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Ministerium für Ländliche
Entwicklung, Umwelt und
Landwirtschaft
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13
14467 Potsdam
Presseinformation
24. Juli 2016
Die Blattzeit steht bevor – Oberste Jagdbehörde warnt
Autofahrer vor Wild auf der Straße
Potsdam - Jetzt verfärben sich nicht etwa die Blätter, sondern die Rehe – die
kleinste heimische Hirschart – feiern Hochzeit. Während der Paarungszeit bis
Mitte August verändert sich das Verhalten des Wilds. In dieser Zeit ist das Wild
deutlich aktiver. Dies gilt vor allem für das männliche Wild. Darauf sollten sich
insbesondere die Autofahrer mit einer an die jeweiligen Gegebenheiten angepassten Fahrweise einstellen.
Zu den in dieser Zeit gebotenen Verhaltensregeln ist beim Fahren auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen, vor allem außerhalb von Siedlungsbereichen, nicht nur während der Morgen- und Abendstunden, sondern ganztägig mit unverhofft über die Straße
wechselndem Wild zu rechnen. Dies gilt sowohl für landwirtschaftliche Flächen, als
auch für Waldflächen.
Verantwortungsvolle Kraftfahrer sollten gerade jetzt auch aus wohlverstandenem Eigeninteresse dem Verkehrszeichen „Wildwechsel“ besondere Beachtung schenken.
Dazu gehört, die Fahrgeschwindigkeit stets darauf auszurichten, kurzfristig bremsen zu
müssen. Eine angepasste Fahrweise bietet erfahrungsgemäß die beste Voraussetzung,
Wildunfälle zu vermeiden oder zumindest den Schadensumfang zu begrenzen.
Brandenburg zählt bundesweit zur Spitze bei Wildunfällen.
So wurden beispielsweise im Jagdjahr 2012/2013 insgesamt 11.064 Stück Schalenwild
in Wildunfälle verwickelt. Zum Schalenwild zählen die in Brandenburg vorkommenden
Wildarten Rotwild, Damwild, Muffelwild, Rehwild und Schwarzwild.
Weitergehende Hinweise zur Unfallstatistik im Land Brandenburg können dem aktuellen Jagdbericht des Landes (http://forst.brandenburg.de/media_fast/4055/jagd1415.pdf)
entnommen werden.
Mit etwa 70 Prozent der Gesamtzahl ist das Rehwild die mit Abstand am häufigsten an
Unfällen beteiligte Schalenwildart.
Über die jagdstatistisch erhobenen Daten hinaus dürfte es eine erhebliche Dunkelziffer
von Wildunfällen geben, denn Wildunfälle ohne Schaden an Kraftfahrzeugen werden
häufig nicht gemeldet.
Dr. Jens-Uwe Schade
Pressesprecher
Telefon: 0331/ 866 70 16
Fax:
0331/ 866 70 18
Mobil:
0172/ 392 72 02
[email protected]
www.mlul.brandenburg.de
www.agrar-umwelt.brandenburg.de
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Zudem werden Wildunfälle von kleineren Wildtieren, zum Beispiel Hasen, Kaninchen oder
Füchsen, nicht erfasst.
Bezogen auf das ganze Bundesgebiet geht der Deutsche Jagdverband (Interessenorganisation der Jäger) von jährlich mehr als einer Million im Straßenverkehr getöteter Wildtiere
aus.
Ein positiver Nebeneffekt der Blattzeit besteht übrigens darin, dass aufmerksame Besucher von Feld und Wald jetzt gute Chancen haben, Rehe auch bei Tage beobachten zu
können.