Aus Geflüchteten werden Nachbarn Erfahrungen des Internationalen Bundes mit der Wohnraumversorgung von Geflüchteten - Teil 1 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 1 Die IB Berlin-Brandenburg gGmbH 5.226 Plätze • Brandenburg: 3.650 Plätze, 32 Standorte • Berlin: 1.576 Plätze, 5 Standorte 28 % unter 18 Jahren Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 2 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 3 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 4 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 5 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 6 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 7 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 8 Wunsch der Bewohner/innen: Friedliches, selbstständiges Leben • Wohnung • Arbeit • Bildung • Kontakt Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 9 IB Übergangswohnheim Marienfelder Allee: Projekt „Training Wohnungssuche“ Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 10 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 11 Informieren Bewerbungsmappe zusammenstellen Wohnung suchen Mietvertrag abschließen Wohnung beziehen Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 12 Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Uta Sternal, Betrieb Berlin Südwest 14 Aus Geflüchteten werden Nachbarn! – Teil 2 – „Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung“ Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 15 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – I – die Dimension der Aufgabe Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 16 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – I – die Dimension der Aufgabe Stahnsdorf Besuch aus den USA (rechts), Spielzimmer (unten) und Außenansicht (links) Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 17 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – I – die Dimension der Aufgabe Bewohnerstatistik (Stand: 8. Juli 2016): Bewohnerzahl, davon SGB II ÜWH Bewohner Davon SGB II Absolut % Stahnsdorf I 145 21 14,5 Stahnsdorf II 109 15 13,8 Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 18 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – II – die Bedürfnisse der Betroffenen Wo möchten Sie in Deutschland wohnen? Meine Wohnung muss in der Nähe einer größeren Stadt liegen. Da ich kein Auto besitze, muss die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. In Syrien haben ideale Wohnungen eine große Küche, denn wir kochen oft und sehr gern. Ein Muss ist ein Balkon, weil wir es nicht gewohnt sind, in vier Wänden eingemauert zu sein. Außerdem rauchen wir dort unsere Shisha-Pfeife, die - obwohl schädlich - bei vielen unserer Leute sehr beliebt ist. Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 19 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – III – die Angebote seit September 2015 Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 20 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Die Ausgangslage – III – Angebote seit September 2015 Anbieter Ort Angebote Landratsamt PM Ziesar Seddiner See Kloster Lehnin 6 1 3 0 1 0 Wohnungsgesellschaften bzw. Kleinmachnow Teltow -genossenschaften 10 3 9 3 Privat (Dritte) regional 5 2 Privat (Verwandte) deutschlandweit 3 3 Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest Vermittlungen 21 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Übergangswohnheime Stahnsdorf – Vermittlungserfahrung Pro angebotener Wohnung durchschnittlich drei Vermittlungen bis zum erfolgreichen Abschluss eines Mietvertrages Ursachen für das Scheitern nach Besichtigungsterminen Wohnung entsprach nicht den Vorstellungen der Bewerber (ca. 50%) Bewerber entsprach nicht den Vorstellungen des Anbieters (ca. 50%) Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 22 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Übergangswohnheime Stahnsdorf – Erfolgsfaktoren für eine Vermittlung 1. Ehrliche Bereitschaft der Anbieter, sich der Aufgabe zu stellen – Übermittlung der Angebote Sehr geehrter Herr Kaminsky, wir können Ihnen unverbindlich für Ihre Bewohner die o.g. Wohnung mit den nachfolgend aufgeführten Eckdaten anbieten: 4 Zimmer, 85,23 m² Wfl. 2. OG rechts Miete 626,44 € BK 130,00 € HK 160,00 € Gesamt 916,44 € Die Wohnung ist ab 01.07.2016 frei. Die Wohnung haben wir auch dem