So, nach langer Vorfreude und Vorbereitungen, ging es am Samstag den 2. Juli über die Vogelfluglinie mit Zwischenübernachtung in Koppang endlich in ein neues Angelgebiet nach Vik Brügge. Das Ziel war natürlich mal einen Heilbutt zu fangen und die Metermarke knacken. Was natürlich für einen Frischling in diesem Gebiet sehr Vermessen ist. Aber Träumen soll man ja. Boot wird beladen Vik Brügge der Bootssteg Am Sonntagnachmittag erreichten wir die Lodge. Wir haben die Wohnung über dem CoopLaden gemietet. Das sollte für meinen Sohn Jens und mich langen. Auf dem Anleger wurden wir von Michael, dem Lodgemitarbeiter von Stefan freundlich begrüßt. Er zeigte uns erst einmal die Unterkunft und wenn wir das Auto ausgepackt haben würde wir eine Bootseinweisung bekommen. Gesagt getan. Auto ausgepackt und Schwupps in den Floater gesprungen. Noch schnell die Schwimmweste über und die ca. 50m runter zum Bootssteg. Dort erwartete uns auch schon Michael. Er fragte ob wir uns in Flatanger auskennen würden. Das verneinten wir und er meinte. Dann fahre ich mit euch eben kurz raus und zeige euch die zwei markantesten Stellen die man unbedingt beachten sollte. Nach der Bootseinweisung fuhren wir also die beiden markanten Stellen an. Wer Flatanger kennt, weiß welche ich meine. Die Untiefen Stangen. Nach einer halben Stunde war das alles erledigt. Nun meinte er, es hat kein Zweck rauszufahren weil der Wind zu stark ist. Na gut was machen. Erst einmal die Angeln und Zubehör aufs Boot rödeln. Eigenen Plotter installiert und fertig. Das war um 17 Uhr alles erledigt. Nach dem Essen haben wir uns dann entschlossen schon einmal eine kleine Runde zum eingewöhnen mit dem Boot zu drehen. Wir waren heiß. Also los. Die Untiefen um kurvt und raus. Kurz vor Scherenende bemerkten wir aber schon das die Wellen schon recht hoch waren. Nicht etwa enttäuscht weil wir nicht angeln konnten fuhren wir zurück zum Camp. Das Boot läuft gut und gutmütig. Am nächsten Morgen sollte es dann losgehen. Gesagt getan. Der Wind war noch stark und die Wellen waren da, aber nicht gefährlich. Michael gab am Vortag noch Tipps zu Angelplätzen die wir anfahren sollten. Am Anleger hatten wir am Vortag auch Mitangler getroffen und die haben auch toll Auskunft gegeben. Nur, es war zum Leidwesen aller sehr wenig Fisch da. „Der steht draußen auf den Riffs“ wurde gesagt. Dort kommt man aber nicht hin. Keiner wusste genau warum. Ob es das Wetter war oder sonst etwas was? Einigen Anglern sah man die Enttäuschung etwas an. Aber was soll`s. Wir, voller Tatendrang wollten uns von der „Flaute“ selber überzeugen. In Vorfeld hatten wir uns bei Kai, Björn und Thomas über Köderwahl usw. informiert. Leichtes Geschirr war die einhellige Meinung. Na, wollen wir mal gucken. Sind ja schon einiges aus Südnorwegen was an Strömung und Untiefen angeht gewohnt. Am Roms ist das Angeln wieder was anderes. Makrele satt Die Lodge Vik Brygge Wir also los. Untiefen umschifft und raus aufs Meer. Es war zwar Dünung da, aber gutmütig. Wir dachten erst wir müssen hier mit 300g und mehr Pilkergewicht rechnen. Aber mit nichten. Wir haben kaum mehr als 200g gebraucht. Und auch in den Tiefen um 150m war das kein großes Problem. Der erste Angelplatz war ein 51m Berg ganz in der Nähe vom 177m Plateau. Das mit