HÜTTEN UND WEGE | Kaltenberghütte HÜTTEN UND WEGE| Kaltenberghütte Die Kaltenberghütte auf 2.089 m ls Stützpunkt in der Verwallrunde 8 Tage – 7 Hütten - die traditionelle Verwallrunde als Hüttentour durch das Verwall, die 2010 ins Leben gerufen worden ist, beginnt mit der ersten Etappe und dem Aufstieg von St. Christoph am Arlberg auf die Kaltenberghütte (2.089 m). Unsere „Wächterin über dem Klostertal“ ist der Ausgangspunkt für eine Mehrtageswanderung, die durch eine noch sehr unberührte Gebirgsgruppe führt. Auf der Strecke liegen anschließend die Konstanzer Hütte (1.688 m), die Neue Heilbronner Hütte (2.320 m), die Friedrichshafener Hütte (2.138 m), die Darmstädter Hütte (2.384 m), die Niederelbehütte (2.310 m) und die EdmundGraf-Hütte (2.408 m). Von dort führt der Weg zurück ins Tal und mit dem Bus von Pettneu zurück nach St. Christoph. Auf der Strecke selbst bietet sich dann noch ein Abstecher auf die Wormser Hütte (2.305 m) an. Und für die ganz Unersättlichen gäbe es mit der Neuen Reutlinger Hütte und mit der Kieler-Wetter Hütte noch zwei Selbstversorgerhütten am Weg. Wer es sich alleine noch nicht ganz zutraut, mehrere Tage ins Gebirge zu gehen oder wenn vielleicht auch noch die Erfahrung für eine Wanderung von Hütte zu Hütte fehlt, dem bietet es sich an, genau diese Lücken in der Gemeinschaft der Sektion zu schließen. Mitte Juli führen Inge Schumacher und Margit Schwarz einen ersten Teilabschnitt der Runde im östlichen Verwall. 50 Text: Thomas Speidel Bilder: Martin Wenzelburger und Thomas Speidel Nehmen wir den Teilabschnitt als ein weiteres Stichwort. Natürlich kann die Begehung der Tour auch auf zwei Abschnitte/zwei Jahre verteilt werden. Auch gibt es unterwegs viele Varianten und Gipfelziele, ganz nach Leistungsfähigkeit und Zeit, welche die Tourengeher mitbringen. Und ja, es geht auch andersherum und man kann die Tour auf der Kaltenberghütte beenden, aber erst einmal muss ja eine Richtung eingeschlagen werden. Mit einer Beschreibung der Verwallrunde mit all ihren Naturschönheiten, mit ihren Hütten, mit ihren Gipfeln, mit ihren Tourenvariationen, mit der Zeit, die diese Bergwanderung zur Erholung und zum Genießen bietet, ließe sich leicht unser ganzes Aprilheft füllen. Wir möchten ja aber nur ein Ziel für den kommenden Bergsommer aufzeigen. Mehr Infos zur Verwallrunde, die wir nach Ihrem Gründer und Initiator ja demnächst vielleicht auch HelmutKober-Gedächtnis-Tour nennen dürfen, gibt es in der Geschäftsstelle der Sektion, im Internet auf unserer Homepage oder unter www.verwall.de. Unsere Kaltenberghütte kann mit privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Über die Lastenseilbahn ist auch ein Gepäcktransport auf die Hütte möglich. Nähere Einzelheiten zu den Hüttenzustiegen und Preise findet Ihr auf der Hüttenseite am Ende dieses Heftes. ls Stützpunkt für den Bergurlaub Ein Tag, zwei Tage, drei Tage oder gar noch länger – für Abwechslung ist dort oben, hoch über dem Klostertal gesorgt. Warum nicht einen kleinen Urlaub, eine kleine Auszeit in den Bergen einplanen? Es ist mit absoluter Sicherheit für alle etwas dabei. Wer sind „Alle“ und was ist „Etwas“? Nun, „Alle“ – das sind kleine Kinder, größere Kinder, große Kinder, Geschwister, Mütter, Väter, Oma, Opa, Tante, Onkel, Freund, Freundin, jung, alt, klein, groß, dick, dünn – einfach alle! Und „Etwas“ – das ist zum Beispiel die Umgebung der Hütte, frei von wirklichem Absturzgelände. Das bedeutet, die Kinder können ‘raus, ohne daß sich deren Begleitung gleich Sorgen machen muss. Dann gibt es direkt bei der Hütte mehrere kleine Seen und Bäche – Wasser ist und wird nie langweilig. Der größte dieser Seen, fünf Gehminuten hinter der Hütte, wird gemeinhin als das höchst gelegene Freibad Reutlingens bezeichnet. Tiere – wilde und zahme: Kaulquappen, Frösche, Molche, Murmeltiere, Schneehühner, Bergdohlen und eine ganze Herde Haflinger Pferde. Große, gefühlt und je nach Körpergröße riesige Geröllhalden, die zum Spielen, Klettern und Erkunden einladen. Die Maroi-Köpfe sind leichte Hüttengipfel und doch schon über 2.500 m hoch. Im Anund Abstieg wird man bei einer Rundtour das ganze Jahr über noch einige Altschneefelder finden. Eine Schneeballschlacht im Hochsommer – warum nicht? Die Krachelspitze ist etwas anspruchsvoller, nichts für Anfänger und kratzt schon knapp an der 2.700 m Grenze. Nur so zum Vergleich, der Watzmann ist mit seinen 2.713 m gerade mal 27 m höher als dieser zweite Hüttengipfel. Von dort oben wirkt die Hütte selbst wie ein kleines Spielzeughaus. Zur anderen Seite hin öffnet sich der Blick auf den Kaltenberg mit seinem Gletscher. Beinahe schon alpin kann es einem da zumute werden. Und wer noch Zeit, Kraft und Kondition hat, kann zum Gletschersee absteigen und sich die Dinge ganz aus der Nähe anschauen. Mit der Einrichtung der neuen Kletterrouten im vergangenen Jahr beim „Elefanten“, siehe Heft 124, ergeben sich jetzt auch für den Klettersport noch einmal ganz neue Möglichkeiten. Hier entstanden 9 neue Routen, darunter Mehrseillängen, die auch anspruchsvolle Ausbildungseinheiten einschließlich Standplatzbau erlauben. Seit dem Sommer 2012 sind ja bereits 4 Kletterrouten auf dem Weg zu den Maroi-Köpfen eingerichtet und noch einmal 3 Touren auf dem Weg zu Krachel. Kletterlängen bis 20m bis 5.Schwierigkeitsgrad sind dabei geboten. Natürlich machen diese Routen dabei aus der Hüttenumgebung kein Kletter - El Dorado, aber sie bieten doch ein breites Spektrum, das den Sprung hinaus aus der Kletterhalle und hinein in die Natur und in den Fels möglich macht. Ein langsames herantasten an diese neue Umgebung hat ja durchaus seine Vorteile. Nicht zu vergessen die Hütte selbst. Das sind gemütliche, gut ausgestattete vier Wände, die auch einen oder zwei Regentage zulassen. Und mit welchen Überraschungen die neuen Wirtsleute jetzt im Sommer aufwarten – wer weiß? Am besten hinfahren und ausprobieren. 51
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