21/16 Bekämpfung von Problemunkräutern nach der Ernte

Pflanzenbau Aktuell Nr. 21/2016
Bekämpfung von Problemunkräutern nach der Ernte
Eine zuverlässige und nachhaltige Bekämpfung von Problemunkräutern ist in einer Anzahl von
Ackerbaukulturen mit den möglichen Herbiziden und Anwendungszeitpunkten oft nicht mehr gegeben.
Die typischen Wurzelunkräuter und -ungräser sind die Acker- und Zaunwinde, Ackerkratzdistel,
Schachtelhalm und Quecke. Die in der Kultur oft nur mit Teilwirkung angeschlagenen/unterdrückten
Unkräuter sind insbesondere Ampfer, Landwasserknöterich, Beinwell, Storchschnabel und zunehmend
Kartoffeldurchwuchs. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, kann besonders bei der pfluglosen wie
auch reduzierten Bodenbearbeitung eine Zunahme dieser genannten Unkräuter beobachtet werden.
Samenunkräuter sollten unmittelbar nach der Ernte mit möglichst flacher Bodenbearbeitung und
entsprechender Rückverfestigung zum Keimen gebracht werden. Gegen Wurzelunkräuter ist die
mechanische Bekämpfung oft nicht nachhaltig und in aller Regel auch kostenaufwändiger.
Optimale Bedingungen für die chemische Bekämpfung von Problemunkräutern nach der Getreidestoppel gewähren eine sichere und nachhaltige Wirkung:
• sorgfältiges Strohmanagement: Häcksellänge, Verteilung, kurze Stoppeln oder Strohabfuhr
• bei Windenarten: eine Trieblänge von 30 – 50 cm
• Distel, Schachtelhalm, Ampfer: ausreichende Blattmasse bei 20 – 30 cm Wuchshöhe
• Quecke möglichst Neuaustrieb von mindestens 3 Blättern
• sonniges, wüchsiges Wetter
• geringe Wachsschicht: nach Regen, bei Schönwetter in den Morgenstunden (Tau)
• bei Wurzelunkräuter: ausreichend Wirkungsdauer einplanen
• Düsen: 025 – 030, 150 bis 200 l/ha Wasser
• Berücksichtigung in der Fruchtfolgeplanung
• späterer Aussaattermin der Zwischenfrucht
Glyphosat-Produkte zur Anwendung nach der Ernte:
Aufwandmenge kg/ha bzw. l/ha
Produkt
Roundup Rekord
Glyfos Dakar
Glyfos Supreme
Roundup PowerFlex
Taifun forte
Durano TF
Wirkstoffgehalt
720 g/kg
680 g/kg
450 g/l
480 g/l
360 g/l
360 g/l
Getreideund
Rapsstoppel
Ackerbaukulturen
VA – 2 T.
v. d. Saat
2,5
2,65
4,0
3,75
5,0
5,0
2,5
1,6
2,4
3,75
-
Ackerbaukulturen
VA – 5 T.
n. d. Saat
(ausgen.Raps)
2,5
1,6
2,4
3,75
-
* länderspez. Gewässerabstand beachten
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Alle Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Umsetzung erfolgt auf eigenes Risiko.
Anwendungsbestimmungen
Hangneigung
>2%
(m)
Gewässerabstand
(m)
weitere
Auflagen
10
10
-
*
*
*
*
*
*
NT103
NT102
NT102
NT103
NT102
NT101
Kyleo, mit den Wirkstoffen Glyphosat und Wuchsstoff 2,4-D, bietet sich zur Bekämpfung von
Problemunkräutern an. Aufwandmenge gegen leicht bekämpfbare Unkräuter und Ungräser, wie z. B.
Ausfallraps und –getreide u.a. 3,0 l/ha. Aufwandmenge gegen mehrjährige Unkräuter und Ungräser,
wie beispielsweise Ackerschachtelhalm und Ackerwinde u.a. 5,0 l/ha.
Einsatzzeitraum vor:
• Getreide:
3 Tage
•
Zwischenfrüchte:
14 Tage
•
Ackerbohnen, Erbsen: 21 Tage
•
Winterraps, Senf:
28 Tage
Abstand zu Gewässern (m) (0, 50, 75, 90 %): 5, 5, *, *
Zur Bekämpfung von Gemeiner Zaunwinde hat sich Starane XL mit 1,8 l/ha auf Getreide- und
Rapsstoppeln bewährt.
Alternativ zur Bekämpfung von Zaun- und Ackerwinde, Quecke u.a. ist die Tankmischung von 1,0
l/ha Starane XL + z. B. 3,75 l/ha Roundup PowerFlex oder 5,0 l/ha Taifun forte eine sichere Lösung.
Zur Wirkungsabsicherung ist eine Wartezeit von 6 Wochen notwendig.
Abstand zu Gewässern (m) (0, 50, 75, 90 %): 10, 5, 5, *
Zusätzliche Auflagenbestimmung für glyphosathaltige Produkte (NG352):
Abstand von 40 Tagen zwischen den Spritzungen
maximaler Gesamtaufwand von zwei aufeinanderfolgenden Spritzanwendungen mit diesem
und anderen glyphosathaltigen Produkten darf die Summe von 2,9 kg Glyphosat/ha nicht
überschreiten
WICHTIG:
Auf Flächen, die im Rahmen des Greenings als ökologische Vorrangfläche mit Zwischenfruchtmischungen bestellt werden, ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie z. B. eines Glyphosats,
nach Beerntung der Hauptkultur bis zum 15.02. des Folgejahres nicht erlaubt!
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