den Fängen in den ersten vier Tagen war recht spärlich aber es war nun mal kein Fisch da. Wir klapperten alle Plätze die wir als Tipps bekommen haben ab. Machten uns Gedanken auch schon im Vorfeld Gedanken warum wir diese Plätze genannt bekommen haben und machten unsere eigene Erfahrungen und Strategien daraus. Nach vier Tagen hatten wir quasi den kompletten Glasoygrunnen nebst Riff abgegrast und dadurch auch kennen gelernt. Wir angelten immer in zwei Schichten . Morgens und abends. Ob nun vor oder hinter dem Riff. Wir kannten es nun recht. gut, was uns in den nächsten Tagen zu Gute kam. Unsere Beharrlichkeit, Geduld und Ausdauer haben sich dann „bezahlt“ gemacht. Stellen die zuerst nichts brachten haben wir dann später oder am anderen Tag immer wieder beackert. Und das mit Erfolg. Denn ab Samstag/Sonntag war der Fisch plötzlich da. Stefan den Guide und Besitzer der Lodge haben wir erst am 3. Tag kennengelernt weil wir immer auf dem Wasser waren. Er traf uns mit Michael auf dem Steg. Netter Typ. Er war ganz begeistert von unserem eigenen Plotter. Alle mit denen er ganz Draußen angelte hatten die Wanne voll. Eigentlich wollten wir auch eine Guidingtour machen. Nur war er die ersten 4-5 Tage ausgebucht. Micha und er meinten unisono. Ihr braucht keine Guidingtour. Ihr seid plietsch genug um hier zu angeln. wirklich tolle Fische Man sah sich dann auch ab und zu auf dem Wasser und abends auf dem Steg. Micha schüttelte immer nur den Kopf wenn er uns sah. „Ihr seid ja nur auf dem Wasser. Euch sieht man ja gar nicht.“ war sein Reden. Ab Samstag hatten wir dann ein wirklich tolles angeln. Angefangen von einem 85m Berg wo wir ein Trupp Köhler trafen und beangelten. Nur leider war der größte „nur“ 99 cm groß. Hätte ich ihm die Ohren lang gezogen, hätten wir die Metermarke geknackt. Aber so ist das auch Super. Köhler wie sie nicht schöner sein können Leider ist uns unsere Waage am zweiten Tag kaputt gegangen. Daher keine Gewichte. Abends hat uns der Arm gebrannt. Ob nun Köhler, Pollack, Dorsch, Lump, Leng. Ja, wir haben sogar einen Rotbarsch gefangen. Meinen Ersten. Und das auf einen Pilker. Man muss dazu sagen. Wir Pilkern grundsätzlich mit Einzelhaken. Erstens ist die Hängergefahr, und die ist dort echt besonders groß. Wer denkt, ich lass mal den Pilker am Boden schleifen wie in Langeland, der sollte sich genug Geld oder Ersatzpilke mitnehmen. Sobald man nicht aufpasst ist es passiert. Hänger. Und zweitens ist es schonender beim zurücksetzten der Fische bei Einzelhaken. Mal ehrlich. Wenn man alle Fische mitnimmt die man fängt, ist man nach drei bis vier Tagen durch. Dadurch das wir in der ersten Woche viel Benzin verbrannt haben, viel uns der Fisch quasi in der zweiten Woche in den Schoß. Einfach nur geil. Ich habe nur eine Angel benutzt. Eine Savage Gear MPP 150 mit einer Komodo 365 und 19er Power pro Multicolor. Sohnemann das gleiche nur mit einer Abu Garcia Revo Toro. Alles andere blieb unbenutzt. Was für mich persönlich eine tolle Combo. Sogar das Werfen habe ich damit gelernt. Nur leider fehlten mir manchmal 3-6m. Daher kommt nächstes Jahr noch eine Spinnrute von 240 cm mit an den Start um die Untiefen anzuwerfen (Pollack lässt grüßen). Mehr brauche ich da oben nicht. Das haben wir in diesem Urlaub gelernt. Eigentlich