Was Sie schon immer über Digitalmikroskopie wissen wollten. 1 MB

From Eye to Insight
Gehäuse einer Uhr, aufgenommen mit
dem Ringlicht Leica LED3000 RL und
Auflichtbasis. Aufgenommen mit
dem Leica DMS1000.
WAS SIE SCHON IMMER ÜBER
DIGITALMIKROSKOPIE WISSEN WOLLTEN
Autoren
James DeRose
Wissenschaftlicher Autor, Applied Microscopy,
Leica Microsystems, Schweiz
Georg Schlaffer
Produktmanager Digitalmikroskopie
Leica Microsystems, Schweiz
2
WAS SIE SCHON IMMER ÜBER DIGITALMIKROSKOPE WISSEN WOLLTEN
Digitalmikroskopie liegt als Schlagwort in der Mikroskopie voll im Trend – und es gibt einiges dazu, was es sich zu wissen
lohnt. Georg Schlaffer, Produktmanager bei Leica Microsystems, steht Kunden und Kollegen gleichermaßen Rede und Antwort
zu digitalen Mikroskopen. Zusammen mit dem Wissenschaftsredakteur Jim DeRose hat er Antworten auf die wichtigsten
Fragen zusammengestellt.
Inhalt:
>> Was genau ist Digitalmikroskopie?
>> Wofür kann ich digitale Mikroskope verwenden?
>> Welche Vorteile hat Digitalmikroskopie?
>> Wo sind ihre Grenzen?
>> Ist das Bild einer Probe, das ich mit dem Digitalmikroskop aufnehme, mit dem Bild vergleichbar, das ich durch Okulare sehe?
>> Was bedeutet „Kodierung“?
>> Muss ich Mikroskopieexperte sein, um mit einem Digitalmikroskop zu arbeiten?
>> Welches Zubehör benötige ich für ein Digitalmikroskop?
Was genau ist Digitalmikroskopie?
Wir sprechen von einem Digitalmikroskop, wenn ein
optisches Mikroskop mit einer digitalen Kamera ausgestattet
ist, aber keine Okulare benötigt. Mikroskopnutzer betrachten
und analysieren die Abbildung der Probe direkt auf dem
Monitor. Auch herkömmliche Stereomikroskope oder
klassische Lichtmikroskope werden digitale Mikroskope,
wenn sie zusätzlich zu den Okularen mit einer digitalen
Kamera ausgestattet sind und Informationen über
Mikroskop- und Kameraeinstellungen speichern.
Im Weiteren beziehen wir uns mit der Bezeichnung
„Digitalmikroskope“ nur auf Geräte ohne Okulare, wie das
Leica DVM6, das Leica DMS1000 oder das Leica DMS300.
Das Leica DMS300 montiert an ein Schwenkarmstativ für die Prüfung
einer Leiterplatten (PCB).
Wofür kann ich digitale Mikroskope verwenden?
Digitalmikroskope eignen sich hervorragend für die Analyse und Dokumentation von Teilen und Proben in Forschung und
Entwicklung (F&E), Produktion und Inspektion, Qualitätskontrolle und -sicherung sowie der Fehleranalyse.
WAS SIE SCHON IMMER ÜBER DIGITALMIKROSKOPE WISSEN WOLLTEN
Welche Vorteile hat Digitalmikroskopie?
Der wohl offensichtlichste Vorteil liegt in der Ergonomie der
Geräte. Da das Bild auf einem Monitor dargestellt wird,
können Nutzer es direkt sehen und mit der Software
analysieren, während sie bequem in entspannter und
aufrechter Haltung sitzen. Die Ergonomie hat besonders
dann Vorteile, wenn hoher Probendurchsatz bewältigt
werden muss, oder wenn Mitarbeiter täglich über lange
Zeiträume mit dem Mikroskop arbeiten. Zudem bieten viele
Digitalmikroskope die Möglichkeit, in der Software mehrere
Nutzerprofile anzulegen. Arbeiten mehrere Mitarbeiter mit
demselben Mikroskop, ist das praktisch: Jeder oder jede
wählt einfach das eigene Profil aus und kann sofort loslegen,
ohne nennenswerte Justierungen des Geräts vornehmen zu
müssen.
Das Digitalmikroskop Leica DVM6.
Wo sind ihre Grenzen?
Ohne Stromverbindung funktioniert nichts, im Gegensatz zu
Stereomikroskopen oder klassischen Lichtmikroskopen. Da
es keine Okulare gibt, wird das Bild immer auf einem Monitor
dargestellt, daher ist mindestens ein Kabel vonnöten.
Digitalmikroskope brauchen entweder eine Verbindung zu
einem PC oder einem Bildschirm, der mit dem Mikroskop
geliefert wird. Bei traditionellen Mikroskopen lassen sich als
Alternative immer die Okulare nutzen, um einen Eindruck der
Probe zu erhalten.
Das Digitalmikroskop Leica DMS1000.
