamagrostis canescens und Phalaris arundinacea vorhanden. Teilweise kommen weitere Arten wie Juncus effusus, Eleocharis palustre und Glyceria fluitans vor. Lage im Untersuchungsgebiet: Kommt außer im Nordwesten im gesamten Untersuchungsgebiet vor. Der Schwerpunkt liegt im Nordteil des Untersuchungsgebietes. Oft in feuchten Senken des Grünlandes. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 15 Anhang 5: Biotoptypen Landröhricht (NR) Schilf-Landröhricht (NRS) Flächengröße: 0,32 ha (0,1%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Schilfröhrichte, denen teilweise Urtica dioica beigemischt ist. Schilf aber stets mit Anteile an der Deckung von deutlich über 50 %. Teilweise auch reine Bestände von Phragmites australis. Stets ungenutzt, aber meist angrenzend an gemähte Flächen. Lage im Untersuchungsgebiet: Nur an wenigen Stellen im Untersuchungsgebiet. In Bereichen die aufgrund der Lage oder Feuchte nicht genutzt werden können. Rohrglanzgras-Landröhricht (NRG) Flächengröße: 0,74 ha (0,2%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Meist reine Rohrglanzgras-Bestände, an einigen Stellen auch Calamagrostis canescens und einige Hochstauden beigemischt. Ungenutzte Flächen. Lage im Untersuchungsgebiet: An wenigen Stellen im Untersuchungsgebiet. Schwerpunkt liegt auf einer zentral gelegenen ungenutzten Fläche. Wasserschwaden-Landröhricht (NRW) Flächengröße: 0,02 ha (-) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Zwei jeweils ca. 100 m² große Vorkommen. Nahezu reine Bestände aus Glyceria maxima. Nur einzelne Gilb- und Blutweiderich Stauden. Lage im Untersuchungsgebiet: Vorkommen nur auf einem Flurstück im zentralen Bereich des Untersuchungsgebietes. Grünland Mesophiles Grünland (GM) Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) Flächengröße: 0,45 ha (0,1%) Wertstufe: IV gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Artenreicher Grünlandbestand auf leichter Erhebung, mit Ranunculus acris, Ranunculus repens, Cardamine pratensis, Anthoxanthum odoratum, Rumex acetosa, Festuca rubra, Bellis perennis, Ajuga reptans, Plantago lanceolata, Deschampsia cespitosa und weiteren Arten. Lage im Untersuchungsgebiet: Nur auf einem Flurstück im Westteil des Untersuchungsgebiet. Umgeben von Flutrasen und Deschampsia cespitosa dominierten Beständen. Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte (GMA) Flächengröße: 0,02 ha (-) Wertstufe: IV gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Mesophiles Grünland unter anderem mit Arten wie Hypochaeris radicata, Luzula campestris und Festuca rubra. Häufige Mahd durch Straßenmeisterei. Lage im Untersuchungsgebiet: Nur an der Südseite des Straßendammes der „Elsflether Straße“ vorkommend und somit nur am Nordrand des Untersuchungsgebietes. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 16 Anhang 5: Biotoptypen Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Flächengröße: 1,84 ha (0,5%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Mäßig artenreiches Grünland auf den mit Schafen beweideten Deichen. Arten wie Festuca rubra, Bellis perennis, Achillea millefolium, Ranunculus acris häufig. Aber auch Taraxacum Sec. Ruderalia und Trifolium repens häufig. Lage im Untersuchungsgebiet: Vorkommen auf der Nordseite des „Huntedeich“, und am Fuß des südlichen Teils des „Wulfsdeich“. Seggen-, binsen- oder hochstaudenreiche Nasswiese (GN) Magere Nasswiese (GNW) Flächengröße: 0,11 ha (-) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Bestand im Übergang von Flutrasen zu etwas höher gelegenem deschampsiareichem Grün land. Auffällige Menge an Juncus filiformis, daneben noch Festuca rubra, Achillea ptarmica, Anthoxanthum odoratum, Leontodon autumnalis. Recht lockere Vegetationsstruktur. Lage im Untersuchungsgebiet: Nur ein Standort im Untersuchungsgebiet. Westlich vom „Kuhweg“, am „Goshalsgraben“. Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Flächengröße: 15,39 ha (4%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Hauptsächlich Calthion Bestände mit Seggen. Häufige Arten sind Caltha palustris, Senecio aquaticus, Silene flos-cuculi. An Seggen kommen meist Carex acuta, Carex vesicaria und Carex disticha vor. Weiterhin kommen Anthoxanthum odoratum, Filipendula ulmaria und Juncus filiformis auf verschiedenen Flächen vor. Überwiegend Flächen die einer Mahdnutzung unterliegen, häufige Übergänge zu Seggensümpfen. Lage im Untersuchungsgebiet: Bis auf einige Ausnahmen nur im tiefergelegenen Nordteil des Untersuchungsgebietes vor kommend. Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen (GNF) Flächengröße: 53,47 ha (15%) Wertstufe: V gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28a Beschreibung des Biotoptypes: Flutrasen mit Seggen. Überwiegend aus Alopecurus geniculatus, Agrostis stolonifera, Carex acuta und Carex vesicaria gebildet, dazwischen regelmäßig Ranunculus flammula und Ranunculus repens. Meist artenarme Bestände. Auf beweideten Flächen oft mit Juncus effusus. Lage im Untersuchungsgebiet: Auf nicht zu trockenen Flächen im gesamten Untersuchungsgebiet vorhanden. Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen mit viel Deschampsia cespitosa (GNFD) Flächengröße: 1,14 ha (0,3%) Wertstufe: - gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Vergleichbar mit Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen (GNF), jedoch mit Deckungen von Deschampsia cespitosa von über 20 %. Lage im Untersuchungsgebiet: Eine Fläche im Südosten und eine Fläche östlich vom „Kuhweg“. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 17 Anhang 5: Biotoptypen Sonstiges artenreiches Feucht- und Nassgrünland (GF) Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung)(GFS) Flächengröße: 1,95 ha (0,6%) Wertstufe: IV gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28b Beschreibung des Biotoptypes: Zahlreiches Vorkommen von Senecio aquaticus, Silene flos-cuculi und Caltha palustris. Kaum oder keine Seggen. Weitere regelmäßig vorkommende Arten sind Cardamine pratensis, Ranunculus flammula und Anthoxanthum odoratum. Lage im Untersuchungsgebiet: Vier Vorkommen im Untersuchungsgebiet, alle in der Nordhälfte. Sonstiger Flutrasen (GFF) Flächengröße: 12,70 ha (4%) Wertstufe: IV gesetzl. Schutz nach NNatG: § 28b Beschreibung des Biotoptypes: Flutrasen überwiegend von Agrostis stolonifera und Alopecurus geniculatus gebildet. Das Spektrum reicht von Flutrasen in denen neben diesen beiden Arten keine weiteren Arten vorkommen bis zu Flutrasen mit Glyceria fluitans, Cardamine pratensis, Ranunculus repens, Ranunculus flammula, Trifolium repens, Potentilla anserina und Lysimachia nummularia. Regelmäßig kommt Phalaris arundinacea in den Flutrasen vor. Lage im Untersuchungsgebiet: Kommt meist in feuchten Senken auf beweideten Flächen vor. Nur nördlich des „Pandsgraben“ nicht vorhanden. deschampsiareicher Flutrasen (GFFD) Flächengröße: 2,00 ha (0,6%) Wertstufe: - gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Flutrasen überwiegend aus Alopecurus geniculatus und Agrostis stolonifera gebildet. Deschampsia cespitosa mit einer Deckung größer 20 % vorhanden. Weitere Arten die auf diesen Flutrasen vorkommen: Ranunculus repens, Cardamine pratensis, Holcus lanatus, Phalaris arundinacea, Anthoxanthum odoratum und Ranunculus flammula. Lage im Untersuchungsgebiet: Hauptvorkommen entlang des „Wieschengraben“, aber auch auf zwei weiteren Flächen im Untersuchungsgebiet vorhanden. Artenarmes Grünland (GI) Intensivgrünland trockener Standorte (GIT) Flächengröße: 3,17 ha (0,9%) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Artenarme Grünlandbestände auf höhergelegenen Standorten, meist mit Sandböden. Häufig Dominanz von Holcus lanatus zusammen mit Alopecurus pratense. Teilweise auch mit Lolium perenne. Wenige Kräuter vorhanden. Lage im Untersuchungsgebiet: Im äußersten Nordwesten des Untersuchungsgebietes und südlich vom „Kuhweg“, auf Höhe des „Mittelweg“. Intensivgrünland der Auen (GIA) Flächengröße: 91,32 ha (26%) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Aufgrund intensiver Nutzung von Süßgräsern dominierter Biotoptyp. Artenarm, häufig mit hohen Anteilen von Alopecurus pratensis, Phalaris arundinaceae, Holcus lanatus, De schampsia cespitosa oder Lolium perenne. Nur wenige Kräuter vorhanden. Übergänge zu Deschampsia cespitosa dominierten Beständen (GIED) und zu nutzungsbedingten Flutrasen. Lage im Untersuchungsgebiet: Im gesamten Untersuchungsgebiet verteilt. Deutlicher Schwerpunkt auf den hofnahen Flächen bei „Klein Bornhorst“. Nur im Nordosten und im zentralen Bereich des Untersuchungsgebietes größere zusammenhängende Flächen in denen dieser Biotoptyp nicht vorhanden ist. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 18 Anhang 5: Biotoptypen Artenarmes Extensivgrünland (GIE) Flächengröße: 24,70 ha (7%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Grünland das einzelne mesophile Arten beinhaltet, aber nicht dem mesophilen Grünland zugeordnet werden kann. Meist mit viel Anthoxanthum odoratum und Rumex acetosa. Häufig auch Festuca rubra, Plantago lanceolata und Ranunculus acris. Regelmäßig Alopecurus pratensis, Deschampsia cespitosa und Holcus lanatus vorhanden. Seltener mit Silene floscuculi oder Achillea millefolium. Lage im Untersuchungsgebiet: Außer nördlich des „Pandsgraben“ im gesamten Untersuchungsgebiet. Schwerpunkt westlich des „Wieschengraben“. Deschampsiareiches Grünland (GIED) Flächengröße: 76,17 ha (22%) Wertstufe: - gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Grünland mit über 70 % Deckung von Deschampsia cespitosa. Häufig mit Phalaris arundinacea und Alopecurus pratensis. Teilweise mit Carex acuta und Carex vesicaria. Hierbei regelmäßig auch Cardamine pratensis und Caltha palustris. Teilweise mit Holcus lanatus und Rumex acetosa. Dann auch Ranunculus acris, Ranunculus repens und weitere Kräuter. Lage im Untersuchungsgebiet: Großflächig im gesamten Untersuchungsgebiet, außer im äußersten Norden vorhanden. Ruderalfluren Ruderalflur (UR) Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte (URF) Flächengröße: 0,79 ha (0,2%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Bracheflächen mit Arten wie Solidago canadensis, Urtica dioica, Stachys palustris, Chrysan themum vulgare, Heracleum sphondylium. Teilweise auch Calamagrostis canescens oder Phalaris arundinacea vorhanden. Lage im Untersuchungsgebiet: Im Bereich der Autobahnbrücke und eine weitere Fläche unterhalb des „Huntedeich“. Halbruderale Gras- und Staudenflur (UH) Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (UHF) Flächengröße: 1,90 ha (0,5%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Bereits seit längerer Zeit ungenutzte Flächen mit Phalaris arundinacea, Heracleum sphon dylium, Filipendula ulmaria, Iris pseudacorus, Cirsium arvense und Urtica dioica. Teilweise mit Carex acuta. Häufig mit Bulten und stark ausgeprägter Streuschicht. Lage im Untersuchungsgebiet: Zwei größere Vorkommen. Eines im Westen und eines im Süden des Untersuchungsgebiet. Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Flächengröße: 1,11 ha (0,3%) Wertstufe: III gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Brachen mit Phalaris arundinacea, Elymus repens und Urtica dioica. Teilweise auch Birken jungwuchs, Rubus spec. und Anthriscus sylvestris. Lage im Untersuchungsgebiet: Südlich und westlich vom „Kuhweg“. Größere Flächen entlang der Bundesautobahn 29. Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 19 Anhang 5: Biotoptypen Siedlungsbiotope Hausgarten (PH) Hausgarten mit Großbäumen (PHG) Flächengröße: 0,49 ha (0,1%) Wertstufe: II gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Eingezäuntes Areal mit alten Bäumen (Buchen, Fichten, Eschen, Eiben) und vielen Rhodo dendren. Mit Fußwegen durchzogen. Lage im Untersuchungsgebiet: Ein Grundstück am „Wellenweg“. Gebäude, Verkehrs- und Industrieflächen Dach (TD) Sonstiges Dach (TDX) Flächengröße: 0,00 ha (-) Wertstufe: I gesetzl. Schutz nach NNatG: - Beschreibung des Biotoptypes: Sielhäuschen, Dach mit Teerpappe gedeckt. Lage im Untersuchungsgebiet: Sielhäuschen am „Ohmsteder Siel“. 5.2 Vergleich der Kartierungen Tabelle A 5-1: Zuordnung der von W ALTHER (1956) kartierten Gesellschaften zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Gesellschaften von WALTHER (1956) Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Vergißmeinnicht-Lammkraut-Gesellschaft mit Sumpfziest (Teesdalio nudicaulis-Arnoseretum minimae, Subass. v. Myosotis arvensis, Var. v. Stachys palustris) Sandacker (AS) Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft mit Spark (OxaletoChenopodietum polyspermi subatlanticum, Subass. v. Spergula arvensis, Typ. Var.) Basenarmer Lehmacker (AL) Reine Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft (OxaletoChenopodietum polyspermi subatlanticum, Typ. Subass., Typ. Var.) Basenarmer Lehmacker (AL) Sauerklee-Gänsefuß-Gesellschaft mit Brennhahnenfuß (Oxaleto-Chenopodietum polyspermi subatlanticum, Typ. Subass., Var. v. Ranunculus flammula) Basenarmer Lehmacker (AL) Kamillen-Gesellschaft mit Knäuel und Buntem Hohlzahn (Alchemilla arvensis-Matricaria chamomilla-Ass., Typ. Subass.-Gruppe, Subass. v. Scleranthus annuus, Var. v. Galeopsis speciosa) Basenarmer Lehmacker (AL) Kamillen-Gesellschaft mit Buntem Hohlzahn (Alchemilla arvensis-Matricaria chamomilla-Ass., Typ. Subass.Gruppe, Typ. Subass., Var. v. Galeopsis speciosa) Basenarmer Lehmacker (AL) Reine Weidelgras-Weißkleeweide (Lolieto-Cynosuretum typicum, Typ. Var.) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Weidelgras-Weißkleeweide mit Rasenschmiele (LolietoCynosuretum typicum, Var. v. Deschampsia cespitosa) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Reine Sumpfschotenklee-Weißkleeweide (LolietoCynosuretum lotetosum, Typ. Var.) Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) Sumpfschotenklee-Weißkleeweide mit Flutendem Schwaden (Lolieto-Cynosuretum lotetosum, Var. v. Glyceria fluitans) Magere Nassweide (GNW) Reine Fuchsschwanz-Glatthaferwiese (Arrhenatheretum elatioris, Subass. v. Alopecurus pratensis, Typ. Var.) Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) Fuchsschwanz-Glatthaferwiese mit Kohldistel (Arrhenatheretum elatioris, Var. v. Cirsium oleraceum) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Reine Pfeifengraswiese (Junceto-Molinietum coerulea, Typ. Subass.) Basen- und nährstoffarme Nasswiese (GNA) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 20 Anhang 5: Biotoptypen Gesellschaften von WALTHER (1956) Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Wassernabel-Pfeifengraswiese (Junceto-Molinietum coerulea, Subass. v. Hydrocotyle vulgaris) Basen- und nährstoffarme Nasswiese (GNA) Kerbel-Kohldistelwiese (Cirsium oleraceum-Polygonum bistorta-Ass., Subass. v. Anthriscus silvestris) Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Gelbklee-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosusSenecio aquaticus-Ass., Subass. v. Trifolium dubium) und Reine Wassergreiskrautwiese (dsgl., Typ. Subass.) Reine Rohrglanzgras-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Phalaris arundinacea, Typ. Var.) Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Rohrglanzgras-Wassergreiskrautwiese mit Braunsegge (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Phalaris arundinacea, Var. v. Carex fusca) Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Braunseggen-Wassergreiskrautwiese (Bromus racemosus-Senecio aquaticus-Ass., Subass. v. Carex fusca) Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Reine Feuchtwiese (Molinietalia, Typ. Var.) Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte (GMF) Braunseggen-Feuchtwiese (Molinietalia, Var. v. Carex fusca) Basen- und nährstoffarme Nasswiese (GNA) Flutschwaden-Knickfuchsschwanzrasen (Rumex crispus- Sonstiger Flutrasen (GFF) Alopecurus geniculatus-Ass., Subass. v. Glyceria fluitans, Typ. Var.) Flutschwaden-Knickfuchsschwanzrasen mit Flatterbinse (Rumex crispus-Alopecurus geniculatus-Ass., Subass. v. Glyceria fluitans, Var. v. Juncus effusus) Sonstiger Flutrasen (GFF) Fadenbinsen-Sumpf (Pedicularis palustris-Juncus filiformis-Ass.) Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Schlankseggenried (Caricetum gracilis) Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Wasserschwaden-Sumpf (Glycerietum maximae) Wasserschwaden-Landröhricht (NRW) Zweizahn-Ufersäume (Bidention tripartiti) Pioniervegetation schlammiger Ufer mit Gänsefuß- und Zweizahn-Gesellschaft (NPF) Tabelle A 5-2: Zuordnung der von TAUX (1986) kartierten Biotoptypen zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Biotoptypen von TAUX (1986) Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Typische Weidelgras-Weide (HA1) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Typische Weidelgras-Weide mit Wiesenschaumkraut (HA2) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Feuchte Weidelgras-Weide (HB1) Sonstiges mesophiles Grünland, artenärmere Ausprägung (GMZ) Trockene (magere) Weidelgras-Weide (HB2) Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte (GMA) Wiesenfuchsschwanz-Mähwiese (HC) Intensivgrünland der Auen (GIA) Glatthafer-Wiese (HD) Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte (GMA) Sonstiges mäßig trockenes Grünland und Trittrasen (HE) Intensivgrünland der Auen (GIA) Mäuseschwänzchen-Gesellschaft (HE7) Intensivgrünland der Auen (GIA) Flutrasen (HF) Sonstiger Flutrasen (GFF) Flutrasen mit Herrschaft von Flutenden Schwaden (HF2) Sonstiger Flutrasen (GFF) Sumpfdotterblumen-Wiese (HG) Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung) (GFS) / Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Wassergreiskraut-Wiese (HH) Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung) (GFS) / Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Kammseggen-Ried (HM) Sonstiger nährstoffreicher Sumpf (NSR) Binsen-Pfeifengras-Wiese (HN) Basen- und nährstoffarme Nasswiese (GNA) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 21 Anhang 5: Biotoptypen Biotoptypen von TAUX (1986) Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Wasserschwaden-Röhricht (HO) Wasserschwaden-Landröhricht (NRW) Sumpfreitgras-Ried (HP) Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Rohrglanzgras-Ried (HS) Rohrglanzgras-Landröhricht (NRG) Übrige Großseggenrieder (HU) Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Schlankseggen-Ried (HU1) Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Fadenbinsen-Sumpf (HV) Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Feuchtwiesensäume (Filipendulion) (HY1) Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte (NSS) Rasenschmiele-Feuchtwiesen (HY3) Artenarmes Extensivgrünland (GIE) mit Rasenschmiele: „deschampsiareiches Grünland“ (GIED) Pappel-Plantagen (KH) Standortfremdes Feldgehölz (HX) Jüngere Laubholzaufforstung auf Grünland (KL) Laubwald-Jungbestand (WJL) Krautfreie Nadelholzplantage (KM2) Sonstiger Nadelforst (WZ) Brennessel-Erlenbestände (KN) Erlenwald entwässerter Standorte (WU) Korb- und Silberweidengebüsch (LA) Weidengebüsch der Auen und Ufer (BA) Grauweidengebüsch (LB) Moor- und Sumpfgebüsch (BN) Strauchpflanzung aus überwiegend heimischen Arten (LK) Standortgerechte Gehölzpflanzung (HPG) Brennessel-Giersch-Gesellschaft (NB) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Brennessel-Giersch-Gesellschaft (NB2) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Brennesselreiche Röhrichte (NC2) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Gesellschaft des Zottigen Weidenröschens (ND) Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (UHF) Distel-Gestrüppe (NH) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Fluren des schmalblättrigen Ampfers (NI) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Wiesenkerbel- und Bärenklaureiche Ruderalfluren (NP) Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM) Vegetationsfreies Gewässer (OG) Sonstiges naturfernes Stillgewässer (SXZ) Schnabelseggenried (OI) Mäßig nährstoffreicher Sumpf (NSM) Teichbinsen-Röhricht (OM) Teichsimsen-Landröhricht (NRT) Röhricht des Ästigen Igelkolben (ON) Sonstiges-Landröhricht (NRZ) Schilfröhricht (OO) Schilf-Landröhricht (NRS) Tabelle A 5-3: Zuordnung der von HOHMANN (1994) kartierten Gesellschaften zu Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Gesellschaften von HOHMANN (1994) Biotoptypen nach DRACHENFELS (2004) Ranunculo-Alopecuretum geniculati Sonstiger Flutrasen (GFF) Senecioni-Brometum racemosi Nährstoffreiche Nasswiese (GNR) Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft typische Ausbildung Intensivgrünland der Auen (GIA) Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft Alopecurus pratensis-Wiesen Intensivgrünland der Auen (GIA) Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft Deschampsia cespitosa Artenarmes Extensivgrünland (GIE) mit Rasenschmiele: „deschampsiareiches Grünland“ (GIED) Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft Holcus lanatus Intensivgrünland der Auen (GIA) Molinio-Arrhenatheretea-Basalgesellschaft Lolium perenne Intensivgrünland der Auen (GIA) Caricetum gracilis Nährstoffreiches Großseggenried (NSG) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 22 Anhang 5: Biotoptypen 100% Sonstiges 80% deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland Intensivgrünland 60% Sumpf Intensivgrünland / Flutrasen Nasswiese / Nassweide 40% Acker mesophiles Grünland feuchter Standorte sonstiges mesophiles Grünland Flutrasen / Nasswiese / Nassweide 20% Flutrasen 0% 1954 1986 1994 2004 Jahr Abbildung A 5-1: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen im Besitz des Landes Niedersachsen (Quellen: 1954 nach W ALTHER 1956; 1986 nach TAUX 1986; 1994 nach HOHMANN 1994) 100% 80% Sonstiges 60% deschampsiareiches Grünland Intensivgrünland Sumpf 40% Nasswiese / Nassweide mesophiles Grünland feuchter Standorte Flutrasen 20% 0% 1954 1986 1994 2004 Jahr Abbildung A 5-2: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen im Besitz der Stadt Oldenburg (Quellen: 1954 nach W ALTHER 1956; 1986 nach TAUX 1986; 1994 nach HOHMANN 1994) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 23 Anhang 5: Biotoptypen 100% 80% Sonstiges deschampsiareiches Grünland artenarmes Extensivgrünland Intensivgrünland 60% Sumpf Intensivgrünland / Flutrasen Nasswiese / Nassweide 40% Acker mesophiles Grünland feuchter Standorte 20% sonstiges mesophiles Grünland Flutrasen 0% 1954 1986 1994 2004 Jahr Abbildung A 5-3: Veränderung der Anteile der Biotopgruppen auf Flächen in Privatbesitz (Quellen: 1954 nach W ALTHER 1956; 1986 nach TAUX 1986; 1994 nach HOHMANN 1994) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 24 Anhang 