waren wir hierher gefahren um einen Butt zu fangen oder die Metermarke zu knacken. Mit den 99cm waren wir schon nahe dran. Unsere Strategie war. In der ersten Woche die Truhe vollmachen und in der zweiten Woche gezielt auf Heilbutt. Aber das Wetter und Fischmangel in der ersten Woche ließ es nicht zu. der 99cm Köhler klasse Rotbarsch Nicht das wir in der ersten Woche nichts gefangen haben. Das ist Jammern auf hohem Niveau. Dann kam der letzte Angeltag. Wir haben uns noch etwas Platz für Dorsch in der Truhe gelassen. Wie schon erwähnt war das in der zweiten Woche angeln sehr einfach und nach Ansage. Also rauf aufs Riff. Von 8m runter auf 13m rauf auf 10m runter auf bis auf 30m. Und die Ruten bogen sich wieder wie die Tage zuvor. Alles Dorsche mit 85cm aufwärts. Und nicht wenige. Und dann mein letzter Wurf. Erst ein leichter Zupfer. Wieder so ein Minifisch. Nee, eine ordentliche Makrele. Mit Makrele wieder abgelassen und rums. Ein Dorsch von 106 cm Größe wollte meine Makrele haben. Gelandet und gemessen und wieder schwimmen lassen. Was für ein toller Drill und Fisch. der 106cm Dorsch so sah die Bütt nach einer Tour immer aus Nun haben wir die Angeln eingepackt und waren beide zufrieden. Also hatten wir wenigstens die Metermarke geknackt. Wir haben hier wie Oben schon geschrieben alles gefangen. Nur der Butt war leider nicht dabei. Macht aber überhaupt nichts. Egal. Pommes(Uwe) fragte mich im Tread:“ Unabhängig vom Wetter. Mal Deine Einschätzung der Gegend. Ist halt ein schwieriges Revier. Aber wenns Wetter paßt kann man da Sternstunden erleben.“ Um dies Frage zu Beantworten. Es ist kein Gebiet für Bootsfahrer-Anfänger. Man sollte vom Fahren schon was verstehen. Strömung Untiefen und eben das offene Meer. Alles nicht ungefährlich. Aber wer das Bootfahren und lesen des Wetters ein bisschen beherrscht, ist hier Goldrichtig. Ein Gebiet mit so viel Möglichkeiten und Artenvielfalt ist einfach genial. Für alle was dabei. Die „faulen Lumpangler“ oder die Speedpilker oder die Dorschfritzen. Für alle ist gesorgt. Man soll nun nicht glauben, dass einem der Fisch ins Boot hüpft. Nein man muss ihn sich erarbeiten. Aber dann. Eine Sternstunde nach der anderen. Ob nun Köhler, Pollack oder Dorsch. Wir sind total angefixt. Haben ja auch noch eine Rechnung mit dem Butt offen. Wir haben schon wieder fürs nächst Jahr gebucht Uwe. Du siehst. Mehr geht nicht. Einfach Geil. Ich hoffe ich habe dir deine Frage beantwortet. Mitternächtliche Heimfahrt Auch zwei schöne Angelwochen gehen einmal zu ende. Zurück sind wir bis Oslo. Dann mit der Fähre nach Frederikshaven. Am frühen Nachmittag hatte uns dann Hamburg wieder. Truhe voll mit Fisch und super Glücklich diese Reise gemacht haben zu dürfen. Steuermann Jens unser Herzstück Danken möchte ich an dieser Stelle meinen lieben Tippgebern Kaschi, Björn, Bachelmann, Pommes(Uwe) und natürlich Gollom(Thomas). Thomas, meine Knoten halten immer noch. Ohne euch wäre es mir sicherlich schwerer gefallen in Flatanger. Danke an euch. Auch an die Ungenannten von denen ich aus diesem Forum abgekupfert habe (Bodenseefischer, Hader, Eisbär etc.). Ich hoffe, mein Bericht hat euch etwas gefallen. Wer noch nicht dort war, sollte es einmal machen.
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