Ist das Bild einer Probe, das ich mit dem
Digitalmikroskop aufnehme, mit dem Bild
vergleichbar, das ich durch Okulare sehe?
Im Prinzip ist es dasselbe Bild. Es mag je nach digitaler
Kamera und Okularen Unterschiede im Bildausschnitt geben.
Einen wichtigen Unterscheid gibt es allerdings: Der Blick
durch ein Stereomikroskop erzeugt eine Tiefenwahrnehmung,
die sich nicht direkt im zweidimensionalen Bild eines
Digitalmikroskops erreichen lässt.
Screening von Drosophila. Aufgenommen mit dem Leica DMS1000 B.
3
4
WAS SIE SCHON IMMER ÜBER DIGITALMIKROSKOPE WISSEN WOLLTEN
Ist ein Digitalmikroskop einfacher zu bedienen als
ein Mikroskop mit Okularen?
Unserer Erfahrung nach können gerade unerfahrene Nutzer
leichter und schneller Bilder von Proben aufnehmen.
Hauptgrund dafür ist, dass es Zeit braucht, bis man sich an
das Einrichten und Einstellen eines traditionellen Mikroskops
und die Probenbetrachtung durch die Okulare gewöhnt hat.
Was bedeutet „Kodierung“?
Ein Mikroskop ist kodiert, wenn die Hardware direkt mit der
Software kommuniziert, bestimmte Parameter verfolgt und
mit den Bilddaten speichert. Diese Parameter lassen sich
definieren und werden als kodierte Parameter bezeichnet.
Für gewöhnlich lassen sich diese kodierten Parameter auf
Knopfdruck abrufen, um wiederkehrende Arbeitsabläufe und
das Erstellen von Berichten zu erleichtern.
Mit dem Leica DMS1000 B und einer Durchlichtbasis aufgenommene
C.elegans Würmer. Schnelle und einfache Messungen aufgrund
durchgehend kodiertem Zoom, auch im Stand-Alone-Betrieb ohne
Computer.
Muss ich Mikroskopieexperte sein, um mit einem
Digitalmikroskop zu arbeiten?
Nein. Anfänger können Digitalmikroskope ebenso verwenden
wie Mikroskopieexperten. Die Digitalmikroskope von Leica
Microsystems sind dafür gemacht, dass man sie aus dem
Karton holt und nach minimaler Einarbeitungszeit starten
kann. Sie haben kodierte Funktionen und erleichtern das
Erstellen von Berichten, was gerade wiederkehrende
Arbeitsabläufe effizient gestaltet.
Bildschirmdarstellung eines Bildes, das mit dem gekippten Leica DVM6
aufgenommen ist.
WAS SIE SCHON IMMER ÜBER DIGITALMIKROSKOPE WISSEN WOLLTEN
5
Welches Zubehör benötige ich für ein
Digitalmikroskop?
Bei der Auswahl des Zubehörs kommt es darauf an, wofür
das Gerät verwendet werden soll. Die Wahl des Objektivs,
zum Beispiel, hängt davon ab, welche Vergrößerungen
Anwender benötigen. Es gibt zudem Wahlmöglichkeiten
beim Stativ oder der Beleuchtung.
>> Diese Fragen unterstützen Sie bei der Entscheidung,
welches Zubehör oder welche Funktionen Sie benötigen.
>> Möchten Sie schnell Bilder in hoher Qualität aufnehmen?
Dann ist eine hoch auflösende Digitalkamera nützlich.
>> Müssen Sie Proben schnell im Livebild abbilden, um
Gedrucktes Muster auf Papier. 750:1 Vergrößerung, Koaxialbeleuchtung
mit offenem Polarisator. Aufgenommen mit dem Leica DVM6.
einen hohen Probendurchsatz zu erreichen? Dann sollte
Ihre Kamera 30 oder mehr Bilder pro Sekunde schaffen.
>> Möchten Sie Ihre Proben von verschiedenen Seiten
betrachten? Dann sollte Ihr Gerät über eine Kippfunktion
und einen drehbaren Tisch verfügen, damit Sie Prozesse
oder Objekte gut betrachten können.
>> Analysieren Sie Ihre Proben qualitativ und quantitativ?
Dann sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die
Software legen.
>> Möchten Sie ein ausgewogenes Bild haben, das sowohl
helle als auch dunkle Regionen klar abbildet? Dann leistet
die HDR-Funktion (high dynamic range) Ihnen gute
Dienste.
Bondpad, vergoldet, Automobilelektronik, 120:1 Vergrößerung.
Aufgenommen mit dem Leica DVM6.
Copyright © 07/2016 Leica Microsystems (Schweiz) AG. All rights reserved. Subject to modifications. LEICA and the Leica Logo are registered trademarks of Leica Microsystems IR GmbH.
CONNECT
WITH US!
Leica Microsystems (Switzerland) Ltd. · Max-Schmidheiny-Strasse 201 · 9435 Heerbrugg, Switzerland
T +41 71 726 34 34 · F +41 71 726 34 44
www.leica-microsystems.com