6: Heuschrecken 6 Heuschrecken Tabelle A 6-1: Gauß-Krüger-Koordinaten der Standorte für die Heuschreckenkartierung Standort Rechtswert Hochwert Standort Rechtswert Hochwert S01 3453723 5891591 S07 3452065 5892353 S02 3453253 5891816 S08 3452437 5892600 S03 3452878 5891500 S09 3451629 5892717 S04 3452723 5891666 S10 3451685 5891572 S05 3452468 5891766 S11 3452973 5892958 S06 3452209 5892087 S12 3452622 5893017 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 25 Anhang 7: Brutvögel 7 Brutvögel Abbildung A 7-1: Histogramme der Präferenzanalyse vom Kiebitz (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 26 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-2: Histogramme der Präferenzanalyse der Bekassine (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 27 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-3: Histogramme der Präferenzanalyse der Uferschnepfe (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 7: Brutvögel A 28 Abbildung A 7-4: Histogramme der Präferenzanalyse vom Großen Brachvogel (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 29 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-5: Histogramme der Präferenzanalyse der Feldlerche (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 30 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-6: Histogramme der Präferenzanalyse vom Wiesenpieper (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 31 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-7: Histogramme der Präferenzanalyse der Schafstelze (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 7: Brutvögel A 32 Abbildung A 7-8: Histogramme der Präferenzanalyse vom Braunkehlchen (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 7: Brutvögel A 33 Abbildung A 7-9: Histogramme der Präferenzanalyse vom Schwarzkehlchen (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Anhang 7: Brutvögel A 34 Abbildung A 7-10: Histogramme der Präferenzanalyse der Dorngrasmücke (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 35 Anhang 7: Brutvögel Abbildung A 7-11: Histogramme der Präferenzanalyse der Rohrammer (Anteile der Biotopgruppe jeweils in %) Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier A 36 Anhang 7: Brutvögel 100% 90% 80% 70% 60% 50% 7 Biotopgruppen 40% 6 Biotopgruppen 5 Biotopgruppen 30% 4 Biotopgruppen 3 Biotopgruppen 20% 2 Biotopgruppen 10% 1 Biotopgruppe Dorngrasmücke Schwarzkehlchen Braunkehlchen Gr. Brachvogel Uferschnepfe Rohrammer Schafstelze Wiesenpieper Feldlerche Bekassine Kiebitz 0% Anteil deschampsiareiches Grünland in % Abbildung A 7-12: Anzahl an Biotopgruppen im Nahbereich der Reviere der untersuchten Brutvogelarten 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Abbildung A 7-13: Veränderung des Anteils der Biotopgruppe deschampsiareiches Grünland von 1954 bis 2004 50 Anteil Sumpf / Röhricht in % 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Jahr Abbildung A 7-14: Veränderung des Anteils der Biotopgruppe Sumpf / Röhricht von 1954 bis 2004 Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Diplomarbeit von Martin Maier Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Schutzzonen Schutzzone 2 Schutzone 1 Karte Untersuchungsgebiet 1 und Zonierung des NSG Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Elsflether Straße Untersuchungsgebiet Klein Bornhorst Anschlussstelle Ohmstede Pandsgraben Wellenweg Goshalsgraben Wulfsdeich Borngraben Wieschengraben Bundesautobahn 29 Kuhweg Mittelweg Ding Altes Deichtief Kuhweg Pottum-Wäldchen Kälberhörne Hunte Ohmsteder Siel Karte Ortsbezeichnungen 2 im Untersuchungsgebiet Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) # # # W35 W34 Messung der Bodenfeuchte Feuchtezonen 1 2a W03 # # W04 W02 W08 # # W09 # # W07 W01 # W05 # #W11 # # # W12 W10 W13 4a 4b 5 6 W38 # W14 # W06 # # W15 # W16 W17 # # # W32 W18 W19 # 7 W33 #W37 #W30 # # W31 W28 # W20 # W25 # W36 # # W27 W26 # W22 # W21 # # W29 W23 # Feuchtezonen aufgrund der Vegetationskartierung W24 # von Walther (1956) konstruiert, in Anlehnung an die Feuchtestufen nach Rosenthal et al. (1998) Feuchtezonen mit Standorten Karte der Bodenfeuchtemessungen 3 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Höhen in Meter über Normalnull -0,50 - -0,25 -0,25 - 0,00 0,00 - 0,10 0,10 - 0,20 0,20 - 0,30 0,30 - 0,40 0,40 - 0,50 0,50 - 1,00 1,00 - 2,00 + 2,00 Quelle: DGM5 des LGN Karte Höhenkarte 4 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S HN HN #S # S #S #S HN HN #S HN HN Bodentypen an den Standorten der Bodenuntersuchungen 2004 # HN S HN/GG #S Y #S HN/GG T # $ #Y #S HN/PP HN HN S # HN HN S # HN #S # S HN #S # S S # Y GG GG S # Y # HN/GG HN/GG Y # HN #S GG S # S # # S HN HN GG HN # S S # S # Y # S # S # Y # HN HN/GG #Y HN ##S S HN T $ S # HN/GG #Y Gley (GG) Gley über Niedermoor (GG/HN) kleiüberdecktes Moor (GG\HN) Moorgley (GH) Niedermoor (HN) Niedermoor über Gley (HN/GG) Niedermoor über Podsol (HN/PP) HN HN # S S HN # Auftragsboden (Y) S # Bodentypen der Bodenkarte GG #S HN/GG #Y Auftragsboden GH S # GG #S Gley Marsch auf Niedermoor ("Moormarsch") Moor-Podsol-Gley HN/GG GG #S #Y Y # GG #S GG/HN S # HN #S #Y S # #S #S GG\HN HN GG/HN GG #S S # S # #S #S HN HN HN GG GG/HN Niedermoor HN/GG GG/HN S # GG S # Y #S GG S # Y S # GG/HN Y S # S # GG/HN S # Quelle: Bodenkarte des NLfB (1990) Karte Bodentypen mit Standorten der 5 Bodenuntersuchungen 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 25.