Pressemitteilung - Die BEG

Pressemitteilung
18. Juli 2016
DB Regio soll Zuschlag im Vergabeverfahren
„Dieselnetz Ulm Übergang“ erhalten
Bayerische Eisenbahngesellschaft und Ministerium für Verkehr BadenWürttemberg beabsichtigen, dreijährigen Übergangsvertrag für Verkehre
auf den Strecken Ulm – Memmingen, Ulm – Weißenhorn, Günzburg –
Mindelheim und Ulm – Günzburg an DB Regio zu vergeben / Betrieb soll im
Dezember 2016 beginnen / Bestehendes Fahrplankonzept wird bis zur
abgeschlossenen Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau
fortgeführt / Gebrauchtfahrzeuge mit umfassendem Redesign im Einsatz
MÜNCHEN. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern plant, finanziert und kontrolliert,
beabsichtigt nach einem europaweiten, freihändigen Vergabeverfahren, die
Verkehre auf den Linien des Dieselnetzes Ulm an den bisherigen Betreiber DB
Regio zu vergeben. Der dreijährige Übergangsvertrag soll im Dezember 2016 in
Kraft treten. Da es sich um eine Direktvergabe handelt, schreibt die EUVerordnung 1370/2007 vor, dass eine Überkompensationsprüfung des
Angebotspreises durchzuführen ist. Nach Abschluss dieser – durch eine
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommenen – Prüfung kann der endgültige
Zuschlag voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Monate vergeben werden.
Das Netz umfasst rund 1,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr (davon rund 0,025
Mio. Zugkilometer in Baden-Württemberg) und besteht aus den
Regionalbahnlinien
 Ulm – Memmingen
 Ulm – Weißenhorn
 (Ulm –) Günzburg – Mindelheim (Mittelschwabenbahn)
Der Übergangsvertrag ist notwendig, weil der bisherige Vertrag im Dezember
2016 ausläuft und sich das Angebot im Allgäu nach der Elektrifizierung der
Strecke Geltendorf – Lindau deutlich ändern wird. Erst danach werden die BEG
und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg einen langfristigen Vertrag
für das Dieselnetz Ulm abschließen. Die europaweite Ausschreibung dazu läuft
bereits. Der Übergangsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren sieht eine
Verlängerungsmöglichkeit um bis zu ein Jahr vor.
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH
Boschetsrieder Straße 69
81379 München
Tel.: +49 (89) 748825-0
www.bahnland-bayern.de/beg
www.bahnland-bayern.de
Das Dieselnetz Ulm Übergang ergänzt im Illertal zwischen Ulm und Memmingen
den Regionalschnellverkehr ins Ober- und Westallgäu. Zum Wettbewerbsprojekt
gehören des Weiteren die Linie Ulm – Weißenhorn, welche zwischen Senden und
Weißenhorn Ende 2013 für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert wurde,
die Mittelschwabenbahn zwischen Günzburg und Mindelheim mit einzelnen
Zügen bis Ulm. Außer der Linie Ulm – Weißenhorn werden alle anderen Linien
zum ersten Mal im Wettbewerb vergeben. Die Linien von Ulm nach Memmingen
und nach Weißenhorn werden aktuell von der DB Regio-Tochter DB ZugBus
Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) betrieben, die Mittelschwabenbahn
sowie die Linie Ulm – Günzburg vom Verkehrsbetrieb DB Regio AllgäuSchwaben. Zukünftig betreibt DB Regio Allgäu-Schwaben alle Linien.
Fahrplankonzept nahezu unverändert, Fahrzeuge mit Redesign
Das Fahrplankonzept bleibt im Jahr 2017 unverändert, in den Jahren 2018 und
2019 werden die Fahrpläne geringfügig angepasst. Grund dafür ist die
Inbetriebnahme eines weiteren Wettbewerbsnetzes, des Dieselnetzes Allgäu.
