Kindergarten „Klein Panama“ in Clauen

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HILDESHEIMER LAND
| HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG
SONNABEND, 30. JULI 2016
So wird ein Schuh draus
Frauen und Schuhe. Für HAZ-Reporter Peter Rütters ist diese Kombination mehr als rätselhaft. Im Fagus-Werk versucht er, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Pe
e i n fa c h n i c h
Rütters übt sich mit der Feile als Modelleur. Diesen Job kann Andreas Schmidt
allerdings viel besser.
t's
ALFELD. „Frauen sind anders.“ Es ist ein
wie in Stein gemeißelter Satz meines
alten Kumpels Michael, der schon nach
wenigen Ehejahren den Unterschied zwischen Frau und Mann mit nur drei Worten
auf den Punkt brachte.
Mit schöner Regelmäßigkeit werde ich an
diesen Ausspruch erinnert, wenn mal wieder
ein Einkaufsbummel
mit der Gattin auf dem
Programm
steht.
Obwohl ihr Schuhschrank zum Bersten
voll ist – manche Treterchen nur ein einziges
Mal
während
der
Anprobe getragen wurden – kann sie an keinem
Schuhgeschäft
vorbeigehen. Ablenkungsmanöver à la
„Wollen wir nicht lieber ein Kaltgetränk
zu uns nehmen“ sind zwecklos: Sie muss
hinein in ihr Einkaufsparadies. Und zwar
mit mir im Schlepptau.
Um diese Faszination wenigstens im
Absatz, pardon Ansatz, zu verstehen,
mache ich mich auf zum Fagus-Werk
nach Alfeld, wo sie schon seit mehr als
100 Jahren Schuhleisten herstellen.
Wäre doch gelacht, wenn ich dem Phänomen nicht dort auf die Schliche kommen würde. Schuhleisten sind handgearbeitete Holzfußmodelle, die renommierte Hersteller wie Lloyd, Ecco,
Gabor oder Ara als Grundlage für die
Schuhproduktion nutzen.
Ich betrete die von Bauhaus-Gründer
Walter Gropius errichtete lichtdurchflutete Produktionshalle. Vor einem der vielen
Fenster bearbeitet Andreas Schmidt so
ein Holzmodell. Das wurde zuvor maschinell vorgefräst, jetzt verpasst der 55-Jährige dem Stück mit der Feile den letzten
Feinschliff. Auf den Millimeter genau,
denn dieser Fuß ist die exakte Vorlage für
die mintgrünen Kunststoffleisten, die später von den Herstellern mit Leder überzogen werden.
t
VON PETER RÜTTERS
te r k a p i e r
Matthias Enkerts und Peter Rütters nehmen die grünen Schuhleisten unter die Lupe. Sie sind die Kopiervorlagen bei der Schuhproduktion.
Andreas Schmidt drückt mir die Feile
in die Hand, damit ich einmal selbst ein
Gefühl für diese filigrane Arbeit bekomme: „Mach’ dir dein eigenes Modell“, fordert mich der Mann aus Gronau auf. Ich
denke natürlich sofort an Theresa May,
will der neuen britischen Premierministerin mit dem Schuhtick ein extravagantes
Exemplar unter dem Label „Baby come
back“ kreieren. Doch ich gehe mit der
Feile etwas zu ungestüm vor, so dass von
dem Buchenholz nicht mehr allzu viel an
der Fußspitze übrig bleibt: „Würde auf
jeden Fall einen schlanken Fuß machen“,
sage ich zum Abschied und gehe einen
Raum weiter.
Dort sitzt Andreas Koch an einem
Computerbildschirm, verfolgt, wie eine
Schuhleiste am Computer dreidimensional erfasst wird. Immer wieder kreist die
Kamera um das Modell, speist das Resultat in den Rechner ein. Sind alle Daten
komplett, werden sie elektronisch an den
Kunden verschickt. Gefällt das Modell,
können die Fräsmaschinen für die Kunststoffleisten programmiert werden.
Diesen Job übernimmt Matthias
Enkerts. Der 38-Jährige steht an einer
CNC-Maschine, die an einen überdimensionierten, durchsichtigen Geschirrspüler
erinnert. Statt Sprüharmen ist ein Kugelfräser aus Metall zu sehen, der den grünen Kunststoffrohling 14 000 Mal in der
Minute bearbeitet. 30 Minuten dauert
dieser Prozess, dann ist die Schuhleiste
fertig.
Rund 20 000 Stück verlassen das
Werk jedes Jahr, in den 50er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts waren es
Foto: Gossmann
noch 500 000 Leisten. Damals noch aus
Holz gearbeitet. „Gleichwohl sind wir
in Deutschland die Nummer eins“, sagt
Pressesprecher Karl Schünemann mit
stolzer Stimme. Denn es gibt noch eine
weitere Besonderheit: Das Alfelder
Fagus-Werk ist die einzige UNESCOWeltkulturerbestätte, in der auch produziert wird.
