ach herr doktor, das nützt doch nix mehr!

ACH HERR DOKTOR, DAS NÜTZT DOCH NIX MEHR!
21.07.2016
Drei Fragen an den Chefarzt
Von Herbert W. Rabl (HR)
„Ach, Herr Doktor, das nützt doch alles nix mehr!“ Diesen Satz hört der Chefarzt der
Rehabilitationsklinik für ältere Menschen am AGAPLESION Bethanien Krankenhaus,
Dr. Wiliam Micol, häufiger. Und wenn so ein Satz ausgesprochen wird, hält Dr. William
Micol deutlich dagegen und überzeugt seine Patienten, dass körperliches Training bis
ins hohe Alter nicht nur sinnvoll, sondern für das eigene Wohlbefinden und die
persönliche Sicherheit ganz wichtig ist.
Aktiv bleiben, sich fit halten, Kraft erhalten oder gar aufbauen, sind bedeutungsvoll,
gerade im fortgeschrittenen Alter, so Micol. Deshalb hält der Chefarzt im Rahmen der
Reihe „Altersfragen? Wissenswertes über das Älterwerden“ am AGAPLESION
Bethanien Krankenhaus einen Vortrag unter dem Thema „Das bringt alles nichts, Herr
Doktor! – Nützt Prävention im höheren Lebensalter?“ Der Vortrag am Donnerstag, 21.
Juli, 17 Uhr, findet in Kooperation mit der RNZ statt. Der Eintritt ist frei. Drei Fragen an
den Chefarzt:
Frage: Nach einem Schlaganfall ist Rehabilitation sicher hilfreich. Aber hilft Reha
gegen das Älterwerden?
Dr. William Micol: Die Frage ist doch nicht, ob wir älter werden oder nicht. Die wirklich
interessante Frage ist, wie wir gesund und freudig älter werden können. Und da gibt es
aus ärztlicher Sicht eine klare Ansage: Was tun, rentiert sich immer! Rehabilitation
heißt ja eine frühere Situation wieder herstellen, mit Unterstützung oder für sich alleine.
Passiv verlieren wir ab dem 30sten Lebensjahr kontinuierlich Muskelkraft. Und genau
da liegt die Herausforderung.
Frage: Was kann der Einzelne tun?
Dr. William Micol: Im Prinzip geht es darum Kraft zu erhalten oder sogar aufzubauen,
also wie effektiv ich mich abfangen kann, wenn ich stolpere oder falle. Dafür brauchen
wir Kraft und funktionierende Reflexe. Beides kann man üben und trainieren: in RehaEinrichtung und –Kliniken, mit privaten Sportprogrammen, im Fitness-Studio, im
Schwimmbad, auch mit Gartenarbeit oder mit Spazierengehen. Hauptsache aktiv sein,
sich bewegen und sich dabei durchaus mal anstrengen. Das bringt richtig was für
Gesundheit und Wohlbefinden im Alter.
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Frage: Sehen Sie gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die Fitness im fortgeschrittenen
Altern fördern können?
Dr. William Micol: Unsere Gesellschaft tut einiges, um den Einzelnen Angebote zu
machen, Stichwort Reha-Maßnahmen ambulant und klinisch. Für das
gesamtgesellschaftliche Bewusstsein sehe ich Nachholbedarf, zum Beispiel für
Stadtplaner und Architekten. Attraktive Treppenhäuser, die dazu einladen, den Aufzug
nicht zu benutzen, Straßenzüge und Parks, die das Spazierengehen ähnlich attraktiv
macht wie Waldwanderwege, insgesamt eine Stadtlandschaft, die dazu einlädt sich zu
bewegen, das sind sinnvolle Planungsansätze. Oder auch die Alla Hopp-Initiative mit
der Schaffung von generationsübergreifenden Bewegungs- und Begegnungsanlagen
geht genau in die richtige Richtung.
Dr. William Micol ist für seine unterhaltsame Vortragsweise bekannt. Praktische Tipps
und vertiefende Informationen gibt er mit seinem Vortrag „Das bringt alles nichts, Herr
Doktor! – Nützt Prävention im höheren Lebensalter?“ am Donnerstag, 21. Juli, 17 Uhr,
im AGAPLESION Bethanien Krankenhaus Heidelberg, Rohrbacher Str. 149. Der
Eintritt ist frei.
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