PSD2: Katalysator für Europas Banken?

Medienmitteilung
Strategy&-Studie «Catalyst or threat? – The strategic implications of PSD2 for Europe’s banks»
PSD2: Katalysator für Europas Banken?
Mit der Einführung der überarbeiteten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) stellt
die EU die Weichen für «Open Banking» in Europas Bankenmärkten. PSD2
wird Drittanbietern und Fintech-Unternehmen den Zugang zu Kundendaten
und Bankinfrastrukturen erheblich erleichtern. Das stimuliert gleichzeitig die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Bereits 88% der
Konsumenten nutzen alternative Online-Bezahlsysteme von Drittanbietern –
das bietet auch Chancen für Banken.
Zürich, 11. August 2016 – Die Einführung der überarbeiteten Zahlungsdiensterichtlinie
(PSD2) bis 2018 wird den Druck auf Europas Banken künftig weiter erhöhen. 88% der Banken erwarten durch die neuen Anforderungen einen zunehmenden Wettbewerb mit FintechUnternehmen und Drittanbietern. 68% befürchten den Verlust der Kundenschnittstelle und
ebenso viele gehen davon aus, dass PSD2 die Position der Banken schwächen wird. Das
ergibt die Studie «Catalyst or threat? – The strategic implications of PSD2 for Europe’s
banks» von PwC Strategy&. Für die Studie interviewte Strategy& insgesamt 30 führende europäische Banken sowie Fintech-Unternehmen und führte parallel eine Befragung unter
1000 Kunden zu ihrem Zahlungsverhalten durch.
Drittanbieter mischen kräftig mit
Die Befürchtungen der Banken resultieren aus zwei zentralen, neuen Anforderungen der
PSD2: Erstens werden Drittanbieter wie Fintech-Unternehmen, Telekommunikationsanbieter sowie Tech- und Datenunternehmen künftig in den Regulationskreis miteinbezogen. Damit sind sie offiziell als Teilnehmer auf dem Zahlungsverkehrsmarkt anerkannt. Zweitens
müssen Banken diesen Drittanbietern Zugang zu Konto- und Zahlungsdaten gewähren und
ihnen die Möglichkeit geben, Zahlungen im Auftrag des Kunden auszuführen – vorausgesetzt
die Zustimmung des Kunden liegt vor. Dies bietet Drittanbietern die Möglichkeit, Produkte
und Services auf Basis der von den Banken bereitgestellten Daten weiterzuentwickeln. Vor
allem Anbieter von digitalen Finanzübersichten (Personal Financial Management), ZahlungsApps oder Vergleichsportalen könnten hiervon profitieren.
Konsumenten setzen auf alternative Bezahlsysteme
88% der befragten Konsumenten nutzen das Angebot von alternativen OnlineBezahlsystemen für Online-Einkäufe. 82% stimmen voll oder teilweise zu, dass sie diese Zahlungen so sicher und zuverlässig handhaben können wie ihre Hausbank. Daniel Diemers,
Partner Financial Services bei PwC Strategy& Schweiz, erwartet, dass Drittanbieter ihr Angebot aufgrund der PSD2 ausweiten werden: «In einer zunehmend digitalisierten Welt wählen
Konsumenten das attraktivste Angebot mit einer einfachen Bedienung und einer bequemen
Bündelung von Produkten und Dienstleistungen.»
Klare Chancen für mutige Banken
Viele Banken begreifen PSD2 bislang vor allem als Compliance-Übung. «Sie sehen sich selbst
oft lediglich als Datenlieferanten und nehmen die über die regulatorischen Anforderungen
hinausgehenden Chancen nur bedingt war», betont Diemers. Den Handlungsbedarf bezüglich Kundenfokus haben die Banken jedoch erkannt: 76% nennen diesen als Top-Priorität für
die kommenden Jahre. Erste Kooperationen zwischen Fintech-Startups und Banken zeigen,
dass partnerbasierte Ansätze den gewünschten Kundenfokus sowie Innovation und Wettbewerbsvorteile ermöglichen können. «PSD2 wird ein zusätzlicher Katalysator für Entwicklungen sein, die bereits jetzt beobachtbar sind. In der Schweiz betrifft dies beispielsweise den
hart umkämpften digitalen Zahlungsverkehr, aber auch zunehmend Online-InvestmentPlattformen und Robo-Advisory», schliesst Diemers. Er rät Banken, sich jetzt mit PSD2 –
und insbesondere mit deren strategischen Auswirkungen – zu befassen.
Kontakt
Daniel Diemers
Partner, PwC Strategy& Schweiz
ch.linkedin.com/in/ddiemers
[email protected]
Claudia Sauter
Head of PR & Communications, PwC Schweiz
ch.linkedin.com/in/claudiasauter
[email protected]
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Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
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