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Nutzungstypen 3-malige Mahd 2-malige Mahd 1-malige Mahd Mahd mit Nachweide Weide Brache Karte Landwirtschaftliche 6 Nutzungstypen 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Flächen die vor dem 15.06. flächig genutzt oder befahren wurden Flächen mit landwirtschaftl. Karte Nutzung vor dem 15.06.2004 7 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Eigentümer Bundesrepublik Deutschland Land Niedersachsen Stadt Oldenburg Verbände Privat Quelle: Unterlagen der Stadt Oldenburg und des NLWKN Karte Eigentümer der Flächen 8 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S Untersuchungsgebiet 8 ##S10#S 13 S 16 #S #S #S#S12#S14#S S # 6 9 #S 11 5 7 15 S # 17 20 #S S # #S #S 19 Aufnahmepunkte mit Aufnahmenummer 21 23 ##S S 22 18 4 #S #S 24 #S 3 #S # S S # 2 1 Karte Standorte der 9 Vegetationsaufnahmen Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Biotoptypen Hybridpappelforst Fichtenforst Sonstiger Waldrand feuchter bis nasser Standorte Weidengebüsch der Auen und Ufer Ruderalgebüsch / Sonstiges Gebüsch Feldhecke Naturnahes Feldgehölz Standortfremdes Feldgehölz Einzelbaum / Baumbestand Sonstiger standortgerechter Gehölzbestand Graben Wiesentümpel Naturfernes Abbaugewässer Mäßig nährstoffreicher Sumpf Nährstoffreiches Großseggenried Binsen- und Simsenried nährstoffreicher Standorte Hochstaudensumpf nährstoffreicher Standorte Sonstiger nährstoffreicher Sumpf Schilf-Landröhricht Rohrglanzgras-Landröhricht Wasserschwaden-Landröhricht Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte Sonstiger mesophiles Grünland, artenärmere Auspräg. Magere Nasswiese Nährstoffreiche Nasswiese Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen Seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen mit viel Deschampsia cespitosa Sumpfdotterblumen-Wiese (seggen-, binsen- und hochstaudenarme Ausprägung) Sonstiger Flutrasen Deschampsiareicher Flutrasen Intensivgrünland trockener Standorte Intensivgrünland der Auen Artenarmes Extensivgrünland Deschampsiareiches Grünland Ruderalflur frischer bis feuchter Standorte Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte Hausgarten mit Großbäumen Sonstiges Dach Weg Biotoptypen kartiert nach Drachenfels (2004) Karte Biotoptypen 2004 10 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Wertstufen geringe Bedeutung allgemeine bis geringe Bedeutung allgemeine Bedeutung besondere bis allgemeine Bedeutung besondere Bedeutung Wertstufen nach Bierhals et al. (2004) Karte Bewertung der 11 Biotoptypen 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet Untersuchungsgebiet W WW W W W W T W W- G W Wp l l W W W W l W W R T T p W p R p Wp W WR W W Wp T typisch Tp wasserpestreich Tu Ufer unterhöhlt Tv verlandet W typisch W- schlechter Zustand W+ guter Zustand Wf flutende Vegetation Wg fließend Wl Wasserlinsendecke Wl- Wasserlinsendecke, schlechter Zustand Wp wasserpestreich W T Wpl wassserpestreich, Wasserlinsendecke Wu Ufer unterhöhlt G W W- Ru W T W O G W W G W- G W- W W T W Ufer unterhöhlt Wp- wasserpestreich, schlechter Zustand W T Tv W- W Wl W G R W Wp W W- W p W G - W p p W W G W R W W W- W W W W W- W W W G O W R p Wp Wp T p W R T T W W W T W W p p W Wp O - W T T T Wp W- R W W T Tp W- Wp W Wpl G W T W p W W Wp Wp W T G W- W Wp W p W Wp Wasserlinsendecke Ru Wasserpflanzengräben W Wp W- typisch Rl W W Wp G W Wp W W G G W- Wp Wl T Wp W T W T p - W W T G G W G W Wp R R W + W W pWp W W W pl T R T W- T T l T W Wp W - R T T Wl G W Wp Wp R Trockenfallende Gräben W pl l W W l W T R W l W W l W W Wp R Wp W T T T T T W- T W- Wp Wp- W- W- W- Wp T fließend W l W Wl W Wl W l l W W T T T Og T W- Wl Wp - W W W - R W- W typisch Gräben mit Röhrichtarten W- O O Rl p p T T W- TW Wl W O W p W- Wl- Wl Tv Tv W- W W- W l W W p typisch Gräben ohne Makrophyten Tv W Tv W R O N l W Og l W W W W T Wp typisch Gräben mit nitrophilen Arten W Wl W W G T W O R T R G - R T T T W- T W W T Wl W T T G T W- Wp T RR T W T T - W Wl R R l T T l T l l + Wl p T W lW lW W- WW W Wl W p W R W W T W p Rl l W W Wp u l W RN W T W p l W W W W W W l W W T p Wp W l W W W p Wl W W l W W f l W l W W W Gräben ohne Vegetation Wl W T W W l W + W R W W W Wl l T g W W W O W T W p l g l Wl R T W W W Wl R N T W WlW Wl W T Wl W Wl l Wl Wl W l W W Wl Wl l T Wl Wl l W Wl Wl W W W W W Wl Wl Wl W Wl Wl R Wl Wl l Wl W N W Wl l W W Wl W Wl W R W R Wl R T T Wl Wl (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) W Karte Grabentypen 2004 12 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Biotopgruppen Gehölz Gewässer Sumpf Röhricht sonstiges mesophiles Grünland mesophiles Grünland feuchter Standorte mageres Nassgrünland Nasswiese / Nassweide Flutrasen Flutrasen / Nasswiese / Nassweide Intensivgrünland Intensivgrünland / Flutrasen artenarmes Extensivgrünland deschampsiareiches Grünland Flutrasen / deschampsiareiches Grünland Acker Ruderal Siedlung Sonstiges Quelle: Walther (1956) Karte Biotopgruppen 1954 13 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Biotopgruppen Gehölz Gewässer Sumpf Röhricht sonstiges mesophiles Grünland mesophiles Grünland feuchter Standorte mageres Nassgrünland Nasswiese / Nassweide Flutrasen Flutrasen / Nasswiese / Nassweide Intensivgrünland Intensivgrünland / Flutrasen artenarmes Extensivgrünland deschampsiareiches Grünland Flutrasen / deschampsiareiches Grünland Acker Ruderal Siedlung Sonstiges Quelle: Taux (1986) Karte Biotopgruppen 1986 14 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Biotopgruppen Gehölz Gewässer Sumpf Röhricht sonstiges mesophiles Grünland mesophiles Grünland feuchter Standorte mageres Nassgrünland Nasswiese / Nassweide Flutrasen Flutrasen / Nasswiese / Nassweide Intensivgrünland Intensivgrünland / Flutrasen artenarmes Extensivgrünland deschampsiareiches Grünland Flutrasen / deschampsiareiches Grünland Acker Ruderal Siedlung Sonstiges Quelle: Hohmann (1994) Karte Biotopgruppen 1993 15 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Biotopgruppen Gehölz Gewässer Sumpf Röhricht sonstiges mesophiles Grünland mesophiles Grünland feuchter Standorte mageres Nassgrünland Nasswiese / Nassweide Flutrasen Flutrasen / Nasswiese / Nassweide Intensivgrünland Intensivgrünland / Flutrasen artenarmes Extensivgrünland deschampsiareiches Grünland Flutrasen / deschampsiareiches Grünland Acker Ruderal Siedlung Sonstiges Karte Biotopgruppen 2004 16 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) S # Untersuchungsgebiet # # S # $ U% % T $ #S # $T # S #S # #S $T U% # $ $T % Butomus umbellatus Carex lasiocarpa Lathyrus palustris Menyanthes trifoliata Myrica gale Triglochin palustre #S S # #S S # U% # # Arten der Roten-Liste nach Garve (2004) Ausgewählte Pflanzenarten Karte 17 der Roten-Liste Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet S # Punktförmige Vorkommen von Carex aquatilis Flächige Vorkommen #S von Carex aquatilis S # Karte Fundorte von 18 Carex aquatilis 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet S # #S #S S # Vorkommen von Hottonia palustris #S S # # S #S S # S # ##S#S#S#S S #S #S ##S#S#S S #S #S #S S # Karte Fundorte von 19 Hottonia palustris 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S #S S ## S S# S# S# S# #S #S Untersuchungsgebiet #S #S#S #S #S ##S S #S #S #S#S #S #S #S #S #S S # S # # S S # SS # # S S # # S # S # S # ## S S S # S # S # # S S # #S #S # S S #S ##S #S #S #S #S S # #S # S #S #S #S #S #S ##S#S #S S # S #S #S # #S #S #S S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S#S #S #S#S #S #S #S #S#S #S #S#S #S #S #S#S#S #S #S #S #S #S #S #S #S S # S # #S #S #S #S #S #S #S #S #S #S#S #S #S#S#S#S#S#S#S#S#S #S Punktförmige Vorkommen von Hydrocharis morsus-ranae # S #S #S #S Vermehrtes Vorkommen von Hydrocharis morsus-ranae #S S # #S Fundorte von Hydrocharis Karte 20 morsus-ranae 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S S ##S #S # S #S #S #S#S #S #S S # Untersuchungsgebiet #S #S S # #S #S Vorkommen von Juncus filiformis #S S # #S #S ##S#S S #S#S #S #S Karte Fundorte von 21 Juncus filiformis 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet S # von Senecio aquaticus #S #S Punktförmige Vorkommen Flächige Vorkommen von Senecio aquaticus #S #S #S S # # S S # #S S # #S #S #S #S S # #S S # #S #S # S #S S # Karte Fundorte von 22 Senecio aquaticus 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S #S # #S S #S Untersuchungsgebiet #S #S #S #S #S #S #S ##S #SS # S #S #S #S #S #S S # Vorkommen von Stellaria palustris #S #S #S # #S #S S S # #S #S #S #S#S #S #S #S #S #S # S #S #S #S #S S #S #S # #S S # S # # S #S S # # S S # S # #S # S #S # S S # #S # #S S #S #S #S #S #S #S #S S # S # #S#S #S #S ##S S #S Karte Fundorte von 23 Stellaria palustris 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet # S #S #S S # #S #S S #S # ##S S Vorkommen von Stratiotes aloides #S #S #S #S #S #S S # S # #S ##S S #S #S #S #S S # #S #S S # S # # #S S #S#S #S S # #S #S #S #S #S #S#S #S #S #S #S #S #S S # #S#S #S #S #S #S#S#S#S#S #S#S #S #S #S #S #S#S #S #S #S#S #S #S ## S SS # #S ##S#S#S S # #S #S #S S #S #S # S #S # S #S S # Karte Fundorte von 24 Stratiotes aloides 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet #S #S #S # S S # #S #S #S #S S # #S #S #S #S # #SS # #S S #S #S #S #S S # # S #S Thalictrum flavum #S #S #S #S S # S # Vorkommen von #S S # #S # S #S #S #S #S #S #S #S Karte Fundorte von 25 Thalictrum flavum 2004 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet # Standorte der Heuschreckenkartierung mit Standortsnummer # # S12 S11 # S09 S08 # S07 # S06 # S02 # # S05 S04 # S10 # S01 # S03 # Karte Standorte der 26 Heuschreckenkartierung Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 12.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet #³ Brutstatus Be S ³ #³ Be Be #³ Be #³ Fl #³ Kn #³ #³ #³ Be #³ #³ Be Fl Be #³ Be #³ #³ #S Swk #S Bk #S #³ Swk #S Ki #S #³ #S #³ Swk Fl #³ #S Fl #³ Be #³ Ki #³ #S Fl #³ Fl #³ Fl Fl #³ Be #³ #³ Gbv #S #³ Fl Lö Be #³ #S #³#³ Braunkehlchen (4 BP) Fl Feldlerche (40 BP) Gbv Gr. Brachvogel (5 BP) Ki Kiebitz (18 BP) Kn Knäkente (2 BP) Lö Löffelente (4 BP) Sr Schilfrohrsänger (1 BP) Swk Schwarzkehlchen (8 BP) Us Uferschnepfe (6 BP) Wa Wachtel (2 BP) Be #³ Gbv Ki #S #S #³ Be #³Us Fl #³ Be #³ Fl #S Fl Swk Fl Gbv Bk #S Be Fl Bekassine (26 BP) #S Ki #³ Ki Be Fl Wa Fl # #³ #³ S Ki #³ Ki #S S Us # #S Fl Us #S #³ Ki Us Be # S #S #S #S #³ Fl Ki #³ Fl Ki #S #³ Ki Be #S Ki #S #³ #S Us Be Swk #³ #S Fl Bk ³ #S Fl # # S Lö Ki #S #S Swk Fl #S #³ #³ Ki Ki #³ Fl #³ Fl #³ Be #S Wa #³ Fl #³ Fl Fl #³ #³ Be Ki #S Fl Fl #S #³ Ki #³ Bk Be #³ Fl Sr #S #³ Gbv Fl Swk #³ Fl #S #S Bk Fl #³ Be Lö Fl # # # # # # # # # # # Be Be Brutverdacht Brutvogelarten Be #³ Brutnachweis #³ #S #S Swk Fl Kn #³ Fl #S #³ Fl Fl #³ Fl #³ #S #S Fl Gbv #³ Ki #³ Lö #S Us #³ Be #³ Aufgeführt sind Arten ab Gefährdungskategorie 3 nach Bauer at al. (2002) oder Südbeck & Wendt (2002) Karte Ausgewählte Brutvögel 2004 27 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) #S Untersuchungsgebiet Ro #³ Mb #³ Sto #³ #³ Ro #³ #³ #³ Ro Brutstatus Ro St Ro Ro Ro Sto #³ #³ Ro #³ Ro #³ W #S #³ Ro #³ Ro #³ Ro Ro #³ #³ #³ #³ #³ #³ St Ro #³ #³ Ro #S W Sto #³ #S #³ Dg #³ St #S #³ #³ Ro #³ W Ro #³ W W #S #S Ro #³ #³ Ro Ro #³ Sto #³ Tr Mb #³ #S #S #³ #³ Ro #³ #³ Ba #³ W Ro #³ #³ Ro #³ W #³ Sto #³ #³ W Br #³ Ba Bachstelze (2 BP) Br Bläßhuhn (4 BP) Dg Dorngrasmücke (9 BP) Fs Feldschwirl (5 BP) Kr Krickente (2 BP) Ku Kuckuck (1 BP) Mb Mäusebussard (2 BP) Rei Reiherente (2 BP) Ro Rohrammer (73 BP) St Schafstelze (26 BP) Sto Stockente (39 BP) Tr Teichhuhn (9 