Übergangswohnheim in Teltow angeboten. Sollte einer Ihrer Bewohner Interesse an der Anmietung der Wohnung haben, bitte ich um eine Information bis 15.04.2016. Für diese Wohnung ist kein WBS erforderlich. Mit freundlichem Gruß gewog Kleinmachnow mbH Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 23 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Übergangswohnheime Stahnsdorf – Erfolgsfaktoren für eine Vermittlung 2. Matching durch zuständige Sozialarbeiterin „Aus der mir vorliegenden Bewerberliste filtere ich die Familien bzw. Personen heraus, die für die angebotene Wohnung in Frage kommen. Den ersten Zugriff hat der Bewerber, der bereits am längsten warten musste.“ Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 24 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Übergangswohnheime Stahnsdorf – Erfolgsfaktoren für eine Vermittlung 3. Intensive Vorbereitung der Umzugswilligen auf die Wohnungsbesichtigung vor Ort Bekanntmachen der Bewerber mit den Wohnungsdaten und mit den örtlichen Bedingungen und Besonderheiten Erstellen der „Bewerbungsmappe“ mit Umzugsgenehmigung des zuständigen Jobcenters, WBS und Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, ggf. Daten zum Bewerber Beratung der Bewerber zum Auftreten vor Ort (Grundkenntnisse in deutscher Sprache, Pünktlichkeit, Bekleidung und äußeres Bild) Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 25 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Übergangswohnheime Stahnsdorf – Erfolgsfaktoren für eine Vermittlung 3. Intensive Vorbereitung der Umzugswilligen auf die Wohnungsbesichtigung vor Ort Gemeinsame Aufgabe des Bewerbers, der zuständigen Sozialarbeiter und eines Dritten (angestellter Flüchtlingsbegleiter oder Freiwillige/r, idealer Weise persönlicher Pate) Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 26 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Zusätzliche Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Zusammenarbeit der ÜWH und der Anbieter 4. Neuer Mieter erfüllt die Erwartungen des Vermieters Negativbeispiel: unsachgemäße Installation eines Bidets ohne Genehmigung des Vermieters führte zu Havarie und zeigte Unkenntnis des deutschen Mietrechts, insbesondere der Rechte und Pflichten des Mieters Schlussfolgerung: Kurs „Wohnen in Deutschland“ Grundlagen des deutschen Mietrechts Gewährleistung regelmäßiger Mietzahlungen Verhalten bei unbekannten Problemlagen persönlicher Umgang mit Vermieter und Nachbarn Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 27 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Zusätzliche Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Zusammenarbeit der ÜWH und der Anbieter Kurs „Wohnen in Deutschland“ Wirksamkeit (leider) nur im Zuge der (ausnahmsweisen) Genehmigung von Auszügen für noch nicht anerkannte Flüchtlinge durch das Sozialamt erfolgreiche Abschlussprüfung des Kurses in deutscher Sprache = wichtiges Kriterium bei der Entscheidung auf Umzug vom Übergangswohnheim in eigene Wohnung Nicht gelöst: Es gibt keine rechtliche Handhabe, anerkannte Flüchtlinge einer ähnlichen Unterweisung mit Prüfung zu unterziehen, obwohl das der Interessenlage der Vermieter, der Vermittler und letztlich der Flüchtlinge selbst entspricht Möglichkeit: Vermieter fordern Grundkenntnisse über deutsches Mietrecht und über Mieterverhalten Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 28 Auszugsmanagement anerkannter Flüchtlinge im ÜWH Stahnsdorf – eine wahre Herausforderung Zusätzliche Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Zusammenarbeit der ÜWH und der Anbieter 5. Nachbetreuung der neuen Mieter ist gewährleistet Ideal: durch die bisherigen Ansprechpartner (soziale Träger) in den Übergangswohnheimen, dadurch ist Kontinuität der Betreuung über den Auszug hinaus gewährleistet, was wiederum das Vertrauen der Anbieter in die Zuverlässigkeit der Vermittler und der von ihm ausgewählten Bewerber festigt Nicht gelöst: Das Mandat der sozialen Träger endet im Grunde bereits an der Schnittstelle „Übergabe ans Jobcenter“, die vom BAMF beauftragten Träger des Wohnungsmanagements sind überlastet und verfügen nicht über die engen Beziehungen zu den Bewerbern. Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Thomas Kaminsky, Betrieb Brandenburg Nordwest 30
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