Von Ulm nach Memmingen und Weißenhorn werden nun großräumigere
gebrauchte Dieseltriebwagen des Typs Siemens Desiro verkehren. Diese werden
auch bei den Verstärkerzügen im Berufsverkehr nach Illertissen eingesetzt. Im
Berufsverkehr kommen spurtstarke Dieseltriebwagen des Typs Bombardier Talent
hinzu. Die aktuell auf der Mittelschwabenbahn eingesetzten Desiro-Dieseltriebwagen werden durch gebrauchte Regio-Shuttles des Herstellers Stadler ersetzt.
Sämtliche Fahrzeuge, die im Wettbewerbsnetz Dieselnetz Ulm Übergang
eingesetzt werden, sind klimatisiert, niederflurig und barrierefrei erreichbar. Die
von Ende der neunziger Jahre bis kurz nach der Jahrtausendwende gebauten
Fahrzeuge werden für ihre Fahrten um Ulm herum einem umfassenden Redesign
unterzogen. Durch diese Maßnahmen unterscheiden sich diese Fahrzeuge beim
Komfort kaum von Neufahrzeugen.
Hohe Qualitätsanforderungen
Um den Fahrgästen einen hohen Komfort und umfangreichen Service zu bieten,
gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung,
Störfallmanagement, Sitzplatzkapazitäten, Sauberkeit und Serviceorientierung.
Die Züge werden mindestens zu 50 Prozent mit einem Zugbegleiter besetzt. Die
Sitzplatzkapazitäten werden entsprechend der Nachfrage, unter besonderer
Berücksichtigung des Berufs- und Schülerverkehrs, angeboten. Durch das
geänderte Fahrzeugkonzept können die Kapazitäten in vielen Zügen auf den
Strecken Ulm – Memmingen und Ulm – Weißenhorn gegenüber dem Status quo
erhöht werden. DB Regio muss am Qualitätsmesssystem der BEG teilnehmen.
Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit der Züge, die
Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgastinformation im Zug, die
Kompetenz und Serviceorientierung der Zugbegleiter sowie die Kundenorientierung bei Beschwerden.
Zwingend ist auch das Einspeisen von Echtzeitdaten in das „durchgängige
elektronische Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungssystem“ (DEFAS)
der BEG. Die Auskünfte werden im BEG-eigenen Auskunftsportal, dem BayernFahrplan – sowohl auf www.bayern-fahrplan.de als auch in der Bayern-FahrplanApp – als Fahrgastinformationen zur Verfügung gestellt.
Fahrgäste müssen ohne besonderen Aufwand jederzeit einen Fahrschein kaufen
können und an jeder Station umfassende Informationen darüber erhalten, wo
Fahrscheine zu erwerben sind. Dies gilt für Verbundfahrscheine (DING) genauso
wie für Fahrscheine gemäß DB-Tarif für Fahrten über das Verbundgebiet hinaus.
Sonderangebote, wie zum Beispiel das Bayern-Ticket, müssen anerkannt werden.
Darüber hinaus können sich Fahrgäste auf weitere Sonderangebote freuen, zum
Beispiel auf eine um 25 Prozent ermäßigte Monatskarte, die an Wochentagen
(Montag bis Freitag) erst ab 9 Uhr gilt. Personenbedienten Verkauf mit einer
Mindestöffnungszeit der Verkaufsstelle von 48 Stunden pro Woche, davon
mindestens 3 Stunden an Samstagen, verlangt die BEG in Neu-Ulm. In Senden
und Illertissen ist eine Mindestöffnungszeit von 45 Stunden pro Woche gefordert.
In Krumbach (Schwaben) gelten diese Vorgaben erst ab Mitte Dezember 2017.
Abweichungen von den vertraglich vereinbarten Leistungen werden durch
Entgeltminderungen bestraft. Mit einem eigenen Pünktlichkeits- und
Qualitätsmesssystem erhebt die BEG die notwendigen Daten und veröffentlicht
sie mindestens jährlich.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des
Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr plant, kontrolliert und finanziert die BEG den
Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei
die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für
Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das
Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich
beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen
konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge
waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern –
sowie des Bayern-Tickets.
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG):
Wolfgang Oeser
Leiter Qualitätsmanagement, Marketing, Presse
Tel.: +49 (89) 748825 - 17
E-Mail: [email protected]