Ich bin beeindruckt, sehe die vielen
Schuhe meiner Frau plötzlich mit ganz
anderen Augen. Hat sie die am Ende aus
reinem Patriotismus gekauft, um die hei-
Andreas Koch lässt die Schuhleiste am
Computer dreidimensional erfassen. Das
Ergebnis ist auf dem Bildschirm zu sehen.
mische Wirtschaft zu unterstützen? Ich
kapier’s trotzdem nicht, werde sie bei
nächster Gelegenheit aber danach fragen. Es muss ja nicht unbedingt in einem
Schuhgeschäft sein.
Wenn auch Sie, liebe Leserinnen und Leser,
eine knifflige Aufgabe für den Reporter haben,
schreiben Sie einfach eine E-Mail an [email protected]. Rütters wird
versuchen, die Frage zu beantworten.
Scheitert er, erscheint in der Zeitung das Logo
„Peter kapiert’s einfach nicht“.
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CLAUEN. Zum Schnuppertag
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Betrieb. Während vor dem
Gebäude noch die Handwerker
das Pflaster legen, spielen die
ein- bis dreijährigen Krippenkinder mit Eltern und Erzieherinnen bereits fröhlich miteinander. „In der kommenden
Woche starten wir mit 15 Kindern unsere Krippengruppe“,
erzählt Kita-Leiterin Karin Kaevel. Zusammen mit den beiden
Kindergarten-Gruppen werden
dann 65 Kinder die AWO-Kindertagesstätte Klein Panama
besuchen. „Wir waren mit der
Krippengruppe von Anfang an
ausgebucht“, sagt Kaevel.
Begonnen haben die Bauarbeiten im Oktober vergangenen
Jahres. Zu den bisher schon
310 Quadratmetern Fläche
wurde ein Anbau mit 210
Quadratmetern für die Krippe
inklusive eines Gruppenraums
etwa für Bewegungsspiele
gebaut. Nur noch im Außenbereich sind noch einige Arbeiten
zu erledigen. „Mit den Kosten
sind wir voll im Planungsbudget geblieben“, sagt Architekt
Thorsten Dorner. Zufrieden mit
dem Anbau und dem Angebot
für die Eltern der Gemeinde
Hohenhameln zeigt sich auch
Kita-Leiterin Karin Kaevel: „Wir
haben jetzt eine gute Größe
erreicht, um den Eltern ein
gutes Angebot machen zu
können.“
Eingebaut wurde auch eine
neue Küche, denn da die Kita
von 7 bis 16 Uhr geöffnet ist,
essen die Kinder auch dort.
Neben den zwölf pädagogischen Fachkräften arbeiten
auch zwei Küchenkräfte in der
Kita. Jeden Tag bringt ein Catering-Service das Essen für die
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Krippenkinder der Kita „Klein Panama“ in Clauen freuen sich mit ihren Eltern auf die ersten Tage in der
neuen Krippe.
Fotos: Mayen
Kinder. Erneuert wurde auch
die Brandmeldeanlage im Altbau, sodass sie technisch auf
dem gleichen Stand ist wie in
dem neu errichteten Anbau.
Zufrieden ist Kita-Leiterin Karin
Kaevel auch mit den Außenanlagen des idyllisch am Ortsrand
mit Blick auf die angrenzenden
Felder gelegenen Gebäudes.
Die Außenfläche umfasst 4500
Quadratmeter, was weit mehr
ist als vorgeschrieben. Insgesamt hat der Anbau 560 000
Euro gekostet, wovon die
Gemeinde Hohenhameln 380
000 Euro selbst aufgebracht
hat.
„Die Krippengruppe in Clauen
ist ein weiterer Schritt, unsere
Gemeinde kinder- und familienfreundlich aufzustellen und
die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf zu verbessern“, sagt
Hohenhamelns Bürgermeister
Lutz Erwig. In der Gemeinde
Hohenhameln gibt es zudem
noch
Krippengruppen
in
Equord, Bierbergen, Soßmar
und Hohenhameln.
apm
Alles Gute
zu den neuen
Geschäftsräumen!
Wir gratulieren herzlich zum gelungenen
Umbau und wünschen viel Spaß
in den neuen Räumlichkeiten!
Ihr Ansprechpartner für die Gemeinde Hohenhameln
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Architekt Thorsten Dorner und Kita-Leiterin Karin Kaevel vor dem Anbau für die Kita.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Sonnabend, 30. Juli 2016