BP) W Wiesenpieper (41 BP) #³ Dg #³ Ro #³ Ro Ro W #³Dg #S #³ Brutverdacht St #S Ro Ro Ro #³ Tr #³ #S #S W Ro # ³ ³ #S Tr # W W Ro #³ #³ Ro #S #³ Br ³ #³Sto Ro # #³ Sto Ro Tr Ro Dg W St W #³ #S #³ #³ #³ #³ Ro # # # # # # # # # # # # # Ro Sto Dg Ro W #³ W #S St St Sto Dg #³ Brutnachweis Brutvogelarten Ro #³ Sto# ³ Ro #³ #S Kr #S Kr St #S #³ #³ Ro Rei Ro #³ ³ St # Dg #³ W Sto #³ #³ #³ #³ Ro #³ #³ #³ Fs Sto #³ Ro Ro #S #³ #³#³ W #³ #³ Tr Ro Sto St #³ Sto #³ Ro Sto Ro Ro #S #³ Fs W #³ St #³ Ro Ro Ro #³ #³ #³ #³ Sto#³ #³St Sto # ³ Ro #³ St #³Ro #³ #³ W Br Fs St #³ #³ #³ #³ St W Ro Sto #³ #³ St Sto #³ S ³ #³ #³ Sto W #³ #³ #³ Sto #³ St #³W W #³ Sto #S#³ Sto Tr #³ Sto #³ W #S #³ #³ W Sto #³ Tr #³ Sto W #S #³ #³ W Ro St #³ W Sto Ba #³ Sto #³ #³ St #³ #S St #³ Ro Ro #S #³ Sto # ³ #³Br Fs # ³ Dg #³#³ W Sto #³ #³ Ro #SW #³ Ro #S W #S W #S Ro Ro #³ #³ Ro #³ Ku Ro Dg #³ St #S Ro #³ Ro #³ Ro #³ #³ #³Sto #S Tr #³ W #³ St Rei Sto W #³ #³ #³#³ W Ro # ³ #S St Ro Ro #S Ro #³ #³ Sto St W #³ Sto #³ #³ Ro #³ #³ St Tr #³ Sto #³ #³ W W #³ W #³ #³ Fs #³ W #³ Ro Sto #³ Sto #³ Sto #³ Sto #S St #³ Karte Sonstige Brutvögel 2004 28 Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 10 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Abgrenzung der Teilflächen Teilfläche 2 Brutgebiet von nationaler Bedeutung Teilfläche 1 Brutgebiet von landesweiter Bedeutung Teilfläche 3 Brutgebiet von nationaler Bedeutung Bewertung nach Wilms et al. (1997) Karte Teilflächen zur 29 Brutvogelbewertung Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 19.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet # #³ $T # ##0 ³ T $ # # ³ # Jahr der Kartierung: # # $T # $T U% ##³ # # ³ # $T #S # # #S U% $T U%$T # 1983 U% 1988 S # 1993 0 # 1994 ³ # 1999 # 2004 U% # U% # #³ #³ $T # $T U% U% T$ #0##S#³ # # $T T $ U% # #³ # #U% #0 # U% $T # T $ # $T 0 # Quellen: 1983: Bölscher (1983) 1988: Sprenger (1989) 1993: IBL (1993) U% 1994: Grützmann & Moritz (1997) T # $ 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Karte Reviere der Bekassine 30 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Jahr der Kartierung: # T $ 1983 U% 1988 S # 1993 0 # 1994 ³ # 1999 # 2004 #³ U% #S # #0 # T $ 0 # # $T $T S # ³# # 0 # Quellen: 1983: Bölscher (1983) 1988: Sprenger (1989) T $ S # 1993: IBL (1993) 1994: Grützmann & Moritz (1997) 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Reviere des Gr. Brachvogel Karte 31 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Jahr der Kartierung: S # 1993 # 2004 # # # #S # #S Quelle: 1993: IBL (1993) Reviere des Braunkehlchen Karte 32 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet Jahr der Kartierung: # ³ # ³ # # ³ # #³ # #³ #³ # ³ # ## ³ # ³ #³ #³ #³ # #³ # # #³ # # 2004 #³ # # #³ #³ #³ # # # #³ # # ³ #³ #³ ##³ #³ #³ #³ # #³ #³ # #³ # # ³ # #³ # #³ # #³ #³ #³ # # 1999 #³ #³ # #³ # ³ # # ³ # #³ # #³ #³ #³ #³ #³ ##³ # #³ # #³ # # ³ ³ # #³ #³ # #³ # # ³ # ³ # # #³ # ³ # ³ # ³ ³ # ## ³ # # ³ # Quelle: 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Karte Reviere der Feldlerche 33 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet # 0 #³ ³ # #0 #³ #³ # #³ 0 0 # Jahr der Kartierung: #0 # 0 #0 #0 #S #0 #0 #0 # ³ U% #³ #0 #0 # # ³# # 0 #S % #U 0 U% #0 #0 U% # #0 # #0 #0 # # U% #0 S # # #S #S#³ # ##0#S #³ ³ # ³ # # # #³S #³ # ³ # # # 0 #³ #0 U% # #0 #0 #0 # 1988 S # 1993 0 # 1994 ³ # 1999 # 2004 # U% #0 #0 U% U% # U% ³ # #0 # 0 # #³ #0 #0 U% S # U% #0 # U% Quellen: 1988: Sprenger (1989) 1993: IBL (1993) 1994: Grützmann & Moritz (1997) 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Karte Reviere des Kiebitz 34 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet T $ Jahr der Kartierung: $T T $ $T #S T $ 1983 U% 1988 S # 1993 ³ # 1999 $T #³ U% $T Quellen: 1983: Bölscher (1983) 1988: Sprenger (1989) 1993: IBL (1993) 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Karte Reviere des Rotschenkel 35 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet # Jahr der Kartierung: # #S # # #³ # # # # # ³ # #³ #³ #³ 1993 ³ # 1999 # 2004 # # # S # # #S # # # # ³ # #³ ³ # #³ # #³ ##³ # # # # # ³ # #S ³ # ³ # # Quellen: 1993: IBL (1993) 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) #³ Karte Reviere der Schafstelze # 36 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) Untersuchungsgebiet $T #$T ³ T $ Jahr der Kartierung: $T $T #S $T $T $T #0 #³ T$ #0 $T $T # # U% ³ # # #S U% $T $T U% #S #0##³ #³ #³ #³ #S U% $T $T 0 # $T T$ $T T$ #³ U% #0 1983 U% 1988 S # 1993 0 # 1994 ³ # 1999 # 2004 T $ $T U% #³ #S T $ # #S $T #0 #³ $T T $ U% ³ # #S # 0 $T #0 T $ ³ # $T # ³ ³ # ³ # ## ³ ³ # ³ # Quellen: 1983: Bölscher (1983) 1988: Sprenger (1989) ³ # 1993: IBL (1993) 1994: Grützmann & Moritz (1997) 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Reviere der Uferschnepfe Karte 37 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N Untersuchung zur Entwicklung von Flora und Fauna in einem Feuchtwiesenschutzgebiet (Naturschutzgebiet Bornhorster Huntewiesen) S # Untersuchungsgebiet #³ #S $T S # #³ ³ # # #³ ## ³ T $ # #³ # # #ST$ #³ T # $ $T $T # #³ T$# # S ## # ³ Jahr der Kartierung: #³ # # #³ $T $T #³ #³ #³ # $T # ³ T$ # #S # #³ # $T # #³ # $T #S #³ # #³ # $T # #³ #S $T # S #³ # S # # $T³ $T ##S$T ³ #$T S # 2004 ³ # # # #S 1999 # # S ³ # # ³ # ## #³ S # ³ # # #S # 1993 # # ##S #³ S # ³ # # # 1983 # #³ # #³ T $ # #³ # ³ # #S $T # Quellen: 1983: Bölscher (1983) 1993: IBL (1993) # 1999: Eikhorst & Mauruschat (2000) Reviere des Wiesenpieper Karte 38 in verschiedenen Jahren Kartengrundlage: DGK5 (2815/10, 2815/11, 2815/16, 2815/17) 13.11.2005 50 0 50 1 : 15 000 100 150 Meter N
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